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Erika Sinauer geboren am 15 Juni 1898 in Freiburg im Breisgau gestorben zwischen 1942 und 1945 im KZ Auschwitz war eine deutsche Rechtshistorikerin Stolperstein Sinauers in Freiburg im Breisgau Die Tochter des judischen Rechtsanwaltes Moritz Sinauer erhielt eine freireligiose Erziehung Sie studierte Rechtswissenschaft an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Ihr akademischer Lehrer war Claudius von Schwerin In Freiburg absolvierte sie die Referendarszeit Als Rechtsanwaltin wurde sie 1927 vereidigt Nach dem Tod ihres Vaters ubernahm sie 1930 dessen Kanzlei Sinauer verfolgte aber auch weiterhin eine wissenschaftliche Laufbahn Bei Schwerin wurde sie 1928 promoviert mit einer Untersuchung zum sachsischen Landrecht Die Arbeit wurde von Karl August Eckhardt als ausgezeichnete Arbeit gewurdigt 1 Sie war Assistentin Schwerins am Rechtshistorischen Institut in Freiburg und hatte wesentlichen Anteil am Aufbau der dortigen Strukturen Schwerin wurde die Ausgabe des Sachsenspiegels und der Glosse ubertragen 2 Im Jahr 1931 erhielt sie ein Stipendium der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft 3 Bis 1933 wurde ihre Arbeit in den Jahresberichten im Neuen Archiv dokumentiert In den kommenden Jahren wurde ihr Name in der Zeitschrift nicht mehr aufgefuhrt 4 Ohne Nennung ihres Namens in den Jahresberichten des Deutschen Archivs setzte sie ihre Arbeit an den Sachsenspiegel Glossen fort Im Jahr 1933 verlor sie zudem durch das Berufsverbot nicht nur ihre Zulassung als Rechtsanwaltin sondern auch ihre Assistentenstelle am Rechtshistorischen Institut Sie konnte die Universitat zumindest noch fur ihre Forschungen zum Sachsenspiegel und fur eine geplante Habilitation nutzen Die Ergebnisse ihrer Forschungen zur Entstehung der Sachsenspiegelglosse wurden 1935 im Neuen Archiv veroffentlicht 5 Der Aufsatz wurde im Bericht der Monumenta in der Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte als grundlegende Untersuchungen uber die Geschichte der Bemuhungen um den Glossentext sowie die fremdrechtlichen Bestandteile und ihre Bedeutung fur die Glossentexte beurteilt 6 Schwerin ging 1935 nach Munchen Durch den Weggang ihres akademischen Lehrers und die Machtergreifung der Nationalsozialisten vereinsamte Sinauer zunehmend Sie blieb in Freiburg zuruck und fuhrte die Arbeit an der Glosse fort Im Jahr 1938 wurden die letzten nichtarischen Wissenschaftler durch Ministerialerlass von den Universitaten vertrieben Sinauers Mitarbeit fur die Monumenta Germaniae Historica endete 1938 Helene Bindewald arbeitete als ihre Nachfolgerin an der Glossen Edition weiter Sie konnte diese jedoch nicht vollenden Am 22 Oktober 1940 wurde Sinauer in das Internierungslager Gurs deportiert Sinauers 115 Bande umfassende Bibliothek wurde vom NS Regime eingezogen und an die Universitatsbibliothek Freiburg ubergeben Das Manuskript zur Sachenspiegelglosse wurde von der Gestapo vernichtet 7 Sinauer gelang es zur landlichen Arbeit in ein von einer protestantischen Organisation gefuhrtes Heim in die Cevennen zu kommen Dort wurde sie von der Gestapo verhaftet und am 2 September 1942 von Drancy nach Auschwitz deportiert und dort ermordet Das Amtsgericht Freiburg im Breisgau erklarte sie 1952 fur tot und legte das Sterbedatum auf den 8 Marz 1945 fest 8 Nikola Becker befasste sich mit den drei heute weniger bekannten judischen Mitarbeitern der Monumenta Germaniae Historica Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer Sie zeigt dass der Aderlass der deutschen Wissenschaft infolge der nationalsozialistischen Judenverfolgung und vernichtung auch die Monumenta Germaniae Historica betraf 9 Schriften BearbeitenDer Schlussel des sachsischen Landrechts Untersuchungen zur deutschen Staats und Rechts Geschichte Bd 139 Scientia Verlag Aachen 1970 1928 ISBN 3 511 04139 2 Digitalisat Literatur BearbeitenKarl S Bader In memoriam Erica Sinauer In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 73 1956 S 556 557 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 Marlis Meckel Den Opfern ihre Namen zuruckgeben Stolpersteine in Freiburg Rombach Freiburg 2006 ISBN 978 3 7930 5018 6 S 74 f Online Version Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen von Erika Sinauer im Opac der Regesta Imperii SWR2 Biografie und HorstolpersteinAnmerkungen Bearbeiten Besprechung von Karl August Eckhardt in Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abtheilung 49 1929 S 546 Zur Edition Rolf Lieberwirth Die Monumenta Germaniae Historica und der Glossen zum Sachsenspiegel In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 119 2002 S 316 325 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 496 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 495 Erika Sinauer Studien zur Entstehung der Sachsenspiegelglosse In Neues Archiv der Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde 50 1935 S 475 581 DigiZeitschriften Ulrich Stutz in Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abtheilung 55 1935 S 545 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 500 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 501 Dr Erika Sinauer In Stolpersteine in Freiburg Abgerufen am 8 Marz 2020 Nikola Becker Judische Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae Historica im Dritten Reich Paul Hirsch Josef Juncker und Erika Sinauer In Historisches Jahrbuch 135 2015 S 453 502 hier S 502 Normdaten Person GND 1012768333 lobid OGND AKS LCCN no2015023382 VIAF 74232495 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sinauer ErikaALTERNATIVNAMEN Sinauer EricaKURZBESCHREIBUNG deutsche RechtshistorikerinGEBURTSDATUM 15 Juni 1898GEBURTSORT Freiburg im BreisgauSTERBEDATUM zwischen 1942 und 1945STERBEORT KZ Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erika Sinauer amp oldid 213945186