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Grossstadteln ist ein Stadtteil von Markkleeberg im Landkreis Leipzig Freistaat Sachsen Bis zu seiner Eingemeindung 1937 war der Ort eine selbstandige Gemeinde GrossstadtelnGrosse Kreisstadt MarkkleebergKoordinaten 51 16 N 12 23 O 51 261984 12 376295 120 Koordinaten 51 15 43 N 12 22 35 OHohe 120 mEingemeindung 1 April 1937Eingemeindet nach MarkkleebergPostleitzahl 04416Vorwahl 0341Grossstadteln Sachsen Lage von Grossstadteln in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Das Gut 2 2 Grossstadteln als Gemeinde 2 3 Grossstadteln als Ortsteil von Markkleeberg 3 Verkehr 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGrossstadteln liegt in der Leipziger Tieflandsbucht 10 km sudlich von Leipzig an der Pleisse Die ehemals landschaftlich reizvolle Pleissenaue und das sudwestlich von Grossstadteln gelegene Waldstuck die Harth fielen in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts dem Braunkohlebergbau zum Opfer Westlich vom Tagebau Zwenkau und ostlich vom Tagebau Espenhain eingeschlossen lag der Ort am Nordende des etwa 500 m breiten Nord Sud Kanals der auch noch die Eisenbahnlinie Leipzig Altenburg die verlegte Fernverkehrsstrasse F2 95 und die verlegte und begradigte Pleisse aufnehmen musste Nach Stilllegung der Tagebaue sind die Abraumflachen rekultiviert worden die schmale Ausrichtung der Infrastruktur in Nord Sud Richtung aber ist geblieben Die Nachbarorte von Grossstadteln sind im Norden das Stadtgebiet von Markkleeberg und im Suden Gaschwitz mit Kleinstadteln ebenfalls zu Markkleeberg gehorig In der Nahe von Grossstadteln liegt der nach Ende des Braunkohleabbaus entstandene Markkleeberger See im Osten und der Cospudener See im Westen der uber einen Radweg durch die neu aufgeforstete Harth zu erreichen ist Geschichte BearbeitenDas Gut Bearbeiten nbsp Das Rittergut um 1840 nbsp Die Kirche 1850 nbsp Die Kirche 2011Im einst langgestreckten Dorf Grossstadteln existierte ein Herrensitz derer von Pflugk Folgende Besitzer sind fur das Gut in Grossstadteln nachweisbar Caesar Pflugk auf Eythra 1482 Wolf von Erdmannsdorff 1530 danach die Herren von Dieskau Wilhelm von Kospoth Oberst von Luttichau 1690 1730 wurde das Gut an den Leipziger Kaufherrn Peter Hohmann verkauft dem bereits die Nachbarorte Deuben Crobern und Crostewitz gehorten Sein Sohn Karl Friedrich von Hohenthal liess in Nachahmung der adligen Nachbarn Kees und Jocher im Jahr 1734 das Schloss und die Kirche in Grossstadteln im Stil des Barock umbauen Um 1850 wurde der Burggraben zugeschuttet und der Schlossgraben neu gestaltet Die alte Kirche wurde 1880 abgerissen und im neugotischen Stil neu errichtet 1860 kam der Gutsbesitz an Christian Gottlob Weiss aus Kulmbach der 1870 bei Kleinstadteln einen ersten Braunkohleabbau unter Tage begann Spater ubernahm seine Tochter Albertine von Posern den Besitz 1925 verkauften Elfriede von Wallwitz und Egon von Posern das Rittergut an die Aktiengesellschaft Sachsische Werke in Dresden die sich mit der Gewinnung von Braunkohle und deren Verwertung im Raum Bohlen Espenhain befasste Grossstadteln als Gemeinde Bearbeiten Grossstadteln wurde 1289 erstmals urkundlich erwahnt Lehnsherr uber den Ort war zu dieser Zeit Conrad von Stedelen Spater waren die Herren von Pflugk und ab 1480 die Herren von Erdmannsdorf Lehnstrager Sie blieben im Lehnsbesitz des Orts bis zum Jahr 1730 als das Gut Grossstadteln an den Leipziger Kaufmann Peter Hohmann verkauft wurde Grossstadteln lag bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Kreisamt Leipzig 1 Ab 1856 gehorte der Ort zum Gerichtsamt Zwenkau und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig 2 Christian Gottlob Weiss aus Kulmbach der 1860 das Gut Grossstadteln erwarb begann 1870 bei Kleinstadteln einen ersten Braunkohleabbau unter Tage welcher aber nach zehn Jahren wegen Wassereinbruchs und mangelnder Rentabilitat wieder erlosch In der Folgezeit setzte im Ort eine bescheidene Industrialisierung ein 1902 Bau der Cellida Celluidwarenfabrik 1905 Einweihung des Haltepunkts Grossstadteln an der Bahnlinie Leipzig Hof 1928 Aufnahme der Produktion in der Nahrmittelfabrik AGGA Grossstadteln als Ortsteil von Markkleeberg Bearbeiten Am 1 April 1937 3 wurde Grossstadeln zusammen mit Zobigker in die 1934 gegrundete Stadt Markkleeberg eingemeindet die dadurch um etwa 3000 Einwohner wuchs Entlang der Hauptstrasse entstanden Ende der 1930er Jahre grosse Wohnsiedlungen wodurch sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelte und der Ort baulich mit Gaschwitz zusammenwuchs In den folgenden Jahrzehnten ruckten zwei Tagebaue von Suden her auf Gaschwitz vor Im Westen erreichte der Tagebau Zwenkau um 1970 72 die westliche Ortsgrenze um dann gen Westen abzuschwenken Von Osten her schnitt der Tagebau Espenhain um 1975 den Ort von seinem ostlichen Umland ab 1967 bis 1972 wurden dazu die ostlichen Ortsteile ausgesiedelt 4 Grossstadteln lag somit am nordlichen Beginn des Trassenkorridors nach Bohlen im Suden der vom Braunkohleabbau verschont bleiben musste da durch ihn die neu verlegte Fernverkehrsstrasse 2 die Eisenbahnstrecke Leipzig Hof und der neue Lauf der Pleisse verliefen Nach der Stilllegung der Tagebaue und der anschliessenden Flutung der Restlocher befindet sich Grossstadteln nun zwischen dem Cospudener See im Westen und dem Markkleeberger See im Osten Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhofsgebaude Grossstadteln 2010 Grossstadteln liegt am nordlichen Ende des Trassenkorridors zwischen Markkleeberg und Bohlen der zwischen den Tagebauen Zwenkau und Espenhain erhalten bleiben musste Auf ihm verlauft auf engem Raum neben der dem neuen Flussbett der Pleisse die neu trassierte Bundesstrasse 2 und die Bahnstrecke Leipzig Hof an der Grossstadteln einen Haltepunkt besitzt Dieser wird auch von der S Bahn Mitteldeutschland bedient Bis zur Einstellung des Personenverkehrs im Jahr 2002 war Grossstadteln auch ein Halt an der Bahnstrecke nach Leipzig Plagwitz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grossstadteln Sammlung von Bildern Grossstadteln im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen Geschichte von Grossstadteln auf der Webseite der Stadt Markkleeberg Geschichte und Ausstattung der Kirche GrossstadtelnEinzelnachweise Bearbeiten Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 60 f Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900 Grossstadteln auf gov genealogy net Der Tagebau Espenhain auf www devastiert de Memento vom 8 Dezember 2015 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossstadteln amp oldid 233276976