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Die Magdalenenkapelle ist eine der Heiligen Maria Magdalena geweihte Kapelle in der Magdeburger Altstadt Die Magdalenenkapelle im Luftbild von Nordostenkunstlerische Schwarz weiss Fotografie aus den 1920er Jahren von Rudolf Hatzold Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur 3 Geschichte 4 Sage uber die Grundung der Magdalenenkapelle 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kapelle befindet sich im ostlichen Teil der Altstadt unweit der Elbe auf der Sudseite der Strasse Petersberg in einer Ecklage zum ostlich verlaufenden Knochenhauerufer Zum Teil wird die Kapelle noch da zeitweise der Petersberg und das Knochenhauerufer unbenannt waren zur etwas weiter nordlich verlaufenden Strasse Altes Fischerufer gezahlt Architektur BearbeitenDie gotische Kapelle ist aus Bruchsteinen gemauert An den Gebaudekanten wurden Sandsteinquader verwandt Die Kirche besteht aus einem quadratischen Joch mit einem 5 8 Polygon Das Gebaude verfugt uber keine Strebepfeiler getragen wird der Bau von dicken Aussenmauern und einem Tonnengewolbe in der Unterkirche Links neben dem westlich gelegenen Eingang befindet sich ein kleiner Treppenturm Es wird vermutet dass dieser ursprunglich den Zugang vom Klostergarten des benachbarten Klosters Mariae Magdalenae zur Kapelle ermoglichte Das Innere der Kapelle ist durch funf hohe Masswerkfenster und ein Kreuzrippengewolbe gepragt Die heutige gotische Dachform wurde erst in den 1960er Jahren bei der Beseitigung der Kriegsschaden des Zweiten Weltkriegs wieder errichtet Im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt ist die Kapelle unter der Erfassungsnummer 094 06293 als Teilobjekt des Baudenkmals Magdalenenkapelle verzeichnet 1 Als Teilobjekt gehort der sudwestlich gelegene Rosengarten der auf den alten Klostergarten zuruckgeht zum Baudenkmal Geschichte Bearbeiten nbsp Magdeburger Originale nbsp Gewolbe im Inneren nbsp Empore in der Kapelle nbsp Westseite links der kleine Treppenturm nbsp Blick auf die Kapelle und Stadtmauer im Hintergrund St PetriDie Grundsteinlegung erfolgte im Jahre 1315 Der Bau dieser Fronleichnamskapelle diente der Suhne einer an dieser Stelle weggeworfenen und somit entweihten Hostie Im Jahre 1385 wurde das Patronat uber die Kapelle von Papst Urban VI dem direkt benachbarten Kloster Mariae Magdalenae ubertragen woher der Name Magdalenenkapelle ruhrt Bei der Ersturmung Magdeburgs im Dreissigjahrigen Krieg durch kaiserliche Truppen am 10 Mai 1631 wurde auch die Kapelle stark zerstort Erst im Jahr 1711 begann der Wiederaufbau Die Kapelle erhielt hierbei ein Mansarddach mit Dachreiter Am 5 August 1715 erfolgte die neue Weihe In den Jahren 1846 1847 wurde die Kapelle restauriert und das Kreuzrippengewolbe erganzt Das bereits seit dem 16 Jahrhundert nicht mehr als Kloster genutzte benachbarte Magdalenenkloster wurde 1848 abgerissen 1857 folgten die Sanierung des Turms der Kapelle und der Einbau einer Orgelempore 1929 bis 1930 fand eine weitere Restaurierung statt bei der die Kapelle eine Ausmalung durch den Magdeburger Maler Johannes Sass erhielt Die schweren Zerstorungen Magdeburgs wahrend des Zweiten Weltkriegs trafen auch die Magdalenenkapelle deren Dach vollstandig zerstort wurde Das Kapellengewolbe blieb jedoch intakt Im Jahr 1966 erfolgte der Wiederaufbau der Kapelle Sie erhielt ein steiles Satteldach und einen diesmal spitzhelmigen Dachreiter Damit wurde die ursprungliche gotische Dachgestaltung wieder aufgenommen die im 18 Jahrhundert aufgegeben worden war 1968 wurde die Kapelle wieder einem religiosen Zweck zur Verfugung gestellt Die Stadt Magdeburg blieb zwar Eigentumer des Gebaudes die Nutzung erfolgte durch die evangelisch lutherische altlutherische Kirche Diese hatte den Wiederaufbau mitfinanziert und erhielt daher die Kapelle fur 30 Jahre kostenfrei zur Nutzung Es zeigten sich jedoch bald Probleme an der Gebaudesubstanz Bereits 1972 wurden die Fussboden und Wandheizung durch aufsteigende