www.wikidata.de-de.nina.az
Paul Ramdohr 1 Januar 1890 in Uberlingen 8 Marz 1985 in Weinheim war ein deutscher Mineraloge Lagerstatten Forscher und ein Pionier der Erz Mikroskopie Paul Ramdohr als Student Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ehrungen 3 1 Ehrendoktorwurden 3 2 Preise und Medaillen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Georg Carl Wilhelm Friedrich Ramdohr war der Ururenkel von Johann Gottlieb Ramdohr 1741 1785 aus dem Ascherslebener Zweig der mitteldeutschen Familie Ramdohr Paul Ramdohr wurde als Sohn des Apothekers Paul Albert Johannes Ramdohr und der Weingutsbesitzer Tochter Louise Pauline Ramdohr geb Goebel aus Westhofen 1890 in Uberlingen geboren Nach dem Umzug nach Darmstadt wo sein Vater 1901 die Einhorn Apotheke gekauft hatte Schulbesuch im Ludwig Georgs Gymnasium in Darmstadt und Studium an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg ab 1909 Hier trat Ramdohr der Studentenverbindung Leonensia bei Ramdohr promovierte dann erst 1919 in Gottingen bei Otto Mugge mit einer Dissertation uber Basalte der Blauen Kuppe bei Eschwege da sich die Arbeit an der Promotion durch seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg verzogert hatte Kurze Zeit spater folgte die Habilitation bei Wilhelm Bruhns mit seiner Arbeit uber Gabbros im Gebiet Bollstein Brombachtal Bollsteiner Odenwald Nach einer vierjahrigen Amtszeit als Privatdozent fur Mineralogie und Petrografie in Clausthal bei der sein Interesse an Lagerstattenkunde und mikroskopischen Untersuchung von Erzanschliffen geweckt wurde und die sein weiteres Wirken bestimmte folgte er 1926 dem Ruf an die Technische Hochschule Aachen und erhielt dort einen Lehrstuhl fur Mineralogie Petrografie und Lagerstattenlehre 1929 nahm Ramdohr am Internationalen Geologen Kongress in Pretoria teil und verband dies mit ausgedehnten Forschungsreisen in Sudafrika 1930 bereiste er die USA und besichtigte hier zahlreiche Gruben Auch Australien war vor seinem Forscherdrang nicht sicher Dies trug ihm unter anderem den Spitznamen Truffelschwein ein was seinem grossen Talent auf Halden und in Gruben seltene und schone Minerale regelrecht zu riechen Rechnung tragt In einer Festansprache fur den Geologen Kongress in Pretoria beklagte sich Professor Shand scherzhaft uber die Sammelleidenschaft von Paul Ramdohr und uber einen diesbezuglichen Alptraum Shand sagte Er wollte mit Studenten eine Exkursion ins Bushveld machen hatte aber nur ein Schild gefunden mit der Aufschrift Hier stand das Bushveld bevor es Ramdohr nach Deutschland mitnahm 1 1934 verliess Ramdohr die Aachener Hochschule und wechselte an die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Karl Hugo Strunz war in Berlin von 1935 bis 1950 sein Assistent Erst am 1 April 1941 trat Ramdohr der NSDAP bei Mitgliedsnummer 8 737 087 Nach Ablehnung eines Rufs nach Australien wechselte Paul Ramdohr 1951 nach Heidelberg wo er an der dortigen Universitat den Lehrstuhl fur Mineralogie erhielt den er bis zu seiner Emeritierung 1958 innehatte Danach wandte Ramdohr sich einem neuen Gebiet zu der Untersuchung von Meteoriten Er fuhrte diese Untersuchungen am Max Planck Institut fur Kernphysik in Heidelberg durch wo eine Arbeitsgruppe von Physikern Meteoritenforschung betrieb Er studierte vor allem die Erzmikroskopie der Steinmeteorite entdeckte mehrere neue Minerale und beschrieb als Erster genauer die Paragenesen vieler meteoritischer Erzminerale Ein Fragment des in Australien gefundenen Mundrabilla Eisenmeteoriten Mundrabilla II liess Paul Ramdohr durch ein in Adelaide zu Besuch weilendes deutsches Marineschiff mit Genehmigung der Behorden in den 1960er Jahren nach Deutschland holen Der nicht ganz 6 Tonnen schwere Meteorit wurde im Max Planck Institut in Heidelberg zersagt Eine Scheibe gelangte so nach Moskau und eine weitere nach London fur weitere Forschungen Nach der ersten Mondlandung schickte die NASA ihm als einzigem deutschen Mineralogen Mondgestein zur Untersuchung Paul Ramdohr war verheiratet und Vater von vier Sohnen und einer Tochter Er starb im Weinheimer Stadtteil Hohensachsen und wurde am 13 Marz 1985 in den Auslaufern des Odenwalds beerdigt Der Stadtrat und ehemalige Burgermeister von Hohensachsen von 2001 bis 2004 Otfried Ramdohr SPD