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Wichmann II auch mit dem Namenszusatz der Jungere bezeichnet aus dem sachsischen Adelsgeschlecht der Billunger um 930 1 22 September 967 war Graf in vielen Gauen in Engern 2 und wurde bekannt als der Rebell des Ottonen Reiches Sachsen im 10 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Lebensweg 2 1 Kindheit 2 2 Teilnahme am Liudolfinischen Aufstand 2 3 Bundnis mit slawischen Stammen 2 4 Vorubergehende Unterwerfung 2 5 Kampf gegen die Polanen und erneute Rebellion gegen Hermann Billung 2 6 Erneuter Kampf gegen die Polanen und Tod 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenHerkunft und Familie BearbeitenWichmann war der Sohn des Grafen Wichmann I der Altere aus dem Geschlecht der Billunger um 900 23 April 944 Seine Mutter war hochstwahrscheinlich eine Schwester von Konigin Mathilde der Gemahlin von Konig Heinrich I Somit war Wichmann ein angeheirateter Neffe von Heinrich I und ein Vetter von Kaiser Otto I Der Vater Wichmanns hatte noch zwei jungere Bruder Amelung der Bischof von Verden wurde und Hermann in der Literatur wird in der Regel der Doppelname Hermann Billung genannt der spater Herzog von Sachsen 3 wurde Wichmann hatte folgende Geschwister Bruno 920 925 14 Februar 976 der 962 als Bruno I von Sachsen Nachfolger seines Onkels Amelung im Bistum Verden wurde Ekbert um 932 April 994 auch Ekbert der Einaugige genannt Hadwig 939 4 Juli 1014 auch bekannt als Hathui verheiratet mit Siegfrid dem altesten Sohn des Markgrafen Gero nach dessen Tod erste Abtissin von GernrodeOb auch Dietrich 25 August 985 der spatere Markgraf der Nordmarkein Bruder Wichmanns war ist in der Geschichtsforschung umstritten Eine zumindest nahe verwandtschaftliche Beziehung zu den Billungern scheint aber gesichert zu sein Wichmann war verheiratet 4 Seine Frau hiess vermutlich Hathwig 5 Zu Nachkommen Wichmanns ist ebenfalls wenig bekannt Genannt werden Amelung Sohn der Hathwig 6 Imma und Frideruna auch Frederuna 3 Februar 1025 7 beide Abtissinnen von Kemnade Lebensweg Bearbeiten nbsp Konigssiegel Ottos I Kindheit Bearbeiten Wichmann wurde bereits als Kind an den Hof von Otto I geholt und dort gemeinsam mit seinem Bruder Ekbert und dem etwa gleichaltrigen Sohn Ottos Liudolf wie ein Konigssohn erzogen 8 Obwohl noch jung an Jahren werden ihm die Zwistigkeiten die sowohl innerhalb der koniglichen Familie als auch zwischen dem Konig und Wichmanns Vater herrschten nicht entgangen sein Die von Ottos Vater Konig Heinrich I geschaffene Hoheit uber die slawischen Stamme im Gebiet zwischen den Linien Elbe Saale und Oder Neisse war noch wenig gefestigt So erhoben sich unmittelbar nach Konig Heinrichs Tod im Jahre 936 die Stamme der Redarier die sudostlich der Muritz angesiedelt waren Heinrichs Nachfolger Otto I setzte den Onkel Wichmanns Hermann Billung als Heerfuhrer ein und beauftragte ihn mit der Niederschlagung des Aufstandes Hermann Billung zwang die Redarier erneut unter Tribut wofur ihn der Konig zum Markgrafen uber die slawischen Gebiete 9 der Redarier Abotriten Wagrier und auch gegen die immer wieder von Norden einfallenden Danen berief Wichmanns Vater emporte sich gegen diese Bevorzugung des jungeren Bruders Da seine Einwande jedoch beim Konig kein Gehor fanden verliess er Krankheit vorgebend das Heer und schlug sich auf die Seite des Herzogs Eberhard von Franken der sich wegen einer Lehensstreitigkeit im offenen Konflikt mit Otto I befand 10 Im Jahre 938 gab er jedoch seinen Widerstand gegen den Konig auf und blieb ihm fortan ergeben Als Wichmann im Jahre 944 den Vater verlor waren er und sein Bruder Ekbert noch zu jung zur Ubernahme der graflichen Aufgaben in ihren Gauen zwischen Elbe und unterer Weser so dass ihr Onkel Hermann Billung als ihr gesetzlicher Vormund die Verwaltung ihres Erbes und Graf Heinrich I von Stade ein naher Verwandter des Konigs und vermutlich mit Hermann Billung verschwagert