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Eine Staatstheorie oder Staatsphilosophie behandelt mogliche Definitionen Entstehung Formen Aufgaben und Ziele des Staates sowie dessen institutionelle soziale ethische und juristische Bedingungen und Grenzen Als Teilgebiet der Politischen Philosophie und Konkretion der Allgemeinen Staatslehre beruhren Staatstheorien deshalb oftmals Fragestellungen die mehrere Einzelwissenschaften gleichzeitig betreffen darunter die Philosophie die Theologie die Politikwissenschaft die Rechtswissenschaft die Soziologie und die Volkswirtschaftslehre Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Griechisch romische Staatstheorien der Antike 3 Theologische Staatstheorien 3 1 Christentum 3 2 Islam 4 Neuzeitliche Staatstheorien 4 1 Machtstaatstheorien 4 2 Vertragstheorien 4 3 Idealistische Staatstheorien 4 4 Der Wohlfahrtsstaat 4 5 Sozialistische Staatstheorien 4 6 Materialistische Staatstheorie 4 7 Reformistische Staatstheorie 4 8 Anarchistische Staatskritik 4 9 Libertaristische Staatskritik 5 Gegenwartige staatstheoretische Debatte 5 1 Juristischer und soziologischer Staatsbegriff in der Weimarer Republik 5 2 Soziologische Theorie Machttheorie 5 3 Demokratietheorie 6 Siehe auch 7 Literatur 7 1 Klassische Werke 7 2 Weitere Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenEine Staatstheorie kann von sehr verschiedenen Ansatzen ausgehen von historischen oder vorhandenen Staatssystemen die sie beschreibt legitimiert oder kritisiert vom Ideal einer politischen Ordnung etwa einer Staatsutopie von okonomischen oder politisch sozialen Machtstrukturen von einer Idee der Sittlichkeit Ethik daraus abgeleitet u a die Menschenrechte und die Gewaltenteilung von einer vorgegebenen sei es gottlichen naturgesetzlichen oder vertraglich vereinbarten Ordnung Je nach Epoche und Theorieansatz konnen Akteure der Staatstheorie sein der Souveran der Staat als abstraktes Wesen selbst ein Staatsvolk der einzelne Mensch die soziale Klasse oder die Gesamtheit der handelnden Wirtschaftssubjekte Diese Subjekte sind zugleich auch Objekte der Staatstheorien sofern Freiheit und Ordnung im Konstrukt des Staates auf irgendeine Weise miteinander ausgeglichen werden sollen z B als Machtstaat Rechtsstaat Wohlfahrtsstaat oder Klassenlose Gesellschaft Gegenstand der Reflexion sind ebenso die Abgrenzung und Zuordnung verschiedener Staatsaufgaben und Staatsgewalten z B Legislative Exekutive und Judikative wie der mogliche und wirkliche Interessenausgleich verschiedener Gruppen die im Staat zusammengefasst existieren Man kann Staatstheorien historisch verschiedenen Gesellschaftsformen zuordnen und sie daraus ableiten Sie reagierten je nach Epoche auf unterschiedliche Bedurfnisse und partikulare oder allgemeine Interessen Eine Moglichkeit ihre Vielfalt begrifflich zu ordnen ist die Frage nach dem ihnen zugrunde liegenden Menschenbild vgl Philosophische Anthropologie Wird der Mensch als prinzipiell gut gedacht liegt eine Staatstheorie nahe welche auf moglichst weitgehende demokratische Teilhabe soziale Gleichheit und Herrschaftsminderung ausgerichtet ist Wird der Mensch hingegen als prinzipiell gewalttatig machtstrebend bose oder wegen seiner prinzipiellen Unbestimmtheit potenziell gefahrlich gesehen liegt eine Staatstheorie nahe die eine freiheitsbegrenzende Machtausubung staatlicher Autoritat legitimiert Auch in ihrer Herangehensweise unterscheiden sich die Ansatze Eine Rechtstheorie geht z B eher normativ und deduktiv vor wahrend eine soziologische Theorie zuvor die Interessengruppen empirisch und deskriptiv analysiert Griechisch romische Staatstheorien der Antike BearbeitenStaatstheorien aus der Zeit des antiken Griechenlands beziehen sich nicht auf einen Staat im heutigen Sinn einer Gebietskorperschaft sondern auf den Personalverband einer Polis Stadtstaat Auch dauerhaft Zugezogene sog Metoken besassen in der jeweiligen Polis keine Burgerrechte und somit kein Wahlrecht Erst im Reich Alexanders des Grossen in den Reichen seiner Nachfolger Diadochen sowie im Romischen und Byzantinischen Reich entwickelt sich ein Staat im Sinne eines einheitlich verfassten und regierten Gebietes sei es wie schon in den alteren Grossreichen Agyptens und Mesopotamiens als Monarchie mit antiker Gottkonigs Ideologie sei es als Reprasentation der Burgerschaft durch Staatsorgane wie den romischen Senat Aber auch diese Staatsform entsprach noch nicht dem neuzeitlichen Staat weil sie bestimmte Teile der Bevolkerung prinzipiell von jeder politischen Teilhabe ausschloss Doch schon der griechische Historiker Herodot Vater der Geschichtsschreibung bemerkte in seiner Verfassungsdebatte dass auf der Masse des Volkes der ganze Staat ruhe Herodot 3 80 84 Platon hier gemalt von Raffael beschrieb in seinem Werk Politeia seine Vorstellung eines Idealstaates Platon baute in seinem Werk Politeia den Idealstaat analog zur Seele des Menschen auf Die drei Stande entsprechen dabei jeweils einem der drei Seelenteile Die Philosophen Regenten entsprechen der Vernunft und bilden somit den Lehrstand die Wachter Verteidigung nach aussen und innen dem Mut der Wehrstand der dritte Stand der Nahrstand Bauern und Handwerker spiegelt die Triebe Ein Mensch sei dann glucklich wenn seine drei Seelenteile sich in Harmonie im Gleichgewicht befanden So sei auch ein Staat dann gerecht wenn die drei Stande im Einklang lebten Als beste Verfassungen bezeichnete Platon die gemassigte Aristokratie und die konstitutionelle Monarchie als zweitbeste die Nomokratie Herrschaft der Gesetze Bei Platon findet sich auch die Auffassung eines Verfassungskreislaufs einer zeitlichen Aufeinanderfolge verschiedener Staatsformen Sein Schuler Aristoteles unterschied in seinem Werk Politik sechs Staatsformen Monarchie Alleinherrschaft Aristokratie Herrschaft der Besten Politie Herrschaft der vernunftigen Gesellschaftsmitglieder Diese drei Formen hatten das Allgemeinwohl im Auge und seien daher gut Ihre entarteten Gegenstucke seien Tyrannis Oligarchie und Demokratie sie wird zur Unterscheidung vom heutigen Demokratiebegriff haufig auch Ochlokratie genannt Auch Aristoteles glaubte an einen Kreislauf der Verfassungen Eine gute Staatsform neige zur Entartung aus dieser entarteten Form gehe dann die nachste gute Form hervor usw Demokratie verstand er als Herrschaft der unorganisierten Masse der Armen die nicht das Wohl der Allgemeinheit sondern nur das eigene Wohl anstreben konnten Er lehnte aber eine gemassigte Form von Volksherrschaft nicht strikt ab wie etwa noch sein Lehrer Platon dies tat sondern pladierte fur eine Mischverfassung zwischen Demokratie und Oligarchie die er auch als Politie bezeichnet Auch Cicero suchte in seinem Werk De re publica die optimale Staatsverfassung und ubertrug dabei Einsichten von Aristoteles und dem Geschichtsschreiber Polybios auf die romische Republik Cicero deutete das romische System als adaquate Verwirklichung der Mischverfassung mit den Konsuln als monarchischem dem Senat als aristokratischem und der Volksversammlung als demokratischem Element In der romischen Kaiserzeit beruhte der Staat hingegen auf der faktisch unbegrenzten Macht des Monarchen