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Die Fundgrube Turk mit ihrem weithin sichtbaren Fordergerust des bekannten Turkschachtes am Nordrand von Zschorlau gehort zum Schneeberger Bergrevier und war ein uber mehrere hundert Jahre in Betrieb befindliches Bergwerk in dem neben Silber vor allen Kobalt und Wismut gefordert wurden In der letzten Betriebsperiode spielte das Uranerz die wichtigste Rolle Bei einer Teufe von 315 2 m wurden 7 Sohlen angeschlagen TurkschachtAllgemeine Informationen zum BergwerkFordergerust des TurkschachtesAndere Namen Schacht 83Abbautechnik Firstenbau FirstenstossbauSeltene Mineralien Arsen Arsenolith Galenit SaffloritInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Gewerkschaft Schneeberger Kobaltfeld Betriebsbeginn 1513Betriebsende 1957Geforderte RohstoffeAbbau von Wismut Kobalt Silber Nickel UranWismutGangname Turk FlacherGrosste Teufe 250 mKobaltAbbau von KobaltGangname Katharina FlacherGrosste Teufe 250 mSilberAbbau von SilberGangname Victoria FlacherMachtigkeit 0 3 mGrosste Teufe 250 mNickelAbbau von NickelGangname Erika Flacher IMachtigkeit 0 15 mGrosste Teufe 285 mUranAbbau von UranGangname Gute Hoffnung FlacherMachtigkeit 0 10 mGrosste Teufe 220 mGeographische LageKoordinaten 50 34 31 6 N 12 38 49 4 O 50 575446 12 647069 Koordinaten 50 34 31 6 N 12 38 49 4 OTurkschacht Sachsen Lage TurkschachtStandort ZschorlauGemeinde ZschorlauLandkreis NUTS3 ErzgebirgskreisLand Freistaat SachsenStaat Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1513 bis 1880 1 2 1880 bis 1945 1 3 1945 bis 1957 1 4 2010 2 Erzgange und Erzfuhrung im Grubenfeld 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten1513 bis 1880 Bearbeiten Das Grubenfeld Turk wurde wahrscheinlich 1513 erstmals verliehen In der Folge wurde es als Beilehn ANM 1 der nordwestlich gelegenen Fundgrube Bergkappe betrieben Der im 15 Jahrhundert zur Wasserlosung angelegte Furstenstolln wurde 1825 in das Grubenfeld Turk durchschlagig Das Vordringen in grossere Teufen und die damit einhergehende Verarmung der Erzgange zu Beginn des 19 Jahrhunderts zwangen die Gruben im Schneeberger Revier zur Konsolidierung Zusammen mit dem erwarteten Durchschlag des Marx Semler Stollns dem tiefsten Wasserlosungsstolln des Reviers in das Grubengebaude des Alten Turkschachtes gab dies den Ausschlag 1838 mit dem Abteufen eines neuen Schachtes des Turk Neuschachtes zwischen dem 2 und 3 Turkner Maassenschacht im Gangsystem des Turk Flachen zu beginnen Der Schacht wurde im Jung Turk Flachen mit einem Einfallen von 71 und einem lichten Querschnitt von 3 6 m geteuft Im Jahr 1844 erreichte der Turkschacht mit einer flachen Teufe von 76 Lachter 152 m die Furstenstollnsohle Im gleichen Jahr wurde auch der Bau des Pferdegopels als Fordermaschine vollendet so dass am Mittwoch dem 30 Oktober 1844 die erste Forderung erfolgen konnte Beginnend 1845 wurde in einer Saigerteufe von 45 Lachtern 90 m eine Kunstradstube ausgeschossen und bis 1847 ein Kunstrad mit einem Durchmesser von 12 Metern eingebaut Dadurch wurde die Grube in den Stand versetzt den Schacht weiter unter die Sohle des Furstenstolln abzuteufen und die dort anfallenden Wasser auf dessen Niveau zu heben und uber diesen abzuleiten Ab 1849 wurde begonnen das bruchige Gestein im Hangenden des Schachtes durch eine Ziegelausmauerung zu stabilisieren Im Quartal Trinitatis 5 Marz bis 8 Juni des Jahres 1851 1 erreichte das Schachtabteufen die