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Die Isenburg ist die Ruine einer Hohenburg im Westerzgebirge zwischen Hartenstein und dem Aue Bad Schlemaer Ortsteil Wildbach hoch uber dem Tal der Zwickauer Mulde in Sachsen IsenburgRuinen der Isenburg mit BergfriedRuinen der Isenburg mit BergfriedStaat DeutschlandOrt Hartenstein und Bad Schlema WildbachEntstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineBauweise BruchsteinGeographische Lage 50 38 N 12 40 O 50 6338 12 67422 Koordinaten 50 38 1 7 N 12 40 27 2 OIsenburg Sachsen p3 3D Ansicht des digitalen Gelandemodells Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung der Anlage 3 Besichtigungsmoglichkeit 4 Sagen um die Isenburg 4 1 Die Alte Frau 4 2 Die Weisse Frau 4 3 Der gespenstige Zwerg auf der Isenburg 5 Historische Abbildungen 6 Wallanlage ostlich der Isenburg 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Zuge der Besiedelung des Erzgebirges wurde auf dem Felssporn der sich an der Mundung des Wildbaches in die Zwickauer Mulde erhebt eine Wehranlage erbaut Archaologische Funde zeigen dass die Anlage bereits im 12 Jahrhundert vorhanden war Der Name Isenburg geht auf den Namen Eisenburg zuruck und weist entweder auf den Eisenbergbau hin der in der Nahe stattfand siehe auch Besucherbergwerk Bad Schlema oder aber er hatte die Bedeutung von eisern im Sinne von uneinnehmbar Nur wenig ist uber die Geschichte der Spornburg und deren gewaltsame Zerstorung bekannt Gesicherte urkundliche Erwahnungen sind nicht vorhanden Die Uberlieferungen die erste Beschreibung erfolgte 1738 bezeichnen die Isenburg als Raubschloss Altes Schloss oder Eisenburg wovon sich auch der Name ableitet Eine mittelalterliche Quelle gibt es dafur jedoch nicht Bereits im 14 Jahrhundert wurde die Burg zerstort und nicht wieder aufgebaut Die Ruinen dienten vom 15 bis 17 Jahrhundert vermutlich als Unterschlupf fur die ansassige Bevolkerung wahrend kriegerischer Auseinandersetzungen Um 1750 wurden die Reste der Burg gesprengt um mit den Steinen die Wildbacher Kirche zu errichten Im Jahr 1934 legten Teilnehmer am Reichsarbeitsdienst verbliebene Teile der Wallanlage frei Die Fundamente der Ringmauer sowie die Reste des runden Bergfrieds wurden 1993 restauriert Beschreibung der Anlage Bearbeiten nbsp Westansicht nbsp Ruine Isenburg InfotafelUnterschieden werden eine Vorburg sowie einer Unter und eine Oberburg ausserdem existierte eine Zisterne Die Anlage umschliesst eine Flache von 51 33 Metern der Turm hat an der Basis einen Durchmesser von etwa 9 Metern bei einer Mauerstarke von 3 Metern Die als einzige gut zugangige Westseite der Burg war zusatzlich durch einen Graben geschutzt Die innere und die aussere Schale bestehen aus horizontal geschichteten Bruchstein wahrend der Kern mit fischgratenartig versetzten Steinlagen Opus spicatum ausgemauert ist Besichtigungsmoglichkeit BearbeitenFur einen Besuch der Ruinen ist ein etwa 30 minutiger Fussmarsch ab dem Hartensteiner Bahnhof zu empfehlen Nur etwa 200 Meter von hier befindet sich die Burg Stein Hier wird die Zwickauer Mulde uberquert dann fuhrt der Weg nach links durch den Poppenwald parallel zur Mulde flussaufwarts Nach einem kurzen aber steilen Anstieg der sanfter Heinrich genannt wird gabelt sich der Weg der rechte fuhrt an der Wildbacher