das Legat uber ihre Grafschaften ubernahm Der Onkel nutzte die Gelegenheit seinen beiden Neffen das Erbe zu beschneiden Dass ihre diesbezuglichen Beschwerden beim Konig erfolglos blieben begrundete den Groll der beiden Bruder sowohl gegen den Onkel als auch gegen den Konig Teilnahme am Liudolfinischen Aufstand Bearbeiten Konig Otto I fand auch innerhalb der eigenen Familie heftige Widersacher Insbesondere sein Sohn Liudolf befand sich besorgt um seine eigene Thronfolge in heftigen Auseinandersetzungen mit dem Vater Als dieser im Jahre 951 aus dynastischen Grunden Adelheid von Burgund ehelichte die ihm 953 einen Sohn gebar befurchtete Liudolf eine Rucksetzung in der Erbfolge und begann einen bewaffneten Aufstand gegen den koniglichen Vater Viele Fursten vor allem in Sachsen Lothringen und Bayern die sich ebenfalls im Konflikt mit dem Konig befanden schlossen sich dem Aufstand an Im Juli 953 zog Otto I mit einem Heer nach Mainz wo sich sein Sohn verschanzt hatte und seinen Vater in Waffen erwartete Es kam zu wochenlangen fur beide Seiten verlustreichen Kampfen Der Konig forderte bei Hermann Billung ein Ersatzheer an welches von Markgraf Dietrich zusammen mit Wichmann aus Sachsen herangefuhrt wurde Dieses Heer aber wurde von Liudolf und seinem Schwager Konrad dem Ehemann von Otto I Tochter Liutgard in einen Hinterhalt gelockt Liudolf versuchte die beiden Heerfuhrer mit Versprechungen auf seine Seite zu bringen Bei Dietrich misslang der Versuch Wichmann aber wechselte wegen seiner Verargerung uber seinen Onkel und den Konig die Seiten und kampfte nun vor Mainz gegen seinen Vetter Etwa sechzig Tage nachdem Otto I begonnen hatte Mainz zu belagern hatte noch immer keine der Parteien einen nennenswerten Vorteil erzielt und man beschloss zu verhandeln Der Konig schickte Ekbert Wichmanns Bruder der in einem unvorsichtig gefuhrten Kampf ein Auge verloren hatte als Geisel in die Stadt um jederzeit sicheres Geleit ins Heerlager zu gewahrleisten Liudolf und Konrad traten vor den Konig bekannten sich des Aufruhrs schuldig und waren bereit zur Suhne stellten aber die Bedingung dass ihre Mitverschworenen straffrei blieben Diese Bedingung lehnte der Konig ab Daraufhin beendete Liudolf die Verhandlungen und zog mit seinem Heer von Mainz nach Regensburg da sich ihm inzwischen auch die Bayern angeschlossen hatten Nachdem Wichmann seinen Bruder Ekbert der dem Konig zurnte weil dieser ihm seine Augenverletzung als selbstverschuldeten Leichtsinn auslegte in Mainz wiedergetroffen hatte beschlossen beide gegen ihren Onkel in Sachsen aufzubegehren denn sie bezeichneten diesen in aller Offentlichkeit als den Rauber ihres vaterlichen Erbes und Dieb ihrer Schatze 11 Sie zogen mit ihrem Gefolge nach Sachsen wo Hermann Billung als Stellvertreter procurator regis des Konigs fungierte und versuchten einen Aufstand zu organisieren Ihr Onkel konnte dies verhindern und seine beiden Neffen gefangen nehmen Nachdem Otto I auch vor Regensburg gegen seinen Sohn erfolglos geblieben war zog er sich zum Ende des Jahres 953 nach Sachsen zuruck Dort fuhrte Hermann Billung seine gefangenen Neffen vor den Konig und klagte sie des Aufruhrs an Die Rate schlugen vor die beiden zu zuchtigen der Konig aber liess Milde walten Ekbert wurde freigelassen und nur Wichmann zur Haft am Hofe verurteilt Bundnis mit slawischen Stammen Bearbeiten Anfang des Jahres 955 zog der Konig nach Bayern um Regensburg zu erobern Wichmann sollte den Konig begleiten aber er hatte andere Plane und schob Krankheit vor Daraufhin appellierte Otto I an seinen Vetter er moge ihm der ihn an Sohnes statt aufgenommen habe keine weiteren Schwierigkeiten bereiten und beauftragte den Grafen Iba wahrend seiner Abwesenheit Wichmann zu beaufsichtigen Einige Tage spater bat Wichmann den Grafen an der Jagd teilnehmen zu durfen die Erlaubnis dazu nutzte Wichmann zur Flucht denn seine Anhanger hatten ihn bereits im Wald erwartet Marodierend