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Uber die Demokratie in Amerika franzosisch De la democratie en Amerique ist eine franzosische Studie von Alexis de Tocqueville uber die Vereinigten Staaten der Jackson Ara 1830er Jahre Sie analysiert die Folgen der von der modernen Demokratie als Staatsform durchzusetzenden Prinzipien der menschenrechtlichen Freiheit und Gleichheit anhand der Gesellschaft der USA Der Individualismus der Menschen fuhrt zu einem Ruckzug in die Privatsphare und zur fortschreitenden Machtubernahme durch eine zunehmend zentralisierte Regierung Dadurch entsteht ein Paternalismus der eine neue Art von sanftem Despotismus darstellt Trotz wachsender Gleichheit bleibt das Gefuhl der Ungerechtigkeit bei auch sehr geringen Unterschieden bestehen Die franzosische Originalausgabe wurde in zwei Banden veroffentlicht der erste erschien am 23 Januar 1835 der zweite zusammen mit der 8 Auflage des ersten Bandes am 24 April 1840 1836 erschienen bereits zwei deutsche Ubersetzungen des ersten Bandes Uber die Demokratie in Amerika ist ein Klassiker der Soziologie der Politikwissenschaft der Geschichtswissenschaften und der Amerikakunde und ist das meistzitierte Buch uber die Vereinigten Staaten Inhaltsverzeichnis 1 Die Amerikareise Tocquevilles 2 Inhalt 3 Politische Organisation 4 Das Vereinigungsrecht 5 Gesetz und Recht 6 Bildung 7 Gleichheit und Freiheit 8 Die Familie und die Rolle der Frau 9 Rezeption 10 Prognosen 11 Zitat 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseDie Amerikareise Tocquevilles BearbeitenEnde Marz 1831 wurden die Verwaltungsbeamten Alexis de Tocqueville und Gustave de Beaumont von der franzosischen Regierung nach Amerika entsandt um das amerikanische Gefangnissystem zu untersuchen Als sie nach funfeinhalb Wochen am 11 Mai in New York ankamen reisten sie zehn Monate lang durch die Vereinigten Staaten und beobachteten nicht nur die Gefangnisse sondern auch verschiedene Aspekte der amerikanischen Gesellschaft einschliesslich der Wirtschaft und der Politik Alexis de Tocqueville traf den Generalstaatsanwalt des Staates Louisiana Etienne Mazureau der ihm eine Reihe von soziologischen demografischen und sprachlichen Daten zur Verfugung stellte Funf Wochen bleiben sie in New York und treffen mit wichtigen Personlichkeiten zusammen sie notieren die Fragen und Antworten Im Juli 1831 fuhren sie nach Albany von dort zur Frontier Weitere Stationen waren Boston Philadelphia Baltimore Pittsburgh New Orleans Dann reisten sie durch die Staaten Mississippi Alabama Georgia South und North Carolina nach Washington Tocqueville traf mit Prasident Jackson zusammen Mit der Postkutsche fuhren sie zuruck nach Philadelphia und New York Alexis de Tocqueville und Gustave de Beaumont hielten sich auch kurz in Kanada auf und verbrachten im Sommer 1831 einige Tage in Niederkanada und Oberkanada den Provinzen aus denen spater das heutige Quebec und Ontario hervorgingen Im Februar 1832 waren sie in Frankreich zuruck Sie legten 1833 ihren Bericht uber das amerikanische Gefangnissystem vor Du systeme penitentiaire aux Etats Unis et de son application en France Uber das Strafvollzugssystem in den Vereinigten Staaten und seine Anwendung in Frankreich Beaumont schrieb anschliessend einen Roman uber die Rassenbeziehungen in den Vereinigten Staaten Marie ou l esclavage en Amerique der auf Deutsch unter dem Titel Die Wustenbraut 1854 in Wien veroffentlicht wurde Tocqueville hingegen der von der amerikanischen Politik fasziniert war schrieb seine politische und soziale Analyse der USA Inhalt BearbeitenDe la democratie en Amerique ist in erster Linie eine Analyse der republikanischen reprasentativen Demokratie und ihrer besonderen Form in den Vereinigten Staaten In seiner Einleitung zum ersten Band kundigte Tocqueville zunachst an dass er auf den zweiten Band verzichten wurde eine Entscheidung die er offensichtlich revidieren musste Der erste Band ist eine beschreibende Analyse der Demokratie in den Vereinigten Staaten Er befasst sich mit der Dynamik die die Demokratiebewegung der Regierungsform den Gesetzen und dem politischen Leben verleiht Die wichtigen Institutionen der amerikanischen Union haben nach Tocqueville allesamt neben ihrer problemlosenden Leistung noch eine zweite gleichsam ungewollte Nebenwirkung Sie erziehen die neuen Generationen der Amerikaner zu dem Burgersinn der in den jungen USA der 1830er Jahre vorherrscht Sie erhalten die mœurs Sitten