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Der Echte Wurmfarn Dryopteris filix mas Synonym Aspidium filix mas auch Gewohnlicher bzw Gemeiner Wurmfarn oder Mannerfarn genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wurmfarne Dryopteris innerhalb der Familie der Wurmfarngewachse Dryopteridaceae Er ist in den Gemassigten Gebieten der Nordhalbkugel weitverbreitet Echter WurmfarnEchter Wurmfarn Dryopteris filix mas SystematikFarneKlasse Echte Farne Polypodiopsida Ordnung Tupfelfarnartige Polypodiales Familie Wurmfarngewachse Dryopteridaceae Gattung Wurmfarne Dryopteris Art Echter WurmfarnWissenschaftlicher NameDryopteris filix mas L Schott Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Ahnliche Arten 3 Okologie und Vermehrung 4 Bedeutung als Futterpflanze Auswahl 5 Vorkommen 6 Systematik 7 Giftigkeit 8 Trivialnamen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Noch eingerollter junger Farnwedel nbsp Unterseite einer Blattfieder mit einzelnen Fiederblattchen und den noch schleierbedeckten jungen Sori nbsp Fiedern mit reifen Sori nbsp SoriDie Wedel dieses bis in den Winter grun bleibenden 30 120 cm hohen Farnes sind in einer trichterformigen Rosette angeordnet Sie erreichen eine Lange von 30 bis 140 160 Zentimetern Der kurze Blattstiel ist locker mit gelbbraunen Spreuschuppen besetzt Das Blatt ist zweifach gefiedert und lauft spitz zu die Verschmalerung zum Grund hin ist weniger ausgepragt Die abgerundeten Fiederchen sind am Rand scharf gesagt Die Fiederspindel also die Mittelrippe eines gefiederten Blattes ist am Grund ohne violette Farbung Die Sporenbehalter Sori sitzen zweireihig auf der Unterseite der sporentragenden Wedel Ihre Schleier Indusien sind nierenformig drusenlos und dunn sie umfassen die Sori nicht Die Sporen werden von Juli bis September ausgebreitet und sind 33 46 Mikrometer gross Ahnliche Arten BearbeitenDer Echte Wurmfarn Dryopteris filix mas ahnelt dem Gewohnlichen Frauenfarn Athyrium filix femina Dieser hat jedoch heller grune Wedel und die Fiederchen sind feiner gesagt der Wurmfarn dagegen hat grober gesagte Fiederchen und dunklere Wedel Dieser Unterschied hat auch zu den Namen Frauenfarn filix femina von lateinisch filix Farn Farnkraut 1 und Mannerfarn filix mas gefuhrt und geht sogar bis auf Leonhart Fuchs 1543 zuruck der diese Farne Wurmfarn weible bzw Wurmfarn mennle nannte Okologie und Vermehrung BearbeitenDer Echte Wurmfarn ist ein sommergruner Hemikryptophyt Die vegetative Vermehrung des Echten Wurmfarns erfolgt durch Verzweigung des Rhizoms Das kraftige Rhizom speichert fettes Ol und Zucker Trockene braune Spreuschuppen hullen das Rhizom und den unteren Teil der Blattspindel sowie die jungen eingerollten Blatter ein sie sind gleichzeitig als Verdunstungs und Warmeschutz zu verstehen Der Jahreszuwachs ist am Rhizom gut erkennbar Die Blatter benotigen von ihrer Anlage am Rhizom bis zur vollen Entfaltung mehrere Jahre Es erfolgt die Bildung einer VA Mykorrhiza nbsp SporangiumBeim Echten Wurmfarn ist der Vorkeim das Prothallium bis ca 1 cm gross grun und herzformig Der Vorkeim ist die geschlechtliche Generation er tragt auf der Unterseite vor allem im Bereich der Einkerbung zahlreiche mehr oder weniger stark eingesenkte weibliche und mannliche Geschlechtsorgane Archegonien und Antheridien Zwischen Erdboden und Vorkeim kann kapillar Wasser festgehalten werden In diesem Miniaquarium platzen die Antheridien und schliesslich schwimmen die freigesetzten Spermatozoiden zu den Archegonien Dabei werden sie bereits von einem 26 Milliardstel mg Apfelsaure chemotaktisch angelockt Vorkeime findet man in der Nahe der Farnpflanzen besonders in feuchten hohlen Baumstumpfen an Grabenboschungen und in schattigen feuchten Nischen Nach der Befruchtung der Archegonien entwickelt sich die Sporenpflanze die nach einigen Jahren im Sommer auf der Wedelunterseite wieder Sporenbehalter Sporangien bilden kann Zahlreiche Sporangien liegen jeweils in einer Gruppe dicht zusammen die man Sorus Mehrzahl Sori nennt Sporangien haben einen ringformigen Ruckenwulst den Anulus aus einseitig verdickten Zellen Durch einen Austrocknungsmechanismus lasst der Anulus die Kapsel aufreissen wobei die meisten Sporen herausgeschleudert werden und die ubrigen spater ausgeblasen werden Die Sporangien sind also Selbst und Windstreuer weiterhin breiten sich die Sporen als Kornchenflieger aus Die Keimung erfolgt an feuchten und schattigen Platzen Es liegt also ein Generationswechsel zwischen dem haploiden Prothallium und der diploiden eigentlichen Farnpflanze vor Bedeutung als Futterpflanze Auswahl BearbeitenDie Raupen folgender Schmetterlingsarten ernahren sich unter anderem vom Wurmfarn Achateule Phlogophora meticulosa Purpurglanzeule Euplexia lucipara Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Echten Wurmfarns reicht von Europa und West bis Zentralasien bis Nordamerika in Nordwestafrika ist er selten Nahe verwandte Arten kommen im tropischen Asien und in Sudamerika vor Er gilt als haufigste mitteleuropaische Art der Gattung der Wurmfarne Dryopteris Der Echte Wurmfarn