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Die Politik altgriechisch Politika Politika die politischen Dinge 1 ist die wichtigste staatsphilosophische Schrift des Aristoteles Das in acht Bucher aufgeteilte Werk behandelt hauptsachlich verschiedene real existierende und abstrakte Verfassungen Politik Buch 2 1262b OCT Zeilen 8 polesin 25 ginomena tekna in der von Theodoros Gazes geschriebenen Handschrift Udine Biblioteca Arcivescovile 258 fol 24r Mitte des 15 Jahrhunderts In diesem Werk stellt Aristoteles vier Thesen auf die jahrhundertelang widerspruchslos anerkannt 2 wurden Sie lauten der Mensch ist ein Zoon politikon ein soziales auf Gemeinschaft angelegtes und Gemeinschaft bildendes Lebewesen die Polis ist die vollkommene Gemeinschaft die Polis ist naturlich die Polis ist von Natur aus fruher als das Haus und die Individuen 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Inhaltsubersicht 1 2 Der Mensch als zoon politikon 1 3 Der teleologische Naturbegriff 1 4 Definition des Staates 1 5 Staatsformenlehre 1 5 1 Erste Staatsformenlehre 1 5 2 Zweite Staatsformenlehre 1 6 Okonomik 2 Die drei Basis Theoreme der Politik 3 Kritik 4 Siehe auch 5 Literatur 5 1 Werkausgaben und Ubersetzungen 5 2 Sekundarliteratur 6 Weblinks 7 FussnotenInhalt BearbeitenInhaltsubersicht Bearbeiten Buch Inhalt 5 Hinweis I Staatsentstehung Anthropologie Grundlagen des politischen Aristotelismus Okonomie II Kritik bekannter Verfassungen insbesondere der Politeia Platons III Politische Grundbegriffe Burger Verfassung 6 8 sogenannte erste Staatsformenlehre 14 17 Monarchie IV Verfassungen 4 6 Demokratie inkl Typologie der Demokratie 5 7 6 Oligarchie 7 Aristokratie 8 9 11 12 Politie 10 Tyrannis V Verfassungswandel und erhalt 10 12 Tyrannis VI Verfassungen 4 5 Demokratie 6 8 Oligarchie VII VIII Der beste Staat und die Erziehung seiner Burger Hinweis Die Zahlen beziehen sich auf die Kapiteleinteilung Der Mensch als zoon politikon Bearbeiten Hauptartikel Zoon politikon Aristoteles bezeichnet darin den Menschen als zoon politikon zῷon politikon gesellschaftliches Wesen in Politika I 2 und III 6 Dieser Begriff ist zu einem Grundbegriff der abendlandischen Anthropologie geworden Die Grundbestimmung des Menschen ist das Zusammenleben mit anderen Nur so verwirklicht er seine Natur die ihn im Gegensatz zu den Tieren mit Sprache und Vernunft ausgestattet hat und damit mit der Moglichkeit sich Vorstellungen von Recht und Unrecht zu machen und mit anderen auszutauschen Wer von Natur also nicht aufgrund von Verbannung oder Schicksal ausserhalb des Staats lebt der ist so Aristoteles entweder ein Tier oder aber ein Gott Der teleologische Naturbegriff Bearbeiten Aristoteles glaubt wie Platon dass Ordnung nicht durch Zufall entsteht Ebenso entsteht sie nicht durch eine gottliche Intelligenz Die Natur ist nach einem in sich stimmigen Plan aufgebaut der sich dann erfullt wenn jedes Ding den in ihm enthaltenen Zweck verwirklicht und so sein Wesen vollbringt und seine Funktion im Ganzen erfullt Definition des Staates Bearbeiten Der Staat ist fur Aristoteles der Zusammenschluss kleinerer Gemeinschaften zu einer grossen die das Ziel der Gluckseligkeit erfullt Entstanden aus der logischen Folge wachsender Gemeinschaften Familie und Herr Sklave Hausgemeinschaft Dorf Polis besteht der Staat als naturliche Einheit zur Ermoglichung eines vollkommenen Lebens Nur in der Polis ist die vollendete Selbstgenugsamkeit Autarkie moglich Von Natur aus existiert nach Aristoteles