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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Lilienstein Begriffsklarung aufgefuhrt Der Lilienstein ist einer der markantesten Berge des Elbsandsteingebirges in Sachsen Er ist der einzige rechtselbische Tafelberg und stellt das Symbol des Nationalparks Sachsische Schweiz dar LiliensteinLilienstein im AbendlichtHohe 415 2 m u NHNLage Sachsen DeutschlandGebirge Sachsische SchweizKoordinaten 50 55 52 N 14 5 5 O 50 931111111111 14 084722222222 415 2 Koordinaten 50 55 52 N 14 5 5 OLilienstein Sachsen Typ TafelbergGestein Sandstein Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung des Namens 2 Lage und Umgebung 3 Geschichte 4 Tourismus 5 Besonderheiten 6 Wege zum Gipfel 7 Galerie 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEntstehung des Namens BearbeitenSein Name hat nichts mit Blumen zu tun er wurde vermutlich von St Gilgen oder St Ilgen abgeleitet fruhere Namen waren Ylgenstein und Illgenstein Dieser Namensstamm ist auf den Heiligen Aegidius zuruckzufuhren Lage und Umgebung Bearbeiten nbsp Blick von der Festung Konigstein auf den LiliensteinDer Lilienstein befindet sich 15 Kilometer ostlich von Pirna und 5 Kilometer westlich von Bad Schandau in dessen Stadtgebiet er liegt Direkt am Fuss befinden sich im Osten das zu Bad Schandau gehorende Einzelgut Sellnitz in dem die Jugendbildungsstatte des Nationalparks Sachsische Schweiz untergebracht ist und im Suden die kleine Ansiedlung Ebenheit die zur Stadt Konigstein gehort Deren Zentrum liegt auf dem anderen Elbufer wo sich auch die markante Festung Konigstein befindet die grosste Bergfestung Europas An drei Seiten wird der Lilienstein von der Elbe umflossen die hier eine 180 Schleife beschreibt Geschichte Bearbeiten nbsp Der Lilienstein um 1900 nbsp Mauerreste der mittelalterlichen Burg Lilienstein nbsp Reststuck der Triangulationssaule von 1865 nbsp Der 16 Meter hohe Wettin Obelisk auf der hochsten Stelle des Liliensteins errichtet 1889 vom Gebirgsverein der Sachsischen SchweizDie fruhesten Nachweise menschlicher Aktivitaten auf dem Liliensteinplateau stellen Gerate aus Feuerstein dar die an dessen Sudrand gefunden wurden Derzeit kann dafur nur ein allgemein steinzeitliches Alter zwischen Spatpalaolithikum 12 000 v Chr und Neolithikum bis 2200 v Chr angenommen werden 1 Zahlreiche Funde von bronze und eisenzeitlichen Keramikscherben deuten auf eine urgeschichtliche Nutzung hin der zuletzt auch ein kultischer Charakter zugeschrieben wurde 2 Eine erste urkundliche Nennung des Liliensteins erfolgte 1379 er wurde als Ylgenstein bezeichnet aus dieser Zeit stammt vermutlich die Felszeichnung eines Kreuzes am Sudaufstieg Bereits im hohen Mittelalter um 1200 gab es eine kleine bohmische Burg auf dem Lilienstein die Burg Lilienstein Ebenso wie der Konigstein kam auch der Lilienstein im Gefolge der Dohnaischen Fehde um 1402 in den Besitz der Markgrafen von Meissen der spateren Herzoge und Kurfursten von Sachsen Wurde noch 1406 eine Burgbesatzung erwahnt verfiel die Burg in den nachfolgenden Jahrzehnten und wurde wohl um 1550 aufgegeben Bei Grabungen 1894 wurden Grundrisse von gemauerten Befestigungsresten freigelegt und zahlreiche Funde geborgen 3 Neben den Mauerresten sind noch Aussparungen fur Balken oder ahnliches auf den Felsvorsprungen erkennbar 1708 erstieg August der Starke Kurfurst von Sachsen und Konig von Polen den Berg und liess dazu Stufen auf der Sudseite schlagen Daran erinnert ein vier Meter hoher Obelisk an der Ostseite des Liliensteins der am 4 Juli 1966 durch Blitzschlag zerstort und 2008 durch eine Nachbildung ersetzt wurde Im Jahr 1756 musste die sachsische Armee wahrend des Siebenjahrigen Kriegs auf der Ebenheit um den Lilienstein vor der preussischen Armee Friedrichs des Grossen kapitulieren Sie war zuvor fast zwei Monate im Lager von Pirna belagert und von der Versorgung abgeschnitten gewesen Auch 1813 und 1866 marschierten Truppen um den Lilienstein es kam aber zu keinen Kampfhandlungen 1865 wurde fur die sachsische Landesvermessung eine Triangulierungssaule auf dem Lilienstein errichtet Ein Jahr spater 1866 wurde der Baumbestand auf dem Gipfelplateau im Zuge des Deutschen Krieges komplett abgeholzt 4 Aus Anlass des 800 jahrigen Bestehens des sachsischen Herrscherhauses der Wettiner wurde 1889 ein 16 m hoher Obelisk als Gedenksaule vom Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz