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Das Schloss Freudenstein befindet sich am Schlossplatz 1 am Rande der Innenstadt von Freiberg in Sachsen Seine Geschichte ist eng mit dem Hause der Wettiner verbunden Nach mehreren Umbauten besteht das Schloss heute als eine vierflugelige Anlage aus diesen Gebauden Langes Haus Neues Haus Kirchenflugel Grosser Turm und Schmales Haus Schlosstor bei NachtSchlossturmSchlosshof mit Zugang zur Terra mineraliaSchloss bei Tageslicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichtliche Spuren 3 Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach den Silberfunden in Christiansdorf liess Markgraf Otto von Meissen 1168 eine Burg zum Schutz des Silberbergbaus errichten Am 31 Juli 1312 wurde die Burg erstmals in einer Quelle als Hus bezeichnet in spateren Urkunden als arx Castrum flos und Burg Der Name Freudenstein lasst sich erst im Jahre 1525 nachweisen Ab 1505 residierte Herzog Heinrich der Fromme meist im Freiberger Schloss wo seine Sohne Moritz und August die spateren Kurfursten von Sachsen geboren wurden 1566 begann unter Aufsicht von Rochus zu Lynar der Neubau des Schlosses durch den Baumeister Hans Irmisch Die Fertigstellung des Renaissancebaus erfolgte 1577 Im Dreissigjahrigen Krieg wurde es in die Verteidigungsanlage der Stadt Freiberg einbezogen und zeitweise als militarischer Stutzpunkt genutzt 1762 wurde die Inneneinrichtung des Schlosses im Rahmen des Siebenjahrigen Krieges vollstandig zerstort Mit der Besitzubernahme durch den Militarfiskus im Jahre 1784 begann ein grosser Umbau des Schlosses zum Magazin Die Renaissancefenster wurden durch kleinformatige Speicherfenster ersetzt Im Inneren erfolgte der Einbau von einfachen niedrigen Speichergeschossen Ab 1800 wurde der Teilumbau zum Bergmagazin fortgesetzt Von 1980 bis 1990 befand sich im Schloss der Sitz der Denkmalpflege In dieser Zeit wurde die Fassade des Neuen Hauses im Zustand von 1577 rekonstruiert 2004 ging das Schloss in das Eigentum der Stadt Freiberg uber Zwischen 2005 und 2008 wurde es im Ergebnis eines europaweiten Wettbewerbes unter Leitung von AFF Architekten Berlin Lausanne umgebaut Dabei erfolgte die Entkernung des Kirchenflugels um dort in einem eingestellten skulpturalen Baukorper das Bergarchiv unterzubringen Baugeschichtliche Spuren BearbeitenZeugnis der altesten romanischen Bauphase ist der Stumpf eines Rundturmes auf der Sudost Seite mittig vor dem Langen Haus Dieser liegt mit der Oberkante etwa in einer Tiefe von 30 40 cm unter dem derzeitigen Hofniveau und ist neben dem alten Burggrundriss im Platzbelag gekennzeichnet nbsp SchlossbruckeReste der gotischen Burg sind in Gestalt der beiden grossen Kellertonnen unter dem Langen Haus und dem Kirchenflugel erhalten In Teilbereichen der Nordwestfassade des Langen Hauses befinden sich Zeugnisse von Fenstergewanden in einem freigelegten Putzfeld Ein grosser Teil des aufgehenden Mauerwerks der Gebaudeaussenwande das Treppenhaus des Langen Hauses welches als erstes geradlaufiges Treppenhaus in Sachsen dokumentiert ist die Treppenaufgange am Torhaus und die Wendelsteine am Rundturm und einige wenige Natursteinfassungen von Fenstern und Turen geben Zeugnis von der Gestaltung wahrend der Renaissance Nutzung Bearbeiten nbsp Rekonstruktionszeichnung des Zustandes 1554 nbsp Rekonstruktionszeichnung des Neubaus 1572 1575Die Bausubstanz von Schloss Freudenstein wurde mehrfach zeitspezifischen Nutzerwunschen angepasst und verandert Der romanische Rundturm tragt noch deutlich wehrhafte Zuge Dies trifft auch auf die gotische Burg zu jedoch ist hier der Wohncharakter schon starker ausgepragt Vermutlich wurde hier vor 1244 die markgrafliche