Herrschendes und Beherrschtes Herrschend sei derjenige der vorausschauen kann Freie Manner sollen die Staatsangelegenheiten je nach Regierungsform bestimmen Freie Frauen und Kinder werden von Sklaven unterschieden Staatsformenlehre Bearbeiten Erste Staatsformenlehre Bearbeiten Staatsformenschema nach Aristoteles 6 Pol III 6 8 Anzahl derHerrschenden Gemeinwohl EigennutzEiner Monarchie TyrannisWenige Aristokratie OligarchieViele Politie DemokratieIn der Politik wird zum ersten Mal eine systematische Analyse von Staatsformen unternommen In der sogenannten ersten Staatsformenlehre Pol III 6 ff werden insgesamt sechs Grundtypen von Regierungen gezahlt 7 Diese gruppieren sich zu jeweils Dreien einmal als richtige Staatsformen und einmal als deren drei verfehlte Abweichungen Die drei guten Verfassungen die alle auf das Wohl der Allgemeinheit bzw des Staates ausgerichtet sind Monarchie Aristokratie 8 und Politie werden den drei entarteten Verfassungen gegenubergestellt die nur dem Wohl der Herrschenden ihrem Eigennutz dienen Tyrannis Oligarchie und Demokratie Die Demokratie gilt ihm dabei als Herrschaft der vielen Freien und Armen im Staate die zu Lasten der Tuchtigen und zum Schaden der Wohlhabenden erfolgt Auch ist es fur Aristoteles nicht zulassig dass die Armen machtiger als die Reichen sind Da sie zahlreicher sind und in der Demokratie die Mehrheit massgeblich ist bewirke die Demokratie eine Dominanz der Armen Dies warf er gerade der extremen Form der Demokratie vor die nicht dem Wohl der Allgemeinheit dient Die drei schlechten Staatsformen verfehlten damit alle den Zweck das vollkommene Leben in der Polis Gemeinschaft zu ermoglichen Zweite Staatsformenlehre Bearbeiten Der Demokratie widmet Aristoteles im IV Buch der Politik besonderes Augenmerk Die sogenannte zweite Staatsformenlehre des 4 Kapitels untersucht die verschiedenen Formen demokratischer Verfassungen auf empirischer Basis und kommt schliesslich zu einem deutlich milderen Urteil diese Regierungsform betreffend was allerdings nicht fur ihre extreme Form gilt vgl Pol IV und VI Bezuglich der Unterarten der Volksherrschaft nennt er an einer Stelle funf IV Buch an anderer Stelle vier VI Buch Erweitert man die Angaben der ersten Stelle mit denen der letzteren ergibt sich folgendes Bild Formen der Demokratie nach Aristoteles Pol IV 4 VI 4 9 Typ an der Regierung haben teil ohne Rechte sind Regierungsweise IPolitie Arm und Reich zu gleichen Teilen Besitzlose Fremde Nichtburger Unfreie gesetzlichII die Reichen und alleBesitzenden Zensus Besitzlose Fremde Nichtburger Unfreie gesetzlichIII alle einheimischer Herkunft Fremde Nichtburger Unfreie gesetzlichIV alle Burger Nichtburger Unfreie gesetzlichVextremeDemokratie alle freien Einwohner Unfreie Sklaven ungesetzlich willkurlichDie erste Form beschreibt eigentlich die Politie so wie sie Aristoteles definiert In ihr haben die Armen und Reichen im jeweils gleichen Masse an der Regierung anteil keiner hat Vorrang und es gilt dass kein Teil uber den anderen regiert sondern beide vollkommen ebenburtig sind 10 Die zweite Form beruht nicht mehr auf der paritatischen Gleichheit der Armen und der Reichen als wesentlichen Teilen der Stadt bei der Regierung sondern geht vom Besitz des Einzelnen aus Aufgrund des niedrigen Zensus ist jedoch die uberwiegende Mehrheit an den politischen Rechten beteiligt Allerdings werden die Amter in oligarchischer Manier nur an die Wohlhabenden vergeben wahrend alle mehr oder weniger Besitzenden wahlen