www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Hugo Strunz kurz Hugo Strunz 24 Februar 1910 in Weiden in der Oberpfalz 19 April 2006 in Unterwossen war ein deutscher Mineraloge Hochschullehrer und Entwickler der modernen Klassifikation der Minerale siehe auch Systematik der Minerale nach Strunz in der 8 Auflage bzw 9 Auflage Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Abschlusse 2 Herausragende Leistungen 3 Werke Auszug 4 Ehrungen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksAusbildung und Abschlusse BearbeitenNach Abschluss der Oberrealschule in Regensburg begann Hugo Strunz 1929 in Munchen das Studium der Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Mineralogie und erhielt 1933 seine Promotion zum Dr der Philosophie an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Zwei Jahre spater erhielt er an der TH Munchen seinen Doktorgrad in technischen Wissenschaften 1937 kam Strunz an das Mineralogische Museum von Berlin wurde Assistent von Paul Ramdohr 1890 1985 und habilitierte sich 1938 Von 1939 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lehrte er als Dozent fur Mineralogie und Petrographie an der Friedrich Wilhelm Universitat seit 1946 Humboldt Universitat zu Berlin in Berlin Danach lehrte er an der Philosophisch theologischen Hochschule in Regensburg Mineralogie und grundete dort ein Mineralogisch Geologisches Institut das spater zum Staatlichen Forschungsinstitut fur angewandte Mineralogie erweitert wurde 1951 erhielt Strunz den Lehrstuhl fur Mineralogie und Petrographie an der TU Berlin und errichtete dort in wenigen Jahren ein Mineralogisches Institut in dem er bis zu seiner Emeritierung 1978 tatig war In dieser Zeit entstanden uber 200 Veroffentlichungen Strunz besuchte auf seinen mineralogischen Forschungsreisen die meisten Lander Europas und einige Lander Afrikas darunter Madagaskar Namibia Simbabwe und Tansania Er war Grundungsmitglied der International Mineralogical Association IMA und von 1958 bis 1970 Vorsitzender der Mineral Data Commission ab 1982 stellvertretender Vorsitzender Nach seiner Emeritierung wurde Strunz Kustos des Mineralogischen Museums in seiner Heimat Herausragende Leistungen BearbeitenKarl Hugo Strunz entwickelte fur Minerale auf der Grundlage ihrer chemischen Zusammensetzung und Kristallstruktur eine Mineralklassifikation bestehend aus neun Mineralklassen vormals und seit 2001 wieder zehn Mineralklassen die erstmals 1941 erschien Seit dieser Zeit wurden diese Mineralogischen Tabellen standig dem aktuellen Erkenntnisstand angepasst in mehrere Sprachen ubersetzt und sind mittlerweile Standardwerk fur Mineralsystematiker Er entdeckte und beschrieb 14 neue Minerale wie beispielsweise Laueit Hagendorfit Chudobait Fleischerit Stranskiit Liandradit und Petscheckit Werke Auszug BearbeitenDas bekannteste Werk von Strunz sind die Mineralogischen Tabellen ein Gesamtwerk uber die Klassifizierung der Mineralien auf kristallchemischer Grundlage mit einer Einfuhrung in die Kristallchemie das 1941 erstmals erschien Die 4 Auflage wurde 1966 unter Mitwirkung von Christel Tennyson komplett uberarbeitet und erweitert bis zur 8 Auflage 1982 immer wieder aktualisiert und in mehrere Sprachen ubersetzt Die 9 Auflage erschien 2001 in englischer Sprache und unter Mitwirkung von Ernest H Nickel mit dem Titel Mineralogical tables chemical structural mineral classification system Sie enthalt etwa 4000 Minerale darunter 3881 von der International Mineralogical Association anerkannte Minerale sowie 9248 sonstige Bezeichnungen wie Handelsnamen oder bergmannische Bezeichnungen 1 2 Ein weiteres wichtiges Standardwerk Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie