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Alberoda ist ein Ortsteil der Grossen Kreisstadt Aue Bad Schlema im sachsischen Erzgebirgskreis der seinen landlichen Charakter weitgehend erhalten konnte Das ehemals selbststandige Dorf und Rittergut wurde 1929 nach Aue eingemeindet Mit der Fusion der Stadt Aue mit Bad Schlema wurde Alberoda zum 1 Januar 2019 einer von vier offiziellen Ortsteilen der Grossen Kreisstadt Aue Bad Schlema AlberodaStadt Aue Bad SchlemaKoordinaten 50 37 N 12 42 O 50 615277777778 12 708055555556 370 Koordinaten 50 36 55 N 12 42 29 OHohe 370 mFlache 1 77 km Einwohner 1060 2013 Bevolkerungsdichte 599 Einwohner km Eingemeindung 1929Eingemeindet nach AuePostleitzahl 08280Vorwahl 03771Alberoda Sachsen Lage von Alberoda in SachsenFruhere Schule mit Feuerwehrgarage 2010 Fruhere Schule mit Feuerwehrgarage 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Ortsgrundung 2 2 Entwicklung ab dem 17 Jahrhundert 2 3 Aufschwung ab dem Ende des 19 Jahrhunderts 2 4 Im 21 Jahrhundert 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage und Verkehr Bearbeiten Alberoda befindet sich im Westerzgebirge an der Grenze zum Landkreis Zwickau Der Ort liegt im nordwestlich von Aue und sudwestlich der Stadt Lossnitz am rechten Ufer der Zwickauer Mulde Der Ort befindet sich im Tal des Alberodaer Bachs welcher das Wasser vom ehemaligen Muhlenteich zur Zwickauer Mulde leitet Westlich der mittleren Ortslage entstand ein Gewerbegebiet In der westlichen Ortsflur befinden sich einige sanierte Halden aus der Zeit des Wismut Bergbaus der Lagerstatte Schneeberg Schlema Alberoda im 20 Jahrhundert Die Staatsstrasse 255 fuhrt als Ortsumgehung und Zubringer zur Bundesautobahn 72 Anschlussstelle Hartenstein westlich an Alberoda vorbei Nachbarorte Bearbeiten HartensteinBad Schlema Niederschlema nbsp LossnitzAue Zelle Geschichte BearbeitenOrtsgrundung Bearbeiten Uber die alteste Geschichte von Alberoda gibt es keine schriftlichen Nachrichten In der Heimatliteratur wird behauptet dass Alberoda ursprunglich aus zwei getrennten Orten einem Rittergut und einem Waldhufendorf entlang der Reichsstrasse bestand Dieser von Handlern viel genutzte Fernhandelsweg beruhrte an der alten Wasserburg Edelhof Auer Gebiet Die Endsilbe roda im Ortsnamen deutet auf thuringische Siedler die sich wohl hier niedergelassen hatten Erste Dokumente verweisen auf einen Siedlungsbeginn im 12 Jahrhundert Nieder und Oberalberoda wuchsen anfangs des 15 Jahrhunderts zusammen Erst ab 1403 zeugen schriftliche Nachrichten vom Dorf das in dieser Urkunde Albirnrodde genannt wurde Im Jahr 1546 man schrieb schon Alberoda gab es 23 besessene Mann gemeint sind Bauernfamilien die damals im einreihigen Waldhufendorf lebten Im Jahr 1497 war es Amtsdorf im Amt Hartenstein 1 Der Ortsname wird auf den Personennamen Albero oder Albert zuruckgefuhrt Alberoda war also die Rodungssiedlung eines Albert 2 Das Bauerndorf lag in der Schonburgischen Herrschaft und seine Bewohner betrieben uberwiegend Landwirtschaft nbsp Edelhof AlberodaOberhalb von Alberoda gab es ein Walgut eine von einem Wassergraben und mit einem Wall umgebene Wehranlage die als Edelhof bekannt wurde Die Schutz und Wehrfunktion bezog sich auf die Lage des Ortes am Handelsweg zwischen Zwickau und Bohmen Dieses Gut wurde 1424 in einer Lehnsakte genannt Es lag in einem Quellgebiet mit dessen Wasser die Edelmann Muhle angetrieben wurde 3 Die Besitzer der Bauernhofe hatten den Herren des Edelhofs Hand und Spanndienste zu leisten oder sie waren zins und fronpflichtig Im Jahr 1806 gab es 15 Pferdefron und 7 Handfronguter Die Alberodaer unterstanden in dieser Zeit der Gerichtsbarkeit der Grafschaft Hartenstein und nicht dem Rittergut Edelhof 4 Wie in zahlreichen deutschen Ortschaften gab es auch in Alberoda die Hexenverfolgung Catharina Haussler geriet 1568 in einen Hexenprozess und wurde mit Landesverweis bestraft 5 Entwicklung ab dem 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Alberoda Rittergut Mitte des 19 JahrhundertsNach Branden in den Jahren 1617 und 1859 auf dem Gelande des Rittergutes und den folgenden Wiederaufbauarbeiten des Herrenhauses der Wohnnutzung durch eine Strumpfwirkerfamilie dem Umbau zu einer TBC Heilstatte in den 1940er Jahren und der Nutzung durch eine LPG zwischen 1952 und 1987 6 wurde das historische Gebaude der Muhle unter Denkmalschutz gestellt Ein neuer Besitzer liess die Muhle Edelhof ab 1988 schrittweise restaurieren und zu einer Gaststatte mit Wohnraumen ausbauen Im wehrhaft wirkenden