Prinzipat jedenfalls solange dessen Armee diese stutzte Dies zeichnete sich schon in den hellenistischen Monarchien ab die ihre Legitimation teilweise aus altorientalischen Quellen speisten Theologische Staatstheorien BearbeitenChristentum Bearbeiten Hauptartikel Kirche und Staat Seit den Christenverfolgungen im Romischen Reich gewann das Christentum zunehmend Einfluss auf europaische Staatstheorien Es verstarkte seit der konstantinischen Wende 325 und nachdem es zur einzigen Staatsreligion geworden war 380 390 die Alleinherrschaft des romischen Kaisers indem es sie als unaufgebbar fur die Erlosung im Jenseits absegnete Diese heilsgeschichtliche Dimension des Kaisertums wirkte im Mittelalter nach Die ihrerseits zentralistisch und monarchistisch organisierte Kirche bestimmte die Weltanschauung und Religionspolitik des Heiligen Romischen Reiches im Westen wie auch des Byzantinischen Reiches im Osten siehe Casaropapismus Die Scholastik formulierte ausgehend von den Entwurfen Augustins De Civitate Dei um 420 und Thomas von Aquins Summa theologica um 1265 eine differenzierte am Zusammenwirken von Glaube und Vernunft orientierte Staatstheorie aus in der das Naturrecht den Bezugspunkt bildet Die Zwei Reiche Lehre Martin Luthers begrundete erstmals die strikte Trennung von kirchlicher und politischer Macht Die Reformation begunstigte jedoch die Bildung von Landeskirchenregimenten spater von Absolutismus und Nationalstaaten teilweise mit konfessionellen Nationalkirchen Erst die Franzosische Revolution setzte die Idee der Trennung von Kirche und Staat durch und initiierte damit in ganz Europa ein Staatsverstandnis das sich an innerweltlichen Sachaufgaben Rechtsstaatlichkeit und eher an demokratischer Staatskontrolle als an Machterhalt orientierte Gegenreaktionen wie die Heilige Allianz die preussisch konservative christliche Monarchie oder der Kulturkampf des politischen Katholizismus scheiterten langfristig Aus den Erfahrungen mit dem Totalitarismus heraus bejahen und unterstutzen heutige Kirchen Europas den weltanschaulich neutralen Rechtsstaat der seinerseits die Glaubensfreiheit und das Widerstandsrecht garantiert und schutzt Islam Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Im Islam bilden der Koran und die politische Philosophie Mohammeds die Grundlage aller Politik Diese fordern eine an koranischen Prinzipien orientierte Gesellschaftsform wobei Religion und Wissenschaft sowie Religion siehe auch Staatsreligion und Politik als untrennbar gedacht sind Dies fuhrt zu einer stark religios gepragten Vorstellung vom Staat Einige mehrheitlich islamische Lander verankern die Schari a in ihrer Verfassung Diese setzt Gottes im Koran und in der Sunna offenbarten Willen fur alle Lebensbereiche voraus den die Gelehrten im Konsens auslegen und durch Rechtsprechung aktualisieren Idschma Dies fuhrt zu theokratischen von religiosen Autoritaten gelenkten Staatsformen Nach neueren theologischen Positionen im Islam schliesst der Koran die Moglichkeit Staat und Religion zu trennen jedoch nicht aus Dabei wird auf Aussagen verwiesen wonach die Nationen die besten unter ihnen zu ihrer Fuhrung auswahlen sollen Diese Aussage beinhalte die Volkssouveranitat Dennoch soll sich die Regierung eines islamischen Staates gleich welcher Regierungsform sie zuzuordnen ist an den Prinzipien des Korans orientieren Dazu gehort nach Auffassung liberaler Muslime die Glaubensfreiheit la ikrah fi d din Es soll kein Zwang sein im Glauben Meinungsfreiheit und die unverausserlichen Menschenrechte Die Theorie eines islamischen Staates ist ein Konzept welches seit Mitte des 20 Jahrhunderts eine grosse Rolle im islamischen politischen Denken spielt Neuzeitliche Staatstheorien BearbeitenMachtstaatstheorien Bearbeiten Niccolo Machiavelli begrundete in seinem Werk Il Principe Der Furst die Idee des Machtstaats und leitete sie aus der Herrschaft der Starken ab Die Herrschaft der Starken setze sich empirisch wie ein Naturgesetz in der Geschichte durch und beruhe wesentlich auf der Zustimmung der Schwachen Ein Furst braucht nur zu siegen und seine Herrschaft zu behaupten so werden seine Mittel immer fur ehrenvoll gehalten und von jedem gepriesen werden Denn der Pobel ist immer eingenommen vom Augenschein und vom Erfolg und in der Welt gibt es nur Pobel die wenigsten halten stand wenn sie nicht genugend Ruckhalt finden Daraus folgerte Machiavelli den Machterhalt des Herrschenden als notwendige Staatsrason fur den Bestand des Staates und erhob ihn zur Maxime politischen Handelns uberhaupt Er begrundete die Staatsmacht also letztlich nur aus sich selbst heraus Jean Bodin fuhrte in seinem Werk Les six livres de la Republique Sechs Bucher uber den Staat die Idee der Souveranitat ein Das Gemeinwesen werde durch eine oberste Gewalt und Vernunft gelenkt eine bestandige und unbedingte Gewalt uber alle Burger mit dem Recht Gesetze zu geben oder aufzuheben Der souverane Staat sei dabei keiner anderen irdischen Instanz gegenuber verantwortlich er sei jedoch an das gottliche Recht oder Naturrecht gebunden das in den scholastischen Diskussionen des Mittelalters definiert wurde Vertragstheorien Bearbeiten Vertragstheorien verstehen den Staat von einer fiktiven Rechtsvereinbarung her Ausgangspunkt ist die Beschreibung eines Naturzustandes in dem es noch keinen Staat gibt Nach griechisch antiken Vorlaufern wie dem Sophismus haben besonders Johannes Althusius Hugo Grotius und Thomas Hobbes solche Staatstheorien entworfen Dabei flossen auch Elemente der Machtstaatstheorien mit ein Thomas Hobbes leitete den Gesellschaftsvertrag in seinem Buch Leviathan aus dem Naturzustand des Krieges aller gegen alle ab bellum omnium contra omnes geschichtlicher Hintergrund war der konfessionelle Burgerkrieg in England und Schottland und die Auseinandersetzung zwischen Konig und Parlament In diesem Naturzustand herrschen Konkurrenz Misstrauen und Ruhmessucht In dieser Phase sind die Menschen zu keinen Leistungen fahig da sie einander furchten Die menschliche Vernunft entwickelt mehrere Lehrsatze Naturgesetze um diesen Naturzustand zu uberwinden Aus der Vernunft heraus entsteht freiwillig ein Vertrag von jedem Menschen mit jedem Menschen Darin verpflichten sie sich ihre personliche Freiheit zu beschranken und gewisse Rechte auf einen Souveran zu ubertragen Sie geben dem Staat das unumschrankte Gewaltmonopol damit er die Allgemeinheit nach innen und aussen vor gewaltsamen Ubergriffen schutze Entscheidend ist dabei dass dieser Souveran nicht einen Vertrag mit den Menschen geschlossen hat Seine Struktur ist nicht rechtlich kodifiziert sondern autoritar und absolutistisch Der Furst oder eine Aristokratie oder eine Versammlung als ubergeordnete persona civilis verkorpert die Ordnung Nicht seine unumschrankte Gewaltanwendung bricht den Gesellschaftsvertrag sondern der Einzelne der sich gegen ihn auflehnt Der Herrscher selbst ist nicht an seine Gesetze gebunden er spricht Recht da der Vertrag auf Unterwerfung beruht enthalt er keinerlei herrschaftsbegrenzende Elemente Er kann nur dann aufgekundigt werden wenn der Herrscher die Sicherheit des Volkes nicht mehr gewahrleisten kann Die vorausgesetzte