Verantwortungsgefuhl Eigeninitiative Ordnungssinn Bereitschaft sich in die offentlichen Angelegenheiten einzumischen Kenntnisse demokratischer Praxis sowie einen offentlichen politischen Bereich in den die Kirchen nicht direkt intervenieren All dies gehort zu den US amerikanischen Selbstverstandlichkeiten Diese Selbstverstandlichkeiten ursprunglich meist ein Erbe der puritanischen Grunder werden durch das gesamte politische und gesellschaftliche Leben durch die Einrichtungen besonders der lokalen Politik zur zweiten Natur der Nordamerikaner gemacht Dies beschreibt Tocqueville nicht ohne den Hintergedanken dass Frankreich und andere europaische Nationen an diesem Teil des amerikanischen Beispiels lernen konnen So konnten sie vielleicht demokratische Sitten entwickeln Das letzte Kapitel dieses ersten Bandes der Democratie en Amerique untersucht die Hauptursachen dafur dass sich die demokratische Republik in Nordamerika erhalt und stabil ist Das wichtigste Ergebnis seiner Uberlegungen formuliert Tocqueville in der Uberschrift eines Unterkapitels Die Gesetze tragen mehr zur Erhaltung der demokratischen Republik in den Vereinigten Staaten bei als die geographischen Umstande und die mœurs noch mehr als die Gesetze Mit anderen Worten Die mœurs sind fur die Stabilitat der amerikanischen Union wichtiger als die geschriebene Verfassung und sie sind auch wichtiger als die besondere geopolitische Lage der USA In einer Fussnote zum ersten Absatz des so uberschriebenen Unterkapitels erinnert Tocqueville seinen Leser an die in einem vorangegangenen Kapitel gegebene Beschreibung dessen was er mit mœurs bezeichnet Dort steht Ich verstehe hier den Ausdruck mœurs in dem Sinne den die Alten dem Wort mores gaben ich wende ihn also nicht nur auf die eigentlichen Sitten an die man liebgewonnene Gewohnheiten nennen konnte sondern auf die verschiedenen Begriffe die die Menschen besitzen die verschiedenen Meinungen die unter ihnen gelten und auf die Gesamtheit der Ideen welche die liebgewonnenen Gewohnheiten bilden Die mœurs oder Sitten und Gewohnheiten beschreiben also den gesamten Kosmos der Denk Verhaltens Debattier und Interpretationsweisen einer Gesellschaft ihre Art die offentlichen wirtschaftlichen und privaten Angelegenheiten zu beschreiben ihre Symbole und Gemeinplatze ihre Werte und die sich aus diesen ergebende Praxis menschlichen und burgerlichen Verhaltens und Handelns Der zweite Band ist eine Reflexion uber die besonderen Formen der amerikanischen Demokratie Diese Reflexion wird auf allgemeine Uberlegungen zur Demokratie ausgeweitet insbesondere auf die Gefahr der Tyrannei der Mehrheit und einer sanfte Tyrannei Das Werk befasst sich mit dem Einfluss den die Demokratie auf die Zivilgesellschaft ausubt d h auf die Sitten die Ideen und das geistige Leben Der zweite Band von De la democratie en Amerique von 1840 befasst sich intensiver mit den Grundlagen von Staat und Politik Die mœurs bleiben der Hauptgegenstand der Untersuchungen Tocquevilles So wie der erste Band die Wirkung des dezentralisierten Vereinswesens der lokalen Politik in den Gemeinden der Geschworenengerichte der foderalen Aufteilung der USA und anderer ausserer Faktoren auf den Burgersinn der Amerikaner der 1830er Jahre untersucht und feststellt in welch starkem Masse die Einrichtungen der amerikanischen Verfassung den Grundungsgedanken der USA lebendig erhalten untersucht der zweite Band auch die problematischeren mœurs der Demokratie Er beschreibt insbesondere das Verhaltnis von Gleichheit und Freiheit Tocqueville sieht darin keine Prinzipien von gleicher Wichtigkeit sondern spricht sich deutlich fur den Vorrang der Freiheit aus Die in einem aufgeklarten Staat entstehende formale Gleichheit der Burger hat nach Tocqueville verschiedene Auswirkungen Zuallererst schaffen der Wegfall standischer Ordnungen und die Rechtsgleichheit aller Burger jenen Raum den ein freiheitliches Individuum uberhaupt benotige Der Wegfall von Autoritaten und die Unabhangigkeit der Menschen begrunden jene Freiheitsliebe die demokratische Gesellschaften und ihre Institutionen auszeichnet In einer daraus entstehenden Anarchie sehen die Kritiker die grosste Gefahr einer demokratischen Ordnung Tocqueville widerspricht dem nicht sieht darin aber nicht das Hauptproblem des Gleichheitsprinzips Vielmehr furchtet er in seiner Ausgangsthese des vierten Teils des zweiten Bandes eine schleichende Beeintrachtigung des Freiraums der Burger Die Gleichheit lost namlich