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Naumannit veraltet auch als Selensilber Selenbleisilber oder Selensilberglanz bekannt ist ein relativ selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung Ag2Se Naumannit ist damit chemisch gesehen ein Silber I selenid das strukturell mit den Sulfiden verwandt ist NaumannitNaumannit grauschwarze Kruste links aus Tilkerode im Harz Sachsen AnhaltAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Nau 1 Andere Namen Selenbleisilber Selensilber 2 SelensilberglanzChemische Formel Ag2Se 3 a Ag2Se 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II A 03 II B 05 030 5 2 BA 30b 02 04 01 02Ahnliche Minerale Akanthit Aguilarit Argentit Benleonardit Cervelleit Empressit Hessit Kurilit Stiitzit Tsnigriit 6 Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch disphenoidisch 222Raumgruppe P212121 Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 4 Gitterparameter a 4 33 A b 7 06 A c 7 76 A 4 Formeleinheiten Z 4 4 Zwillingsbildung mimetischer Zwillingsbau stellenweise sehr deutlich 7 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5Dichte g cm3 7 0 bis 8 0 gemessen 8 24 berechnet Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat hakig schneid und hammerbarFarbe grau bis eisenschwarz braunlich anlaufendStrichfarbe schwarzTransparenz undurchsichtig opak Glanz lichter aber stark nachdunkelnder Metallglanz 7 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten in verdunnter Salpetersaure sehr schwer in rauchender Salpetersaure leicht loslich mit Salzsaure starker Niederschlag von AgCl 8 Besondere Merkmale Halbleiter 9 die Hochtemperaturform ist ein guter elektrischer Leiter 8 und ein Super Ionenleiter 9 Naumannit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und entwickelt uberwiegend kornige bis massige Aggregate aber auch idiomorphe pseudokubische maximal 1 cm grosse Kristalle von grau bis eisenschwarzer Farbe die typischerweise braunlich anlaufen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Eigenschaften 5 1 Morphologie 5 2 Physikalische und chemische Eigenschaften 6 Modifikationen und Varietaten 7 Bildung und Fundorte 8 Verwendung 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Namensgeber Karl Friedrich NaumannAls Entdecker des Naumannits gilt der Berliner Mineraloge Gustav Rose der das Mineral 1828 unter den Stufen von Selenblei von Tilkerode am ostlichen Harz die sich in der Koniglichen Mineraliensammlung in Berlin befinden gefunden hatte 2 Erst im Jahre 1845 fuhrte der Wiener Mineraloge Wilhelm von Haidinger zu Ehren des sachsischen Geologen und Kristallographen Carl Friedrich Naumann den Namen Naumannit ein 10 11 Nicht verwechselt werden darf das Mineral mit dem 1854 von Nikolai Iwanowitsch Kokscharow beschriebenen Naumannit der sich als Niob haltiger Rutil Ilmenorutil erwiesen hat 12 Da der Naumannit bereits lange vor der Grundung der International Mineralogical Association IMA bekannt und als eigenstandige Mineralart anerkannt war wurde dies von ihrer Commission on New Minerals Nomenclature and Classification CNMNC ubernommen und bezeichnet den Naumannit als sogenanntes grandfathered G Mineral 3 Die ebenfalls von der IMA CNMNC anerkannte Kurzbezeichnung auch Mineral Symbol von Naumannit lautet Nau 1 Ein Aufbewahrungsort fur das Typmaterial des Minerals ist nicht dokumentiert 13 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Naumannit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide etc mit dem Stoffmengenverhaltnis M etall S chwefel gt 1 1 wo er zusammen mit Aguilarit Akanthit gt 173 C Argentit Hessit und Petzit sowie im Anhang mit Argyrodit Billingsleyit Canfieldit Empressit und Stutzit die Argentit Naumannit Gruppe mit der System Nr II A 03 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II B 05 030 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Sulfide Selenide und Telluride mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te gt 1 1 wo Naumannit zusammen mit Aguilarit Akanthit Argentit gt 173 C Cervelleit Chenguodait Empressit Hessit Stutzit und Tsnigriit die unbenannte Gruppe II B 