www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Kirche in Magdeburg Ost Fur die ehemalige St Pauli Kirche der Dominikaner siehe Dominikanerkloster Magdeburg fur die ehemalige Pauluskirche in Magdeburg Neustadt siehe Deutsch reformierte Kirche Magdeburg Die Pauluskirche ist die 1894 1896 erbaute evangelische Gemeindekirche des Magdeburger Stadtteils Stadtfeld Ost und ist nach dem Apostel Paulus benannt Pauluskirche von SudenPauluskirche von Norden Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Geschichte 2 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArchitektur und Geschichte BearbeitenDas westlich vor der Stadt und Festung Magdeburg gelegene Stadtfeld gehorte ursprunglich zum Pfarrbezirk der St Ulrich und Levin Kirche Seit dem 18 Oktober 1888 hatte die Gemeinde fur die zahlenmassig starker werdende Bevolkerung des Gebiets mit August Wilhelm Lubeck einen eigenen Pfarrer eingesetzt der spater noch durch einen weiteren Pfarrer unterstutzt wurde Gottesdienste fanden in der Aula einer stadtischen Volksschule in der Annastrasse statt Mit der 1891 erfolgten Aufhebung der einschrankenden Bauvorschriften aus der Festungszeit entwickelte sich der westlich der Magdeburger Altstadt gelegene Stadtteil Wilhelmstadt heute Stadtfeld Ost schnell zu einem Wohngebiet des wohlhabenden Burgertums Bereits in der Anfangsphase der Bauentwicklung wurde auch die Errichtung einer evangelischen Kirche geplant Nachdem die bisher genutzte Schulaula aus Platznot zu neuen Klassenraumen umgebaut werden sollte beschloss der Gemeinderat von St Ulrich und Levin den Bau der neuen Kirche Vom Magistrat der Stadt Magdeburg erwarb die Gemeinde fur 35 000 Mark das Baugrundstuck Der Kaufpreis wurde durch die Verausserung anderer Pfarrgrundstucke aufgebracht In der Ubergangszeit wurde die Schulturnhalle fur die Gottesdienste genutzt Zum Bau der Kirche wurde im Dezember 1893 ein Architekturwettbewerb ausgelobt An dem Wettbewerb nahmen u a Architekten wie Friedrich Moller Robert Muhlberg das Berliner Architekturburo Zaar amp Vahl und der Leipziger Architekt Friedrich Felix Thalheim 1861 1922 teil Als Kostenrahmen wurde ein Betrag von 200 000 Mark genannt Mit der Erstellung der Ausfuhrungsplane wurden schliesslich die Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Sussenguth aus Berlin beauftragt deren Wettbewerbsentwurf den 1 Preis erhalten hatte Die Magdeburger Baumeister Heinrich Cornelius und Emil Jaehn die mit einem eigenen Entwurf den 3 Preis errungen hatten fuhrten den Bau in den Jahren von 1894 bis 1896 aus Das ausgewahlte nur 1 770 m grosse Grundstuck erwies sich aufgrund seines dreieckigen Zuschnitts als schwieriger Bauplatz sodass der Kirchturm an die Nordseite des Kirchenschiffs gebracht werden musste Der erste Spatenstich erfolgte am 14 September 1894 die Grundsteinlegung am 31 Oktober 1894 Die Schlussabnahme nach Fertigstellung des Gebaudes fand am 25 September 1896 statt Im Jahr 1896 wurde auch das auf der anderen Seite der Goethestrasse befindliche Gemeindehaus der evangelischen Paulusgemeinde errichtet 1902 kam das Pfarrhaus in der Goethestrasse 28 hinzu Es entstand eine zweischiffige Hallenkirche im neugotischen Baustil deren Aussenmauern wie 900 Jahre zuvor beim Magdeburger Dom mit Ummendorfer Sandstein verkleidet wurden Das schmale Seitenschiff wurde an die Nordseite des Hauptschiffes angefugt Der Turm erhielt einen quadratischen Grundriss und eine schlanke achteckige Spitze Die Langsseiten des Kirchenschiffs wurden mit jeweils drei Zwerchgiebeln versehen und die Fassade ist dem neugotischen Baustil entsprechend mit Kapitellen Mosaiken und Fensterteilungen Masswerk geschmuckt Das Satteldach und die Turmspitze sind mit Schiefer gedeckt Die Kirche sollte Raum fur 900 Personen bieten daher wurden ursprunglich zwei Emporen vorgesehen Heute verlauft eine Empore die von Granitsaulen getragen wird an den Wanden des