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Josef Johann Georg Juncker 9 September 1889 als Josef Josefovici in Pitești Rumanien 18 Oktober 1938 in Bonn war ein rumanisch deutscher Rechts und Kirchenhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines judischen Kaufmanns und Grundbesitzers wurde 1889 in Pitești in Rumanien geboren An der Oberrealschule in Halle 1907 und 1913 zusatzlich am Gymnasium in Magdeburg erwarb er die Hochschulreife Ab Sommersemester 1908 studierte er Rechtswissenschaft an der Universitat Berlin Das Studium musste er aus familiaren und gesundheitlichen Grunden unterbrechen Im Jahr 1909 konnte er das Studium fur drei Semester in Berlin fortfuhren In Rumanien musste er 1910 11 Militardienst leisten Zum Sommersemester 1912 setzte er das Studium an der Universitat Leipzig fort Im Jahr 1913 nahm er am Zweiten Balkankrieg teil Nach seiner Ruckkehr konvertierte Juncker zur griechisch orthodoxen Konfession Die Empfehlung Friedrich Steins verhalf Juncker zum Eintritt in das deutsche Heer Im April 1915 wurde er deutscher Staatsburger Im August 1915 meldete sich Juncker freiwillig beim Leipziger Ulanenregiment Ebenfalls 1915 konnte er die erste juristische Staatsprufung in Leipzig ablegen In der Schlacht an der Somme wurde er 1916 verwundet Ihm wurde im September 1916 das Eiserne Kreuz II Klasse verliehen Juncker wurde 1921 promoviert mit einer Arbeit uber die Collectio Berolinensis eine Glosse aus dem Kirchenrecht Nach dem Tod Emil Seckels ubertrugen die Monumenta Germaniae Historica im Marz 1925 Juncker die Neuausgabe der Kapitulariensammlung des Benedictus Levita Mit Hilfe eines Stipendiums der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft widmete er sich in Paris im Jahr 1928 Handschriftenstudien 1 In Konigsberg habilitierte er sich 1926 mit einer Arbeit zum Thema Haftung und Prozessbegrundung im altromischen Rechtsgang Im selben Jahr ubernahm er einen Lehrauftrag in Bonn wohin er sich 1927 umhabilitierte Im Juli 1932 wurde er in Bonn zum nichtbeamteten ausserordentlichen Professor ernannt Im Oktober 1932 wurde er als Nachfolger von Erich Bley Professor fur Romisches Recht an der Universitat Greifswald Zugleich wurde er Direktor des Juristischen Seminars Noch im Dezember 1934 erhielt er das Ehrenkreuz des Weltkrieges 2 Ende 1935 wurde ihm das Prufungsrecht entzogen und er wurde wenig spater als Nichtarier in den Ruhestand versetzt Wohl wegen seines Frontkampferstatus erhielt er noch 1936 ein Ruhegehalt von jahrlich 8792 RM 3 Er versuchte vergeblich den Nachweis zu erbringen dass er nicht als Jude einzustufen sei Juncker arbeitete weiter fur die Monumenta Germaniae Historica an der Edition des Benedictus Levita Im September 1938 wurde Juncker auch noch der Forschungsauftrag entzogen Juncker starb im Oktober 1938 in Bonn Laut seinem Rechtsanwalt war ein Herzschlag die Todesursache 4 die Wissenschaft nimmt teilweise einen Suizid an 5 Juncker wurde auf dem Bonner Sudfriedhof begraben Seine Arbeitsgebiete waren die mittelalterlichen Handschriften und die mediavistische Kanonistik Juncker veroffentlichte mehrere wichtige Beitrage fur die Kannonistische Abteilung der Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Er vollbrachte Pionierleistungen bei der Erforschung der fruhen Kanonistik des 12 Jahrhunderts 6 Fur Peter Landau steht Juncker am Anfang einer neuen Blutezeit internationaler rechtshistorischer Forschung 7 Nikola Becker befasste sich mit den drei heute weniger bekannten judischen Mitarbeitern der Monumenta Germaniae Historica Paul Hirsch Erika Sinauer und Josef Juncker Sie kam zum Fazit dass der Aderlass der deutschen Wissenschaft infolge der nationalsozialistischen Judenverfolgung und vernichtung auch die Monumenta Germaniae Historica betraf 8 Erst 1998 wurde in das Editionsprogramm der Monumenta Germaniae Historica die Edition der Kapitulariensammlung des Benedictus Levita wieder aufgenommen 9 Literatur BearbeitenNikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 Mathias Schmoeckel Zur Erinnerung an Josef Juncker 9 9 1889 18 10 1938 In Bonner Rechtsjournal 2 2014 S 199 204 online Juncker geborener Josefovici Josef Johann Georg In Werner Buchholz Hrsg Lexikon Greifswalder Hochschullehrer 1775 bis 2006 Bd 3 1907 1932 Bock Bad Honnef 2004 ISBN 3 87066 931 4 S 104 Horst Goppinger Juristen judischer Abstammung im Dritten Reich 2 vollig neubearbeitete Auflage Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 33902 6 S 224 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Josef Juncker in der Landesbibliographie MV Veroffentlichungen von Josef Juncker im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Juncker Josef bei GEPRIS Historisch Deutsche Forschungsgemeinschaft abgerufen am 2 Juni 2021 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 488 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 490 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 492 Michael Gruttner Sven Kinas Die Vertreibung von Wissenschaftlern aus den deutschen Universitaten 1933 1945 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 55 2007 S 123 186 hier S 168 online Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 484 Peter Landau Juristen judischer Herkunft im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Dem Andenken Ernst Landsbergs In Helmut Heinrichs Harald Franzki Klaus Schmalz Michael Stolleis Hrsg Deutsche Juristen judischer Herkunft Munchen 1993 S 133 213 hier S 171 Peter Landau Juristen judischer Herkunft im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Dem Andenken Ernst Landsbergs In Helmut Heinrichs Harald Franzki Klaus Schmalz Michael Stolleis Hrsg Deutsche Juristen judischer Herkunft Munchen 1993 S 133 213 hier S 171 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 502 ProjekthomepageNormdaten Person GND 1055341471 lobid OGND LCCN no2015024742 VIAF 309683917 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Juncker JosefALTERNATIVNAMEN Josefovici Josef Geburtsname Juncker Josef Johann Georg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG rumanisch deutscher KirchenhistorikerGEBURTSDATUM 9 September 1889GEBURTSORT PiteștiSTERBEDATUM 18 Oktober 1938STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Juncker amp oldid 225881147