zogen sie nach Engern uberfielen mehrere Burgen und Wichmann verbundete sich wieder mit seinem Bruder Ekbert mit dem er nun erneut die Truppen seines Onkels angriff Dieser aber konnte sich seiner Neffen wiederum erfolgreich erwehren und vertrieb sie nach Norden uber die Elbe wo sie in das Gebiet der Abodriten gelangten nbsp Slawen beim Bau einer BurgDas Herrschaftszentrum der Abodriten lag zu dieser Zeit auf der Mecklenburg wo Furst Nakon regierte Ihn hatte wahrscheinlich ein Freundschaftsbundnis mit Wichmann I verbunden weshalb er die beiden Bruder in seinem Herrschaftsgebiet gewahren liess 12 Wichmann gelang es einen ersten Angriff Hermanns auf der Burg Suislecrane Susel Schleswig Holstein stand zu halten um dann seinerseits nach Ostern 955 an der Spitze eines slawischen Heeres in Sachsen einzufallen Hermann Billung war dieser Ubermacht nicht gewachsen und musste sich zuruckziehen Im Burgwall von Cocarescem 13 hatte die Zivilbevolkerung aus der Umgebung Schutz gesucht und mit Wichmann ausgehandelt dass das Leben der freien Burger samt ihrer Frauen und Kinder gegen die Knechte und allen Hausrat eingetauscht werde Dieser Vertrag aber wurde nicht eingehalten 14 die Folge war die Ermordung aller erwachsenen mannlichen Burger Die Mutter mit ihren Kindern wurden als Gefangene verschleppt nbsp Die RecknitzNachdem Otto I am 10 August 955 die Magyaren in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg vernichtend geschlagen hatte wollte er Vergeltung fur das Massaker von Cocarescem Wichmann und Ekbert wurden des Hochverrates angeklagt und als Landesfeinde geachtet ihren Anhangern aber wurde Amnestie in Aussicht gestellt wenn sie ihren Widerstand gegen Hermann Billung und den Konig aufgaben Von dieser Regelung wollten auch die Abodriten profitieren und boten an sich unter die Zinspflicht des Konigs zu stellen die Hoheit in ihren Gebieten aber wollten sie behalten Dies lehnte der Konig ab und zog mit seinem Heer in Richtung Ostsee Am 16 Oktober 955 kam es zur Niederlage der Abodriten in der Schlacht an der Raxa 15 Wichmann und Ekbert gelang es sich abzusetzen und nach Frankreich zu Herzog Hugo dem Grossen zu fliehen Ob sie noch an der Schlacht teilgenommen hatten oder schon vorher geflohen waren ist nicht bekannt Hugo war der Ehemann von Hadwig der Schwester Ottos I und damit der Cousin der beiden Fluchtigen Vorubergehende Unterwerfung Bearbeiten Im Jahr darauf gelang es Wichmann sich heimlich in seine Heimat 16 zu schleichen und seine Frau zu besuchen 17 Am 16 Juni 956 starb Herzog Hugo und Wichmann musste Frankreich verlassen Konig Otto I schickte ihm unverzuglich ein Heer entgegen offenbar unter Fuhrung des Markgrafen Gero diesen aber bat Wichmann beim Konig fur ihn um Gnade zu bitten Auch Geros Sohn Siegfrid der Wichmanns Schwager war setzte sich fur ihn ein Nachdem Wichmann einen Eid daruber abgelegt hatte dass er zeit seines Lebens nie wieder gegen den Konig sprechen noch handeln wurde durfte er sich auf die Guter seiner Ehefrau zuruckziehen und seine Achtung wurde aufgehoben Fur die nachsten Jahre hielt sich Wichmann an seinen Schwur Auch als Otto I 961 nach Rom zog wo er am 2 Februar 962 durch Papst Johannes XII zum Kaiser gekront wurde verhielt Wichmann sich zunachst ruhig Als sich aber die Ruckkehr des Kaisers verzogerte versuchte er im Jahr 963 Konig Harald Blauzahn von Danemark der bereits um 960 gegen das Deutsche Reich rebelliert hatte fur einen Kriegszug gegen Sachsen zu gewinnen Der Danenkonig erkannte aber dass Wichmann ihn nur fur eigene Zwecke missbrauchen wollte und lehnte ab Wichmann unternahm wieder gemeinsam mit seinem Bruder Ekbert auf eigene Faust verschiedene Raubzuge in der Billunger Mark konnte seinen Onkel aber wiederum nicht besiegen Vielmehr musste er fliehen nachdem einige seiner Genossen ergriffen und stranguliert wurden Als Markgraf Gero erfuhr dass Wichmann seinen Schwur gebrochen hatte schickte er ihn zuruck