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Eukairit veraltet auch als Selenkupfersilber 2 bekannt ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung CuAgSe 3 besteht also zu gleichen Teilen aus Kupfer Silber und Selen Das Mineral gehort damit zu den mit den Sulfiden verwandten Seleniden EukairitEukairit cremeweiss in Matrix mit grunlicher Kruste aus unbekanntem Material aus der Cougar Mine Slick Rock San Miguel County Colorado USA Gesamtgrosse der Probe 3 8 cm 2 cm 1 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Eca 1 Andere Namen Selenkupfersilber 2 Chemische Formel CuAgSe 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II B 06 II B 06 040 2 BA 25d 02 04 06 02Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 m 4 Raumgruppe Pmmn Nr 59 Vorlage Raumgruppe 59Gitterparameter a 4 10 A b 20 35 A c 6 31 A 3 Formeleinheiten Z 10 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 5 Dichte g cm3 gemessen 7 6 bis 7 8 berechnet 7 91 5 Spaltbarkeit fehlt 6 Bruch Tenazitat uneben bis schwach muschelig 5 sprode massig schneidbar 7 Farbe frisch zinnweiss bis cremeweiss orange bis braun anlaufendStrichfarbe grauweiss metallisch 6 Transparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzEukairit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem entwickelt aber keine mit blossem Auge sichtbaren Kristalle Meist findet er sich in Form von kornigen Massen oder in einer Grundmasse Matrix eingesprengten Blaschen Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und hat in frischen Proben eine zinnweisse bis cremeweisse metallisch glanzende Farbe Nach einiger Zeit laufen Eukairitproben orange bis braun an Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Jons Jakob Berzelius der Erstbeschreiber des EukairitsErstmals entdeckt wurde Eukairit in der Grube Skrikerum bei Valdemarsvik in der schwedischen Provinz Ostergotlands lan ehemals Ostergotland Beschrieben wurde das Mineral erstmals 1818 durch Jons Jakob Berzelius Er benannte es nach dem griechischen Wort eὔkairos eukairos fur zur rechten Zeit 8 da dieser Mineralfund fur seine Forschungen zur Entdeckung des Elements Selen denkbar gunstig kam 9 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Eukairit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide Selenide und Telluride mit Verhaltnis Metall S Se Te gt 1 1 wo er zusammen mit Stromeyerit die Stromeyerit Eukairit Gruppe mit der System Nr II B 06 und den weiteren Mitgliedern Brodtkorbit Henryit Imiterit Jalpait Mckinstryit und Selenojalpait bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Eukairit ebenfalls in die Abteilung der Metallsulfide M S gt 1 1 hauptsachlich 2 1 ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Kupfer Cu Silber Ag Gold Au zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 BA 25d bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Eukairit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er zusammen mit Stromeyerit in der Stromeyeritgruppe mit der System Nr 02 04 06 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 2 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenEukairit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pmmn Raumgruppen Nr 59 Vorlage Raumgruppe 59 mit den Gitterparametern a 4 10 A b 20 35 A und c 6 31 A sowie 10 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenVor dem Lotrohr schmilzt Eukairit unter starker Geruchsbildung nach Selen ahnlich Knoblauch oder verrottendem Rettich 10 11 zu einem grauen und weichen jedoch nicht geschmeidigen Metallkorn 2 Bildung und Fundorte BearbeitenEukairit bildet sich uberwiegend in hydrothermalen Selen Lagerstatten Als Begleitminerale konnen neben anderen Selen Mineralen wie Berzelianit Chalkomenit Clausthalit Crookesit Klockmannit Tiemannit und Umangit unter anderem noch Calcit Malachit und Weissit 5 Als seltene Mineralbildung konnte Eukairit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2016 rund 60 Fundorte 12 als bekannt gelten Seine Typlokalitat Grube Skrikerum in Ostergotland ist dabei der bisher einzige bekannte Fundort in Schweden In Deutschland fand man das Mineral unter anderem in der Grube Weintraube bei Lerbach den Trogtal Steinbruchen bei Lautenthal und in der Grube Roter Bar bei Sankt Andreasberg in Niedersachsen bei Tilkerode Abberode in Niedersachsen und im Schacht 371 des Bezirks Schlema Hartenstein in Sachsen Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Australien Bulgarien Chile China Frankreich Gronland Kanada Norwegen Polen Rumanien Tschechien Usbekistan im Vereinigten Konigreich England und den Vereinigten Staaten von Amerika Colorado Nevada Utah 13 Siehe auch BearbeitenListe der Minerale KairosLiteratur BearbeitenJons Jakob Berzelius III Undersokning af nagra foreningar som bero af svagare frandskaper 12 Undersokning om forekommandet af selenium i mineralriket In Afhandlingar i Fysik Kemi och Mineralogi Band 6 1818 S 134 144 rruff info PDF 2 1 MB abgerufen am 9 April 2018 Friedrich Klockmann Mineralogische Mittheilungen aus den Sammlungen der Bergakademie zu Clausthal In Zeitschrift fur Krystallographie und Mineralogie Band 19 1891 S 265 275 rruff info PDF 561 kB abgerufen am 9 April 2018 Lewis S Ramsdell The crystal structure of some metallic sulfides In American Mineralogist Band 10 1925 S 281 304 rruff info PDF 1 6 MB abgerufen am 9 April 2018 A J Frueh Jr G K Czamanske C Knight The crystallography of eucairite CuAgSe In Zeitschrift fur Kristallographie Band 108 1957 S 389 396 rruff info PDF 389 kB abgerufen am 9 April 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eukairit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Eukairit Wiki Mindat Eukairite RRUFF Database of Raman spectroscopy Eukairite American Mineralogist Crystal Structure Database EukairiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Jons Jakob Berzelius Die Anwendung des Lothrohrs in der Chemie und Mineralogie Verhalten der Mineralien vor dem Lothrohre Selenium und Selenmetalle Selenkupfersilber Cu2Se AgSe Eukairit 4 verbesserte Auflage Johann Leonhard Schrag Nurnberg 1844 S 124 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 65 Dave Barthelmy Eucairite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 9 April 2018 a b c d Eucairite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 58 kB abgerufen am 9 April 2018 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 302 Wilhelm Pape bearbeitet von Max Sengebusch Handworterbuch der griechischen Sprache 3 Auflage Vieweg amp Sohn Braunschweig 1914 S 1073 zeno org abgerufen am 9 April 2018 Hans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Ott Verlag Thun 1979 ISBN 3 7225 6265 1 S 317 Selen Mineralien Nr 2 Selen Spurenelement mit Rettichduft schutzt den Korper vor Infektionen und chronischen Krankheiten In g netz de Abgerufen am 9 April 2018 Wolfgang Legrum Riechstoffe zwischen Gestank und Duft Vorkommen Eigenschaften und Anwendung von Riechstoffen und deren Gemischen Vieweg Teubner Wiesbaden 2011 S 73 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Anzahl der Fundorte fur Eukairit In mindat org Abgerufen am 9 April 2018 Fundortliste fur Eukairit beim Mineralienatlas In mineralienatlas de Abgerufen am 21 Februar 2016 und bei Mindat In mindat org Abgerufen am 9 April 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eukairit amp oldid 239306029