und die Amtstrager kontrollieren durfen 11 In der dritten Form der Demokratie darf jeder an der Regierung teilhaben der einwandfreier Abstammung also Einheimischer ist ungeachtet seiner materiellen Umstande In der vierten Form der Demokratie zahlt nur noch der blosse Burgerstatus Neben Reichen und Besitzenden konnen auch Arme Besitzlose und Auslander mit Burgerrecht an der Regierung teilnehmen Die extremste Form der Volksherrschaft die funfte beteiligt alle an der Regierung die keine Sklaven sind Aristoteles kritisiert damit wohl indirekt die Athener Demokratie in ihrer radikalen Phase jedoch erscheint diese Beurteilung klar uberzogen 12 Wahrend in den ersten vier Formen der Demokratie mittels Gesetzen regiert wird ist dies bei der funften Form nicht der Fall Dazu Aristoteles weiter Wo die Gesetze nicht entscheiden da gibt es die Volksfuhrer griech Demagogen Denn da ist das Volk Alleinherrscher wenn auch ein aus vielen Einzelnen zusammengesetzter Ein solches alleinherrschendes Volk sucht zu herrschen weil es nicht von den Gesetzen beherrscht wird und wird despotisch wo denn die Schmeichler in Ehren stehen und so entspricht denn diese Demokratie unter den Alleinherrschaften der Tyrannis 13 Die beste Staatsform ist fur Aristoteles letztendlich die Politie wobei die Identitat dieser Staatsform beschrieben in Pol IV 8 9 ff mit der gemassigten Demokratie siehe oben Typ I unklar bleibt Die Politie ist eigentlich eine gemischte Verfassung und setzt sich aus Elementen der Oligarchie sowie der Demokratie zusammen 14 Von der Oligarchie ubernimmt sie beispielsweise dass die Beamten durch Wahlen bestellt werden und von der Demokratie dass die Partizipation an der Volksversammlung von keinem oder einem nur sehr niedrigen Zensus abhangig ist In der Politie besteht die richtig verstandene Gleichheit der Staatsteile sodass diese Verfassung wirklich gerecht ist und nur dem Allgemeinwohl dient ohne zu Lasten eines Staatsteiles zu gehen Okonomik Bearbeiten Der Oikos die Hausgemeinschaft ist die Gemeinschaft des edlen Lebens in Hausern und Familien um eines vollkommenen und selbstandigen Lebens willen Pol 1280 b 33 Aristoteles geht es nicht um eine Wirtschaftstheorie im modernen Sinne sondern um die Stellung des Oikos als festes naturliches Element in der vorwiegend agrarisch strukturierten Polis Die Polis ist die Einheit gesellschaftlichen Lebens die in der Lage ist autark alle Lebensbedurfnisse zu decken Der Ort des Wirtschaftens ist die Hausgemeinschaft Diese ist durch naturliche Herrschaftsbeziehungen bestimmt Wo immer Eines aus Mehreren zusammengesetzt ist und ein Gemeinsames entsteht da zeigt sich ein Herrschendes und ein Beherrschtes und zwar findet sich dies bei den beseelten Lebewesen aufgrund ihrer gesamten Natur Pol 1254 a 29 32 Hiermit rechtfertigt Aristoteles die Unterordnung von Frauen und Kindern unter den Herren des Oikos aber auch die naturliche Existenz von Sklaven Eigentum ist ein legitimer und fester Bestandteil des praktischen Lebens Zwei Dinge erwecken vor allem die Fursorge und die Liebe des Menschen Das Eigene und das Geschutzte Pol 1262 b 22 23 Fur Privateigentum spricht dass der Einzelne den Gutern mehr Fursorge zuteilwerden lasst als die Gemeinschaft Pol 1262 b 3 Durch das Vorhandensein von Eigentum gibt es klare Rechtsanspruche Pol 1263 a 15 16 und es gibt weniger Streitigkeiten Pol 1263 b 22 25 Schliesslich wird die Wirtschaftlichkeit durch das Vorhandensein von Eigentum verbessert Pol 1263 b 28 In rechtem Masse