www.wikidata.de-de.nina.az
Der Gohrisch falschlich auch Gohrischstein 447 8 m u NHN ist ein Tafelberg in der linkselbischen Sachsischen Schweiz Sein Name geht auf das altsorbische Gora fur Berg zuruck 1 GohrischGohrisch vom Papststein aus gesehenHohe 447 8 m u NHNLage Sachsen Deutschland Gebirge ElbsandsteingebirgeKoordinaten 50 54 4 N 14 6 44 O 50 901111111111 14 112222222222 447 8 Koordinaten 50 54 4 N 14 6 44 OGohrisch Berg Sachsen Typ TafelbergGestein Sandstein Stufe eAlter des Gesteins Coniac Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geschichte 3 Geologie und Bergbau 4 Wanderaufstiege 5 Kletterfelsen 6 Aussicht 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDer Gohrisch befindet sich etwa vier Kilometer sudostlich von Konigstein und etwa drei Kilometer sudwestlich von Bad Schandau inmitten einer Hochebene Ebenheit die noch durch weitere gleichartige Felsberge dominiert wird Umliegende Berge sind der Papststein der Kleinhennersdorfer Stein und die Laasensteine Touristisch wird diese Mikroregion in der Sachsischen Schweiz oft auch als das Gebiet der Steine benannt Am Fuss des Gohrisch liegen die kleinen Orte Kurort Gohrisch und Papstdorf die zur Gemeinde Gohrisch gehoren An der Ostseite befindet sich als Zeuge fruherer Bergbauversuche der Specksteinstollen In unmittelbarer Nahe dessen befindet sich ein kleiner verwachsener Steinbruch in dem Basalt als Strassenschotter abgebaut wurde Geschichte Bearbeiten nbsp Schwedenhohle1496 wird der Gohrischer Stein erstmals urkundlich erwahnt Im Dreissigjahrigen Krieg diente eine durch Verwitterung entstandene Klufthohle Schwedenhohle auf dem Gipfel als kurzzeitiger Zufluchtsort fur die Bewohner der Umgebung Das zerkluftete Felsplateau stand einer touristischen Erschliessung des Berges lange entgegen Noch 1846 als die touristische Erschliessung der benachbarten Berge bereits im Gange war vermerkte ein Reisefuhrer Der Gorischstein ist sehr schwer zu ersteigen 2 Erst als sich das Dorf Gohrisch ab 1869 zu einer Sommerfrische entwickelte wurde auch der Berg zunehmend ein Ziel von Ausfluglern Zu dieser Zeit bestanden auf den benachbarten Bergen Papststein 1858 und Pfaffenstein 1852 bereits seit mehreren Jahren erste kleine Bewirtungshutten Unter dem koniglichen Oberforster Emil Grunewald 1842 1892 und mit Unterstutzung des Gebirgsvereins fur die Sachsisch Bohmische Schweiz wurde der Gipfel 1886 durch drei befestigte Wege zuganglich gemacht Zwei Jahre spater 1888 errichtete der Verschonerungsverein Cunnersdorf auf der Ostseite des Gipfelplateaus eine kleine achteckige Schutzhutte Vermutlich noch Ende des 19 Jahrhunderts wurde am Felsen der Westaussicht eine erste Wetterfahne aufgestellt die der Aussicht die Bezeichnung Wetterfahnenaussicht einbrachte nbsp Gedenkplatz und Gedenktafel an Oberforster Emil Grunewald der den Gohrisch durch befestigte Wanderwege touristisch zuganglich machte Die Schutzhutte an der Ostaussicht verfiel nach 1945 Die nach Endes des Zweiten Weltkrieges ebenfalls nicht mehr unterhaltenen Wegeanlagen wurden 1955 im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes wiederhergestellt 1985 erfolgte die Aufstellung der nunmehr sechsten Wetterfahne auf der Wetterfahnenaussicht Dabei wurden auch die Wegeanlagen in traditioneller Holzbauweise erneuert Die verfallene Schutzhutte wurde 1998 an gleicher Stelle neu errichtet Die holzernen Steighilfen der Aufstiege wurden um 2010 2011 weitgehend durch metallene Leitern Tritte und Gitterroste ersetzt Geologie und Bergbau Bearbeiten Hauptartikel Geologie im Artikel Elbsandsteingebirge nbsp Blick in den aufgelassenen Basaltbruch am Ostfuss des