errichtet Er gleicht in der Form etwa einer Kursachsischen Postmeilensaule Die Legende erzahlt dass der Lilienstein dereinst nach einem rauschenden koniglichen Fest auf dem Konigstein von August dem Starken an den preussischen Konig Friedrich Wilhelm I verschenkt von diesem aber wieder zuruckgegeben wurde Tourismus BearbeitenIm 19 Jahrhundert wurde der Lilienstein touristisch erschlossen und 1873 die erste kleine Bergwirtschaft eroffnet Heute befindet sich auf dem Berg ein von April bis Oktober geoffnetes Gasthaus Der Lilienstein kann uber zwei Aufstiege bestiegen werden Die altesten Teile und Stufen des Sudaufstiegs stammen bereits aus dem Jahr 1708 der Nordaufstieg wurde erst 1900 durch den Bergwirt Karl Friedrich Bergmann erbaut Anfang des 20 Jahrhunderts gab es wie an der Bastei Plane zum Bau einer Bergbahn die jedoch nicht umgesetzt wurden Zu Versorgungs und Logistikzwecken fur die Bergwirtschaft gibt es am Lilienstein eine Materialseilbahn Besonderheiten Bearbeiten nbsp Kletterer am Lilienstein nbsp Waldfriedhof am SellnitzgrundAm Lilienstein wurde ab 1989 damit begonnen wieder Wanderfalken in der Sachsischen Schweiz anzusiedeln Zuvor waren diese Greifvogel in den 1970er Jahren ausgestorben Es wurde in den unzuganglichen Felswanden der Ostseite ein Auswilderungskafig installiert Bis 1996 wurden dort insgesamt 69 Jungfalken ausgewildert So besteht im Elbsandsteingebirge wieder eine stabile und selbsttragende Wanderfalkenpopulation In der Westecke des Liliensteins befindet sich eine von nur drei zum Klettern freigegebenen Massivwanden im Klettergebiet der Sachsischen Schweiz Normalerweise ist das Felsklettern in der Sachsischen Schweiz nur an freistehenden Klettergipfeln erlaubt Die Lilienstein Westecke ist bei Kletterern wegen ihrer langen und exponierten Anstiege beliebt Daneben gibt es am Lilienstein mit Liliensteinnadel Liliensteinwachter und Heini noch drei richtige Klettergipfel Der 16 m hoher Obelisk wurde im Jahr 2009 durch einen neuen anstelle des verwitterten erganzt Der Stifter der Tom Pauls und seiner Ilse Bahnert Stiftung weihte personlich die vom Dresdner Bildhauer Andreas Hempel gefertigten Obelisk ein Am Fusse des Liliensteins in einem Waldfriedhof am Sellnitzgrund wurden zwischen 1945 und 1947 117 Tote Vertriebene aus Bohmen hauptsachlich Alte und Sauglinge die in einem Barackenlager an dieser Stelle starben beigesetzt Wege zum Gipfel Bearbeiten nbsp Kontrollpunkt des Bergwanderweges Eisenach BudapestEin moglicher Ausgangspunkt fur eine Besteigung ist die Stadt Konigstein Von dort fuhrt der Weg von der Fahre mit blauen Wegzeichen uber den Sudaufstieg zum Gipfel Mogliche weitere Ausgangspunkte sind auch Kurort Rathen Waltersdorf und Prossen Uber den Berg fuhren die blau markierten Fernwanderwege Zittau Wernigerode Eisenach Budapest EB und der Europaische Fernwanderweg E3 Galerie Bearbeiten nbsp Blick vom Gamrig auf den Lilienstein nbsp Lilienstein von der Festung Konigstein nbsp Lilienstein mit Nordwestspitze mit Wettinobelisk und Funkturm nbsp NahaufnahmeSiehe auch BearbeitenListe von Burgen und Schlossern in SachsenLiteratur BearbeitenAlfred Meiche Historisch Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna Dresden 1927 Peter Rolke Hg Wander und Naturfuhrer Sachsische Schweiz Band 2 Berg und Naturverlag Rolke Dresden 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lilienstein Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Die Sagen vom Lilienstein Quellen und Volltexte Der Lilienstein Grundriss des Felsens Lilienstein 1754Einzelnachweise Bearbeiten M Torke Zu urgeschichtlichen Funden aus der Hocksteinhohle Wolfshohle RA 16 bei Hohnstein Sachsische Schweiz In Der Hohlenforscher 35 2003 S 98 K Simon M Torke Die Franzosenhohle 5050 KO 44 ein urgeschichtlicher Kultplatz am Lilienstein Sachsische Schweiz In Der Hohlenforscher Dresden Jg 39 Heft 3 2007 S 68 96 W Coblenz Zur fruhesten Besiedlung des Liliensteines in der Sachsischen Schweiz In Ausgrabungen und Funde 12 1967 S 83 86 Joachim Schindler Chronik und Dokumentation zur Geschichte von Wandern und Bergsteigen in der Sachsischen Schweiz sowie zur Entwicklung touristischer Organisationen in Sachsen Teil 1 1864 1918 Dresden 2002 S 9Normdaten Geografikum GND 7588708 3 lobid OGND AKS VIAF 242329059 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lilienstein amp oldid 239349070