zu den Slawen wo er vom Stamm der Redarier willkommen geheissen wurde Kampf gegen die Polanen und erneute Rebellion gegen Hermann Billung Bearbeiten Zu dieser Zeit erstarkten die westslawischen Polanen unter dem Piastenfursten Mieszko I und expandierten sowohl nach Osten bis zum Bug als auch von der Oder aus westwarts wobei sie auf erbitterten Widerstand der dort siedelnden slawischen Stamme und der Markgrafen des deutschen Reiches stiessen Wichmann kampfte gemeinsam mit seinen Gastgebern gegen den polnischen Herzog konnte ihn 963 zweimal in der Schlacht besiegen und totete auch dessen Bruder nbsp Slawische KultstatteIn der Mark der Billunger war der westslawische Stamm der Wagrier bereits christianisiert das Herrschaftszentrum ihres Fursten Zelibor lag in der Stadt Starigard dem heutigen Oldenburg 18 Obwohl die Wagrier zum Stammesverband der Abodriten gehorten weigerte sich Zelibor eine Oberherrschaft des Fursten Mistiwoj anzuerkennen der als Nachfolger Nakons die Abodriten regierte Bereits mehrfach hatten sich die Kontrahenten vor Hermann Billung der als regierender Furst der Mark auch zustandiger Gerichtsherr war angeklagt So auch im Jahr 967 Das Urteil fiel zu Ungunsten Zelibors aus was dieser zum Anlass nahm gegen Hermann Billung die Waffen zu erheben Wichmann ergriff diese Gelegenheit zum Kampf gegen seinen Onkel umgehend aber ebenso wie bisher ohne Erfolg Nachdem die Truppen des Herzogs die Burg der Wagrier belagert und in kurzester Zeit ausgehungert hatten 19 setzte sich Wichmann ab und floh 20 diesmal zum Stamm der Wolliner an die Odermundung Erneuter Kampf gegen die Polanen und Tod Bearbeiten Im gleichen Jahr unternahm Mieszko I den Versuch das Gebiet der Odermundung und die reiche Handelsstadt Wollin zu erobern Wichmann kampfte erneut gemeinsam mit seinen Gastgebern gegen Mieszko Wichmann starb wenig spater an den Folgen der in diesem Kampf erlittenen Verletzungen Quellen BearbeitenDie ergiebigste zeitgenossische Quelle ist die Sachsengeschichte Res gestae Saxonicae des Widukind von Corvey 21 Allerdings sind seine Ausfuhrungen stellenweise unkorrekt weshalb der Wert der Quelle umstritten ist Literatur BearbeitenJoachim Herrmann Hrsg Die Slawen in Deutschland Geschichte und Kultur der slawischen Stamme westlich von Oder und Neisse vom 6 bis 12 Jahrhundert Ein Handbuch Akademie Verlag Berlin 1970 Veroffentlichungen des Zentralinstituts fur Alte Geschichte und Archaologie der Akademie der Wissenschaften der DDR Band 14 Wolfgang Giese Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit Franz Steiner Wiesbaden 1979 Hans Joachim Freytag Die Herrschaft der Billunger in Sachsen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1951 Herbert Ludat An Elbe und Oder um das Jahr 1000 Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Machte in Mitteleuropa Bohlau Weimar 1995 Werner Goez Graf Wichmann der Jungere 22 9 967 In Lebensbilder aus dem Mittelalter Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer Primus Darmstadt 2010 ISBN 978 3 89678 701 9 S 41 52 LexikaHans Joachim Freytag Hermann Billung Herzog in Sachsen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 640 f Digitalisat Erwahnung Wichmanns Hans Jurgen Rieckenberg Hans Joachim Freytag Billunger In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 240 Digitalisat Familienartikel Gerd Althoff Wichmann In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 9 LexMA Verlag Munchen 1998 ISBN 3 89659 909 7 Sp 60 Weblinks BearbeitenSeite der Stiftung fur mittelalterliche Genealogie Foundation for Medieval Genealogy Ubersetzung der Urkunde von Heinrich II aus dem Jahr 1004 zum Schutze des Klosters Kemnade Original im Nordrhein Westfalischen Staatsarchiv Anmerkungen Bearbeiten als Geburtsort kame Biangibudiburg in Frage als wahrscheinlicher Wohnort seiner Eltern und Verwaltungszentrum der Guter von Wichmann I der Altere Engern ist der mittlere Teil des alten Stammlandes