Hauptschiffes Der Kirchenraum wird von Kreuzrippengewolben geschlossen Die Kirche ist als Baudenkmal denkmalgeschutzt Der Bereich der Kirche gehort daruber hinaus zum Denkmalbereich Goethestrasse 22 28 Der Kirchturm ist 65 m hoch Orgel BearbeitenWahrend einer Innensanierung in den Jahren 1964 bis 1966 wurde vieles von der ursprunglichen Ausstattung entfernt lediglich die 1896 von dem Zorbiger Orgelbaumeister Wilhelm Ruhlmann sen als dessen Opus 182 erbaute Orgel mit ihrem neugotischen Prospekt entworfen und hergestellt von Holzbildhauer Gustav Kuntzsch aus Wernigerode und die acht Farbglasfenster der Firma Ferdinand Muller mit biblischen Darstellungen blieben erhalten Die Orgel war 1949 geringfugig verandert worden und wurde 2007 durch die Orgelbaufirma Hufken auf den originalen Zustand zuruckgefuhrt und restauriert wobei das zweite Manual als Schwellwerk angelegt wurde Das Instrument hat 30 Register auf zwei Manualen und Pedal 1 2 I Hauptwerk C f31 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Hohlflote 8 4 Gemshorn 8 5 Gedackt 8 6 Gamba 8 7 Octave 4 8 Flauto harm 4 9 Quinte 2 2 3 10 Octave 2 11 Mixtur IV12 Trompete 8 II Schwellwerk C f313 Gedackt 16 14 Principal 8 15 Lieblich Gedackt 8 16 Flauto traverso 8 17 Dolce 8 18 Salicional 8 19 Vox celeste 8 20 Fugara 4 21 Flauto amabile 4 22 Mixtur III Pedal C f123 Violon 16 24 Subbass 16 25 Gedacktbass 16 26 Principalbass 8 27 Gedacktbass 8 28 Cello 8 29 Oktavbass 4 30 Posaune 16 Koppeln II I I P II PDer in den 1960er Jahren vorgenommene unansehnliche weisse Innenanstrich und die wegen Material und Finanzmangeln zur DDR Zeit unterbliebene Unterhaltung der Aussenhaut liessen das Gotteshaus zunehmend vernachlassigt erscheinen Erst mit der deutschen Wiedervereinigung konnte durch Spenden und Fordermittel sowie durch kostengunstige Arbeitsbeschaffungsmassnahmen eine Totalsanierung ermoglicht werden Von 1997 bis 2002 wurden fur 2 3 Millionen Euro die Fassade erneuert und dem Innenraum die historische Farbgestaltung wiedergegeben In einer zweiten Phase wurden das Dach und der Turm erneuert Literatur BearbeitenForderkreis Pauluskirche Hrsg 100 Jahre Pauluskirche Magdeburg 1996 Hans Joachim Krenzke Kirchen und Kloster zu Magdeburg Magdeburg 2000 S 114ff Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt Hrsg Magdeburg Architektur und Stadtebau Verlag Janos Stekovics Halle 2001 ISBN 3 929330 33 4 S Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pauluskirche Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Opusverzeichnis Opus 182 der Orgelbauanstalt von W Ruhlmann Zorbig abgerufen am 18 Juli 2018 Informationen zur Orgel abgerufen am 18 Juli 2018 Kirchengebaude in Magdeburg Evangelische Kirche in Mitteldeutschland Magdeburger Dom St Ambrosius St Briccius St Eustachius und Agathe Sankt Egidius St Georg St Gertraud St Gertrauden Hoffnungskirche Ida Hubbe Stift St Johann der Taufer Kreuzkirche St Laurentius Martin Gallus Kirche Gemeindezentrum St Michael St Nicolai St Pauli St Petrus und Paulus Beyendorf Kirche der Pfeifferschen Stiftungen Samariterkirche Reformationskirche St Sebastian Lemsdorf St Sophie St Stephani St Stephanus St Thomas WallonerkircheBistum Magdeburg Kathedrale St Sebastian St Adalbert St Agnes St Andreas St Josef Magdalenenkapelle St Maria Hilf St Marien St Marienstift Kapelle St Mechthild St Norbert St PetriNeuapostolische Kirche Mitteldeutschland Neuapostolische Kirche Magdeburg Sud Neuapostolische Kirche Magdeburg NeustadtEhemalige Kirchen Alexiuskapelle Deutsch reformierte Kirche Franzosisch reformierte Kirche Gertraudkapelle Heilig Geist Kirche Immanuel St Jakobi St Johannes Baptist Salbke St Johannis St Katharinen Lutherkirche Mauritiuskloster St Martin St Martini Matthauskirche St Ulrich und Levin 52 13267 11 608 Koordinaten 52 7 57 6 N 11 36 28 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pauluskirche Magdeburg amp oldid 235425459