Sohle des Marx Semler Stollns bei einer flachen Teufe von gesamt 99 8 Lachtern 199 60 m Im Jahr 1865 wurde der Marx Semler Stolln mit 22 5 Lachtern 45 m flacher Teufe unter dem Furstenstolln in das Grubengebaude durchschlagig Damit wurde der Turkschacht als letztes bedeutendes Schneeberger Grubengebaude an den Stolln angeschlossen Das erleichterte das Vordringen in die Teufe erheblich da die anfallenden Wasser der Tiefbaue nur noch auf das Niveau des Marx Semler Stollns gehoben werden mussten 1880 bis 1945 Bearbeiten Im Jahre 1880 wurden im Rahmen der Konsolidierung des Schneeberger Bergbaues alle Gruben zur Gewerkschaft Schneeberger Kobaltfeld vereinigt Da das 1847 erbaute Kunstrad die zusitzenden Wassermassen nicht mehr bewaltigen konnte wurde es 1887 durch die vom Schacht Weisser Hirsch umgesetzte Wassersaulenmaschine ersetzt Diese wurde in 59 Lachter 118 m Saigerteufe eingebaut 1887 wurde das noch heute vorhandene 18 m hohe Fordergerust errichtet und der Antrieb des Fordergopels durch eine Dampfmaschine ersetzt Die neue als Bobine ausgelegte Zwillingsfordermaschine ging am 9 Januar 1888 in Betrieb Im Zuge der Rekonstruktion der Forderanlage wurde der Schacht reguliert neu ausgebaut und bis Jahresende bis zum Furstenstolln betriebsfahig hergestellt Damit wurde der Alte Turk uberflussig und in den Folgejahren abgeworfen und versetzt Wahrend der Teufarbeiten unter der Marx Semler Stollnsohle wurden die dort zusitzenden Wasser mit einem Korting schen Wasserstrahlapparat 2 auf die Stollnsohle gehoben Im Jahr 1891 erreicht der Turkschacht bei einer flachen Teufe von 166 68 Lachtern 333 36 m das Schachttiefste Damit befindet sich der Schachtsumpf 157 6 Lachter 315 20 m unter der bei 542 38 m u NN liegenden Gelandeoberkante Mit einem im Niveau der Marx Semler Stollnsohle vom Turkschacht nach Nordost aufgefahrenen Querschlag fuhr man 1892 190 m vom Turk Flachen entfernt den Gang Katharina Flacher an Er entwickelte sich in der Folge noch vor dem Turk Flachen zum wichtigsten Gang der Grube Mit dem in den folgenden Jahren verlangerten Querschlag uberfuhr man bei 185 m Entfernung vom Katharina Flachen den Gute Hoffnung Flachen Dieser hat fur den Grubenbetrieb zu diesem Zeitpunkt aber offensichtlich keine Bedeutung erlangt Mit dem weiteren Auffahren des Querschlages schlug man Anfang 1894 in einer Entfernung von 387 m vom Turk Flachen in eine stark wasserfuhrende Gangzone die spatere Gangstrecke 13 ein Zur Beherrschung der von dort zusitzenden Wassermassen von ca 420 l min war man gezwungen in einer Entfernung von 77 m vom Katharina Flachen ein 1 6 m starkes Verspunden einzubauen Nach Abschluss der Teufarbeiten im Turkschacht wurden in den Folgejahren die Gange Turk Flacher und Katharina Flacher in ihrer Erstreckung Richtung Sudost und Nordwest untersucht und bebaut Hierbei erwies sich der Katharina Flache uber 30 Jahre als der ergiebigere Gang 1896 wurde vom Turk Flachen eine Erzbezahlung von 10 488 RM erzielt wahrend im gleichen Zeitraum der Katharina Flache einen Erlos von 13 289 RM erreichte Wahrend die Erzbezahlungen vom Katharina Flachen in den Folgejahren eine ansehnliche Hohe erreichten 1914 52 411 RM 1918 54 484 RM 1921 51 566 RM sind vom Turk Flachen trotz umfangreicher Vortriebsarbeiten keine nennenswerten Erzfunde bekannt Auch auf dem Katharina Flachen gingen die Erzlieferungen ab 1921 drastisch zuruck 1924 konnte nur noch eine Erzbezahlung von 15 482 RM erzielt