zwei Tendenzen aus die eine fuhrt die Menschen geradewegs zur Freiheit und kann sie auch plotzlich in die Anarchie treiben die andere leitet sie auf langerem verschwiegenerem aber sicherem Wege in die Knechtschaft Wahrend sich ein demokratischer Staat gegen die Anarchie zu schutzen weiss ist die Abwehr des Verlusts individuellen Freiraums durch Gleichmacherei schwieriger da diese sowohl den Neigungen der Masse der Burger entspreche als auch dem Staat gelegen komme Fur Tocqueville fuhrt das Prinzip der Gleichheit tendenziell zu einem starken zentralistisch organisierten Staat gegen den sich das Individuum nicht mehr wehren kann Daraus entstehe eine grenzenlose Volksgewalt Die Reprasentanten dieser Macht werden sich ihrer Gewalt allmahlich bewusst und fordern diese Position aus Eigeninteresse Die Regierenden konnen schliesslich alle Vorgange und alle Menschen verwalten Fur Tocqueville entsteht dadurch ein Transfer von Verantwortlichkeiten Unter Regieren verstehen die Fuhrer dieser Staaten nicht mehr nur die Regentschaft des gesamten Volkes sondern auch die Verantwortlichkeit fur das Wohlergehen jedes Einzelnen Sie sehen ihre Aufgabe nun auch darin den Burger zu leiten und zu beraten ja ihn notfalls gegen seinen Willen glucklich zu machen Umgekehrt ubertragen die Einzelnen immer mehr ihre Selbstverantwortung auf die staatliche Gewalt Letztlich befurchtet Tocqueville ein Abrutschen in die Unfreiheit wenn die Gleichheit zum einzigen grossen Ziel wird Tocqueville analysierte also zukunftige Entwicklungen der Demokratie in den Vereinigten Staaten und potenzielle Gefahren die fur die Demokratie entstehen sowie Gefahren die von der Demokratie ausgehen Er schrieb die Demokratie habe eine Tendenz zu einem weichen Despotismus zu degenerieren Er stellte auch fest dass die einzige Rolle die die Religion spielen konne auf ihre Trennung von der Regierung zuruckzufuhren sei was ein sakulares Land ermogliche das beiden Seiten gerecht werde Politische Organisation BearbeitenIn Neuengland behielten die Angloamerikaner einige aristokratische Prinzipien bei die aus dem Ausland mitgebracht worden waren darunter auch das englische Erbrecht Im Suden war der Einfluss jedoch nicht gerade aristokratisch Diese Mitglieder der Aristokratie begannen die politische Aktion zu bundeln dieselben Mitglieder die zur Amerikanischen Revolution beitrugen 1 Tocqueville erwahnt dass Maryland der erste Staat war der das allgemeine Wahlrecht beanspruchte und somit eine demokratische Regierung einfuhrte Er erklart auch dass die Krafte der Demokratie wenn sie einmal initiiert wurden nicht mehr aufzuhalten sind und dass diese Krafte schliesslich dazu tendieren zum allgemeinen Wahlrecht zu gelangen 2 Tocqueville erwahnt seine Bewunderung fur die politische Organisation in den USA insbesondere fur die Townships da die Politik vom Volk regiert wird Da die Kolonien dem Gesetz ihres Mutterlandes folgen mussten reduzierten sie sich bald darauf sich in den Townships zu engagieren was spater das Dogma der Souveranitat ermoglichte Die Gemeinde die von der Grosse her zwischen der eines Viertels und der Kommune in Frankreich angesiedelt war war die ideale Grosse um allen Einwohnern die Moglichkeit zu geben die gleichen Interessen zu teilen Diesem letzten Punkt schrieb er die gute Verwaltung zu Jede Gemeinde hatte einen Vertreter diese wurden Selectmen genannt die zwar eine gewisse Autonomie hatten um kleine Entscheidungen zu treffen diese aber so treffen mussten dass sie sich auf den Volkswillen konzentrierten 3 In Frankreich leiht die Regierung dem Township ihre Beamten In Amerika leiht das Township sie der Regierung 4 Auf diese Weise verglich er den Unterschied zwischen der Monarchie in Frankreich und der Demokratie in Amerika Innerhalb der Townships so glaubte er haben die Menschen Unabhangigkeit und Macht gefunden die langfristig Ordnung und Ruhe ermoglichen weil sie wissen dass jeder Bewohner fur das Gemeinwohl arbeitet Zentralisierung so meinte er konnte gut sein um den Status quo zu erhalten aber sie hat auch schlechte Folgen z B gewohnt sie die Menschen daran alle Aspekte des gesellschaftlichen Lebens zu losen und lasst sie deshalb an Unabhangigkeit und Eigentum vermissen Ein Vorteil der politischen Auswirkungen der amerikanischen Organisation ist dass die Menschen das Gefuhl haben Teil von etwas zu sein das dem Gemeinwohl dient Nach dem Unabhangigkeitskrieg gab es eine Spaltung der Parteien die foderale Partei die die