ISBN 3 432 82986 8 erfuhr durch Strunz in Zusammenarbeit mit Paul Ramdohr bis zur 16 Auflage 1978 eine vollige Uberarbeitung und Neuherausgabe Bereits 1932 veroffentlichte Strunz mit Balthasar Gossner eine Untersuchung Uber strukturelle Beziehungen zwischen Phosphaten Triphylin und Silikaten Olivin und uber die chemische Zusammensetzung von Ardennit Es folgte eine Beschreibung Uber die Verwandtschaft der Silikate mit den Phosphaten und Arsenaten 1936 und uber die Chemische Zusammensetzung und Struktur von Rhodizit und Jeremejewit 1939 1947 brachte Strunz eine Geologische Ubersichtstafel fur Mitteleuropa u a heraus die er 1948 noch einmal uberarbeitete Im gleichen Jahr bemuhte er sich mit Struktur und Gestalt um eine leichtverstandliche Einfuhrung in die Kristallkunde Eine weitere Lagerstattenbeschreibung folgte 1953 mit Mineralien und Lagerstatten in Ostbayern 1970 verfasste Strunz eine Abhandlung Von der Bergakademie zur Technischen Universitat Berlin und funf Jahre spater Zur Mineralogie und Geologie der Oberpfalz Ehrungen Bearbeiten1985 erhielt Hugo Strunz das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse Er war Ehrenmitglied von uber zwanzig nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften und Akademien wie der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft der Mineralogical Society of America der Mineralogical Society of England der Gemmological Society of Japan und der Mineralogischen Gesellschaft der UdSSR Seit 1995 war er Ehrenmitglied der Munchener Mineralienfreunde e V Des Weiteren war Strunz einer der Senatoren der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina der er ab 1968 angehorte und Inhaber der Boricky Medaille der Karls Universitat Prag Die Minerale Strunzit Ferristrunzit und Ferrostrunzit sind nach ihm benannt Einzelnachweise Bearbeiten Arno Mucke Besprechung von Strunz Mineralogical Tables Ninth Edition Der Aufschluss 2002 Zitiert in Strunz Mineralogical Tables Ninth Edition Website des Verlags Schweizerbart abgerufen am 6 Oktober 2018 Werner Lieber Besprechung von Strunz Mineralogical Tables Ninth Edition Lapsis Ausgabe 3 2002 Zitiert in Strunz Mineralogical Tables Ninth Edition Website des Verlags Schweizerbart abgerufen am 6 Oktober 2018 Literatur BearbeitenArno Mucke In Memoriam Prof Hugo Strunz In Der Aufschluss 57 Nr 4 2006 ISSN 0004 7856 S 193 194 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Hugo Strunz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Deutsche Mineralogische Gesellschaft Nachruf Prof Dr Dr Hugo Strunz PDF 1 2 MB S 7 9 Freunde der Mineralogie und Geologie Weiden Nachruf fur Hugo Strunz Biografie uber Hugo Strunz in der Festschrift 125 Jahre Technische Universitat Berlin The shoulders on which we stand Memento vom 14 Januar 2012 im Internet Archive Museum fur Naturkunde Humboldt Universitat zu Berlin Mineralogische Sammlung und Uberblick der geschichtlichen Ereignisse Bayerische Akademie der Wissenschaften Nachruf fur Hugo Strunz PDF 140 7 kB Munchener Mineralienfreunde e V Ehrenmitgliedschaft von Hugo Strunz nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 08 25 min 5 MB Text der gesprochenen Version 29 Marz 2012 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Normdaten Person GND 117348686 lobid OGND AKS LCCN n80164493 VIAF 113263536 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strunz Karl HugoALTERNATIVNAMEN Strunz HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher Mineraloge und HochschullehrerGEBURTSDATUM 24 Februar 1910GEBURTSORT Weiden in der OberpfalzSTERBEDATUM 19 April 2006STERBEORT Unterwossen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hugo Strunz amp oldid 228602480