www.wikidata.de-de.nina.az
Hagendorfit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate mit der chemischen Formel NaCaMnFe2 2 PO4 3 2 ist also chemisch gesehen ein Natrium Calcium Mangan Eisen Phosphat HagendorfitHagendorfit aus der Siglo Veinte Mine Llallagua Potosi Bolivien Grosse 1 8 1 4 0 9 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Hag 1 Chemische Formel NaCaMnFe2 2 PO4 3 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII A 06 VII A 06 090 8 AC 10 38 02 03 02Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 3 Raumgruppe I2 a Nr 15 Stellung 7 Vorlage Raumgruppe 15 7Gitterparameter a 10 93 A b 12 59 A c 6 51 Ab 98 0 2 Formeleinheiten Z 4 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 4 bis 4 5 5 Dichte g cm3 gemessen 3 71 berechnet 3 84 5 Spaltbarkeit gut nach 001 undeutlich nach 110 5 Bruch Tenazitat uneben sprode 6 Farbe dunkelgrun grunlichschwarzStrichfarbe graugrun 4 Transparenz durchscheinendGlanz Harz oder Fettglanz bis schwacher Glasglanz 6 KristalloptikBrechungsindizes na 1 708 bis 1 735 6 nb 1 742 6 ng 1 722 bis 1 745 6 Doppelbrechung d 0 014 6 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 68 bis 70 gemessen 66 berechnet 6 Pleochroismus Sichtbar bis stark X braunlich bis gelblichgrun Z blaugrun bis grasgrun 7 6 Hagendorfit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem entwickelt aber nur sehr selten mit blossem Auge sichtbare durchscheinende Kristalle bis etwa vier Millimeter Grosse Meist findet er sich in Form derber spatiger Massen von dunkelgruner bis schwarzgruner Farbe Mit Varulith bildet Hagendorfit eine luckenlose Mischkristall Reihe 5 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Hagendorfit im Corneliaschacht von Hagendorf Sud im Landkreis Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz und beschrieben 1954 durch Karl Hugo Strunz der das Mineral nach seiner Typlokalitat benannte Das Typmaterial des Minerals wird an der Harvard University in Cambridge Massachusetts in den USA unter der Katalog Nr 107297 aufbewahrt 5 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Hagendorfit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserfreie Phosphate PO4 3 ohne fremde Anionen wo er zusammen mit Alluaudit Arseniopleit Bobfergusonit Ferroalluaudit Ferrohagendorfit Ferrorosemaryit Ferrowyllieit Karyinit Maghagendorfit Qingheiit Rosemaryit Varulith und Wyllieit die Alluaudit Gruppe mit der System Nr VII A 06 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Hagendorfit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw ohne zusatzliche Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit mittelgrossen und grossen Kationen zu finden ist wo es als Namensgeber die Hagendorfitgruppe mit der System Nr 8 AC 10 und den weiteren Mitgliedern Alluaudit Arseniopleit Bradaczekit Groatit Karyinit Ferroalluaudit Ferrohagendorfit Johillerit Maghagendorfit Manitobait Nickenichit O Danielit Varulith und Yazganit bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hagendorfit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserfreie Phosphate etc ein Hier ist er in der Alluaudit Wyllieitgruppe Alluaudit Untergruppe mit der System Nr 38 02 03 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Phosphate etc A B2 5 XO4 3 zu finden Kristallstruktur BearbeitenHagendorfit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe I2 a Raumgruppen Nr 15 Stellung 7 Vorlage Raumgruppe 15 7 mit den Gitterparametern a 10 93 A b 12 59 A c 6 51 A und b 98 0 sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenHagendorfit ist in dunnen Schichten stark pleochroistisch 7 das heisst je nachdem aus welcher Richtung das Licht durch den Kristall fallt zeigt das Mineral eine Farbanderung von gelblichgrun senkrecht zur x Achse uber blaugrun bis grasgrun senkrecht zur z Achse 6 Bildung und Fundorte BearbeitenHagendorfit bildet sich in komplexen Granit Pegmatiten wo er meist vergesellschaftet mit Hamatit Triphylin und Wolfeit auftritt Als seltene Mineralbildung konnte Hagendorfit nur an wenigen Orten nachgewiesen werden wobei bisher knapp 20 Fundorte 8 bekannt sind Neben seiner Typlokalitat Hagendorf in der Oberpfalz konnte das Mineral in Deutschland nur noch am Hennenkobel Huhnerkobel nahe Rabenstein Zwiesel in Niederbayern gefunden werden Europaweit kennt man Hagendorfit noch aus Vernerov deutsch Wernersreuth und Otov in der tschechischen Region Bohmen Lutomia Leutmannsdorf und Michalkowa Michelsdorf in der polnischen Region Niederschlesien Mangualde in Portugal sowie Skrumpetorp Ostergotland Norro Sodermanland und Varutrask Vasterbotten in Schweden Weitere Fundorte liegen in Bolivien Kanada Namibia Ruanda und den Vereinigten Staaten von Amerika USA 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenHugo Strunz Hagendorfit ein neues Mineral der Varulith Huhnerkobelit Reihe In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte 1954 S 252 255 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 631 Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 612 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hagendorfite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Hagendorfit Wiki RRUFF Database of Raman spectroscopy Hagendorfite American Mineralogist Crystal Structure Database HagendorfiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 430 Webmineral Hagendorfite a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 a b c d e Hagendorfite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 64 1 kB a b c d e f g h i Mindat Hagendorfite a b Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 612 Mindat Anzahl der Fundorte fur Hagendorfit Fundortliste fur Hagendorfit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hagendorfit amp oldid 230425350