der Sachsen und liegt in einem Streifen von Hamburg bis Nordhausen zwischen Westfalen und Ostfalen Dem heutigen Leser wird sich mit dem Begriff Sachsen eine Vorstellung verbinden die von der Realitat des Mittelalters erheblich abweicht Zur Zeit Wichmanns bestand das Stammland der Sachsen aus Westfalen Engern und Ostfalen Widukind von Corvey Sachsengeschichte Drittes Buch Kapitel 59 und Kapitel 60 Auf einer Seite der englischen Stiftung fur mittelalterliche Genealogie FMG wird eine Frau namens Hathwig als vermutliche Ehefrau von Wichmann genannt Beide konnten auch die Eltern eines Sohnes namens Amelung sein auf einer Seite der englischen Stiftung fur mittelalterliche Genealogie FMG werden Wichmann und Hatwig als mogliche Eltern eines Grafen Amelung genannt lt Monastic Matrix war Frederuna Abtissin in Kemnade bis 1025 Beim Tode seines Vaters war Wichmann ca 14 Jahre die Mutter starb entweder im Kindbett oder kurz nach seiner Geburt auch als sogenannte Billunger Mark bezeichnet Diese vorubergehende Rebellion gegen den Konig konnte ein Grund dafur gewesen sein dass Otto I seine noch jungen Neffen Wichmann und Ekbert zur weiteren Erziehung an den Hof geholt hat Widukind von Corvey Sachsengeschichte Drittes Buch Kapitel 24 Ernst Schubert Politik Verfassung Wirtschaft vom 9 bis zum ausgehenden 15 Jahrhundert Geschichte Niedersachsens Band II 1 Hahn Hannover 1997 ISBN 3 7752 5900 7 S 160 f Der genaue Standort dieser Burg ist heute nicht mehr bekannt Aufgrund der Namensahnlichkeit ist sie in Kaarssen Garze Kacherien und im Forst Carrenzien bei Amt Neuhaus vermutet worden Eintrag von Stefan Eismann zu Cocarescem in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 27 Juni 2021 Widukind von Corvey Sachsengeschichte Kapitel 52 in der Ubersetzung von Wilhelm Wattenbach Verlag Phaidon 1990 beschreibt das so Als nun die Barbaren in die Burg hineinsturmten erkannte einer von ihnen seine Magd in der Frau eines Freigelassenen und da er diese der Hand ihres Mannes zu entreissen strebte erhielt er einen Faustschlag und schrie der Vertrag sei von Seite der Sachsen gebrochen Der Verlauf dieser Schlacht wird von Widukind von Corvey in der Sachsengeschichte Drittes Buch Kapitel 53 bis 55 sehr ausfuhrlich beschrieben Wo genau diese Heimat lag bzw wo sich die Guter seiner Frau befanden geht aus den Quellen nicht hervor Denkbar ware der Ort Wichmannsburg heute Ortsteil von Bienenbuttel in der Luneburger Heide Landkreis Uelzen Aber auch andere Orte die als Erbe Wichmanns dem Kloster Kemnade ubergeben wurden konnen in Frage kommen siehe dazu Web Link zur Urkunde Heinrich II von 1004 Dass er diese Reise unentdeckt durchfuhren konnte zeigt wiederum welch zahlreiche Verbundete er in Sachsen hatte Die Landkreise Plon und Ostholstein zusammen werden noch heute als Wagrien bezeichnet Widukind von Corvey lasst in seiner Sachsengeschichte anklingen Drittes Buch Kapitel 68 dass diese gesamte Episode eine Verschworung Zelibors und Hermann Billungs gegen Wichmann gewesen sein konnte da es nicht glaubhaft sei dass ein so im Kriegshandwerk geubter Mann wie Zelibor derart schlecht vorbereitet in diesen Krieg zog Zelibor musste sein Furstenamt und seine Besitzungen an seinen Sohn ubergeben der als Geisel Hermann Billungs die Hoheit der Abodriten anerkannt hatte Die Sachsengeschichte des Widukind von Corvey in Quellen zur Geschichte der sachsischen Kaiserzeit ubersetzt von Albert Bauer Reinhold Rau Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe 8 Darmstadt 1971 S 1 183 Normdaten Person GND 137409826 lobid OGND AKS VIAF 81604953 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wichmann II ALTERNATIVNAMEN Wichmann II von Billung Wichmann II der JungereKURZBESCHREIBUNG sachsischer Graf Rebell des Ottonen ReichesGEBURTSDATUM um 930GEBURTSORT unsicher BiangibudiburgSTERBEDATUM 22 September 967 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wichmann II amp oldid 236516886