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Die Geschichte Spaniens reicht derzeit 1 4 Millionen Jahre zuruck Der Neandertaler verschwand wohl vor 45 000 Jahren Das Neolithikum ab dem 6 Jahrtausend v Chr der Ubergang von der aneignenden Lebensweise der Jager Fischer und Sammler zur produzierenden letztlich bauerlichen Lebensweise setzte durch Zuwanderung aus dem zentralen Mittelmeergebiet ein die ihren Ursprung im Nahen Osten hatte Diorama der Hohle von Altamira Museu d Arqueologia de Catalunya Barcelona Spanien um das Jahr 1200 etwa am historischen Wendepunkt der ReconquistaDenkmal in Erinnerung an die Cortes von Cadiz 1810 1813 die die erste spanische Verfassung schufen Ab dem 10 Jahrhundert v Chr ist der Handel phonizischer Seefahrer mit den sudspanischen Kustenregionen nachweisbar Spatestens ab dem 8 Jahrhundert v Chr grundeten sie Kolonien die als Basen fur den Handel dienten spater folgten Griechen vor allem aus dem phokaischen Massalia Im 5 und 4 Jahrhundert v Chr gelangten keltische Stamme vom Norden auf die Halbinsel und vermischten sich in den nordlichen und westlichen Regionen mit den einheimischen Iberern siehe Keltiberer Wahrend der Punischen Kriege eroberten die auf die Phonizier zuruckgehenden Karthager weite Teile des Sudens und des Ostens der Halbinsel Nach der Niederlage Karthagos eroberten die Romer in einem langen Prozess die gesamte Halbinsel Die Provinz Hispania entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil des Romischen Reiches Als das Westromische Reich im 5 Jahrhundert zusammenbrach eroberten Westgoten das Land Ihre Herrschaft wurde ab 711 durch muslimische Heere beendet Diese als Mauren bezeichneten Berbergruppen eroberten den Grossteil der iberischen Halbinsel bis der Gote Pelayo er ist nur in einer gefalschten Chronik belegt ihren Vormarsch in der Schlacht von Covadonga in Nordspanien beendete Diese Schlacht markierte in der Retrospektive den Beginn der Ruckeroberung durch die Christen die Reconquista Das maurische Spanien wurde nach 750 unabhangig vom arabischen Weltreich 929 rief Abd ar Rahman III Al Andalus zu einem eigenen Kalifat aus Streitigkeiten zwischen den Adelsfamilien fuhrten dazu dass das Kalifat nach einem Jahrhundert in zahlreiche kleine Reiche zerfiel Inzwischen wurde der Einigungsprozess im Norden vor allem durch Kastilien vorangetrieben Das Konigreich Leon wurde 1037 von Konig Ferdinand dem Grossen erobert zudem verfolgten die Kastilier imperiale Ziele und nahmen zeitweise den Kaisertitel an Die beiden Konigreiche brachen 1157 wieder auseinander als Konig Alfonso VII eine Erbteilung vornahm Um 1230 wurden sie von Ferdinand III wieder im Konigreich Kastilien vereinigt 1469 heirateten die Thronfolgerin von Kastilien Isabella und Ferdinand der Thronfolger von Aragonien Nach der Regierungsubernahme 1474 in Kastilien und 1479 in Aragonien regierten sie die Herrschaftsgebiete gemeinsam Es kam dabei nicht zu einer Vereinigung der Reiche zu einem Staat 1492 eroberten christliche Truppen das letzte von muslimischen Herrschern regierte Gebiet auf der spanischen Halbinsel Ebenfalls 1492 entdeckte Kolumbus Amerika Nach dem Tod der Konigin Isabella I von Kastilien im Jahr 1504 wurde ihre Tochter Johanna I zur Konigin von Kastilien proklamiert Durch ihre Ehe mit Philipp dem Sohn des romisch deutschen Kaisers Maximilian entstand eine dauerhafte Verbindung der spanischen Konigreiche mit dem Haus Habsburg spanisch Casa de Austria Ihr Sohn Konig Karl I wurde als Karl V Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Nachdem Karl 1556 von allen Amtern zuruckgetreten war wurden seine Herrschaftsgebiete zwischen der spanischen und der osterreichischen Linie der Habsburger aufgeteilt Als 1700 der letzte Konig der spanischen Linie der Habsburger Karl II ohne Nachkommen gestorben war folgte ihm Philipp von Bourbon der Enkel des franzosischen Konigs Ludwig XIV Der Spanische Erbfolgekrieg wurde in weiten Teilen Westeuropas ausgetragen Ein Jahrhundert spater setzte Napoleon der nach der franzosischen Revolution 1789 bis 1799 die Herrschaft in Frankreich angetreten hatte in Spanien seinen Bruder Joseph Bonaparte als Konig ein Die Spanier wehrten sich in einem langwierigen Guerillakrieg Nach der Niederlage Napoleons kehrte Ferdinand VII als Konig nach Spanien zuruck Ihm folgte 1833 seine damals zweijahrige Tochter Isabella II Sie regierte bis 1868 Nach dem Rucktritt des 1870 zum Konig gewahlten Amadeus von Savoyen wurde 1873 die Erste Spanische Republik ausgerufen Durch einen Putsch wurde 1874 die Monarchie unter Alfons XII wieder hergestellt Am Ende des Kriegs gegen die USA verlor Spanien 1898 seine Kolonien in der Karibik und im Pazifischen Ozean Spanien nahm nicht am Ersten Weltkrieg teil Die Weltwirtschaftskrise traf Spanien wegen seiner geringen Aussenhandelsverflechtung deutlich schwacher als andere Staaten 1 Die Verbindung des Konigs Alfons XIII mit dem Diktator Miguel Primo de Rivera diskreditierte die Monarchie am 14 April 1931 rief Niceto Alcala Zamora die Zweite Republik aus Die Spannungen zwischen der republikanischen Regierung und den in Katalonien verwurzelten Anarchisten und der nationalistischen Opposition gipfelten schliesslich im Burgerkrieg der Jahre 1936 bis 1939 in den sich auch Deutschland Italien und die Sowjetunion militarisch einschalteten Die Nationalisten unter Francisco Franco setzten sich 1939 durch Franco hielt Spanien zwar aus dem Zweiten Weltkrieg heraus seine Diktatur fuhrte aber zu politischer und wirtschaftlicher Isolation Diese Isolation konnte erst nach seinem Tod 1975 aufgebrochen werden und eine konstitutionelle Monarchie entstand Juan Carlos I stellte sich 1981 gegen einen Putschversuch Ministerprasident Adolfo Suarez setzte Reformen durch die den Ubergang zur Demokratie brachten Spanien trat 1982 der NATO und 1986 der Europaischen Gemeinschaft bei und fuhrte 2002 den Euro als Bargeld ein 2007 platzte in Spanien eine Immobilienblase 2008 geriet das Land in die Finanzkrise Zugleich wurden separatistische Bewegungen vor allem in Katalonien starker Inhaltsverzeichnis 1 Palaolithikum 1 1 Altpalaolithikum 1 2 Mittelpalaolithikum Neandertaler 1 3 Jungpalaolithikum anatomisch moderner Mensch 2 Epipalaolithikum 3 Neolithikum ab 5600 v Chr 4 Kupferzeit 5 Bronzezeit 6 Eisenzeit Kelten Iberer Phonizier Griechen 7 Widerstand gegen die romische Besetzung 197 133 v Chr 7 1 Verstadterung Romanisierung romische Religion 7 2 Christianisierung Santiago Arianismus Priscillianismus 7 3 Die romische Gesellschaft und der Staat der Spatantike 7 4 Die Kirche in der Spatantike 8 Volkerwanderung Sueben Vandalen Westgoten 8 1 Suebenreich im Nordwesten 409 585 8 2 Westgotenreich bis 711 9 Basken 10 Islamische Reiche 711 1492 10 1 Eroberung durch das islamische Weltreich ab 711 10 2 Unabhangigkeit vom islamischen Weltreich Emirat von Cordoba 750 929 10 2 1 Sturz der Umayyaden im Osten Unabhangigkeit von al Andalus 10 2 2 Machtubernahme durch Abd ar Rahman 756 Konflikte mit Franken und Asturien 10 2 3 Innerdynastische Konflikte Aufstande und Vertreibungen 10 2 4 Wikingerzug 844 Aufstieg Asturiens Aufstande der Mozaraber etwa 866 bis 928 10 3 Kalifat von Cordoba 929 1031 10 3 1 Vormacht der Sunniten Kampf gegen Schiiten und Christen 10 3 2 Kultur und Wirtschaft Islamisierung 10 3 3 Beginnende Entmachtung der Dynastie Einfluss der Berber 10 4 Kleinstaaten Taifa Konigreiche ab 1031 Oberhoheit Kastiliens bis 1086 10 5 Almoraviden ab 1085 zweite Taifa Periode ab 1144 Almohaden bis 1212 10 6 Emirat von Granada 1232 1492 11 Asturien Leon Kastilien 11 1 Unabhangigkeitskampf gegen Cordoba Konigreich Asturien Leon 11 2 Wiederbesiedlung repoblacion 11 3 Vereinigung Asturien Leons und Kastiliens unter Ferdinand I ab 1035 37 Sieg uber Navarra 1054 11 4 Verstarkte Reconquista Westeuropaisierung Ruckschlag durch Almoraviden 11 5 Abspaltung Portugals Konigin Urraca Kampf gegen Almoraviden und Aragon 11 6 Kaiserkronung Alfonsos VII 1135 Vereinigung von Katalonien und Aragon 1134 Konigreich Portugal 1139 11 7 Zeit der funf Reiche 11 8 Landesausbau Cortes von Leon 1188 erste Universitat 1219 Sieg uber Almohaden 1212 11 9 Vereinigung von Leon und Kastilien 1230 Eroberung Sevillas 1248 11 10 Ubersetzerschule und Nationalsprachen Gesetzgebung imperiale Politik Alfonsos X 11 11 Wirtschaftskrise und Aufstande Meriniden und Granada Durchsetzung der Konigsmacht 1348 11 12 Streit um Portugal Munzpolitik Aufstieg neuer Familien Abendlandisches Schisma 11 13 Durchsetzung der Konigsmacht Vereinigung mit Aragon 12 Aragon ca 809 1469 Barcelona und Katalonien 12 1 Die Grafschaften Aragon und Barcelona 12 2 Konigreich Aragon 1035 63 Vereinigung mit Barcelona 1164 12 3 Ausgreifen bis Sudfrankreich Hegemoniestellung im westlichen Mittelmeer Griechenland 12 4 Adel und Cortes 12 5 Wirtschaftliche Krise Krieg gegen Kastilien 12 6 Haus Trastamara ab 1412 Streit mit den Cortes und Burgerkrieg 1462 1472 13 Navarra bis 1512 14 Von der mittelmeerischen zur Weltmacht 14 1 Vereinheitlichung Kastiliens foderalistisches Aragon Matrimonialunion 14 2 Eroberung Granadas Vertreibung der Juden 14 3 Verbindung mit Habsburgern Karl I V 14 4 Kriege mit Frankreich und den Osmanen 1521 1556 14 5 Teilung des Habsburgerreiches Philipp II 1556 1598 14 5 1 Moriskenaufstand ab 1568 Krieg gegen Osmanen ab 1571 Erwerb Portugals 1580 14 5 2 Kriege mit England 1585 1604 und Frankreich 1590 1598 14 6 Ende der politischen Vorherrschaft Staatsbankrotte Aufstande und Kriege Ende der spanischen Habsburger bis 1700 14 6 1 Frieden mit England 1604 Vertreibung der Morisken 1609 Onate Vertrag 1617 14 6 2 Kolonialpolitik 14 6 3 Ablosung der Fugger durch die Genuesen bei der Staatsfinanzierung koloniale Edelmetallzufuhr Staatsbankrotte 14 6 4 Dreissigjahriger Krieg 1618 1648 Krieg mit Frankreich bis 1659 Unabhangigkeit Portugals 1640 68 Aufstand in Katalonien 15 Erbfolgekriege Reformen und Ruckstandigkeit unter den Bourbonen ab 1701 15 1 Erbfolgekriege 15 2 Wirtschaftliche Erholung und Reformen bourbonischer Familienvertrag 15 3 Kolonialpolitik 16 Franzosische Revolution und Napoleonische Kriege 1789 1815 16 1 Manuel de Godoy Sturz der franzosischen Bourbonen Napoleon 16 2 Unabhangigkeitskrieg 1808 1813 Volkskrieg 17 Verfassung von 1812 Spanische Revolution bis 1823 18 Carlistenkriege 1833 1876 19 Erste Republik 1873 bis 1874 Industrialisierung Krieg um Kuba und die Philippinen 19 1 Spate Industrialisierung mit auslandischer Hilfe 19 2 Verlust der letzten bedeutenden Kolonien an die USA und Deutschland 1898 99 19 3 Verscharfung der sozialen Spannungen Rifkrieg 20 Zweite Republik 1931 1936 Diktaturen 1923 1930 1939 1975 Burgerkrieg 1936 1939 20 1 Neutralitat im Ersten Weltkrieg Diktatur Miguel Primo de Rivera 1923 1930 20 2 Zweite Republik 1931 1936 20 3 Der Spanische Burgerkrieg 1936 1939 20 3 1 Grundkonstellation 20 3 2 Die Wahlen von 1936 Sieg der Volksfront 20 3 3 Die Rolle der europaischen Machte Hitler und Mussolini Stalin 20 3 4 Anarchismus 20 3 5 Verlauf des Burgerkriegs 20 3 6 Repressionen und politische Morde 20 4 Die Diktatur Francisco Francos bis 1975 20 4 1 Phasen des franquistischen Regimes 20 4 2 Opposition 20 4 3 Der Franquismus und die nichtkastilischen Gebiete 20 4 4 Ende des Franquismus 20 4 5 Nachwirkungen 21 Parlamentarische Monarchie 21 1 Demokratisierung Beitritte zu EG EU und NATO 21 2 Madrider Zuganschlage Regierung der Sozialisten 2004 2011 21 3 Wirtschaftskrise seit 2007 Aus und Zuwanderung 22 Literatur 22 1 Uberblickswerke 22 2 Urgeschichte 22 2 1 Uberblickswerke 22 2 2 Palaolithikum und Mesolithikum 22 2 3 Neolithikum Metallzeitalter 22 3 Karthager und Romer 22 4 Sueben Westgoten Basken Byzanz 22 5 Muslimische Epoche Reconquista Burgerkriege Vereinigung von Kastilien und Aragon 22 6 Habsburgerreich Bourbonen 22 7 Republik Franquismus jungste Geschichte 23 Weblinks 24 AnmerkungenPalaolithikum BearbeitenAltpalaolithikum Bearbeiten Schadel Nr 5 der Sima de los Huesos ausgegraben 1992Als altester menschlicher Uberrest Spaniens gilt ein 1 4 Millionen Jahre alter Zahn der 2013 im Barranco Leon entdeckt wurde einer Schlucht bei Granada 2 Auf 1 3 Millionen Jahre wurden die Fossilien aus der Sierra de Atapuerca datiert 3 Funde der Zeit um 800 000 vor heute sind in Spanien vergleichsweise haufig wie in der Cueva de Santa Ana in der Extremadura solche aus der Zeit vor 550 000 sind hingegen selten wieder haufiger zwischen 524 000 und 470 000 Eine gewisse Populationserhohung lasst sich fur die Zeit vor 339 000 bis 303 000 Jahren fassen Faustkeile sind seit etwa 900 000 Jahren von der Fundstelle Cueva Negra del Estrecho del Rio Quipar im Sudosten bekannt doch sind sie umstritten Auf etwa 760 000 Jahre werden Faustkeile aus Feuerstein aus La Solana del Zamborino das ebenfalls in Sudostspanien liegt datiert 4 Wichtige Fundstatten des fruhen Acheuleen das durch die Existenz besagter Faustkeile definiert wird sind Villapando San Quirce La Maya III El Espinar La Mesa und Espinilla Sima de los Huesos Wichtige Statten des mittleren Acheuleen sind Cuesta de la Bajada Gran Dolina 10 11 oder Galeria Torralba und Ambrona der spateren Phasen einschliesslich des End Acheuleen El Castillo Kantabrien Lezetxiki Solana del Zamborino Granada oder Oxigeno Madrid 5 Cleaver des Acheuleen Torralba An der Fundstatte Sima de los Huesos fand man etwa 1300 Knochen und Zahne von 25 Individuen 6 die vor 600 000 Jahren lebten 7 Die Korpergrosse der Manner lag im Schnitt bei 174 4 cm die der Frauen bei 161 9 cm 8 Man nimmt an dass der Ort eine Begrabnisstatte war Nur ein einziges Steingerat wurde unter den Knochen gefunden ein unbenutzter Faustkeil aus Quarzit mit Ocker Excalibur konnte eine Grabbeigabe sein was auf emotionales Empfinden symbolisches und reflexives Denken sowie eine Auseinandersetzung mit dem Tod hindeuten konnte Mittelpalaolithikum Neandertaler Bearbeiten Der alltagliche Gebrauch von Feuer hatte sich spatestens vor 300 000 Jahren durchgesetzt 9 Schadel eines Neandertalers 1848 entdeckt spater Gibraltar 1 genannt Forbes Quarry GibraltarIm Gegensatz zu den fruheren Neandertalern lasst sich fur die spaten eine grossraumige Kulturdifferenzierung nachweisen wie etwa in Mittel und Nordwesteuropa in Italien in Mittel und Sudwestfrankreich einschliesslich der Pyrenaenregion dann auf der ubrigen iberischen Halbinsel Der Neandertaler war ein Grosswildjager Manche der Funde wie etwa in Jarama VI Provinz Guadalajara nicht weit von Madrid und Zafarraya einer Hohle bei Malaga wurden auf 45 000 Jahre datiert 10 Die Frage ob Neandertaler und die aus Afrika zugewanderten Cro Magnons gleichzeitig auf der Halbinsel lebten spielt eine wichtige Rolle in der Diskussion zur Genese der jungpalaolithischen Kleinkunst Um 39 600 Jahre BP befand sich nordlich des Ebro eine Kaltesteppe sudlich des Flusses bestanden hingegen Walder die typisch fur die gemassigte und die warm gemassigte Klimazone sind Diese Grenze muss der Ausbreitung des modernen Menschen erheblichen Widerstand entgegengesetzt haben Dies konnte die verhaltnismassig spate Ankunft des Homo sapiens im Suden der Halbinsel erklaren 11 Die nordostspanische Fundstatte Las Fuentes de San Cristobal im Osten der Provinz Huesca deren Funde maximal 55 000 Jahre alt sein konnen weist eine Phase ausbleibender Nutzung auf in der weder Neandertaler noch Vorfahren des modernen Menschen die Hohle nutzten Dies wurde der These Nahrung geben dass sich Homo sapiens und Neandertaler in Westeuropa nie begegnet seien Eine zeitliche Lucke zwischen der Nutzung einer Fundstatte durch Neandertaler und anatomisch moderne Menschen weist gleichfalls die Cova Gran de Santa Linya auf Zwischen den Fundschichten liegt eine sterile Schicht ohne menschliche Spuren 12 Jungpalaolithikum anatomisch moderner Mensch Bearbeiten Verbreitungsgebiet des Aurignacien Wandmalereien in der El Castillo Hohle Mit 40 800 Jahren die wohl altesten Kunstwerke Europas die anatomisch moderne Menschen hinterliessen 13 Sicher dem eiszeitlichen anatomisch modernen Menschen dem so genannten Cro Magnon Menschen zuzuordnen ist das Aurignacien das einem Kalenderalter von mindestens 40 000 moglicherweise 45 000 14 bis etwa 31 000 Jahren vor heute 15 entspricht Die nachfolgende archaologische Kultur ist das Gravettien fur das die Bestreuung der Toten mit Ocker typisch ist Dessen Ausbreitung in den Sudwesten der Halbinsel um 32 000 BP wurde lange als gleichformiger Prozess betrachtet In die Betische Kordillere des Sudens gelangte das Gravettien und damit erstmals Homo sapiens zwischen 34 000 und 25 000 cal BP 16 Einige Gruppen verlagerten ihr Nahrungsspektrum auf Meerestiere Nachuntersuchungen an der Tito Bustillo Hohle zeigten dass die dortige Gruppe sich besonders von der Gemeinen Napfschnecke und der Grossen Strandschnecke ernahrte 17 Malereien des Homo sapiens finden sich in der Hohle von Altamira bei Santillana del Mar in Kantabrien wo mehr als 150 Wandbilder aus der Zeit von 16 000 bis 14 000 v Chr zu sehen sind Weitere teils bis zu 20 000 Jahre alte Hohlenmalereien wurden in La Pileta nahe Ronda und in einer Hohle nahe Nerja beide in der Provinz Malaga entdeckt In den Hohlen von Ekain und Altxerri B beide in der Nahe von San Sebastian fand man eine Reihe von Gravierungen und Wandmalereien vgl Palaolithische Hohlenmalerei im Norden Spaniens 18 In der Cueva del Miron in Kantabrien wurde das aufwendig geschmuckte fast 19 000 Jahre alte Skelett einer jungen Frau geborgen bekannt als La Dama Roja de El Miron Epipalaolithikum BearbeitenDas Mesolithikum im Mittelmeerraum auch Epipalaolithikum genannt bezeichnet die nacheiszeitliche Periode bis zum Neolithikum um 9600 bis Mitte des 6 Jahrtausends v Chr Die Nahrungsbasis veranderte sich im Zuge der Erwarmung die nicht nur die Gletscher schmelzen sondern auch die Kaltesteppen verschwinden liess Die grossen Herden vor allem Auerochsen und Pferde verschwanden Zum Azilien ca 12 300 bis 9 600 v Chr dem fruhen Epipalaolithikums gehort als alteste Grabstatte die Hohle Los Azules in Kantabrien an 19 Aus dem Asturien 8000 5000 v Chr stammt das Grab vom Felsuberhang von Molino de Gasparin Als Grabbeigabe kann dort das Schienbein eines Rothirschs gelten vor allem aber drei asturische Picken von denen eine gescharft war Im Gegensatz zu diesen beiden Toten lag der Mann von Tito Bustillo 7590 7470 v Chr auf der linken Seite mit angewinkeltem linkem Bein und ohne Beigaben auf dem flachen Hohlenboden Dabei deuten Farbreste auf eine rituelle Umgebung hin Erkennbar ist dass das oftmals uber Jahrhunderte genutzte Gebiet der Beisetzungen gemieden wurde Als Grabbeigaben dienten zunehmend personliche Gegenstande auch gibt es Hinweise auf Totenmahle Moglicherweise zeigt sich im Langzeitgebrauch der Begrabnisstatten eine Tendenz zu zunehmender Sesshaftigkeit oder saisonaler Mobilitat sowie zur Bildung von Territorien Neolithikum ab 5600 v Chr BearbeitenDie Cardial oder Impressokultur breitete sich ab dem 7 Jahrtausend v Chr rund um das westliche Mittelmeer aus mit Ausnahme der Balearen Die ersten neolithischen Bauern und Hirten kamen um 5600 v Chr aus dem ostlichen Mittelmeerraum nach Andalusien 20 Einkorn und Emmer erreichten Spanien spatestens in der Zeit um 5500 v Chr wie sich in der Coveta de l Or und in der benachbarten Cova de Cendres erwies Allerdings leistete Getreide noch keinen grosseren Beitrag zur Ernahrung 21 Viehhaltung liess sich fur das ostliche Pyrenaenvorland in der Cova Gran de Santa Linya belegen Jungsteinzeitliche Felszeichnung aus dem Barranco de la Valltorta Castellon de la Plana in der Region Valencia Unabhangig davon entstand im Hinterland das Meseta Neolithikum Ausgrabungen im Raum Ambrona konnten fur die zweite Halfte des 6 Jahrtausends v Chr ein voll ausgebildetes Fruhneolithikum mit Tierhaltung und Pflanzenanbau nachweisen 22 Das fruheste iberische Neolithikum um Valencia bestand offenbar in einer Art Gartenkultur Dabei wurde auf kleinen Beeten mit Hilfe von Hacken eine grosse Zahl verschiedener Getreide und Gemusesorten angebaut die Dorfer konzentrierten sich in Flusstalern die Standorte wechselten haufig Neben Weizen und Gerste wurden Einkorn und Emmer verarbeitet Von Anfang an waren auch Gemusearten wie Erbse Saatplatterbse Ackerbohne Futterwicke Linsenwicke und Linse prasent Vorratsbehalter erreichten bis zu 100 l Volumen Nur in der Cova de les Cendres fanden sich Silos mit etwa 500 l Fassungsvermogen 23 Erst im 5 Jahrtausend ging man zu grosseren Feldern und dem Anbau von Hart und Weichweizen und Gerste uber Die Fundstatte Benamer erwies dass die Bevorratung ab der zweiten Halfte des 5 Jahrtausends erheblich grossere Ausmasse annahm namlich bis zu 6000 Liter Fassungsvermogen Insgesamt wurden die Siedlungen grosser Die Tiere wurden verstarkt in Hohlen gehalten in denen sich nun keine rituellen Handlungen mehr belegen lassen Im 4 und 3 Jahrtausend waren die Vorrate nicht mehr auf diese Art gelagert sondern fanden sich rund um die Hauser Die Vorratshaltung wurde also nicht mehr von der Gemeinde geregelt sondern von den Hauseinheiten Deren Jahresbedarf entsprach die Grosse der Vorratsgefasse von etwa 1500 l Dabei waren einige der Vorratsstrukturen wie in Missena Valencia oder Jovades Alicante mehrere Jahrtausende in Gebrauch In der zweiten Halfte des 3 Jahrtausends in der die Regenmenge nach langer Trockenheit wieder zunahm ging man wiederum zu einer diversifizierten Gartenkultur uber Einkorn kam wieder in Gebrauch aber auch neue Pflanzen wie Flachs Die grossen Vorratsstrukturen und Siedlungen wichen verstreuten haufig hoher gelegenen Orten in denen sich kaum Anzeichen einer sozialen Differenzierung finden Bei Antequera Malaga liegen die beiden neolithischen Dolmen de Menga und Dolmen de Viera aus der Mitte des 4 Jahrtausends v Chr die zu mehreren Tausend solcher Anlagen auf der Halbinsel und zu den grossten derartigen Bauwerken in Europa gehoren Modell von Los Millares dem einzigen Fundort wo Siedlung und Bestattungsplatz gleichermassen bekannt sind Kupferzeit BearbeitenAuf der Halbinsel ist die erste Kupferverhuttung in der Siedlung Cerro Virtud Almeria fur die erste Halfte des 5 Jahrtausends belegt 24 Die regelmassige Kupferverarbeitung konnte dennoch erst sehr viel spater eingesetzt haben 25 Vor allem im Westen ist die Kupferzeit durch vielfach gegliederte Befestigungsanlagen mit zweifach geschalten Mauern gekennzeichnet 26 Zu diesen zahlen Los Millares Almeria Marroquies Bajos Jaen und Valencina de la Concepcion Sevilla Die Kultur des 3 und fruhen 2 Jahrtausends v Chr baute Wein und Oliven an und produzierte eine mit Symbolen verzierte Keramik die sich vor allem in Megalithanlagen und Kuppelgrabern fand Bronzezeit BearbeitenMit der El Argar Kultur setzte um 2300 v Chr die Bronzezeit ein Sie bestand im Wesentlichen im Suden El Argar zeichnet sich durch befestigte Siedlungen auf Hochplateaus aus wie El Argar Antas bei Almeria oder auf steilen Kuppen wie das nicht weit entfernte Fuente Alamo Zweischalige Grundmauern aus Bruchsteinen belegen rechteckige moglicherweise zweigeschossige Hauser Auf der Meseta wurden die kupferzeitlichen Haustypen fortgesetzt Datierungen der zugehorigen Loma Kultur ergaben Werte zwischen 2250 und 1630 v Chr 27 Bereits um 2000 v Chr lasst sich eine ausgepragte Entwaldung im Suden belegen 28 In der Landwirtschaft dominierte der Anbau von Gerste In der spaten Bronzezeit kam ein bedeutender Anteil von Hirse hinzu 29 Nordlich um Valencia schloss sich das Bronce Levantino an Hinzu kommen die Guadalquivir Kultur die Motilla Kultur Motilla del Azuer und die Tejo Kultur im Westen der Halbinsel Kulturen der End Bronzezeit Die Dame von Ibiza aus der punischen Nekropole Puig des Molins moglicherweise die Gottin Tanit darstellend Taula von Trepuco MenorcaAuf den Balearen steht am Ende der Bronze und zu Beginn der Eisenzeit die Talayot Kultur vom katalanischen Wort talaia fur Beobachtungs Wachturm eine Megalithkultur des 13 bis 2 Jahrhunderts v Chr Das Talayotikum I ist durch das Aufkommen von Wasserspeichern unterirdischen Grabstatten und einzelstehenden Turmen in Megalith Bauweise der so genannten Zyklopen Technik gekennzeichnet Im Talayotikum II ab 1000 v Chr kamen ummauerte Einfriedungen der Siedlungen hinzu Spatestens im Talayotikum III kam es zu Kontakten mit Griechen und Phoniziern Nach 800 v Chr kamen zusatzlich zu Keramiken und Figuren aus Bronze auch Gegenstande aus Blei und Eisen auf Der Handel mit Karthagern die um 654 v Chr Ebusim Ibis auf Ibiza grundeten setzte ein Im Talayotikum IV ab etwa 500 v Chr ging man zur Bestattungsform in Fotusstellung uber Es entstanden Heiligtumer und bei den Keramiken kamen Nachbildungen karthagisch phonizischer und romischer Formen auf Im 1 Jahrtausend v Chr kamen rundovale Einfriedungen aus Steinquadern auf die manche Komplexe umschlossen Diese wurden um Talayots angelegt wie in Capocorb Vell im Gebiet von Llucmajor Daneben werden auf Menorca Saulen und Pilaster zu regelrechten Saulensalen zusammengefugt Bis zu 5 m hohe Taulas existieren ausschliesslich auf Menorca wo 30 Standorte bekannt sind Eisenzeit Kelten Iberer Phonizier Griechen Bearbeiten Die 1897 in La Alcudia sudwestlich von Alicante entdeckte Dame von Elx Museu Arqueologic Nacional de MadridPhonizier fast ausschliesslich aus Tyros erreichten den Suden wohl schon im 10 Jahrhundert v Chr ohne dass Siedlungen angelegt wurden Spuren fruher phonizischer Handelskontakte wurden in Huelva entdeckt Dort reichen die Importe bis ca 900 v Chr zuruck 30 Die meisten phonizischen Siedlungen entstanden ab etwa 800 v Chr an den Mundungen heute ausgetrockneter Flusse uber die man in das Hinterland gelangen konnte die ersten in der Bucht von Cadiz und bei Malaga Auf dem Siedlungshugel Morro de Mezquitilla Chorreras Algarrobo Malaga der von etwa 650 