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Die Christianisierung Polens polnisch Chrzest Polski fur wortlich Taufe Polens zahlt zu den entscheidenden Ereignissen der fruhen Geschichte Polens Die Christianisierung Polens 966 Olgemalde des Historienmalers Jan Matejko 1889 Inhaltsverzeichnis 1 Christianisierung aus dem Mahrerreich oder Bohmen 2 Taufe Mieszkos I 3 Bistum Posen 4 Erzbistum Gnesen 5 Ausbreitung des Christentums 6 Tausendjahrfeier 1966 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksChristianisierung aus dem Mahrerreich oder Bohmen BearbeitenIm Fruhmittelalter dominierte auf dem Gebiet des heutigen Polen unter den dort siedelnden westslawischen Stammen der Polanen Wislanen Masowier Slensanen und Pomoranen der Glaube an Swietowit als Teil der paganen slawischen Religion Mit der Christianisierung des benachbarten Mahrerreiches kamen als erste Stamme vermutlich die Wislanen und Slensanen in Kontakt mit dem Christentum Der byzantinische Gelehrte Methodios bemuhte sich um bzw bedrohte mit der gewaltsamen Bekehrung durch die Mahrer einen sehr starken heidnischen Fursten an der Weichsel der wahrscheinlich in Krakau oder Wislica herrschte Moglicherweise existierte von um 899 900 bis um 910 bereits ein Bistum in Krakau 1 Die um 970 erbaute Rotunde der Allerheiligsten Jungfrau Maria in Krakau konnte unter bohmischer Herrschaft entstanden sein weil nach einer Quelle aus dem spaten 11 Jahrhundert die Stadt bereits 973 zum Bistum Prag gehorte 2 Taufe Mieszkos I BearbeitenGemass nicht eindeutig dokumentierter Uberlieferung liess sich Mieszko I Furst der Polanen aus dem Geschlecht der Piasten am 14 April 966 taufen 3 4 Seit 962 hatte er die Stamme in der historischen Region Grosspolens vereint und vermutlich nach Wegen der Stabilisierung seines Machtbereiches gesucht Ausschlaggebend fur den Schritt zur Konversion durfte auch die zuvor vollzogene Heirat mit der bohmischen Prinzessin Dubrawka gewesen sein einer getauften Christin 5 6 Die hierarchische Struktur der christlichen Kirche ermoglichte Mieszko I letztlich seinen Einfluss in der Gesellschaft zu starken Die bisherige pagane slawische Religion konnte dies nicht leisten 7 Aber die Abkehr von den alten Gottern konnte auch Legitimationsprobleme mit sich bringen da die Verbindung zu den Ahnen damit abgeschnitten wurde 6 Der Ubertritt zum Christentum brachte Mieszko I und seinen Nachfolgern auch die Gleichstellung mit anderen westlichen Herrschern und ermoglichte damit bessere staatliche Beziehungen 6 Der genaue Ort der Taufe von Mieszko I ist umstritten Als mogliche Tauforte werden Ostrow Lednicki Gnesen Posen Regensburg 8 4 7 Koln oder sogar Rom vermutet wobei die ersten drei Orte die alle nahe beieinander liegen am wahrscheinlichsten sind 9 Daher fanden die staatlichen Feierlichkeiten zum 1050 Jubilaum der Taufe Polens in Gnesen und Posen statt 10 Bistum Posen Bearbeiten968 wurde das Bistum Posen gegrundet Es wurde formell dem Erzbistum Magdeburg unterstellt 11 Wie weit diese Unterordnung tatsachlich bestand ist besonders in der polnischen Forschung umstritten Es existiert die Position die Kirche sei eigenstandig dem Papst direkt unterstellt und nicht von der Reichskirche abhangig gewesen 6 In der deutschen Forschung zweifelt man hingegen nicht an dem grundsatzlichen Tatbestand der Unterstellung unter Magdeburg Wie weit diese in der Realitat tatsachlich ging ist Gegenstand einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung Erster Bischof