Zustimmung der Individuen legitimiert hier also die absolute Herrschaft eines Souverans wie sie zu Hobbes Zeit in Frankreich ublich war L etat c est moi John Locke schlug vor die Staatsgewalt in Legislative und Exekutive aufzuteilen um Machtmissbrauch zu verhindern John Lockes Vertragstheorie dagegen war aufklarerisch liberal gepragt Der Naturzustand den er beschrieb war durch Freiheit und Gleichheit gekennzeichnet Dennoch fuhre die Regellosigkeit auch zu Instabilitat Die geringe Sicherheit des Lebens der Freiheit und des Eigentums im Naturzustand sei der Grund der Einigung auf ein Gewaltmonopol gewesen Diese Staatsgewalt sei jedoch anders als bei Hobbes geteilt in Exekutive und Legislative um dem Machtmissbrauch entgegenzuwirken Lockes Gewaltenteilungslehre fehlte noch die selbststandige Judikative er pragte jedoch in diesem Zusammenhang den Begriff der Checks and Balances der von den Autoren der Federalist Papers aufgegriffen wurde Montesquieu entwickelt dann im Esprit des lois eine entfaltete Lehre von der Gewaltenteilung in der die Judikative die entscheidende Rolle spielt Jean Jacques Rousseau vertrat demgegenuber eine radikaldemokratische Staatstheorie die nicht das Bestehende rechtfertigen sondern dem menschlichen Wesen gemass sein will und auf die Identitat von Herrschenden und Beherrschten setzt Wie Locke sah er den Naturzustand durch Freiheit und Gleichheit gekennzeichnet Deren Verlust erfolgte laut Rousseau nicht freiwillig sondern durch aussere Einflusse und mundete in das Zwischenstadium der Vergesellschaftung Der kunftige Gesellschaftsvertrag soll nun die unwiederbringliche naturliche Freiheit auf einer hoheren Stufe als gesellschaftliche Freiheit wiederherstellen Er soll also die menschlichen Grundeigenschaften nicht begrenzen und aufgeben sondern als Grundrechte bewahren und verteidigen Darum fragte Rousseau Contrat social II 15 Wie findet man eine Gesellschaftsform die jedes Glied verteidigt und schutzt und in der jeder Einzelne obgleich er sich mit allen vereint dennoch nur sich selbst gehorcht und so frei bleibt wie bisher Damit ist das Grundproblem der Demokratie formuliert Die Autonomie des Einzelnen wird nicht als Gegensatz und potenzielle Bedrohung der Staatssouveranitat betrachtet sondern als ihre unaufhebbare Voraussetzung Ihr Schutz ist somit die wesentliche Staatsaufgabe Wie aber konnen freie Individuen eine allgemeingultige Ordnung herstellen Die Losung sah Rousseau in der Volkssouveranitat Nur als souveran entscheidende Gesamtheit konne jeder Burger citoyen seine Freiheit bewahren also nur durch politisch gleichberechtigte Partizipation an allen Entscheidungen Der Gemeinwille konne nicht delegiert werden sondern musse von moglichst vielen tendenziell allen Burgern getragen werden um allgemeingultig sein zu konnen Der rechtmassige Staat konne nur auf dem Gesamtbeschluss aller Burger beruhen Jean Jacques Rousseau fordert die Demokratie durch MehrheitsentscheideDa dieser real so gut wie nie erreichbar sei fuhrte Rousseau das Mehrheitsprinzip als Annaherung an das Staatsideal ein Nach Vertragsschluss verbleibe die Souveranitat beim Volk Sie konne nicht auf Reprasentanten oder Institutionen ubertragen werden Die Burger sollen ihren Willen nicht an die Allgemeinheit abtreten sondern ihn moglichst weitgehend einbringen Wie bei der Freiheit des Einzelnen eine soziale Ordnung erreichbar ist konnte Rousseau nach Ansicht vieler Kritiker nicht uberzeugend beantworten Denn sie erfordere so postulierte besonders Georg Wilhelm Friedrich Hegel s u eine objektivierte Wertordnung die nicht vom wechselhaften Abstimmungsverhalten der Mehrheiten abhangen durfe Eine solche freiwillige Selbstbegrenzung enthielte jedoch einen Widerspruch zur Volkssouveranitat namlich ihre partielle Begrenzung Ohne diese konnte die Vertragstheorie sowohl fur idealistische als auch fur marxistische Staatstheoretiker nicht zureichend den notwendigen Ubergang von der Freiheit des Einzelnen zum dauerhaften Gesellschaftsvertrag begrunden Nach einer vorubergehenden Abkehr von der Vertragstheorie im 19 Jahrhundert erlebte diese im 20 Jahrhundert durch John Rawls Werk A Theory of Justice eine Renaissance Rawls fuhrte in seiner Gesellschaftsvertragstheorie des egalitaren Liberalismus den fiktiven Schleier des Nichtwissens ein Mit dem Vertragsschluss legen die Individuen fest wie die Gerechtigkeit in der kunftigen Gesellschaft aussehen soll Der Schleier des Nichtwissens verhindere nun dass die Individuen bei Vertragsschluss ihre spatere gesellschaftliche Stellung und ihre naturlichen Begabungen oder Fahigkeiten kennen Diese Objektivitat schliesse utilitaristisches Handeln der einzelnen Individuen bei Vertragsschluss aus und fuhre somit zu einer gerechten Ubereinkunft Idealistische Staatstheorien Bearbeiten In den idealistischen Staatstheorien wurde der Staat wie in den Vertragstheorien als Konsens autonomer Individuen betrachtet Vorausgesetzt wurde ihre Sittlichkeit die eine Unterscheidung zwischen gut und bose ermogliche Die aufgeklarte Ethik appellierte daher nicht nur an formale Entscheidungsfreiheit sondern auch an die inhaltliche Einsicht in die Notwendigkeit eines vernunftigen das Allgemeinwohl erstrebenden Verhaltens Immanuel Kant verband dabei liberale und demokratische Ideen Der Staat sei gerechtfertigt wenn jedes Individuum sich durch seine theoretische Zustimmungsmoglichkeit als Miturheber von Recht und Staat fuhlen konne Rechtslehre 47 Der Akt wodurch sich das Volk selbst zu einem Staat konstituiert eigentlich aber nur die Idee desselben nach der die Rechtmassigkeit desselben allein gedacht werden kann ist der ursprungliche Kontrakt nach welchem alle omnes et singuli im Volk ihre aussere Freiheit aufgeben um sie als Glieder eines gemeinen Wesens d h des Volkes als Staat betrachtet universi sofort wieder aufzunehmen Die Reflexion des guten Willens zeige dem Einzelnen den Staat als Produkt seines eigenen Willens und ziele auf Ubereinstimmung der Gesamtheit des Volkes Der Staat solle das Zusammenleben der Menschen so gut wie nur moglich organisieren damit jeder die Tatigkeit auszuuben vermoge die er am besten kann Sein Zweck sei der Ausgleich von Freiheit und Ordnung Einzelinteressen und Allgemeininteresse zu denen die Entfaltung der individuellen Fahigkeiten gehore Warum die einmal getroffene fiktive Zustimmung zum Staat jedoch nicht revidierbar sein soll bleibt bei Kant offen Hier folgerte z B Johann Gottlieb Fichte dass der Einzelne kraft seiner Entscheidungsfreiheit den Staatsvertrag jederzeit wieder kundigen und aus dem Gemeinwesen austreten konne sodass gegenseitige Rechte und Pflichten entfielen Damit ist eine freie Wahl verschiedener Staatsformen ebenso denkbar wie der Zerfall des Konsenses uber eine gemeinsame Ordnung also Anarchie und Ruckfall in den Krieg aller gegen alle Hier wird das Problem beruhrt dass die gesellschaftliche Organisationsform und die Institutionen den Rechten und Pflichten der Burger Ruckhalt und Kontinuitat verleihen sollen Georg Wilhelm Friedrich HegelHegel knupfte an Platon und Aristoteles an indem er die sittliche Existenz des Menschen nur im Staat als verwirklicht ansah Er