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Der Kleine Barenstein ist ein 337 7 m u NHN 1 hoher Tafelberg in der Sachsischen Schweiz im sachsischen Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge Unmittelbar benachbart ist der Grosse Barenstein der mit dem Kleinen Barenstein das Massiv der Barensteine bildet Kleiner BarensteinDer Kleine Barenstein von Weissig aus gesehenHohe 337 7 m u NHN 1 Lage bei Weissig Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge Sachsen Deutschland Gebirge Sachsische SchweizKoordinaten 50 56 32 N 14 2 37 O 50 942222222222 14 043611111111 337 7 Koordinaten 50 56 32 N 14 2 37 OKleiner Barenstein Sachsen Typ TafelbergGestein Sandstein Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Natur 3 Geschichte 4 Wanderaufstiege 5 Diebskeller 6 Jungfernsprung 7 Kletterfelsen 8 Aussicht 9 Galerie 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDer Kleine Barenstein liegt in der Elbschleife von Rathen im vorderen linkselbischen Teil der Sachsischen Schweiz und ist der Ebenheit zwischen den Dorfern Struppen Naundorf Weissig und Thurmsdorf aufgesetzt Uber den Berg verlauft die Gemarkungsgrenze zwischen Naundorf und Weissig wobei sich der grossere Teil des Berges auf Naundorfer Flur befindet Natur BearbeitenDer Berg erhebt sich bis zu ca 90 Meter uber die Umgebung Im Allgemeinen ist der Sandstein am Kleinen Barenstein weich und stark verwittert Im Gegensatz zu anderen Tafelbergen der Sachsischen Schweiz bildet der Berg deshalb ein vergleichsweise zerkluftetes Felsrevier mit einem steilen Absturz in Richtung Osten Die sonst fur das Elbsandsteingebirge pragende horizontale Bankung und vertikale Kluftung des Sandsteins tritt kaum auf Stattdessen sind die Sandsteine unregelmassig gebogen und weisen schrag nach oben verlaufende Klufte auf Der Kleine Barenstein hat einst zusammen mit dem Grossen Barenstein dem Rauenstein und den beiden kleinen Felsmassiven Knochel und Kahler Stein eine geschlossene Felstafel gebildet die durch erosive Prozesse abgetragen und zerkluftet wurde Naturraumlich bildet dieser Bereich heute die Makrogeochore Felsberg Riedelgebiet Barensteine Rauenstein 2 Der Berg ist Teil des Landschaftsschutzgebietes d24 Sachsische Schweiz Der Diebskeller siehe unten ist als Flachennaturdenkmal SSZ 019 Gotzinger Hohle am Kleinen Barenstein geschutzt Geschichte BearbeitenDer Kleine Barenstein wurde 1548 erstmals als im Behrenstein urkundlich erwahnt 3 Fruhere Beschreibungen sprachen auch vom Thurmsdorfer Barenstein Von 1851 bis 1881 machte der Revierforster Wilhelm Mahn den Barenstein fur Wanderer zuganglich 4 Seit 1847 befand sich auf dem Kleinen Barenstein ein kleines holzernes Berggasthaus 5 welches man nach 1867 massiv ausbaute 4 Ab 1902 liess der damalige Besitzer Karl Friedrich Thurecht wohl aber nur fur wenige Jahre sogar zwei Baren in einem Barenzwinger halten um dem Namen des Berges gerecht zu werden 1907 verkaufte Thurecht das Areal samt Gaststatte an den Thurmsdorfer Rittergutsbesitzer Erich Ernst Moritz Reichsfreiherr von Biedermann der die Gaststatte verpachtete Das in die Jahre gekommene Gasthaus sollte Ende der 1930er Jahre modernisiert werden allerdings verhinderte der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die Umsetzung der Plane Schon vorher wurde ein Teil des Felsens zur Erweiterung des Gartenrestaurants durch Soldaten des Wehrmachts Ausbildungslagers Struppen gesprengt Aufgrund der Baufalligkeit wurde das Gebaude 1942 baupolizeilich gesperrt Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Familie von Biedermann im Zuge der Bodenreform enteignet Die in Thurmsdorf eingerichteten Neubauernstellen durften die Gaststatte zur Gewinnung von Baumaterial abbrechen nachdem es aufgrund von Materialmangel wohl schon in den Kriegsjahren zu ersten Plunderungen und Abbruchen gekommen war Bauliche Reste der Gaststatte blieben bis heute erhalten 2004 wurde das Waldgebiet um die Barensteine von privaten Eigentumern erworben Wanderaufstiege BearbeitenAuf den Kleinen Barenstein fuhrt ein Abzweig eines mit einem roten Punkt markierter Wanderweges der von Naundorf nach Thurmsdorf fuhrt Ein weiterer unmarkierter Weg fuhrt von der Verbindungsstrasse Struppen