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Ernst August Geitner 12 Juni 1 1783 in Gera 24 Oktober 1852 in Schneeberg war ein deutscher Chemiker Arzt Botaniker und Erfinder Portrat Ernst August Geitner 1783 1852 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Ausbildung und Grundung von Fabriken 1 2 Erfindung und Produktion von Argentan 1 3 Geitnersche Treibegartnerei 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Ernst August Geitner Skulptur in Aue Ausbildung und Grundung von Fabriken Bearbeiten Geitner der ab 1801 Medizin in Gera dann Chemie und Physik an der Universitat Leipzig studiert und promoviert hatte eroffnete 1809 in Lossnitz eine Arztpraxis Neben seinem Beruf als Arzt widmete er sich seiner Passion der Chemie und grundete 1810 eine kleine chemische Fabrik zur Herstellung gruner Kupferfarben Seine Geitnersche Fabrik verlegte er 1815 aus Platzgrunden nach Schneeberg 2 1819 entwickelte er aus Bleizucker und Chromkali einen gelben Farbstoff fur die Textilfarbung Er lebte in der Gemeinde Auerhammer seine Metallfabrik Argentan und Messingfabrik ging zwischenzeitlich an seinen Sohn Alfred nach dessen Tod 1855 ubernahm Ernst Augusts Schwiegersohn Franz Adolph Langer 3 4 Erfindung und Produktion von Argentan Bearbeiten Im Jahr 1823 gelang Geitner die Herstellung von Argentan aus 20 Prozent Nickel 55 Prozent Kupfer und 25 Prozent Zink die dem chinesischen Pacfong ahnelte Damit ergab sich fur das in den Schneeberger Wismut Kobalt Nickel Erzen in grosseren Mengen vorkommende Nickel erstmals eine Verwendung Zuvor wurde die Nickelspeise als nutzloses Nebenprodukt der Blaufarbenwerke auf Halde geworfen Die Gebruder Henniger in Berlin denen 1824 die Herstellung einer dem Argentan ahnelnden Legierung Neusilber gelungen war bezogen von Geitner Nickel fur ihre Besteckherstellung Zur industriellen Produktion der wegen ihres silbernen Glanzes und eines deutlichen Preisvorteils gegenuber dem Silber vor allem fur Essbestecke und Beschlage geeigneten Legierung kaufte er den ehemaligen Auerhammer bei Aue und errichtete eine Argentanfabrik die 1829 die Produktion von Argentanblech aufnahm Zuerst entstanden vor allem Dosen Teeloffel Zuckerzangen Reitsporen und Kaffeeloffel Das Argentan lieferte Geitner auch an die Auer Besteckfabriken Wellner und Hutschenreuther 5 Aus dieser Fabrik ging die Auerhammer Metallwerk GmbH hervor wie die Produktionsstatte seit 1990 heisst Geitnersche Treibegartnerei Bearbeiten nbsp Die Geitnersche Treibegartnerei um 1850Im Jahr 1837 erwarb Geitner ein Stuck Land von der Familie von Arnim in Planitz und grundete darauf eine Treibegartnerei Er fasste die aufsteigenden 75 90 C heissen Abgase des Planitzer Kohle Erdbrandes bei Planitz in Rohren und nutzte sie zur Beheizung von Gewachshausern fur die Zucht tropischer Pflanzen Im Jahre 1838 wurde die Gartnerei in den Aktienverein Treibegartnerei auf den Planitzer Erdbranden umgewandelt Es wurden 100 Aktien zu je 25 Talern Nennwert herausgegeben Geitner war Direktor der Kammerherr v Arnim Vorsitzender des Aktienvereins Dem Unternehmen war kein wirtschaftlicher Erfolg beschieden um 1846 waren die Gebaude verfallen und der Verein wurde versteigert Der jungste Sohn Geitners Gustav Adolf Geitner war der einzige Bieter und erwarb die Gartnerei Gustav Geitner war Gartner von Beruf und seit 1844 als Obergartner im Unternehmen beschaftigt Unter seiner Leitung begann der Aufstieg der Treibegartnerei zu einem Unternehmen von europaischem Ruf Alexander von Humboldt machte in der Geitnerschen Tropenpflanzenzucht wissenschaftliche Untersuchungen Der Kohlenbrand lieferte noch bis mindestens 1866 als Gustav Geitner starb Erdwarme Nach dessen Tod verfiel die Treibegartnerei hielt sich aber noch bis 1882 als gewohnliche Handelsgartnerei