bis 450 v Chr bewohnt war 31 liess sich Eisenverarbeitung fur die fruhe phonizische Zeit nachweisen Tartessos Lage und AusbreitungIm Sudwesten entstand die stark von mediterranen Einflussen gepragte Kultur von Tartessos einer Hafenstadt an der Mundung des Guadalquivir Sie war in der Antike fur ihren Metallreichtum bekannt Die grossen Mengen an importierten kunsthandwerklichen Gutern deuten darauf hin dass das heutige Huelva ein bedeutendes tartessisches Zentrum war Wahrend im 8 und 7 Jahrhundert der Anteil phonizischer Keramik noch gering war nahm er im 7 und 6 Jahrhundert stark zu Als Castrokultur wurde die Kultur der nordwestlichen Halbinsel vom 1 Jahrtausend v Chr bis ins 1 Jahrhundert v Chr bezeichnet Die befestigten Siedlungen fanden sich in einem Gebiet das sich im Osten bis zum Rio Cares und im Suden bis zum Duero erstreckte Die im Zentrum dieser Kultur gelegene nordportugiesische Region Ave weist grossere Castros die Citanias oder Cividades von lat civitas auf Im 7 Jahrhundert v Chr finden sich reich ausgestattete Wagengraber wie Grab 17 aus La Joya und El Palmeron beide Huelva Solche Graber tauchten im Sudosten erst im 6 Jahrhundert auf Die exponierte Lage auf langer belegten Hugelnekropolen deutet auf Familien oder Klientelzusammenhange hin Im 5 Jahrhundert erschienen Plastiken von Kriegern Reitern und herrschaftlichen Tieren An der Peripherie des tartessischen Einflussgebiets erschienen Kriegerdarstellungen die vereinzelt Inschriften trugen Bleitafel aus La Bastida de les Alcuses Moixent mit sudostlicher Schrift und aus la Serreta Alcoi Alicante mit graco iberischer SchriftUrnenfelder galten vielfach als Argument fur eine Einwanderung aus Nordosten doch ist dies strittig Der Sudosten war vom 6 bis zum 2 Jahrhundert v Chr stark griechisch gepragt Phokaer aus der Kolonie Massilia grundeten Emporion Rosas spater Sagunt und Malaga Im nahe gelegenen Oppidum von Ullastret fand sich neben importierter griechischer Keramik eine hellenistische Stadtmauer ein Heiligtum am hochsten Punkt des Hugels ahnlich einer Akropolis sowie ein agoraartiger Platz Die Stadt pragte Munzen allerdings im punischen Munzfuss 32 Diese Phase ist mit den Iberern verbunden die man zunachst weniger archaologisch als ethnisch auffasste vor allem brachte man sie mit den Katalanen in Verbindung Aus den vorwiegend sudspanischen Kerngebieten breitete sich ihre Kultur bis in das heutige Sudfrankreich aus Die wichtigsten Inschriften der Halbinsel in keltischer Sprache und iberischer Schrift stammten aus Botorrita bei Saragossa Diese Inschriften etwa 70 in keltischer Sprache mit insgesamt 1000 Wortern entstanden vom 3 bis zum 1 Jahrhundert v Chr Nach dem Ersten Punischen Krieg gegen Rom eroberten die Karthager ab 237 v Chr den Suden und Osten Cartagena war ihr wichtigster Stutzpunkt Nach der Niederlage im zweiten Krieg mussten die Karthager die Halbinsel 206 205 v Chr raumen Widerstand gegen die romische Besetzung 197 133 v Chr Bearbeiten Romische Eroberung der iberischen Halbinsel 218 19 v Chr Der Widerstand gegen die Besetzung durch Rom dauerte zunachst von 197 bis 179 v Chr Nach dem Sieg des Tiberius Gracchus d A brach der Aufstand zusammen Noch gravierendere Folgen hatte der zweite grosse Aufstand der Iberer der sich von 154 bis 133 v Chr erstreckte Er begann mit einer Erhebung der Beller und Avaker unter Fuhrung des Punicus Im selben Jahr schlossen sich die Lusitanen ein weiterer keltiberischer Stamm dem Aufstand an Eine lusitanische Gesandtschaft unterbreitete 150 v Chr dem romischen Praetor Servius Sulpicius Galba einen Waffenstillstand Dieser ging zum Schein darauf ein und bot sogar Land an um sich dort anzusiedeln Doch liess er die Entwaffneten toten der Rest wurde in die Sklaverei verkauft Viriathus einer der wenigen Lusitanen die der Totung entkommen waren fuhrte ab 147 die Lusitanen und besiegte die Romer 143 und 140 v Chr 139 brachen die Romer den mit Viriathus geschlossenen Frieden und bestachen seine Gesandten die den Lusitaner daraufhin ermordeten Decius Junius Brutus der 138 v Chr ernannte Statthalter der Provinz Hispania ulterior liess im Tal des Tajo Militaranlagen errichten und begann die Regionen Alentejo und Algarve zu unterwerfen Im Norden eroberten seine Truppen von den Galiciern bewohnte Gebiete Eine der letzten Schlachten wurde moglicherweise nahe dem im Tejotal liegenden Santarem geschlagen womit der Romer den Zugang zur Westkuste als gesichert sah 33 134 v Chr ubernahm Scipio Africanus der Jungere den Oberbefehl uber die Truppen Diese eroberten Numantia im folgenden Jahr Scipio verkaufte die Bevolkerung in die Sklaverei und liess die Stadt schleifen Mit der Unterwerfung endeten die Auseinandersetzungen keineswegs So entsandte der Statthalter von Hispania ulterior zwischen 96 und 94 v Chr Truppen zur Niederschlagung eines Aufstandes in den nordwestlichen Teil der Halbinsel der zwischen den Flussen Duero und Mino bereits im Rahmen der Feldzuge von Decius Junius Brutus besetzt worden war Ab 81 v Chr flammten in den beiden Provinzen Hispania Citerior und Ulterior erneut Aufstande auf diesmal als Folge der Schwachung durch den in Italien gefuhrten Burgerkrieg 34 Das romische Aquadukt in Segovia Gebiet der KantabrerQuintus Sertorius der sich vergeblich als Volkstribun beworben hatte unterstutzte nun Gaius Marius in dessen Kampf gegen Sulla Die Lusitanier erhoben ihn bald zu ihrem Anfuhrer Er errichtete eine von Rom unabhangige Herrschaft die er 79 v Chr verteidigte 77 v Chr stiess Marcus Perperna zu Sertorius der nun einen Gegensenat aus 300 Romern einrichtete und sich neben Romern auf die einheimische Bevolkerung stutzte Er wehrte sich gegen Pompeius der 76 v Chr mit 30 000 Mann nach Spanien gekommen war Sertorius schloss 74 v Chr sogar ein Bundnis mit Mithridates von Pontos doch wurde er 72 durch eine Verschworung an deren Spitze Perperna stand bei einem Gastmahl erstochen Perperna wurde seinerseits kurz darauf von Pompeius besiegt Erst Caesar der 61 v Chr als Proprator die Provinz Hispania Ulterior leitete gelang es den Widerstand der lusitanischen Stamme zu brechen ohne indessen den Nordwesten der Halbinsel zu beherrschen Um auch diese Region zu befrieden wurden unter Augustus die Stadte Bracara Augusta Braga Lucus Augusti Lugo und Asturica Augusta Astorga gegrundet Die Kantabrer um den Ort Amaia wurden erst im Kantabrischen Krieg 29 19 v Chr von Augustus geschlagen und von Agrippa besiegt Augustus machte aus den bisherigen beiden Provinzen Hispania Citerior und Hispania Ulterior drei indem die Hispania Ulterior in die Provinzen Lusitania und Baetica aufgeteilt wurde Verstadterung Romanisierung romische Religion Bearbeiten Das Land erhielt zur militarischen Sicherung zahlreiche Strassen und Kastelle Spater forderte das dichte Wegenetz die okonomische Entwicklung Die Bevolkerung wurde romanisiert die Halbinsel wurde ein Hauptzentrum romischer Kultur Kaiser Vespasian verlieh Hispanien das Latinische Burgerrecht wahrend die meisten Provinzen des Reiches das romische Burgerrecht erst 212 erhielten Zu offenen Kampfen kam es nur als die Mauri im Jahr 171 in die romische Provinz Baetica einfielen Durch eine Verwaltungsreform Kaiser Diokletians wurden von der Hispania citerior die man nach ihrer Hauptstadt Tarraco auch Tarraconensis nannte zwei neue Provinzen abgetrennt namlich die Provinzen Gallaecia und Carthaginiensis Aus Hispanien stammten Kaiser Trajan sowie die Familien von Marc Aurel und Hadrian dann Theodosius I sowie angesehene Schriftsteller wie Seneca Lukan und Martial Die romische Religion kam vor allem in Form der Trias Jupiter Juno und Minerva nach Hispanien Auch Mars spielte als Kriegsgott in bestimmten Milieus eine wichtige Rolle hinzu kam seit Augustus der Kaiserkult Neben der offiziellen Religion bestanden alte Gotter fort die nur die neuen Namen erhielten Die romischen Gotter ihrerseits wurden in der neuen Umgebung abgewandelt Siehe auch Liste der romischen Thermen in Spanien Christianisierung Santiago Arianismus Priscillianismus Bearbeiten Baptisterium mit Taufbecken in der Basilika von Son PeretoDas Christentum breitete sich auf der Halbinsel trotz kurzer aber heftiger Verfolgungen seit dem 3 Jahrhundert aus bis es unter Kaiser Konstantin I zur vorherrschenden unter Theodosius I zur Staatsreligion wurde Eine zentrale Rolle spielte wenn auch erst ab dem Fruhmittelalter der Nationalheilige Spaniens der hl Jakobus bzw Santiago Der Legende nach wurde Hispanien von diesem Apostel missioniert sein Leichnam soll nach 44 im galicischen Santiago de Compostela beigesetzt worden sein Sein Grab wurde nach 818 wiederentdeckt und Konig Alfonso III von Asturien 866 910 fuhrte seine Siege auf das Eingreifen des Heiligen zuruck 35 Erst ab dem spaten 8 Jahrhundert wird Jakobus als Patron und Beschutzer Spaniens bezeichnet 36 Die Kirche von Santiago beanspruchte mit dem Apostelgrab eine besondere Autoritat was wiederum in Toledo abgelehnt wurde Alfonso III mit seiner Frau Jimena und Bischof Gomelo von Oviedo Ms des 10 Jahrhunderts Archiv der Kathedrale von OviedoSiehe auch Geschichte der Juden in Spanien An der Synode von Elvira die zwischen 295 und 314 stattfand nahmen 19 Bischofe und 24 Presbyter aus 37 Gemeinden teil Neben einem Bilderverbot wurde festgesetzt dass christliche Herren heidnische Kulthandlungen ihrer Sklaven unterbinden sollten Christen sollten keine Ehen mit Juden oder Heiden schliessen Landbesitzern wurde untersagt ihre Feldfruchte von Juden segnen zu lassen und Glaubige sollten keine Tischgemeinschaft mit ihnen pflegen 37 Die Missionierung begann wohl in den Stadten Tertullian behauptete bereits 202 Hispanien sei christlich Wahrend der Verfolgung unter Kaiser Valerian wurde Fructuosus der Bischof von Tarraco 259 hingerichtet Unter Diokletian folgten 304 weitere Martyrer in Girona und Barcino die Reliquien der hl Eulalia wurden im 9 Jahrhundert nach Barcelona uberfuhrt Die Bischofssitze brachten ahnlich langlebige regionale Strukturen hervor wie die Kloster mit ihrem ausgedehnten Landbesitz Insbesondere wurden sie zu einem Symbol ubergreifender Gruppenidentitat und zum Mittel politisch religioser Rangstreitigkeiten Auch griffen die Bischofe erheblich in die kaiserliche Politik ein wie etwa der Berater Konstantins I Bischof Hosius von Cordoba Er war Bischof von etwa 296 bis 357 zugleich von 312 bis 326 Hofbischof im Gefolge des Kaisers und ein herausragender Gegner des Arianismus und des Donatismus Als Kaiser Constantius II die Verurteilung des Athanasius forderte weigerte sich Hosius der gegen die Einmischung in die Angelegenheiten der Kirche protestierte 356 wurde er gezwungen das arianische Bekenntnis von Sirmium zu unterschreiben das vom Kaiser sogleich als Bekenntnis des Hosius veroffentlicht wurde Wie in Nordafrika und in anderen Regionen des Reiches so entstanden asketische Gruppen wie die des Priscillian von Avila 385 Sklaverei sei so lehrte er von Jesus abgeschafft die Gleichstellung von Mannern und Frauen geboten worden Einige seiner Anhanger wurden 380 vor die Synode von Saragossa geladen und dort auf Betreiben des Ithacius von Ossonoba exkommuniziert Nachdem Priscillian 380 381 dennoch zum Bischof von Avila bestimmt worden war erhob Ithacius auch gegen ihn Anklage Infolgedessen wurden die priscillianischen Bischofe von Provinzialbeamten aus ihren Amtern vertrieben schliesslich wurde Priscillian 385 hingerichtet Noch 563 sah sich die zweite Synode von Braga veranlasst die Lehre als Haresie zu verurteilen 38 Die romische Gesellschaft und der Staat der Spatantike Bearbeiten Die administrative Gliederung des Imperium Romanum um 400Der romische spatantike Staat delegierte sieht man von der Armee und der obersten Rechtsprechung ab alle staatlichen Aufgaben an die etwa 2500 uber das ganze Reich verstreuten Stadte Die Gesamtzahl der Kurialen die daruber entschieden wie die Lasten auf die Burger verteilt wurden betrug im westlichen Reich etwa 65 000 39 Im 3 Jahrhundert wurde die Steuerlast auf alle Provinzen ausgedehnt und mit zunehmender Konsequenz und Harte wurden die Abgaben eingetrieben Wahrend in den gefahrdeten Gebieten einschliesslich Roms in der Reichskrise des 3 Jahrhunderts aufgrund der politischen Gefahrdungslage der Bau von Theatern Badern und Arenen zugunsten von Stadtmauern und sonstigen Wehranlagen zurucktreten musste war dies in Iberien sehr viel spater der Fall 80 der Bevolkerung arbeiteten in der Landwirtschaft Ausser in Agypten schwankten dabei die Erntemengen so stark dass man geradezu von schockartigen Sprungen sprechen kann Dementsprechend waren einem Kaiser die Gotter geneigt wenn die Ernte gut ausfiel Im Suden Spaniens forderten Christen die mittels Ritualen ihren Gott gunstig stimmen wollten dass man die Juden nicht auf die Felder lasse denn sie verdurben die Wirkung der Rituale Die Vermogenden konnten sich bevorraten und damit hohere Preise abwarten wie sie jedes Jahr vor der neuen Ernte auftraten und sie konnten vor allem grossere Distanzen uberwinden um Stadte und Armeen zu versorgen Die Bauern waren hingegen auf die lokalen Markte mit ihren extremen Preisschwankungen angewiesen Dabei waren die grossten Kornhandler die Kaiser selbst Mit dem Goldsolidus wurde die Grenzlinie zwischen der Okonomie der Vermogenden und des Restes der Gesellschaft der auf Bronze und Silbermunzen angewiesen war standig sichtbar Die reichsten romischen Senatoren verfugten uber mehr Einnahmen als ganze Provinzen Unterhalb dieser kleinen Gruppe die uber riesiges Landeigentum und Vermogen verfugte bestand in den Provinzen eine Gruppe lokaler Grundbesitzer die uber Villae verfugten Ihnen ebneten die Kaiser seit Konstantin den Weg in den romischen Senat Damit kam ihnen mehr Macht und damit auch sehr viel grosseres Vermogen zu Sie bildeten eine Art vermittelnder Schicht deren Angehorigen der Titel vir clarissimus bzw femina clarissima zustand und die vielfach aus etablierten Provinzialenfamilien kamen Doch einige Familien hatten diesen nachkonstantinischen Goldrausch verpasst und furchteten ihren Abstieg Die Grenzlinie innerhalb der Fuhrungsgruppe bildete der Staatsdienst mit seinen Privilegien Kaiserliche Gesetze schufen die Voraussetzungen um beinahe unbeschrankte Verfugungs und Polizeigewalt an lokale Herren abzutreten deren Wirtschaftseinheiten sich dadurch gegenuber staatlichem Einfluss zunehmend abriegelten Seit Konstantin durften die Herren fluchtige Kolonen die vor weniger als dreissig Jahren verschwunden waren in Ketten legen 40 Seit 365 war es den Kolonen verboten uber ihren eigentlichen Besitz zu verfugen wohl in erster Linie Arbeitsgerate 41 Seit 371 durften die Herren die Abgaben der Kolonen selbst eintreiben Schliesslich verloren die Ackerbauer 396 das Recht ihren Herrn zu verklagen 42 Unter Justinian I wurde gar nicht mehr zwischen freien und unfreien Kolonen unterschieden Die Kirche in der Spatantike Bearbeiten Ruinen der Basilika von Empuries in KatalonienZwar bildete der Klerus eine eigene Klasse die von offentlichen Diensten und personlicher Besteuerung befreit war doch die Kaiser verweigerten diesem den Zugang zu den oberen Klassen der Gesellschaft Zudem erzeugte dies bei den Kurialen die nicht von Abgaben befreit waren Widerstand denn je mehr Mitglieder einer Gemeinde von Abgaben befreit wurden desto hoher wurde die Belastung der ubrigen Die Gemeinde dieser Kleriker des 4 Jahrhunderts setzte sich keineswegs aus den Armen und Marginalisierten der Gesellschaft zusammen Jungere Forschungen zeigen dass die Angehorigen der Gemeinden Handwerker und Beamte Kunstler und Handler waren Sie selbst bezeichneten sich gelegentlich als mediocres die weder reich noch arm waren Einnahmen aus der Gemeinde und die Versorgung von Armen brachten der Kirche staatliche Privilegien ein In einem Privileg von 329 wird explizit erlautert dass der Klerus fur die Armen da sein sollte wahrend die Vermogenden zu denen der Klerus nicht gehorte ihren Aufgaben nachgehen sollten Doch fuhrende Mitglieder der Gesellschaft die zu Christen wurden konnten unter Verdrangung langjahriger Mitstreiter der Gemeinde bald in einem Zug aufsteigen statt uber lange Ausbildungs und Erfahrungszeiten Ambrosius von Mailand konnte so unmittelbar zum Bischof werden Volkerwanderung Sueben Vandalen Westgoten Bearbeiten Hauptartikel Volkerwanderung Europa mit den wesentlichen VolkerwanderungsbewegungenVandalen Alanen und Sueben uberschritten 409 die Pyrenaen Als Vandalen und Alanen weiterzogen und Karthago eroberten wurde selbst die romische Seeherrschaft in Frage gestellt 455 plunderten die Vandalen Rom wie es die Goten schon 410 getan hatten Die Sueben waren als einzige Germanen in Hispanien geblieben wahrend Rom 472 mit Tarraco seine letzte Bastion verlor Italien besetzten ab 489 die Ostgoten wahrenddessen hatten sich die Westgoten in Gallien unabhangig gemacht Suebenreich im Nordwesten 409 585 Bearbeiten Hauptartikel Konigreich der Sueben Das Kerngebiet der Sueben lag zwischen Duero und der Ria de Vigo Mit der Grundung des Klosters Dumio wurde das Monchtum gefordert das spater einen enormen Aufschwung nahm Dabei wurde weniger das Regelwerk der Benediktiner als vielmehr das Werk des Fructuosus von Braga 665 zentral aber auch Isidor von Sevilla Reich der Sueben um 455In Hispanien wurde ihnen die Provinz Gallaecia zugeteilt doch 418 vernichteten die Vandalen sie mitsamt ihren verbundeten provinzialromischen Truppen beinahe in der Schlacht in den Nervasosbergen 429 verliessen Vandalen und Alanen die Halbinsel und gingen nach Nordafrika um 439 Karthago zu erobern Die Sueben unter ihrem ersten Konig Hermericus 441 blieben als einzige im Land Seinem Sohn Rechila 438 448 gelang die Eroberung der Baetica 440 empfing der Konig einen kaiserlichen Gesandten in Mertola 43 In den folgenden Jahren bekampften romische Truppen mit Unterstutzung der Westgoten Bagaudenaufstande im Ebrotal Rechilas katholischer Sohn und Nachfolger Rechiar heiratete 449 eine Tochter des Westgotenkonigs stiess bis in baskische Gebiete vor und bedrohte Saragossa Als die Sueben vertragswidrig in die Tarraconensis vorruckten forderte Rom die Westgoten auf nach Hispanien zu ziehen Ihr Konig Theoderich II siegte am orbigo in der Nahe des heutigen Astorga Braga wurde am 28 Oktober 456 geplundert Konig Rechiar hingerichtet Zeitweise wurden westgotische Garnisonen im suebischen Gebiet installiert Die Westgoten schlossen mit Kaiser Majorian einen neuen Vertrag Die nordwestlichen Sueben hatten 456 einen sonst kaum fassbaren Malchras zu ihrem Konig ernannt wahrend in der Hauptstadt Braga nacheinander Aiulf 456 bis Juni 457 der vielleicht einen Aufstand wagte und Framta 457 458 in Abhangigkeit von den Westgoten herrschten Bald schlossen sich die Nordwestsueben Maldras Sohn Remismund an Maldras griff Stadte weit im Suden an wie 457 Lissabon oder im Folgejahr Porto Nun wurde Remismund vom Westgotenkonig Eurich zur Anerkennung seiner Oberhoheit gezwungen Er trat zum arianischen Christentum uber Da 470 Hydatius der Verfasser der nach ihm benannten Chronik starb sind wir uber das zweite Konigreich der Sueben uberaus schlecht unterrichtet Kathedrale von Idanha a VelhaIm Gegensatz zu den Westgoten traten die Sueben bereits kurz nach 550 vom Arianismus zum Katholizismus uber Doch bekampfte Martin von Braga mit De correctione rusticorum deren religiose Vorstellungen die eher einen Synkretismus aus paganen und christlichen Ideen bildeten Dennoch gelang es den Sueben wie das Parochiale von 572 belegt nicht nur eine Klosterlandschaft zu errichten sondern auch eine Pfarrstruktur durchzusetzen Dabei sind nur wenige Beispiele ihrer Kirchenarchitektur uberliefert wie in Egitania oder in Torre de Palma 573 unterstutzten die Sueben unter Konig Miro den aufstandischen Hermenegild der Sevilla belagerte Immerhin konnte diese Unterstutzung des altesten Sohnes der Grund sein warum die Sueben 585 von den Westgoten unterworfen wurden Westgotenreich bis 711 Bearbeiten Entwicklung des Westgotenreiches Rot Ansiedlung der Westgoten in Aquitanien ab 418 Hellorange und orange Ausbreitung bis 507Orange Westgotenreich mit Septimanien zwischen 507 und 552Grun Suebenreich das ab 585 zum Westgotenreich gehorteEurich loste das Foderatenverhaltnis zu Rom auf und dehnte das Reich bis zur Loire und bis weit nach Hispanien hinein aus 475 schloss er Frieden mit Kaiser Julius Nepos der seine Unabhangigkeit anerkannte Die Westgoten beschrankten sich im Suden zunachst auf wichtige Stutzpunkte wie Merida 44 Erst in den neunziger Jahren des 5 Jahrhunderts kam es zu mehreren Ansiedlungswellen Die Einwohnerzahl ihres Reiches wird auf vielleicht 10 Millionen geschatzt 45 507 besiegte der Frankenkonig Chlodwig in der Schlacht von Vouille die Westgoten unter Alarich II dem Sohn Eurichs Der wohl um 475 eingefuhrte Codex Euricianus ein nach Konig Eurich benanntes Gesetzbuch war die erste Rechtskodifikation eines germanischen Reiches 46 Er wurde zur Basis fur die spatere Gesetzgebung westgotischer Herrscher Der Codex enthielt das an die ethnische Zugehorigkeit und nicht an den Wohnsitz gebundene Recht der Westgoten wahrend das Recht der romanischen Bevolkerung in der Lex Romana Visigothorum kodifiziert wurde Diese wurde 506 in Kraft gesetzt Es handelt sich um eine Uberarbeitung des Codex Theodosianus einer einflussreichen romischen Gesetzessammlung Nach der alteren Forschung erhielten die Goten zwei Drittel die Romer den Rest des bebauten Landes dafur aber zwei Drittel der Arbeitskrafte Doch offenbar gab es im Tolosanischen Reich weiterhin vermogende Grossgrundbesitzer die sich von Bewaffneten schutzen liessen und ihre Landsitze befestigten Viele Bestimmungen des Codex Euricianus befassen sich mit Unfreien deren Zahl offenbar betrachtlich war Die Gefolgschaften bestanden teils aus Freien teils aus Unfreien Einfache Freie gerieten offenbar oft in Notlagen davon zeugen Bestimmungen des Codex die vom Selbstverkauf Freier und vom Verkauf Freier als Sklaven gegen ihren Willen handeln Nach 507 entstanden Siedlungsschwerpunkte in Septimanien aber auch um Segovia Madrid Palencia Burgos wo ihnen die dortigen Reihengraber zugeordnet werden In Andalusien erscheinen gotische Namen in Inschriften vor allem um Cordoba und Merida Die Ostgoten vertrieben Gesalech den unehelichen Sohn und Nachfolger des 507 zu Tode gekommenen Konigs Alarich II und ihr Konig Theoderich ubernahm die Herrschaft im Westgotenreich wo er bis 526 regierte Dabei kampften 507 Romanen senatorischer Herkunft mit den Westgoten gegen die Franken Chlodwigs Auch in der Verwaltung waren den Romanen hochste Amter zuganglich Zwar mussten sie im Unterschied zu den Goten Steuern zahlen doch war ihre Steuerlast wesentlich geringer als im Romerreich Die Konige verfugten spatestens seit Theoderich II uber Lateinkenntnisse am Hof Eurichs bestand Interesse an lateinischer Dichtung 47 Die Schatzungen der Anzahl der im Tolosanischen Reich vor allem um Toulouse lebenden Westgoten schwanken zwischen 70 000 und 200 000 was einem Anteil von etwa ein bis zwei Prozent der Gesamtbevolkerung entspricht 48 Ehen zwischen Goten und Romanen blieben bis Ende des 6 Jahrhunderts verboten denn wahrend die Romanen Katholiken waren waren die Goten Arianer Eurich untersagte den Katholiken die Neubesetzung vakanter Bistumer Er sah vor allem in den Bischofen potentielle Verbundete des Kaisers Alarich II schlug wiederum einen katholikenfreundlichen Kurs ein Er ubernahm in seine Lex Romana Visigothorum Bestimmungen des romischen Rechts die die Stellung der katholischen Kirche regelten nicht jedoch ein Gesetz Kaiser Valentinians III das die gallische Kirche dem Papst unterstellte Das ostromische IberienNach 526 machten sich die Westgoten unter Amalarich wieder selbststandig doch erlitten seine Truppen 531 bei Narbonne eine Niederlage gegen den Frankenkonig Theuderich I Nach der Vernichtung des Vandalenreichs durch eine Armee Kaiser Justinians drohte zudem ein ostromischer Angriff Bei ersten Kampfen mit den Ostromern um die Stadt Ceuta siegten die kaiserlichen Truppen Attentate Rebellionen und Staatsstreiche waren in der Folgezeit so haufig dass der frankische Chronist Pseudo Fredegar dafur den Begriff morbus Gothicus pragte Einer der Aufstande bot den Ostromern den Vorwand zum Eingreifen 552 landeten sie als Verbundete eines westgotischen Rebellen an der Sudkuste und besetzten ein Gebiet das mindestens von Cartagena bis Malaga reichte Unter Konig Leovigild 568 9 586 expandierte das Reich gegen die Kantabrer die Sappi im Raum Salamanca Aragonesen und Basken Er konnte die Ostromer zuruckdrangen die Sueben 585 unterwerfen Ein frankischer Angriff auf Septimanien wurde zuruckgeschlagen die Rebellion von Leovigilds Sohn Hermenegild niedergeworfen der 582 ins ostromische Cordoba floh nachdem er Kontakte nach Konstantinopel angeknupft und sich vom Arianismus losgesagt hatte Papst Gregor I nannte ihn gar einen Martyrer Leovigilds Versuch die Spannungen zwischen Arianern und Katholiken aufzulosen scheiterte Ein wichtiges Anliegen war die Imperialisierung des Konigtums durch Imitation des Kaisertums Das Abbild des Kaisers erschien nun nicht mehr auf den Goldmunzen der Konig trug stattdessen Krone und Purpur und nach der Art der Kaiser grundete er eine neue Stadt die er nach seinem Sohn Reccared Recopolis nannte Daruber hinaus verlagerte sich ab etwa 569 der Reichsschwerpunkt nach Toledo In diesem Reich sollen neben 100 000 Goten etwa 9 Millionen Romanen gelebt haben 49 Bis zum Ende des Reichs konnten die Konige gegen die Basken allerdings nur vorubergehende Erfolge erzielen Leovigilds Sohn und Nachfolger Rekkared I 586 601 konnte den Krieg gegen die Franken beenden Er trat 587 vom Arianismus zum Katholizismus uber Das 3 Konzil von Toledo 589 beendete die religiosen Konflikte Zu den