wurdigte den Idealismus Rousseaus und Kants die die Freiheit des Einzelnen und damit den Geist zur Grundlage allen Rechts und Gestaltung des Zusammenlebens gemacht hatten zeigte in seiner Rechtsphilosophie aber als Schwachpunkt der Vertragstheorie dass sie den Staat nur aus der Summe der Einzelinteressen abgeleitet habe in denen jeder Burger sich selbst Zweck sei Der Staat sei fur ihn nur aus der Not und dem abstrakten Verstand geboren damit aber der Beliebigkeit und tendenziell der Zerstorung anheimgegeben Dagegen musse der Staat als identisch mit der absoluten Autoritat und Majestat begriffen werden als Verkorperung eines objektiven Willens der das an sich in seinem Begriffe Vernunftige ist ob es vom Einzelnen erkannt und in seinem Belieben gewollt werde oder nicht Damit wollte Hegel die individuelle Freiheit nicht erneut in einem Absolutismus aufheben Der Staat ist fur ihn keine Naturgegebenheit sondern ein Freiheitsideal das sich tendenziell in der Welt realisiert Er suchte eine Synthese aus geordneter Polis die das Einzelleben umfasst und bestimmt Antike und personlicher Entfaltung die durch den unendlichen Wert des Individuums begrundet ist Christentum Dieses Ideal fand Hegel im preussischen Staat verwirklicht Der Staat ist die Wirklichkeit der konkreten Freiheit die konkrete Freiheit aber besteht darin dass die personliche Einzelheit und deren besondere Interessen sowohl ihre vollstandige Entwicklung und die Anerkennung ihres Rechts fur sich haben als sie durch sich selbst in das Interesse des Allgemeinen ubergehen und zwar als ihren eigenen substantiellen Geist anerkennen und fur dasselbe als ihren Endzweck tatig sind so dass weder das Allgemeine ohne das besondere Interesse Wissen und Wollen gelte und vollbracht werde noch dass die Individuen bloss fur das Letztere als Privatpersonen leben und nicht zugleich in und fur das Allgemeine wollen und dieses Zwecks bewusste Wirksamkeit haben Der Wohlfahrtsstaat Bearbeiten Von einem Wohlfahrtsstaat wird dann gesprochen wenn die Soziale Sicherung nicht allein auf bedurftige Gruppen ausgerichtet ist sondern auf die Bevolkerungsmehrheit Die meisten Staaten entwickelten sich zwischen den 1920er und 1960er Jahren zu Wohlfahrtsstaaten 1 Der Entwicklung zum Wohlfahrtsstaat liegen die gesellschaftlichen Umwalzungen im Zeitalter der Industrialisierung zugrunde Mit Durchsetzung der industriellen Produktionsweise sah sich die Bevolkerungsgruppe der Arbeiter neuen Risiken wie Invaliditat durch Arbeitsunfall und Arbeitslosigkeit ausgesetzt Andere Risiken wie Krankheit und Alter waren nicht neu die uberkommenen Hilfssysteme wie beispielsweise die Grossfamilie verloren jedoch durch erforderliche berufliche Mobilitat an Bedeutung oder wurden wie im Falle des Zunftwesens im 19 Jahrhundert abgeschafft 2 Als wichtigste politische Voraussetzung gilt das Aufkommen von Gewerkschaften und sozialistischen Parteien die von den Herrschenden als eine Bedrohung angesehen wurden Man wollte einerseits bestimmten Interessen der Arbeiter entgegenkommen und andererseits soziale Konflikte mit der aufstrebenden Arbeiterschaft befrieden Eine kulturelle Voraussetzung war die Veranderung der sozialen Deutungsmuster Aus der Aufklarung stammte die Idee dass die Lebensverhaltnisse weder gottgegeben noch naturgesetzlich seien Im 19 Jahrhundert setzte sich allmahlich die Vorstellung durch dass der Staat das geeignete Instrument zur Bewaltigung komplexer kollektiver Aufgaben sei 2 Die Grundstruktur des deutschen Wohlfahrtsstaates wurde gegen Ende des 19 Jahrhunderts mit Einfuhrung der damals bedeutendsten Sozialversicherungen Rentenversicherung Krankenversicherung und Unfallversicherung im Rahmen der Bismarckschen Sozialreformen geschaffen Zu Anfang wurde aber nur die Fabrikarbeiterschaft von den Sozialversicherungen erfasst Weitere Schutzbedurftige wie Landbevolkerung Angestellte und gewerbliche Arbeiter wurden erst nach und nach erfasst Erst seit Ende der 1960er Jahre kann von einem voll entwickelten Wohlfahrtsstaat gesprochen werden 3 Liberale kritisieren dieses Staatsmodell Die Institutionalisierung und Burokratisierung der Hilfeleistungen fuhre zwangslaufig zu Unfreiheit entmundige den Menschen und gebe der Staatsverwaltung zu viel Macht Sie verfestige wechselseitige Anspruchs und Erfullungshaltungen bei den Hilfeempfangern und dem Gesetzgeber schwache damit ihre Verantwortung fur die Gesamtgesellschaft und hohle so die Demokratie aus Oft wurden direkte Entwicklungslinien von der Wohlfahrtsdiktatur zum totalitaren Faschismus oder Stalinismus gezogen Dem stellten einige Kritiker schon vor 1900 den Minimalstaat gegenuber der nur noch fur die innere und aussere Sicherheit zustandig ist und den freien Markt nicht durch Wirtschafts oder Sozialpolitik beeinflussen sollte Laissez faire Ihre Gegner bezeichneten diese Vorstellung als Nachtwachterstaat Sozialistische Staatstheorien Bearbeiten Der Sozialismus strebt die Vergesellschaftung beziehungsweise Verstaatlichung der Produktionsmittel an um so das kapitalistische Wirtschaftssystem zu uberwinden Welche Rolle der Staat dabei spielen kann und soll wird in den sozialistischen Richtungen sehr unterschiedlich beantwortet Karl MarxKarl Marx betrachtete den real existierenden Staat als Ausdruck von Klassenherrschaft Erst nach erfolgreicher internationaler Revolution der Arbeiterklasse sei ein Staat Diktatur des Proletariats denkbar der dem Allgemeinwohl dient Im Kommunismus sei dann eine klassenlose Gesellschaft erreicht die jeden Staat uberflussig mache und absterben lasse siehe Marxismus Lenin entwarf einerseits eine Theorie der Revolution von den schwachsten Gliedern des Kapitalismus aus verbunden mit dem Konzept einer Kaderpartei Andererseits betonte er den Begriff der Diktatur des Proletariats und die Vormachtstellung der Partei Die Revolution erfolge in Form der Ubernahme der Staatsmacht durch die von den Arbeiterraten getragene proletarische Elite Der Aufbau des Sozialismus werde dann durch eine zentrale Verwaltung und Planung aller gesellschaftlichen Bedurfnisse ermoglicht Lenins Vorbild war dabei der preussische Beamtenstaat siehe Leninismus Unter Josef Stalin wurden Theorien von Marx und Lenin zu einem Marxismus Leninismus zusammengeschweisst Dieser diente als Staatsideologie zur Legitimation einer zentralistischen Ein Parteien Diktatur mit burokratisch feudalistischen Zugen und sollte eine autoritare Fuhrungsrolle der Sowjetunion in der kommunistischen Bewegung begrunden Der Kern dieser Staatstheorie war die Gleichsetzung von Proletariat Volk mit Einheitspartei und Staat so dass die Gewaltenteilung durch eine zentrale Lenkung aller Gesellschaftsbereiche von oben nach unten aufgehoben wurde siehe Stalinismus Leo Trotzki Organisator der Oktoberrevolution Begrunder und Fuhrer der Roten Armee im russischen Burgerkrieg hatte Stalins Diktatur seine Theorie der permanenten Revolution entgegengestellt Er versuchte die nationale Begrenzung und Erstarrung des Kommunismus mit der Fortsetzung der Weltrevolution in entwickelten Industriestaaten wie auch vom Weltmarkt abhangigen Landern der Peripherie zu uberwinden Dabei erhielten die Ideen der