Kirche vorbei und ist recht bequem Nach rund 700 m sind dann die Ruinen erreicht der linke Weg verlauft durch einen wildromantischen schmalen Pfad am Steilufer der Mulde zum Ziel Dieser Weg ist als Raubrittersteig bekannt und zahlt zu den schonsten Wanderwegen im Muldental Ganz in der Nahe der Isenburg aber am gegenuberliegenden Muldenufer befindet sich die Prinzenhohle Weiter flussaufwarts in Richtung Bad Schlema gelangen die Besucher nach etwa einem Kilometer zu einer Radiumquelle Sagen um die Isenburg BearbeitenDie Alte Frau Bearbeiten In einem Gutshof neben dem Pfarrhaus in Wildbach diente vor vielen Jahren ein Madchen als Magd Eines Tages kam eine alte Frau herbei die die Magd bat ihr zum damals bereits zerfallenen Gemauer der Burg zu folgen Hier zeigte sie dem Madchen ein bisher verborgen gewesenes Zimmer in welchem sie wohnte Die alte Frau verlangte dass das Madchen hier saubermachen solle Als Lohn erhielt sie 2 Groschen Dies wiederholte sich vielmals Und jedes Mal wenn das Madchen das Wohnzimmer der Frau ausgekehrt hatte erhielt es die gleiche Summe So konnte sie einiges Geld ansammeln Der Bauerin war indes aufgefallen dass ihre Magd mehr Geld besass als sie fur ihre Dienste auf dem Gutshof erhalten hatte Sie nutzte die Abwesenheit des Madchens um in ihrem Zimmer nachzusehen und fand die vielen Zweigroschenstucke Auf dringendes Befragen erzahlte die Magd nun wofur sie die Munzen erhalten hatte Doch seit dieser Zeit erschien die alte Frau von der Isenburg nie wieder 1 Die Weisse Frau Bearbeiten Im 15 Jahrhundert als die Isenburg schon zerfallen war erzahlten sich die Bewohner der benachbarten Ortschaft Stein die Sage von einer weissen Frau die ihr Unwesen in den Burgresten treibe Eine weiss gekleidete Frau soll dort mehrfach gesichtet worden sein Sie baten insbesondere den tollkuhnen Knappen Georg Konig um Hilfe bei der Aufklarung der Erscheinung Eines Abends war Georg Konig in den Wald geschlichen um Wildtiere zu jagen Um einem drohenden Unwetter zu entkommen eilte er in der fast volligen Dunkelheit heimwarts Das Unwetter hatte aber begonnen Sturm und Blitze begleiteten Georg und zeigten ihm dass er sich unwissentlich der Burgruine genahert hatte Die Gruselgeschichten um die Burg waren ihm bekannt doch er uberwand sich und betrat die Burgreste weil er dort Schutz suchte Zu seinem Erstaunen fand er eine feste Tur und befand sich nun in einem bedeckten und dunklen Raum Bei der Orientierung stiess er ein Gefass um und horte bald darauf eine Frauenstimme Wer ist hier Wer stort meine friedliche Ruhe Nachdem er seinen ersten Schrecken uberwunden hatte beobachtete er dass ein Feuer angezundet wurde und sah eine schone fremdartig erscheinende junge Frau mit einem kurzen blanken Schwertmesser in der Hand und einer schwarzen Katze neben sich Aber die Frau die Georg fur die sagenhafte weisse Ahnfrau hielt bat ihn ihm zu berichten wie er in die Burg gelangt sei Sie belohnte ihn mit einem sussen Trank und nahm ihm das Versprechen ab von der Begegnung niemandem zu erzahlen Er solle aber von seiner Jagdbeute stets einen Teil an sie abliefern Die weisse gekleidete Frau erkundigte sich auch nach den Verhaltnissen in der Umgebung und vor allem nach den Hussiten die es hier an vielen Stellen gab Als das Unwetter voruber war ging