Weissig durch das Schneiderloch eine kleine Einsturzhohle auf den Gipfel Diebskeller Bearbeiten nbsp Eingang zum Diebskeller Gotzinger Hohle um 1900Am sudwestlichen Fuss des Kleinen Barensteins befindet sich eine durch einen Felssturz und Auswaschungen entstandene Einsturzhohle die im Volksmund als Diebskeller bezeichnet wird Im Sachsischen Hohlenkataster wird die Hohle als Diebskeller Gotzinger Hohle mit der Katasternummer 5050 PW 15 gefuhrt Sie hat eine Lange von 25 Metern und ist einfach begehbar 6 7 Der im nahen Struppen aufgewachsene Wilhelm Leberecht Gotzinger erhielt als Kind nach eigener Aussage bei einer Wanderung zum Kleinen Barenstein die ersten Anregungen zur Erforschung der Natur der Sachsischen Schweiz Gotzinger verfasste in spateren Jahren die ersten umfassenden Beschreibungen uber die Sachsische Schweiz 1886 brachte der Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz im Diebskeller eine Gotzinger Gedenktafel an Jungfernsprung BearbeitenDer Jungfernsprung am Sudende des Kleinen Barensteins beruht auf der Sage wonach sich hier ein Madchen vom Felsen gesturzt hatte das im Dreissigjahrigen Krieg von schwedischen Soldaten verfolgt wurde Zu dessen Erinnerung meisselte man an dieser Stelle ein heute noch sichtbares Kreuz in die senkrechte Wand 8 Kletterfelsen BearbeitenDer Kleine Barenstein ist Bestandteil des Klettergebietes Sachsische Schweiz und verfugt uber eine Reihe von Klettergipfeln die allerdings vergleichsweise geringe Kletterschwierigkeiten bieten Quacke Bedeutendster Klettergipfel ist der Thurmsdorfer Stein mit uber 40 Kletterwegen 9 Aussicht BearbeitenDie Aussicht vom Gipfel des Kleinen Barensteines reicht insbesondere in Richtung Osten und in Richtung Norden In ostlicher Richtung rucken dabei die Tafelberge um Lilienstein Festung Konigstein und Pfaffenstein ins Blickfeld In nordlicher Richtung reicht der Blick zum Grossen Barenstein Galerie Bearbeiten nbsp Blick von Weissig auf den Kleinen Barenstein links und den Grossen Barenstein rechts nbsp Aufstieg durch das Schneiderloch zum Kleinen Barenstein nbsp Blick vom Kleinen Barenstein zum benachbarten Grossen Barenstein nbsp Blick vom Kleinen Barenstein zur Festung Konigstein und zum Pfaffenstein nbsp Reste des Gasthauses auf dem Kleinen Barenstein nbsp Reste des Gasthauses auf dem Kleinen Barenstein nbsp Diebskeller Gotzinger Hohle Literatur BearbeitenGebiet Konigstein Sachsische Schweiz Werte der deutschen Heimat Band 1 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1957 Andreas Fels Zur Entwicklung der Gaststatten und Bergwirtschaften in Kultur und Tourismusgesellschaft Pirna Hg Die Eroberung der Sachsischen Schweiz Beitrage zur Geschichte des Fremdenverkehrs Pirnaer Museumshefte Bd 14 Pirna 2015 S 51 68 Manfred Hickmann Zum tatsachlichen Alter des ehemaligen Gasthauses auf dem Kleinen Barenstein in Arbeitskreis Sachsische Schweiz im Landesverein Sachsischer Heimatschutz Mitteilungsheft 12 Pirna 2013 S 60 62 Gunter Schweizer Zur Geschichte des Berggasthauses auf dem Kleinen Barenstein in Landkalenderbuch Sachsische Schweiz Osterzgebirge 2020 SEW Verlag Dresden 2019 S 107 110 ISBN 978 3 936203 37 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleiner Barenstein Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Naturraume Sachsen Abruf am 8 April 2021 Alfred Meiche Historisch topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna Dresden 1927 S 6 a b Peter Rolke Stiegen Wanderfuhrer Sachsische Schweiz Berg amp Naturverlag Rolke Dresden 2012 ISBN 978 3 934514 27 0 S 54 60 Manfred Hickmann Zum tatsachlichen Alter des ehemaligen Gasthauses auf dem Kleinen Barenstein in Arbeitskreis Sachsische Schweiz im Landesverein Sachsischer Heimatschutz Mitteilungsheft 12 Pirna 2013 S 60 62 Hohlenkataster Sachsen gefuhrt von Roland H Winkelhofer Roland H Winkelhofer Der Quirl Ohne Zweiffel Eine Heimatkunde der 20 linkselbischen Tafelberge der Sachsischen Schweiz Der Hohlenforscher Dresden 2010 ISBN 3 00 004380 2 Peter Voigt Jungfernsprung am Kleinen Barenstein bei Thurmsdorf auf suehnekreuz de abgerufen am 20 Januar 2017 Kletterwege am Thurmsdorfer Stein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleiner Barenstein amp oldid 227637354