Konzilsbeschlussen gehorten auch Massnahmen gegen die Juden Ihnen wurde verboten christliche Frauen zu heiraten oder christliche Konkubinen zu haben 694 wurden auf dem 17 Konzil von Toledo drastische Beschlusse gefasst die durch das Gerucht gefordert wurden Juden hatten Kontakte zu den Muslimen Syriens aufgenommen oder gar eine Verschworung geplant Der Konig forderte die Vertreibung aus seinem Reich Kinder aus den bereits bestehenden Verbindungen mussten getauft ab dem 7 Lebensjahr sollten Kinder aus judischen Familien in christliche gegeben werden Sklaven der Juden sollten freigelassen werden Formal leitete der Konig das Konzil doch die Inhalte steuerten wohl Bischof Leander von Sevilla und Abt Eutropius von Servitanum bei Manche Arianer gingen nach Afrika in Merida kam es zu einer Rebellion 633 verabschiedete das 4 Konzil von Toledo die altspanische Liturgie die bis ins 11 Jahrhundert grossen Einfluss ausubte Rekkareds Sohn Liuva II wurde nach nur anderthalbjahriger Regierung schon 603 entmachtet eine Verschworung von Adligen brachte seinen Nachfolger Witterich an die Macht Damit endete die von Leovigild begrundete Dynastie und das Prinzip der Wahlmonarchie setzte sich wieder durch Trotz der instabilen Verhaltnisse gelang es Konig Suinthila um 625 die letzten ostromischen Stutzpunkte zu besetzen Krone des Rekkeswinth 653 672 Zu einer Reaktion des Konigtums auf die Ubermacht des Adels kam es unter Chindaswinth Er war selbst 642 durch einen Staatsstreich auf den Thron gekommen und er wollte die Ersetzung des Adels durch zuverlassige Gefolgsleute durchsetzen Es gelang ihm sogar seinem Sohn Rekkeswinth den er 649 zum Mitregenten erhob 653 die Nachfolge zu sichern Doch nach Rekkeswinths Tod kam es 672 wieder zu einer Konigswahl der wohl 90 jahrige Adlige Wamba wurde zum Konig erhoben Er ist der erste Herrscher fur den eine Salbung nach alttestamentlichem Vorbild bezeugt ist Doch wurde der fast Hundertjahrige 680 zur Abdankung gezwungen Schon bei dem Aufstand Septimaniens zehn Jahre zuvor hatte sich die Unzuverlassigkeit des Heeres gezeigt Sein Feldherr Paulus hatte gegen Wamba rebelliert und ihn in einem Brief verspottet Seine eigenen Manner plunderten und vergewaltigten woraufhin der Konig die Tater beschneiden liess um sie symbolisch aus der christlichen Gemeinschaft auszustossen 50 In den Jahren 693 694 sowie erneut 701 brachen Epidemien aus die zu einem erheblichen Bevolkerungsruckgang fuhrten Schliesslich reduzierte sich die Zahl der konigsfahigen Familien auf zwei wobei sich beide auf Chindasvinth zuruckfuhrten Fragment einer katalanischen Fassung des westgotischen Liber Iudiciorum Biblioteca de l Abadia de Montserrat Ms 1109 Ende 12 JahrhundertKonig Rekkeswinth erliess 654 ein einheitliches Gesetzbuch fur Goten und Romanen Liber iudiciorum Diese Idee stellte eine Pionierleistung der Westgoten dar denn in den anderen Germanenreichen herrschte noch das ethnische Prinzip Eine Reichsteilung unter den Sohnen eines verstorbenen Herrschers wie sie bei Franken und Burgundern noch lange ublich war kam fur die Westgoten nicht in Betracht Prominente Metropoliten wie Isidor von Sevilla und Julian von Toledo der eine romanischer der andere judischer Herkunft wurden zu Propagandisten der Reichsidee der man Loyalitat schuldete Die Konige mischten sich in kirchliche Angelegenheiten ein aber auch die Bischofe in die Politik So fassten Bischofe als Konzilsteilnehmer Beschlusse uber das Vorgehen bei der Konigswahl Sie ubernahmen auch von Amts wegen Aufgaben im Justizwesen und bei der Steuererhebung die Kirche wurde wie ein Zweig der Reichsverwaltung behandelt Der Hofadel trat in den Vordergrund an der Konigswahl durften ab 653 nur noch maiores palatii und Bischofe teilnehmen wahrend dieses Recht bis dahin allen Vornehmen zugestanden hatte Es wurden aber nicht nur die maiores palatii sondern alle freien Reichsbewohner auf den Konig vereidigt Dessen Gefolgsleute waren ihm durch einen eigenen Eid verbunden Der Konig verlieh ihnen Landereien behielt sich aber vor diese Leiheverhaltnisse jederzeit zu widerrufen Das 13 Konzil von Toledo verfugte 683 dass kein Hofadliger ohne ein Gerichtsverfahren verurteilt werden durfte zustandig war fur solche Verfahren ein Standesgericht aus Bischofen und Hofadligen Westgotische Bugelfibel des 6 Jahrhunderts aus Castiltierra Provinz Segovia Der grosste Teil des Heeres bestand aus Unfreien deren Zahl im 7 Jahrhundert schwand obwohl die Konige sie mit ihrer Gesetzgebung zu starken versuchten Die Vornehmen rusteten nur einen kleinen Teil ihrer Unfreien aus und fuhrten ihn in den Kampf Konig Wamba drohte bei Nichterfullung der Pflichten drastische Vermogens und Freiheitsstrafen an Einer sehr reichen Oberschicht deren Vermogen hauptsachlich aus Landbesitz bestand stand eine grosse Zahl von Unfreien und Freigelassenen gegenuber Bischofskirchen Kloster und Pfarrkirchen besassen zahlreiche Sklaven Dass Bischofe ihre Kirchensklaven zur Strafe verstummeln liessen kam so oft vor dass Konzilien sich veranlasst sahen dies durch entsprechende Bestimmungen zu untersagen 51 Haufig entflohen Sklaven ihren Herren wodurch ein Mangel an Arbeitskraften entstand Das Herrengut wurde vielfach von servi bearbeitet wahrend weitere Parzellen an Bauern verschiedenen Freiheitsgrades vergeben wurden Ein Ansatz zu grundherrschaftlicher Produktionsweise ist damit zu erkennen Darstellung einer Artischocke in der Rylands Haggada Erzahlung und Handlungsanweisung fur den Seder am Erev Pessach dem Vorabend des Fests der Befreiung der Israeliten aus der agyptischen Sklaverei Das Manuskript erhielt seinen Namen nach der John Rylands Library in Manchester Dabei setzte sich der Prozess der De Urbanisierung fort Auch gingen Handwerk und Metallgewinnung zuruck Griechische judische und Handler aus dem weiter ostlich gelegenen Mittelmeerraum betrieben den Aussenhandel Immerhin entsprach es in Merida der Sitte dass sich griechische Handler zunachst beim Bischof einfanden so dass hier von einer gewissen Kontinuitat und Regelmassigkeit ausgegangen werden kann Geld das vor allem im Norden gepragt wurde diente der Besoldung des Heeres weniger den Handelsbedurfnissen Zeitweise wurden sogar Goldmunzen aufgelegt Den Lowenanteil stellten allerdings Tremissis triens Nach dem Tod Konig Witizas 710 stritten zwei rivalisierende Fraktionen aus den Familien Chindasvinths und Wambas um die Nachfolge Schliesslich wurde Roderich gegen den Widerstand der Witiza Anhanger die Agila II 711 714 einsetzten inthronisiert Im Fruhjahr 711 setzte eine relativ kleine aus Arabern und uberwiegend Berbern bestehende Streitmacht uber die Strasse von Gibraltar Roderich der gerade die Basken bekampft hatte erlitt im Juli 711 in der Schlacht am Rio Guadalete eine vernichtende Niederlage 52 In der Region Tarraconensis leisteten Westgoten noch bis 719 in Septimanien noch bis 725 Widerstand doch fiel praktisch die gesamte Halbinsel an die Eroberer Basken BearbeitenIn romischen Quellen erscheinen die Stamme der Vascones und Vasci letztere lebten allerdings in Aquitanien ausserhalb des heutigen Sprachgebiets Einige vorromische Ortsnamen bestehen aus baskischen Wortern wie etwa Eliumberrum fur Auch 53 Noch 1349 war in Huesca der Gebrauch des Arabischen Hebraischen und Baskischen auf dem Markt untersagt 54 Zu dieser Zeit wurde auch noch in Rioja Baskisch gesprochen im Norden war die Sprache im 1 Jahrhundert noch bis in den Raum Bordeaux in Gebrauch Im Zuge der Romanisierung entstanden lateinische Provinzialdialekte die von baskischen Aussprachegewohnheiten gepragt waren So entstand die franzosische Regionalsprache Gascon Die Tarbelli lebten an den nordlichen Pyrenaenauslaufern auf der Sudseite Varduli Caristi Vascones und Autrigones Am sudlichen Ende des wichtigsten Pyrenaenpasses dem Tal von Roncevalles entstand Pompaelo Pamplona Dabei gab es stark romanisierte Taler die zudem eine intensive administrative Durchdringung erfuhren dazu eine Verschriftlichung des Alltags und eine Urbanisierung und Landesteile die eher durch Viehhaltung und Transhumanz sowie mundliche Traditionen gepragt waren Dort hielt sich auch die baskische Sprache Saulen die in die Stadtmauer von Veleia eingebaut worden sind Schon im 3 Jahrhundert weisen starke Befestigungen wie etwa in Veleia darauf hin dass der romanisierte Raum zu einer Art Grenzregion wurde Moglicherweise ging die Isolierung der Bergregionen so weit dass sich die Stamme der Antike auf genetischer Ebene ebenso hielten wie die Dialekte Dabei wurden Uberlegungen angestellt ob nicht erst die Franken die auf der Nordseite der Pyrenaen lebenden Vaskonen nach Suden verdrangt hatten Der Widerstand gegen diese Annahme einer spateren Zuwanderung ging so weit dass Falschungen und Fehldeutungen die zur Untermauerung einer seit der Antike bestehenden Ortsfestigkeit dienen sollten und die als Textstucke auf Tonscherben aus Veleia fabriziert worden waren 2008 entlarvt wurden 55 Die Grafschaften der 801 gegrundeten Spanischen Mark Sie bestand aus den Grafschaften Barcelona Berga Besalu Cerdanya Conflent Ampurias Girona Manresa Osona Pallars Rases Ribagorca Roussillon und Urgell Mit den Westgoten kam es zu anhaltenden Kampfen so dass von einer Herrschaft der Germanen im Baskenland keine Rede sein kann Allerdings besiegte sie Konig Leovigild der 581 eine Festung namens Victoriacum in ihrem Land errichten liess Die Heere die ab 711 die Halbinsel eroberten unterwarfen zunachst auch die Basken Zum Schutz des Frankenreichs vor diesen als Mauren bezeichneten Eroberern grundete Karl der Grosse 801 die Spanische Mark Wahrscheinlich waren es Basken die den karolingischen Markgrafen Roland im Hochtal von Roncesvalles besiegten Mit Unterstutzung der einheimischen Bevolkerung gelang es den Franken 785 Girona und 801 Barcelona zu erobern Die Herrschaft ubten zunachst ortliche oder westgotische Grafen aus Diese strebten jedoch eine starkere Unabhangigkeit an und die Karolinger sahen sich gezwungen sie durch Grafen frankischer Herkunft zu ersetzen Dennoch setzten die Grafen die Erblichkeit ihrer Titel durch Diese Entwicklung mundete in eine Art Oberherrschaft des Grafen von Barcelona Wilfried I Nach seinem Tod zerbrach zwar die Einheit der Kern jedoch aus den Grafschaften Barcelona Girona und Vic blieb ungeteilt Daraus bildete sich das spatere Katalonien Im Norden entstand das Konigreich Navarra das grosse Teile des baskischen Gebiets umfasste Um 816 gelang der einheimischen Adelsfamilie Arista unter Inigo Arista mit Unterstutzung des baskischen oder westgotischen zum Islam konvertierten Adelsgeschlechts der Banu Qasi die Vertreibung des frankischen Statthalters Diese Muladi Dynastie die im 8 bis 10 Jahrhundert Tudela und seine Umgebung beherrschte verlor ihr Gebiet im 11 Jahrhundert an das Taifa Konigreich von Saragossa Das Emirat der Banu Qasi und das verbundete Konigreich Pamplona im 10 JahrhundertDie Banu Qasi waren Ende des 8 Jahrhunderts Gouverneure von Pamplona und bereits mit einer christlichen Familie des Gebiets verschwagert denn Musa ibn Musa der in der ersten Halfte des 9 Jahrhunderts Familienoberhaupt war und Inigo Arista von 822 bis 852 nunmehr christlicher Konig von Pamplona waren durch ihre Mutter Halbbruder Diese und weitere Verbindungen fuhrten dazu dass das autonome Emirat der Banu Qasi ein wichtiger Verbundeter des Konigreichs Pamplona wurde des Vorlaufers Navarras Sie besiegten 824 gemeinsam die Franken in der dritten Schlacht von Roncesvalles Nach dem Tod des letzten Konigs aus dem Haus Arista 905 kam mit dem Ehemann von dessen Enkelin Sancho I das Haus Jimenez an die Macht Sein Nachfolger Garcia I erwarb 925 durch Heirat die Grafschaft Aragon Sein bedeutendster Konig war Sancho III 1000 1035 Er war Konig von Aragon und Navarra sowie als Sancho I Graf von Kastilien Er wurde Konig aller Basken genannt Islamische Reiche 711 1492 Bearbeiten Die islamische Expansion Eroberungen unter dem Religionsstifter Mohammed 622 632 unter den vier rechtgeleiteten Kalifen 632 661 unter den Umayyaden 661 750Die innerislamischen Konflikte waren von erheblich grosserer Bedeutung als die Konflikte mit andersglaubigen Gruppen denn seit Mohammed monopolisierten die Eroberer die politische und militarische Macht und boten Schutz wofur die ubrige Bevolkerung durch okonomische Tatigkeit die notigen Abgaben aufbrachte Die Zentralgewalt konnte nur zeitweilig und mit grosser Harte die zentrifugalen Tendenzen unterdrucken Dies hing damit zusammen dass sich die Berber Nordwestafrikas von einer Richtung des Islams angezogen fuhlten die die Gleichheit aller Muslime verlangte unabhangig von der Frage der ethnischen Herkunft Sie wehrten sich damit gegen die Araber die eine dauerhafte Uberlegenheit beanspruchten Die Dynastie die ab 756 den Grossteil der Halbinsel beherrschte basierte zum einen ganz uberwiegend auf Berbern zum anderen forderte sie die Unabhangigkeitsbewegungen der nordafrikanischen Berber um eine Pufferzone gegen das arabische Grossreich zu erhalten Vor diesem Hintergrund war kulturelle Uberlegenheit die sich in Kunst und Architektur niederschlug ein Mittel um Prestige zu gewinnen und mit dem Zentrum des Grossreichs mit Damaskus konkurrieren zu konnen Auf dieser Linie liegt der Anspruch auf das Kalifat der ab 929 die islamische Welt noch deutlicher spaltete Nach der Zersplitterung dieses Kalifats in Kleinherrschaften um 1031 griffen mit erheblicher Gewalt streng religiose mit dem Schwert missionierende Gruppen in die innerislamischen Konflikte und die mit den christlichen Nachbarstaaten ein Auf der anderen Seite war der muslimische Teil stark in die Kampfe zwischen den drei grossen Berbergruppen verwickelt Eroberung durch das islamische Weltreich ab 711 Bearbeiten Julian von Ceuta ein Gegner Konig Roderichs nahm womoglich Kontakt mit den Muslimen auf die Details sind unklar 56 Musa ibn Nusayr Statthalter des Kalifen schickte 710 etwa 500 Mann unter Tarif ibn Malik zu einem Raubzug aus 711 landete ein vorwiegend aus Berbern bestehendes etwa 7000 Mann starkes Heer unter Tariq ibn Ziyad bei Gibraltar Tariq schlug die Westgoten am 19 Juli vernichtend in der Schlacht am Rio Guadalete und besetzte die Hauptstadt Toledo Im Juni 712 landete Musa mit einem aus Arabern und Berbern bestehenden Eroberungsheer von 18 000 Mann aus dem Osten des Reiches und setzte gemeinsam mit Tariq die Eroberung fort Abd al Aziz der Sohn Musas wurde 714 als Statthalter von al Andalus wie die neuen Herren die Halbinsel nannten mit der Hauptstadt Sevilla eingesetzt Sein Versuch eine eigenstandige Herrschaft zu errichten fuhrte 716 zu seiner Ermordung Sein Nachfolger Ayyub machte Cordoba zur Hauptstadt Der Statthalter Samh 718 721 besetzte 720 Barcelona und uberschritt erstmals die Pyrenaen Allerdings begann 718 in Asturien der Aufstand des Westgoten Pelayo Pelagius der sich zum Konig wahlen liess Dies fuhrte folgt man der unzuverlassigen Chronik zur Grundung des Konigreichs Asturien das durch seinen Schwiegersohn Alfonso I von Kantabrien 739 757 stabilisiert wurde Gleichzeitig scheiterte die unter Aufbietung erheblicher Krafte durchgefuhrte Belagerung von Konstantinopel 717 718 womit die scheinbar unaufhaltsame Expansionskraft des islamischen Reiches letztlich gebrochen wurde Aufstandische Berber besiegten im Maghreb im Aufstand des Maysara ein aus Andalusien ubergesetztes Heer 740 ein aus dem Osten kommendes und Maysara nahm sogar den Kalifentitel an Die Berber der Iberischen Halbinsel trieben die dortigen Araber nach Suden Zwar wurden die Aufstandischen geschlagen doch der Sieg war nur von kurzer Dauer Im Norden war die Entwicklung starker von nicht muslimischen Gruppen dominiert weniger von innerislamischen Konflikten Nachdem ein muslimisches Heer 718 oder 722 den asturischen Widerstand in der Schlacht von Covadonga nicht hatte brechen konnen gingen die muslimischen Raubzuge bis nach Aquitanien in die Provence und 725 nach Burgund weiter 732 eroberte ein Heer Arles und Bordeaux Doch als es weiter nordwarts zog kam es zur Schlacht von Tours und Poitiers gegen die frankischen Truppen unter Karl Martell Abd ar Rahman kam in der Schlacht ums Leben und sein Heer zog sich zuruck Damit erlahmte zunachst die Expansionskraft auch an dieser Stelle Doch erst die Aufstande der Berber und das Auseinanderbrechen des Weltreichs brachten sie hier endgultig zum Stehen 741 zog eine ganze arabische Armee unter Balg ibn Bisr der mit seinen Truppen die Berber besiegt hatte und der sich 742 zum Statthalter erhob auf die Halbinsel Wie in anderen Provinzen war dies Ausdruck einer Unruhe die vor allem auf Auseinandersetzungen zwischen Nord und Sudarabern zuruckging aber auch zwischen den seit 716 in Cordoba residierenden Statthaltern und ihrem Oberbefehlshaber im tunesischen Kairuan Unabhangigkeit vom islamischen Weltreich Emirat von Cordoba 750 929 Bearbeiten Sturz der Umayyaden im Osten Unabhangigkeit von al Andalus Bearbeiten Die christliche Bevolkerung dominierte den Handel wahrend die Eroberer einen Teil der Ertrage abschopften Auch die Aussenkontakte wurden schon aufgrund ihrer Sprachkenntnisse weitgehend von Christen abgewickelt Ausserdem fuhlten sich die Berber die die Eroberung des Westgotenreichs hauptsachlich getragen hatten benachteiligt da ihnen die Ansiedlung im fruchtbaren Suden verwehrt wurde und sie zur Grenzverteidigung in den Norden abgeschoben wurden Wie im westlichen Maghreb fuhrte auch in Andalusien diese Benachteiligung der Berber zu einem Aufstand 741 746 der nur durch die Entsendung eines arabischen Heeres aus Syrien unterdruckt werden konnte Der Statthalter von Narbonne Yusuf ibn Abd ar Rahman al Fihri der 747 bis 756 fur al Andalus zustandig war machte sich unter dem Eindruck der Kampfe zwischen Umayyaden und Abbasiden die 750 in einem Massaker an der Umayyadenfamilie endeten praktisch unabhangig Er fuhrte 755 eine Strafexpedition gegen die Basken in Pamplona die jedoch scheiterte 57 Machtubernahme durch Abd ar Rahman 756 Konflikte mit Franken und Asturien Bearbeiten Die Bildung einer Dynastie wurde durch die Ankunft des letzten Umayyaden Abd ar Rahman I verhindert der dem Massaker an seiner Familie entronnen war Er war in den Maghreb geflohen wo er bei dem Berberstamm Unterstutzung fand dem seine Mutter entstammte Mit diesem besiegte er im Mai 756 al Fihri in der Schlacht von Musarah nahe Cordoba Abd ar Rahman grundete das Emirat von Cordoba Eine abbasidische Streitmacht konnte besiegt werden 760 war er unumstrittener Herr von al Andalus Doch mehrere Berberaufstande 766 776 offenbarten die Zerrissenheit des Reiches Im Gegensatz zu den Arabern waren die Berber mehrheitlich zur Ibadiyya einer charidschitischen Auspragung des Islams ubergetreten Abd ar Rahman I der die Aufstande im Abbasidenreich unterstutzte teilte das eigentliche Andalusien in Provinzen ein In Zentralspanien entstanden die Markgrafschaften Merida Toledo und Saragossa Dort herrschten Familien die teilweise recht unabhangig von Cordoba regierten So wurde Saragossa und das Ebrobecken bis 907 von den Banu Qasi beherrscht Moschee von Cordoba 784 begonnen und bis 987 mehrfach erweitert777 erschienen Rebellen des Fihri Clans auf dem Reichstag von Paderborn und baten Karl den Grossen um Unterstutzung 778 zog Karl uber die Pyrenaen und nahm Pamplona ein konnte aber Saragossa nicht erobern Auf dem Ruckweg erlitt er eine legendenumwobene Niederlage in der Schlacht von Roncesvalles Im Gegenzug nahmen die Muslime 795 Narbonne ein 801 eroberten die Franken Barcelona 811 Tortosa Unter Abd ar Rahman begann die verstarkte Einwanderung von Arabern aus Syrien die die kulturelle Arabisierung erheblich beschleunigte Um die herrscherliche Macht aber auch die ethnisch religiose Ausrichtung symbolisch zu untermauern begann er mit einer umfangreichen Bautatigkeit Neben der Befestigung von Cordoba errichtete er den Palast ar Ruzafa und begann mit dem Bau der Grossen Moschee Die Entwicklung der Landwirtschaft wurde durch Bewasserungs und Kanalbautechniken gefordert Dies fuhrte zum Aufschwung des bauerlichen Mittel und Kleinbesitzes und wurde Grundlage fur die okonomische Expansion Innerdynastische Konflikte Aufstande und Vertreibungen Bearbeiten Nach dem Tod Abd ar Rahmans trat 788 sein zweiter Sohn Hischam I die Nachfolge an der sich gegen seine Bruder durchsetzte 791 zog er nach Altkastilien seine Armee besiegte weiter westlich Bermudo I von Asturien und vertrieb anschliessend die Franken 793 aus Girona zog uber die Pyrenaen nach Septimanien und besiegte die Franken bei Narbonne Innerfamiliare Konflikte und Aufstande brachten Hischam jedoch in die Defensive so dass selbst die Balearen ab 798 zwischen Muslimen und Franken umkampft waren Unter Hischam begann die Verbreitung der Rechtsschule der Malikiten und damit einer der vier Rechtsschulen des sunnitischen Islams 796 folgte al Ḥakam I bis 822 seinem Vater Zwei Onkel des neuen Emirs machten ihm jedoch die Macht streitig und bewegten Karl zu einem neuen Feldzug Konig Alfonso II von Asturien sagte Unterstutzung zu Beteiligt war Karls Sohn Ludwig der Fromme der mit seiner Armee im Jahr 800 die Stadte Lleida und Huesca plunderte und 803 Barcelona besetzte Der dortige Graf nahm den Titel Markgraf von Gothien an Anschliessend schlossen al Ḥakam und Karl einen Waffenstillstand den Onkeln war bei einem Vergleich der ostliche Teil des Emirats zwischen Huesca und Murcia uberlassen worden In der Folgezeit unterdruckte al Hakam Autonomiebestrebungen in den Provinzen vor allem in den Markgrafschaften So sollen zum Beispiel 797 in Toledo 5000 Edle bei einem Festmahl im Alcazar in seinem Auftrag ermordet worden sein Er baute ein Soldnerheer aus Berbern Franken und slawischen Sklaven auf Mit ihrer Hilfe wurde 805 eine Verschworung in Cordoba und 818 ein Aufstand in dessen Vororten niedergeschlagen Die Vorstadt auf der anderen Seite des Guadalquivir wurde zerstort und die Bevolkerung vertrieben Viele seiner Gegner flohen daraufhin zu den Idrisiden Marokkos die die Andalusier in Fes ansiedelten Die ubrigen angeblich 15 000 der insgesamt 20 000 vertriebenen Familien ubernahmen zeitweise im agyptischen Alexandria die Macht bis 825 bevor sie 827 Kreta eroberten und dort das Emirat von Kreta grundeten das bis 961 bestand Der misstrauische Emir umgab sich mit einer landesfremden Leibwache die Schweigsamen die dem Vorsteher der christlichen Gemeinde unterstand Wikingerzug 844 Aufstieg Asturiens Aufstande der Mozaraber etwa 866 bis 928 Bearbeiten Hakams Nachfolger wurde 822 Abd ar Rahman II dessen Regierungszeit von literarischer und kunstlerischer Tatigkeit gepragt war Das Arabische setzte sich gefordert durch Zuwanderung gegenuber dem Romanischen durch Zwar kam es zu Kampfen in den nordlichen Grenzgebieten doch gelang es im Allgemeinen die Konflikte ohne offenen Krieg zu fuhren Doch 842 erklarte sich die wichtige Markgrafschaft Saragossa fur unabhangig und 844 erschienen Wikinger an der Mundung des Tajo und erreichten auch Cadiz Von dort aus plunderten sie Sevilla wurden dann jedoch von Truppen Abd ar Rahmans besiegt 859 plunderten die Wikinger erneut in Hispanien Beati in Apocalipsin libri duodecim Beato de Zamora f 107r Die westgotische Handschrift besteht aus 144 ff aus Pergament zu zwei Spalten a 33 bis 35 Zeilen mosarabische Miniaturen Biblioteca de Serafin Estebanez Calderon y de San Millan de la Cogolla 1 Halfte 10 JahrhundertGrosse Teile der Mozaraber hatten sich mit dem Islam arrangiert insbesondere die Verfechter des Adoptianismus unter denen Bischof Elipanus von Toledo eine fuhrende Rolle spielte der immer noch Primas Hispaniens war Eine Gruppe von Christen Cordobas hingegen schmahte 851 und 859 Mohammed und den Islam wofur die Gerichte 45 Todesurteile verhangten Martyrer von Cordoba Islamischer Herrschaftsbereich um 910Da die Markgrafschaften Toledo 852 und Merida 868 ihre Unabhangigkeit erklarten konnte Muhammad nicht verhindern dass Alfonso III von Asturien sein Reich ausdehnte Im Gegenteil sah er sich 883 gezwungen nachdem Alfonso sich mit Ibn Marwan von Merida verbundet hatte mit Asturien Frieden zu schliessen Das Emirat drohte zu zerfallen als 884 in Bobastro der Aufstand des Umar ibn Hafsun begann der die Provinzen Malaga und Granada beherrschte und der Verbindungen zu den Aufstandischen in Jaen aufnahm Er stutzte sich vor allem auf Berber und Mozaraber 888 kam der Sohn und Nachfolger des Emirs al Mundhir vor Bobastro ums Leben Sein Bruder Abdallah fuhrte den Kampf fort doch gingen 889 Murcia und Valencia verloren und in Ronda und Sevilla machten sich andere Mitglieder des Umayyaden Clans unabhangig Umar ibn Hafsun musste als Statthalter in Granada anerkannt werden 895 revoltierte ein Sohn des Emirs so dass Abdallah zeitweise nur noch das Umland von Cordoba beherrschte Der Tiefpunkt seiner Herrschaft war erreicht als Abdallah um 900 die Oberhoheit Asturiens uber ganz Iberien anerkennen musste Dies fuhrte jedoch zum Widerstand der muslimischen Geistlichkeit die dem Emir vorwarf Vasall eines christlichen Konigs zu sein Umar ibn Hafsun baute schliesslich Kontakte zu den Aghlabiden und spater den schiitischen Fatimiden in Nordafrika auf Als er jedoch zum Christentum ubertrat verlor er viele Verbundete Abdallah gelang es nun zunehmend die Aufstandischen gegeneinander auszuspielen Als er sich schliesslich mit den Banu Khaldun verbunden konnte war Umar ibn Hafsun weitgehend isoliert Dem Enkel des Emirs Abd ar Rahman III gelang es 913 Sevilla zu gewinnen Doch erst mit dem Tod Umar ibn Hafsuns erhielt er die Oberhand Zudem schwachte der Ausbruch eines Burgerkriegs im Konigreich Leon ab 925 die muslimischen Aufstandischen in den Markgrafschaften die von Leon unterstutzt wurden 927 mussten die Hafsuniden kapitulieren ebenso wie die Marwaniden von Merida Mit der