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Das St Mauritius Kloster auch Moritzkloster war ein Benediktinerkloster in Magdeburg Es bestand von 937 bis spatestens 963 als Kloster Als Gebaude existierte es bis ca 1207 etwa dort wo sich heute Magdeburger Dom und Domplatz befinden 3 Urkunde Ottos I vom 21 September 937 zur Grundung und Dotierung des Mauritiusklosters 1 Urkunde Ottos des Grossen fur das Mauritiuskloster in Magdeburg ausgestellt am 23 April 961 2 Es wurde am 21 September 937 am Vorabend des Gedenktages des Patroziniumsheiligen Mauritius vom damals 25 jahrigen Konig Otto I gegrundet 4 Die Stiftungsurkunde wird heute im Landesarchiv Sachsen Anhalt aufbewahrt Das von Otto auch zur zukunftigen Familiengrablage bestimmte Kloster wurde von Anfang an reich beschenkt und mit vielen Privilegien ausgestattet Ende Januar 946 fand Ottos erste Gemahlin Editha eine Prinzessin aus dem Konigreich Wessex und Enkelin Alfreds des Grossen in der Klosterbasilika ihre letzte Ruhestatte 5 Der im spateren Dom befindliche Sarkophag wurde erst um 1510 durch den Erzbischof Ernst von Sachsen errichtet 2008 fanden Archaologen darin einen Bleisarg mit sterblichen Uberresten die sich nach umfangreicher Untersuchung als die von Edgitha erwiesen 6 Seit dem Sieg uber die Ungarn 955 verfolgte Otto I das Ziel in Magdeburg ein Erzbistum zu errichten Am 23 April 961 ubertrug Otto den Zehnt den die zu Magdeburg Frohse Barby und Calbe ansassigen Slawen zu entrichten hatten 7 Die ersten Bruder die die Stiftung mit geistlichem Leben erfullten waren Benediktiner aus der Reichsabtei St Maximin in Trier Spatestens 963 verliessen die Monche das Kloster und siedelten sich ca zwei Kilometer sudwarts neu an im Kloster Berge da in unmittelbarer Nachbarschaft des alten Klosters der Bau des ersten Magdeburger Domes begonnen hatte und die Klosteranlage als provisorische Zentrale des bald darauf gegrundeten Magdeburger Erzbistums benotigt wurde Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben umfangreiche Teile der ottonischen Grundung vom September 937 noch bis zum grossen Stadtbrand vom 20 April 1207 weiterbestanden und sind erst durch Erzbischof Albrecht I von Kafernburg im Amt 1205 bis 1232 zur Baufreiheit fur den gotischen Domneubau beseitigt worden Der Sudflugel des heutigen Domkreuzganges stammt aus der Zeit um 1160 und ist somit noch ein Relikt des alten Klosters und auch des ottonischen Domes Als letzter baulicher Rest des ursprunglichen Klosters konnen die von Alfred Koch Architekt in Halle im Jahre 1926 sudostlich von und unmittelbar neben dem Hochchor Chorumgang ergrabenen Mauerwerksstrukturen der wohl zur alten Klosterkirche gehorenden Krypta angesehen werden Der Vorraum der Krypta ist vom Kreuzgang aus uber eine Treppe erreichbar In der Ausgrabung selbst befindet sich ein antiker Fliesenbelag der wohl zu den Spolien gehort die Otto im 10 Jahrhundert aus Norditalien nach Magdeburg bringen liess Der Magdeburger Dom so wie wir ihn heute kennen steht somit genau an der Stelle der ottonischen Grundung von 937 der Dom des 10 bis fruhen 13 Jahrhunderts befand sich einige Dutzend Meter nordlich zumindest teilweise das Areal des Domplatzes einnehmend Auch der heutige als Bischofs und Gemeindekirche