Macht des Volkes einschranken wollte und die freiheitsliebende republikanische Partei 5 Der Autor erwahnt dass die Menschen zwar viel Einfluss auf ihre Gesetze und ihre Organisation hatten die ausseren Angelegenheiten des Staates aber ausserhalb ihrer Reichweite lagen da die ausseren Interessen in die Hande des Prasidenten und des Senats gelegt wurden 6 Der Prasident und der Senat waren fur die Interessen der Bevolkerung zustandig So hielt er es fur wichtig dass diejenigen die das Volk vertreten die gleichen Interessen wie das Volk haben damit diese Vertreter fur den gemeinsamen Wohlstand sorgen Im Gegensatz zu Staaten in denen Demokratie herrscht streben im Fall von Aristokratien die Aristokraten nur nach ihren eigenen Interessen und ihrem Wohlstand nicht nach denen des Volkes Er stellt fest dass in einigen Landern aufgrund der mangelnden Beteiligung des Volkes an den Staatsangelegenheiten die Burger nur die Rechte behalten die ihnen das Gesetz gewahrt In Amerika schliessen sich die Burger jedoch nicht in ihre personlichen Angelegenheiten ein da sie sich dadurch unglucklich fuhlen wurden Tocqueville stellt fest dass trotz der Tatsache dass es fur die Burger gut ist volle Freiheit zu haben es wenig oder keine Garantie gegen Tyrannei gibt 7 Die Burger haben keine Garantie gegen Tyrannei Daruber hinaus behauptete er dass es in Amerika zwar eine Zentralisierung der Regierung gebe eine Zentralisierung der Verwaltung jedoch nicht zu finden sei 8 Der Staat hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Akteure im Kampf gegen den Terrorismus entwickelt Wenn man also die Burger mit der Verwaltung kleinerer Angelegenheiten betraut viel mehr als wenn man ihnen die Regierung eines grossen uberlasst interessiert man sie fur das offentliche Wohl und lasst sie sehen wie sehr sie einander standig brauchen um es zu erzeugen 9 Tocqueville betonte die Tatsache dass die Amerikaner einen demokratischen Staat und eine demokratische Verfassung hatten dennoch hatten die Amerikaner keine demokratische Revolution durchgefuhrt 10 Er betrachtete auch die Sitten als eine der grossen allgemeinen Ursachen auf die die Aufrechterhaltung einer demokratischen Republik in den Vereinigten Staaten zuruckgefuhrt werden kann Er behauptete dass obwohl viele der Religionen in den Vereinigten Staaten vertreten waren die Burger sich alle uber die Pflicht der Menschen zueinander einig waren was sie durch die standigen Veranderungen ihrer Autoritaten hindurch zusammenhielt Obwohl sich die Religion nicht vollstandig mit der Regierung vermischte erleichterte sie ihnen die Nutzung der Freiheit sodass sie als politische Institution betrachtet werden konnte Die Religion war somit eine der wichtigsten Institutionen der USA 11 Das Vereinigungsrecht BearbeitenTocqueville glaubte dass das Vereinigungsrecht eine individuelle Freiheit sei und dass aufgeklartere Menschen sich selten in offentlichen Angelegenheiten engagieren wollten Es gibt kein Land in dem Vereinigungen notwendiger sind um den Despotismus der Parteien oder die Willkur des Fursten zu verhindern als die Lander in denen der Sozialstaat demokratisch ist 12 Anders als in England oder Frankreich gab es in Amerika verschiedene Vereinigungen die sich um Belange der Burger kummerten die in Monarchien allein der Regierung oder einem Lord uberlassen wurden 13 Seiner Ansicht nach spielten die Zeitungen eine wesentliche Rolle bei der Grundung und Aufrechterhaltung dieser Vereinigungen Zeitungen ermoglichten es dieselbe Idee in mehreren Kopfen gleichzeitig zu verankern 14 Burgervereinigungen ermoglichten die Grundung politischer Vereinigungen und gleichzeitig schutzten politische Vereinigungen die Burgervereinigungen wobei erstere jedoch auch allein erhalten bleiben konnten 15 Der Blick in die Zukunft ermoglicht ein besseres Funktionieren der demokratischen Gesellschaft zum Beispiel so sagte er spielte die Religion selbst wenn sie nach der Zukunft suchte eine wichtige Rolle in der amerikanischen Demokratie Die meisten Amerikaner waren gegen Revolutionen weil sie sahen wie wenig sie in einer Revolution gewinnen und wie viel sie verlieren konnten Er hielt es auch fur schwierig Manner dazu zu ermutigen eine solche zu grunden da es seiner Meinung nach aufgrund der Gleichheit schwierig fur jemanden war eine Idee in den Kopf eines anderen zu setzen Gesetz und Recht BearbeitenEr war der Ansicht dass gerichtliche Sanktionen als Mittel der Verwaltung zu betrachten seien