www.wikidata.de-de.nina.az
Konrad der Rote um 922 10 August 955 aus dem frankischen Geschlecht der Salier war einer der engsten Vertrauten Ottos des Grossen und von 944 bis 953 Herzog in Lothringen Aufgrund seiner Beteiligung am Liudolfinischen Aufstand verlor er sein Herzogtum Nach der Aussohnung mit dem Konig fiel Konrad 955 als Anfuhrer des frankischen Aufgebots in der Schlacht auf dem Lechfeld In der mittelalterlichen Geschichtsschreibung galt Konrad als Held Die neuere Forschung sieht in ihm einen der ersten koniglichen Amtstrager Eingang zur Grabstatte im Wormser DomSarkophag links in der Saliergruft des Wormser Domes Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Quellen 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenKonrad war der Sohn des Grafen Werner V der Grafenrechte im Wormsgau und im Nahegau ausubte Seine Mutter ist unbekannt In Betracht gezogen werden sowohl Hicha von Schwaben die Tochter von Herzog Burchard II von Schwaben als auch eine Konradinerin Unter diesen werden eine Schwester oder eine nichteheliche Tochter von Konig Konrad I favorisiert Aber auch eine Abstammung von Eberhard 902 903 ist moglich Konrad hatte mindestens zwei Bruder die jedoch namentlich nicht genannt werden Mit Luitgard der Tochter Konig Ottos I aus dessen erster Ehe mit Edgitha hatte Konrad einen Sohn Otto den spateren Herzog von Karnten Zur Unterscheidung von dem frankischen Grafen Konrad Kurzbold 1 wurde Konrad von seinen Zeitgenossen wegen seines roten Haarschopfes der Rote genannt 2 Konrad wird erstmals in einer am 12 Februar 940 in Kassel ausgestellten Urkunde Ottos I als Graf Chuonrad erwahnt 3 Darin schenkt Otto I dem Bistum Speyer auf Bitten von dessen Bischof Amalrich und unseres teuren Grafen dilecti comitis nostri Konrad Landereien im frankischen Ufgau Der Titelzusatz dilectus druckte ein besonderes Wohlwollen des Urkundenausstellers gegenuber dem Bedachten aus 4 Ein Jahr spater gehorte Konrad zum engsten Gefolge des Konigs 5 Als Otto I 941 von den Anschlagsplanen seines Bruders Heinrich I erfuhr der ihn anlasslich des Osterfestes in der Konigspfalz in Quedlinburg ermorden wollte zahlte Konrad zu den Getreuen mit denen sich der Konig zu seinem Schutz umgab Auf den Rat Konrads hin bestrafte der Konig die Verschworer mit dem Tode wahrend Heinrich bei Konrad in Ingelheim gefangengehalten wurde Im Jahre 942 beteiligte sich Konrad am Zustandekommen des Friedens von Vise Als Dank wurde ihm 944 die Herzogswurde verliehen Durch die Vermahlung mit Ottos I Tochter Liutgard wurde seine Bindung zum Herrscherhaus 947 noch enger 951 begleitete er Otto I auf dessen erstem Zug nach Italien Als Otto I im Februar 952 aufgrund von Nachrichten uber eine Verschworung seines Sohnes Liudolf in den nordalpinen Reichsteil aufbrach blieb Konrad mit dem Auftrag in Pavia zuruck den fluchtigen Berengar von Ivrea weiter zu verfolgen Konrad bewegte Berengar durch Verhandlungen dazu Otto I nachzureisen und in Magdeburg Frieden zu schliessen Die Einzelheiten dieses Friedens hatte Konrad zuvor mit Berengar ausgehandelt und sich ihm gegenuber als Vermittler fur die Einhaltung der Vereinbarungen verburgt Als Berengar in Magdeburg eintraf bereitete ihm Konrad einen koniglichen Empfang An der Seite des Thronfolgers Liudolf ritt er ihm mit einer Gruppe von Herzogen Grafen und Hofleuten bis weit vor die Stadt entgegen geleitete ihn dorthin und brachte ihn in einer extra vorbereiteten Herberge unter Otto I jedoch bruskierte auf Anraten seines Bruders Heinrich von Bayern und seiner Ehefrau Adelheid den Gast und liess ihn drei Tage warten Anschliessend bestatigte er keine der mit Konrad getroffenen Vereinbarungen Stattdessen musste Berengar sogar noch Teile seines Herrschaftsgebietes an Otto I uberlassen Am Ende konnte Berengar froh daruber sein mit freiem Geleit abziehen zu durfen Konrad war damit vor dem gesamten Hof blossgestellt seine Ehre und sein Ansehen schwer beschadigt Das Berengar gegebene Wort hatte er nicht einhalten konnen und der Konig hatte seinen Rat abgewiesen Zur Wiederherstellung seiner Stellung schloss Konrad sich den Gegnern Heinrichs an Nach dem Tod seiner Gemahlin 953 verbundete Konrad sich dann offen mit Ottos Sohn Liudolf zum Sturz des verhassten Herzogs Heinrich dem beide die feindliche Gesinnung des Konigs zuschrieben Auf einem Reichstag in Fritzlar im Mai 953 wurden Konrad und Liudolf ihre Herzogtumer abgesprochen Das Herzogtum Lothringen ging im September 953 