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Edgitha auch Eadgyth Editha Edgith oder Edith 910 in England 26 Januar 946 in Magdeburg war Konigin des Ostfrankenreiches und die erste Gemahlin Ottos des Grossen Edgitha war die Tochter Eduards des Alteren von Wessex und AElflaedas und Halbschwester Konig AEthelstans Als Enkelin Alfreds des Grossen und Nachfahrin des hl Oswald entstammte sie dem angesehensten angelsachsischen Geschlecht Abbild von Konigin Edgitha Grabplatte im Dommuseum Ottonianum Magdeburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Grabmal 3 Nachkommen 4 Siehe auch 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIm Jahre 929 entsandte Konig Heinrich I eine Delegation nach England mit der Bitte um eine Braut fur Otto der ungefahr zu diesem Zeitpunkt erstmals als Mitkonig bezeugt ist Politisches Ziel der Heirat war die Legitimation der noch jungen Konigsherrschaft der Liudolfinger durch die eheliche Verbindung mit dem angelsachsischen Konigsgeschlecht zu steigern Auch zog das ostfrankische Konigtum mit dem westfrankischen gleich dessen Konig Karl bereits zehn Jahre zuvor eine angelsachsische Prinzessin geheiratet hatte Im angelsachsische Konigsgeschlecht von Wessex gab es eine grosse Anzahl Prinzessinnen Otto als Thronfolger des Ostfrankenreichs war ein uberaus attraktiver Schwiegersohn da sowohl das Ostfrankenreich als auch Wessex in den Danen einen gemeinsamen Feind hatten AEthelstan schickte daher gleich zwei seiner Halbschwestern als mogliche Braute zur Auswahl nach Sachsen Edgitha und deren altere Schwester Edgiva Otto entschied sich fur Edgitha die Hrotswit von Gandersheim als von reiner und edler Stirn anmutigem Wesen und wahrhaft koniglicher Gestalt beschrieb Edgiva reiste mit der angelsachsischen Gesandtschaft weiter nach Burgund wo sie den Bruder des Konigs Rudolf II heiratete was die engen Bindungen der Liudolfinger zu den Rudolfingern weiter verstarkte Edgitha erhielt als Morgengabe die Einkunfte aus Gebieten um Magdeburg die spater den wirtschaftlichen Grundstock des Bistums Magdeburg bildeten Magdeburg war vermutlich der Lieblingsaufenthaltsort des Paares Nach der Heirat erscheinen Edgitha wie auch Otto bis zum Tod Heinrichs I nicht in den Quellen Die Geburten ihrer Kinder Liudolf um 930 und Liutgard um 931 sind geschatzte Zeitangaben 936 starb Heinrich I und Edgithas Ehegatte Otto I wurde in Aachen zum Konig gekront Der Bericht Widukinds von Corvey erwahnt keine Kronung Edgithas Thietmar von Merseburg zufolge wurde sie jedoch im Anschluss an die Kronung in einer gesonderten Zeremonie gesalbt Als Konigin erfullte Edgitha die herkommlichen Aufgaben als Erste Frau im Reich Sie intervenierte in Urkunden meist zugunsten von Reichsklostern und kummerte sich um die Memoria des Geschlechts In dieser Aufgabe loste sie die Witwe Heinrichs I Mathilde ab die zu Edgithas Lebzeiten nur einmal in einer Konigsurkunde erscheint Vermutlich bestand eine Rivalitat zwischen dem Mauritiuskloster in Magdeburg der von Otto und Edgitha neu gegrundeten Memorialstiftung und dem Stift Quedlinburg der Memorialstiftung Mathildes und Heinrichs I der Mathilde vorstand Edgitha reiste mit Otto soweit dieser nicht auf Feldzug war wahrend der Kampfe 939 befand sie sich im Kloster Lorsch Edgitha starb 946 anscheinend unerwartet und vergleichsweise jung Otto soll sehr um sie getrauert haben Tatsachlich gibt es auch fruhere Belege dass Otto seine Konigin sehr schatzte Als 939 ein Graf fur seine Gefolgschaft das Kloster Lorsch forderte in welchem Edgitha sich aufhielt antwortete Liutprand von Cremona zufolge Otto indem er Mt 7 6 zitierte Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Saue werfen Grabmal Bearbeiten nbsp Grabmal von Edgitha nbsp Gotische Statuen von Edgitha und Otto I dem GrossenEdgitha wurde im Mauritiuskloster in Magdeburg beigesetzt spater jedoch mehrfach umgebettet Im ab 1209 erbauten gotischen Magdeburger Dom ist sie im Jahre 1510 vor der ostlichen Scheitelkapelle in einem steinernen Grabmal beigesetzt worden welches bis in die jungere Vergangenheit fur ein Scheingrab gehalten wurde Im November 2008 fanden Archaologen in diesem Schmucksarg einen 70 cm langen Bleisarg der laut Inschrift die sterblichen Uberreste der Konigin Editha enthalt EDIT REGINE CINERES HIC SARCOPHAGVS HABET RECONDITOS SECVNDA IA M RENOVACIONE HVIVS MONVMENTI FACTA SVB INCARNA TI VERBI CVRRENTIBVS ANNIS MILLESIMO QVINGENTESIMO DECIMO AD LAVDEM CHRISTIREGIS SECVLORVM DIE GEBORGENEN RESTE