Eroberung von Toledo endeten die seit einem Menschenleben andauernden Kampfe um 930 in die sich sowohl Christen als auch schiitische Fatimiden eingemischt hatten die aber vor allem von Mozarabern getragen worden waren Kalifat von Cordoba 929 1031 Bearbeiten Das Kalifat von Cordoba um 1000Vormacht der Sunniten Kampf gegen Schiiten und Christen Bearbeiten Abd ar Rahman III nahm am 16 Januar 929 den Titel eines Kalifen an um dem Anspruch der ebenfalls als Kalifen auftretenden jedoch schiitischen Fatimiden Nordafrikas entgegentreten zu konnen Seine Flotte besetzte 927 Melilla 931 Ceuta und Tanger Des Weiteren wurde durch Bundnisse mit den berberischen Banu Ifran oder Magrawa sowie mit den Salihiden eine weitere Expansion der Fatimiden in Marokko verhindert Ruine der Hauptmoschee der 936 gegrundeten Residenz Madinat az zahraʾAbd ar Rahman errang zudem 920 einen Sieg gegen Leon und Navarra Allerdings erlitt er 939 in der Schlacht von Simancas eine Niederlage gegen Leon bei der er nur knapp der Gefangennahme entkam Der Verrat arabischer Mitstreiter veranlasste ihn dazu sich fortan starker auf Berber zu stutzen Schliesslich konnte er 951 die Oberhoheit der Umayyaden uber Leon Kastilien und Barcelona durchsetzen was zu erheblichen Tributzahlungen fuhrte Kultur und Wirtschaft Islamisierung Bearbeiten Die Bevolkerung wuchs stark an Cordoba hatte 113 000 Hauser und 600 Moscheen und prachtige Palaste darunter den Alcazar Cordoba wurde mit einer Bevolkerung von vielleicht 500 000 Einwohnern schliesslich die grosste und wohlhabendste Stadt in Europa noch vor Konstantinopel 58 Zugleich erfasste die Islamisierung die Fuhrungsgruppen die Vermogen und Karriere dem Hof zu verdanken hatten Dann folgten die Stadte die nun starker von muslimischer Architektur und Wirtschaft gepragt wurden Die landlichen Gebiete hingegen wurden erst sehr spat vielfach erst im 12 Jahrhundert starker davon erfasst Viele afrikanische und nahostliche Techniken und Produkte wurden nach Spanien ubertragen wo sich Feigen und Datteln einburgerten hingegen Hausschweine verschwanden und stattdessen mehr Ziegen und Schafe gehalten wurden In gleichem Sinn wie Abd ar Rahman III regierte sein als Dichter und Gelehrter bekannter Sohn al Hakam II 961 976 wohingegen unter Hischam II 976 1013 das Kalifenamt an Bedeutung verlor Al Hakam forderte die okonomische Entwicklung durch den Ausbau von Bewasserungsanlagen Strassen und die Einrichtung von Markten Grosse Bedeutung hatte fur ihn die Forderung von Kunst und Kultur So wurde in Cordoba eine Bibliothek mit 400 000 Banden aufgebaut die jedoch gegen Ende des Kalifats verlorenging Wahrend die innere Verwaltung weitgehend dem Wesir al Muschafi uberlassen wurde gewann General Ghalib erheblichen Einfluss Er war vor allem mit der Abwehr der letzten Normannenangriffe in den Jahren 966 und 971 vor allem aber den Kampfen mit den Fatimiden beziehungsweise Ziriden in Nordmarokko beschaftigt Letztere konnten 974 von Ghalib in Marokko besiegt werden Gegenuber den christlichen Reichen Navarra Kastilien und Leon konnte al Hakam die Vormachtstellung des Kalifats behaupten Hischam II folgte ihm 976 im Alter von zehn Jahren Fur ihn ubten seine Mutter Subh und Dschafar al Mushafi der erste Minister die Regentschaft aus Dinar aus der Zeit Hischams II um 1006 07 Beginnende Entmachtung der Dynastie Einfluss der Berber Bearbeiten Militarisch erreichte das Kalifat seine grosste Macht um die Jahrtausendwende dank Almansor einem Minister und Feldherrn Hischams 985 wurde Barcelona eingenommen wahrend im selben Jahr die Fatimiden ihren Plan aufgaben Marokko zu erobern gleichzeitig hielt die Flucht der Zanata Berber nach Iberien die besiegt worden waren an Der Siegeszug der Sunniten begann Subh forderte Almansor und bestimmte ihn zum Kammerer Bis 978 hatte er sich auch gegenuber General Ghalib durchgesetzt Hischam wurde von der Regierung verdrangt 997 musste er Almansor die alleinige Regierung ubertragen Nach dessen Tod kam sein Sohn Abd al Malik 1002 1008 auf den Thron der durch Kriege gegen Navarra und Barcelona seine Stellung im Reich festigte aber durch Abd ar Rahman Sanchuelo ermordet wurde Als dieser 1009 wiederum durch einen Volksaufstand unter Muhammad II al Mahdi gesturzt wurde setzten die Aufstandischen zugleich Hischam II ab Sulaiman wurde als Urenkel Abd ar Rahmans III 1009 von den Berbertruppen als Kalif eingesetzt Zwar konnten sich diese gegen die Truppen Muhammads und der mit ihm verbundeten Katalanen behaupten doch gab Sulaiman die Schlacht vorzeitig verloren so dass Cordoba erneut diesmal von den Katalanen geplundert wurde 1013 gelangte Sulaiman nach der erneuten Eroberung Cordobas durch die Berber und nach der Absetzung Hischams bis 1016 wieder auf den Kalifenthron Nun bildeten die Ziriden von Granada eine unabhangige Berberdynastie 1012 1090 Sulaiman fiel schliesslich 1016 in die Hand der Hammudiden von Malaga und Algeciras 1016 1058 und wurde hingerichtet Damit ging der Kalifentitel von den Umayyaden auf die Hammudiden unter Ali ibn Hammud al Nasir 1016 1018 uber Mit ihm gelangte 1014 erstmals ein Nicht Umayyade und zugleich ein Idrisidenabkommling auf den Thron dem nach seiner Ermordung im Jahr 1016 sein Bruder folgte Kleinstaaten Taifa Konigreiche ab 1031 Oberhoheit Kastiliens bis 1086 Bearbeiten Taifa Konigreiche um 1037 Nicht unproblematische Rekonstruktion der maurischen Festungsmauer um 1065 dazu der Graben mit Eckbastion ab 1593 sowie der eckige Turm des Troubadours in der Aljaferia dem Stadtpalast von Saragossa Er stellt eines der wenigen Gebaude der Taifa Periode dar Zwischen 1009 und 1031 nahm der Widerstand der Regionen unter Fuhrung lokal verankerter Familien aber auch am Hof zu Im Verlauf der Kampfe zwischen den verschiedenen Ethnien allen voran den in der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts aus Nordafrika als Soldner zugewanderten Berbern und der alteingesessenen arabischen Bevolkerung bei der es sich primar um die Nachkommen der meist berberischen Eroberer des 8 Jahrhunderts und die zum Islam konvertierten Hispano Romanen Muladies handelte machten sich die einzelnen Reichsteile unter neuen Dynastien selbststandig Es entstanden zunachst bis zu 30 Taifas die sich in wechselnden Allianzen bekampften Diese Taifas lassen sich in drei Gruppen unterteilen die Taifas der Berber die sich zunachst unter die geistige Fuhrung der Hammudiden von Malaga und die militarische Fuhrung der Ziriden von Granada stellten die Taifas der Araber und muladies sowie die Taifas der Amiriden Nachkommen bzw ṣaqaliba also Slawen und andere hellhautige und rotliche Volker Almansors Letztere waren allerdings nicht in der Lage eine Dynastie zu grunden weil es sich bei den ehemaligen Generalen und Beamten haufig um Eunuchen handelte Eine Ausnahme war Mugahid von Daniya der mit seiner christlichen Frau eine Dynastie am Golf von Valencia und auf den Balearen grundete Unter dem Druck der Abbadiden wurden die kleineren Taifas der Zanata immer mehr geschwacht so dass Granada schnell zur wichtigsten Taifa der Berber wurde Schliesslich entledigten sich die Ziriden auch der Hammudiden Kalifen von Malaga und Algeciras Von den arabischen Taifas waren die wichtigsten Sevilla Saragossa Badajoz Cordoba und Toledo die sich teilweise auch in legitimistischer Weise einem Schattenkalifat unterordneten Die bedeutendsten Dynastien dieser Zeit waren die Hudiden von Saragossa die Abbadiden von Sevilla die Afṭasiden von Badajoz die Dhun Nuniden von Toledo die Hammudiden von Malaga die Dschahwariden von Cordoba und die Ziriden von Granada Die Amiriden beherrschten die Ostkuste zwischen Almeria und Valencia Zwar stiegen die Abbadiden von Sevilla bald zum machtigsten Reich auf doch mussten auch sie 1064 die Oberhoheit von Kastilien anerkennen Als Alfonso VI von Kastilien 1085 Toledo eroberte dann die Burg Aledo weit im Suden besetzte wandten sich die Kleinkonige mit Hilfegesuchen an die Almoraviden in Marokko Diese besiegten die Kastilier 1086 in der Schlacht bei Zallaqa in der Nahe von Badajoz Das Halsband der Taube Manuskript in der Universitatsbibliothek LeidenWahrenddessen kam es zu einer erneuten kulturellen Blute vor allem im Bereich der Poesie Kunst und Wissenschaft So lebten in dieser Zeit die bedeutenden Historiker al Udri 1002 1085 und Ibn Hayya 987 1076 sowie der Geograph al Bakri 1094 Der Lexikograf Ibn Sida 1007 1066 aus Murcia verfasste zwei Worterbucher bei den Medizinern wurde Abu l Qasim az Zahrawi 1010 latinisiert Abulcasis mit seinem Lehrbuch der Chirurgie beruhmt dem Kitab al Tasrif das von Gerhard von Cremona 1114 1187 ins Lateinische ubersetzt wurde Unter den Astronomen ist az Zarqala 1087 aus Toledo erwahnenswert der unter dem Namen Azarquiel auch im christlichen Europa bekannt wurde Weitere bedeutende Manner waren der Universalgelehrte Ibn Hazm 994 1064 der Dichter Ibn Zaidun 1003 1071 sowie der Dichter und Philosoph Ibn Gabirol um 1021 bis um 1058 Bedeutendster Kopf war Ibn Hazm al Andalusi Er wurde in Cordoba geboren seine Familie war wohl westgotischer Abstammung Er stieg zu einem Universalgelehrten auf der in Theologie Philosophie und Dichtung umfassend bewandert war doch als Anhanger der Rechtsschule der Zahiriten erhielt er in der Grossen Moschee Lehrverbot in Sevilla wurden seine Werke verbrannt Ein weiterer Grund fur seine mehrmalige Verbannung war seine angeblich pro umayyadische Haltung Sein Werk Die Trennung zwischen den Religionsgemeinschaften erlangte grosse Bedeutung Darin suchte er Judentum Christentum und Zoroastrismus sowie die wichtigsten islamischen Sekten zu widerlegen Auch fand ein von ihm verfasster Traktat uber die Liebe Das Halsband der Taube weite Verbreitung Gleichzeitig nahmen die Repressionen gegen Nicht Muslime also gegen Christen und Juden wieder zu Das Massaker von Granada von 1066 bei dem geschatzt 4000 Juden ermordet wurden ging als das erste und fur lange Zeit grosste Pogrom gegen Juden in Europa in die Geschichte ein Almoraviden ab 1085 zweite Taifa Periode ab 1144 Almohaden bis 1212 Bearbeiten Reich der Almoraviden in Marokko und Spanien1086 gelang den Almoraviden ein entscheidender Sieg der ihnen die iberische Halbinsel offnete 1091 fiel Sevilla Die Almoraviden ubernahmen die Herrschaft in al Andalus das nun Teil eines Reiches wurde das seinen Mittelpunkt in Nordwestafrika hatte Emport uber den dekadenten Lebensstil und die Aufweichung der Religion die sie vorfanden begannen sie im Einverstandnis mit Rechtsgelehrten die das Versagen der Kleinkonige beim Schutz des Islams hervorhoben mit der Unterwerfung der Taifa Reiche Diese endete 1110 mit dem Sturz der Hudiden von Saragossa Als schliesslich 1153 Ramon Berenguer IV reg 1131 1162 das Vizekonigreich Siurana in Katalonien eroberte war auch das letzte Taifa Reich im Nordteil der Halbinsel verschwunden Koran aus al Andalus 12 JahrhundertEpisode blieb nur El Cid ein in Ungnade gefallener Vasall namens Rodrigo Diaz de Vivar um 1043 1099 den seine muslimischen Gefolgsleute sid Herr nannten Zunachst unterstutzte er den Konig von Saragossa gegen den Markgrafen von Barcelona eroberte aber vor allem in einem legendaren Zug 1094 das Reich von Valencia wo er sich bis zu seinem Tod im Jahr 1099 festsetzte Unter Ali ibn Yusuf wurden zwar Valencia und Saragossa sowie die Balearen unterworfen doch ging Saragossa 1118 an Aragon verloren Vor allem aber eroberte eine neue reformistische Macht von Zanata Almohaden angefuhrt das Reich der Almoraviden in Marokko Nach dem Tod Ali ibn Yusufs mussten sich die Almoraviden aus Andalusien zuruckziehen was den Aufstieg von Ibn Mardanisch 1143 1172 von Valencia begunstigte Mit der Ersturmung Marrakeschs durch die Almohaden im Jahr 1147 und dem Tod des letzten Almoraviden endete die Dynastie 1144 begann die zweite Taifa Periode als ihr Reich zerfiel Mit den Almohaden folgte eine ebenfalls strenge religiose Reformbewegung Sie eroberten 1172 Valencia doch 1184 scheiterte ein Angriff auf Lissabon Nach ihrem Sieg bei Alarcos im Jahr 1195 unterlagen sie schliesslich in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa am 16 Juli 1212 dem Heer der Konigreiche Portugal Kastilien Navarra und Aragon Mit Ibn Hud 1238 und den Nasriden gelangten wieder andalusische Muslime zur Herrschaft Emirat von Granada 1232 1492 Bearbeiten Pavillon im Lowenhof der AlhambraDoch beschrankte sich al Andalus auf das Emirat von Granada unter den Nasriden Die Dynastie geht auf den Araber Muhammad Yusuf ben Nasri Alhamar Rotbart zuruck der 1232 zum Sultan ausgerufen wurde 1234 erklarte er sich zum Vasallen Cordobas doch eroberte Ferdinand III die Stadt und Muhammad bemachtigte sich daraufhin Granadas dafur wurde er 1236 von Ferdinand belehnt 1238 betrat er Granada um den Palast des Windhahnes die alte Alhambra zu besetzen Muhammad musste ihm bald huldigen und ihn als Herrn anerkennen Unter Muhammad II al Faqih 1272 1302 erlangten die Meriniden von Marokko die Oberherrschaft uber die Nasriden doch 1340 wurden sie in der Schlacht am Salado durch eine Flotte unter Fuhrung der Kastilier geschlagen Von nun an erhielten die Muslime keine Unterstutzung mehr aus Nordafrika Wirtschaftlich geriet Granada in die Abhangigkeit von Aragon und Genua die den Aussenhandel kontrollierten Das nasridische Konigreich GranadaUnter Yusuf I 1333 1354 und Muhammad V 1354 1359 bluhten Kultur und Wirtschaft erneut Granada wurde ausgebaut und es entstanden Palaste in der Alhambra darunter der Lowenhof Der Krieg um Granada wurde von Ferdinand V und Isabella I 1482 gemeinsam begonnen wahrend Granada einen Burgerkrieg erlebte Der letzte Emir Muhammad XII Boabdil kapitulierte 1492 Asturien Leon Kastilien BearbeitenUnabhangigkeitskampf gegen Cordoba Konigreich Asturien Leon Bearbeiten Der Westgote Pelagius wurde angeblich von seinen Gefolgsleuten 718 zum Konig oder Fursten gewahlt In der Schlacht von Covadonga erzielte er einen Abwehrerfolg der ruckblickend als Beginn der Reconquista interpretiert wurde Doch war es ein privater Streit mit dem fur Asturien zustandigen muslimischen Gouverneur der den Anlass zur Rebellion gab 59 Greifbarer ist Konig Alfonso I 757 der durch Morde zwischen seinem Reich und dem muslimischen Gebiet einen Verwustungsgurtel schuf Unter seinem Sohn Fruela I begann die Repoblacion die Wiederbesiedlung der entvolkerten Gebiete durch Christen Auch Galicien wurde unterworfen Alfonso II 791 842 nahm die Eroberungen wieder auf Hauptstadt wurde nun das 761 gegrundete Oviedo Unter Alfonso III 866 910 erreichte Asturien seine grosste Ausdehnung und zeitweise die Oberherrschaft uber den muslimischen Suden Seine drei Sohne teilten das Reich untereinander auf und die Teilreiche Leon Galicien und Asturien entstanden 924 wurden sie als Konigreich Leon wieder vereinigt Die iberische Halbinsel mit dem Konigreich Leon im Nordwesten um 1030Erster Konig Leons war Garcia I Er heiratete eine Tochter des kastilischen Grafen Nuno Fernandez der 910 Garcia und seine beiden Bruder Fruela und Ordono bei einem Aufstand gegen ihren gemeinsamen Vater unterstutzt hatte Garcia erhielt Leon seine Bruder Ordono Galicien und Fruela Asturien Dem kinderlosen Garcia folgte sein Bruder Ordono II der zur Erziehung zu den Banu Qasi nach Saragossa geschickt worden war Er liess die Stadte Evora und Merida plundern Cordoba wurde 917 in der Schlacht von San Esteban de Gormaz geschlagen doch unterlagen die Christen 920 in der Schlacht von Valdejunquera Ein Gegenangriff fuhrte zur Besetzung La Riojas und der Eroberung der Gebiete um Najera und Viguera in Navarra Ordono II der die Grafen von Kastilien aufgeboten hatte die jedoch nicht erschienen waren berief sie nach Tejares und liess sie kurzerhand ermorden Ihm folgte sein Bruder Fruela II was spater zu einem Erbfolgestreit mit dessen Sohn Alfonso Froilaz fuhren sollte denn Ordono hatte drei Sohne namens Sancho Ordonez Alfonso und Ramiro Alfonso wurde 925 Konig nachdem die drei Bruder den Erben verdrangt hatten sein Bruder Sancho Ordonez wurde Konig von Galicien von 926 bis 929 und sein anderer Bruder Ramiro regierte Portugal Letzterer auch Ramiro der Grosse genannt schloss ein Bundnis mit Navarra und Aragon das die Truppen des Kalifen in der Schlacht von Simancas 939 besiegte Die Sudgrenze des Reichs wurde vom Duero an den Tormes verschoben Doch konnte er nicht verhindern dass Kastilien unabhangig wurde 60 Rodrigo der erste Graf von Kastilien eroberte 860 Amaya und das Gebiet von La Burega und Oca bis er den ins Ebrotal fuhrenden Pass Pancorbe kontrollierte Dann folgte die Expansion ins Duero Becken Graf Diego Rodreguez grundete 884 Burgos Die Eroberung der Rioja durch Sancho Garcia I den Konig von Navarra sicherte um 920 die Ostgrenze 931 wurden die Grafschaften in die Kastilien bis dahin zerfiel durch Graf Fernan Gonzalez vereinigt der die unter der Oberhoheit des Konigreichs Leon stehende Grafschaft 944 unabhangig machte Mit der Unterstutzung Leons konnte er bis dahin Angriffe Cordobas abwehren worauf ihm die Eroberung von Osma und Simanca gelang Er verbundete sich mit dem Kalifen gegen Leon doch wurde er 966 von Sancho dem Dicken aufgehalten Er hinterliess die Grafschaft seinem Sohn Garcia Fernandez 970 995 der sich zwar letzten Angriffen Cordobas ausgesetzt sah jedoch seine Herrschaft nordwarts ausdehnen konnte Sein Sohn und Nachfolger Sancho Garcia verbundete sich zeitweise mit Cordoba und intervenierte dort nach dem Tod al Mansurs 1008 Konigin Urraca Fernandez 1007 Codex Vigilano o Albeldense um 976 955 sandte Ordono III von Leon eine Armee nach Lissabon woraufhin es zu einem Abkommen zwischen ihm und dem Kalifen kam Er heiratete Urraca Fernandez die Tochter des Grafen von Kastilien Fernan Gonzalez doch verstiess er sie spater da ihr Vater mit Sancho I verbundet war der ihm den Thron streitig machte Tatsachlich folgte er ihm nach seinem Tod 956 auf dem Thron Zwei Jahre nach seiner Kronung wurde er wiederum von Adligen unter Fuhrung des Grafen von Kastilien Fernan Gonzalez abgesetzt Im Exil bei seiner Grossmutter Toda von Navarra gewann er die Unterstutzung Abd ar Rahmans Er eroberte 959 Zamora und errang seinen Thron zuruck Es kam jedoch zum Bruch mit dem Kalifen und daraufhin zu einem Bundnis mit Navarra Sancho wurde schliesslich 966 vergiftet und sein funfjahriger Sohn Ramiro III folgte ihm auf dem Thron Seine Tante Elvira Ramirez die den Konigstitel fur diese Zeit annahm und seine Mutter Teresa Ansurez ubernahmen die Staatsfuhrung Vermudo II Sohn Ordonos III und seit 982 Konig von Galicien sturzte den jungen Konig 984 Unter dem Schutz Cordobas gelang es ihm Zamora zuruckzuerobern doch war er damit im Kampf gegen Kastilien von der dortigen Unterstutzung abhangig Cordoba erlangte eine Art Oberhoheit uber Leon dessen Truppen erst 987 wieder abzogen Almansor der Herrscher Cordobas zerstorte daraufhin Coimbra Daruber hinaus eroberten maurische Truppen Gormaz und 994 Cluni Coruna del Conde 996 Astorga und sie plunderten 997 Santiago de Compostela Alfonso V im Libro de las Estampas oder Libro de los Testamentos de los reyes de Leon um 1200Dem Konig folgte 999 sein funfjahriger Sohn Alfonso V der unter der Vormundschaft seiner Mutter Elvira und des Grafen Menendo Gonzalez stand Das von Almansor zerstorte Leon wurde neubesiedelt 1020 wurden dort die Fueros die Gewohnheitsrechte der historischen Territorien von Leon verabschiedet 61 Wahrend das Kalifat zerfiel spitzten sich die Konflikte zwischen den nordlichen Reichen zu 1029 besuchte der kastilische Graf Garcia Sanchez II Leon um Sancha die Tochter des Konigs zu heiraten Dort angekommen wurde er jedoch von Angehorigen der Familie Vela aus Rache fur eine Beleidigung ermordet Da er ohne Nachkommen starb griff der Konig von Navarra Sancho III kastilisches Gebiet an um dort seine durch Heirat mit Munia der Schwester des Getoteten erworbenen Rechte durchzusetzen Er nahm den Titel eines Grafen von Kastilien an Zur selben Zeit liess Sancho die Vela hinrichten Schliesslich wurde der Sohn Sanchos Ferdinand I zum Grafen ernannt Wiederbesiedlung repoblacion Bearbeiten Die Repoblacion die zum Teil spontan erfolgte wurde schon durch die Grafen im Duerobecken gefordert So existierten dort neben freien Siedlern Dorfgemeinschaften comunidades de aldea die vielfach auf Verwandtschaft beruhten Die Entstehung grosser Latifundien ist daher in Kastilien weit spater erfolgt als in Leon oder Galicien Dies galt allerdings weniger fur die starken Macht und Besitzballungen der Grafen um Lara und Burgos Auch Kloster erwarben ausgedehnte Guter Dabei traten abhangige bauerliche Gruppen weniger auf als etwa die Kommendation an einen beliebigen Herrn behetria abgeleitet von lat benefactoria Leute die im Besitz von Waffen oder eines Pferdes waren konnten noch leicht in den Adel als infanzones aufsteigen Diese caballeria villana gilt als Anzeichen fur die soziale Mobilitat des fruhen Kastilien Dabei waren die Grafen deren Amter inzwischen erblich geworden waren gegenuber dem Konig in einer starken Position Wahrend in Leon die besonders im Liber iudiciorum festgelegten Rechtsnormen galten herrschte in Kastilien eine gewohnheitsrechtlich mundliche Uberlieferung Diese beruhte auf Weistumern der graflichen Gerichtstage oder aber fazanas legendarer Richter der Vorzeit Vereinigung Asturien Leons und Kastiliens unter Ferdinand I ab 1035 37 Sieg uber Navarra 1054 Bearbeiten Nachdem der kaum volljahrig gewordene Konig von Leon Vermudo III daran gescheitert war die an Navarra verlorenen Gebiete zuruckzugewinnen ging der Thronanspruch mitsamt den eroberten Gebieten nach seinem Tod auf seine Schwester Sancha uber Diese wiederum trat ihre Rechte an ihren Mann Ferdinand I ab Er war der zweite Sohn des Konigs Sancho III von Navarra und seit 1035 bzw 1037 Konig von Kastilien und Navarra und nunmehr auch Konig von Leon Die so entstandene Regionalmacht wurde durch den Zerfall des Kalifats entlastet zugleich intensivierte sie die Kontakte mit dem ubrigen Westeuropa So breitete sich der Benediktinerorden aus der Pilgerweg nach Santiago de Compostela erhielt grosse Bedeutung Zudem liess Ferdinand die Rechtsuberlieferungen sammeln Sein Bruder Garcia IV von Navarra fiel 1054 mit maurischen Verbundeten in Kastilien ein doch starb er in einer Schlacht bei Atapuerca wodurch Ferdinand auch den rechts des Ebro liegenden Teil Navarras gewann Ab 1058 gelang ihm die Eroberung der Stadte Viseu sowie Lusitaniens bis an den Mondego Mehrere muslimische Konige mussten fur seine Schutzherrschaft ab 1055 Tribute entrichten Parias Vor seinem Tod teilte Ferdinand seine Staaten unter seine drei Sohne so auf dass Sancho Kastilien Alfonso Leon und Asturien Garcia Galicien und Portugal erhielt Dabei wurden auch die Parias aufgeteilt so dass Sancho II die Parias von Saragossa erhielt Alfons VI die von Toledo und Garcia die von Badajoz und Sevilla Verstarkte Reconquista Westeuropaisierung Ruckschlag durch Almoraviden Bearbeiten Mit der Aufteilung der Parias war die Expansionsrichtung vorgegeben doch Streitigkeiten unter den Brudern verzogerten die Eroberung Alfonso wurde 1065 Konig von Leon und Asturien doch sein Bruder Sancho II der Kastilien geerbt hatte vertrieb ihn nach dem Tod der gemeinsamen Mutter Sancha aus seinem Herrschaftsgebiet Alfonso floh daraufhin in das Taifa Konigreich von Toledo Als Sancho 1072 ermordet wurde kehrte Alfonso nach Leon zuruck und wurde auch in Kastilien als Konig anerkannt Er forderte die Stadte und das Kirchensystem organisierte er nach den Grundsatzen der cluniazensisch gregorianischen Reform in enger Bindung an Rom Alfonso verstarkte ab 1076 den Druck auf die Taifareiche Er nannte sich Adephonsus Imperator Toletanus Magnificus Triumphator in Erinnerung an die Eroberung Toledos von 1085 aber auch Imperator Totius Hispaniae und von Gott eingesetzter Herrscher uber alle Nationes von Spanien 62 Der Titel eines Imperator Totius Hispaniae blieb von 1086 bis 1157 gebrauchlich Doch Alfonsos Armee unterlag 1086 in der Schlacht bei Sagrajas den Almoraviden Damit endete die Expansion nach Suden zumal die Almoraviden alle Taifas unterwarfen und damit die Einnahmen an den Parias entfielen Die Herren des riesigen Berberreiches besiegten Alfonso 1097 bei Consuegra und 1108 bei Ucles Abspaltung Portugals Konigin Urraca Kampf gegen Almoraviden und Aragon Bearbeiten Urkunde der Infantinnen Urraca und Elvira vom 11 Marz 1099 Archiv der Basilika San Isidoro in Leon Ein Privilegium Imperatoris wie die Urkunde sich selbst betitelt Sie wurde unter Alfonso VII von Leon und Kastilien ausgestellt und verleiht einem Abt unten in der Mitte fur die Grundung eines Benediktinerklosters Land Hinter Alfonso befindet sich rechts sein Majordomus Graf Ponc II von Cabrera der ein Schwert und einen Schild mit seinem Wappen halt Unten links sieht man Alfonsos Sohne Sancho und Fernando Alfonso starb 1109 nachdem sein Sohn Sancho 1108 bei Ucles umgekommen war und er den Sohn seiner Tochter Urraca einen weiteren Alfonso zum Nachfolger bestimmt hatte Urraca die mutterlicherseits den franzosischen Kapetingern angehorte avancierte 1090 in Ermangelung mannlicher Erben zur moglichen Thronfolgerin Einige Jahre spater wurde ihr Cousin Heinrich von Burgund mit ihrer jungeren Halbschwester Theresia verheiratet Raimund wurde dazu von Alfonso VI zum Grafen von Galicien ernannt Nach der Geburt des Infanten Sancho Alfonsez im Jahr 1093 schmalerten sich die Thronfolgeaussichten Urracas und Raimunds Um die Sudwestgrenze gegen die Almoraviden zu sichern wurde Raimund im Mai 1093 mit dem Territorium sudlich von Galicien ausgestattet dem Gebiet der Grafschaft Portugal allerdings verlor er bereits 1094 Lissabon an die Almoraviden 63 1097 vergab Alfonso VI die Grafschaft Portugal an Heinrich von Burgund Lediglich die Regierung in der Grafschaft Galicien