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Akanthit veraltet Silberglanz ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung Ag2S besteht also aus Silber und Schwefel im Verhaltnis 2 1 und ist damit chemisch gesehen Silbersulfid AkanthitAkanthit aus der Imiter Mine Draa Tafilalet Marokko Grosse 4 0 cm 2 5 cm 1 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Aca 1 Andere Namen SilberglanzChemische Formel Ag2SMineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II B 05 II B 05 010 2 BA 30a 02 04 01 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe P21 n Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 2 Gitterparameter a 4 23 A b 6 93 A c 7 86 Ab 99 6 2 Formeleinheiten Z 4 2 Zwillingsbildung Polysynthetisch nach 1 11 und Kontaktzwillinge nach 1 01 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 bis 2 5Dichte g cm3 gemessen 7 20 bis 7 22 berechnet 7 24Spaltbarkeit undeutlichBruch Tenazitat unebenFarbe schwarz grauStrichfarbe bleigrauTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzAkanthit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist nadelformige oder spiessige oft pseudokubische Kristalle aber auch massige Aggregate von grauer bis schwarzer Farbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Pfeilformiger Akanthit Doppelender aus Freiberg Erzgebirge SachsenErstmals entdeckt wurde Akanthit bei Jachymov deutsch Sankt Joachimsthal in Tschechien und beschrieben 1855 von Gustav Adolf Kenngott 1818 1897 der das Mineral aufgrund seiner auffalligen Kristallform nach dem griechischen Wort ἄkan8a akantha fur Dorn oder Stachel benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Akanthit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Schwefel Selen Tellur gt 1 1 wo er zusammen mit Aguilarit Argentit Benleonardit Chenguodait Cervelleit Empressit Hessit Naumannit Tsnigriit und Stutzit die Argentit Naumannit Gruppe mit der System Nr II B 05 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Akanthit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Metallsulfide M S gt 1 1 hauptsachlich 2 1 ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Art der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Kupfer Cu Silber Ag Gold Au zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Argentit die unbenannte Gruppe 2 BA 30a bildet Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Akanthit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er als Namensgeber der Akanthitgruppe mit der System Nr 02 04 01 und den weiteren Mitgliedern Naumannit und Aguilarit innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 2 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenAkanthit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 n Raumgruppen Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 mit den Gitterparametern a 4 23 A b 6 93 A c 7 86 A und b 99 6 sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Modifikationen und Varietaten BearbeitenAkanthit ist die monokline Tieftemperatur Modifikation des kubischen Argentit wandelt also bei der Abkuhlung unterhalb von 173 C sein Kristallsystem Dabei behalt es aber oftmals die aussere Kristallform von Argentit bei Paramorphose Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Akanthit mit gediegen Silber umwickelt nbsp Akanthit in den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden Fund in Schneeberg 1477Akanthit bildet sich hydrothermal in Silbererz Gangen Begleitminerale sind neben Argentit Silber Proustit Pyrargyrit und anderen auch Galenit worin Akanthit oftmals eingeschlossen ist Weltweit konnte Akanthit bisher an rund 2100 Fundorten nachgewiesen werden Stand 2010 In Deutschland fand sich das Mineral unter anderem im Schwarzwald in Baden Wurttemberg im Fichtelgebirge Bayerischen und Oberpfalzer Wald in Bayern im Odenwald und Taunus in Hessen im Harz in Niedersachsen an mehreren Fundpunkten in Nordrhein Westfalen in der Eifel und am Hunsruck in Rheinland Pfalz im Saarland in Sachsen Anhalt am Annaberg Schneeberg und vielen anderen Gegenden von Sachsen sowie in Thuringen In Osterreich trat Akanthit vor allem in den Regionen Karnten Niederosterreich Salzburg Steiermark und Tirol auf In der Schweiz konnte das Mineral bisher nur bei Miglieglia im Tessin im Binntal und im Lotschental im Kanton Wallis gefunden werden Weitere Fundorte sind Argentinien Armenien Australien Belgien Bolivien Brasilien Bulgarien Chile China Ecuador El Salvador Frankreich Georgien Griechenland Gronland Honduras Indonesien Iran Irland Italien Japan Kanada Kasachstan Kolumbien Madagaskar Marokko Mexiko Mongolei Namibia Neuseeland Nicaragua Norwegen Papua Neuguinea Peru Polen Portugal Rumanien Russland Saudi Arabien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Sudafrika Sudkorea Tadschikistan Tschechien Turkei die Ukraine Ungarn Usbekistan die U S Virgin Islands das Vereinigte Konigreich Grossbritannien sowie die Vereinigten Staaten von Amerika USA 3 Auch in Gesteinsproben des Mittelatlantischen Ruckens sowie des Mondes die die Luna 24 Mission zuruckbrachte konnte Akanthit gefunden werden 3 Verwendung BearbeitenAkanthit ist einer der wichtigsten Rohstoffe zur Gewinnung von Silber Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenMartin Okrusch Siegfried Matthes Mineralogie Eine Einfuhrung in die spezielle Mineralogie Petrologie und Lagerstattenkunde 7 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2005 ISBN 3 540 23812 3 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 421 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Acanthite Sammlung von Bildern und Audiodateien nbsp Wiktionary Akanthit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Mineralienatlas Akanthit Wiki Adolf Kenngott Ueher den Akanthith eine neue Species in dem Geschlechte der Silber Glanze In Annalen der Physik und Chemie Funfter Band Hrs J C Poggendorff Verlag von Johann Ambrosius Barth Leipzig 1855 S 465 ff PDF 187 5 kB Handbook of Mineralogy Acanthite englisch PDF 62 4 kB Webmineral Acanthite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 64 a b Fundortliste fur Akanhit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akanthit amp oldid 239328396