und dass Gesetze einen grossen Einfluss auf den Lauf der menschlichen Angelegenheiten hatten 16 So wurde beispielsweise die englische Gesetzgebung zur Ubertragung von Eigentum zur Zeit der Revolution in fast allen Staaten abgeschafft was sich auf das Leben der reichen Eigentumer auswirkte die ihr Eigentum an Familienmitglieder weitergaben und grosse Landereien grundeten Das County war das erste Zentrum der Justiz Es gab keine verfassungsmassige Hierarchie die Verwaltung war dezentralisiert und die Friedensrichter waren diejenigen die die soziale Existenz verwalteten 17 Das Sitzungsgericht trat zweimal im Jahr am Sitz des County zusammen und die Legislative des Staates war in zwei Teile geteilt den Senat und das Reprasentantenhaus 18 In Bezug auf diese sah er etwas das seine Aufmerksamkeit erregte die Wahl zum Reprasentantenhaus war direkt wahrend die Wahl zum Senat in zwei verschiedenen Schritten erfolgte Die Exekutive des Staates wurde durch den Gouverneur reprasentiert der gleichzeitig Kommandant der Miliz und Oberbefehlshaber der Streitkrafte war 19 Ein Vorteil den der Autor in aristokratischen Regierungen sah war dass die Regierenden weniger anfallig fur Korruption sind wahrend Menschen in Demokratien auf der anderen Seite leichter fur Geld zu bestechen sind 20 Ein Nachteil den er in der amerikanischen Demokratie sah war dass die Burger da das Volk die Gesetze macht es vorzogen bestimmte Handlungen die haufig begangen wurden nicht zu verurteilen um zu vermeiden selbst eine Strafe zu erhalten Der Autor betont die wichtige Rolle von Anwalten im Verlauf der politischen Bewegungen der Geschichte Einerseits trugen sie im Mittelalter zur Aufrechterhaltung der Herrschaft der Konige bei er sagte dass sie in England der Aristokratie halfen wahrend in Frankreich die Aristokratie und die Anwalte als Feinde betrachtet wurden In Demokratien so sagte er vertrauen die Menschen den Anwalten weil sie wissen dass sie die gleichen Interessen haben und daher in die Elemente ihrer politischen Organisation eingebunden werden konnen Dennoch kritisierte er die Art und Weise wie Anwalte in England und Amerika als den anderen Menschen uberlegen angesehen werden er sagte dass das auf Prazedenzfallen basierende Recht den Eindruck erweckt dass Anwalte eine Wissenschaft interpretieren die dem Rest der Bevolkerung unbekannt ist Was die Geschworenen betrifft so war er der Ansicht dass sie sich zwar mit Elementen der Demokratie vermischen konnen die Fuhrung der Gesellschaft aber in die Hande einer kleinen Gruppe legen 21 Bildung BearbeitenIn Amerika hatte jeder Zugang zur Grundschulbildung jedoch war es schwieriger Zugang zu hoherer Bildung zu erhalten Der Grund dafur war dass die Mittelschicht gegenuber einer kleinen Menge reicher Leute vorherrschte daher mussten die Menschen arbeiten anstatt ihre Zeit damit zu verbringen ihre Ausbildung abzuschliessen 22 Er war der Meinung dass die Bevolkerung Amerikas zwischen zwei Extremen stand einem gelehrten und aufgeklarten Teil und einem unwissenden Teil 23 Er war der Meinung dass die Bevolkerung Amerikas in der Lage war sich zu entwickeln Durch die Teilnahme an der Gesetzgebung lernt der Amerikaner die Gesetze kennen durch das Regieren wird er in den Regierungsformen unterrichtet 24 Angesichts der Gleichheit die die Amerikaner untereinander wahrnahmen gab es fur sie keine Moglichkeit die Ideen eines anderen als uberlegen oder naher an der Wahrheit zu betrachten also brachten sie es auf ihre eigene individuelle Vernunft zuruck 25 Gleichheit und Freiheit BearbeitenTocqueville glaubte dass die Gleichheit eine wesentliche Rolle im Leben und in der politischen Organisation der Amerikaner spielte Die gleiche Gleichheit die sie wahrnahmen so sagte er bewirkte dass niemand unter den anderen eine tyrannische Macht ausuben konnte die er als das Ideal betrachtete auf das die Demokratie zustrebt 26 Tocqueville war der Ansicht dass die Gleichheit die die Amerikaner wahrnahmen das Ideal der Demokratie sei Fur ihn waren jedoch in Demokratien Freiheit und Gleichheit zwei verschiedene Dinge und Demokraten zogen die Gleichheit der Freiheit vor Wenn Ungleichheit das allgemeine Recht einer Gesellschaft ist fallen die starksten Ungleichheiten den Augen nicht auf wenn alles ungefahr gleich ist verletzt sie das geringste von ihnen Die Familie und die Rolle der Frau BearbeitenTocqueville sagte dass der junge Amerikaner in der Kindheit die Anweisungen des Vaters befolgte doch als