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Das Konigliche Schloss Warschau polnisch Zamek Krolewski w Warszawie war bis zum 18 Jahrhundert der Sitz der polnischen Konige Nach der vollstandigen Zerstorung im Zweiten Weltkrieg durch die deutschen Streitkrafte 1 2 und durch das Sprengkommando der Technischen Nothilfe 3 wurde es von 1971 bis 1988 wiederaufgebaut 1980 wurde das Schloss als Teil der Warschauer Altstadt ins UNESCO Weltkulturerbe eingetragen Konigliches Schloss WarschauWestfassade vom SchlossplatzWestfassade vom SchlossplatzStaat PolenOrt WarschauEntstehungszeit vor 1400Burgentyp SchlossErhaltungszustand RekonstruiertGeographische Lage 52 15 N 21 1 O 52 247777777778 21 014722222222 Koordinaten 52 14 52 N 21 0 53 OKonigliches Schloss Warschau Masowien p3 Ostfassade von PragaAnsicht von Warschau mit dem Schloss in der Mitte Canaletto um 1770 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Errichtung eines Wohn und Wehrgebaudes in der Altstadt 1 2 Zerstorung und Wiederaufbau 2 Raume Auswahl 2 1 Thronsaal 2 2 Schlosskirche 2 3 Ballsaal 2 4 Gemaldegalerie 2 5 Weitere Raume 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErrichtung eines Wohn und Wehrgebaudes in der Altstadt Bearbeiten Die Wurzeln des in der Altstadt im Bezirk Srodmiescie am Schlossplatz gelegenen Gebaudes gehen auf ein befestigtes Holzgebaude mit einem Wehrturm der Herzoge von Masowien aus dem 13 14 Jahrhundert zuruck wobei der Schlosshugel bereits seit uber 8000 Jahren dauerhaft bewohnt wird Zwei grossere Gebaude im gotischen Stil Dwor Wielki Dwor Mniejszy entstanden im 15 Jahrhundert Von diesen Bauteilen sind gotische Mauern am Sudflugel des Innenhofs erhalten die beim Wiederaufbau ab den 1960er Jahren rekonstruiert wurden Um 1400 wurden die Schlossgarten zwischen Schloss und Weichsel geschaffen und im 16 Jahrhundert im Renaissancestil verandert Nachdem Warschau in der Lubliner Union zur standigen Tagungsstatte des Sejm bestimmt worden war entstand in den Jahren 1570 1571 ein neues konigliches Hauptgebaude im Renaissancestil nach Entwurfen von Giovanni Battista di Quadro Konig Sigismund III verlegte im Jahre 1596 die Hauptstadt Polen Litauens von Krakau nach Warschau und liess zwischen 1598 und 1619 ein neues funfeckiges Schloss errichten das von den Architekten Matteo Castelli auch Castello und Giacomo Rodondo im Stil des Barock ausgefuhrt wurde Sigismunds Sohn Wladyslaw IV Wasa liess an der Gartenseite eine Loggia Galerie und den nach ihm benannten Wladyslawowska Turm im Innenhof errichten Dieser wurde 1637 1643 nach dem Entwurf von Constantino Tencalla angebaut Wahrend der schwedischen Invasion in der Mitte des 17 Jahrhunderts wurde das Schloss geplundert Einige der erbeuteten Bauteile wurden bei einem Weichselniedrigwasser im Jahr 2012 wiedergefunden Im 18 Jahrhundert wurde das Konigsschloss mehrfach umgebaut Unter dem Wettiner Konig August III wurde 1737 1746 zur Weichselseite ein Rokokoflugel errichtet der uber die barocken Schlossgarten ragte Der Entwurf stammte von Gaetano Chiaveri Besondere Verdienste um das Schloss hat sich Konig Stanislaus II August erworben Er liess 1765 1771 das Schloss um den Sudflugel von Jakob Fontana ausbauen Damals wurde im Schloss auch eine Malerwerkstatt eingerichtet die Bacciarelli fuhrte Er selbst fertigte fur das kostbare Marmorkabinett Herrscherportrats an Die Innenraume des Schlosses entstanden nach den klassizistischen Entwurfen von Domenico Merlini und Jan Chrystian Kamsetzer es finden sich aber auch Elemente des Rokoko Zu besonderen Kostbarkeiten dieser Zeit gehoren der Ballsaal der von Joachim Daniel von Jauch ausgebaute Senatorensaal mit dem koniglichen Thron sowie eine klassizistische Statue des Chronos von Charles Le Brun im Rittersaal in dem sich auch sechs Historiengemalde von Marcello Bacciarelli befinden der Marmorsaal mit den Portrats der polnischen Konige von Marcello Bacciarelli die von Stanislaus II August gestiftet wurden Spater wurden noch die Innenraume der koniglichen Bibliothek 1814 von Wilhelm Heinrich Minter neukonzipiert die heute die einzigen Originalraume der Schlossanlage sind Am 3 Mai 1791 wurde in den Salen des Sejm und Senats die erste moderne Verfassung Europas verabschiedet In diesen Salen hangen Historiengemalde von Jan Matejko insbesondere dessen Meisterwerk Die Verfassung vom 3 Mai 1791 Mit den Teilungen Polens verlor das Schloss 1795 all seine Funktionen als Sitz des Konigs des Sejm und des Senats Nach der Niederschlagung des Novemberaufstandes 1831 plunderten russische Truppen das Gebaude und brachten die wertvollsten Kunstschatze nach Sankt Petersburg Einen Teil davon erhielt Polen nach dem Frieden von Riga 1921 zuruck Seit 1918 war das Schloss der Sitz des polnischen Prasidenten Im