darf man auch Eigentum geniessen Es gehort auch zum Grossartigen sein Haus entsprechend seinem Reichtum einzurichten denn auch dieser ist eine Zier und vor allem fur dauerhafte Werke Aufwendungen zu machen denn diese sind die schonsten und in allem das Angemessene zu beachten NE IV 1123 a 6 10 Fur Aristoteles ist eine angemessene Besitzverteilung ein wichtiges Element einer angemessenen Staatsform Wenn nun das Mass und die Mitte anerkanntermassen das Beste sind so ist auch in Bezug auf die Glucksguter der mittlere Besitz von allen der beste denn in solchen Verhaltnissen gehorcht man am leichtesten der Vernunft Pol 1295 b 5 6 Allerdings lehnt Aristoteles einen prinzipiellen Egalitarismus ab So scheint die Gleichheit gerecht zu sein und sie ist es aber nicht unter allen sondern unter den Ebenburtigen Und ebenso scheint die Ungleichheit gerecht zu sein und ist es auch aber unter den Unebenburtigen Pol 1280 a 13 16 Werden diese strukturellen Unterschiede nicht berucksichtigt entsteht Unzufriedenheit Wenn es heisst in gleicher Ehre steht der Gemeine wie der Edle werden sich die Gebildeten argern als verdienten sie es nicht bloss gleich viel wie die anderen zu besitzen und darum werden sie sich oft verschworen und Aufstande machen Pol 1267 a 39 41 Eine massvolle Wirtschaftsweise im Oikos ist fur Aristoteles Grundlage eines guten Lebens und einer stabilen Polis Hierzu dient auch der Tausch von Waren und Dienstleistungen zwischen Bauern Handwerkern und Kaufleuten Fur diesen Tauschverkehr bedarf es des Geldes das die Funktion der Wertaufbewahrung des Zahlungsmittels und des Massstabes fur den Wert von Gutern hat Pol 1257 a 34 b 10 In dieser Verwendung ist Geld ein Mittel fur die Guterversorgung der Hausgemeinschaft und zur Herstellung der Autarkie in der Polis Wenn aber Geld nicht mehr Mittel sondern Zweck des Handelns ist dann kommt es zur Gelderwerbskunst der Chrematistik Es geht dann nicht mehr darum Gebrauchswerte zu tauschen sondern um das Anhaufen von Geld Pol 1257 b 29 Ein solches Verhalten betrachtet Aristoteles als unvernunftig und unnaturlich Denn da der Genuss in der Uberfulle besteht so suchen sie die Kunst die die Uberfulle des Genusses verschafft Und wenn sie dies nicht durch die Erwerbskunst zustande bringen so versuchen sie es auf anderen Wegen und benutzen dazu alle Fahigkeiten aber gegen die Natur denn die Tapferkeit soll nicht Geld verdienen sondern Mut erzeugen und auch die Feldherrnkunst und die Medizin sollen das nicht sondern Sieg und Gesundheit verschaffen Doch jene machen aus alle dem einen Gelderwerb als ob dies das Ziel ware auf das hin alles gerichtet werden musste Pol 1258 a 1 14 Entsprechend ist auch der Zins etwas Unnaturliches Er entsteht aufgrund der Raffgier der Pleonexia und ist etwas Hassenswertes weil er aus dem Geld selbst den Erwerb zieht Pol 1258 b 2 Eine weitergehende Auseinandersetzung mit der Gelderwerbskunst lehnte Aristoteles ab Dies sei nun hier nur im allgemeinen besprochen Es im Einzelnen genau zu beschreiben ist zwar nutzlich fur die Unternehmungen uns dabei aufzuhalten ware aber doch zu ordinar Pol 1258 b 34 35 Insofern hat die Betrachtung der Okonomik bei Aristoteles einen vollig anderen Blickwinkel als die modernen Wirtschaftswissenschaften Sie ist auf das rechte Mittel und ein gutes Leben ausgerichtet und nicht auf die effiziente und standige Mehrung des materiellen Wohlstandes Die drei Basis Theoreme der Politik BearbeitenDavid Keyt unterscheidet drei Basis Theoreme in der