konnte Urraca in ihrem Namen weiterfuhren Der Tod ihres Halbbruders Sancho stellte sie 1108 wieder in das Zentrum der Nachfolgeuberlegungen 64 Wohl im August 1108 wurde Urraca mit Konig Alfonso I dem Krieger von Aragon verlobt Doch Sancho III von Navarra war ihr gemeinsamer Urgrossvater eine verwandtschaftliche Nahe die das Missfallen des Klerus unter der Fuhrung des Erzbischofs von Toledo hervorrief Zudem fuhrte diese Ehe zu einer Vertiefung der innerfamiliaren Kluft zwischen Urraca und ihrem Schwager Heinrich von Burgund Dennoch wurde sie im Mai 1109 von ihrem Vater zur Erbin proklamiert Am 22 Juli einen Tag nach der Beisetzung ihres Vaters urkundete Urraca mit Ego Urraka dei nutu totius yspanie regina 65 Zur Bekraftigung ihrer Alleinherrschaft erweiterte sie ab 1110 ihren Titel um den von den Konigen Leons gefuhrten imperialen Charakter in Vrracha Dei gratia regina et imperatrix Yspanie 66 Doch weder erkannte der Papst ihre Ehe an noch akzeptierten die Grossen eine landfremde Herrin Am 26 Oktober 1111 unterlag Urraca zwar in der Schlacht von Candespina doch gelang es ihr die gegnerische Allianz zu sprengen indem sie Heinrich auf ihre Seite zog Anschliessend liess sie ihren Sohn am 19 September 1111 in Santiago de Compostela als Alfonso VII zum Konig ausrufen der damit als Gegenpratendent zu Alfonso I von Aragon aufgebaut wurde Dieser besetzte sowohl Toledo als auch Leon 1112 ging Urraca zwar in die Offensive und konnte ihren Ehemann in Astorga einschliessen doch Abt Pontius von Cluny der als papstlicher Legat erschien verkundete die Annullierung ihrer Ehe 67 Damit brach das Bundnis endgultig auseinander Um die Grenzprovinz von Zamora gegen Angriffe der Almoraviden zu stabilisieren siedelte Urraca 1116 in Leon den Ritterorden der Hospitaliter an 68 Mit ihrem fruheren Ehemann kam sie zu einem Ausgleich wobei Alfonso auf alle Herrschaftsrechte in Leon und Kastilien verzichtete Der Widerstand gegen die Regierung Urracas ging nunmehr von ihrer Halbschwester Theresia aus die sich seit November 1117 Konigin von Portugal nannte 69 Etwa zur selben Zeit griffen die Almoraviden die Grafschaft Portugal an Urraca nutzte dies um Zamora und Toro zuruckzugewinnen die sie einst an Heinrich von Portugal hatte abtreten mussen Als Resultat des Friedens mit Aragon konnte Urraca ihre Herrschaft im Gebiet sudlich des Duero wiederherstellen und mit ihrem Sohn am 16 November 1117 in Toledo einziehen der dort zum Imperator uber ganz Spanien proklamiert wurde 1117 wurde der Geliebte Urracas der kastilische Graf Pedro Gonzalez de Lara ihr erster Berater Ihre Verbindung zum Haus Lara einer der funf wichtigsten kastilischen Familien vertiefte sie durch die Verheiratung ihrer Halbschwester Sancha mit dem Bruder ihres Geliebten Gegen den wachsenden Einfluss der Kastilier am koniglichen Hof erhob sich jedoch 1119 eine leonesische Adelsgruppe Die Differenzen zwischen Urraca und ihren leonesischen Vasallen konnten bis zum September beigelegt werden Gegenuber ihren Vasallen erhielt sie dabei Ruckhalt von Papst Calixtus II einem Bruder ihres ersten Ehemannes Nun war Urracas Herrschaft soweit gefestigt dass ihr Heer gegen die seit 1109 unabhangige Theresia vorgehen konnte Es siegte bei Tui In Braga konnte sie die Unterwerfung ihres Neffen Alfonso Enriquez und des portugiesischen Adels entgegennehmen 70 Die christlichen Reiche im 12 JahrhundertDer Erzbischof von Santiago de Compostela Diego Gelmirez und der mit ihm verbundete galicische Adel paktierten jedoch im Geheimen mit Theresia Als Urraca ihn 1120 gefangen nehmen liess kam es zu einem Volksaufstand und als Graf Pedro Froilaz ein Heer gegen sie rekrutierte dem sich ihr Sohn anschloss musste sie den Erzbischof wieder freilassen Gegen sie stellte der Erzbischof und Graf Pedro Froilaz ebenfalls ein Heer auf dem wieder ihr Sohn angehorte Urraca musste den Erzbischof wieder in allen Herrschaftsrechten in Santiago de Compostela anerkennen Im Einvernehmen mit dem papstlichen Legaten betrieb er jedoch weiterhin die Absetzung Urracas und die Inthronisierung ihres Sohnes Dagegen aber erhielt Urraca die Unterstutzung Papst Calixtus II der die Macht Diego Gelmirez beschnitt indem er den Erzbischof von Braga zum Obermetropoliten uber die Bistumer von Portugal und Galicien ernannte und Erzbischof Bernardo von Toledo zum Primas der Kirche von ganz Spanien einsetzte Wahrenddessen hatte sich Theresia seit 1121 im sudlichen Galicien erneut ein unabhangiges Herrschaftsgebiet erkampft Kaiserkronung Alfonsos VII 1135 Vereinigung von Katalonien und Aragon 1134 Konigreich Portugal 1139 Bearbeiten Nach einem langwierigen Krieg den bereits seine 1126 verstorbene Mutter Urraca begonnen hatte behauptete sich Alfonso VII gegen seinen Stiefvater und behielt bei der Teilung 1127 Kastilien Leon Asturien und Galicien nur seinen Anteil an Navarra Alava Vizcaya und Gipuzkoa trat er im Frieden von Tamara an Aragon ab Am 26 Mai 1135 liess er sich in Leon zum Kaiser von ganz Spanien kronen Nach dem Tod Alfonsos I von Aragon 1134 musste der Kaiser jedoch die Vereinigung von Katalonien und Aragon akzeptieren ebenso wie die Wiederherstellung der Unabhangigkeit Navarras In Portugal nahm Alfonso der Sohn Teresas 1139 den Konigstitel an Dieses Faktum musste Alfonso VII 1143 anerkennen wenn auch als integrierter Bestandteil des Kaiserreichs 1146 gelang die Eroberung Cordobas Kurz darauf verloren die selbst von den Almohaden bedrangten Almoraviden auch Calatrava und Almeria Allerdings eroberten die Almohaden Cordoba bald zuruck Die Erbteilung Kastiliens und Leon Galiciens unter seine Sohne Sancho III und Ferdinand II spaltete die Regionalmacht erneut Zeit der funf Reiche Bearbeiten Alfonso VIII und Konigin Eleonor ubergeben die Stadt Ucles dem Meister des SantiagoordensIn Leon wurde Ferdinand II 1157 1188 Konig ihm folgte Alfonso IX bis 1229 Den funf christlichen Reichen stand mit den Almohaden ein zusammenhangendes Reich gegenuber das sich bis 1172 konsolidieren konnte Dieses Machtgefalle konnten die funf Reiche ausgleichen indem sie Burgerwehren der stadtischen consejos Bruderschaften cofradias und Ritterorden mobilisierten Zu letzteren zahlte seit 1156 der Alcantaraorden in Leon seit 1157 der Orden von Calatrava in Kastilien und seit 1170 der Jacobusorden in beiden Reichen 71 1158 starb in Leon Sancho III und Ferdinand ubernahm die Vormundschaft fur dessen minderjahrigen Sohn Alfons VIII Er fiel in Kastilien ein und nannte sich fortan Konig von Spanien 1162 eroberte er Toledo im selben Jahr ubernahm er nach dem Tod Raimund Berengars IV von Barcelona die Vormundschaft uber dessen Sohn und damit die Macht in Aragonien Sein Einfluss auf Portugal wuchs 1165 durch die Ehe mit Urraca einer Tochter Alfonsos I Infolge eines Streits um Badajoz kam es 1168 zum Krieg mit Portugal aus dem Ferdinand der sich 1169 mit den Almohaden verbundet hatte siegreich hervorging Ein zweiter Krieg mit den Portugiesen endete 1177 mit seinem Sieg bei Argannal Doch in Kastilien verlor er zunehmend an Einfluss Bereits 1166 eroberte der kastilische Adel Toledo zuruck Ein 1178 begonnener Krieg gegen Kastilien zog sich bis 1183 hin Landesausbau Cortes von Leon 1188 erste Universitat 1219 Sieg uber Almohaden 1212 Bearbeiten Alfonso IX von Leon betrieb eine extensive Wiederbesiedlungs und Stadtegrundungspolitik zudem schwachte er den Adel indem er die Stadte gegen ihn unterstutzte Eine seiner zentralen Neuerungen war die Einberufung einer curia regis an der zum ersten Mal Vertreter der Stadte teilnahmen Von hier aus nahmen die Cortes ihren Ausgang Mit der Magna Charta wurden die Cortes von Leon von 1188 verglichen die gegen Machtmissbrauch und Willkur schutzen sollten Anders als in Aragon gelang es den Cortes ab 1217 in Valladolid nie die Konigsgewalt in grosserem Masse einzuschranken Die Aussenpolitik ist mit den unausgesetzten Konflikten mit Alfonso VIII von Kastilien verbunden Alfonso IX verband sich nach der Schlacht von Alarcos sogar mit den Almohaden gegen den Kastilier was seine Exkommunikation zur Folge hatte Mit der Ehe zwischen dem Leoner und Berenguela von Kastilien endeten die Kampfe zunachst Doch Papst Innozenz III exkommunizierte das Paar wegen zu naher Verwandtschaft was zur Wiederaufnahme des Krieges fuhrte Am Sieg bei Las Navas de Tolosa gegen die Almohaden war Alfonso IX von Leon dementsprechend nicht beteiligt Im Gegenteil griff er kastilisches Gebiet an nutzte aber auch die Gelegenheit muslimische Stadte wie Merida und Badajoz zu besetzen Die Ritterorden eroberten weitere Stadte so dass der Weg nach Sevilla fast frei war Schliesslich entstand 1219 die Universitat Salamanca die alteste Universitat Spaniens und eine der altesten Universitaten Europas 72 Sieger der im Ruckblick entscheidenden Schlacht bei Las Navas de Tolosa vom 16 Juli 1212 war Konig Alfonso VIII von Kastilien der eine Koalition mit Aragon Portugal und Navarra gegen die Almohaden fuhrte Auch wenn die Zahlen der Schlachtteilnehmer die die enorme Bedeutung des Kampfes untermauern sollten inzwischen reduziert wurden Joseph F O Callaghan schatzt die Anzahl der auf beiden Seiten beteiligten Kampfer in jeder dieser Schlachten auf jeweils nicht mehr als 3000 bis 5000 Mann 73 so war es Papst Innozenz III doch gelungen erstmals eine echte Kreuzzugsmentalitat auf der Halbinsel zu etablieren 74 Vereinigung von Leon und Kastilien 1230 Eroberung Sevillas 1248 Bearbeiten Kathedrale von BurgosFerdinand III der Sohn Alfonsos IX von Leon und der Berenguela von Kastilien wurde nach dem Tod seines Onkels Enriques I 1217 gegen den Widerstand einer Adels und Stadteopposition unter dem Reichsverweser Alvaro Nunez de Lara Konig von Kastilien und nach dem Tod seines Vaters 1230 auch von Leon Das Reich wurde nicht mehr geteilt und mit der Zusammenlegung der Cortes im 14 Jahrhundert unteilbar Ferdinand gewann nach mehreren Siegen uber die zersplitterten muslimischen Reiche besonders bei Jerez de la Guadiana 1233 1236 die Stadt Cordoba Zehn Jahre spater folgte die Eroberung von des Konigreichs Jaen 1248 fiel das Reich von Sevilla 1250 Cadiz Nur das 1247 gegrundete Emirat von Granada bestand noch bis 1492 fort Die inzwischen als Reichsaufgabe aufgefasste Wiederbesiedlung betrieb man verstarkt wobei die Gefolgsleute des Konigs und die Bischofe mit umfangreichen Landgebieten ausgestattet wurden Zahlreiche Mauren verliessen das Land Bei der Besiedlung spielte nun Viehwirtschaft insbesondere Schafzucht eine zunehmende Rolle Privilegien der Mesta 1270 1273 Die Ubernahme urbaner Gesellschaftsformen die starkere Durchsetzung der Marktvermittlung und der Geldwirtschaft aber auch die Intensivierung des Mittelmeerhandels ubernahm Kastilien weitgehend von den muslimischen Stadten Doch der Primat der Religionspolitik unter Ruckgriff auf imaginierte westgotische Traditionen erhielt nun Vorrang Zisterzienser Franziskaner und Dominikaner wurden gefordert Hinzu kamen Trinitarier und Mercedarier die sich auf den Freikauf von Gefangenen spezialisierten Ferdinand stiftete mehrere Bistumer grundete die Kathedrale von Toledo erwarb sich um die Gesetzgebung Verdienste durch den von seinem Sohn vollendeten Codigo de las Partidas und die Ubersetzung des fur die Mauren von Cordoba geltenden Gesetzbuches Aussenpolitisch band er sich und seine Familie in die europaische Staatenwelt durch Ehen nach Norwegen England Frankreich und ins Reich ein wobei Letzteres Anspruche auf Sizilien bewirkte besonders aber auf das Konigtum sowie das romische Kaisertum 75 Ubersetzerschule und Nationalsprachen Gesetzgebung imperiale Politik Alfonsos X Bearbeiten Die Ubersetzerschule von Toledo war eine im 12 Jahrhundert einsetzende Tradition der Ubersetzungstatigkeit keine Institution Durch den Kontakt zwischen arabischkundigen Mozarabern und Juden mit lateinischen Autoren kam es zu einem Wissenstransfer der durch bischofliche oder konigliche Initiative gefordert wurde Die erste etwa von 1130 bis 1187 andauernde Phase war durch Erzbischof Raimund von Toledo gepragt Ubersetzt wurden wissenschaftliche und philosophische Schriften die unter den Abbasiden aus dem Griechischen ins Arabische ubertragen worden waren aber auch arabische Schriften etwa zur Astronomie und Mathematik 1142 kam der Abt von Cluny Petrus Venerabilis nach Spanien und gab eine Ubersetzung des Korans in Auftrag die 1143 durch den Englander Robert von Ketton den Kroaten Hermann von Carinthia den Kastilier Petrus Alfonsi und den Sarazenen Mohammed fertiggestellt und vom Sekretar des Abtes Peter von Poitiers uberarbeitet wurde Neue Ubersetzungsinitiativen gingen von Alfonso X und seinem Hof aus wobei nun nicht mehr die Ubersetzung ins Lateinische sondern die ins Kastilische im Vordergrund stand und hierbei speziell der Dialekt des Toledaner Hofes eine normierende Rolle spielte Die Tabulae Alphonsinae ein astronomisches Werk mit Tabellen zur Berechnung der Stellung von Sonne Mond und der funf Planeten in einer spatmittelalterlichen HandschriftAlfons X 1252 bis 1282 Konig von Leon und Kastilien war der erste Sohn von Ferdinand III dem Heiligen und Elisabeth einer Tochter des deutschen Konigs Philipp von Schwaben Er forderte die Astronomie und die Anerkennung der ptolemaischen Kosmologie und liess zwischen 1252 und 1270 die Ptolemaischen Planetentafeln verbessern die nach ihm Tabulae Alphonsinae genannt wurden 76 Alfonso X und die Redaktion der Partidas einer der bedeutendsten Gesetzessammlungen Abbildung aus dem Livro de las LegiesAlfonso selbst Poet gilt zudem als Begrunder der kastilischen Nationalliteratur Er liess ab etwa 1270 von seinen Historiographen eine Estoria de Espana sowie eine Weltgeschichte in kastilischer Sprache verfassen und Urkunden in der Landessprache aufsetzen Zudem gab er viele Werke in Auftrag zum Beispiel die Cantigas de Santa Maria 427 Lieder in Galicisch der lyrischen Sprache der Zeit Vor allem aber leitete er die Kompilation des von seinem Vater begonnenen Gesetzesbuchs des spater Las Siete Partidas oder einfach Partidas genannten Livro de las Legies Alfonso war ahnlich wie andere europaische Herrscher Exponent einer imperialen Politik die sich auf Verwandtschaftsverhaltnisse und die daraus abgeleiteten Anspruche auf Titel und Herrschaftsgebiete richtete Seine Abkunft von den Staufern durch seine Mutter Elisabeth gab ihm die Moglichkeit nach dem Tod Konig Konrads IV 1255 dessen Herzogtum Schwaben zu beanspruchen sich von den Ghibellinen Pisas im Marz 1256 zum Kaiser erheben zu lassen und als Konig zu kandidieren Doch 1265 lenkte der Papst die Ambitionen Karls von Anjou dessen Mutter Blanka von Kastilien die Tochter Alfonsos VIII war nach Suditalien was die franzosisch kastilischen Plane durchkreuzte Daraufhin versuchte Alfonso die notigen Mittel aufzubringen um einen Romzug zur Erlangung der Kaiserkrone durchzufuhren eine Krone auf die er erst 1275 verzichtete Gegen die imperialen Plane und die Zentralisierungsbestrebungen des Konigs wehrte sich der kastilische Adel durch Bundnisse mit den Muslimen Sudspaniens und mit Jakob von Aragon obwohl dieser Alfonsos Schwiegervater war Dennoch schlug er fur Alfonso den Aufstand der Mudejares in Murcia nieder um zu verhindern dass Alfonso im Gegenzug die muslimische Bevolkerung von Valencia unterstutzte Stadttor von TarifaMit dem nordlichen Nachbarn scheiterten die weitreichenden Heiratsplane Alfonsos zunachst 1275 kam es daruber zu einem Krieg mit Frankreich Nach dem Ende des Krieges initiierte Alfonso einen Kreuzzug und eroberte Jerez Medina Sidonia San Lucar Cadiz einen Teil der Algarve und vereinigte Murcia mit Kastilien Letztlich blieb nur das 1292 besetzte Tarifa kastilisch Bereits im Vertrag von Monteagudo von 1291 wurden Interessenspharen zwischen Aragon und Kastilien mit Blick auf den Maghreb verabredet Aragon das seit etwa 1250 diplomatische und Handelsbeziehungen zu den Hafsiden in Tunesien und den Abdalwadiden in Algerien unterhielt beanspruchte dort Vorrechte wahrend Kastilien das Gleiche in Marokkos Merinidenreich tat Zudem hatten es die Meriniden 1276 abgelehnt mit Aragon einen Friedens und Handelsvertrag abzuschliessen Als die beiden iberischen Machte im Krieg lagen versuchte Aragon 1286 ein Bundnis mit den Meriniden gegen Kastilien zustande zu bringen aber auch dies wurde abgelehnt Die Meriniden blieben neutral ebenso wie die iberischen Nasriden Wirtschaftskrise und Aufstande Meriniden und Granada Durchsetzung der Konigsmacht 1348 Bearbeiten Etwa zwischen 1275 und 1325 erlebte Kastilien eine schwere soziale und okonomische Krise Agrarproduktion und Bevolkerungszahl sanken Zugleich standen Cortes Adel kirchliche Einrichtungen dem Konigtum gegenuber das versuchte die Regionalmachte zu brechen Nachdem die Eroberungen zum Abschluss gekommen waren suchten die Adligen neue Einnahmen doch die konigliche Verwaltung hatte diese in einer eigenen Finanzverwaltung konzentriert Zwar erreichten die machtigen Adelsfamilien eine Beteiligung doch im Gegensatz zu Aragon bildeten sie keine Einheit und so gelang es ihnen auch nicht dem Konig vertragliche Rechte abzuzwingen 1295 bis 1302 und 1313 bis 1325 traten Hermandades auf Stadtebundnisse In den Stadten gelangten Geschlechter von Caballeros an die Macht gegen die die Burgergemeinde die comun unterlag Alfonso XI besiegte viele der alten Geschlechter der nobleza vieja Im Hundertjahrigen Krieg blieb er neutral und verbundete sich mit dem Caballero Adel und den Hidalgos Letztere ubten in den 1330er und 1340er Jahren die Macht in den Stadtraten aus Ab 1342 setzte er eine allgemeine Verbrauchssteuer durch die alcabala dann eine Neuregelung des Salzverkaufs und eine Abgabe auf den Viehauftrieb Vor allem aber setzte er 1348 gegen die regionale und rechtliche Zersplitterung den Vorrang des koniglichen Rechts mittels des Ordenamiento de Alcala durch Streit um Portugal Munzpolitik Aufstieg neuer Familien Abendlandisches Schisma Bearbeiten Konig Pedro I auf einer Goldmunze einer Dobla von 1360 Enrique von Trastamara ermordet 1369 seinen Halbbruder Pedro I Abbildung aus den Chroniques des Jean Froissart um 1410 77 Pedro I 1350 1369 suchte die Hilfe Englands gegen Enrique von Trastamara 1369 1379 welcher sich ab 1366 auf Frankreich stutzte Nach dem Sieg Enriques in der Schlacht von Montiel und der anschliessenden Ermordung Pedros des legitimen Thronerben hatte Enrique sich selbst auf den Thron gesetzt und bekraftigte ein dauerhaftes kastilisch franzosisches Bundnis Sein Nachfolger griff in die Thronfolgekampfe in Portugal nach dem Tod Ferdinandos I 1383 ein Dieser hatte Enrique von Trastamara nicht als Konig von Kastilien anerkannt und stattdessen eigene Anspruche auf den Thron erhoben Doch im Frieden von Alcoutim musste der Portugiese auf alle Anspruche auf den kastilischen Thron verzichten Ausserdem verpflichtete er sich eine Tochter Enriques zu heiraten Stattdessen heiratete er jedoch Leonore Teles de Menezes woraufhin Enrique Portugal angriff und 1373 Lissabon plunderte Portugal verbundete sich seinerseits mit England das ebenfalls Anspruche auf den kastilischen Thron geltend machte Damit wurde Portugal zu einem Nebenschauplatz des Hundertjahrigen Krieges zwischen England und Frankreich Da England jedoch nicht wie versprochen Truppen schickte musste Ferdinando im Vertrag von Santarem 1373 Frieden schliessen 1381 griff er erneut Kastilien an musste aber nachdem die portugiesische Flotte in der Seeschlacht vor Saltes zerstort worden war wieder um Frieden bitten Ferdinando der keine mannlichen Erben hatte musste in die Heirat seiner Tochter Beatrix mit dem neuen kastilischen Konig Johann I einwilligen womit die Erbanspruche Kastiliens bekraftigt wurden Doch Johann von Avis ein illegitimer Halbbruder Ferdinandos ubernahm die Macht und liess sich nachdem er die kastilischen Anspruche durch seinen Sieg in der Schlacht von Aljubarrota 1385 abgewehrt hatte zum neuen Konig kronen Im Vertrag von Windsor 1386 wurde die Allianz zwischen Portugal und England erneut besiegelt siehe auch Ferdinandinische KriegeIn Kastilien wurde die Konigsmacht weiter gestarkt Der Consejo Real de Castilla erhielt seine endgultige Form mit der Real Audiencia entstand ein oberster Gerichtshof als oberste Behorde der Finanzverwaltung entstanden die Contadurias Mayores Doch erst unter Heinrich III 1390 1406 konnte wieder eine gewisse Stabilitat der Wahrung und die Sanierung der Finanzen erreicht werden In Krisenzeiten traten die Cortes haufig zusammen doch die Beruhigung der Situation und die Konsolidierung neuer Hochadelsfamilien vor allem ihnen kam die Machtubernahme der Trastamara zugute verhinderten eine vertragsrechtliche Mitsprache der Cortesvertreter Als wahrend des Abendlandischen Schismas das von 1378 bis 1418 anhielt Kastilien zur Avignoneser Obodienz gehorte beanspruchte das Konigtum zunehmend Rechte bei der Besetzung freier Bischofsstellen Durchsetzung der Konigsmacht Vereinigung mit Aragon Bearbeiten Heinrich III von Kastilien starb im Dezember 1406 Wahrend der Minderjahrigkeit seines Sohnes Johann II von Kastilien fuhrten seine Mutter Katharina von Lancaster und sein Onkel Ferdinand von Antequera die Regierungsgeschafte 78 Diese Doppelregentschaft spaltete das Land in zwei Lager Nachdem Ferdinand 1416 und Katharina 1418 gestorben waren setzte der Erzbischof von Toledo Sancho de Rojas durch dass der Konig 1419 anlasslich seiner Hochzeit mit Marie von Aragon fur volljahrig erklart wurde Isabella von Kastilien um 1500Doch nun kam es zur Konfrontation mit dem kastilischen Adel sowie mit den Sohnen seines Onkels Ferdinand I den Infantes de Aragon 79 Um 1430 konnte Johann sich mit Hilfe von Alvaro de Luna gegen Ferdinands Sohne durchsetzen Nach einem Sieg Johanns gegen das Emirat von Granada in der Schlacht von La Higueruela 1431 wurde ein kurzfristiger Frieden durch die Ehe von Johanns Sohn Heinrich mit Blanka von Aragon der Tochter seines Gegners bestatigt Diese Ehe wurde jedoch spater aufgelost Erst 1445 gelang Alvaro de Luna 1422 bis 1453 Gunstling des Konigs ein Sieg der aber die Auseinandersetzungen keineswegs beendete Der Adel zielte bei diesen Kampfen darauf ab die Konige auf von ihm ausgearbeitete Regierungsprogramme zu verpflichten die obersten Amter in der Verwaltung zu besetzen und die eigenen Einnahmen zu steigern Gleichzeitig unterminierten sie den Einfluss der Vertreter der Stadte in den Cortes und versuchten den niederen stadtischen Adel als Klientel zu gewinnen Unter Heinrich IV 1454 1474 erreichte die Adelsmacht ihren Hohepunkt Doch interne Konflikte fuhrten ab 1465 zum Burgerkrieg der ab 1474 in den Kastilischen Erbfolgekrieg 80 mundete bis sich die Partei durchsetzte die Isabella I auf den Thron brachte In Kastilien setzte sich zwar 1480 das Konigtum durch doch behielt der Adel Privilegien und Einfluss Die Konigin dominierte nun die Cortes und die Stadte Durch die Ehe zwischen Isabella und Ferdinand von Aragon im Jahr 1469 wurden nach der Regierungsubernahme Ferdinands in den Landern der Krone von Aragonien die machtigsten Reiche der Halbinsel in einer Personalunion regiert Die Bevolkerung Kastiliens war auf etwa 4 3 Millionen Einwohner angewachsen Aragon ca 809 1469 Barcelona und Katalonien BearbeitenDie Grafschaften Aragon und Barcelona Bearbeiten Die Grafschaft Aragon entstand unter Aznar I Galindez um 809 820 Unter seinem Nachfolger Garcia Galindez bis 844 befreite sich die Grafschaft unter dem Einfluss der Muslime des Ebrotals und des benachbarten Navarra von der frankischen Oberherrschaft Unter Galindo I Aznarez bis 867 wurde der Grafschaft durch Pamplona die Oberlehnsherrschaft aufgezwungen In diesem Rahmen heiratete Aznar II Galindez um 867 893 wohl auch Onneca Garces von Pamplona Ein Sohn aus dieser Ehe Galindo II Aznarez 893 922 versuchte sich mit Hilfe der Muslime von Huesca der Grafen der Gascogne und der Grafen von Ribagorza dem Einfluss des Konigreichs Navarra zu entziehen doch gelang es ihm nur 922 ein eigenes Bistum durchzusetzen Durch die Ehe seiner Tochter Andregoto Galindez 922 970 mit Garcia Sanchez I wurden Aragon und Navarra vereinigt Dabei erhielt weiterhin ein Graf die Grafschaft Aragon zu Lehen Sancho III Garces erweiterte sein Herrschaftsgebiet zwischen 1018 und 1025 um Ribagorza im Nordosten der Provinz Huesca Nach dem Karolinger Ludwig II versuchten zahlreiche Grafenfamilien die Erblichkeit ihrer Titel durchzusetzen So ging 897 nach dem Tod Wilfrieds des Haarigen der 870 als Graf von Urgell und Cerdanya eingesetzt worden war die Herrschaft ohne kaiserliches Zutun an seine Sohne Wilfried II Borrell 897 911 und Sunyer I 911 947 uber Wilfried konnte das Hinterland bei Montserrat und einen Teil des Penedes erobern 878 erhielt er zusatzlich die Titel eines Grafen von Barcelona und Girona Das Valles blieb 897 nach einem maurischen Angriff bei dem auch Wilfried der Haarige getotet wurde weitgehend entvolkert ahnlich wie das Penedes Er veranlasste die Wiederbesiedlung des Hinterlandes indem er die Grafschaft Osona und das Bistum Vic grundete Ab 897 regierten seine Sohne gemeinsam alle Grafschaften schliesslich teilten sie sich das Erbe Wilfried II Borrell erhielt die nunmehr dauerhaft verbundenen Grafschaften Barcelona Girona und Osona Die 934 erstmals erwahnte Kirche von Sant Julia de Boada Gerona Bald dehnte sich die Grafschaft sudwestlich bis vor die Tore von Tarragona aus Ausserdem knupfte Borrell II 948 992 Kontakte zum Kalifat was jedoch nicht verhinderte dass Almansor 985 Barcelona plunderte 1010 zog Graf Raimund Borrell 992 1017 seinerseits gegen Cordoba Ab 1017 regierte seine Witwe Ermessenda 1017 1057 mit ihrem Sohn Berengar Raimund I 1017 1035 die Grafschaften Barcelona Girona und Osona Letzterer teilte 1035 die Grafschaft unter seine drei minderjahrigen Sohne auf Wilhelm wurde Graf von Osona Raimund Berengar