ist ein direkter Nachkomme von ihm Werke Bearbeiten1926 Kristallographie Goschen Band zusammen mit Willy Bruhns 1931 1934 Lehrbuch der Erzmikroskopie Band 1 und 2 zusammen mit Hans Schneiderhohn 1936 Lehrbuch der Mineralogie zusammen mit Friedrich Klockmann 1924 Beobachtungen an opaken Erzen 1928 Uber den Mineralbestand und die Strukturen der Erze des Rammelbergs 1948 Lehrbuch der Mineralogie 13 Auflage zusammen mit Klockmann 1950 Die Erzmineralien und ihre Verwachsungen 1 Auflage 1954 Lehrbuch der Mineralogie 14 Auflage zusammen mit Klockmann 1954 Mineral und Erzlagerstattenkunde Band 1 und 2 zusammen mit Heinrich Huttenlocher 1955 Petrografie Goschen Band 4 Auflage 1965 Kristallographie Goschen Band 1969 The ore minerals and their intergrowth 1973 The opaque minerals in stony meteorites 1975 Die Erzmineralien und ihre Verwachsungen 4 Auflage 1978 Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage zusammen mit Karl Hugo Strunz 1980 The ore minerals and their intergrowth 2nd Edition Englische Ubersetzung der 4 Auflage Ehrungen BearbeitenFriedrich Ahlfeld beschrieb 1930 ein neues Sulfid Mineral und gab ihm zu seinen Ehren den Namen Ramdohrit 1990 wurde anlasslich Ramdohrs 100 Geburtstages im Mineralogischen Institut von Aachen eine von Professor Kindermann geschaffene Bronze Buste eingeweiht Paul Ramdohr zu Ehren stiftete die Deutsche Mineralogische Gesellschaft DMG den jahrlich an junge DMG Mitglieder unter 32 Jahre vergebenen Paul Ramdohr Preis Der Preis besteht aus zwei Teilen fur den besten Vortrag und den besten Posterbeitrag und ist mit jeweils 500 Euro dotiert 2 Zwischen 1992 und 1994 wurde dieser Preis eingerichtet und aus Mitteln der Paul Ramdohr Stiftung bezahlt 3 Ehrendoktorwurden Bearbeiten 1955 Dr Ing E h TU Berlin 1960 Dr rer nat h c RWTH Aachen 1968 Ph D Es Sci Universitat Nancy 1969 Dr rer nat h c TU Clausthal 1973 Dr Ing de Minas h c Madrid Preise und Medaillen Bearbeiten 1936 Mitglied der Leopoldina 1937 Mitgliedschaft in der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1936 1947 Vorsitzender der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft 1951 Mitgliedschaft in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1962 Roebling Medaille der Mineralogical Society of America 1965 1985 Ehrenprasidentschaft der Gesellschaft der Lagerstattenforschung SGA 1970 Georg Agricola Denkmunze 1970 Grosses Verdienstkreuz mit Stern 1978 Penrose Gold Medal der Society of Economic Geologists 1979 Leonard MedailleLiteratur BearbeitenLudwig Gottlieb Ramdohr Stamm Tafeln der Familien Ramdohr Als Manuskript vervielfaltigt Gotha 1893 S 86 95 Werner Schreyer Memorial of Paul Ramdohr January 1 1890 March 8 1985 In American Mineralogist Volume 71 Chantilly VA USA 1986 ISSN 0003 004X S 839 840 rruff info PDF 296 kB Nachruf englisch Ulrich Kalkmann Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich 1933 1945 Aachener Studien zu Technik und Gesellschaft Band 4 Verlag Mainz Aachen 2003 ISBN 3 86130 181 4 S 489 Vorschau in der Google Buchsuche Michael Engel Ramdohr Paul Georg Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 130 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Ramdohr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Deutsche Mineralogische Gesellschaft DMG Paul Ramdohr Preis der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft Paul Ramdohr Stiftung In rwth aachen de Bucher von und mit Paul Ramdohr in der Universitats und Landesbibliothek DarmstadtEinzelnachweise Bearbeiten Gedenkschrift an Paul Ramdohr zum 100 Geburtstag In Erzmetall Band 43 6 1990 ISSN 0044 2658 S 263 Paul Ramdohr Preis In dmg home org Deutsche Mineralogische Gesellschaft abgerufen am 6 Februar 2021 Paul Ramdohr Stiftung Nicht mehr online verfugbar In iml rwth aachen de RWTH Aachen archiviert vom Original am 11 Juli 2019 abgerufen am 6 Februar 2021 Normdaten Person GND 118598082 lobid OGND AKS LCCN n79095436 VIAF 108782670 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ramdohr PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Mineraloge Lagerstatten Forscher und Pionier der Erz MikroskopieGEBURTSDATUM 1 Januar 1890GEBURTSORT UberlingenSTERBEDATUM 8 Marz 1985STERBEORT Weinheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Ramdohr amp oldid 238607171