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Friedrich Alfred Otto Wernicke 6 Mai 1902 in Bohrigen 27 Februar 1982 in Baden Baden war ein deutscher Bergingenieur und von 1940 bis 1945 Berghauptmann in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenWernicke war ein Sohn des Postmeisters und Amtsvorstandes Friedrich August Wernicke 1866 1939 und seiner Ehefrau Maria geb Straube Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sah Wernicke wie auch seine spatere Frau seine politische Heimstatt in der volkischen Bewegung Nach Ablegung der Reifeprufung in Chemnitz nahm er ein Praktikum im Bergbau auf und liess sich am 18 Marz 1921 fur ein Studium an der Bergakademie Freiberg einschreiben Infolge eines am 21 Juni 1921 auf dem Vertrauenschacht des Erzgebirgischen Steinkohlen Actien Vereins in Schedewitz erlittenen Arbeitsunfalls musste er das Studium mehrfach unterbrechen 1925 26 entstand seine Preisarbeit uber die Beziehungen zwischen Erzverteilung und sonstigen geologischen Verhaltnissen auf Erzlagerstatten Am 27 August 1928 beendete Wernicke sein Studium als Diplombergingenieur Nachfolgend erlangte er einen bedeutenden Ruf als Lagerstattenkundler Im Auftrage der Bergwerksgesellschaft Georg von Giesches Erben untersuchte Wernicke 1929 Lagerstatten in Bosnien Altserbien Nordmazedonien und Bulgarien Dabei zog er sich eine Entzundung des seit dem Unfall von 1921 geschadigten linken Knies zu 1930 musste Wernicke seine praktische Bergbautatigkeit wegen einer Knieversteifung aufgeben Am 1 Marz 1931 erhielt Wernicke eine befristete Anstellung als technisch wissenschaftlicher Hilfsarbeiter beim Sachsischen Geologischen Landesamt Seit dieser Zeit war er fur vier Semester als Gasthorer an der Universitat Leipzig in den Fachern Geologie Mineralogie und Petrographie eingeschrieben Im selben Jahre trat er in die NSDAP ein Ebenfalls 1931 veroffentlichte Wernicke die Ergebnisse seiner Untersuchungsarbeiten uber die Erze der Deutsch Bleischarley Grube bei Beuthen in Oberschlesien Weiterhin untersuchte er die Steinkohlenvorkommen in Westsachsen Lagerstatten von Steinen und Erden und beschaftigte sich mit der Wiedernutzbarmachung der Erzlagerstatten im Erzgebirge Am 8 Mai 1933 wurde Wernicke mit der Arbeit Die primare Erzverteilung in Abhangigkeit von den Bildungsvorgangen und den geologischen Verhaltnissen des Lagerstattengebirges promoviert 1933 besuchte er den Internationalen Geologenkongress in Washington Am 1 November 1933 wurde Wernicke Sektionsgeologe beim Sachsischen Geologischen Landesamt Spater ubernahm er die Leitung der nach seinen Planen geschaffenen Abteilung fur Lagerstattengeologie Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten bekleidete Wernicke die Funktionen des Gauhauptstellenleiters bei der Gauleitung Sachsen und eines Gaufachgruppenleiters im Nationalsozialistischen Bund Deutscher Technik Fachgruppe Berg und Huttenwesen Sein Wohnsitz war Markkleeberg Grossstadteln Am 28 April 1935 heiratete Wernicke Hildegard Ernst eine Tochter des Oberregierungs und Baurates Ernst aus Kassel Im selben Jahre errichtete die Familie in Langebruck ein Wohnhaus 1936 wurde die erste Tochter Uta Margarete geboren Am 23 Februar 1935 legte Wernicke die Assessorprufung ab Am 20 Mai 1935 erhielt er eine Anstellung als Sachbearbeiter in der Abteilung Berg und Huttenwesen beim Sachsischen Ministerium fur Wirtschaft und Arbeit und ubernahm zum 1 November 1936 die Leitung der Abteilung Am 9 November 1936 erhielt er den Titel Regierungsbergrat und am 28 Januar 1939 wurde er zum Oberregierungsbergrat ernannt Nach Wernickes Planen wurde in dieser Zeit der Erzbergbau in Sachsen wiederaufgenommen und in Freiberg wieder eine Bergschule eingerichtet Zugleich forderte er die Untersuchung der Braunkohlenvorkommen und die Errichtung von Braunkohlekraftwerken sowie den Bau einer Zinnhutte in Freiberg Die nach dem Munchner Abkommen von 1938 erfolgte Angliederung der sudetendeutschen Bergamtsbezirke Karlsbad Komotau Brux und Teplitz sowie des thuringischen Bergamtes Altenburg an das Oberbergamt Freiberg geht ebenfalls auf Wernicke