Arbeiterselbstverwaltung und des Internationalismus wieder einen hoheren Stellenwert siehe Trotzkismus Mao Zedong hatte ahnlich wie Lenin eine Revolutionstheorie entworfen und erfolgreich praktiziert in der das Landproletariat die Bauern eine zentrale Rolle spielten Der Maoismus berief sich dabei neben Marx und Engels ausdrucklich auch auf Lenin und Stalin Die burokratisch feudalistische Ein Parteien Diktatur war in der Volksrepublik China trotz interner Flugelkampfe okonomischer Liberalisierung und Annaherung an den Kapitalismus noch rigider als in der fruheren Sowjetunion siehe Maoismus Dagegen galt der Vielvolkerstaat Jugoslawien unter Josip Broz Tito als eine von der Sowjetunion unabhangige Form des Sozialismus die eine staatliche Lenkung der Okonomie mit einer privatisierten Landwirtschaft und aussenpolitischen Blockfreiheit zu vereinen versuchte siehe Titoismus Die fuhrenden Vertreter des Spartakusbundes Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg bewahrten seit 1914 den Karl Marx verpflichteten Internationalismus Eine Sozialrevolution konne nur auf der Basis von wirksamer praktischer Solidaritat aller Arbeiterparteien Erfolg haben Sie erwarteten und befurworteten infolge des Weltkriegs eine kommunistische Weltrevolution anstelle einer parlamentarischen Realisierung von sozialer Gerechtigkeit lehnten aber Lenins Konzept einer Kaderpartei zur Eroberung der Staatsmacht ab Rosa Luxemburg hatte in ihrem posthum veroffentlichten Werk Die russische Revolution die Oktoberrevolution zwar begrusst Lenins Tendenz zur Ein Parteien Diktatur unter Ausschluss der Arbeiterselbstverwaltung und Meinungsvielfalt aber scharf kritisiert Eine neue sozialistische Staatstheorie entwarf sie nicht betonte aber die Spontaneitat des Proletariats als Impuls fur standige Neubesinnung der Linksparteien Die Vergesellschaftung der Produktionsmittel solle sich politisch in Form einer Raterepublik Basisdemokratie abbilden um den Sozialismus vor zentralistischer Erstarrung und reformistischen Abirrungen zu schutzen In Abgrenzung zum Stalinismus suchte der westeuropaische Eurokommunismus einen parlamentarischen Weg zum Sozialismus und strebte eine dezentrale Mischokonomie ohne zentrale Planung an z B Antonio Gramsci Louis Althusser und Nicos Poulantzas Materialistische Staatstheorie Bearbeiten Im Gegensatz zur sozialistischen Staatstheorie die ein Konzept des Staates nach der Uberwindung der kapitalistischen Produktionsweise entwirft analysiert die materialistische Staatstheorie die Form Struktur und Aufgabe des Staates auf Grundlage marxistischer Theorie Grundlegende Annahme ist hierbei dass der Staat in Abhangigkeit und als Konsequenz aus der kapitalistischen Produktionsweise entstanden ist Hierbei unterschieden sich jedoch verschiedene Autoren in ihren detaillierten Interpretationen dessen 4 Nennenswerte Autoren der materialistischen Staatstheorie sind Lenin der ein instrumentelles Verstandnis vom Staat hatte Gramscis hegemonietheoretisches Staatsverstandnis Paschukanis der die Staatsform rechtsphilosophisch analysierte und Joachim Hirsch als zeitgenossischer Staatstheoretiker Reformistische Staatstheorie Bearbeiten In der SPD vereinten sich seit ihrer Grundung verschiedene Stromungen eine eher marxistische vertreten durch August Bebel und Wilhelm Liebknecht sowie eine gewerkschaftlich pragmatische vertreten durch Ferdinand Lassalle Der von Eduard Bernstein theoretisch begrundete Reformismus wurde seit etwa 1900 zu ihrem gemeinsamen Konzept wahrend das Programm weiterhin eine revolutionare Uberwindung von Klassenherrschaft als Ziel vorgab Die sozialen Probleme sollten durch demokratische Reformen im Rahmen der bestehenden Klassengesellschaft allmahlich gemildert und schliesslich gelost werden Dies schloss die teilweise Verstaatlichung der Produktionsmittel im Rahmen einer liberalen Demokratie ein 1959 verzichtete das Godesberger Programm der SPD auch offiziell auf viele der alten marxistischen Forderungen um aus der Klassenpartei eine parlamentarisch erfolgreiche Volkspartei zu machen Damit wurde ein Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft abgelegt und somit Produktionsmittel als privates Eigentum akzeptiert Weitere Forderungen im Programm sind der Rechtsstaat und die freie Entfaltung des Menschen durch und mit sozialen Absicherungen im Sozialstaat Anarchistische Staatskritik Bearbeiten In der Kritik des Anarchismus an allen Staatsmodellen die es abzuschaffen gelte spiegelt sich eine negative Staatstheorie Jede unfreiwillige Autoritat im Allgemeinen und staatliche Herrschaft im Besonderen sollen aufgehoben werden Freiheit Autonomie und Selbstverwaltung der Individuen stehen im Mittelpunkt Zwang wird abgelehnt nicht jedoch die Selbstverteidigung bei Angriffen Dabei gibt es verschiedene Nuancen Mutualistischer Anarchismus Pierre Joseph Proudhon Kollektivistischer Anarchismus Michail Alexandrowitsch Bakunin Eine Form des Anarchismus die u a die Abschaffung herkommlicher Eigentumsanspruche propagiert Kommunistischer Anarchismus Peter Alexejewitsch Kropotkin Ziel dabei ist eine staatenlose Gesellschaft auf der Grundlage gegenseitiger Hilfe Die Entscheidungsfindung vollzieht sich auf der untersten Ebene ohne irgendwelche Hierarchien oder Zwangsordnungen Das heisst die Kommunen sind selbstverwaltet Die Entscheidungen werden also in freiwilliger und gleichberechtigter Ubereinkunft aller Burger eines einzelnen kleineren Gebiets getroffen das umfasst auch die kommunalen Wirtschaftsbetriebe Die dezentralisierten Kommunen foderieren sich wiederum mit anderen Kommunen um ubergeordnete Aufgaben zu koordinieren und sich untereinander auszutauschen Libertaristische Staatskritik Bearbeiten Aus Sicht des Libertarismus ist der Staat ein illegitimer freiheitsverkurzender Zwangsapparat Eine freie auf Vertrage zwischen Individuen gestutzte Ordnung des Gemeinwesens sei die einzig legitime Der Libertarismus stutzt sich wie der Anarchokapitalismus starker als die sonstige anarchistische Staatskritik auf wirtschaftswissenschaftliche Erwagungen Er lehnt beispielsweise Marktversagen als Legitimation staatlichen Handelns ab und sieht in staatlichen Regulierungen ungerechtfertigte Begunstigungen einzelner wirtschaftlicher Akteure Das Misstrauen gegenuber staatlichen Regelungen wird oft historisch begrundet So sei sowohl die Entstehung des Staates im Ganzen als auch die Entstehung des Wohlfahrtsstaates macht und interessengeleitet gewesen Libertare weisen darauf hin dass alle Sozialversicherungen aus freiwilligen Selbsthilfe Organisationen entstanden seien 5 Gegenwartige staatstheoretische Debatte BearbeitenBezugspunkt fur die gegenwartige staatstheoretische Debatte sind insbesondere die Staatslehren der Weimarer Republik namentlich von Hans Kelsen Carl Schmitt Hermann Heller und Rudolf Smend Alle bildeten einflussreiche Schulen oder Denkrichtungen und wirken weiter auf die heutige Staatsdiskussion Pragenden Einfluss auf die Weimarer Staatsdiskussion die mit dem Methodenstreit der Weimarer Staatsrechtslehre einherging hatte wiederum die Allgemeine Staatslehre 1900 von Georg Jellinek In ihr entwickelt er eine Drei Elemente Lehre nach der zur