DER KONIGIN EDITH SIND IN DIESEM SARKOPHAG NACHDEM 1510 SCHON DIE ZWEITE ERNEUERUNG DIESES MONUMENTS GEMACHTWORDEN IST IM LAUFE DER JAHRE SEIT DER FLEISCHWERDUNG DES WORTES ZUM RUHME CHRISTI DES KONIGS ALLER ZEITEN 1 In einer umfassenden wissenschaftlichen Untersuchung konnten die fragmentierten und unvollstandigen Gebeine Edgitha zugeordnet werden 2 Am 22 Oktober 2010 wurden ihre Gebeine in einen versilberten Titansarg gebettet und wahrend einer Festveranstaltung im Steinsarkophag von 1510 neuerlich beigesetzt 3 Ebenfalls im Magdeburger Dom befinden sich die gotischen Sitzfiguren eines thronenden Paares die als Abbilder Edgithas und Ottos angesehen werden Edgitha wurde aufgrund ihrer frommen Schenkungen lange Zeit wie eine Heilige verehrt In dem am 4 November 2018 eroffneten Dommuseum Ottonianum Magdeburg ist einer der Schwerpunkte der Edgitha gewidmet Nachkommen BearbeitenEdgitha hatte mit Otto I Konig des Ostfrankenreiches zwei Kinder Liudolf 930 957 wurde Herzog von Schwaben verlor 954 den Titel Liutgard 931 953 heiratete 947 Herzog Konrad den Roten und wurde die Stammmutter der Salier beide wurden im Stift St Alban vor Mainz beigesetzt Siehe auch Haus WessexSiehe auch BearbeitenEditha und die Hirschkuh Magdeburger SageQuellen BearbeitenThietmar von Merseburg Chronik Neu ubertragen und erlautert von Werner Trillmich Mit einem Nachtrag von Steffen Patzold Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Bd 9 9 bibliographisch aktualisierte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 24669 4 Widukind von Corvey Die Sachsengeschichte des Widukind von Corvey In Quellen zur Geschichte der sachsischen Kaiserzeit Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Bd 8 Ubersetzt von Albert Bauer Reinhold Rau 5 gegenuber der 4 um einen Nachtrag erweiterte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 ISBN 3 534 01416 2 S 1 183 Literatur BearbeitenEdith Schmidt Was Kaferreste uber die Grabgeschichte der Konigin Editha verraten In Wilfried Rosendahl Burkhard Madea Hrsg Tatorte der Vergangenheit Archaologie und Forensik Theiss Darmstadt 2017 ISBN 978 3 8062 3645 3 S 21 26 Amalie Fossel Die Konigin im mittelalterlichen Reich Herrschaftsausubung Herrschaftsrechte Handlungsspielraume Mittelalter Forschungen Band 4 Thorbecke Stuttgart 2000 ISBN 978 3 7995 4256 2 Digitalisat Winfrid Glocker Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik Dissertationen zur mittelalterlichen Geschichte Band 5 Bohlau Koln u a 1989 ISBN 3 412 12788 4 Ludger Korntgen Ottonen und Salier 3 durchgesehene und bibliographisch aktualisierte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 23776 0 Harald Meller Wolfgang Schenkluhn Boje E Hans Schmuhl Konigin Editha und ihre Grablegen in Magdeburg Archaologie in Sachsen Anhalt Sonderband 18 Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle 2012 ISBN 978 3 939414 84 1 Stephan Freund Gabriele Koster Hrsg Dome Graber Grabungen Winchester und Magdeburg Zwei Kulturlandschaften des 10 Jahrhunderts im Vergleich Schriftenreihe des Zentrums fur Mittelalterausstellungen Magdeburg Band 2 Schnell Steiner Regensburg 2016 ISBN 978 3 7954 3067 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konigin Editha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Konigin Editha In Magdeburg de Private Informationswebsite uber Konigin Editha Forschungsprojekt Konigin Editha In Landesmuseum Vorgeschichte de Veroffentlichungen zu Konigin Editha im OPAC der Regesta Imperii Literatur von und uber Konigin Editha im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Mutmasslicher Sarg der Konigin Editha entdeckt In Archaeologie Online de 28 Januar 2009 abgerufen am 22 Mai 2020 Identitat Konigin Edithas bestatigt In Website des Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt 15 Juni 2010 abgerufen am 22 Mai 2020 Konigin Editha im Magdeburger Dom bestattet In Spiegel de 22 Oktober 2010 abgerufen am 22 Mai 2020 Normdaten Person GND 132188147 lobid OGND AKS LCCN nb2011014356 VIAF 65160336 Wikipedia Personensuche VorgangerinAmtNachfolgerinMathilde die Heiligeromisch deutsche Konigin nach 929 bis 26 Januar 946Adelheid von BurgundPersonendatenNAME EdgithaALTERNATIVNAMEN Eadgyth Edgith Edgitha EdithKURZBESCHREIBUNG angelsachsische Prinzessin als Gattin Ottos des Grossen Konigin des OstfrankenreichesGEBURTSDATUM 910GEBURTSORT EnglandSTERBEDATUM 26 Januar 946STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index 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