zuruck Das Sachsische Geologische Landesamt gliederte er aus der Landesverwaltung aus und schloss es als Zweiganstalt der Reichsstelle fur Bodenforschung an Zugleich unterstellte er die Bergakademie direkt dem Ministerium fur Volksbildung Die von ihm eingerichtete Lagerstatten Forschungsstelle bildete zusammen mit der Bergwirtschaftsstelle unter dem Dach des Oberbergamtes die wichtigste Grundlage zur Entwicklung und Forderung aller Bergbauzweige Nach der Emeritierung des Berghauptmanns Hermann Niess wurde Wernicke am 4 Oktober 1939 zugleich als kommissarischer Leiter des Oberbergamtes Freiberg eingesetzt wo er eine Dienstwohnung erhielt Als Nachfolger von Niess wurde Wernicke am 2 Dezember 1940 in Freiberg zum Berghauptmann ernannt Zugleich fungierte er als Aufsichtsratsvorsitzender aller landeseigenen Bergwerksgesellschaften darunter der Sachsenerz Bergwerks AG Anfang Mai 1945 floh Wernicke vor der Roten Armee aus Freiberg Bevor er mit seiner Frau nach Kassel weiterreiste verbarg er seine mitgenommenen personlichen und dienstlichen Unterlagen in den Raumlichkeiten der evangelischen Kirchgemeinde Grossstadteln In Westdeutschland war er freiberuflich tatig da ihm wegen seiner aktiven Mitgliedschaft in der NSDAP eine Anstellung im Staatsdienst verwehrt wurde Er wirkte danach in Aachen als offentlich bestellter und vereidigter Sachverstandiger der Industrie und Handelskammer Weiterhin war er Berater fur Bergbau und Huttenbetrieb der Stolberger Zink AG Wernicke schuf in dieser Zeit u a Expertisen uber das Bergwerk Vereinigte Bastenberg und Dornberg in Ramsbeck Westf sowie den Tagebauaufschluss Maubacher Bleiberg bei Duren Als personlicher Gutachter Otto Wolff von Amerongens untersuchte Wernicke zwischen 1952 und 1955 Erzlagerstatten in Sudwestafrika Sudafrika und Sudrhodesien Er leitete u a die Vorarbeiten fur den Erwerb einer Chrom Grosslagerstatte in Transvaal durch eine Nachfolgegesellschaft der I G Farben Die Regierung der Union von Burma berief ihn 1958 als General Mining Adviser zugleich war er dort als UNO Sachverstandiger tatig Dabei wurden die Steinkohlenwerke von Kalewa und die Bawdwin Grube samt Aufbereitung und Hutte saniert Spater wirkte Wernicke als vereidigter Sachverstandiger nach seinem Umzug nach Ebersteinburg vor allem fur die IHK Baden Baden Seit 1922 gehorte Wernicke der Gesellschaft Deutscher Metallhutten und Bergleute GDMB an wo er vor allem als Mitglied des Lagerstattenausschusses wirkte Werke Auswahl BearbeitenWernicke ist der Verfasser von zwolf technisch wissenschaftlichen Abhandlungen uber deutsche Erzlagerstatten Die primaren Erzmineralien der Deutsch Bleischarley Grube bei Beuthen O S In Preussische Geologische Landesanstalt Hrsg Archiv fur Lagerstattenforschung der Preussischen Geologischen Landesanstalt Nr 53 Vertriebsstelle der Preussischen Geologischen Landesanstalt Berlin 1931 ISBN 3 510 96588 4 124 S Die primare Erzverteilung auf den Lagerstatten in Abhangigkeit von den Bildungsvorgangen und den geologischen Verhaltnissen des Lagerstattengebirges Wurzburg 1933 als Herausgeber 400 Jahre Oberbergamt Freiberg In Zeitschrift f d Berg Hutten u Salinenwesen im Deutschen Reich Ernst amp Sohn Berlin 1942Literatur BearbeitenCarl Schiffner Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten Band 3 Mauckisch Freiberg 1940 o Verf Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten Band 4 Essen 1971 Erzmetall Band 25 1972 Nr 6 Band 35 1982 Nr 4 Band 36 1983 Nr 1 Sachsische Ingenieurzeitschrift Heft 2 1941 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Wernicke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Wernicke im Bergarchiv SachsenNormdaten Person GND 117304352 lobid OGND AKS LCCN n91124492 VIAF 30309862 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wernicke FriedrichALTERNATIVNAMEN Wernicke Friedrich Alfred Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher BergingenieurGEBURTSDATUM 6 Mai 1902GEBURTSORT BohrigenSTERBEDATUM 27 Februar 1982STERBEORT Baden Baden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wernicke Bergingenieur amp oldid 222268687