werden Ab 1927 gab es auf beiden Gangen keine nennenswerten Erzfunde mehr die Originalzahlen wurden in RM Stand 1938 umgerechnet 3 Durch einen extrem trockenen Sommer kam es im Jahr 1911 zum Ausfall des Aufschlagwassers fur die Wassersaulenmaschine Damit konnten die zusitzenden Wasser der Tiefbausohlen nicht mehr gehoben werden In der Folge soffen die Sohlen unterhalb des Marx Semler Stollns ab Erst im Folgejahr konnten die Tiefbausohlen wieder vollstandig gesumpft werden Um die seit Jahren notwendigen Zuschusse zur Aufrechterhaltung des Grubenbetriebes zu senken wurden 1913 samtliche Ganguntersuchungen aufgegeben die Tiefbaue bis zur 1 Gezeugstrecke geflutet und der Abbau auf den Katharina Flachen konzentriert Die Dampfforderanlage des Turkschachtes wurde 1929 durch einen Forderhaspel mit Dieselmotor ersetzt Im Juli 1931 wurde der Betrieb eingestellt da die erschlossenen Erzvorrate weitestgehend erschopft waren und die Metallpreise immer weiter verfielen Nachdem das Land Sachsen Mittel zur weiteren Untersuchung der Lagerstatte zur Verfugung gestellt hatte wurden die Arbeiten im Turkschacht im Oktober 1933 wieder aufgenommen Das Ausbleiben wirtschaftlicher Erfolge fuhrte 1939 zur Einstellung aller Arbeiten im gleichen Jahr wurde der Pferdegopel abgerissen 1944 kam es zur Eingliederung der Gewerkschaft Schneeberger Kobaltfeld in die Betriebsdirektion Schneeberg der Sachsenerz AG Diese fasste mit ihrer Grundung 1937 alle seit der Wiederaufnahme des Erzbergbaus im Jahre 1933 in Sachsen produzierenden Gruben zusammen 1945 bis 1957 Bearbeiten Das massive Maschinenhaus des Turkschachtes wurde im August 1945 wahrscheinlich zur Gewinnung von Baumaterial abgerissen Auf Befehl von Kapitan Regens des russischen Stadtkommandanten Schneebergs wurde im September 1945 der Abbau von BiCoNi Erzen im Schneeberger Revier wieder aufgenommen Gleichzeitig fuhrte die durch die 9 Verwaltung des Ministeriums des Innern der UdSSR am 14 September 1945 gegrundete Geologische Gruppe Geologopoiskovaya Partiya im Verlauf von 2 Monaten erste Erkundungsarbeiten auf Uran durch Die Arbeiten wurden anschliessend von der Sachsische Erz Such Gruppe Saksonskaya Rudno Poiskovaya Partiya weiter gefuhrt Am 4 April 1946 wurde die Sachsische Erz Such Gruppe in die Sachsischen Gewinnungs und Erkundungs Gruppe Saksonskaya Promyshlenno Razvedochnaya Partiya umgebildet Unter ihrer Regie liefen die Aufwaltigungs Vorrichtungs und Gewinnungsarbeiten an Im August 1946 wurde der Schneeberger Bergbau der Sachsischen Bergbauverwaltung unter der Feldpostnummer 27304 der Roten Armee unterstellt die auf Beschluss des Ministerrates der UdSSR am 29 Juli 1946 in Moskau aus der Sachsische Gewinnungs und Erkundungsgruppe hervorging Die Sachsische Bergbauverwaltung ist der Vorlaufer der Generaldirektion der am 6 Juni 1947 gegrundeten Wismut AG Ihr erster Generaldirektor wurde Generalmajor Michail Mitrofanowitsch Malzew Dieser hatte schon im September 1946 die Leitung der Sachsischen Bergbauverwaltung ubernommen Der Abbau von BiCoNi Erzen im Schneeberger Erzfeld wurde weitergefuhrt wobei die letzten 123 Tonnen Erz im Oktober 1946 gefordert wurden Am 1 April 1947 wurde die Lagerstatte Schneeberg als Objekt 03 aus dem Objekt 02 herausgelost Mit dem Befehl 01477 der Wismut AG wurde im Dezember 1948 damit begonnen den Turkschacht unter der Wismutnummer 83 bis zur Marx Semler Stollnsohle wieder aufzuwaltigen Der Schacht wurde mit zwei