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Unter Manifest Destiny Englisch in etwa offensichtliche Bestimmung oder offenkundiges Schicksal Manifest lateinisch manifestus handgreiflich gemacht offenbart versteht man eine US amerikanische Ideologie Sie besagt ahnlich der Monroe Doktrin dass es eine teleologische Mission gibt die kulturellen Vorstellungen der Vereinigten Staaten von Amerika zu verbreiten Im 19 Jahrhundert galt das nicht nur fur das Land der Indianer Frontier in Richtung Pazifik sondern auch fur Konflikte mit Grossbritannien und Mexiko Der Fortschritt Amerikas John Gast ca 1872 Allegorische Darstellung des Manifest Destiny Die Figur Columbia personifiziert die USA die den amerikanischen Siedlern das Licht der Zivilisation nach Westen tragen und Indianer und wilde Tiere vertreiben Columbia zieht einen Telegraphendraht und halt ein Schulbuch in der rechten Hand 1 Manifest Destiny war nie bloss eine bestimmte Politik oder Ideologie es ist ein allgemeiner Begriff der Elemente des amerikanischen Exzeptionalismus Nationalismus und Expansionismus in einem ubergreifenden Sendungsbewusstsein vereinigt Viele amerikanische Pioniere verfochten die Meinung die Ideale der Freiheit und der Nation seien von weitreichender Bedeutung und mussten in die neuen Lander gebracht werden indem sie die Reichweite der Nation und damit ihrer Grenzen erweiterten Zwei Jahrhunderte zuvor hatte der Gouverneur der Massachusetts Bay Colony John Winthrop behauptet seine Kolonie sei die Stadt auf dem Berg und werde dem Rest der Welt die Lebensweise einer freien gottgemassen Gesellschaft demonstrieren In Fortfuhrung dieser Idee argumentierten viele es sei ein gottlicher Auftrag die USA uber den gesamten nordamerikanischen Kontinent auszudehnen Das Young America Movement unter Franklin Pierce unterstutzte diese Vision aktiv Den Hintergrund bildete die religiose Auffassung die Weissen seien fur diesen Auftrag pradestiniert Inhaltsverzeichnis 1 Terminologie 2 Theorie und Praxis 3 Die Westexpansion 4 Auswirkungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseTerminologie Bearbeiten nbsp John O Sullivan Begrunder des Begriffs Manifest DestinyDie Redewendung die so viel wie offensichtliches oder unabwendbares Schicksal bedeutet hatte der New Yorker Journalist John L O Sullivan 1845 in Artikeln der Zeitschriften The United States Magazin und Democratic Review gepragt als er schrieb es sei die offenkundige Bestimmung der Nation sich auszubreiten und den gesamten Kontinent in Besitz zu nehmen den die Vorsehung uns fur die Entwicklung des grossen Experimentes Freiheit und zu einem Bundnis vereinigter Souverane anvertraut hat 2 Theorie und Praxis BearbeitenIm Jahr 1846 verwendeten Politiker diese Redewendung um die territoriale Expansion uber den gesamten nordamerikanischen Kontinent zu rechtfertigen indem sie ein Missionsbewusstsein in der Bevolkerung schurten Theoretisch bestand die Absicht allen Volkern die Ideale der Demokratie und der Zivilisation zu vermitteln praktisch bedeutete sie haufig den Ausschluss der indigenen Amerikaner und der Menschen mit nichteuropaischen Vorfahren Die Westexpansion Bearbeiten nbsp James Beard Moving Further Westward 1849 Cincinnati Art Museum nbsp A New Map of Texas Oregon and California Samuel Augustus Mitchell 1846Als die US Burger nach Westen vorruckten waren schwere Konflikte sowohl mit den indigenen Amerikanern als auch mit Mexiko unvermeidlich Bereits schwer durch Krankheiten dezimiert waren die Indianer nicht im Stande dem endlosen Strom weisser Siedler und dem begleitenden Militar Widerstand entgegenzusetzen der indianische Niedergang und die Indianerkriege bilden dunkle Kapitel der amerikanischen Geschichte Der Konflikt mit Mexiko war weniger dramatisch aber er brachte den US Siedlern mit dem Mexikanisch Amerikanischen Krieg und seinem Ende dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo enormen Landgewinn Prasident Polk dokumentierte in seinen Tagebuchern seinen festen Entschluss jedes mexikanische Territorium in Besitz zu nehmen das in US Hand fiel Als die USA das Manifest Destiny