Politik des Aristoteles Das erste bringt Aristoteles nachdem er dargelegt hat dass die Polis aus mehreren Dorfern besteht ein Dorf wiederum aus mehreren Hausgemeinschaften 1 Die Polis der Staat existiert von Natur aus Da jeder Mensch nur lebt um den in ihm ruhenden Plan zu erfullen teleologischer Naturbegriff und er dazu die Polis benotigt da diese es ihm ermoglicht seine Eudaimonia zu erreichen existiert die Polis vom ersten Moment an wo es Menschen gibt 2 Der Mensch ist ein politisches Tier ein geselliges Lebewesen Dieses Theorem enthalt zwei Teile a Eine zoologische Klassifizierung des Menschen als politisches Herdentier mit den Bienen Ameisen etc 15 und b eine Unterscheidung des Menschen von den anderen Tieren aufgrund der Sprache die es ihm ermoglicht Gerechtes von Ungerechtem zu unterscheiden 3 Die Polis ist fruher als der Einzelne Verschiedene Deutungen Der Natur nach vorgangig meint dass eine Sache X gegenuber einer Sache Y vorgangig ist wenn X zwar ohne Y existieren kann Y aber nicht ohne X Beispiel Eltern und Kinder Der Substanz nach vorgangig meint dass eine Sache X gegenuber einer Sache Y vorgangig ist wenn X eine hohere Stufe der Entwicklung darstellt als Y Die Polis ist der Substanz nach vorgangig gegenuber dem Individuum da sie eine hohere Entwicklungsstufe darstellt als das Individuum Erkenntnistheoretisch In der Erkenntnis ist die Polis vorgangig gegenuber dem Einzelnen da erst die Polis den Einzelnen erkennt Die Substanz der Polis ist der Einzelne Der Begriff des Einzelnen erhalt aber erst durch die Polis seine Bedeutung Kritik BearbeitenOtfried Hoffe schatzt dass die politische Anthropologie auch heute noch uberzeugt allerdings muss man einschranken nur im Grundsatzlichen 16 Hoffe kritisiert zwei Punkte Erstens werden die offentlichen Gewalten beschonigt da Aristoteles primar ihr Ordnungspotential wahrnimmt und den Herrschaftscharakter verkleinert 16 Zweitens wirft Hoffe Aristoteles vor dass er keine panhellenische Perspektive habe obwohl es entsprechende Institutionen gebe Dass dies fehlt ist so Hoffe umso erstaunlicher als sie fur beide Ziele der Politik notwendig ist sowohl fur das Uberleben zen der einzelnen Polis als auch fur ihr gelungenes Leben eu zen 16 Hoffe schliesst daraus dass eine globale die gesamte Menschheit umfassende Einheit 17 geschaffen werden musse Hoffe spricht der Lehre der drei guten und drei schlechten bzw entarteten Staatsformen eine besondere Bedeutung fur das abendlandische Staatsdenken zu 18 Jochen Bleicken spricht diesen Kategorien als gedankliche n Gebilde n einer spaten Zeit die zur Legitimierung des demokratischen Gedankens und vor allem aus einer kritischen Haltung ihr gegenuber mit mehr oder weniger Vorbedacht in der Vergangenheit aufgefunden bzw erfunden wurden historischen Wert ab Er verwirft die Vorstellung einer radikalen Demokratie und betrachtet die Mitte des 5 Jahrhunderts bestehende Demokratie als die einzig historische 19 Auch Angela Pabst bestreitet die Existenz einer gemassigte n Demokratie der Archaik sowie eine Entwicklung der einen aus der anderen Systemvariante 20 Siehe auch BearbeitenSummierungstheseLiteratur BearbeitenWerkausgaben und Ubersetzungen Bearbeiten Aristoteles Politik Neu ubersetzt und mit einer Einleitung und erklarenden Anmerkungen versehen von Eugen Rolfes 3 Auflage Meiner Leipzig 1922 4 Aufl mit einer Einleitung von Gunther Bien Meiner Hamburg 1981 ISBN 978 3 7873 0514 8 Aristotelis politica Editio altera correctior Hrsg von Franz Susemihl