Gohrisch Der Bruch ist als Flachennaturdenkmal geschutzt Der Gohrisch besteht aus Sandsteinen der Stufen d und e die in der geologischen Zeitskala in die Stufen Oberer Turon und Coniac der Kreide eingeordnet werden In neueren Publikationen werden diese Sandsteine auch als Rathewalder bzw Schrammsteinschichten bezeichnet Ursprunglich bildete der Gohrisch zusammen mit dem benachbarten Papststein und dem Kleinhennersdorfer Stein eine zusammenhangende Sandsteintafel die im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte von Norden her in drei Restmassive erodierte die heute die genannten Steine bilden An der Ostseite des Gohrisch findet sich ein kleineres Vorkommen eines basaltischen Gesteins das als Leuzitbasanit bezeichnet wird Dieser Basalt drang im Tertiar als flussiges Magma entlang von Kluften und Verwerfungen in den Sandstein ein Zumeist blieben solche Schmelzen in der Sandsteintafel stecken und erkalteten dort Der Basalt am Gohrisch wurde teilweise durch einen kleinen inzwischen aufgelassenen Steinbruch abgebaut nbsp Das Mundloch des Specksteinstollens am Ostfuss des GohrischIm Kontaktbereich des Basaltes zum Sandstein befindet sich eine 15 bis 20 cm starke Lage von Speckstein einem tonigen Zersetzungsprodukt des Basaltes Spatere Untersuchungen 1868 1928 ergaben dass es sich entgegen den alteren Uberlieferungen nicht um Speckstein Magnesiumsilikat sondern um einen Ton mit hohem Anteil 7 2 Prozent von Titan IV oxid handelt 3 Dieses Vorkommen wurde durch den Specksteinstollen bergmannisch aufgefahren Es ist bis heute ungeklart ob der Stollen ursprunglich dem Abbau des Specksteins diente oder ob er geringmachtige Kohlevorkommen durch Treibholz im Sandstein entstanden bzw das bereits erwahnte Basaltvorkommen erschliessen sollte Der Chronist Wilhelm Leberecht Gotzinger gibt an dass der Specksteinstollen um 1750 auf der Suche nach Steinkohle angelegt wurde Heute geht man jedoch davon aus dass der Stollen als Suchstollen auf Eisenerze im Kontaktbereich zwischen Sandstein und Basalt angelegt wurde 4 Auch das Alter des Stollens ist nicht endgultig bekannt Es wird heute davon ausgegangen dass die bereits 1583 genannte Grube Hulffe Gottes bei Konigstein an Gorisch Berge mit dem Specksteinstollen identisch ist 5 Seit den 1990er Jahren dient der Stollen als Winterquartier fur Fledermause Dafur wurde das Mundloch fur die Offentlichkeit verschlossen Wanderaufstiege BearbeitenUber den Gohrisch fuhrt ein mit einem roten Punkt markierter Wanderweg der seinen Ausgangspunkt in Konigstein hat und weiter uber den Papststein in Richtung Krippen fuhrt Der Weg bildet eine Etappe des im Jahr 2006 eingerichteten Malerwegs dem Hauptwanderweg der Sachsischen Schweiz Zwischen Gohrisch und Papststein kreuzt er die Verbindungsstrasse Kurort Gohrisch Papstdorf an der ein vom Freistaat betriebener Wanderparkplatz liegt Von dort werden in Abhangigkeit von der gewahlten Aufstiegsroute zwischen 20 und 40 Minuten bis zum Gipfel des Gohrisch benotigt Die Aufstiege zum Gohrisch wurden ab 1886 mit Trittstufen und Griffbugeln befestigt 1 Zu ihnen zahlen der Ostaufstieg als direkte Variante vom Wanderparkplatz zum Pavillon auf dem Gipfelplateau der Alte Aufstieg im Sudwesten als bequemste Variante die schon vor 1886 genutzt wurde und auch Westaufstieg genannt wird und der Aufstieg durch die Falkenschlucht als anspruchsvollste Variante nbsp Ostaufstieg Teil des Malerweges nbsp Westaufstieg Teil des Malerweges nbsp Aufstieg durch die Falkenschlucht nbsp Schutzhutte auf der Ostaussicht nbsp Blick auf die Westaussicht Wetterfahnenaussicht nbsp Wetterfahne von 1985Kletterfelsen Bearbeiten nbsp Kletterer