ist sehr haufig in frischen Waldern meist in Kiefer Buchenwaldern Gebuschen Hochstaudenfluren Waldschlagen Steinschutthalden und auch an Mauern vom Tiefland bis in die alpine Hohenstufe anzutreffen Er ist eine Fagetalia Ordnungscharakterart 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 2 schattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 3 In den Allgauer Alpen steigt er am Schanzlekopf in Bayern bis zu 2000 Metern Meereshohe auf 4 Systematik BearbeitenEntstanden ist die Art als allotetraploide Hybride aus Dryopteris oreades und Dryopteris caucasica vermutlich im Gebiet des Kaukasus Sie hat die Chromosomenzahl 2n 164 5 Man kann drei Unterarten unterscheiden Dryopteris filix mas subsp filix mas Sie kommt in Eurasien Nordafrika und Nordamerika vor In Neuseeland Chile und Argentinien ist sie ein Neophyt 6 Dryopteris filix mas subsp brittonii Fraser Jenk amp Widen Sie kommt im sudlichen Gronland in den Vereinigten Staaten Kanada und im mexikanischen Bundesstaat Coahuila vor 6 Dryopteris filix mas subsp pseudorigida Christ Askerov Syn Dryopteris filix mas var pseudorigida Christ Sie kommt im europaischen Russland vor 6 Giftigkeit BearbeitenBeim Echten Wurmfarn sind der Wurzelstock die Blattstiele und besonders die jungen Pflanzen giftig Hauptwirkstoffe sind Butanophloroglucide sie sind in den Drusenhaaren enthalten Als Vergiftungserscheinungen treten auf Ubelkeit Erbrechen Leibschmerzen Durchfalle und Ohnmachtsanfalle Als Steigerung konnen Sehstorungen Herzschwache und Storungen der Atmung auftreten Bei todlichen Vergiftungen tritt der Tod wahrend der Krampfe im Tetanus oder durch Atemlahmung ein Vergiftungen kommen fast ausschliesslich durch Uberdosierung oder durch zu schnelle Wiederholung einer misslungenen Wurmkur mit der Pflanze vor 25 g Wurmfarn sind nach wenigen Stunden todlich fur Schafe 100 g fur Rinder nach etwa 4 Stunden Der getrocknete und gemahlene Wurzelstock pharmazeutisch Rhizoma Filicis wurde fruher in der Tiermedzin als Anthelminthikum zur Entwurmung eingesetzt 7 Trivialnamen BearbeitenIm deutschsprachigen Raum werden oder wurden fur diese lateinisch auch nur Filix 8 auch Filex 9 genannte Pflanzenart zum Teil nur regional auch die folgenden weiteren Trivialnamen verwandt Audernkraut Augsburg Faden Osterreich Faren Farn Farnkrautmannlein Farnwurzel Fasen Osterreich Federfaden Osterreich Flohkraut Eifel bei Kelberg und Nurburg Funffingerwurze Osterreich Glasaschenwurz mittelhochdeutsch Glaseschencrut mittelhochdeutsch Gluckshand Hexenkraut Hirschzehen Salzburg im Grossarltal Hurenkraut St Johannisfarbe Schlesien Johanneshand Johanneswurz Lechrain Mauckenkraut Osterreich Pestilenzwuttel Rendsburger Apotheke Schabel Thuringen bei Ruhla Schawel Thuringen bei Ruhla Snakenkrut niederdeutsch Tropfkraut Waldfahr Wanzenwurz Woanzenkrokt Siebenburgen und Wurmfarn 10 Literatur BearbeitenEchter Wurmfarn FloraWeb de Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Bernhard Marbach Christian Kainz BLV Naturfuhrer Moose Farne und Flechten Munchen 2002 ISBN 3 405 16323 4 Ch R Fraser Jenkins Dryopteris In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Band I Teil 1 3 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1984 ISBN 3 489 50020 2 Heiko Bellmann Der neue Kosmos Schmetterlingsfuhrer Schmetterlinge Raupen und Futterpflanzen 2 Auflage Franckh Kosmos Stuttgart 2009 ISBN 978 3 440 11965 5 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 L Roth M Daunderer K Kornmann Giftpflanzen Pflanzengifte 6 uberarbeitete Auflage Nikol Verlag 2012 ISBN 978 3 86820 009 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Echter Wurmfarn Dryopteris filix mas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Echter Wurmfarn FloraWeb de Echter Wurmfarn In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hulten Thomas Meyer Wurmfarn Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Datenblatt mit Fotos Datenblatt mit Fotos Einzelnachweise Bearbeiten Vgl etwa Georges 1913 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 83 Dryopteris filix mas L Schott In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 2 Marz 2022 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 68 Ch R Fraser Jenkins Dryopteris In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Band I Teil 1 3 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1984 ISBN 3 489 50020 2 a b c Michael Hassler Taxon in Suchmaske eintragen bei World Ferns Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World Version 12 10 vom Februar 2022 Ekkehard Wiesner und Regine Ribbeck Worterbuch der Veterinarmedizin Fischer Jena 1983 2 Auflage S 1036 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 142 Vgl etwa Ute Obhof Rezeptionszeugnisse des Gart der Gesundheit von Johann Wonnecke in der Martinus Bibliothek in Mainz ein wegweisender Druck von Peter Schoffer In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 S 25 38 hier S 32 Filex faren kraut Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 48 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Echter Wurmfarn amp oldid 234225612