bearbeitet von Otto Immisch Teubner Leipzig 1929 Aristotle Politics Griechisch Englisch ubersetzt von H Rackham Loeb Classical Library London und Cambridge MA 1944 Aristotelis Politica Hrsg von William David Ross Oxford Classical Texts Oxford 1957 massgebliche Edition Aristoteles Politik Eingeleitet ubersetzt und kommentiert von Olof Gigon 2 durchgesehene und um einen Kommentar erweiterte Auflage Artemis Zurich 1971 Aristoteles Politik Band 9 der Werke in deutscher Ubersetzung begrundet von Ernst Grumach hrsg von Hellmut Flashar 4 Teilbande ubersetzt und erlautert von Eckart Schutrumpf Akademie Verlag Berlin 1991 2005 Die am besten kommentierte deutsche Ausgabe Aristoteles Politik Nach der Ubersetzung von Franz Susemihl mit Einleitung Bibliographie und zusatzlichen Anmerkungen von Wolfgang Kullmann Auf der Grundlage der Bearbeitung von Nelly Tsouyopoulos und Ernesto Grassi neu hrsg von Ursula Wolf Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 978 3 499 55545 9 Aristoteles Politik Schriften zur Staatstheorie Ubersetzt und hrsg von Franz Ferdinand Schwarz bibliographisch erganzte Auflage Reclam Stuttgart 2010 ISBN 978 3 15 008522 6 Sekundarliteratur Bearbeiten Gunther Bien Die Grundlegung der politischen Philosophie bei Aristoteles Alber Freiburg und Munchen 1973 ISBN 978 3 495 47255 2 Alexander Fidora Johannes Fried Luise Schorn Schutte u a Hrsg Politischer Aristotelismus und Religion im Mittelalter und fruher Neuzeit Akademie Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 05 004346 3 Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Lexikon Kroners Taschenausgabe Band 459 Kroner Stuttgart 2005 ISBN 3 520 45901 9 Otfried Hoffe Aristoteles Politik In Geschichte des politischen Denkens Ein Handbuch Hrsg von Manfred Brocker Suhrkamp Frankfurt am Main 2007 ISBN 3 518 29418 0 S 31 46 Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Politik 2 bearbeitete Auflage Akademie Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 05 005172 7 wichtige Aufsatzsammlung Manuel Knoll Aristokratische oder demokratische Gerechtigkeit Die politische Philosophie des Aristoteles und Martha Nussbaums egalitaristische Rezeption Fink Munchen und Paderborn 2009 ISBN 978 3 7705 4858 3 Peter Koslowski Politik und Okonomie bei Aristoteles 3 durchgesehene und erganzte Auflage Mohr Siebeck Tubingen 1993 ISBN 978 3 16 145999 3 Richard Kraut Aristotle Political Philosophy Oxford University Press Oxford 2002 Henning Ottmann Geschichte des politischen Denkens Die Griechen Band 1 Teilband 2 Von Platon bis zum Hellenismus Metzler Stuttgart und Weimar 2001 ISBN 978 3 476 01898 4 Peter Weber Schafer Aristoteles In Klassiker des politischen Denkens I Hrsg von Hans Maier Heinz Rausch Horst Denzer Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 42161 X S 33 52 Weblinks BearbeitenPolitics englische Ubersetzung von Benjamin Jowett Fred Miller Aristotle s Political Theory In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Edward Clayton Aristotle Politics In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Fussnoten Bearbeiten Wortlich Dinge die die Stadt d h das Gemeinwesen betreffen Aristoteles Politik hrsg von Otfried Hoffe S 22 vgl auch Otfried Hoffe Aristoteles 2006 S 241 Aristoteles Politik hrsg von Otfried Hoffe S 22 Dies steht in Widerspruch zu Nikomachische Ethik 1162 a Die Liebe zwischen Mann und Frau besteht gemass der Natur Denn der Mensch ist von Natur aus ein mehr auf die Gemeinschaft zu zweien hin angelegtes Wesen als