Georg heimwarts und erzahlte seiner alten Muhme Barbara von seinem Abenteuer die die Sagen von verwunschenen Ritterfrauleins und Prinzessinnen noch einmal aufleben liess Wenn nun nach ihrer Meinung die Frau in der Burgruine nicht die Ahnfrau sondern ein verzaubertes Geschopf sei drohe ihm ein grosses Ungluck wenn er sein Versprechen nicht hielte Nach vielen Jahren sorgten marodierende Hussiten dafur dass die Bewohner von Stein in die Burgruine fluchteten Nur der Muller David Konig die Muhme Barbara und der Knappe Georg mit seinem Vetter Gottreich Jentsch blieben im Dorf Sie hofften auf den versprochenen Schutz der Weissen Frau dem Georg mehrfach Teile seiner Jagdbeute gebracht hatte Just an diesem Tag war wieder so ein Opfergang fallig Und die weisse Frau befragte ihn uber die Lage als sie von dem Hussitenschreck erfuhr versprach sie Ich werde euch retten wenn die Hussiten kommen und dann Abschied nehmen um nimmer wiederzukehren Georg dem die schone junge Frau gefiel und die ihm ebenfalls zu verstehen gegeben hatte dass sie ihn mochte bat die weisse Frau um ihre Hand Sie versprach am kommenden Morgen in der Muhle zu erscheinen und wenn sie dort willkommen sei seine Gemahlin zu werden Mit dieser frohen Botschaft erzahlte er den versammelten Familienmitgliedern alsbald von seinem Gluck So sollten noch in der Nacht einige Steiner Verwandte aus der Burg und dem versteckten Waldlager zu der erwarteten Hochzeit abgeholt werden Am nachsten Morgen waren die Hussiten aber bereits im Dorf und setzten alle Gebaude einschliesslich der Muhle in Brand Die Muhme Barbara rief nun inbrunstig die Ahnfrau um Hilfe an Da horte plotzlich die wilde Horde auf denn eine Stimme in bohmischer Sprache redete auf die Hussiten ein Eine Frauengestalt in weissem Flachskleid war zu sehen der Georg mit seinem Gefolge freudig entgegenlief Die weisse Ahnfrau ist s Sie rettet uns Die junge Frau blieb nun in der Muhle zuruck und wurde mit Georg getraut Sie hiess Andjola Wallenta und war aus einer fruheren Hussitenabteilung gefluchtet nachdem diese Gruppe in der Gegend aufgerieben worden war Sie fluchtete in die Gemauer der Isenburg wo sie fortan mit ihrem verbliebenen Hausrat und den Kenntnissen der Natur gelebt hatte Georg Konig lebte mit seiner Frau glucklich und zufrieden in der Muhle deren Pachter er wurde Die Muhle war und ist Eigentum der Schonburgischen Herrschaft auf Burg Stein 1 VeranschaulichungNach dieser Sage hat der Holzbildhauer Jesko Lange zum 2019er Holzbildhauersymposium der Stadt Aue Bad Schlema eine etwa zwei Meter hohe Figur aus Eichenholz erschaffen die am 21 September 2019 an der Heimatstube am Kirchplatz aufgestellt wurde Auf einem festlich geschmuckten Pferdewagen der Freiwilligen Feuerwehr Wildbach wurde die Frau vom Platz vor der Feuerwehr zum Aufstellort gefahren Die Prozession war von einem Volksfest mit Spielmannszug mittelalterlichen Darbietungen und Speisen und Getranken begleitet Zugleich trugen Schauspieler die Sage vor Organisator war der Heimatverein Wildbach 2 Der gespenstige Zwerg auf der Isenburg Bearbeiten Der im Schloss Stein im 14 Jahrhundert lebende Raubritter Konrad von Kauffungen verubte in seiner Umgebung zahlreiche Schandtaten so dass ihm der Teufel den Hals brach und seinen Geist verdammte Er musse bis Sankt