soweit erfullt hatten dass sie das Land bis zum pazifischen Ozean vollstandig besetzt hatten waren die britischen Reeder gezwungen ihren Betrieb nach Norden in die geringer besiedelte kanadische Gegend zu verschieben Auswirkungen Bearbeiten nbsp Westward the course of empire takes its way Emanuel Leutze 1861 Szenerie mit Siedlern bei der Uberquerung der Rocky Mountains Im unteren Bild steht die im Gegensatz dazu noch unberuhrte Bucht von San Francisco Das Gemalde ist eines der bekanntesten Symbole des Manifest Destiny das die Besiedlung des amerikanischen Westen propagierte Die Entdeckung von Gold 1849 siehe Goldrausch und anderen Minerale beschleunigte das Wachstum des Wohlstands und des Reichtums einiger weniger Industrieller Der Amerikanische Burgerkrieg und die Sklavenbefreiung forderten eine weitere Einwanderung in die neuen Lander des Westens Der Glaube an das Manifest Destiny lieferte in der politischen Rhetorik auch die Legitimation fur den Mexikanisch Amerikanischen Krieg 1846 1848 in dem die spateren Staaten Nevada Arizona Utah Kalifornien und New Mexico erobert wurden 3 Am 2 Dezember 1845 verkundete US Prasident Polk dem Kongress dass die Monroe Doktrin konsequent durchzusetzen sei und dass die USA ihre Sphare im Westen aggressiv erweitern wurden Das Manifest Destiny und viele Aussagen hinsichtlich einer moralischen politischen und haufig rassischen Uberlegenheit dienten dazu die Deportation der Indianer in Reservate zu rechtfertigen Eine globale Fortsetzung findet Manifest Destiny im Amerikanischen Exzeptionalismus als eine politische Doktrin des 20 und 21 Jahrhunderts 4 In dieser Tradition ist auch die Erforschung und geplante Eroberung des Weltraums zu sehen 5 Literatur BearbeitenSam W Hayes Christopher Morris Hrsg Manifest Destiny and Empire American Antebellum Expansionism Texas A amp M University Press College Station Texas 1997 ISBN 0 89096 756 3 Reginald Horsman Race and Manifest Destiny The Origins of American Racial Anglo Saxonism Harvard University Press Cambridge Massachusetts 1981 ISBN 0 674 74572 8 Frederick Merk Manifest Destiny and Mission in American History A Reinterpretation Knopf New York 1963 Anders Stephanson Manifest Destiny American Expansionism and the Empire of Right Hill and Wang New York 1995 ISBN 0 8090 6721 8 Albert K Weinberg Manifest Destiny A Study of Nationalist Expansionism in American History Johns Hopkins Baltimore 1936 Jurgen Heideking Geschichte der USA 3 Auflage Franke Tubingen 2003 ISBN 3 8252 1938 0 S 145 146 Udo Sautter Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika Kroners Taschenausgabe Band 443 7 vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2006 ISBN 3 520 44307 4 S 191 195 Howard Zinn Eine Geschichte des Amerikanischen Volkes Nikol Hamburg 2013 ISBN 978 3 86820 192 5 S 127 168 Einzelnachweise Bearbeiten Martha A Sandweiss John Gast American Progress 1872 In Picturing US History Abgerufen am 1 Januar 2019 englisch In her right hand she carries a book common school the emblem of education and the testimonial of our national enlightenment Vgl Marianne Braig Hinterhof der USA Eine Beziehungsgeschichte In Aus Politik und Zeitgeschichte 40 42 2011 online 1 Abgerufen am 16 Dezember 2020 Siehe auch detaillierter Adam Gomez Deus Vult John L O Sullivan Manifest Destiny and American Democratic Messianism In American Political Thought Vol 1 No 2 veroffentlicht von der University of Chicago Press September 2012 S 236 262 Siehe Lyon Rathbun The Debate over Annexing Texas and the Emergence of Manifest Destiny In Rhetoric amp Public Affairs Volume 4 Number 3 veroffentlicht von der Michigan State University Press Herbst 2001 S 459 493 hier bes S 475ff Hilde Eliassen Restad American Exceptionalism An Idea that Made a Nation and Remade the World Routledge New York 2014 S 40 z B Igor J Polianski Matthias Schwartz Hrsg Die Spur des Sputnik Kulturhistorische Expeditionen ins kosmische Zeitalter Campus Verlag Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 593 39042 0 S 72 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manifest Destiny amp oldid 235702226