05 bildet 5 Auch die von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Naumannit in die Abteilung der Metallsulfide M S gt 1 1 hauptsachlich 2 1 ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metalle so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Kupfer Cu Silber Ag Gold Au zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Aguilarit die unbenannte Gruppe 2 BA 30b bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Naumannit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er zusammen mit Akanthit und Aguilarit in der Akanthitgruppe mit der System Nr 02 04 01 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung Am Bn Xp mit m n p 2 1 zu finden Chemismus BearbeitenIn der theoretisch moglichen idealen Zusammensetzung von Naumannit Ag2Se besteht das Mineral im Verhaltnis aus je zwei Atomen Silber Ag und einem Atom Selen Se pro Formeleinheit Dies entspricht einem Massenanteil Gewichtsprozent von 73 21 Gew Ag und 26 79 Gew Se 14 Die Analyse der naturlichen Mineralbildung anhand des Typmaterials aus Tilkerode ergab dagegen eine leicht abweichende Zusammensetzung von 72 3 Gew Ag und 28 09 Gew Se sowie geringe Fremdbeimengungen von 0 3 Gew Tellur Te und 0 1 Gew Kupfer Cu 15 Anderen Proben aus diesem Fundort enthielten zudem bis zu 4 91 Gew Blei Pb 16 und in Proben aus dem Bergbaubezirk Silver City im Owyhee County des US Bundesstaates Idaho befand sich bis zu 1 3 Gew Schwefel S 15 Kristallstruktur BearbeitenKristallographische Daten 15 nbsp Kristallstruktur von NaumannitKristallsystem orthorhombischRaumgruppe P212121 Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19Gitterparameter Elementarzelle a 4 333 A b 7 062 A c 7 764 AZahl Z derFormeleinheiten Z 4Naumannit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe P212121 Raumgruppen Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 mit den Gitterparametern a 4 333 A b 7 062 A c 7 764 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 15 Seit 1936 ist bekannt dass Naumannit bei einer Temperatur von 127 143 C in eine kubisch hexakisoktaedrische Hochtemperaturform ubergeht die als a Ag2Se bezeichnet wird Die Raumgruppe dieser Hochtemperaturform ist Im3 m Raumgruppen Nr 229 und der Gitterparameter betragt a 5 006 A bei 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 17 Die Struktur des Naumannits setzt sich aus Se Schichten sowie aus zwei kristallographisch unabhangigen Ag Atomen zusammen Ein Ag Atom befindet sich in unmittelbarer Nahe zur Se Schicht und ist von vier Se Atomen in einer gestorten tetrahedrischen Koordination umgeben wahrend das zweite Ag Atom zwischen den Se Schichten liegt und eine 3 1 Koordination aufweist Diese wird durch drei eng benachbarte eine trigonale Flache bildende Se Atome sowie ein entfernt davon liegendes Se Atom definiert 18 Eigenschaften BearbeitenMorphologie Bearbeiten Naumannit entwickelt uberwiegend kornige bis massige aber auch dunnplattige und sogar dendritische Aggregate Viel seltener sind idiomorphe pseudokubische maximal 1 cm grosse Kristalle 15 Von der Typlokalitat Tilkerode neben bis zentimetergrossen plattigen Aggregaten vor allem als tropfenformiger Einschluss in Clausthalit sowie in grosseren selbstandigen mitunter schon lamellar verzwillingten Massen 19 In der im Silver City District in Idaho liegenden De Lamar Mine trat Naumannit in Form von xenomorphen knolligen Aggregaten auf aus den ungewohnlich reichen Silver Stopes wurde ein 475 g schweres Stuck beschrieben 20 21 Ferner neben undeutlichen auch in idiomorphen Kristallen Wurfelige bei Temperaturen gt 133 C gebildete Kristalle wurden auf Gangen und in Drusen angetroffen in Drusen fanden sich auch gut ausgebildete plattige Kristalle die eine Kristallisation bei Temperaturen lt 133 C nahelegen 21 Grosse Naumannit Kristalle stammen aus der Midas Mine im Gold Circle District Nevada 15 fur die allerdings mehrfach gebanderte an Naumannit und Elektrum reiche Erze mit kollomorpher Textur in Quarz und Adular typisch sind Naumannit aus der bolivianischen Lagerstatte Virgen de Surumi entwickelt stark glanzenden Kristallchen mit