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Paul Hirsch 10 Marz 1883 in Mannheim 17 Juni 1961 in Heidelberg war ein deutscher Historiker Der Sohn einer Mannheimer Unternehmerfamilie studierte Geschichte in Heidelberg Berlin und Strassburg Hirsch besuchte auch kunsthistorische archaologische klassisch philologische und juristische Vorlesungen Bei Harry Bresslau wurde er promoviert mit einer Arbeit uber die Erhebung Berengars I von Friaul zum Konig von Italien Hirsch gehorte zum Strassburger Arbeits und Freundeskreis um Hans Wibel Walter Lenel Robert Hedicke Alfred Hessel und Paul Wentzcke Hirsch hatte auch nach dem Tod seines akademischen Lehrers Bresslau ein enges Verhaltnis zu dessen Familie Hirsch arbeitete als Assistent von Marc Rosenberg an dessen dritter Auflage Der Goldschmiede Merkzeichen Er nahm den christlichen Glauben an und ehelichte eine Nichtjudin Die sogenannte privilegierte Mischehe schutzte ihn im Nationalsozialismus zunachst vor Verfolgungen 1 Das Ehepaar gewahrte vielfach verfolgten Juden Schutz Ab 1941 musste Hirsch den Judenstern tragen Ihm wurde der Zugang zur Bibliothek und zur Universitat verwehrt Sein privates Umfeld verhinderte im Februar 1945 seine Deportation indem es ihn durch fiebererzeugende Mittel transportunfahig machte 2 Ab Sommersemester 1947 hatte er einen Lehrauftrag fur mittelalterliche Quellenkunde an der Universitat Heidelberg Sein Arbeitsschwerpunkt war die Geschichte Italiens im 9 und 10 Jahrhundert Eine angestrebte Ubersetzung der Langobardengeschichte des Paulus Diaconus wurde nicht vollendet Hirsch erforschte auch die judische Geschichte 3 Im Auftrag der Monumenta Germaniae Historica ubernahm Hirsch ab 1914 mit der Edition der Sachsengeschichte des Widukind von Corvey eine der wichtigsten Quellen zur Geschichte des 10 Jahrhunderts Finanzielle und berufliche Schwierigkeiten verzogerten die Fertigstellung der Edition Bresslau versuchte vergeblich eine Anstellung fur seinen Schuler Hirsch bei der badischen Regierung zu erreichen 4 Der Mannheimer Altertumsverein strich ihn aus seiner Mitgliederliste Die Aufnahme in den Reichsverband deutscher Schriftsteller wurde ihm verwehrt Hirsch furchtete wegen seiner judischen Abstammung dass die Ausgabe nicht unter seinem Namen erscheinen konne und einen Verriss aus antisemitischen Motiven Erst 1935 konnte die Widukind Ausgabe erscheinen Paul Fridolin Kehr hatte als Prasident der Monumenta Germaniae Historica das Erscheinen der Ausgabe unter Hirschs Namen noch zwei Jahre nach der Machtergreifung ermoglicht Hirsch hatte im Juli 1934 noch Verstandnis geaussert fur Kehrs mogliche Entscheidung einem von allen Hemmungen der Vergangenheit der Uberlieferung der unglucklichen Inangriffnahme wie auch wohl der Abstammung unbeschwerten im neuen Geist der Wissenschaft wie uberhaupt des umgestalteten Denkens arbeitenden Glucklicheren Platz zu machen 5 Nikola Becker befasste sich mit den drei heute weniger bekannten judischen Mitarbeitern der Monumenta Germaniae Historica Paul Hirsch Erika Sinauer und Josef Juncker Sie kam zum Fazit dass der Aderlass der deutschen Wissenschaft infolge der nationalsozialistischen Judenverfolgung und vernichtung auch die Monumenta Germaniae Historica betraf 6 Veroffentlichungen Bearbeitenmit Hans Eberhard Lohmann Widukindi monachi Corbeiensis rerum gestarum Saxonicarum libri tres Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei Monumenta Germaniae Historica Scriptores 7 Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi Bd 60 5 Auflage Hahn Hannover 1935 Digitalisat Literatur BearbeitenNikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 Marie Luise Bulst Paul Hirsch in memoriam 1883 1961 In Ruperto Carola Jahrgang 13 Bande 30 S 159 160 Anmerkungen Bearbeiten Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 473 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 470 Paul Hirsch Die Mannheimer Judenschaft am Ende des achtzehnten Jahrhunderts In Mannheimer Geschichtsblatter Jg 23 1922 S 178 190 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 476 Zitiert nach Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 479 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 502 Normdaten Person GND 1012273164 lobid OGND AKS LCCN n88674386 VIAF 261755759 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hirsch PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 10 Marz 1883GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 17 Juni 1961STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Hirsch Historiker amp oldid 235536189