Anerkennung eines Staates als Volkerrechtssubjekt die drei Merkmale Staatsgebiet Staatsvolk und Staatsgewalt erforderlich seien siehe Volkerrecht Zudem spaltete Jellinek die Staatslehre in eine Allgemeine Soziallehre und eine Allgemeine Staatslehre Juristischer und soziologischer Staatsbegriff in der Weimarer Republik Bearbeiten Fur den Neukantianer Hans Kelsen und seine Reine Rechtslehre war der Staat etwas rein Juristisches also normativ Geltendes Er sei nicht irgendeine Realitat oder ein Gedachtes neben oder ausser der Rechtsordnung sondern nichts als ebendiese Rechtsordnung selbst Der Staat ist somit also weder Urheber noch Quelle der Rechtsordnung Solche Vorstellungen waren fur Kelsen Personifikationen und Hypostatisierungen Fur ihn war der Staat vielmehr ein System von Zurechnungen auf einen letzten Zurechnungspunkt und eine letzte Grundnorm Der Staat ist fur diese rein juristische Betrachtung also identisch mit seiner Verfassung er bleibt frei von allem Soziologischen Carl Schmitt dagegen interessierte sich fur die wie er es nannte soziologische Frage wie sich der Staat als politische Einheit eines Volkes konstituiere Die Leistung eines Staates als massgebende politische Einheit war fur ihn daher innerhalb seines Territoriums eine vollstandige Befriedung herbeizufuhren und dadurch eine Situation zu schaffen in der Rechtsnormen gelten konnen Der Staat sei dabei aber grundsatzlich dem Politischen nachgeordnet Der Begriff des Staates setzt den Begriff des Politischen voraus Der Staatsbegriff konne demnach nicht langer die fundamentale Kategorie bilden denn er leiste nicht mehr was er leisten soll namlich die politische Einheit zu bezeichnen An diese Stelle trete das Politische dessen Begriff nicht mehr vom Staatsbegriff gewonnen werden konne hervor Daraus ergeben sich neue Perspektiven In der Zeit des Nationalsozialismus eroffneten sich fur Schmitt etwa jenseits des Staates neuartige Grossraume die die Uberwindung des alten zentralen Staatsbegriffs forderten Auch weiche das Politische auf nichtstaatliche Akteure aus z B den Partisanen als irregularen nichtstaatlichen Kombattanten dessen absolute Feinderklarung mit dem Versuch des klassischen Volkerrechts nicht mehr vereinbar sei ihn in die Sphare des offentlichen Rechts zu integrieren Dabei blieb Schmitts Staatsbegriff aber letztlich immer noch auf einen von oben und aussen kommenden statischen Staatswillen bezogen der jedoch durch den Bezug auf die politische Einheit des Volkes auf ein Element von unten verwies und damit potenziell auf die Dynamik der modernen Gesellschaft Indem die Demokratie den Gegensatz von Staat und Gesellschaft aufhebt werde der Staat namlich Selbstorganisation der Gesellschaft Die Gleichung staatlich politisch stimme nicht mehr weil nun alle bisher nur staatlichen Angelegenheiten gesellschaftlich und alle bisher allein gesellschaftlichen Angelegenheiten staatlich werden Damit wurde der Staat fur Schmitt zwangslaufig zum totalen Staat der potenziell jedes Sachgebiet ergreift auch und insbesondere die Sphare der Wirtschaft Damit nimmt Schmitt eine Entwicklungsdynamik moderner Gesellschaften in den Blick die nur noch begrenzt von staatlichen und rechtlichen Instanzen beherrscht wird Die Epoche der Staatlichkeit geht zu Ende Der Staat als das Modell der politischen Einheit der Staat als Trager des Monopols der politischen Entscheidung wird entthront Die soziologische Frage nach dem Zustandekommen einer politischen Einheit fuhrte Schmitt dabei auf das Gebiet des Politischen also der Assoziation und Dissoziation von Menschen und auf diesem Weg letztlich uber den Staat hinaus Auch Hermann Heller bezog sich in seiner Staatslehre 1934 auf soziologische Momente wenn er die Wirklichkeit des Staates betonte Fur ihn war der Staat eine in der gesellschaftlichen Wirklichkeit tatige Einheit die nicht losgelost von der jeweiligen Wirklichkeit existiert sondern sich stets aus der sich verandernden Realitat formen und rechtfertigen muss Der Staat als politische Einheit lasse sich nicht mit der Gesellschaft identifizieren Staat sei notwendig organisierte Einheit die durch entsprechende Institutionen ihre Gestalt und Handlungsfahigkeit erhalte Da das Gesetz der Organisation das grundlegende Bildungsgesetz des Staates sei sei die Einheit des Staates immer nur als Ergebnis bewusster Einheitsbildung statt als Organisation zu begreifen Um seine Funktionen erfullen zu konnen bedurfe der Staat einer organisatorischen Machtentfaltung Der Staatswille wird durch staatliche Organe als Herrschaft vermittelt nicht durch beliebig handelnde gesellschaftliche Krafte Die ihn permanent gestaltenden Krafte machen die Wirklichkeit des Staates aus Diese Krafte Parteien Gruppen und Verbande sind dabei als konkrete Strukturen die Voraussetzung fur den demokratischen Prozess Diese Strukturen sind jedoch wiederum auf Voraussetzungen angewiesen namlich auf eine politische Wertgemeinschaft und eine soziale Homogenitat Ohne ein Mindestmass sozialer Homogenitat sei staatliche Einheitsbildung nicht moglich Hierin liegt die Grundlage dessen was Heller erstmals als sozialen Rechtsstaat bezeichnete Der vierte staatstheoretische Entwurf aus der Gruppe der bedeutenden Weimarer Staatsrechtler ist die Integrationslehre Rudolf Smends Smend wurde der Geisteswissenschaftlichen Schule der Staatstheorie zugerechnet die sich mit einem soziologischen Staatsbegriff gegen Rechtspositivismus und Formalismus wandte Smend verstand den Staat als geistige Realitat dessen Lebensprozess auf einem dynamisch dialektischen Charakter beruhe Dieses dynamische Staatsverstandnis spiegelt sich auch darin wider dass die staatlichen Organe und Gewalten nicht als Substanzen ruhender Art sondern als bewegende Krafte verstanden werden Der Staat ist nur weil und sofern er dauerhaft integriert Er lebt nur in diesem Prozess bestandiger Erneuerung dauernden Neuerlebtwerdens Er lebt gewissermassen von einem Plebiszit das sich jeden Tag wiederholt Die Verfassung als die gesetzliche Normierung einzelner Seiten dieses Prozesses stellt die Aufgabe solcher Einheitsbildung Smend entwickelte 1928 in seinem Hauptwerk Verfassung und Verfassungsrecht eine Lehre der Integrationsmoglichkeiten von Burgern in den Staat Die wesentliche Leistung des Staates sei es eben jene Integration herzustellen und aufrechtzuerhalten Hierbei unterschied Smend drei wesentliche Integrationstypen Als erste nannte er die personliche Integration eines legitimen Monarchen der den geschichtlichen Bestand staatlicher Gemeinschaftswerte symbolisiere Den zweiten Typus bezeichnete er als funktionale Integration bei dem bestimmte Werte die Herrschaft begrundeten namlich irrationale die ihr Legitimitat geben und rationale die sie vor allem als Verwaltung rechtfertigen Als dritten Typus meinte Smend eine Sphare der sachlichen Integration ausmachen zu konnen die sich vor allem auf Symbole und Raum als Integrationsfaktoren stutzt Die Fulle des staatlichen Gehalts sei vom Einzelnen nicht mehr fassbar weshalb sie durch Symbole und auf die Vertretung der Gesamtheit hin ausgerichtete Vorgange reprasentiert werden musse So werde die Integrationswirkung des