genutzte Magdeburger Dom ist noch immer dem Heiligen Mauritius geweiht Die Reliquien des Heiligen Mauritius Schadelknochen etc wurden im 13 Jahrhundert vom Mauritiuskloster in den Dom uberfuhrt Otto I hatte sie nach seiner Heirat mit der burgundischen Konigstochter Adelheid im Jahre 951 von Konig Konrad III von Burgund zu Weihnachten 960 erhalten 8 Innerhalb des neuen Doms befinden sich mehr als zwei Dutzend Darstellungen und Abbildungen des Heiligen Die beruhmteste ist die Sandsteinskulptur aus der Mitte des 13 Jahrhunderts im Hohen Chor Sie zeigt erstmals in der nordalpinen Kunst einen realistisch aussehenden Afrikaner Zur Seite gestellt wurde dem Namensheiligen im fruhen 13 Jahrhundert die Hl Katharina von Alexandrien Vom Ausweichkloster der Benediktiner es befand sich etwa im Bereich des im 19 Jahrhundert nach Schinkel Planen von Friedrich Wilhelm Wolff errichteten Gesellschaftshauses am Klosterbergegarten zur DDR Zeit bekannt als Pionierpark existieren heute keine sichtbaren baulichen Reste mehr Literatur BearbeitenElisabeth Schwarze Neuss Besitzgeschichte und Territorialpolitik des Magdeburger Moritzklosters und der Erzbischofe von Magdeburg 937 1024 In Sachsen und Anhalt Bd 22 1999 2000 S 81 134 Einzelnachweise Bearbeiten Magdeburg Landesarchiv Sachsen Anhalt Rep U 1 Tit I Nr 2 MGH DD O I Nr 14 S 101 102 Magdeburg Landesarchiv Sachsen Anhalt Rep U 1 Tit I Nr 14 MGH DD O I Nr 222 S 304 307 Jurgen Schrader Der Flecken Calvorde Eine 1200 jahrige Geschichte Gottingen 2011 S 71 Thietmar von Merseburg Chronik II 17 Thietmar von Merseburg Chronik II 3 Widukind von Corvey Res gestae Saxonicae II 41 Harald Meller Wolfgang Schenkluhn Boje E Hans Schmuhl Hrsg Aufgedeckt II Forschungsgrabungen am Magdeburger Dom 2006 2009 Halle 2009 Elisabeth Schwarze Neuss Besitzgeschichte und Territorialpolitik des Magdeburger Moritzklosters und der Erzbischofe von Magdeburg 937 1024 In Sachsen und Anhalt Bd 22 1999 2000 S 81 134 hier S 92 Thietmar von Merseburg Chronik II 17 Kirchengebaude in Magdeburg Evangelische Kirche in Mitteldeutschland Magdeburger Dom St Ambrosius St Briccius St Eustachius und Agathe Sankt Egidius St Georg St Gertraud St Gertrauden Hoffnungskirche Ida Hubbe Stift St Johann der Taufer Kreuzkirche St Laurentius Martin Gallus Kirche Gemeindezentrum St Michael St Nicolai St Pauli St Petrus und Paulus Beyendorf Kirche der Pfeifferschen Stiftungen Samariterkirche Reformationskirche St Sebastian Lemsdorf St Sophie St Stephani St Stephanus St Thomas WallonerkircheBistum Magdeburg Kathedrale St Sebastian St Adalbert St Agnes St Andreas St Josef Magdalenenkapelle St Maria Hilf St Marien St Marienstift Kapelle St Mechthild St Norbert St PetriNeuapostolische Kirche Mitteldeutschland Neuapostolische Kirche Magdeburg Sud Neuapostolische Kirche Magdeburg NeustadtEhemalige Kirchen Alexiuskapelle Deutsch reformierte Kirche Franzosisch reformierte Kirche Gertraudkapelle Heilig Geist Kirche Immanuel St Jakobi St Johannes Baptist Salbke St Johannis St Katharinen Lutherkirche Mauritiuskloster St Martin St Martini Matthauskirche St Ulrich und Levin 52 1247 11 6345 Koordinaten 52 7 28 9 N 11 38 4 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mauritiuskloster Magdeburg amp oldid 228677018