an Ottos Bruder Brun Am 16 Juni 954 unterwarf sich Konrad dem Konig auf einem Treffen der verfeindeten Parteien in Langenzenn bei Furth nachdem Heinrich von Bayern den Abtrunnigen offen eine Verbruderung mit den Ungarn vorgeworfen hatte Wahrend Liudolf seinen Kampf fortsetzte erhielt Konrad seine beschlagnahmten Guter zuruck allerdings ohne die Herzogswurde Lothringens Dennoch verwenden die mittelalterlichen Geschichtsquellen fur Konrad auch danach noch den Herzogstitel 6 Noch im gleichen Jahr kampfte er an der Seite des Markgrafen Gero der ihm als Mitglied der Saalfelder Schwureinung zu Beistand und Hilfe verpflichtet war 7 an der Ucker gegen die slawischen Ukranen 8 Konrad fiel als Anfuhrer des frankischen Aufgebots in der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die Ungarn Zeitgenossische Quellen wie z B Widukind von Corvey schreiben seinem Verhalten den entscheidenden Anteil am siegreichen Ausgang der Schlacht zu Er starb durch einen Pfeilschuss als er infolge unertraglicher Hitze seinen Helm luften wollte wurde in die Heimat uberfuhrt und in Anwesenheit Konig Ottos I im Wormser Dom beigesetzt 9 Sein Steinsarg mit den sterblichen Uberresten ist in der dortigen Saliergruft erhalten Weil der Tagesheilige des 10 August 955 an dem Konrad der Rote fiel der Martyrer Laurentius von Rom war wurden zum Dank fur die siegreiche Schlacht und in Erinnerung an den dabei erfolgten Tod des Herzogs im Speyer und Wormsgau zahlreiche dem Heiligen Laurentius geweihte Kirchen und Kapellen errichtet Konrads im Jahre 948 geborener Sohn Otto war Herzog von Karnten Quellen BearbeitenTheodor Sickel Hrsg Diplomata 12 Die Urkunden Konrad I Heinrich I und Otto I Conradi I Heinrici I et Ottonis I Diplomata Hannover 1879 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Paul Hirsch Hans Eberhard Lohmann Hrsg Widukindi monachi Corbeiensis rerum gestarum Saxonicarum libri tres Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei Monumenta Germaniae Historica Scriptores 7 Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi Bd 60 5 Auflage Hahn Hannover 1935 Digitalisat Robert Holtzmann Hrsg Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Uberarbeitung Monumenta Germaniae Historica Scriptores 6 Scriptores rerum Germanicarum Nova Series Bd 9 Weidmann Berlin 1935 Digitalisat Friedrich Kurze Hrsg Reginonis abbatis Prumiensis Chronicon cum continuatione Treverensi Monumenta Germania Historica Scriptores 7 Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi Bd 50 Hahn Hannover 1890 DigitalisatLiteratur BearbeitenHarry Bresslau Konrad der Rote In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 588 590 Alois Gerlich Konrad der Rote In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 ISBN 3 7608 8905 0 Sp 1344 Fred Schwind Konrad der Rote In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 509 Digitalisat Anmerkungen Bearbeiten Rudolf Kopke Ernst Dummler Kaiser Otto der Grosse Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 101 Rudolf Kopke Ottonische Studien zur deutschen Geschichte im zehnten Jahrhundert Widukind von Korvei Mittler Berlin 1867 S 124 Widukind II 31 Cuonradi qui dictus est Rufus Krista Codea Intervenienten und Petenten vornehmlich fur lothringische Empfanger in den Diplomen der liudolfingischen Herrscher 919 1024 Eine prosopographische Darstellung Bonn 2008 S 196 urn nbn de hbz 5 15172 DO I 23 zu dieser Urkunde Rudiger E Barth Der Herzog in Lotharingien im 10 Jahrhundert Thorbecke Sigmaringen 1990 ISBN 3 7995 4128 4 S 107 Anmerkung 14 Rudiger E Barth Der Herzog in Lotharingien im 10 Jahrhundert Thorbecke Sigmaringen 1990 ISBN 3 7995 4128 4 S 17 Egon Boshof Die Salier 5 aktualisierte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2008 ISBN 3 17 020183 2 S 12 Chronicon Hugonis a A 955 Conradus dux Gerd Althoff Zur Frage nach der Organisation sachsischer coniurationes in der Ottonenzeit In Fruhmittelalterliche Studien Bd 16 1982 S 129 142 hier S 139 f Widukind Sachsengeschichte III 60 Widukind Sachsengeschichte III 47 VorgangerAmtNachfolgerOtto von VerdunHerzog von Lothringen 944 953BrunNormdaten Person GND 138775591 lobid OGND AKS VIAF 95403302 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad der RoteKURZBESCHREIBUNG Graf im Speyergau Wormsgau und Nahegau Herzog von Lothringen Graf in FrankenGEBURTSDATUM um 922STERBEDATUM 10 August 955STERBEORT Lechfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad der Rote amp oldid 229754698