Staates intensiv nicht extensiv erlebbar Geschichte sei dabei einer der wirkmachtigsten Faktoren staatlicher Integrationsfahigkeit da sie das Fliessende und nicht das Statische verdeutliche Noch wichtiger sei nur das Staatsgebiet durch das der Staat seine wesentlichste Konkretisierung erfahrt so dass es an erster Stelle unter den sachlichen Integrationsfaktoren stehe Zeit und Raum stellen nach Smend demnach zwei der wichtigsten Grossen bei der sachlichen Integration dar Soziologische Theorie Machttheorie Bearbeiten Der Staat wird als logische Folge der Ausubung von Macht beziehungsweise Herrschaft gesehen Gemass der 1909 von Oppenheimer formulierten soziologischen Staatsidee ist der Staat ursprunglich eine gesellschaftliche Einrichtung die von einer siegreichen Menschengruppe einer besiegten Menschengruppe aufgezwungen wurde mit dem einzigen Zwecke die Herrschaft der ersten uber die letzten zu regeln und gegen innere Aufstande und aussere Angriffe zu sichern Nachdem Machiavelli schon im 16 Jahrhundert in seinem Werk Il Principe Herrschaftsformen erwerb und erhalt untersucht hatte steht heute Max Webers Herrschaftssoziologie im Mittelpunkt Weber begreift die Ausubung von Macht und Herrschaft im Hinblick auf einen subjektiven Handlungssinn Sein Hauptinteresse galt der Beziehung zwischen Herrschenden und Beherrschten dem Konkurrenzkampf um politische Amter und dem Handeln politischer Eliten Fur Weber Wirtschaft und Gesellschaft 1922 definiert sich der Staat als diejenige menschliche Gemeinschaft welche innerhalb eines bestimmten Gebietes das Monopol legitimer physischer Gewaltsamkeit fur sich mit Erfolg beansprucht Weber unterscheidet drei Idealtypen von legitimer Herrschaft nach der Art ihres Legitimationsglaubens rationale bzw legale Herrschaft kraft gesetzter Ordnung z B Burokratie traditionale Herrschaft kraft Glaubens an die Heiligkeit der von jeher vorhandenen Ordnungen und Herrengewalten z B Patriarchat Feudalismus und charismatische Herrschaft kraft affektueller Hingabe an die Person des Herrn und ihre Gnadengaben Charisma z B Propheten die sich stets in eine rationale oder traditionale Herrschaft versachlicht Siehe auch Herrschaft Niklas Luhmann greift in seinem Werk Legitimation durch Verfahren den Gedanken der Legitimitat indizierenden Legalitat des Typus der legalen Herrschaft auf In Macht 1975 verwendet er den Begriff Staat in Anfuhrungszeichen Und in Die Politik der Gesellschaft 2000 definiert Luhmann den Begriff als eine semantische Einrichtung Der Staat ist kein politisches System sondern die Organisation eines politischen Systems zur Selbstbeschreibung dieses politischen Systems Jurgen Habermas bemerkte zur legalen Herrschaft dass wenn man fur einen wirksamen Legitimitatsglauben einen Wahrheitsbezug voraussetzt bei ihr das Verfahren der Ordnungssetzung nicht als solches Legitimation erzeugen konne sondern dass auch das Ordnungssetzungsverfahren selbst unter Legitimationszwang stehe Es mussten daher zusatzlich Argumente fur die legitimierende Kraft des Ordnungssetzungsverfahrens angegeben werden z B die in einer Verfassung festgeschriebenen Regeln und Kompetenzen diesbezuglich Siehe auch Diskurstheorie des Rechts Hermann Lubbe wendet hiergegen wiederum ein dass zwischen argumentativer Normbegrundung und dezisionistischer Normdurchsetzung zu unterscheiden sei womit er eher Normsetzung gemeint haben durfte In der parlamentarischen Debatte komme es zu Legitimation durch Abstimmung Im Gegensatz zu Weber begreift Michel Foucault die Ausubung von Macht und Herrschaft als subjektlose Strategie In seiner Machttheorie geht er von einem strategisch produktiven Machtbegriff aus und setzt Macht und Wissen in Beziehung zueinander Relativ spat das heisst intensiv erst seit Ende der 1980er und Beginn der 90er Jahre wurden auch von feministischer Seite beziehungsweise der Geschlechterforschung gender studies Staat und Demokratie kritisch auf Macht und Herrschaft untersucht vorher war eine kritische Staatstheorie quasi eine Leerstelle des Feminismus der Frauenbewegung Ziel einer feministischen Konzeptualisierung von Staatlichkeit ist die Sichtbarmachung des Geschlechts des Staates und daraus hervorgehend die Dekonstruktion der staatlich institutionellen Strukturen und Mechanismen die die hierarchische Zweigeschlechtlichkeit aufrechterhielten Der Staat wird als Verdichtung der vorhandenen sozialen Widerspruche erkannt die strukturelle Mannlichkeit seiner Institutionen Mannerbund seiner Interessen und seiner organisationellen Regeln Werte Normen und Strukturen wurden durch die sozial und staatskritische Geschlechterforschung aufgedeckt und kritisiert Sauer 2003 Die liberal feministische Richtung hingegen bezieht sich positiv auf den Staat der als neutraler Vermittler die unterschiedlichen Interessen vertreten solle Mit Blick auf die skandinavischen Wohlfahrtsstaaten fehle es ihm demnach lediglich an frauenfordernden Mechanismen Das dem Staat zugrunde liegende mannliche Familienernahrermodell und die daraus resultierende doppelte Vergesellschaftung von Frauen wird dabei selten hinterfragt Sauer 2003 Demokratietheorie Bearbeiten Hauptartikel Demokratietheorie Die heute in Deutschland gultige reprasentative Demokratie hat etwa Bruno Schmidt Bleibtreu u a in seinem Kommentar zum Grundgesetz definiert Demokratie besteht erstens darin dass grundsatzlich das Volk selbst die Staatsfunktionen ausubt wobei allerdings aus praktischen Notwendigkeiten heraus niemals samtliche Volksangehorigen und nicht einmal alle erwachsenen Angehorigen dieses Volkes die Herrschaft ausuben konnen sondern immer nur eine moglichst grosse Zahl von ihnen also die Mehrheit Zweitens erfolgt diese Herrschaftsausubung der Mehrheit heute meistens nicht unmittelbar also nicht durch direkte Entscheidung uber die Regierungs und Gesetzgebungsakte im Wege einer Volksabstimmung sondern sie vollzieht sich regelmassig durch die Wahl einer Volksvertretung der Legislative die ihrerseits wieder regelmassig durch Wahl die Regierung die Exekutive bestellt Endlich gehort zum Begriff der Demokratie dass diese durch Wahlen erfolgende Bestellung der Staatsorgane auf Zeit wenn nicht sogar auf Abruf erfolgt sowie dass die Wahlen frei sind und auf Gleichheit des Wahlrechtes fur alle erwachsenen Staatsburger beruhen Diese Merkmale nehmen die von den Philosophen der Aufklarung vor allem Locke Montesquieu Rousseau und Kant begrundete Menschenrechts Rechtsstaats und Demokratietradition auf und verankern sie verfassungsrechtlich Volkssouveranitat Mehrheitsprinzip Parlamentarismus Gewaltenteilung Rechtsstaatlichkeit besonders im Blick auf Menschenwurde Meinungsfreiheit und von da aus geheimes gleiches und freies Wahlrecht weltanschauliche Neutralitat Meinungs und Parteienpluralismus Das Grundgesetz will Konstruktionsprinzipien der Weimarer Verfassung vermeiden die der Parlamentarische Rat als Fehlentwicklungen betrachtete So waren Grundrechte in der Weimarer Verfassung nicht grundsatzlich exemiert also der Staatsgewalt vorgeordnet sondern wurden in Form von Abwehrrechten gegen den Staat als Gewahrung des Staates an die Burger aufgefasst Die Grundrechte waren durch eine