Munzstatte eingerichtet Zeitweise diente die Burg als Residenz der sachsischen Kurfursten Das Renaissanceschloss wurde rein zu Reprasentationszwecken errichtet und war als Zwischenstation auf dem Weg von Dresden nach Augustusburg bedeutsam Hier begannen die Leichenbegangnisse sachsischer Herrscher die zum Freiberger Dom fuhrten Des Weiteren unternahm der Kurfurst vom Schloss aus Jagdausfluge in den Tharandter Wald ein standiges Wohnen blieb aber die Ausnahme Nach dem Dreissigjahrigen Krieg kam neben Erwagungen den Komplex abzureissen auch die Idee der Umnutzung zum Getreidespeicher auf als welches das Schloss bis 1979 fungierte Zwischenzeitlich wahrend der napoleonischen Besatzung 1813 wurde das Schloss zudem als Lazarett fur 1 500 Verwundete genutzt Ab 1973 wurde ein Teil der Kellergewolbe zum Jugendclub ausgebaut Weitere Planungen sahen den Umbau zu einem Kulturzentrum vor dessen Umsetzung 1982 begann Als erster Teilabschnitt wurde die Gaststatte Schlosskeller im Langen Haus eroffnet Die Baumassnahmen und weitere Umnutzungen wurden 1989 eingestellt Am 16 Dezember 2003 stimmte die Sachsische Staatsregierung dem Nutzungskonzept des Schlosses als Ausstellungs und Archivgebaude zu was zu weitreichenden Umbauten fuhrte Seit dem 20 Oktober 2008 ist im Langen Haus die Dauerausstellung terra mineralia eine private Schweizer Mineraliensammlung untergebracht Diese weltweit grosste private Sammlung besteht aus etwa 80 000 Mineralienstufen vorwiegend Kabinettstucke wovon ein grosser Teil auf einer Ausstellungsflache von rund 1 500 m dargeboten wird Die Sammlung wurde im Jahr 2004 als Dauerleihgabe der von Erika Pohl Stroher errichteten Pohl Stroher Mineralienstiftung der TU Bergakademie Freiberg zur Verfugung gestellt Neben der Ausstellung sollen Erlebnis und Informationsbereiche in die Welt der Mineralien einfuhren 2 Ein weiterer bedeutender Nutzer des Schlosses ist seit Mai 2008 das Bergarchiv Freiberg das als Spezialarchiv des Sachsischen Staatsarchivs fur den Bereich Bergbau zustandig ist Das Bergarchiv bewahrt Archivgut zur Montangeschichte Sachsens und Deutschlands seit dem 15 Jahrhundert und besitzt etwa 4 600 m Akten sowie 106 000 Karten Literatur BearbeitenHeinrich Douffet Uwe Richter Ulrich Thiel Schloss Freudenstein in Freiberg Die Herausbildung der Stadt Freiberg und die Anlage der Burg In Sachsische Heimatblatter Bd 54 Nr 2 2008 ISSN 0486 8234 S 172 184 Heinrich Douffet Uwe Richter Zur Fertigstellung des Schlosses Freudenstein in Freiberg im Jahre 2008 in Erzgebirgsverein e V Hg Jahrbuch fur das Erzgebirge 2008 Marienberg 2007 ISBN 978 3 931770 71 6 S 6 8 Gerhard Heide Christel Maria Hoppner Steffen Jahn Andreas Massanek Uwe Richter Glanzlichter aus der Welt der Mineralien Die Pohl Stroher Mineraliensammlung Schloss Freudenstein Freiberg TU Bergakademie Freiberg 2008 ISBN 978 3 86012 347 8 Christian Weise Hrsg Freiberg Mineralien Bergbau amp Museen extraLapis No 36 Munchen 2009 ISSN 0945 8492Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Freudenstein Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website des Schlosses mit zahlreichen Abbildungen Website von terra mineralia mit Informationen zur Ausstellung ab 23 Oktober 2008Einzelnachweise Bearbeiten Umbenennung des Schlossplatzes in Herzog Heinrich Platz wieder zuruckgenommen Memento vom 24 August 2010 im Internet Archive Freie Presse vom 23 Oktober 2008 Zauberwelt der Mineralien kurz vor Eroffnung Terra Mineralia Was die Welt im Innersten verborgen halt50 920433333333 13 339961111111 Koordinaten 50 55 13 6 N 13 20 23 9 O Normdaten Geografikum GND 7559028 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Freudenstein Sachsen amp oldid 229288792