auf der Gohrischscheibe Nordwestflanke Der Gohrisch ist zwar Bestandteil des Klettergebietes Sachsische Schweiz verfugt aber nur uber funf Klettergipfel an der Sud und Westflanke von denen der Zwerg Erstbesteigung 1905 und die Abgetrennte Wand am bekanntesten sind Die weiteren Kletterfelsen sind Narrenkappe Gohrischscheibe Findling und Muselmann Aussicht Bearbeiten nbsp morgendliche Aussicht vom Gohrisch mit Blick uber den ElbtalnebelDie Aussicht vom Gohrisch ist ausserst umfassend der Blick schweift praktisch uber die gesamte Sachsische Schweiz und Teile der Bohmischen Schweiz Der Blick reicht in Richtung Suden uber die ausgedehnten Walder der linkselbischen Sachsischen Schweiz mit den Rodungsinseln der Dorfer Papstdorf und Cunnersdorf hin zu den Zschirnsteinen und zum Decinsky Sneznik Hoher Schneeberg in Richtung Norden uber das Dorf Gohrisch zum Lilienstein und die rechtselbischen Ebenheiten bei Waltersdorf und Rathmannsdorf zu den Hohen der Lausitzer Verwerfung in Richtung Osten uber den Papststein hin zu den Schrammsteinen dem Grossen Winterberg dem Tanecnice Tanzplan und zum Unger ganz im Osten sind die Berge des Lausitzer Gebirges zu sehen exemplarisch seien hier Studenec Kaltenberg Jedlova Tannenberg und Klic Kleis genannt in Richtung Westen uber die Tafelberge der linkselbischen Sachsischen Schweiz Pfaffenstein Quirl Konigstein Barensteine Rauenstein zu den Hohen des Osterzgebirges Literatur BearbeitenGebiet Konigstein Sachsische Schweiz Werte der deutschen Heimat Band 1 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1957 Dieter Kutschke Klaus Schneider Gedingezeichen und Quartalswinkel im Specksteinstollen am Gohrisch bei Konigstein Mitteilungsheft Nr 7 des AK Sachsische Schweiz im Landesverein Sachsischer Heimatschutz Pirna 2008 S 18 23 Peter Rolke Wander und Naturfuhrer Sachsische Schweiz Band 2 Vordere und Sudliche Sachsische Schweiz Berg und Naturverlag Rolke Dresden 2013 ISBN 978 3 934514 09 6 Klaus Schneider Der Gohrischstein in der Literatur des 18 und 19 Jahrhunderts in Arbeitskreis Sachsische Schweiz im Landesverein Sachsischer Heimatschutz Mitteilungsheft 12 Pirna 2013 S 1 43 Bernd Ullrich Dieter Kutschke Historische und Mineralogische Aspekte des Bergbauversuchs am Gohrisch Specksteinstollen im Elbsandsteingebirge Sachsen in Geologica Saxonica 52 53 2007 S 69 90 Digitalisat PDF 1 8 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gohrisch Berg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Gohrisch Die touristische Erschliessung des Gohrischsteins FotosEinzelnachweise Bearbeiten a b Michael Bellmann Der Klettersteigfuhrer Klettersteige und Stiegen in der Sachsischen Schweiz 4 Auflage Heimatbuchverlag Bellmann 2019 ISBN 978 3 937537 42 9 S 147 ff Ferdinand Thal Wegweiser durch die Sachsische Schweiz Verlag H H Grimm Dresden 1846 S 75 Bernd Ullrich Dieter Kutschke Historische und Mineralogische Aspekte des Bergbauversuchs am Gohrisch Specksteinstollen im Elbsandsteingebirge Sachsen in Geologica Saxonica 52 53 2007 S 69 90 Digitalisat Memento des Originals vom 27 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tu dresden de PDF 1 8 MB Bernd Ullrich Dieter Kutschke Historische und Mineralogische Aspekte des Bergbauversuchs am Gohrisch Specksteinstollen im Elbsandsteingebirge Sachsen in Geologica Saxonica 52 53 2007 S 85ff Dieter Kutschke Klaus Schneider Gedingezeichen und Quartalswinkel im Specksteinstollen am Gohrisch bei Konigstein Mitteilungsheft Nr 7 des AK Sachsische Schweiz im Landesverein Sachsischer Heimatschutz Pirna 2008 S 22 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gohrisch Berg amp oldid 229304246