geflossenen Oberflachen die auf kristallisiertem Siderit sitzen 22 Durch Einwirkung von mit einem langsamen Stickstoff Strom durchzogenen Selen Dampfen auf Silber in Rotglut lasst sich Naumannit kunstlich erzeugen Die anfangs entstehenden dunnen bis 2 cm langen Nadeln wandeln sich bei weiterer Einwirkung in stahlgraue Rhombendodekaeder um 8 Physikalische und chemische Eigenschaften Bearbeiten Die Kristalle und Aggregate des Naumannits sind grau bis eisenschwarz gefarbt und laufen typischerweise braunlich an Ihre Strichfarbe ist schwarz Sie weisen einen lichten aber stark nachdunkelnden Metallglanz auf Die seit der Erstbeschreibung des Naumannits 2 beobachtete vollkommene Spaltbarkeit nach 001 ist tatsachlich eine Teilbarkeit die aus dem Phasenubergang von der Hochtemperatur Modifikation zum eigentlichen Naumannit resultiert 23 Mit einer Mohsharte von 2 5 gehort Naumannit zu den weichen bis mittelharten Mineralen die sich etwas leichter als das Referenzmineral Calcit mit einer Kupfermunze ritzen lassen 15 Im reflektierten Licht Anschliff ist Naumannit blaulichgrau und zeigt in Luft ein massig hohes Reflexionsverhalten etwas heller als Tiemannit In Ol ist das Reflexionsverhalten stark herabgesetzt die Farbe andert sich etwas nach braun Der Reflexionspleochroismus in Luft ist schwer erkennbar in Ol schwach aber deutlich zwischen braunlichgrau und mattgrunlich graubraun dunkler Die Anisotropieeffekte bei N sind hoch die Farbeffekte von blassgrau nach dunkelgrau ziemlich lebhaft 7 Naumannit ist vor dem Lotrohr auf Kohle leicht schmelzbar und gibt mit Soda ein Silberkorn Im Kolbchen vor dem Lotrohr ebenfalls unter Bildung eines geringen Sublimats schmelzbar im offenen Rohrchen setzen sich uber einem Sublimat von rotem Selen kleine sternformige Kristalle an die aus der Rohre steigende Luft riecht stark nach Selen In verdunnter Salpetersaure sehr schwer in rauchender Salpetersaure leicht loslich mit Salzsaure starker Niederschlag von Silberchlorid 8 Modifikationen und Varietaten BearbeitenDie Varietat Selensilberblei besteht aus einem Gemenge von Clausthalit und Naumannit Cacheutait benannt nach dem Cerro de Cacheuta bei Mendoza in Argentinien bezeichnet ein Gemenge aus verschiedenen Seleniden darunter hauptsachlich Clausthalit 8 Bildung und Fundorte BearbeitenNaumannit bildet sich hydrothermal und findet sich vor allem auf geringmachtigen schwefeldefizitaren hydrothermalen Selenerzgangen Begleitminerale sind andere Selenide wie Aguilarit Bohdanowiczit Clausthalit Eskebornit Eukairit Tiemannit und Umangit Sulfide und Sulfosalze wie Bornit Chalkopyrit Digenit Mawsonit Akanthit Ag reicher Tetraedrit Proustit und Pyrargyrit sowie die Ag Au Legierung Elektrum Goethit Karbonate und verschiedene Silikate 6 Mit Clausthalit kommen uberaus zarte myrmekitische Verwachsungen vor 7 Ortlich sind silber oder selenhaltige Sekundarminerale wie Chlorargyrit Chalkomenit aber auch Malachit charakteristisch Als eher seltene Mineralbildung kann Naumannit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein ist insgesamt aber wenig verbreitet Weltweit sind bisher rund 240 Fundorte dokumentiert Stand 2023 24 Typlokalitat fur den Naumannit ist der Eskaborner Stollen bei Tilkerode Sachsen Anhalt das Mineral wurde auch im unweit gelegenen Grauwackesteinbruch Rieder bei Gernrode beobachtet Weitere Fundorte in Deutschland sind u a die Grube Roter Bar St Andreasberg die Gruben St Lorenz und Charlotte Burgstatter Gangzug Clausthal Zellerfeld und die Grube Brummerjahn bei Zorge alle im Harz Niedersachsen Ferner aus der Grube Clara im Rankach Tal bei Oberwolfach Schwarzwald Baden Wurttemberg sowie aus den Gangen Tiber Brahma Brahmaputra Nelson Rio Tinto Rio Madeira Ruhmvoll Babelsberg Oslo Hohenstein Sinaida und Durre Henne im Lagerstattenrevier Niederschlema Alberoda Sachsen 25 In Osterreich kennt man Naumannit ausschliesslich aus einem kleinen Steinbruch beim Judenbauer nordwestlich Kirchschlag in der Buckligen Welt Niederosterreich Aus der Schweiz sind mit Weierfeld Rheinfelden Aargau und Van d en Bas Trient Tal Kanton Wallis zwei Fundorte bekannt