der junge Amerikaner sich dem Erwachsenenalter naherte wurde sein Gehorsam von Tag zu Tag lockerer der Vater dankte ohne zu zogern ab 27 In der Aristokratie ist der Vater der Herrscher Dies ahnelt der Funktionsweise einer Demokratie im Gegensatz zu Monarchien in denen der Burger seinem Herrscher immer unterworfen ist in Aristokratien folgen die Manner aufeinander und die Kinder und der Vater stehen nie auf derselben hierarchischen Stufe Er fand heraus dass Madchen in den Vereinigten Staaten bereits vor dem Verlassen des Kindesalters selbststandig dachten frei sprachen und handelten 28 Rezeption BearbeitenEine Reihe sozialwissenschaftlicher Kernkonzepte lasst sich auf das Werk zuruckfuhren So ist Tocqueville einer der ersten Demokratiekritiker die die Gefahr einer Tyrannei der Mehrheit sehen Besonders in Band 2 der Democratie en Amerique betont Tocqueville zudem dass das Streben nach Gleichheit zu einer Uniformisierung unter einer starken Zentralgewalt fuhre Diese entmundige die Burger und mache sie vom Handeln der jeweiligen Regierung abhangig Die Burger wurden so des selbstandigen Handelns entwohnt Diese Uberlegungen Tocquevilles gehen besonders auf seine franzosischen Erfahrungen zuruck Diese Uberlegungen werden in seinem zweiten Hauptwerk L Ancien Regime et la Revolution vertieft Die amerikanische Demokratie hat laut Tocqueville potenzielle Schwachen den Despotismus des Volkes die Tyrannei der Mehrheit das Fehlen intellektueller Freiheit Schwachen die zum Verfall der Verwaltung fuhrten und den Niedergang der wohltatigen Politik der Bildung und der schonen Literatur verursachten De la democratie en Amerique wurde zwar von vielen Kommentatoren schnell als Hauptwerk anerkannt aber auch wegen einiger Lucken kritisiert So wurde die Armut in den Grossstadten fast gar nicht erwahnt auch wenn man argumentieren kann dass in den 1830er Jahren als Tocqueville sein Buch schrieb die Armut in den amerikanischen Stadten weder so weit verbreitet noch so kritisch war wie sie spater wurde und es wurde bemangelt dass der Autor die soziale Frage ausklammerte Henning Ritter stosst in seiner Untersuchung uber das Mitleid auf Tocquevilles Gleichheitsvorstellungen und stellt fest dass das demokratische Empfinden an der in Amerika fortbestehenden Sklaverei ausser Kraft gesetzt sei Tocqueville nehme namlich wahr dass der gleiche Mensch der voll Mitgefuhl fur seine Mitmenschen sei gefuhllos gegenuber ihren Leiden wird sobald diese nicht zu seinesgleichen gehoren Insofern stelle die Sklaverei die Enklave einer vergangenen Gesellschaftsordnung dar namlich der aristokratischen 29 Was fur die Sklaven gilt trifft noch mehr auf den an den Indianern vollzogenen Volkermord zu in dem Tocqueville nach Domenico Losurdo sich gewissermassen einen gottlichen Plan vollziehen sieht wie er spater im so genannten Manifest Destiny Ausdruck finde Denn Tocqueville gibt den Indianern Mitschuld an ihrem Untergang zumal sie keine Besitztitel an dem von ihnen bewohnten Land vorlegen konnten Nach John Locke dem Tocqueville hier folgt kann nur das zum Eigentum werden was durch Arbeit einer Nutzung unterliegt Insofern spricht Tocqueville gleich zu Anfang des Buches von einer Wuste die die Indianer bewohnen wie er das Land der Indianer an gleicher Stelle spater als leere Wiege bezeichnet Obwohl das ausgedehnte Land von zahlreichen Stammen Eingeborener bewohnt war kann man mit Recht behaupten dass es zum Zeitpunkt seiner Entdeckung nichts als eine Wuste war Die Indianer wohnten dort aber sie besassen es nicht weil sich der Mensch nur mit der Landwirtschaft den Boden aneignet und die Ureinwohner Nordamerikas von den Jagderzeugnissen lebten Ihre unerbittlichen Vorurteile ihre unzahmbaren Leidenschaften ihre Laster und mehr vielleicht noch ihre wilde Kraft handigten sie einer unvermeidbaren Zerstorung aus Der Ruin dieser Bevolkerung begann an dem Tag an dem die Europaer an ihren Kusten landeten er ging unermudlich voran und ist heute fast vollendet 30 Tocqueville fand mit seinem Buch uber die Demokratie in Amerika in seinem argentinischen Zeitgenossen Domingo Faustino Sarmiento einen seiner starksten Bewunderer so dass dieser sich in seinem Werk Barbarei und Zivilisation Das Leben des Facundo Quiroga von 1845 ausdrucklich auf ihn beruft Fur Sarmiento hatte es namlich eines Tocqueville und seiner im Amerika Buch angewandten Methode bedurft um die argentinische Republik und ihre angestrebte Entwicklung angemessen zu beschreiben 