und wurde dann nach einem Hagelschaden aufgegeben 6 Veroffentlichungen BearbeitenDie Familie West oder Unterhaltungen eines Hofmeisters mit seinen Zoglingen uber Chemie und Technologie Leipzig 1805 06 Chemisch technologischer Robinson ein unterhaltendes und belehrendes Lesebuch fur die Jugend Halle 1806 Neuauflage Drei Birken Verlag Freiburg 2008 ISBN 978 3 936980 26 4 Versuche uber das Blaufarben wollener Zeuge ohne Indigo Leipzig 1809 Resultate der fabrikmassigen Bereitung des Syrups und Zuckers aus Kartoffelmehl Leipzig 1812 Beschreibung der Treibe Gartnerey auf den Erdbranden bey Planitz nachst Zwickau nebst nahern Nachrichten uber Entstehung Fortschreiten und dermal Stand der letzteren nebst 2 illum geogr Karten Leipzig 1839 Literatur BearbeitenErich Lorenz Dr Ernst August Geitner Erfinder des Argentans In Erzgebirgische Heimatblatter 3 1980 S 51 ISSN 0232 6078 Ernst August Geitner 1783 1852 Chemiker Metallurge Erfinder und Unternehmer Tagung von 12 bis 14 Juni 2008 in der Saigerhutte Olbernhau Grunthal bei Freiberg in Sachsen Drei Birken Verlag Freiberg 2008 ISBN 978 3 936980 25 7 Manfred Bachmann Hrsg Dr Ernst August Geitner Erfinder des Argentans In Kleine Chronik grosser Meister Erzgebirger auf die wir stolz sind Teil 1 Druckerei und Verlag Mike Rockstroh Aue 2000 S 36 37 Siegfried Sieber Geitner Ernst August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 164 166 Digitalisat Albert Ladenburg Geitner Ernst August In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 529 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst August Geitner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource G Geitners Treibegartnerei zu Planitz bei Zwickau Quellen und Volltexte Hermann Meinel Ernst August Geitner Erfinder des Argentans und hervorragender Chemiker pdf 125 kB Ursula Forberger Geitner Ernst August In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie G Geitner Wegweiser durch die Treibegartnerei und Baumschule zu Planitz bei Zwickau in Sachsen Verlag L Oeser Neuensalza 1863 Digitalisat PDF 9 3 MB Literatur von und uber Ernst August Geitner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Ernst August Geitner in der Sachsischen Bibliografie Geitner Ernst August In deutsche biographie de Abgerufen am 8 Februar 2017 Einzelnachweise Bearbeiten 13 Juni 1783 laut Abschnitt Doktor Ernst August Geitner In Album der Sachsischen Industrie G Geitners Treibegartnerei zu Planitz bei Zwickau 1856 nbsp Wikisource Doktor Ernst August Geitner Quellen und Volltexte Hanns Heinz Kasper Vom Koniglich Sachsischen Kupferhammer zur F A Lange Metallwerke AG 1873 1945 In Saigerhuttenverein Olbernhau Grunthal e V Hrsg Geschichte der Metallurgie in der Stadt Olbernhau Band II Sachsisches Druck und Verlags Haus Dresden 1997 ISBN 3 929048 26 4 S 9 Adressbuch der Fabrikstadt Aue i Erzgeb und der Gemeinden Zelle und Auerhammer nebst einem Geschafts Anzeiger fur Handel u Gewerbe 1890 auf digital slub dresden de https www deutsche biographie de sfz20249 html Zuarbeit aus der Presseabteilung des Rathauses Aue Mai 2002 Waldemar May Otto Stutzer Eckardt 75 Jahre Gemeinschaftsarbeit der Sachsischen Steinkohlenbergwerke Uberblick uber den geologischen Aufbau des erzgebirgischen Steinkohlenbeckens Hrsg Bezirksgruppe Sachsen der Fachgruppe Steinkohlenbergbau Zwickau Zwickau Juni 1936 S 68 69 Normdaten Person GND 117535796 lobid OGND AKS LCCN no2010026272 VIAF 62329153 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geitner Ernst AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker Arzt Botaniker und ErfinderGEBURTSDATUM 12 Juni 1783GEBURTSORT GeraSTERBEDATUM 24 Oktober 1852STERBEORT Schneeberg Erzgebirge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst August Geitner amp oldid 239147199