obersten Saal wohnte in der Zwischenkriegszeit neben dem Prasidenten Gabriel Narutowicz der Anwarter fur den Literaturnobelpreis Stefan Zeromski Damals wurden auf den stadtseitigen Fassaden die Gliederungen des 18 Jahrhunderts entfernt und der Zustand aus der Zeit um 1600 wieder hergestellt Die Dacher erhielten Dachstuhle aus Beton Die Restaurierungsarbeiten endeten mit dem den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Zerstorung und Wiederaufbau Bearbeiten nbsp Zerstortes Konigsschloss im Juli 1940Bei der Belagerung von Warschau im September 1939 zerstorte die deutsche Luftwaffe das Schloss durch Bombenangriffe weitgehend Danach plunderten Wehrmachtsangehorige unter der Aufsicht von Dagobert Frey die Kunstschatze Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 liess Heinrich Himmler das Schloss sowie grosse Teile der polnischen Hauptstadt planmassig sprengen nbsp Reste des Schlosses 1945 nach der Zerstorung Warschaus durch deutsche TruppenParteichef Edward Gierek veranlasste 1971 nach Abstimmung den Wiederaufbau auf der Basis von Spenden der 17 Jahre dauerte Vorlage fur die Rekonstruktion des Schlosses wie der gesamten Altstadt waren die beruhmten Veduten Canalettos die nur das Krakowskie Przedmiescie illustrieren und fur den Wiederaufbau dieses Teils der historischen Innenstadt herangezogen wurden Zwanzig dieser Gemalde befinden sich im Canalettosaal Das Schloss wurde 1980 gemeinsam mit der ebenfalls wiederaufgebauten Warschauer Altstadt ins Unesco Weltkulturerbe eingetragen Raume Auswahl BearbeitenThronsaal Bearbeiten nbsp Polnischer ThronDer kleine Thronsaal mit einem epochalen Kronleuchter prasentiert einen kopierten Thronsessel der auf einem Podium steht Gemass den Erklarungen fur Besucher sind jedoch sehr viele Ausstattungsstucke im Original erhalten Turen Holzpaneele Skulpturen Hinter dem Thron schmucken symmetrische Reihen des silbernen reliefierten polnischen Wappenadlers die rote Wand Schlosskirche Bearbeiten In der Schlosskapelle befindet sich zur Erinnerung an das wechselvolle Schicksal des Landes eine Kapsel mit dem Herzen des Freiheitskampfers Tadeusz Kosciuszko Ballsaal Bearbeiten nbsp BallsaalHier fallen dem Besucher vor allem die zahlreichen Spiegelflachen auf Gemaldegalerie Bearbeiten nbsp Gelehrter an seinem Schreibtisch von Rembrandt Teil der Lanckoronski Sammlung in der GemaldegalerieSeit den 1990er Jahren befindet sich im Schloss eine umfangreiche Gemaldegalerie Grosse Teile davon gehen auf eine Schenkung der Widerstandskampferin Grafin Karolina Lanckoronska zuruck die das Erbe ihres Vaters der polnischen Nation vermachte Beachtenswert sind die Originalgemalde Rembrandts Das Madchen im Bilderrahmen 1641 und Gelehrter an seinem Schreibtisch 1641 Ein weiterer Teil der Lanckoronski Sammlung befindet sich im Schloss Wawel in Krakau In der Galerie fanden auch zahlreiche Ansichten Warschaus von Canaletto ihren Platz Weitere Raume Bearbeiten Ein Zimmer ist der Darstellung polnischer Orden und Wurdentrager gewidmet Ebenfalls hier befindet sich das Zimmer der polnischen Exilregierung Siehe auch BearbeitenListe der Palaste in Warschau Liste der Museen in WarschauLiteratur BearbeitenM M Drozdowski A Zahorski Historia Warszawy PWN Warschau 1975 Aleksander Krol Zamek Krolewski w Warszawie Od konca XIII wieku do roku 1944 PIW Warschau 1971 Bohdan Guerquin Zamki w Polsce Wydawnictwo Arkady Warschau 1974 Andrzej Rottermund Zamek Krolewski w Warszawie Wydawnictwo Naukowe PWN Warschau 2002 ISBN 83 221 0746 3 Agnieszka Sypek Robert Sypek Zamki i warownie ziemi mazowieckiej Warschau Wydawnictwo Trio 2002 S 26 36 ISBN 83 88542 34 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Warschauer Konigsschloss Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage des Warschauer Konigsschlosses Interaktives Panorama Warschauer Konigsschloss Erganzender Artikel mit Fotos Das Konigsschloss in Warschau wie Phonix aus der Asche Memento vom 2 Januar 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Peter K Gessner Warsaw s Royal Castle and its destruction during the Second World War In info poland buffalo edu Archiviert vom Original am 10 Mai 2008 abgerufen am 23 Juli 2008 Vorlage Cite web temporar Wehrmachtsverbrechen kontra Mythos sauberer Feldzug ORF ON Science Abgerufen am 28 Mai 2011 siehe Foto unter https commons wikimedia org wiki File Preparation for Destruction of Royal Castle in Warsaw jpg das aus einem Foto Album von Alfred Mensebach kommt und am 8 September 1944 aufgenommen wurde Edward Serwanski Irena Trawinska red Zbrodnia niemiecka w Warszawie 1944 r Poznan Wydawnictwo Instytutu Zachodniego 1946Normdaten Geografikum GND 4205288 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigliches Schloss Warschau amp oldid 237593757