31 In dieser Bewunderung kommt zum Ausdruck was Tocqueville in der Analyse von Domenico Losurdo zum Vertreter einer Demokratie fur das Herrenvolk macht als der sich Sarmiento unverhohlen zu erkennen gibt da er fur Argentinien anstatt der indigenen Bevolkerung ausschliesslich europaische Siedler als Einwohner wunscht 32 Denn fur Sarmiento als Leser Tocquevilles stand fest dass die indianische Bevolkerung Argentiniens gegenuber den europaischen Anspruchen so wenig eine Zukunft haben wurde wie die nordamerikanischen Indianer Die Gefahren der Tyrannei und der Entmundigung seien in Amerika jedoch durch eine Reihe von Mechanismen begrenzt So existiere beispielsweise keine starke Zentralregierung die eine Diktatur der Mehrheit effektiv ausfuhren konnte 33 Heute wird Tocqueville in Zusammenhang mit dem Aufbau demokratischer Verhaltnisse in Europa und in der Europaischen Union gebracht 34 Auch das Lissabon Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts weise auf die Notwendigkeit einer partizipativen Demokratie hin Prognosen BearbeitenTocqueville sagte mehrere Ereignisse voraus die sich im Laufe der Zeit bewahrheitet haben Dazu gehorte die Frage der Abschaffung der Sklaverei und das Verschwinden der Indianernationen Ich glaube dass die indianische Rasse Nordamerikas zum Untergang verurteilt ist und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren dass sie an dem Tag an dem die Europaer sich an den Ufern des Pazifischen Ozeans niedergelassen haben aufgehort haben wird zu existieren 35 36 Er erwartete ausserdem eine zunehmende Bedeutung der Verwaltung fur das Leben der Burger als Folge ihrer Forderung nach Gleichheit befurchtete sogar die Aufgabe oder Einschrankung der Freiheit zugunsten einer grosseren Gleichheit wie sie im 20 Jahrhundert in totalitaren Gesellschaften stattfand Fragwurdiger ist seine Vorhersage es werde zwischen den politischen Parteien zu Gewalt kommen und dass die Unwissenden die Weisen verurteilen wurden Tocqueville 1805 1859 sah einen Konflikt zwischen den aufstrebenden Machten USA und Russland voraus wobei er den wichtigsten Ausloser in einem ideologischen Gegensatz sah Das idealistisch verstandene demokratische Prinzip der Vereinigten Staaten stehe dem monarchischen Prinzip Russlands unvereinbar gegenuber 37 Zitat Bearbeiten Von all dem Neuen das wahrend meines Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten meine Aufmerksamkeit auf sich zog hat mich nichts so lebhaft beeindruckt wie die Gleichheit der gesellschaftlichen Bedingungen Alsbald wurde mir der erstaunliche Einfluss klar den diese bedeutende Tatsache auf das Leben der Gesellschaft ausubt Alexis de Tocqueville De la democratie en Amerique I S 15Siehe auch Bearbeiten nbsp Wikisource De la democratie en Amerique Quellen und Volltexte franzosisch Alexis de TocquevilleLiteratur BearbeitenOriginal und Ubersetzungen Alexis de Tocqueville De la democratie en Amerique C Gosselin Paris 1835 OCLC 458323322 franzosisch Volltext Edition 1848 Wikisource Alexis de Tocqueville Ueber die Demokratie in Nordamerika 1 Kummer Leipzig 1836 OCLC 165256861 267 S digitale sammlungen de 1 Teil Ueber die Demokratie in Nordamerika 2 OCLC 165256885 343 S digitale sammlungen de 2 Teil Originaltitel De la democratie en Amerique Ubersetzt von Friedrich August Ruder Alexis de Tocqueville Uber die Demokratie in Amerika Hrsg Jacob P Mayer Philipp Reclam Ditzingen 2021 ISBN 978 3 15 014189 2 463 S Originaltitel De la democratie en Amerique Ubersetzt von Hans Zbinden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Uber die Demokratie in Amerika Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Notice de l Agora agora qc ca Downloadversion des Buches www uqac uquebec ca Hobuch Extrait le plus celebre de la Democratie en Amerique sur le despotisme democratique nbsp Horbuch De la democratie en Amerique Premiere partie 7 h 31 min nbsp De la democratie en Amerique vollstandiger Text englische Fassung Democracy in America Eine filmische Dokumentation der Reise Tocquevilles doi 10 1007 978 3 531 91356 8 12 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 46 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 55 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 54 60 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 168 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 61 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 217 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 233 241 