qualifizierte Mehrheit unabhangig von der Tragweite wie der fuhrende Verfassungskommentar formulierte veranderbar Zugleich verzichtete die Weimarer Verfassung auf ein unveranderliches Staatsziel weshalb Kritiker monierten sie verhalte sich neutral zu jeder beliebigen politischen Zielsetzung Im Grundgesetz wird demgegenuber die unantastbare Menschenwurde als positiv qualifizierter Grund und Inhalt der Demokratie aufgefasst der alle weiteren Grundrechte und Einzelgesetze tragen und durchdringen soll Darum sind die Grundrechte selbst unabdingbar und stehen keiner Mehrheitsentscheidung zur Disposition Die so verstandene wehrhafte Demokratie soll nicht beliebige politische Ziele erlauben sondern Parteien und Staatsorganen absolute Grenzen setzen Diese Auffassung von Demokratie hat sich in den meisten westlich orientierten Staaten der Gegenwart vor allem in Europa und Nordamerika durchgesetzt Sie beansprucht eine allgemeine Wertgrundlage die Menschenrechte als Basis aller Rechtsstaatlichkeit In der UN Charta werden diese daruber hinaus als universale Basis der Volkerbeziehungen proklamiert Rechtsstaatliche Demokratie gilt nach westlichem Verstandnis daher tendenziell als allgemeingultiges Staatsmodell Sie unterliegt aber schon innerhalb demokratisch verfasster Gesellschaften wie auch zwischen verschiedenen Volkern Kulturen und Staatsformen standiger Neubewertung und Neudefinition Siehe auch BearbeitenPolitische Theorie Staatsableitung StaatssoziologieLiteratur BearbeitenKlassische Werke Bearbeiten Platon Politeia Der Staat ISBN 3 15 008205 6 Aristoteles Politik Die politischen Dinge ISBN 3 15 008522 5 Cicero De re publica 54 bis 51 v Chr Vom Gemeinwesen ISBN 3 15 009909 9 Augustinus De civitate Dei Um 420 Vom Gottesstaat ISBN 3 423 30123 6 Thomas von Aquin De regimine principum Uber die Herrschaft der Fursten ISBN 3 15 009326 0 ders Summa theologica 1265 oder 1266 bis 1273 Summe der Theologie Dante Alighieri De Monarchia Um 1316 Uber die Monarchie Marsilius von Padua Defensor Pacis 1324 Verteidiger des Friedens Nikolaus von Kues De concordantia catholica 1433 34 Uber die allgemeine Eintracht Niccolo Machiavelli Il Principe 1513 Der Furst ISBN 3 15 001219 8 Martin Luther Von weltlicher Obrigkeit 1520 Jean Bodin Les six livres de la Republique 1576 Sechs Bucher uber den Staat ISBN 3 15 009812 2 Thomas Hobbes Leviathan 1651 Leviathan ISBN 3 15 008348 6 John Locke Two Treatises of Government Zwei Abhandlungen uber die Regierung ISBN 3 15 009691 X Montesquieu De l esprit des lois 1748 Vom Geist der Gesetze ISBN 3 15 008953 0 Jean Jacques Rousseau Du Contrat social 1762 Alexis de Tocqueville De la democratique en amerique Uber die Demokratie in Amerika Jean Jacques Rousseau Du contract social ou principes droit politique Der Gesellschaftsvertrag oder die Grundsatze des Staatsrechts 1880 Pierre Joseph Proudhon Systeme des contradictions economiques ou Philosophie de la misere 1846 System der okonomischen Widerspruche oder Philosophie des Elends Kramer Berlin 2003 ISBN 3 87956 281 4 Marx Engels Kommunistisches Manifest 1848 ISBN 3 88619 322 5 Karl Marx Zur Judenfrage 1843 MEW Band 1 Friedrich Engels Der Ursprung der Familie des Privateigentums und des Staats 1884 Michail Bakunin Gosudarstvennost i anarhiya Gosudarstvennost i anarchija 1873 Staatlichkeit und Anarchie ISBN 3 87956 233 4 Pjotr Kropotkin La conquete du pain 1892 Die Eroberung des Brotes ISBN 3 922209 08 4 ders Mutual Aid A Factor of Evolution 1902 Gegenseitige Hilfe ISBN 3 900434 27 1 Georg Jellinek Allgemeine Staatslehre 1900 Franz Oppenheimer Der Staat Lenin Staat und Revolution 1917 Max Weber Wirtschaft und Gesellschaft 1922 ISBN 3 16 147749 9 Onlinetext Hans Kelsen Allgemeine Staatslehre 1925 Carl Schmitt Verfassungslehre 1928 Eugen Paschukanis Allgemeine Rechtslehre und Marxismus 1929 Karl Barth Christengemeinde und Burgergemeinde 1946 John Rawls A Theory of Justice 1971 Eine Theorie der Gerechtigkeit ISBN 3 518 06737 0 Nicos Poulantzas L etat le pouvoir le socialisme 1977 Reinhold Zippelius Allgemeine Staatslehre Politikwissenschaft 17 Auflage C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 71296 8 Weitere Literatur Bearbeiten Andreas Anter Wilhelm Bleek Staatskonzepte Die Theorien der bundesdeutschen Politikwissenschaft Campus Verlag Frankfurt am Main New York 2013 ISBN 978 3 593 39895 2 Lars Bretthauer Alexander Gallas John Kannankulam Ingo Stutzle Hrsg Poulantzas lesen Zur Aktualitat marxistischer Staatstheorie VSA Hamburg 2006 ISBN 3 89965 177 4 Einleitung Alex Talbot Coram State Anarchy Collective Decisions Some Applications of Game Theory to Political Economy 2001 Staat vs Anarchie aus spieltheoretischer Sicht Alex Demirovic Nicos Poulantzas Aktualitat und Probleme materialistischer Staatstheorie Westfalisches Dampfboot Munster 2007 ISBN 978 3 89691 622 8 Rezension von B Opratko Joachim Hirsch Materialistische Staatstheorie Transformationsprozesse des kapitalistischen Staatensystems VSA Verlag Hamburg 2005 ISBN 3 89965 144 8 Frei zugangliche PDF Datei Joachim Hirsch Der nationale Wettbewerbsstaat Staat Demokratie und Politik im globalen Kapitalismus Berlin Rotterdam 1995 ISBN 3 89408 049 3 Walter Kreck Grundfragen christlicher Ethik Kaiser Munchen 1975 ISBN 3 459 01019 3 Martin Kriele Einfuhrung in die Staatslehre Die geschichtlichen Legitimitatsgrundlagen des demokratischen Verfassungsstaates 6 uberarbeitet und erweiterte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2003 ISBN 3 17 018163 7 Birgit Sauer Staat Demokratie und Geschlecht aktuelle Debatten In gender politik online August 2003 PDF 420 KB Rudiger Voigt Ulrich Weiss Hrsg Handbuch Staatsdenker Franz Steiner Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 515 09511 2 Rudiger Voigt Hrsg Staatsdenken Zum Stand der Staatstheorie heute Nomos Baden Baden 2016 ISBN 978 3 8487 0958 8 Jens Wissel amp Stefanie Wohl Hrsg Staatstheorie vor neuen Herausforderungen Analyse und Kritik Westfalisches Dampfboot Munster 2008 ISBN 978 3 89691 747 8 Rezension von I Kupeli Staatstheorie Politischer Uberbau Ideologie autoritarer Etatismus VSA Verlag Hamburg 1978 ISBN 3 87975 161 7 Reinhold Zippelius Geschichte der Staatsideen 10 Auflage Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 49494 3 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Staatsphilosophie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Carsten G Ullrich Soziologie des Wohlfahrtsstaates Campus Verlag Frankfurt 2005 ISBN 3 593 37893 0 S 17 a b Carsten G Ullrich Soziologie des Wohlfahrtsstaates Campus Verlag Frankfurt 2005 ISBN 3 593 37893 0 S 23 Carsten G Ullrich Soziologie des Wohlfahrtsstaates Campus Verlag Frankfurt 2005 ISBN 3 593 37893 0 S 25 Moritz Zeiler Materialistische Staatskritik Eine Einfuhrung Theorie org 1 Auflage Schmetterling Verlag Stuttgart 2017 ISBN 3 89657 671 2 S 186 Stefan Blankertz Kritische Einfuhrung in die Okonomie des Sozialstaates 2005 S 130 PDF 329 KB Memento des Originals vom 31 Januar 2012 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot docs mises de Normdaten Sachbegriff GND 4077784 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staatstheorie amp oldid 235639475