I Graf von Barcelona und Girona Sanc Graf des Penedes Als Raimund Berengar I ab 1041 versuchte seine Anspruche in der Grafschaft durchzusetzen erhob sich der Landadel im Penedes bis 1060 Allerdings ermoglichte der Verzicht von Sanc auf die Grafschaft Penedes und von Wilhelm auf die Grafschaft Osona 1049 bzw 1054 dass Raimund Berengar I die drei Grafschaften wieder vereinen konnte Ab 1076 nach dem Tod von Raimund Berengar wurden die Grafschaften von seinen beiden Sohnen gemeinsam regiert Unter der Herrschaft von Raimund Berengar II und Berengar Raimund II erreichte die Expansion im Westen die heutige Comarque Pla d Urgell Zur Zeit Raimund Berengars III 1086 1131 verwusteten die Almoraviden 1107 das Penedes und griffen 1115 Barcelona an doch 1126 wurden sie zuruckgeschlagen Nach dem Erloschen der Dynastien in den Grafschaften Besalu und Cerdanya annektierte Raimund Berengar diese Gebiete 1111 und 1118 im selben Jahr ubernahm er die Herrschaft uber Tarragona das er zum Bischofssitz erhob dessen Abhangigkeit vom Erzbistum in Narbonne er zugleich loste Die Eroberung von Tortosa Lleida und des Waliat Siurana erfolgte unter Raimund Berengar IV in den Jahren 1148 bis 1153 Die folgende Wiederbesiedlung war eine wesentliche Grundlage fur die Entstehung Kataloniens Konigreich Aragon 1035 63 Vereinigung mit Barcelona 1164 Bearbeiten Ramiro I 1035 1063 dehnte Kernaragon weiter aus daruber hinaus erbte er 1045 das Gebiet seines verstorbenen Bruders Gonzalo von Sobrarbe und Ribagorza Beim Versuch Graus zu erobern kam er jedoch gegen Muslime ums Leben die von Kastilien bei der Verteidigung der Stadt unterstutzt wurden Sein Sohn Sancho Ramirez fuhrte den Konigstitel Er und Peter I 1094 1104 setzten den Krieg gegen die Mauren fort besetzten die Stadte Jaca Huestra und Barbastro und eroberten das Gebiet zwischen dem Pyrenaenvorland und dem Ebro Nach der Ermordung des navarresischen Herrschers Sancho IV Garces fiel sein Gebiet gleichfalls an Aragon Karte der iberischen Halbinsel katalanisches Kloster Santa Maria de Ripoll 11 Jahrhundert Vatikanische Apostolische BibliothekIn Beantwortung einer Legation des Kardinals Hugo Candidus die erstmals Kontakte mit Rom anknupfte kommendierte sich Sancho Ramirez I 1068 anlasslich eines Aufenthalts in Rom dem Papst und gab sein Reich in papstlichen Schutz 1071 wurde statt des mozarabischen die Ubernahme des romischen Ritus begonnen Ab 1134 konnte die Kurie sogar eine Art Oberherrschaft erringen durch die der Konig Lehnsmann Tarragonas wurde die Bischofe jedoch Lehnsmanner des Konigs waren 1204 erfolgte die Kronung des Konigs durch den Papst in Rom der nun Lehnsmann des Papstes wurde Schliesslich kam in einer dritten Expansionsphase unter Alfonso I 1118 Saragossa hinzu das nun Hauptstadt wurde sowie das ganze Ebrotal Er nutzte damit die Krise des Kalifats nach dem Tod al Mustains 1100 aus Es folgten Tudela Tarazona und Festungen in der Sierra de Moncayo 1119 Diese Erfolgsserie endete 1134 mit der Niederlage in der Schlacht von Fraga am 17 Juli 1134 Im Gegensatz zu Kastilien das aus seinen neu eroberten Gebieten alle Muslime vertrieb hatten die Muslime der von Aragon besetzten Gebiete diese vertraglich abgetreten und dabei ihr Bleiberecht vereinbart dennoch zogen auch katalanische und franzosische Siedler in die Region Den neuen Orten wurden Privilegien ausgestellt die die Entwicklung einer ortlichen caballeria forderten Alfonso II von Aragon nimmt die Hommages des verstorbenen Grafen von Roussillon entgegen Liber Feudorum Ceritaniae Ende des 12 Jahrhunderts Sein Testament in dem er das Land zu gleichen Teilen den geistlichen Ritterorden der Johanniter Templer und den Rittern vom Hl Grab vermachte wurde von den Standen nicht anerkannt Navarra machte sich unabhangig Kastilier fielen ins Ebrotal ein Muslime eroberten einige verlorene Positionen zuruck Adel Klerus und Gemeinden bestimmten den Bruder des Konigs Ramiro II der zu dieser Zeit Bischof war 1134 zum Konig Dieser heiratete 1135 Agnes von Poitou die am 11 August 1136 Petronila zur Welt brachte Das Madchen wurde 1137 mit dem Grafen Raimund Berengar IV von Barcelona verlobt wenig spater wurde Petronila Konigin Damit entstand ein neues Machtgebilde die Krone Aragon Mit dem Vertrag von Carrion zogen die kastilischen Truppen ab 1151 steckte man bereits gemeinsame Kriegsziele gegen die Muslime im Vertrag von Tudellen ab Ausgreifen bis Sudfrankreich Hegemoniestellung im westlichen Mittelmeer Griechenland Bearbeiten Alfonso II der Sohn Petronellas ubernahm im Alter von funf Jahren 1162 als Graf Alfonso I die Herrschaft in Katalonien und nach der Abdankung seiner Mutter 1164 die Konigsherrschaft in Aragon die dauerhaft mit Katalonien vereint blieb Dabei behielten die einzelnen Gebiete ihre innere Selbststandigkeit Alfonsos Truppen griffen nach Sudfrankreich aus festigten die Herrschaft in der Provence Millau Gevaudan und Rouergue Er verleibte Aragon 1172 das Roussillon ein Caspe wurde besetzt und Teruel wiederbesiedelt In einem Vertrag mit Kastilien verzichtete er allerdings 1179 im Vertrag von Cazorla auf Murcia was auf Dauer den Kastiliern die Hauptrolle in der Reconquista zuspielte wahrend Aragon sich Richtung Mittelmeer und Frankreich orientierte Peter II 1196 1213 nahm seine Krone vom Papst Er heiratete 1204 Maria von Montpellier um ihr Gebiet mit Aragon zu verbinden Doch mit seinem Tod im Jahr 1213 endete die Expansionsphase in Sudfrankreich Die ersten Unternehmungen Konig Jakobs I 1213 1276 galten den Mittelmeerinseln So eroberte seine Flotte 1229 Mallorca und 1235 Ibiza 1232 bis 1245 wurde das Gebiet von Valencia erobert das nun einen dritten Gliedstaat der Krone darstellte Wahrend jedoch das Pais Valenciano mit Katalanen und Aragonesen besiedelt wurde siedelten auf den Balearen nur Katalanen Auf dieser Basis entstand eine erhebliche sprachliche und kulturelle Einheitlichkeit des Landes die bis heute besteht 1265 66 besetzte Jakob das gegen Kastiliens Konig Alfonso X rebellierende Murcia Er besiedelte es mit Katalanen trat es aber entsprechend dem Vertrag von Cazorla wieder an Kastilien ab Die vom Konig beabsichtigte Aufteilung des Landes unter seine Sohne kam jedoch nicht zustande da der alteste Sohn Peter III 1276 1285 der Aragon Katalonien und Valencia erhalten hatte seinem Bruder Jakob II der die Balearen Roussillon Cerdanya und Montpellier bekommen hatte die Lehnspflichtigkeit aufzwang Peter schlug 1280 den Aufstand des katalanischen Adels nieder und nutzte die Gelegenheit eines Volksaufstandes gegen Karl von Anjou auf Sizilien um sich 1282 die Insel anzueignen Damit geriet er allerdings in Konflikt mit dem Papst und dem franzosischen Konig Ersterer erklarte ihn auf der Grundlage des Schutzbriefs von 1213 fur abgesetzt Um im Inneren Unterstutzung zu finden bestatigte er die Privilegien des Adels starkte in Katalonien die Macht der Cortes und der Gemeinden was zum sogenannten Paktismus fuhrte einer Machtteilung zwischen den Cortes und dem Konig Es folgten angetrieben durch diese innere Starkung die Besetzung von Malta Gozo und Ischia dann Djerba sowie der Kerkenna Inseln vor der tunesischen Kuste Jakob II von Mallorca wurde wegen Unterstutzung Frankreichs sein Konigtum entzogen und der Krone Aragon eingegliedert Nachfolger Peters wurde sein Sohn Alfonso III in Sizilien sein anderer Sohn Jakob Alfonso unterstutzte seinen Bruder auf der Insel was ihm die Feindschaft von Rom Paris und der Anjou eintrug die er jedoch mit diplomatischen Mitteln ausstach Allerdings gelang auch dies nur um den Preis weiterer Privilegien an den Adel der Privilegien der Union von 1287 Im selben Jahr gelang die Besetzung von Menorca und im Streit zwischen Sancho IV von Kastilien gewahrte ihm dessen Gegner Alfonso de la Cerda die Stadt Murcia die er 1296 und 1300 tatsachlich eroberte 1291 wurde der sizilianische Herrscher Jakob infolge des Todes seines Bruders Konig Unter ihm erlangte Aragon eine Hegemoniestellung im westlichen Mittelmeerraum Der Papst belehnte ihn 1295 nachdem das Interdikt uber Aragon aufgehoben worden war mit Sardinien und Korsika Mit Frankreich kam es zu einem Friedensvertrag Die zugesagte Abtretung Siziliens unterlief man indem die Sizilianer diesen Teil des Vertrages ablehnten und 1296 einen Bruder Jakobs Friedrich I III von Sizilien inthronisierten Nach 1300 behielt Jakob die Stadte Alicante Orihuela und Villena ein 1323 bis 1324 wurden auch die Anspruche auf Sardinien durchgesetzt Adel und Cortes Bearbeiten Darstellung einer Versammlung der katalanischen Cortes in einer Inkunabel des Jahres 14951118 erhielten die Burger Saragossas alle Rechte geborener Hidalgos und 1136 berieten Abgeordnete der Gemeinden auf der Standeversammlung der Cortes mit geistlichen und weltlichen Lehnsherren uber Steuern und Landesordnungen Fortan waren die Stadte Aragoniens und Kataloniens besonders auf Erhaltung ihrer Privilegien und Freiheiten bedacht Die Cortes gleichzeitig besucht von den Vertretern des in eine hohere ricos hombres und niedere infanzones caballeros hidalgos Klasse gesonderten Adels und des Klerus entschieden uber Krieg und Frieden Bundnisse und Vertrage Steuern Munzen Gesetze und Urteilsspruche der unteren Gerichtshofe Konig Alfons III musste die jahrliche Berufung der Cortes nach Saragossa 1287 anerkennen und denselben das Recht des pflicht und verfassungsmassigen Widerstands gegen willkurliche Verletzung der Mitglieder einraumen Er war sogar gezwungen anzuerkennen dass wenn der Konig sich der Gewaltherrschaft schuldig mache alle Bewohner des Landes vom 14 bis zum 60 Jahr gemeinsam zum Sturz des Konigs die Waffen ergreifen sollten Peter IV erzwang 1348 die Aufhebung dieser Satzungen bewilligte aber die Einsetzung einer Person des Justicia de Aragon die u a bei Streitigkeiten zwischen der Krone und den Standen vermitteln sollte Der Justicia de Aragon wurde von den Cortes vorgeschlagen und vom Konig ernannt 81 Die verschiedenen Cortes wahlten jeweils einen standigen Ausschuss die Diputacion der zur Wahrung der Volksrechte stets zusammen blieb Die Diputacion kontrollierte die Steuereinnahmen und die Verwendung offentlicher Gelder und kummerte sich um die Einhaltung der ortlichen Sonderrechte 82 Es bestanden allgemeine Reichsstande Cortes in Aragonien Katalonien und Valencia Trotz anders lautender Versprechen wurden sie von den Konigen oftmals nur in unregelmassigen Abstanden einberufen Die Reichsstande waren ausser in Aragonien in drei Abteilungen unterteilt Geistlichkeit Adel und Vertreter der Stadtgemeinden In Aragonien war der hohe und der niedere Adel in getrennten Abteilungen vertreten Die Beratungen der Reichsstande der verschiedenen Reiche der Krone von Aragonien fanden auch wenn sie verschiedentlich gleichzeitig fur den gleichen Ort meist in Monzon einberufen wurden in getrennten Sitzungen statt 83 84 Wirtschaftliche Krise Krieg gegen Kastilien Bearbeiten Unter Alfonso IV 1327 1336 traten die ersten Anzeichen einer okonomischen Krise auf Zudem erschopfte er seine Krafte in einem langen Seekrieg gegen Genua und so blieb auch der Kreuzzug gegen Granada aus 1343 bis 1344 gliederte sein Nachfolger Mallorca wieder in das Reich ein kampfte gegen die mit Venedig verbundeten aufstandischen Sarden auch verband er 1379 die Herzogtumer Athen und Neopatras mit der Krone 1348 kam es zudem zu inneren Kampfen gegen den Adel von Valencia und Aragon Im Gegensatz zu Kastilien mit dem es 1356 bis 1369 zum Krieg kam gelang es dem Konig nicht eine zentralistische auf den Hof ausgerichtete Monarchie durchzusetzen denn sein gewaltiges Imperium verlangte enorme geldliche Mittel die nur die Cortes bereitstellen konnten Nur unter Ausnutzung innerkastilischer Gegensatze gelang es Peter IV den Krieg zu seinen Gunsten zu wenden indem er Heinrich von Trastamara unterstutzte einen illegitimen Sohn Alfonsos XI von Kastilien Krieg der beiden Peter Haus Trastamara ab 1412 Streit mit den Cortes und Burgerkrieg 1462 1472 Bearbeiten Johann I 1387 1396 musste 1388 Athen aufgeben 1390 Neopatras 1391 bis 1410 kam es zu einem Aufstand auf Sardinien Bei den Kampfen kam der Erbe der Lander der Krone von Aragonien Martin I von Sizilien Sohn des Konigs Martin I ums Leben Nach dem Tod des Konigs im folgenden Jahr 1410 und einem Interregnum von zwei Jahren einigten sich die Unterhandler Aragoniens Kataloniens und Valencia im Schiedsspruch von Caspe auf den kastilischen Infanten Ferdinand von Antequera als neuen Konig Dieser wurde vom Papst unterstutzt Er war der erste Konig in den Reichen der Krone von Aragonien der aus dem Hause Trastamara stammte 85 Er schlug 1413 einen Aufstand seines katalanischen Rivalen Jakob von Urgel nieder 1414 konnte er seine Macht auf Sizilien und Sardinien festigen doch geriet er mit den Cortes in Konflikt Alfons V auf einer Silbermedaille von Pisanello 1449Nicht anders erging es seinem altesten Sohn Alfonso V so ubertrug er seiner Frau Maria die Statthalterschaft in Katalonien 1462 Galceran de Requesens aus dem Haus Folch de Cardona schliesslich 1454 seinem Bruder Johann von Navarra bis 1479 Alfonso mischte sich vielfach in die kastilische Politik ein wo seine Bruder das Regime des Gunstlings Alvaro de Luna bekampften 1420 griff er Korsika an 1423 den Hafen von Marseille erreichte im Krieg gegen fast alle italienischen Staaten die Angliederung Neapels im Jahr 1442 und fuhrte ab 1454 einen Seekrieg gegen Genua Mit seiner aggressiven Aussenpolitik schadete er allerdings dem Handel im gesamten Mittelmeerraum Gleichzeitig lavierte er um die Frage der Bauernaufstande indem er die Forderungen der Remensas der unfreien Bauern Kataloniens gegen die Grundbesitzer unterstutzte zugleich aber auf Mallorca den Aufstand der Forans Bauern niederschlagen liess Andererseits entschied er sich in Barcelona beim Streit zwischen den Parteien der Biga und Busca fur die volksnahere Busca womit er Teile des Adels verprellte Nachfolger Alfonsos war im Konigreich Neapel sein vom Papst Eugen IV als ehelich anerkannt geborener Sohn Ferrante In den Reichen der Krone von Aragonien und damit auch im Konigreich Sizilien und im Konigreich Sardinien beerbte ihn sein Bruder Johann II der durch seine Heirat mit Blanka von Navarra seit 1425 Konig von Navarra war Johann II hatte sich die Feindschaft des Adels zugezogen da Adel und Patriziat glaubten das Konigshaus respektiere nicht das Regierungssystem des Paktismus und umgebe sich mit kastilischen Beratern 1462 begann eine Erhebung gegen ihn aus der sich ein zehnjahriger Burgerkrieg entwickelte Die innere und die wirtschaftliche Krise verscharften sich der Handelsschwerpunkt verlagerte sich von Barcelona nach Valencia Navarra bis 1512 BearbeitenDer 1076 an Aragon gegangene Reichsteil wurde als Konigreich Navarra 1134 wieder unabhangig als Alfonso I von Aragon kinderlos starb Wahrend ihm in Aragon sein Bruder Ramiro auf dem Thron folgte wurde in Navarra Garcia IV ein Urenkel Garcias III zum Konig proklamiert Das Reich war jedoch von Kastilien Leon und Aragon eingeschlossen sodass sich ihm keine Moglichkeit der Ausdehnung nach Suden bot Daher suchte es starkere Bindungen in Frankreich 1234 starb Konig Sancho VII Ihm folgte mit seinem Neffen Theobald I der erste Konig aus dem franzosischen Haus Blois Champagne Navarras Konig Heinrich I Graf der Champagne und Brie wurde 1274 von seiner zwei Jahre alten Tochter Johanna I beerbt die 1284 mit einem Sohn des franzosischen Konigs verheiratet wurde der zwei Jahre spater als Philipp IV zum Konig von Frankreich aufstieg Fortan waren die franzosischen Kapetinger bis 1328 gleichzeitig Konige von Navarra Nach dem in Frankreich geltenden Recht waren Frauen von der Thronfolge ausgeschlossen Fur Navarra galt dies jedoch nicht sodass dort Karls Nichte Johanna II und ihr Ehemann Philipp III aus dem Haus Evreux 1328 auf den Thron gelangten in Frankreich jedoch Philipp VI von Valois Nach 1425 bekampften sich die Adelsparteien der Agramonteses und der Beaumonteses Die Thronerbin Blanka I hatte 1419 Johann den Bruder des aragonesischen Konigs geheiratet Als der Erbfall eintrat bestiegen beide den Thron 1441 starb Blanka und hinterliess neben zwei Tochtern ihren Witwer und den gemeinsamen Sohn Karl von Viana Zwischen dem Vater unterstutzt von den Agramonteses und dem Sohn von den Beaumonteses unterstutzt entwickelte sich ein Konflikt als Johann 1444 wieder heiratete 1458 wurde er nach dem Tod seines Bruders auch Konig von Aragon 1479 erbte Eleonore eine Tochter aus seiner ersten Ehe mit Blanka die Krone sie starb allerdings nur wenige Wochen spater Ihr folgte ihr Enkel Franz I der aber nur von einer der Adelsparteien unterstutzt wurde und der erst zwolf Jahre alt war Er starb vier Jahre spater Neue Konigin wurde seine Schwester Katharina die jedoch erst 13 Jahre alt war Der Streit zwischen Agramonteses und Beaumonteses mundete zwischen 1512 und 1515 in einen Burgerkrieg Fadrique Alvarez de Toledo eroberte fur Konig Ferdinand II von Aragon und Kastilien Leon den sudlich der Pyrenaen gelegenen Teil des Konigreichs Katharina und ihr Ehemann Jean d Albret flohen in den Reichsteil nordlich der Pyrenaen Der nunmehr mit dem Konigreich Kastilien Leon und den Landern der Krone Aragon zum Konigreich Spanien vereinigte sudliche Teil Navarras Alta Navarra wurde von 1512 bis 1702 von spanischen Vizekonigen verwaltet Von der mittelmeerischen zur Weltmacht BearbeitenVereinheitlichung Kastiliens foderalistisches Aragon Matrimonialunion Bearbeiten Von den funf Reichen die im 15 Jahrhundert auf der iberischen Halbinsel bestanden war Kastilien mit seinen 6 Millionen Einwohnern das grosste und einheitlichste Als Isabella im Dezember 1474 nach dem Tod ihres Halbbruders Heinrich IV die Herrschaft in den Reichen der Krone von Kastilien ubernahm wurde sie zusammen mit Ferdinand ihrem rechtmassigen Gemahl zur Konigin reina y propietaria del reino y Fernando su legitimo marido proklamiert Im Vertrag von Segovia einigten sich Isabella und Ferdinand auf die Grundlagen ihrer gemeinsamen Regierung Konig Alfons V von Portugal unterstutzte Johanna von Kastilien die von Isabellas Halbbruder Heinrich IV beiseitegeschobene Erbin 1479 endete der Kastilische Erbfolgekrieg 86 Portugal erklarte im Vertrag von Alcacovas seinen Verzicht auf den kastilischen Thron im Gegenzug wurde die portugiesische Oberhoheit uber alle Gewasser und Landereien sudlich von Kap Bojador bekraftigt Die Kanarischen Inseln wurden da sie nordlich des Kaps lagen Kastilien zugesprochen 1479 wurde Ferdinand Konig von Aragon womit praktisch eine Doppelmonarchie entstand 87 Die Standeversammlung an deren Sitzungen Adel und Klerus nicht mehr teilnahmen bestand nur noch aus den 17 privilegierten Stadten Kastiliens und wurde zudem nur noch selten einberufen Die Santa Hermandad der Schutzbund der wichtigsten Stadte wurde 1476 als stadtische Miliz und Landpolizei wiedergegrundet Hingegen waren die Reiche der Krone von Aragon nur durch Personalunion zusammengehaltene Einzelstaaten in denen die jeweiligen Standeversammlungen einen erheblichen Einfluss genossen Ferdinand verbrachte nur wenige Jahre in seinen Kronlandern und setzte jeweils einen Vizekonig ein Der 1494 gegrundete Aragonienrat stellte die Verbindung zwischen dem Konig und den Vizekonigen dar Dabei blieb Aragon vom Handel mit der 1492 entdeckten Neuen Welt ausgeschlossen 88 Die Staaten der Krone von Aragonien waren sowohl untereinander als auch gegenuber Kastilien durch Zollgrenzen getrennt Eroberung Granadas Vertreibung der Juden Bearbeiten Mit der Eroberung von Granada wurde 1492 das letzte muslimisch beherrschte Territorium der Iberischen Halbinsel eingenommen Dies war der Abschluss der Reconquista wobei dieser Begriff missverstandlich ist weil es sich keineswegs um einen einheitlichen von den Christen wahrend Jahrhunderten zielbewusst vorangetriebener Prozess der Ruckeroberung gehandelt hatte Am 31 Marz 1492 unterzeichneten die katholischen Majestaten den Ausweisungsbefehl fur alle Juden den Grossinquisitor Tomas de Torquemada vorbereitet hatte Unter dem Einfluss des Erzbischofs von Toledo Francisco Jimenez de Cisneros widerrief Isabella 1502 das Toleranzedikt gegenuber den Muslimen von 1492 und die mudejares mussten konvertieren oder fliehen Von den vielleicht 200 000 Juden war bereits zu Anfang des 15 Jahrhunderts die Halfte zur Konversion zum Christentum gezwungen worden Um diese Neuchristen conversos oder Marranen von hoheren Amtern fernzuhalten wurde die Blutreinheit limpieza de sangre worunter man eine nichtjudische Abstammung verstand zur Voraussetzung fur diese Amter gemacht Mit der Ausweitung des Machtbereichs durch die Verbindung mit den Habsburgern dehnte sich diese Vertreibungswelle auf erhebliche Teile Europas aus Verbindung mit Habsburgern Karl I V Bearbeiten Herrschaftsbereich Karls V Weinrot Kastilien Rot Besitzungen Aragons Orange Burgundische Besitzungen Gelb Osterreichische Erblande Blassgelb Heiliges Romisches ReichAls Erbe Isabellas die 1504 verstarb war ihr Sohn Juan vorgesehen Er heiratete 1496 Margarete von Burgund die Tochter Kaiser Maximilians I Doch starb er 1497 ohne Erben Die jungere Schwester Johanna heiratete 1497 Philipp den Schonen 1478 1506 der gleichfalls ein Sohn Maximilians war zudem Herzog von Burgund Nachdem sich jedoch bei ihr in den Augen der Zeitgenossen Anzeichen von Wahnsinn gezeigt hatten ubernahm Ferdinand die Herrschaft Mit dem Tod Ferdinands fiel dem altesten Sohn aus der Ehe Johannas Karl das spanische Erbe zu Um das Erbe zu sichern schloss Karl 1516 den Vertrag von Noyon zur Verstandigung mit Frankreich 89 1519 fiel ihm nachdem sein Grossvater Maximilian gestorben war auch das osterreichisch habsburgische Erbe zu Er wurde zum romisch deutschen Konig gewahlt und nahm bei seiner Kronung 1520 den Titel erwahlter Kaiser an Um Maximilians Nachfolge bewarben sich auch Franz I von Frankreich und Heinrich VIII von England schliesslich Friedrich von Sachsen und auch Karls Bruder Ferdinand war zeitweise als Kandidat im Gesprach Den Ausschlag gab die finanzielle Unterstutzung durch die Fugger Die Gesamtkosten der Wahl lagen bei 851 918 Gulden davon brachten die Fugger allein 543 585 auf 90 Sevilla wurde 1525 zum Monopolhafen fur den Verkehr mit dem 1492 entdeckten Amerika Dort war mit dem Indienrat auch die zentrale Behorde der Kolonien angesiedelt 1535 wurde das Vizekonigreich Neuspanien und 1542 das Vizekonigreich Peru gegrundet Nach der Erschliessung der Silberminen von Potosi seit 1541 erreichten in den Jahren bis 1560 480 t Silber und 67 t Gold Spanien Trotz der hohen Einnahmen genugten die Einkunfte nicht um die Ausgaben fur Karls Machtpolitik zu decken In Spanien brach der Comuneros Aufstand gegen die Herrschaft des als landfremd empfundenen Karl aus der zur Finanzierung seiner Kriege die Steuern erhoht hatte Der Aufstand wurde vor allem vom Burgertum der Stadte Kastiliens insbesondere von Toledo getragen Unterstutzung fand er bei Teilen der Geistlichkeit und des Adels Sein Ziel war es die konigliche Macht zu Gunsten der Cortes zu beschranken Im Konigreich Valencia kam er zu einer sozialrevolutionaren Bewegung der Germania Die Aufstandischen unter Juan de Padilla wurden 1521 bei Villalar besiegt der Aufstand 1522 endgultig niedergeschlagen Nach der Sicherung der Macht wurde Spanien zu einer zentralen Machtbasis des Kaisers Er entschloss sich zur Ehe mit Isabella der Tochter des portugiesischen Konigs die mit der Hochzeit am 10 Marz 1526 eine Million Dukaten einbrachte Kriege mit Frankreich und den Osmanen 1521 1556 Bearbeiten Auf europaischer Ebene waren die Kampfe zwischen Frankreich und den Habsburgern von erheblich grosserer Bedeutung Fur den Kaiser wurde es gefahrlich als der Papst und Venedig immer starker zur Seite Frankreichs tendierten 1525 nahmen Karls Truppen Franz I in der Schlacht bei Pavia gefangen 91 Doch Karl schloss sich den Vorschlagen zu einem massvollen Frieden an 92 Dies fuhrte 1526 zur Unterzeichnung des Vertrags von Madrid in dem Frankreich auf seine Anspruche in Norditalien verzichtete Karl hoffte Franz zum gemeinsamen Kampf gegen die Osmanen und gegen die Lutheraner bewegen zu konnen 93 Doch nachdem Franz wieder frei war widerrief er den Vertrag Ihm gelang es mit der Heiligen Liga von Cognac aus dem Papst Venedig Florenz und schliesslich sogar Mailand Verbundete zu gewinnen Die Osmanen nutzten die Auseinandersetzungen und bedrohten die osterreichischen Erblande Sie standen 1529 mit einer Armee von 120 000 Mann vor Wien Doch sie standen auch in Algerien und fuhrten von dort im westlichen Mittelmeer einen Kaperkrieg Die kaiserlichen Truppen plunderten 1527 beim sogenannten Sacco di Roma die Stadt Zugute kam Karl dass Andrea Doria mit der genuesischen Flotte auf die Seite des Kaisers wechselte nachdem dieser die Unabhangigkeit der Republik Genua garantiert hatte Franz I musste erneut Frieden schliessen 94 Der 1529 unterzeichnete Damenfriede von Cambrai schrieb den Verzicht des franzosischen Konigs auf italienische Gebiete und auf seine Lehnsanspruche in Flandern und Artois fest Der Kaiser verzichtete seinerseits auf das Herzogtum Burgund Im Frieden von Barcelona gewahrte Karl dem Papst gunstige Friedensbedingungen und schloss mit ihm eine Defensivallianz ab Diese Aussohnung fuhrte dazu dass Clemens VII Karl am 24 Februar 1530 in Bologna zum Kaiser kronte 95 Feierlicher Einzug von Karl V und Franz I im Jahr 1540 in ParisDas Konigreich Frankreich und das Osmanische Reich waren ab 1534 verbundet Einen wichtigen Sieg konnte Karl 1535 durch die Eroberung von Tunis erringen 1538 wurde eine gegen die Turken gerichtete Liga zwischen Karl seinem Bruder Ferdinand Venedig und dem Papst geschlossen Im selben Jahr vermittelte Papst Paul III den auf zehn Jahre angelegten Waffenstillstand von Nizza zwischen Karl