Skiptrumern und einem Fahrtentrum ausgebaut Nach der Aufwaltigung des im Nordost Querschlag 1894 eingebrachten Verspundens verlangerte man den Querschlag auf eine Gesamtlange von 825 m Die bei dieser Auffahrung angetroffenen Gange Victoria Flacher Erika Flacher I und Erika Flacher II fuhrten ebenso wie der schon bekannte Gute Hoffnung Flacher teilweise eine gute Uranvererzung Aufgrund der guten Uranfunde wurde der Schacht 1951 bis zur tiefsten Sohle 3 Gezeugstrecke oder 120 m Sohle aufgewaltigt In der Folge wurde diese Sohle zur Hauptfordersohle ausgebaut Uber das Gesenk 4 wurde dann die 30 Meter tiefer liegende 150 m Sohle bei 220 m NN als tiefste Sohle im Bereich des Gute Hoffnung Flachen aufgefahren Ab Mitte 1955 wurden neben Uranerz auch die vorhandenen Buntmetallerze Silber Wismut Kobalt Nickel abgebaut Nach Einstellung der Arbeiten auf dem Schacht 130 der SDAG Wismut im September 1955 war der Turkschacht der letzte noch fordernde Schacht der Schneeberger Lagerstatte Nach der Einstellung des Uranabbaus im Sommer 1956 wurde die Lagerstatte nach einem Beschluss des Prasidiums des Ministerrates der DDR vom 23 Februar 1956 am 1 August 1956 vom Ministerium fur Berg und Huttenwesen der DDR als Betriebsabteilung Schneeberg dem VEB Wolfram Zinnerz Pechtelsgrun zum weiteren Abbau von Buntmetallerzen ubergeben Nach eingehender Untersuchung der noch anstehenden ca 3 000 bis 4 000 Tonnen Erzreserven die sich vorwiegend im Grubenfeld des Turkschacht befinden wurde der Grubenbetrieb durch einen Beschluss des Ministerrates vom Marz 1957 zum 1 Juli 1957 endgultig mangels Rentabilitat durch die Geringfugigkeit der noch anstehenden Erze eingestellt Eine Forderung fand zwischen August 1956 und Marz 1957 nicht mehr statt Das Schachtgelande des Turkschachtes wurde Sitz der am 1 Juli 1957 neu gegrundeten Bergsicherung Schneeberg Da sich der Schacht auf dem Gebiet des Kreises Aue befindet wurde der Sitz der Bergsicherung Schneeberg im November 1957 auf das Gelande des Schachtes Weisser Hirsch nach Schneeberg verlegt In der Folgezeit wurden samtliche Gebaude abgerissen und die Halde nachweislich bis mindestens 1967 zur Gewinnung von Schotter abgetragen Eine erste Sicherung und Rekonstruktion des unter Denkmalschutz stehenden altesten eisernen Fordergerustes erfolgte durch die Bergsicherung Schneeberg im Jahr 1987 Von 1994 bis 1996 wurde das Fordergerust erneut rekonstruiert und die Fahrbarkeit des Turkschachtes bis zur Sohle des Furstenstolln durch die Bergsicherung Schneeberg hergestellt 2010 Bearbeiten Im Dezember 2010 vergab das Sachsische Oberbergamt an die im September 2010 gegrundete Sachsenerz Bergwerks GmbH mit Sitz in Espenhain eine Bergbauberechtigung zur Erkundung von Erzvorkommen 4 Erzgange und Erzfuhrung im Grubenfeld Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Saigerriss Das Grubenfeld des Turkschachtes liegt am Sudostrand der Schneeberger Lagerstatte Es befindet sich in einer von NW nach SO streichenden Mulde zwischen dem Gleesberger Granit und dem Eibenstocker Granit Die bis zu 30 m machtige Struktur des Turk Flachen trennt die beiden Granitstocke Im Bereich des Turkschacht unterlagert der Granit in einer Tiefe von ca 400 m NN den hier vorherrschende Phyllit Gut ausgebildet und wirtschaftlich bedeutsam sind hier vor allen die flachen Gange Die Machtigkeit der Erzgange im Grubenfeld ist sehr unterschiedlich Wahrend der Turk Flache Machtigkeiten von bis zu 2 