von Polen wurde Jordan der vermutlich schon zuvor dem Hof Mieszkos I angehorte 6 7 Die Herkunft Jordans ist nicht gesichert Er kam mit der bohmischen Prinzessin Dubrawka entweder aus Italien oder aus dem Rheinland 12 nach Polen Dass er bohmischer Herkunft war ist ebenfalls umstritten 6 Die altesten Amtstrager der polnischen Kirche waren bohmischer Herkunft Aus dieser Zeit stammen die ersten Gotteshauser Polens Es sind teilweise vorromanische Bauten wie Kapellen und Kirchen in der Burg von Ostrow Lednicki die altesten Kirchen von Posen Kruszwica und andere Erzbistum Gnesen BearbeitenIm Jahr 1000 wurde eine neue Organisationsform fur die noch junge polnische Kirche geschaffen Auf einem Treffen des romisch deutschen Kaisers Ottos III mit dem polnischen Fursten Boleslaw I wurde durch den Akt von Gnesen bei der Heiligsprechung Adalberts von Prag das Erzbistum Gnesen geschaffen Es folgte damit eine faktische Unabhangigkeit vom Erzbistum Magdeburg Ausbreitung des Christentums BearbeitenDie durch Mieszko I begonnene Christianisierung durch seine Nachfolger fortgefuhrt war erfolgreich Bis zum 13 Jahrhundert war das romisch katholische Christentum uberall in Polen verbreitet und wurde zur dominierenden Religion des Landes Norman Davies bewertet die Annahme des romisch katholischen Christentums als das bedeutendste Ereignis der polnischen Geschichte 13 Tausendjahrfeier 1966 BearbeitenDie polnische Kirche feierte 1966 das Sacrum Poloniae Millenium Heiliges Jahrtausend fur Polen die damalige Volksrepublik Polen feierte dagegen Tysiaclecie Panstwa Polskiego 1000 Jahre Polen 8 Literatur BearbeitenPaul Fridolin Kehr Das Erzbistum Magdeburg und die erste Organisation der christlichen Kirche in Polen Abhandlungen der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Jg 1920 Bd 1 Verlag der Akademie der Wissenschaften Berlin 1920 Joseph Hergenrother Joseph Kardinal Hergenrothers Handbuch der allgemeinen Kirchengeschichte Band 2 Die Christianisierung Polens 1913 S 288 Einzelnachweise Bearbeiten Um 899 900 kamen vier Bischofe aus Rom ins Mahrerreich Krakau konnte ein Sitz gewesen sein Regensburg Urkunde vom 29 April 1086 Grenzbeschreibung des Bistums Prag In Regesta Imperii RIplus Regg EB Mainz 1 n 1263 online abgerufen am 4 Marz 2017 Wezilo Erzbischof von Mainz 1084 1088 Intervenient bei k Heinrich IV welcher die vereinigung des Olmutzer bisthums mit dem Prager bestatigt und genau die grenze des derart erweiterten Prager bisthums bestatigt Jordanes Annalen zu 966 Posener Annalen zu 960 a b Jerzy Lojek Kalendarz Historyczny Warschau 1994 ISBN 83 7001 856 4 S 12 Chronik des Thietmar von Merseburg a b c d e f Manfred Alexander Kleine Geschichte Polens Stuttgart 2008 ISBN 978 3 15 017060 1 S 19 25 a b c Maria Bugucka Dawan Polska Warschau 1998 ISBN 83 85660 60 7 S 30 32 a b Andrea Schmidt Rosler Polen Munchen Regensburg 1996 ISBN 3 7917 1521 6 S 15 Andrzej Nowak Die Geschichte Polens Band 1 Woher wir stammen Bis 1202 Hrsg Leszek Sosnowski Polska Fundacja Humanistyczna Krakau 2023 ISBN 978 83 7553 378 1 S 86 89 1050 rocznica Chrztu Polski Obrady Sejmu i Senatu w Poznaniu Abgerufen am 21 August 2023 polnisch Chronik des Thietmar von Merseburg Karl Volker Kirchengeschichte Polens Berlin Leipzig 1930 S 8 Norman Davies Geschichte Polens Beck Verlag Munchen 2006 S 163 ISBN 3 406 46709 1Weblinks BearbeitenDie Einfuhrung des Christentums polnisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christianisierung Polens amp oldid 237539992