In Weierfeld kommt das Mineral in Gesteinsproben einer Red Bed Lagerstatte aus dem Perm vor Aus Selenmineralisationen in Uraninit Calcit Gangen von Predborice Kovarov aus Zalesi Olmutzer Region Mahren und aus Moldava bei Teplice Erzgebirge Aussiger Region alle in Tschechien Aus dem Rozalia Gang Hodrusa Hamre bei Banska Stiavnica Slowakei und aus Săcărimb Nagyag bei Deva Rumanien Aus den Gruben St Johannes und Hellig Trefoldighet der Kongsberger Silbererz Lagerstatte Kongsberg Buskerud Norwegen Aus der Skrikerum Mine Valdemarsvik Ostergotland und dem Glava Kupferfeld Yttre Rud Mines Arvika Varmland beide Schweden Weiterhin von Hope s Nose Torquay Devon England In den USA aus dem Republic District Ferry County und der L D Mine Wenatchee Chelan County beide Washington aus der De Lamar Mine Silver City District Owyhee County und aus der 4th of July Mine Yankee Fork Custer County Idaho aus der Midas Mine Ken Snyder Mine und der Lagerstatte Rex Grande bei Midas beide im Gold Circle District in Elko County Nevada Aus Kanada von den Betty Claims nordlich Divide Lake British Columbia und dem weltweit tiefsten Buntmetall Bergwerk der Kidd Creek Mine bei Timmins Ontario In Mexiko aus den Gruben El Capulin El Cubo San Juan de Rayas und Flores de Maria alle bei Guanajuato Municipio Guanajuato Guanajuato Aus der beruhmten Silberlagerstatte Virgen de Surumi Pacajake Mine bei Colquechaca Potosi Bolivien Aus der Mina Tuminico Sierra de Cacho Provinz La Rioja und aus dem einst selenreichsten Erzgang der Welt 26 am Cerro de Cacheuta bei Mendoza beide Argentinien In Australien aus dem Wolumia Goldfeld New South Wales und den Copper Hills ostliche Region Pilbara Western Australia Aus der Emperor Mine Vatukoula und dem Au Ag Te Goldfeld Tuvatu Viti Levu Fidschi In Japan aus den Au Ag Lagerstatten Hishikari und Kushikino Prafektur Kagoshima und der Grube Sanru auf Hokkaido Aus der Goldlagerstatte Axi Ili Uigurisches Autonomes Gebiet Xinjiang China Weitere Fundpunkte befinden sich z B in Argentinien Australien Bulgarien China Finnland Deutschland Frankreich Gronland Indonesien Japan Kanada Mexiko Polen Russland Spanien Tschechien Usbekistan und mehreren Bundesstaaten in den USA 27 Verwendung BearbeitenAufgrund des hohen Silbergehaltes von bis zu 73 Gew ist Naumannit ein reiches Silbererz Aus der De Lamar Mine im Bergbaubezirk Silver City Idaho wurde das Mineral jahrzehntelang als Argentit gefordert und verhuttet und erst 1920 als Silberselenid erkannt 20 In der im Gold Circle District in Nevada liegenden Midas Mine ist Naumannit praktisch das einzige Silbererz Naumannit gehort zu den Selenerzen die 1961 1965 im Lagerstattenrevier Niederschlema Alberoda in Sachsen selektiv abgebaut und verhuttet wurden 25 Ag2Se ist ein vielversprechendes Material fur technologische Anwendungen auf verschiedenen Gebieten wie thermo chromische Materialien fur nichtlineare optische Gerate ionensensitive Mehrfach Elektroden Infrarotsensoren elektrochemische Speicherzellen Speichergerate fur elektrochemische Potentiale und Magnetfeldfuhler Die Tieftemperaturmodifikation ist ein N Typ Halbleiter und wird als thermo chromisches Material und als Fotosensibilisator in fotografischen Filmen benutzt wahrend die Hochtemperaturmodifikation ein Super Ionenleiter ist und als fester Elektrolyt in lichtaktiv aufladbaren Batterien verwendet wird 9 Nach dem Phasenubergang vergrossert sich die Ionenleitfahigkeit mit Werten um 2 S cm auf das Zehntausendfache 28 Die Halbleitereigenschaften des Materials sind grossenabhangig Halbleiter Nanokristalle finden Anwendung in Solarzellen lichtemittierenden Dioden Dunnschicht Transistoren und bei der biologischen Bildverarbeitung 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenGustav Rose Ueber ein neues Selenerz vom Harz In Annalen der Physik und Chemie Band 14 Verlag Johann Ambrosius Barth Leipzig 1828 S 471 473 online verfugbar in Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie S 471 ff in der Google Buchsuche J W Earley Description and synthesis of the selenide 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