Metern aufwies betrug die Machtigkeit des Katharina Flachen maximal 80 cm Die von der Wismut aufgefahrenen Gange Victoria Flacher Gute Hoffnung Flacher Erica Flacher I und Erica Flacher II wiesen Machtigkeiten von 5 cm bis 40 cm auf Die Fullung der Gange bestand vorwiegend aus Quarz Calcit Ankerit und Prehnit Die Vererzungen bestanden aus einem Komplex von Wismut Kobalt Nickel und Silbererzen sporadisch traten aber auch Uranerze auf Untergeordnet wurden auch Bleiglanz Zinkblende Schwefelkies sowie Arsen und Kupfererze gefunden und abgebaut Als Besonderheit trat in den Gangen auch gediegen Silber Pyrargyrit und Xanthokon auf In der Oxidationszone bei einer Teufe von 100 bis 200 m kam es zur Anreicherung der Erze Unterhalb dieser Zone ging der Silbergehalt der Gange zugunsten von Kobalt und Nickelerzen stark zuruck Mit zunehmender Teufe verarmen die Erzgange Der Turk Flache wurde durch die Wismut auf einer Lange von ca 2 km und der Katharina Flache auf einer Lange von 1 5 km untersucht wahrend die Untersuchung in den anderen von der Wismut aufgefahrenen Gangen zwischen 400 m und 800 m lag Uber die mogliche Teufenerstreckung der Gange ist nichts bekannt da der Bergbau bei 300 m NN endet Schon seit ca 1470 wurde in Schneeberg auch gediegen Wismut und Wismutglanz abgebaut Wismut diente in Verbindung mit Zinn und Blei als Legierungsmetall fur die Lettern beim Buchdruck und wurde in der damaligen Medizin z B als Wundpulver eingesetzt Mit dem ebenfalls reichlich vorhandenen Wismutocker Bismit konnte man allerdings zu dieser Zeit nichts anfangen und er wanderte ebenso wie Kobalt und Nickelerze auf die Halde Nachdem Peter Weidenhammer im Jahr 1520 der Produktion des Safflor zum Durchbruch verholfen hatte wurde das Kobalt ein wichtiges Fordererz und uberstieg ab 1575 den Wert des geforderten Silbers Erst mit der Erfindung des Neusilbers durch den Schneeberger Arzt Dr Ernst August Geitner im Jahr 1823 wurde auch das reichlich vorhandene Nickelerz interessant Das in den anderen Schneeberger Gruben immer wieder gefundene Uranerz spielte im Grubenfeld des Turkschacht bis zum Jahr 1945 keine Rolle Der Abbau ging hier uber lange Zeit nur im Bereich der Struktur des Turk Flachen einer Fortsetzung des Bergkappe Flachen um Der Turk Flache neigt wie viele Schneeberger Gange zum auftrumern und anschaaren Das Haupttrum wurde unter dem Namen Alt Turk Flacher bekannt Ein schon langer bebautes liegendes Trum nannte man ab 1888 Jung Turk Flacher Ein 1887 angefahrenes hangendes Trum erhielt den Namen Beschert Gluck Spat Der mit dem Nordostquerschlag im Jahre 1892 angefahrene Katharina Flache ist die Fortsetzung des in der Schneeberger Grube Weisser Hirsch mit Erfolg bebauten Katharina Flachen Der Turk Flache wurde auf mehreren Sohlen vom Turkschacht aus in Richtung Sudost uber eine Lange von ca 1000 m bebaut In gleicher Richtung vom Nordostquerschlag aus erfolgte die Bebauung des Katharina Flachen auf einer Lange von 700 m und uber mehrere Sohlen In Richtung Nordwest endeten die Auffahrungen im Turk Flachen bei 560 m Entfernung vom Turkschacht und im Katharina Flachen schon nach 100 m vom Nordostquerschlag aus Die aufgeschlossenen Gange Anton Flacher Gluckauf Flacher Unbenannt Flacher Hohe Fichte Flache und Schutz Morgengang hatten keine wirtschaftliche Bedeutung In den zum Ende des 19 Jahrhunderts erreichten Teufen zeigten sich die Gange zunehmend taub Auch bei der durch die Sachsenerz AG