und Franz Die Situation verscharfte sich wieder als franzosische Gesandte auf der Ruckkehr von Konstantinopel ermordet wurden Statt seinem Bruder in Ungarn zu helfen entschloss sich Karl 1541 Algier anzugreifen Doch der Angriff scheiterte Die Osmanen ihrerseits scheiterten am Widerstand Marokkos Franz erklarte 1543 Karl erneut den Krieg doch durch die Niederlage des mit Frankreich verbundeten Herzogs Wilhelm von Kleve verlor er seinen letzten Verbundeten im Reich Die Gefahr eines Zuges auf Paris veranlasste ihn 1544 zum Frieden von Crepy Sein Nachfolger Heinrich II arbeitete ab 1550 auf ein neues Bundnis mit den Osmanen hin Er schloss zudem ein Bundnis mit der protestantischen Opposition im Reich 96 Teilung des Habsburgerreiches Philipp II 1556 1598 Bearbeiten Als Karl V 1556 die Regierung niederlegte verlor Spanien die osterreichischen Besitzungen des Hauses Habsburg und die Kaiserkrone behielt jedoch die Niederlande die Franche Comte das Herzogtum Mailand sowie die Konigreiche Neapel Sizilien und Sardinien Spanien wurde der Mittelpunkt einer mit enormen Machtmitteln ins Werk gesetzten Politik die den Sieg des romischen Katholizismus uber Turken und Ketzer gleichzeitig erstreiten wollte Gegenreformation Zu diesem Zweck unterdruckte Philipp II den Rest der politischen Freiheiten und unterwarf die Stande Die permanenten Kriege zehrten jedoch nicht nur die Einkunfte der Kolonien auf sondern fuhrten zu drei Staatsbankrotten 97 1556 wurde mit Frankreich der Waffenstillstand von Vaucelles geschlossen in dem Heinrich II die Bistumer Metz Verdun und Toul sowie das Piemont zugesprochen wurden Der neuaufflammende Krieg wurde durch die Schlacht bei Saint Quentin 1557 beendet Der neuen antihabsburgischen Allianz zwischen Papst Paul IV und Heinrich II war wiederum kein Erfolg beschieden stattdessen besetzte der Herzog von Alba den Kirchenstaat und der Papst musste 1557 in den Frieden von Cave Palestrina einwilligen Der Frieden von Cateau Cambresis beendete 1559 den Krieg Heinrich verzichtete auf alle Anspruche in Italien Philipp erhielt seine dortigen Territorien sowie die burgundischen Besitzungen bestatigt Philipp setzte die unter seinem Vater begonnene Verfolgung von Haretikern die schon Unruhen in den Niederlanden hervorgerufen hatte fort Als dortige Statthalterin setzte er seine Halbschwester Margarethe von Parma ein Einige Mitglieder des niederlandischen Staatsrates unter der Fuhrung von Wilhelm I von Oranien und der Grafen Egmond und Hoorn protestierten gegen diese Anderungen und erzwangen 1564 Granvelles Rucktritt Der Protest erreichte im selben Jahr mit den Bildersturmen der Calvinisten einen ersten Hohepunkt Philipp hob daraufhin zwar die Inquisition auf entsandte aber 1567 den Herzog von Alba als neuen Statthalter Der Achtzigjahrige Krieg begann Alba besiegte die niederlandischen Truppen unter Fuhrung von Wilhelm I von Oranien zwar doch wurde sein hartes Regime 1573 abgelost Katholiken wurde die Ruckerstattung des wahrend der Statthalterschaft Albas konfiszierten Vermogens versprochen doch die Protestanten sollten in den nachsten sechs Monaten auswandern Neuer Statthalter wurde Juan de Austria der Halbbruder des Konigs Am 24 Juli 1581 erklarte die Republik der Vereinigten Niederlande ihre Unabhangigkeit Wilhelm von Oranien wurde zum Statthalter der neuen Republik ernannt Die nicht der Union von Arras beigetretenen Teile der sudlichen Provinzen wurden zwischen 1581 und 1585 unter dem neuen Statthalter Alessandro Farnese unterworfen Moriskenaufstand ab 1568 Krieg gegen Osmanen ab 1571 Erwerb Portugals 1580 Bearbeiten Das Osmanenreich um 1600Im April 1568 kam es im Gebirge von Alpuaxarras zum zweiten Aufstand der Morisken Der Herzog von Mondejar verhinderte den Verlust von Granada Im Januar 1570 ubernahm Don Juan den Oberbefehl und erstickte den Aufstand bis Marz dieses Jahres Die Eroberung der Insel Zypern durch die Osmanen bot 1571 den christlichen Machten Anlass die Konfrontation zu suchen Gleichzeitig wurden diese Ereignisse benutzt um im November mit der zwangsweisen Aussiedlung der Moriskos nach Nordafrika zu beginnen Venedig und Spanien entsandten eine gemeinsame Flotte in das ostliche Mittelmeer die in der Seeschlacht von Lepanto am 7 Oktober 1571 siegte Don Juans Flotte gelang die Eroberung von Tunis das jedoch bald darauf von den Osmanen zuruckerobert wurde Die vom Papst ins Gesprach gebrachte Hochzeit mit der schottischen Konigin Maria Stuart scheiterte am Widerspruch Philipps 1570 heiratete Philipp II Anna von Osterreich 1549 1580 die Mutter des Thronfolgers Philipp wurde 1580 kam Portugal mitsamt seinem Kolonialreich nach dem Tod des kinderlosen Konigs Enrique an Spanien Iberische Union Kriege mit England 1585 1604 und Frankreich 1590 1598 Bearbeiten Die englischen Freibeuter in der Karibik brachten den Silberfluss aus Potosi zum Stocken England stand zudem hinter Heinrich von Navarra und stutzte ihn gegen die katholische Partei des Herzogs von Guise der wiederum von Spanien unterstutzt wurde In den Niederlanden unterstutzte es die Aufstandischen Die Enthauptung der schottischen Konigin Maria Stuart 1587 und die dauernden Uberfalle auf seine Handelsschiffe gaben Philipp die Rechtfertigung fur eine Invasion Seine Armada lief mit etwa 130 Einheiten von Lissabon aus und erreichte Anfang August die niederlandische Kuste Bei Gravelines sollte die Einschiffung starker Landungstruppen erfolgen Doch bei Gegenangriffen unter Charles Howard und Francis Drake gingen etwa 30 Galeonen verloren Der Ruckzug wurde uber die schottische Kuste und Irland angetreten Unwetter brachten der Armada erst jetzt die schwersten Verluste Nur etwa 65 Schiffe retteten sich in den Hafen von Santander Nach dem Mord an Konig Heinrich III von Frankreich erhob Philipp II Thronanspruche fur seine Tochter Isabella Clara Eugenia da sie dessen Nichte war Der rechtmassige Konig nach dem franzosischen Erbgesetz war jedoch der protestantische Konig Heinrich von Navarra der als Heinrich IV den Thron bestieg Zwischen 1590 und 1598 griff Spanien auf der Seite der franzosischen Katholiken ein 1595 schloss Heinrich IV mit England und den Generalstaaten eine Koalition gegen Spanien wo es infolge der Kriegskosten zu einem neuen Staatsbankrott kam Am 2 Mai 1598 vermittelte der Statthalter der spanischen Niederlande Erzherzog Albrecht mit Heinrich den Frieden von Vervins der den Status quo von 1559 wiederherstellte Ende der politischen Vorherrschaft Staatsbankrotte Aufstande und Kriege Ende der spanischen Habsburger bis 1700 Bearbeiten Frieden mit England 1604 Vertreibung der Morisken 1609 Onate Vertrag 1617 Bearbeiten Die Hauptverbindungswege zwischen den habsburgischen ReichsteilenPhilipp III legte die Staatsfuhrung in die Hande von Gunstlingen allen voran in die des Herzogs von Lerma Dieser veranlasste den Konig 1609 dazu die etwa 275 000 Morisken aus Spanien zu vertreiben 1604 beendete er den Krieg mit England Mit dem osterreichischen Zweig der Habsburger schloss er 1617 den Onate Vertrag Philipp verzichtete auf seine Anspruche auf die Nachfolge von Kaiser Matthias 1619 und damit auf Ungarn und Bohmen Dafur sollte er die Landvogteien Ortenburg und Hagenau im Elsass erhalten um die Verbindung zwischen den niederlandischen und den italienischen Besitzungen zu verbessern In einem geheimen Zusatzvertrag bestatigte Ferdinand der das ungarisch bohmische Erbe ubernahm dass die mannlichen Nachkommen der spanischen Linie vor den weiblichen Nachkommen des osterreichischen Zweiges beim Erbe bevorrechtigt waren Kolonialpolitik Bearbeiten Das in den Landern der Krone Aragon etablierte System der Vizekonige ubertrug man auf die Neue Welt 1535 wurde das Vizekonigreich Neuspanien und 1542 das Vizekonigreich Peru gegrundet Der Vizekonig ubte in Vertretung des Monarchen die Regierungsgewalt aus Durch diese monarchischen Aufgaben musste er auch einen eigenen Hof halten und ein Zeremoniell ahnlich dem des Konigs veranlassen 98 Wurden Anfang des 16 Jahrhunderts noch Rechtsprechung und konigliche Gerichtsbarkeit im kastilischen Mutterland Audiencia von Valladolid Granada abgewickelt entschloss man sich auf Grund der Entfernung und der fehlenden Rechtsinstitutionen 1511 eine Real Audiencia also einen koniglichen Appellationsgerichtshof in Santo Domingo auf Hispaniola einzurichten 1527 sollte eine weitere Audiencia in Mexiko Stadt eingerichtet werden hinzu kamen 1542 Guatemala 1548 Guadalajara und 1583 auch auf den Philippinen Die Audiencias wurden zu den eigentlichen Kolonialbehorden In den Hauptstadten der beiden Vizekonigreiche Mexiko Stadt und Lima ubte der Vizekonig gleichzeitig das Amt des Prasidenten der Audiencia aus wodurch ein weiterer Kontrollfaktor entstand da die Vizekonige nur von der Krone selbst ernannt wurden 99 Mit der Grundung des Vizekonigreichs Neuspanien begann man in der Regional und Lokalverwaltung nach dem Vorbild der kastilischen Munizipalverwaltung Corregimientos in den Indianergemeinden zu errichten die die Herrschaft der Encomenderos uber die Bevolkerung einschranken sollte Es wurde ein Stadtrat der so genannte Cabildo in jeder Stadt eingerichtet Ausschliesslich diesem oblag seit der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts die stadtische Verwaltung Im Zuge des aufgeklarten Absolutismus versuchte die Krone die stadtische Verwaltung effizienter zu gestalten So wurden die Stadtfinanzen der Krone unterstellt indem man in den Hauptstadten der Vizekonigreiche eine eigene Finanzbehorde schuf Erst mit den Bourbonischen Reformen gelang eine Reurbanisierung 100 Die 1503 gegrundete Casa de Contratacion in Sevilla war eine Art Handelskammer Sie war fur die Organisation der Flotte verantwortlich und nahm Zolle und Einkunfte aus dem Handel mit den Vizekonigreichen in Empfang Alle Schiffe und Menschen die aus der Neuen Welt ankamen fielen unter ihre Gerichtsbarkeit ebenso die Strafsachen im Steuer und Handelssektor Die Auswanderung nach Amerika wurde uber diese Institution geregelt indem nur diejenigen auswandern durften die die Reinheit des Blutes Limpieza de sangre aufwiesen also keine Juden Muslime oder Conversos waren Gleichzeitig war sie ein Navigationszentrum in dem Kenntnisse uber neue Reiserouten gesammelt wurden Parallel dazu entwickelte sich im kastilischen Kronrat eine Kommission unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Burgos die sich ausschliesslich mit Amerikafragen befasste Um 1516 erhielt sie den Namen Consejo de Indias 1523 wurde der Indienrat aus dem Kronrat ausgegliedert diesem waren fortan sowohl die Casa de Contratacion als auch samtliche Kolonien unterstellt Schliesslich entschied man sich die militarische Verteidigung der Kolonien ebenfalls einem eigenen Ratskollegium anzuvertrauen der 1597 gegrundeten Junta de Guerra de Indias Seine Mitglieder wurden von der Krone berufen 1596 kam mit dem Cedulario Indiano eine Gesamtschrift mit 3500 Gesetzen heraus die bis zu den bourbonischen Reformen als Standardwerk galt Um die Frage der Behandlung der Indianer entspann sich ein Konflikt zwischen den Exponenten Bartolome de Las Casas und Juan Gines de Sepulveda dann den Missionsorden und dem Indienrat sowie den lokalen Feudalherren 101 Die Krone versuchte die Granden die stets zur Verselbststandigung ihrer Herrschaftsgebiete neigten durch ein Bundnis mit den Kleinadligen den Hidalgos und mit der Kirche unter Kontrolle zu halten Zugleich sollten die Indianer missioniert seit 1503 in Encomiendas zusammengefasst und vor ubermassiger Gewalt geschutzt werden Gesetze von Burgos 1512 Sie waren als Arbeitskrafte vorgesehen Diese Gesetze legten fest dass die Einheimischen den Feudalherren zwar uberantwortet daher der Begriff Encomienda aber nicht als Sklaven gelten sollten Besonders wichtig war fur Madrid jedoch die Ausbeutung der Edelmetallvorkommen Durch das System der Mita waren die Provinzen schon im Inkareich gezwungen reihum fur eine bestimmte Zeit Arbeitskrafte zur Verfugung zu stellen Ablosung der Fugger durch die Genuesen bei der Staatsfinanzierung koloniale Edelmetallzufuhr Staatsbankrotte Bearbeiten Wahrend Fugger und Welser Familienhandelsgesellschaften darstellten gelang es der genuesischen Konkurrenz zur Vormacht auf dem Finanzmarkt aufzusteigen Dabei stutzte sie sich auf ein System von Wechseln die in Antwerpen fallig wurden Auf diese Art benotigten die Genuesen wenig Eigenkapital Die Wechsel bezahlten sie mit immer neuen Wechseln Dieses blosse Hin und Herwechseln im Ricorsa Verfahren endete erst wenn das Darlehensgeschaft durch Ruckzahlung beendet wurde Die genuesischen Bankiers machten dabei regelmassig Arbitragegewinne womit es ihnen gelang den Staatsbankrotten von 1575 und 1596 zu entgehen Doch 1607 nahmen sie die neuerliche Zahlungsunfahigkeit zum Anlass die mit Spanien verdienten Gelder nach Italien zu transferieren Die Zahlungseinstellung Frankreichs und Spaniens im Jahr 1614 ruinierte das Bank und Handelshaus der Welser Trotz gewisser Erfolge im munzlosen Geldverkehr und im Kreditwesen blieb Europas Wirtschaft noch immer von der Zufuhr von Edelmetallen abhangig Die Versorgung mit Silber und Gold hing dabei stark von Amerika ab Um 1660 kamen aus den spanischen Kolonien Edelmetalle im Wert von rund 365 t Silber wahrend Europa nur noch 20 bis 30 t produzierte Doch Spanien investierte den uberwiegenden Teil dieses Edelmetallstroms in Kriege fuhrte in seinem eigenen Staatsgebiet eine gewinntrachtige Kupferpragung ein die erst nach 1660 wieder aufgegeben wurde Langfristig loste diese Politik inflationare Schube aus und schadete der Wirtschaft Nun wurde Amsterdam zum bedeutendsten Edelmetallmarkt Die Wirtschaftsimpulse der Grossmachte blieben schliesslich zunehmend aus Der Mittelmeerraum begann zu stagnieren Die Wirtschaft basierte im Grossen und Ganzen weiterhin auf Tauschmitteln die von den Ertragen der Gold und Silberminen abhingen Der erste Goldrausch der Geschichte ab 1693 95 durch Funde in Brasilien ausgelost brachte fast wahrend des gesamten 18 Jahrhunderts jahrlich 10 bis 15 t Gold nach Europa Bis gegen Mitte des Jahrhunderts verdoppelte sich zudem der Ertrag aus den Silberminen in Mexiko die um 1800 uber 700 t pro Jahr lieferten Diese Edelmetallmengen forderten den Handel nach Asien ungemein Wer hierin erfolgreich sein wollte musste also zu den iberischen Machten gute Kontakte pflegen Dreissigjahriger Krieg 1618 1648 Krieg mit Frankreich bis 1659 Unabhangigkeit Portugals 1640 68 Aufstand in Katalonien Bearbeiten Gaspar de Guzman Conde de Olivares war bis 1643 der massgebliche Minister Philipps IV Gemalde von Diego Rodriguez de Silva y Velazquez Conde Duque de Olivares zu Pferde 1634 Ol auf Leinwand Prado Zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges sandte Philipp III Kaiser Ferdinand II Truppen Philipp IV 1621 1665 setzte noch starker auf das Militar Im Bund mit den Osterreichern wollte er die katholische Vorherrschaft wenn nicht die Einheit der Kirche wiederherstellen Die Herrschaft lag in der Hand des koniglichen Gunstlings und ersten Ministers Gaspar de Guzman Er strebte einen Zentralstaat an Dies sah einheitliche Abgaben und die Schaffung eines gemeinsamen Heeres vor was in Katalonien auf Ablehnung stiess Spanien musste 1627 den Staatsbankrott erklaren Um 1637 waren die Kampfe etwa entlang den heutigen Grenzen von Belgien und den Niederlanden festgefahren Ambrosio Spinola eroberte 1620 die Kurpfalz die Spanier waren fast zur gleichen Zeit an der siegreichen Schlacht am Weissen Berg gegen die aufstandischen Bohmen beteiligt besetzten im selben Jahr das Veltlin und nahmen 1634 an der Schlacht bei Nordlingen teil Der Erbfolgekrieg um Mantua seit 1627 verscharfte die Spannungen mit Frankreich Paris unterstutzte die Niederlander und Schweden mit Subsidien zum offenen Krieg kam es ab 1635 Den Franzosen gelang es die Verbindungsstrassen den camino espanol zwischen Mailand und den Niederlanden zu unterbrechen 1640 erhoben sich die Katalanen im bis 1659 anhaltenden Aufstand der Schnitter Pau Claris der Prasident der Generalversammlung verstand es die sozialen Unruhen auf ein politisches Ziel zu lenken und rief die Katalanische Republik aus Die Katalanen errangen in der Schlacht von Montjuic am 26 Januar 1641 einen Sieg doch wenig spater starb Pau Claris und die Generalversammlung wahlte Ludwig XIII von Frankreich zum Grafen von Barcelona und damit zum Herrscher von Katalonien Im Restaurationskrieg von 1659 bis 1668 versuchte Philipp vergeblich das 1640 gleichfalls verlorene Portugal zuruckzuerobern Im Friedensvertrag zwischen Spanien und den Niederlanden musste er zwar die Unabhangigkeit der freien Niederlande anerkennen konnte aber den Fortbestand der Spanischen Niederlande gegen Frankreich sichern Allerdings zerbrach im Zusammenhang mit dem Friedensvertrag das Bundnis mit den osterreichischen Habsburgern Die verzweifelte Finanzlage zwang den Konig die Steuern zu erhohen und weitere einzufuhren Er sah sich schliesslich gezwungen die Silberlieferungen aus Amerika zu verpfanden 1652 kam es zu einem weiteren Staatsbankrott In Italien kam es 1647 48 zu Volksaufstanden in Aragon und Navarra erhoben sich 1648 Teile des Adels Ludwig XIV und Philipp IV bei der Verabschiedung des PyrenaenfriedensDer Krieg mit Frankreich das sich 1655 mit England verbundete wurde auch nach 1648 fortgesetzt Englandern gelang 1655 die Eroberung von Jamaika 1657 attackierten sie die Silberflotte Der Krieg gegen Frankreich konnte 1659 im Pyrenaenfrieden beendet werden Dabei musste Spanien Grenzprovinzen wie Roussillon Artois Cerdagne abtreten Als nach dem Tod Philipps Karl II 1665 1700 den Thron bestieg erhob der franzosische Konig Ludwig XIV als Gemahl von Philipps Tochter Maria Teresa Erbanspruche auf die Spanischen Niederlande wurde aber im Devolutionskrieg daran gehindert sich des Landes zu bemachtigen Am Ende der Regierung Karls II war die Bevolkerung auf 5 7 Millionen Menschen zuruckgegangen Aus Geldmangel kehrten viele Provinzen zum Tauschhandel zuruck Nur im Baskenland florierte die Eisenverarbeitung das bei Bilbao gewonnene und geschmiedete Eisen wurde nach England exportiert Erbfolgekriege Reformen und Ruckstandigkeit unter den Bourbonen ab 1701 BearbeitenErbfolgekriege Bearbeiten Ludwig XIV erklart seinen Enkel Philippe d Anjou in Versailles zum neuen Konig von SpanienMit dem Ende des spanischen Zweigs der Habsburger kam es ab 1701 zu Nachfolgekampfen in die die europaischen Grossmachte verwickelt wurden dem Spanischen Erbfolgekrieg Eine Allianz um die osterreichischen Habsburger und England kampfte dabei gegen eine von Frankreich gefuhrte Koalition Letztlich gelang es Frankreich mit Herzog Philipp V von Anjou einen Enkel von Ludwig XIV zu installieren England wurde durch den Umstand in den Krieg gezogen dass Ludwig nach dem Tod des englischen Konigs dessen Sohn aus zweiter Ehe mit der katholischen Maria Beatrix von Modena als Konig Jakob III von England anerkannte Um dem Hegemonialstreben Ludwigs entgegenzuwirken kam es am 7 September 1701 auf Betreiben Englands zur Haager Grossen Allianz 1703 stellte sich Pedro II von Portugal auf die Seite der Habsburger 1704 landete mit einem englisch hollandischen Korps Erzherzog Karl als habsburgischer Anwarter auf den spanischen Thron in Lissabon Gleichzeitig kam eine franzosische Armee Philipp V zu Hilfe Der englischen Flotte gelang am 4 August die dauerhafte Einnahme von Gibraltar die herbeieilende franzosische Flotte wurde in der Schlacht bei Velez Malaga am 24 August besiegt Feldzuge im Spanischen ErbfolgekriegBei diesen Operationen kam den Verbundeten entgegen dass sich vor allem Katalonien der bourbonischen Regierung widersetzte Die Habsburger belagerten Barcelona das am 7 Oktober 1705 kapitulierte Spanische Versuche Katalonien zuruckzuerobern scheiterten in der Schlacht bei Fuentes worauf die Belagerung Barcelonas aufgegeben werden musste Das englisch portugiesische Heer zog bis Madrid Nach dem Sieg uber dieses Heer bei Almanza am 25 April 1707 fielen die sudlichen Provinzen in die Hande Philipps nachdem dieser schon zuvor Madrid zuruckgewonnen hatte Die Erschopfung Frankreichs veranlasste Ludwig XIV den Seemachten den Verzicht auf Spanien anzubieten Doch die Seemachte und der Kaiser wollten Frankreichs Vorherrschaft brechen Zur See siegte die verbundete Flotte 1708 vor Menorca Ludwig war nun zu weitgehenden Konzessionen bereit doch die Forderung seinen Enkel selbst aus Spanien vertreiben zu helfen wies er zuruck Am 27 Juli 1710 unterlagen seine Truppen bei Almenara und noch einmal am 20 August bei Saragossa So konnte Karl von Osterreich am 28 September in Madrid einziehen Gegen eine franzosische Armee mussten die Verbundeten Madrid jedoch am 11 November wieder raumen Am 10 Dezember kam es zur unentschiedenen Schlacht bei Villaviciosa Die Franzosen versuchten vergebens Katalonien zuruckzugewinnen Am 17 April 1711 verstarb Kaiser Joseph I ohne einen mannlichen Erben zu hinterlassen Da nun dessen Bruder also der Pratendent fur Spanien Kaiser wurde furchteten die Seemachte nun das osterreichische Haus Habsburg konne durch die Vereinigung mit Spanien ubermachtig werden Deshalb begann London mit Paris Geheimverhandlungen Trotz aller Gegenbemuhungen des Kaisers wurden am 29 Januar 1712 die Verhandlungen eroffnet die 1713 zum Frieden von Utrecht fuhrten Allerdings wurde Barcelona erst am 11 September 1714 eingenommen Nationalfeiertag in Katalonien In Spanien setzte Philipp V gegen den Widerstand der Provinzen das Modell eines zentralistischen Staates nach franzosischem Vorbild durch das wesentlich auf Konzepten des franzosischen Okonomen Jean Orry aufbaute Als ersten Ministerprasidenten in diesem modernisierten Staatswesen berief er Jose de Grimaldo Seine Politik war auf die Ruckgewinnung der verlorenen Gebiete in Italien ausgerichtet Die sich daraus ergebenden Auseinandersetzungen die im Krieg der Quadrupelallianz 1718 1720 kulminierten blieben zunachst erfolglos Erst im Polnischen Thronfolgekrieg 1733 1738 konnte Spanien Neapel und Sizilien kurzfristig zuruckgewinnen Institutionen die der zentralistischen Staatsgewalt entgegenstanden wurden beseitigt die Privilegien der Provinzen aufgehoben und eine einheitliche Steuererhebung eingerichtet Decreto de Nueva Planta 1715 Dieses Gesetz stellte den Status des Kastilischen als Amtssprache sicher Unter dem Einfluss seiner zweiten Gemahlin Elisabetta Farnese liess er die Herrschaft der Kurie und der Inquisition unangetastet Kardinal Giulio Alberoni avancierte 1715 zum Staatsminister Ihm gelang es die Wirtschaft und das Finanzwesen zu stabilisieren Alberoni und Philipp unterstutzten die Konigin in ihren Bemuhungen italienische Gebiete fur ihre Kinder zu gewinnen Gegen diese Bestrebungen und den spanischen Anspruch auf die Thronfolge fur den Fall des Todes des Kindes das Ludwig XIV 1715 auf den franzosischen Thron gefolgt war schlossen sich am 4 Januar 1717 England die Niederlande und Frankreich in der Tripel Allianz zusammen Als die osterreichischen Habsburger 1716 an der Seite der Republik Venedig in den zwei Jahre zuvor begonnenen Krieg gegen die Osmanen eintraten landeten im November 1717 ca 8000 Mann auf Sardinien Nachdem es am 21 Juli 1718 zum Frieden von Passarowitz mit Istanbul kam trat Osterreich der Allianz bei die so zu einer Quadrupelallianz wurde Kaiser Karl VI verzichtete darin auf seine Anspruche auf den spanischen Thron willigte in den Tausch Siziliens gegen Sardinien ein und erklarte sich bereit eine spanisch bourbonische Dynastie in Italien zuzulassen Doch bereits am 3 Juli war ein spanisches Heer auf Sizilien gelandet Grossbritannien schlug daraufhin am 11 August 1718 vor der Sudspitze Siziliens die spanische Flotte Seeschlacht vor Kap Passaro Um den Jahreswechsel herum trat auch Frankreich in den Krieg ein nachdem ein Komplott des spanischen Botschafters gegen den Regenten aufgedeckt worden war Verschworung von Cellamare 1719 marschierte ein franzosisches Heer ins Baskenland ein ein Vorstoss der ebenso misslang wie ein spaterer nach Katalonien In Amerika nahmen franzosische Truppen das spanische Pensacola ein 1719 gelang schliesslich den Osterreichern die Eroberung Siziliens Um Grossbritannien zu schwachen unterstutzte Spanien die schottischen Jakobiten in ihrem Unabhangigkeitskampf und entsandte dazu am 6 Marz 1719 eine Flotte mit 5000 Mann im April eine weitere Doch wurde die Streitmacht in der Schlacht im Tal von Glen Shiel geschlagen In einer Gegenaktion landeten die Briten ihrerseits eine kleine Streitmacht in Galicien Im August traten auch die Niederlande in den Krieg ein Auf Druck der Verbundeten wurde am 5 Dezember Alberoni entlassen woraufhin am 20 Februar 1720 der Haager Vertrag geschlossen wurde Spanien musste alle eroberten Gebiete raumen Der Sohn Elisabetta Farneses der spatere Konig Karl erhielt jedoch die Herzogtumer Parma Piacenza und Toskana zugesprochen die nach dem Aussterben der mannlichen Farnese Linie an ihn fallen sollten Auch Florida wurde an Spanien zuruckgegeben Die Habsburger verzichteten auf Sardinien und erhielten dafur Sizilien zugesprochen Im Gegenzug musste Karl VI jedoch auf seine Anspruche auf den spanischen Thron verzichten Spanien konnte sich bald aus der politischen Isolation befreien und im Polnischen Thronfolgekrieg 1733 1738 Neapel und Sizilien unter seine Herrschaft bringen Wirtschaftliche Erholung und Reformen bourbonischer Familienvertrag Bearbeiten In der friedlichen Regierungszeit des sparsamen Ferdinand VI 1746 1759 nahm das Land einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung der sich jedoch vor allem auf Katalonien Andalusien und das Baskenland erstreckte In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts entwickelte sich insbesondere die Wirtschaft Kataloniens trotz hoher Besteuerung