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Die Hegemonietheorie auch Theorie Hegemonialer Stabilitat ist in den Internationalen Beziehungen eine zumeist im Neorealismus vertretener Ansatz Er widerspricht dem realistischen Axiom dass sich das internationale System in einem permanenten Anarchiezustand befindet und betont stattdessen die Bedeutung von Hegemonie im Gesamtgefuge der Weltgesellschaft Durch die Interessen des Hegemons und ihre erwartbare Durchsetzung entstehen im internationalen System stabile Praferenzen die die Folgen des eigenen Handelns absehbar werden lassen Der Hegemon erzeugt damit wenn er unumstritten bleibt eine internationale Ordnung 1 Gemass der Hegemoniezyklentheorie kommt es in regelmassigen Abstanden jedoch zu Auf und Abstiegen von Hegemonialmachten die die dominante Rolle in der Welt einnehmen 2 Diese Machte zeichnen sich fur neorealistische Autoren durch die Fuhrungsposition in Militar und Wirtschaft aus Fur andere Autoren sind hegemoniale Ressourcen weiter gefasst So wird von Vertretern des Neoliberalen Institutionalismus die Bedeutung von Soft Power hervorgehoben 3 Konstruktivistische Autoren etwa fragen nach der Rolle von Massenmedien 4 Neogramscianer verweisen auf die Kampfe sozialer Krafte 5 Hegemonietheorie bezeichnet auch neomarxistische und postmarxistische Denkansatze einer Diskurstheorie der Macht innerhalb von Gesellschaften wie sie etwa mit den Namen Antonio Gramsci und neuerdings Ernesto Laclau und Chantal Mouffe verbunden sind deren im angelsachsischen Raum bekannt gewordenes Buch Hegemonie und radikale Demokratie 1985 erschienen ist 6 Unter dem Namen Hegemonieanalyse werden Versuche gefasst die Hegemonietheorie Laclaus und Mouffes fur empirische diskursanalytische Untersuchungen nutzbar zu machen 7 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Robert Gilpin The Political Economy of International Relations Princeton Princeton University Press 1987 George Modelski Long Cycles in World Politics Seattle University of Washington Press 1987 Joseph S Nye Soft power The means to success in world politics New York 2004 ISBN 1 58648 306 4 Alexander Brand Stefan Robel Hegemonic governance Global media US hegemony and the transatlantic divide in Elzbieta Oleksy Wieslaw Oleksy Hrsg Transatlantic Encounters American Studies in the 21st Century Frankfurt M Lang 2011 S 73 98 Robert W Cox Soziale Krafte Staaten und Weltordnungen Jenseits einer Theorie internationaler Beziehungen in Benjamin Opratko Oliver Prausmuller Hrsg Gramsci global Neogramscianische Perspektiven in der Internationalen Politischen Okonomie Hamburg Argument 2011 1981 S 39 83 Ernesto Laclau Chantal Mouffe Hegemonie und radikale Demokratie Zur Dekonstruktion des Marxismus 1985 Wien Passagen Verlag 2000 2 Auflage ISBN 3 85165 453 6 Martin Nonhoff Eintrag Hegemonieanalyse in Daniel Wrana et al Hrsg DiskursNetz Worterbuch der interdisziplinaren Diskursforschung Suhrkamp Berlin 2014 S 177 178 Nonhoff Martin Politischer Diskurs und Hegemonie Das Projekt Soziale Marktwirtschaft Bielefeld transcript 2006 Herschinger Eva Constructing Global Enemies Hegemony and identity in international discourses on terrorism and drug prohibition Abingdon New York Routledge 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hegemonietheorie amp oldid 217818765