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 250 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 487 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 406 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 274 285 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 183 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 489 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 493 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 496 498 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 47 70 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 64 68 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 71 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 81 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 211 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 251 260 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 50 51 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 289 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 291 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 404 409 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 479 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 558 C Gosselin Tocqueville A 1835 Democratie en Amerique p 559 563 C Gosselin Henning Ritter Nahes und fernes Ungluck Versuch uber das Mitleid C H Beck Munchen 2004 S 106 Zitiert in Domenico Losurdo Kampf um die Geschichte Der historische Revisionismus und seine Mythen PapyRossa Koln 2007 S 236 f Domingo Faustino Sarmiento Barbarei und Zivilisation Das Leben des Facundo Quiroga Ins Deutsche ubertragen und kommentiert von Berthold Zilly Eichborn Frankfurt am Main 2007 S 11 ISBN 978 3 8218 4580 7 Zur Bedeutung von Tocqueville fur Sarmiento vgl Susana Villavicencio Sarmiento lector de Tocqueville S 315 324 Diego Tatian Sarmiento y Tocqueville En busca del animal politico S 333 340 in Marisa Munoz Patrice Vermeren Hrsg Repensando el siglo XIX desde America Latina y Francia Homenaje al filosofo Arturo A Roig Ediciones Colihue SRL Buenos Aires 2009 Domenico Losurdo Freiheit als Privileg Eine Gegengeschichte des Liberalismus PapyRossa Koln 2010 S 298 Tocqueville Alexis de 1835 De la democratie en Amerique PDF 791 kB Band 1 Teil 2 S 90f So Bernd Huttemann Europaisches Regieren und deutsche Interessen Demokratie Lobbyismus und Art 11 EUV Erste Schlussfolgerungen aus EBD Exklusiv 16 November 2010 in Berlin In EU in BRIEF Nr 1 2011 ISSN 2191 8252 PDF Memento vom 6 April 2012 im Internet Archive S 3 Alexis de Tocqueville De la democratie en Amerique I Paris Flammarion 1981 coll GF p 438 Alexis de Tocqueville De la democratie en Amerique I Deuxieme Partie Conclusion Il y a aujourd hui sur la terre deux grands peuples qui partis de points differents semblent s avancer vers le meme but ce sont les Russes et les Anglo Americains Tous deux ont grandi dans l obscurite et tandis que les regards des hommes etaient occupes ailleurs ils se sont places tout a coup au premier rang des nations et le monde a appris presque en meme temps leur naissance et leur grandeur Tous les autres peuples paraissent avoir atteint a peu pres les limites qu a tracees la nature et n avoir plus qu a conserver mais eux sont en croissance tous les autres sont arretes ou n avancent qu avec mille efforts eux seuls marchent d un pas aise et rapide dans une carriere dont l œil ne saurait encore apercevoir la borne L Americain lutte contre les obstacles que lui oppose la nature le Russe est aux prises avec les hommes L un combat le desert et la barbarie l autre la civilisation revetue de toutes ses armes aussi les conquetes de l Americain se font elles avec le soc du laboureur celles du Russe avec l epee du soldat Pour atteindre son but le premier s en repose sur l interet personnel et laisse agir sans les diriger la force et la raison des individus Le second concentre en quelque sorte dans un homme toute la puissance de la societe L un a pour principal moyen d action la liberte l autre la servitude Leur point de depart est different leurs voies sont diverses neanmoins chacun d eux semble appele par un dessein secret de la Providence a tenir un jour dans ses mains les destinees de la moitie du monde Stover Bernd Der Weg in Den Kalten Krieg 1917 1945 Der Kalte Krieg Geschichte Eines Radikalen Zeitalters 1947 1991 1st ed Verlag C H Beck 2007 pp 28 66 JSTOR j ctv125jwdb 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uber die Demokratie in Amerika amp oldid 234578118