Nasse beschadigt Der sich standig verschlimmernde Zustand fuhrte dazu dass die altlutherische Gemeinde 1984 die Kapelle wieder verliess Es erfolgte eine erneute Restaurierung 1988 wurde die Kapelle als Gedenkstatte fur den in Magdeburg verstorbenen Franzosen Lazare Carnot wieder der Offentlichkeit ubergeben Diese Form der Nutzung dauerte jedoch nur bis 1989 an Es erfolgte die erneute Schliessung Im Jahr 1991 wurde die Kapelle an das katholische Hilfswerk Subsidaris ubergeben welches die Kapelle bis heute nutzt Es ist geplant neben der Kapelle ein neues Pramonstratenserkloster zu errichten Dieses soll zusammen mit der Universitats und kunftige Klosterkirche St Petri dem Gemeindehaus und der Magdalenenkapelle einen umfassenden Atrium Komplex bilden Sage uber die Grundung der Magdalenenkapelle BearbeitenDer Sage nach wurde im benachbarten Paulinerkloster eingebrochen Auf der Suche nach Wertsachen nahm der Dieb eine Hostienbuchse an sich nicht ahnend dass sich in dem Behaltnis heilige Hostien befanden Als er zu Hause das Ungeheuerliche seiner Tat feststellte wollte der Tater reuig am nachsten Tag den Behalter auf den Altar der St Petri Kirche ablegen Aus Angst vor einer Entdeckung wagte er dies jedoch nicht ging an der Kirche vorbei uber eine Brucke die den Forder zwischen Kirche und Magdalenenkloster uberspannte in Richtung Knochenhauerufer Dort schuttete er die Hostien in eine Ecke Er ging dann unbemerkt zum Kleiderhofe und soll dort einem judischen Handler die leere Hostienbuchse verkauft haben Dabei wurde er verhaftet Wahrenddessen scheuten die Pferde eines Elbwasser zum Brauen antransportierenden Knechts im Knochenhauerufer Die Pferde weigerten sich weiterzugehen So soll man auf die Hostien aufmerksam geworden sein Der Knecht und ein vermogender Muller der die Hostien auf der Spitze seines Schwertes transportierte lieferten den Fund ab Der gestandige Dieb wurde wegen des Frevels an den heiligen Hostien vom Schoffengericht zum Tode verurteilt Zur Suhne fur den Frevel beschlossen die Magdeburger Burger an der Stelle des Hostienfunds eine Kapelle zu bauen die spater als Magdalenenkapelle bezeichnet wurde 2 Literatur BearbeitenHans Joachim Krenzke Kirchen und Kloster zu Magdeburg Magdeburg Buro fur Offentlichkeitsarbeit und Protokoll Magdeburg 2000 Landeshauptstadt Magdeburg 71 ZDB ID 1222115 6 Sabine Ullrich Magdeburg Architektur und Stadtebau Stekovics Halle Saale 2001 ISBN 3 929330 33 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Magdalenenkapelle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 19 03 2015 Drucksache 6 3905 KA 6 8670 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Seite 2562 Fr Hulsse Sagen der Stadt Magdeburg Verlag Albert Rathke Magdeburg 1887 Seite 623 ff Kirchengebaude in Magdeburg Evangelische Kirche in Mitteldeutschland Magdeburger Dom St Ambrosius St Briccius St Eustachius und Agathe Sankt Egidius St Georg St Gertraud St Gertrauden Hoffnungskirche Ida Hubbe Stift St Johann der Taufer Kreuzkirche St Laurentius Martin Gallus Kirche Gemeindezentrum St Michael St Nicolai St Pauli St Petrus und Paulus Beyendorf Kirche der Pfeifferschen Stiftungen Samariterkirche Reformationskirche St Sebastian Lemsdorf St Sophie St Stephani St Stephanus St Thomas WallonerkircheBistum Magdeburg Kathedrale St Sebastian St Adalbert St Agnes St Andreas St Josef Magdalenenkapelle St Maria Hilf St Marien St Marienstift Kapelle St Mechthild St Norbert St PetriNeuapostolische Kirche Mitteldeutschland Neuapostolische Kirche Magdeburg Sud Neuapostolische Kirche Magdeburg NeustadtEhemalige Kirchen Alexiuskapelle Deutsch reformierte Kirche Franzosisch reformierte Kirche Gertraudkapelle Heilig Geist Kirche Immanuel St Jakobi St Johannes Baptist Salbke St Johannis St Katharinen Lutherkirche Mauritiuskloster St Martin St Martini Matthauskirche St Ulrich und Levin 52 13303 11 64522 Koordinaten 52 7 58 9 N 11 38 42 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magdalenenkapelle Magdeburg amp oldid 232861614