zwischen 1933 und 1937 durchgefuhrten Erkundung des Turk Flachen und des Katarina Flachen auf der Furstenstollnsohle sowie der Marx Semler Stollnsohle wurden diese Gange nur wenig vererzt oder taub vorgefunden Der weitere Vortrieb wurde auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse und den sich daraus ergebenden mangelnden Erfolgsaussichten eingestellt Aufgrund der im Grubenfeld nur sehr selten auftretenden Uranerze geriet der Turkschacht erst 1948 in den Blickpunkt der Wismut AG In den wahrend der letzten Betriebsperiode von 1948 bis 1957 durch die Wismut bebauten Gange Gute Hoffnung Flacher Victoria Flacher Erika Flacher I und Erika Flacher II wurde neben der komplexen Vererzung aus Wismut Kobalt Nickel und Silbererzen auch eine teilweise gute Uranvererzung angetroffen Literatur BearbeitenTraditionsverein Wismut e V Hrsg Ans Licht gebracht Wismut Kumpel erinnern sich 1997 Siegfried Woidtke Der Berg ist frei Bildband uber den Schneeberg Neustadtler Bergbau Band I Eigenverlag Aue 2002 ISBN 3 9806914 4 6 Bernd Lahl Der Markus Semmler Stolln und der Schneeberg Schlemaer Bergbau Druck und Verlagsgesellschaft Marienberg Marienberg 2003 ISBN 3 931770 50 8 Anna Neef 50 Jahre Bergsicherung Schneeberg Hrsg Bergsicherung Schneeberg GmbH Technische Universitat Bergakademie Freiberg 2007 ISBN 978 3 86012 310 2 Kalender fur den Sachsischen Berg und Hutten Mann 1827 bis 1851 Konigliche Bergakademie zu Freiberg Jahrbuch fur den Berg und Hutten Mann 1852 bis 1872 Konigliche Bergakademie zu Freiberg Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 1873 bis 1917 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen in Sachsen 1918 bis 1934 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen in Sachsen 1935 bis 1938 Mike Haustein Clemens Winkler Chemie war sein Leben 1 Auflage Deutsch Harri Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 8171 1728 0 Bergbauverein Schneeberg e V Hrsg 5 Tagungsband Schneeberg Juli 2007 Emser Hefte 4 Jahrgang Nr 1 Jan Marz Rainer Bode 1982 ISSN 0721 8443 Ludwig Baumann Ewald Kuschka Thomas Seifert Lagerstatten des Erzgebirges Georg Thieme Verlag 2000 ISBN 3 8274 1222 6 Werner Runge et al Chronik der Wismut Hrsg Wismut GmbH Eigenverlag Chemnitz 1999 CD Einzelnachweise Bearbeiten Jahrbuch fur den Berg und Hutten Mann auf das Jahr 1853 PDF 1 6 MB Die wichtigsten neuen Anlagen Ausfuhrungen Betriebsplane Anbruche und dergleichen im Jahre 1851 Nicht mehr online verfugbar Konigliche Bergakademie zu Freiberg S 87 archiviert vom Original am 9 November 2013 abgerufen am 14 Februar 2011 Flussigkeitsstrahl Flussigkeitspumpe Abgerufen am 1 Februar 2016 Kaufkraft als Massstab fur den Wert des Geldes Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 2 Januar 2015 abgerufen am 25 Marz 2018 Bergbauberechtigungen fur Silbererzvorkommen erteilt Morlok Zeit fur neues Berggeschrey Sachsisches Staatsministerium fur Wirtschaft Arbeit und Verkehr 21 Dezember 2010 abgerufen am 28 Dezember 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fundgrube Turk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Turkschacht Mineralienatlas Katharina FlacherAnmerkungen Bearbeiten Als Beilehn oder Beilehen bezeichnet man ein zusatzlich verliehenes Grubenfeld das mit einem anderen Grubenfeld besitzmassig verbunden ist Quelle Heinrich Veith S 322 Deutsches Bergworterbuch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fundgrube Turk amp oldid 229260435