auf die Polis hin Insofern ist das Hauswesen alter und notwendiger als die Polis erstellt auf der Grundlage von Henning Ottmann Geschichte des politischen Denkens Die Griechen Von Platon bis zum Hellenismus Bd 1 2 Stuttgart Weimar 2001 S 172 196 212 Manfred G Schmidt Demokratietheorien 4 Auflage VS Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 531 16054 2 1 2 Die vier Schichten der Staatsformenlehre des Aristoteles Tabelle 1 Die erste aristotelische Staatsformenlehre S 31 Aristoteles nimmt Staatsverfassung und regierung ausdrucklich in eins vgl Arist Pol III 1278 b 9 ff In der aristotelischen Staatsformenlehre ist dies die Herrschaft der Besten so auch die wortliche Ubersetzung aus dem Griechischen Die Besten sind die Besten der Tugend oder der Tuchtigkeit nach erstellt auf der Grundlage von Aristoteles Politik IV 4 und VI 4 sowie Henning Ottmann Geschichte des politischen Denkens Die Griechen Von Platon bis zum Hellenismus Bd 1 2 Stuttgart Weimar 2001 S 207 Arist Pol IV 4 1291 b 33 f Arist Pol VI 4 1318 b 22 f Vgl Ottmann S 207 Arist Pol IV 4 1292 a 10 ff Vgl hierzu Arist Pol IV 9 1294 a 35 ff wobei jedoch zu beachten ist dass Aristoteles an anderer Stelle namlich in der Nikomachischen Ethik 1162 a ausfuhrt der Mensch sei aufgrund seiner Natur mehr mallon ein zoon syndyastikon ein fur eine Gemeinschaft zu Zweien bestimmtes Lebewesen als ein zoon politikon a b c Aristoteles Politik hrsg von Otfried Hoffe S 34 Aristoteles Politik hrsg von Otfried Hoffe S 35 Otfried Hoffe 2008 Kleine Geschichte der Philosophie Munchen Beck S 60 Bleicken Jochen 1995 Die athenische Demokratie 4 Aufl Paderborn Schoningh S 73 f Angela Pabst 2010 Die Athenische Demokratie Munchen Beck S 105 Werke des Aristoteles Logik Organon Kategorien Cat Lehre vom Satz De interpr Erste Analytik An pr Zweite Analytik An post Topik Top Sophistische Widerlegungen Soph el Naturphilosophie Physik Physik Phys Uber den Himmel De cael Uber Entstehen und Vergehen De gen et corr Meteorologie Meteor Uber die Welt De mundo Uber die Seele De an Uber Wahrnehmung und Wahrnehmbares De sens Uber Gedachtnis und Erinnerung De mem et rem Uber Schlafen und Wachen De somn Uber Traume De insomn Uber Weissagung imTraum De divinat Uber Lang und Kurzlebigkeit De long vit Uber die Jugend Uber Leben und Tod Uber die Atmung De iuv De vit et mort De resp Uber die Seele De spir Tiergeschichte Hist an Uber die Teile der Lebewesen De part an Uber die Bewegung der Lebewesen De mot an Uber die Fortbewegung der Lebewesen De inc an Uber die Entstehung der Lebewesen De gen an Uber die Farben De col Von horbaren Dingen De aud Physiognomik Physiogn Uber die Pflanzen De plant Uber wundersame Geruchte De mir Mechanik Mech Probleme Probl Uber unteilbare Linien De lin insec Lage der Winde Vent sit Uber Melissos Xenophanes und Gorgias De Mel Xenoph Gorg Metaphysik Metaphysik Met Ethik Politik Nikomachische Ethik Eth Nic Grosse Ethik M Mor Eudemische Ethik Eth Eud Uber Tugenden und Laster De virt et vit Politik Pol Uber Haushaltung in Familie und Staat Oec Der Staat der Athenener Ath pol Rhetorik Poetik Rhetorik Rhet Rhetorik an Alexander Rhet ad Alex Poetik Poet Fragmente Fragmente Fr Siehe auchAristotelismus Bekker Zahlung Corpus Aristotelicum Parva naturalia Pseudo Aristoteles allgemein als unecht anerkannt Authentizitat umstritten Normdaten Werk GND 4125035 7 lobid OGND AKS LCCN n79019736 VIAF 316365805 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Politik Aristoteles amp oldid 237648673