Bruchsteinerdgeschoss befindet sich ein Raum mit Kreuzgratgewolbe Das Sitznischenportal im sudlich vorgezogenen Mittelbau hat einen profilierten Rundbogen und ein nach dem Wiederaufbau 1617 eingesetztes Wappen im Scheitel Das Obergeschoss besteht teilweise aus 1943 1945 verbrettertem Fachwerk Es ist mit einem Walmdach abgeschlossen Die Befestigungsanlage mit Wall und Wassergraben ist noch erkennbar und war bis 1881 mit einer Zugbrucke versehen 7 Aufschwung ab dem Ende des 19 Jahrhunderts Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts fuhrte die schnelle Industrialisierung in Aue auch zum Zuzug von Familien nach Alberoda So war der Bau einer Schule einer Feuerwehr und eines Amtshauses erforderlich Die Schule konnte 1898 eroffnet werden Feuerwehr und Amtshaus folgten bald Im Jahr 1927 erhielt der Ort eine erste Omnibusverbindung nach Aue 6 Am 1 August 1929 feierten die Einwohner die Eingemeindung nach Aue Damit endete die rund 750 Jahre dauernde Eigenstandigkeit der bauerlichen Ansiedlung nbsp Kapelle in AlberodaNach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine verstarkte Nutzung des Gebietes durch die Wismut ein Es entstanden zahlreiche Anlagen und Gebaude unter anderem der Schacht 276 Am 15 November 1950 legten Einwohner den Grundstein fur die erste eigene Kirche Am 28 Oktober 1951 konnte die Einweihung gefeiert werden 4 Die noch immer vorhanden gewesenen Bauernhofe schlossen sich in den 1960er Jahren in der LPG Alberoda zusammen Die Bauern nahmen 1967 eine Schweinemastanlage mit 1300 Mastplatzen in Betrieb und erzeugten damit rund 350 Tonnen Fleischprodukte im Jahr 4 Nach der Wende wurden die Bauerngehofte reprivatisiert Einige Bauern bewirtschaften ihre alten Felder wieder eine Straussenfarm siedelte sich an und einige Gewerbetriebe und Beherbergungseinrichtungen fassten Fuss Das neu geschaffene Gewerbegebiet spielt bei der wirtschaftlichen Weiterentwicklung Alberodas und damit Aues eine grosse Rolle Im 21 Jahrhundert Bearbeiten Der Zensus im Mai 2011 ergab fur den Ortsteil Alberoda 1060 Einwohner die Bevolkerungsdichte betrug damit 600 Personen pro Quadratkilometer 8 Nach mehreren Anlaufen zur Vergrosserung des Stadtgebietes Aue mit dem Endziel einer Grossstadt Silberberg wurde Alberoda zum 1 Januar 2019 einer von vier offiziellen Ortsteilen der Grossen Kreisstadt Aue Bad Schlema Die Einwohner betreiben zu grossen Teilen eine kleine Landwirtschaft zur Eigenversorgung oder sind am Tourismus beteiligt Das Gewerbegebiet floriert und wachst stetig Das Feuerwehrgeratehaus soll ab dem Jahr 2021 komplett neu gebaut werden Nach einigen organisatorischen Vorbereitungen soll der Baustart im Juli dieses Jahres erfolgen 9 Siehe auch BearbeitenElf der zahlreichen gut erhaltenen Bauerngehofte von Alberoda sind Kulturdenkmale Siehe auch Liste der Kulturdenkmale in AlberodaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Alberoda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Alberoda Quellen und Volltexte Alberoda im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Der Laternenmann von Alberode aus dem Erzgebirgischen Sagenbuch Seite 66Einzelnachweise Bearbeiten Karlheinz Blaschke Hrsg Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Neuausgabe Leipzig 2006 S 60 ISBN 3 937209 15 8 Ernst Eichler Hans Walther Hrsg Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen Berlin 2001 Band I S 10 ISBN 3 05 003728 8 Aue Mosaiksteine der Geschichte Hrsg Stadtverwaltung Aue Druckerei und Verlag Mike Rockstroh Aue 1997 Seite 14 Adel Klerus Rodebauern a b c Geschichtliche Erganzungen zum Ortsteil Alberoda sind einer Zuarbeit der Presseabteilung des Oberburgermeisters Ortsteile und Verwaltung von Aue aus dem Jahr 2011 entnommen Manfred Wilde Die Zauberei und Hexenprozesse in Kursachsen Koln Weimar Wien 2003 S 655 a b Aue Mosaiksteine der Geschichte Hrsg Stadtverwaltung Aue Druckerei und Verlag Mike Rockstroh Aue 1997 Seiten 227 ff Stadtgeschichte in Zahlen Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Seite 31 Munchen 1998 ISBN 3 422 03048 4 City Population Sachsen abgerufen am 28 Dezember 2017 Bautafel fur Neubau des Feuerwehrgeratehauses Alberoda aufgestellt Pressemitteilung der Stadtverwaltung Aue Bad Schlema 19 Mai 2021 Ortsteile der Stadt Aue Bad Schlema Ortsteile Alberoda Aue Bad Schlema WildbachStadtteile Auerhammer Brunlasberg Eichert Klosterlein Niederpfannenstiel Niederschlema Neudorfel Oberschlema Zelle Zeller Berg Abgerufen von https de wikipedia org w index 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