Nimmerlein die Umgegend und Besucher der Ruine Isenburg in Zwergsgestalt erschrecken Dazu solle ihm unter anderem ein unterirdisch unter der Mulde verlaufender Gang der die Burg Stein mit der Isenburg verbinde dienen 1 Gesehen hat den Zwerg allerdings bisher niemand auch eine unterirdische Verbindung wurde nicht gefunden Historische Abbildungen BearbeitenDie wohl einzige historische Abbildung der Burgruine Isenburg ein Kupferstich Frontispiz stammt von einem unbekannten Kunstler und wurde auf 1755 datiert Ansicht von Schloss Stein mit der Ruine Isenburg Die Burg ist rechts unten als Ruine dargestellt und mit Eisenberg benannt Burg Stein ist als Hauptmotiv linke Bildmitte zusammen mit der Zwickauer Mulde dargestellt 3 Wallanlage ostlich der Isenburg BearbeitenKaum 200 m ostlich der Ruine Isenburg befindet sich tiefer als erstere gelegen aber ebenfalls noch auf dem Westufer uber der Muldenbiegung eine zweite mittelalterliche Befestigungsanlage der Vogelherd Niederschlema eine weitere kleine ehemalige Spornburg Sie wurde in der DDR Zeit neu entdeckt Man vermutet dass diese Anlage dem Schutz der Eisenfurt oder Eisenbrucke durch uber die Mulde diente Die Isenburg selbst soll mutmasslich fur den Schutz von Eisenbergwerken errichtet worden sein Nahe der Wallanlage Vogelherd sollen sich Schurftrichter befinden die man als Bergbauversuche auf Eisen interpretierte Auf der Ostseite der Zwickauer Mulde gegenuber von Isenburg und Vogelherd befindet sich die Prinzenhohle ein alter Bergbaustollen 4 Literatur BearbeitenMatthias Donath Schlosser im westlichen Erzgebirge Meissen 2010 S 57f Die Ruine Isenburg In Gerd Helke Vogel Von Stein bis Wolkenburg Mahlerische Reisen durchs Zwickauer Muldenland Burgen und Schlosser in historischen Ansichten Lukas Verlag S 27 mit einziger bekannter historischer Ansicht der Isenburg Christoph Gottlob Grundig 05 09 1707 in Dorfhain 09 08 1780 in Freiberg Nachricht von dem in der Herrschafft Schonburg Stein ehemahls gelegenen Schloss Eisenburg ohne Jahresangabe in der zitierenden Quelle 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Isenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Isenburg Private Homepage Abgerufen am 4 Mai 2020 Burgruine Isenburg Kugelpanoramen In panoramaburgen de Abgerufen am 4 Mai 2020 Eintrag zu Burg Isenburg in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 4 Mai 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Stefan S Espig Sagen und Geschichten Abgerufen am 19 September 2019 Presseinformation aus dem Aue Bad Schlemaer Rathaus vom 19 September 2019 Die Weisse Frau in der Isenburg Kapitel Schloss Stein und die Ruine Isenburg In Von Stein bis Wolkenburg Mahlerische Reisen durchs Zwickauer Muldenland Burgen und Schlosser und Ritterguter in historischen Ansichten Gerd Helge Vogel Autor Lukas Verlag Berlin 2014 S 27 ISBN 978 3 86732 189 1 Die Ruine Isenburg In Die Burg Stein bei Hartenstein und ihre Umgebung Heft Herausgeber war wohl die Stadt Hartenstein mit dem Burgmuseum Stein keine Jahresangabe DDR Zeit 44 Seiten Isenburg S 37 38 Karte auf S 24 25 mit verzeichneter Isenburg und der nahen Wallburg https www heimatverein wildbach de seite prinz ernst stollen htm abgerufen am 15 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isenburg Sachsen amp oldid 237146320