Katalonien stieg zur Handelsmacht auf wahrend Kastilien relativ stagnierte Einen Schritt in der Entwicklung zum modernen Staat stellte die Regierung Karls III 1759 1788 dar Ihm standen bei seinen Reformen Pedro Pablo Abarca de Bolea conde de Aranda Jose Monino y Redondo Graf von Floridablanca und Pedro Rodriguez de Campomanes zur Seite Allerdings war Spanien durch den bourbonischen Familienvertrag vom 15 August 1761 dazu verpflichtet an Frankreichs Krieg gegen Grossbritannien im Rahmen des Siebenjahrigen Krieges teilzunehmen was die Reformen verzogerte Damit wurde zudem die Konkurrenz zu Grossbritannien in den Kolonien verscharft Spanien musste Florida im Frieden von Paris 1763 an London abtreten West Louisiana das als bis zu den Rocky Mountains reichend gedacht wurde blieb bis zum Geheimvertrag von San Ildefonso vom Oktober 1800 unter spanischer Kontrolle und wurde im April 1803 von Thomas Jefferson von Frankreich fur die USA erworben Die Reformen wurden 1767 durch die Ausweisung und 1773 durch die Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV auf Druck der dominierenden Kopfe von Frankreich Spanien und Portugal vorangetrieben Der Ruckstand in Ackerbau Gewerbe und Bildungswesen gegenuber anderen Landern Europas vergrosserte sich dennoch Die Regierung investierte in Ansiedlungen Bergwerke Fabriken und Infrastruktur und gab den Handel mit Amerika frei Die Bevolkerungszahl wuchs im Verhaltnis zu den konkurrierenden Machten nur langsam und lag 1788 bei 10 270 000 Der zweite Krieg gegen Grossbritannien 1780 1783 zu dem Spanien erneut aufgrund des bourbonischen Familienvertrags verpflichtet war wurde mittels verzinslichen Papiergelds finanziert Dies fuhrte 1782 zur Grundung de Bank von Spanien Kolonialpolitik Bearbeiten Reformen veranderten den Behorden und Beamtenapparat von Grund auf und ermoglichten damit eine straffe Verwaltung der Provinzen durch Madrid Dieses neue Konzept spater als Intendantensystem bezeichnet wurde unter Karl III allmahlich auch auf die Kolonien in der Neuen Welt ubertragen 102 Haupthandelsrouten der Spanier und der Portugiesen Das Archiv der Casa de Contratacion in Sevilla links die KathedraleKarl wollte zusammen mit seinem Indienminister Jose de Galvez y Gallardo die Verwaltungsstrukturen grundlegend verandern Zunachst verfugte Karl die Neuaufteilung der Provinzen in den Vizekonigreichen Die Amter der Alcaldes Mayores und Corregidores wurden abgeschafft und durch die Subdelegados ersetzt die nicht mehr von der Krone sondern vom zustandigen Intendanten eingesetzt wurden 103 Die Silberausfuhr wurde ab sofort nicht mehr uber Lima sondern uber Buenos Aires abgewickelt Im Grenzgebiet setzten sich mit den Portugiesen von Brasilien langwierige Konflikte fort hinzu kamen Befurchtungen gegenuber den dort angesiedelten Jesuitenreduktionen sie konnten einen Staat im Staate bilden 104 Karl III schaffte die Casa de Contratacion ab die die kolonialen Steuern also den koniglichen Funften bis dahin erhob 1778 verloren Sevilla und Cadiz ihren Status als Monopolhafen fur den Handel mit den spanischen Kolonien 105 Der Consejo de Indias blieb zwar als Kolonialbehorde bis 1834 bestehen doch wurden immer mehr seiner Kompetenzen an die neu geschaffene Secretaria de Marina e Indias ubertragen Widerstand gegen die Reformen regte sich auf allen Ebenen so dass sie schrittweise wieder zuruckgenommen wurden 1787 wurden die Befugnisse des Superintendanten wieder an die Vizekonige ubertragen Die Intendanten wiederum entwickelten sich zu blossen Ausfuhrungsorganen der Vizekonige Franzosische Revolution und Napoleonische Kriege 1789 1815 BearbeitenManuel de Godoy Sturz der franzosischen Bourbonen Napoleon Bearbeiten Karl IV wurde von seiner Ehefrau Maria Luise von Parma beherrscht die von 1788 bis 1808 durch Gunstlingswirtschaft und Verschwendung die Finanzen belastete Ihrem Favoriten Manuel de Godoy Spross einer Hidalgofamilie und seit 1784 Angehoriger der Leibwache der auch beim Konig in hoher Gunst stand verschaffte sie die oberste Leitung der Staatsgeschafte bis Mai 1798 Spanien griff nicht in den Sturz der franzosischen Bourbonen ein doch 1793 sah es sich durch die Hinrichtung Ludwigs XVI veranlasst Frankreich den Krieg zu erklaren Frankreich reagierte mit einer Invasion Navarras der baskischen Provinzen und Aragons und verpflichtete Spanien im zweiten Vertrag von San Ildefonso 1796 zu einem gemeinsamen Krieg gegen Grossbritannien Die spanische Flotte unterlag jedoch in der Schlacht bei Kap St Vincent am 14 Februar 1797 Ab November 1800 korrespondierte Napoleon nur noch mit dem wieder an die Macht gelangten Godoy 1801 fuhrte Godoy in franzosischem Interesse einen weiteren Krieg gegen Portugal wobei er als erster den Titel eines generalisimo beanspruchte 106 Im Frieden von Amiens musste Spanien 1802 Trinidad an Grossbritannien abtreten und Louisiana ging an Frankreich Godoy musste das erschopfte Spanien 1803 durch einen weiteren ungunstigen Vertrag mit Frankreich zum Krieg gegen Grossbritannien verpflichten in dem am 22 Juli bei Kap Finisterre und am 20 Oktober 1805 bei Trafalgar die spanische Flotte zerstort wurde In der Bevolkerung regte sich Protest gegen Godoy dessen geheime Diplomatie Kontakte zu Frankreichs Gegner Preussen anknupfte Diese Plane wurden jedoch obsolet als Preussen 1806 gegen Napoleon unterlag Als sich Godoy am 27 Oktober 1807 mit Frankreich im Vertrag von Fontainebleau gegen Portugal verbundete er selbst wollte im Suden des Landes souveraner Prinz der Algarve werden und Napoleon seine Truppen einrucken liess kam es am 18 Marz 1808 in Aranjuez zu einer Volkserhebung Godoy wurde gesturzt und nur durch Eingreifen eines franzosischen Generals davor bewahrt gelyncht zu werden Der Konig dankte am 19 Marz zu Gunsten seines Sohnes Ferdinand ab Als Ferdinand VII hielt dieser zwar am 24 Marz 1808 seinen Einzug in Madrid doch sein Vater musste in einem Schreiben an Napoleon seine Thronentsagung als erzwungen zurucknehmen Der Kaiser zitierte die Konigsfamilie nach Bayonne wo Ferdinand am 5 Mai zu Gunsten seines Vaters auf die Krone verzichtete Karl trat seine Rechte sogleich an Napoleon ab Dieser wiederum ernannte seinen Bruder Joseph Bonaparte am 6 Juli 1808 zum Konig von Spanien Unabhangigkeitskrieg 1808 1813 Volkskrieg Bearbeiten Hauptartikel Napoleonische Kriege auf der Iberischen Halbinsel Vereidigung der Abgeordneten der Cortes im Jahr 1810 Jose Casado del Alisal 1863Der Widerstand gegen Napoleon nahm bald den Charakter eines Volkskriegs an die im September 1808 in Aranjuez errichtete Junta Suprema Central ubernahm die Leitung Im Januar 1810 beherrschten die Franzosen Andalusien und im August drang ein Heer von 80 000 Mann in Portugal ein um die Briten zu vertreiben Die besagte Zentraljunta floh von Sevilla nach Cadiz wo sie am 2 Februar 1810 zur Abdankung gezwungen wurde 1812 verabschiedeten die Cortes von Cadiz die erste moderne Verfassung Spaniens umgangssprachlich La Pepa genannt weil sie am Feiertag des heiligen Joseph Pepe verkundet wurde Am 22 Juli unterlagen die Franzosen bei Salamanca und am 12 August zogen die Briten unter Wellington in Madrid ein Doch mussten sie sich vor der franzosischen Ubermacht erneut an die portugiesische Grenze zuruckziehen Erst Napoleons Niederlage im Russlandfeldzug 1812 zwang Konig Joseph dazu am 27 Mai 1812 Madrid zu verlassen und sich mit seiner Armee nach Vitoria zuruckzuziehen Hier wurde sie von Wellington am 21 Juni 1813 besiegt Am 11 Dezember wurde zwischen Spanien und Frankreich der Vertrag von Valencay unterzeichnet Er legte die Ruckkehr Ferdinands VII auf den Thron und die Anerkennung der spanischen Besitzungen fest Verfassung von 1812 Spanische Revolution bis 1823 Bearbeiten Hauptartikel Spanische Revolution 1820 und Carlismus 1808 war im Palast von Aranjuez die Junta Suprema Central zusammengetreten Sie sah ihre Aufgabe darin die Macht wahrend der Abwesenheit des Konigs zu ubernehmen Sie erkannte Konig Joseph nicht an und handelte im Namen aber ohne Auftrag Konig Ferdinands Diese Junta berief am 1 Januar 1810 eine Versammlung ein deren Verfassung am 19 Marz 1812 verkundet wurde Darin wurde erstmals von der Souveranitat des Volkes ausgegangen zudem wurden liberale Wirtschaftsgesetze erlassen und der Zunftzwang entfiel Der Katholizismus blieb zwar Staatsreligion und jede andere Religion weiterhin verboten aber Inquisition und Feudalgerichtsbarkeit wurden abgeschafft Am 3 Februar 1814 luden die Cortes Ferdinand nach Madrid ein um auf die Verfassung zu schworen Ferdinand betrat am 24 Marz in Girona spanischen Boden weigerte sich jedoch die Verfassung anzuerkennen nachdem General Elio sich ihm mit 40 000 Mann angeschlossen hatte Am 11 Mai liess er die Cortes auseinanderjagen und regierte absolutistisch Die Unabhangigkeit einiger Kolonien fuhrte zum Ausfall nahezu der gesamten Staatseinnahmen Ferdinand stand unter dem Einfluss von Beratern die alle Reformen unterbanden Spanien verlor seinen lateinamerikanischen Besitz in den dortigen Unabhangigkeitskriegen Florida trat es 1819 fur 5 Millionen Dollar an die USA ab Doch das Heer fuhlte sich vernachlassigt und so kam es am 1 Januar 1820 zu einer Rebellion bei den fur die Bekampfung der Aufstandischen in Amerika bestimmten Truppen Rafael del Riego 1785 1823 Museo Romantico de Valencia Kardinal Luis Maria de Borbon y Vallabriga Vorsitzender der Junta Provisional Gubernativa GoyaIn einem Staatsstreich zwang Oberstleutnant Rafael del Riego den Konig die liberale Konstitution von 1812 anzuerkennen Trienio Liberal Am 7 Marz 1820 bildete sich vor dem koniglichen Palast in Madrid ein Menschenauflauf General Francisco Ballesteros weigerte sich gegen die Menschenmenge mit Waffengewalt vorzugehen Daraufhin sah sich der Konig genotigt durch ein neues Dekret seinen Ministern anzukundigen dass er vorhabe auf die Verfassung von Cadiz zu schworen Am 9 Marz berief der Konig eine Junta Provisional Gubernativa ein die zunachst die Aufgaben und Rechte der Cortes wahrnehmen sollte Ein Dekret vom selben Tag schaffte die Inquisition ab Eine allgemeine Amnestie wurde am 23 April erlassen Am 18 Marz ernannte Ferdinand auf Drangen dieser Junta ein neues Kabinett Am 22 Marz berief er dann die Cortes fur die Jahre 1820 und 1821 ein In der Eroffnungssitzung vom 9 Juli 1820 ergab sich eine Mehrheit des gemassigten Flugels der Liberalen Moderados Die Doceanistas von doce zwolf 1812 dem Jahr der Verabschiedung der Verfassung von Cadiz waren meist Teilnehmer der Cortes von Cadiz Sie sahen durch die Verfassung ihre Ziele im Wesentlichen erreicht Der andere Flugel die Veinteanistas von veinte zwanzig als Kurzbezeichnung des Jahres 1820 forderte weitergehende Veranderungen Die Verfassung gestand dem Konig ein Vetorecht zu Dies fuhrte zu Zusammenstossen mit dem Kabinett Nach der Eroffnung der zweiten Sitzungsperiode am 1 Marz 1821 entliess der Konig die Minister Das neue Kabinett bestand aber wieder aus Politikern des moderaten Flugels Der Haushalt den dieses Kabinett vorlegte wies ein Defizit von 550 Millionen Reales auf das durch Kreditaufnahmen im Ausland und durch eine nationale Anleihe gedeckt werden sollte Die Cortes fuhrten zwei Verwaltungsreformen durch die beide einer Starkung der zentralistischen Verwaltung dienten Einerseits wurde das Land in 49 Provinzen mit entsprechenden Steuerbehorden eingeteilt andererseits wurde das Bildungssystem durch das Gesetz zur offentlichen Bildung in eine Grund Mittlere und Hohere Bildung unterteilt Die Anzahl der Universitaten wurde auf zehn festgelegt Die Wahlen von 1822 fuhrten zu einer Mehrheit der Veinteanistas in den Cortes Rafael del Riego wurde zum Vorsitzenden der Cortes gewahlt Doch die Arbeit des Parlamentes kam durch die Flugelkampfe bei den Liberalen nahezu zum Erliegen Im August ernannte der Konig Evaristo de San Miguel einen Politiker des radikaleren Flugels zum Ministerprasidenten Ende 1822 standen diesem Flugel absolute Monarchisten gegenuber Eine Gegenregierung die besonders in Katalonien Aragon und im Norden eine grosse Zahl von Anhangern fand wurde unter General Francisco Espoz y Mina niedergeschlagen die Mitglieder dieser Regencia de Urgel flohen nach Frankreich Die Heilige Allianz forderte am 22 November 1822 mit der Zustimmung der Vertreter Osterreichs Frankreichs Preussens und Russlands aber ohne die Stimme Englands die franzosische Regierung auf in Spanien wieder den Status quo herzustellen Paris stellte eine Armee zusammen die unter dem Oberbefehl des Herzogs von Angouleme stand Knapp 80 000 Soldaten uberschritten die Grenze in der Nahe von San Sebastian weitere 21 000 stiessen uber Figueras auf Barcelona vor Der Herzog von Angouleme setzte im besetzten Madrid einen Regentschaftsrat ein Dieser nahm die Rechte Konig Ferdinands bis zum 1 Oktober 1823 wahr Infolgedessen verlegten die Cortes am 22 Marz 1823 ihren Sitz von Madrid nach Sevilla In der ersten Sitzung am 11 Juni erliessen sie ein Dekret in dem sie einen Regentschaftsrat einsetzten da ihrer Ansicht nach der Konig geistig nicht in der Lage war seine Aufgaben wahrzunehmen Vorsitzender des dreikopfigen Rates war Cayetano Valdes y Flores ehemaliger Generalkapitan von Cadiz Mitte Juni verlegten die Cortes ihren Sitz und den der Regierung nach Cadiz Die letzte Sitzung fand am 19 September 1823 statt Cayetano Valdes y Flores musste Ende September den Konig dem Herzog von Angouleme uberantworten Am 1 Oktober erklarte der Konig dass er seit dem 7 Marz 1820 nicht frei in seinen Handlungen gewesen sei und daher alle Handlungen der Regierungen der letzten drei Jahre als ungultig anzusehen seien General Rafael del Riego der am 15 September 1823 in Arquillos in der Provinz Jaen von den franzosischen Truppen gefangen genommen worden war wurde der neuen Regierung ubergeben und am 7 November 1823 in Madrid hingerichtet Carlistenkriege 1833 1876 Bearbeiten Hauptartikel Carlistenkriege Maria Christina von Bourbon und beider Sizilien Regentin von 1833 bis 1840Die spanische Konigin Maria Christina wurde 1830 schwanger Im Zuge dessen regelte Konig Ferdinand VII seine Nachfolge neu Er erklarte Teile des Salischen Rechts das nur eine mannliche Thronfolge vorsah offiziell fur ungultig Der Konig uberging damit seinen jungeren Bruder Don Carlos der bisher fur den Thron vorgesehen war Am 10 Oktober 1830 kam schliesslich die spatere Konigin Isabella II zur Welt Die Stimmung des Hofes bei ihrer Geburt fing der anwesende Historiker Carlos Cambronero mit folgenden Worten ein Ein Erbe wenn auch Weibchen Die Anhanger von Don Carlos die sogenannten Carlisten sollten Isabella nach dem Tod von Ferdinand VII 1833 tatsachlich die Anerkennung verweigern Damit waren die Grundlagen fur den sogenannten Ersten Karlistenkrieg einer innerstaatlichen Auseinandersetzung um den Besitz der Krone gelegt 107 Diesen Krieg gewannen die liberalen Krafte nach sechs Jahren Die liberale Verfassung von Cadiz wurde im August 1836 wieder eingesetzt Politische Karte Spaniens 1850 unterschieden werden Kastilien oder Espana uniforme das inkorporierte oder assimilierte Spanien das historische Konigreich Aragon Espana foral die baskischen Provinzen sowie die Kolonien1840 zwang ein Staatsstreich von General Baldomero Espartero die Regentin Maria Christina zur Flucht Der englandfreundliche Espartero regierte faktisch als Diktator und zog in Erwagung den spanischen Markt fur britische Produkte vor allem fur Baumwollgewebe zu offnen Dadurch war die aufbluhende katalanische Baumwollbranche bedroht Am 13 November 1842 rebellierten Burger und Textilarbeiter in Barcelona gegen Espartero dessen General Antonio Van Halen dafur die Stadt am 3 Dezember mit uber 1000 Geschossen bombardierte und etwa 100 Menschen hinrichten liess 462 Hauser wurden zerstort 108 Diese gewaltsame Reaktion und andere Strafaktionen etwa gegen die Stadt Reus und republikanische Krafte fuhrten zur Starkung der Opposition gegen Espartero Nachdem Isabella 1843 fur mundig erklart worden war brachen Rebellionen in Katalonien Andalusien Aragon und Galicien aus General Ramon Maria Narvaez und andere Militars zwangen Espartero zur Flucht nach England 1845 wurde eine Verfassung angenommen 1847 begann der Zweite Carlistenkrieg der 1849 mit dem Sieg Isabellas endete Bombardierung von Barcelona vom Castillo de MontjuicEine Reihe von Aufstanden der Progresistas Liberale Republikaner und Sozialisten und Moderados Monarchisten und Katholiken fuhrten 1868 zu einer Revolution unter General Juan Prim die die Herrschaft von Isabella beendete wahrend General Francisco Serrano Dominguez vorlaufig die Regierung ubernahm Es wurde eine Suche nach einem neuen Konig notig die sich wegen Mangels an Kandidaten hinzog 1869 proklamierten die Cortes eine neue Verfassung die als Regierungsform eine parlamentarische Monarchie vorsah Ein vielversprechender Konigskandidat war Prinz Leopold von Hohenzollern Sigmaringen Spross einer katholischen Nebenlinie der Hohenzollern Er liess sich im Fruhjahr 1870 von Otto von Bismarck uberreden die Kandidatur anzunehmen Ein franzosischer Einspruch gegen Leopold fuhrte zum Deutsch Franzosischen Krieg Schliesslich wahlten die Cortes am 16 November 1870 Amadeus von Savoyen zum Konig Als 1872 der Dritte Carlistenkrieg ausbrach und Amadeus die Ordnung nicht wiederherstellen konnte dankte er im Februar 1873 ab Erste Republik 1873 bis 1874 Industrialisierung Krieg um Kuba und die Philippinen BearbeitenDie von den Cortes ausgerufene Erste Republik uberdauerte kaum elf Monate Im Januar 1874 setzte ihr der Putsch von General Serrano ein Ende Er loste die Cortes auf und regierte als Diktator mit dem Titel eines Prasidenten Durch einen Aufstand unter der Fuhrung von Martinez Campos wurde im Dezember 1874 die Monarchie wiederhergestellt Das neue Regime war konstitutionell gepragt Es verfugte uber ein eingeschranktes Wahlrecht die Macht der Streitkrafte wurde durch Auslandseinsatze kanalisiert Der Sohn Isabellas II Alfons XII wurde neuer Konig Nach dessen Tod 1885 regierte seine Frau Maria Christina fur den minderjahrigen Alfons XIII Alfons selbst regierte 1902 bis 1931 Der 1876 beendete Dritte Carlistenkrieg und das Ende des Zehnjahrigen Krieges auf Kuba lauteten eine langere Friedensperiode ein 1893 kam es jedoch in Marokko zum Ersten Rifkrieg Die neue Epoche der Restauracion war durch ein verhaltnismassig stabiles Machtabkommen den Pardo Pakt von 1885 zur Sicherung der Monarchie zwischen der Konservativen Partei deren Fuhrer Canovas del Castillo die Wiedereinsetzung der Monarchie unterstutzt hatte und der Liberalen Partei unter Praxedes Mateo Sagasta gepragt Umgesetzt wurde der Pakt durch Wahlabsprachen falschungen und das sog Kazikentum Lokale Kaziken waren Grossgrundbesitzer Burgermeister oder Pfarrer 109 Die Ermordung von del Castillo im August 1897 die aussenpolitischen Katastrophen Spanisch Amerikanischer Krieg 1898 und schliesslich der Tod Sagastas im Januar 1903 beendeten diese Stabilitat Spate Industrialisierung mit auslandischer Hilfe Bearbeiten Alter Forderturm Bergbaumuseum Pozo Espinos im Valle de TuronIn diese Phase fallt ein Aufschwung der Industrie durch die Entwicklung der Eisen und Stahlproduktion sowie seit 1890 die Ausbeutung der asturischen allerdings qualitativ minderwertigen Kohleminen im Valle de Turon Die alten Erzbergwerke in Minas de Riotinto die 1775 von einem schwedischen Unternehmer gepachtet wurden gerieten 1873 in englische Hande und wurden zur Keimzelle der britisch australischen Rio Tinto Group In den 1870er Jahren wurde die Stahlindustrie des Baskenlandes auf Grundlage britischer und deutscher Verfahren und durch den Bau von Eisenbahnen vor allem mit britischem und franzosischen Kapital entwickelt Die Industrialisierung begann an der vom Fernhandel und von Importen billiger englischer Kohle begunstigten Kuste also an der Peripherie des Landes Mit Ausnahme der katalanischen Textilindustrie in der seit etwa 1830 Dampfmaschinen und mechanische Webstuhle eingesetzt wurden blieben viele neue Wirtschaftszweige vor allem der Bergbau auf Eisen Blei Kupfer und Quecksilber und die chemische Industrie sowie der Ausbau des Eisenbahnnetzes lange Zeit von auslandischen meist englischen und franzosischen Importen und auslandischem Kapital abhangig da das Burgertum vor allem in die Expansion seiner Landbesitzungen oder in die hochverzinsten Schuldverschreibungen des notorisch verschuldeten spanischen Staates investierte Die Investitionen in den Bergbau hatten ausserdem kaum Multiplikatoreffekte 110 Die Kapitalbildung stockte ebenso wie die Entwicklung der hoheren technischen Bildung Die Familie Rothschild war bis etwa 1890 der wichtigste Financier der Eisenbahnen des Bergbaus und auch des spanischen Staates Ihr gehorten etwa 50 Prozent der auslandischen Investitionen sie beherrschte grosse Teile des Handels mit Bergbauprodukten so den kompletten Handel mit Quecksilber von 1830 bis 1921 und zog sich erst in den 1930er Jahren aus dem Spaniengeschaft zuruck 111 Aber auch einige baskische Industrielle wie Francisco de las Rivas y Ubieta konnten ihr z T im Landhandel erworbenes Kapital in der Eisen und Stahlindustrie investieren und zu Reichtum aufsteigen In Bilbao entstanden 1868 die Werft Compania de Diques Secos mit dem altesten Trockendock Spaniens spater Euskalduna Werft und 1872 die erste Dynamitfabrik was die Geburtsstunde einer spanischen chemischen Industrie war 1854 bildete sich der erste Gewerkschaftszusammenschluss in Barcelona die Union de Clases mit dem Kern der Textilarbeiterschaft Erst 1897 gelangen die Sodaproduktion mit deutscher Hilfe und die Produktion von Wasserstoff und Azetylen mit schweizerischem Kapital Fast alle Anilinfarben fur die nicht unbedeutende Textilindustrie mussten aus Deutschland eingefuhrt werden Mit zunehmender wirtschaftlicher Verflechtung wurde Spanien zum Schauplatz eines Kampfes um Einfluss zwischen den grossen Handelsmachten der sich bis 1914 intensivierte 112 Wahrend der Grossen Depression gerieten in den 1890er Jahren einige Wirtschaftszweige gerade wegen dieser Verflechtungen in Not So endete 1893 die teilweise in britischem Besitz befindliche Eisen und Stahlproduktion im Industriegebiet Altos Hornos de Marbella die 1832 begonnen hatte Um 1900 setzte wieder eine Phase der Hochkonjunktur ein die zur Schaffung einiger exportstarker Unternehmen wie der Altos Hornos de Vizcaya fuhrte Doch schon um 1910 verschlechterten sich die Finanzierungskonditionen und die Entwicklung einer breiten spanischen Unternehmerschicht dauerte bis zum Beginn der 1930er Jahre Besonders schwierig gestaltete sich die wirtschaftliche Entwicklung dort wo keine Erzvorkommen vorhanden waren wie im weiterhin agrarisch gepragten Zentrum des Landes Es kam zur Verelendung grosser Teile der in den 1880er Jahren immer noch mehr als 70 Prozent der Gesamtbevolkerung ausmachenden landlichen Bevolkerung deren Hoffnungen auf Landerwerb enttauscht wurden da neben den Grossgrundbesitzern auch immer mehr Stadtburger das Land der Feld und Flurgemeinschaften aufkauften In der besitzlosen Landarbeiterklasse hat der spanische Anarchismus eine seiner Wurzeln 113 In den starker industrialisierten Regionen erstarkten jedoch Autonomiebewegungen 1894 wehte zum ersten Mal die Flagge des Baskenlandes in Bilbao und 1895 grundete Sabino Arana den Partido Nacionalista Vascoa PNV die baskische Nationalpartei Verlust der letzten bedeutenden Kolonien an die USA und Deutschland 1898 99 Bearbeiten Im Krieg mit den USA vom 25 April bis zum 12 August 1898 verlor Spanien die meisten seiner verbliebenen Kolonien Als 1895 auf Kuba der Unabhangigkeitskrieg begann und sich 1896 auf den Philippinen nationalistische Gruppen erhoben erklarte Spanien den Erhalt seiner Kolonien zur nationalen Frage Bis 1898 entsandte die Regierung hunderttausende Soldaten doch gelang es nicht die Aufstande niederzuschlagen Am 12 Juni 1898 erklarte Emilio Aguinaldo die Unabhangigkeit der Philippinen Der franzosische Botschafter in den USA Jules Cambon unterzeichnet im Namen Spaniens am 1 Mai 1899 die Ratifikationserklarung des Friedensvertrags Der Krieg belastete zunehmend die Innenpolitik die vom uberheblichen Patriotismus vieler Zeitungen gepragt war Madrid suchte nach einer Kompromisslosung in Form beschrankter Autonomierechte Doch der Kriegseintritt der USA bewirkte eine rasche Niederlage die vielfach als El Desastre bezeichnet wurde 1899 wurde die Erste Philippinische Republik ausgerufen doch eine knappe Mehrheit in den USA war nicht an einem unabhangigen Staat interessiert Kuba die Philippinen und Puerto Rico mussten Ende 1898 an die USA abgetreten werden wenn auch die Philippinen noch bis 1916 Widerstand gegen die Amerikaner leisteten Philippinisch Amerikanischer Krieg Damit blieben Spanien nur noch Enklaven in Marokko der Westsahara und Aquatorialguinea Schliesslich erzwang noch das Deutsche Reich einen Vertrag in dem Spanien die Karolinen die nordlichen Marianen und Palau abtreten musste Verscharfung der sozialen Spannungen Rifkrieg Bearbeiten Literarisch pragte das Desaster eine ganze Reihe von Schriftstellern und Kunstlern die so genannte Generacion del 98 Innenpolitisch verscharften sich die Spannungen es kam zur Starkung sozialistischer und anarchosyndikalistischer Gruppen Die Unzufriedenheit der Armee wurde zunachst durch neue Kolonialabenteuer abgelenkt wie schon im Krieg von 1893 im Rif 1909 fand ein erneuter militarischer Konflikt zwischen Marokko und Spanien statt erneut im Rifgebiet Rifkrieg 1909 Bereits 1904 hatten sich Paris und Madrid uber eine Aufteilung Marokkos verstandigt Spanien konnte nach anfanglichen Niederlagen 40 000 Soldaten einsetzen und unter Verlust von 2500 Mann seine Enklave Melilla erweitern Gemeinsam mit Frankreich errichtete es ein Protektorat Im Vertrag von Fes vom 30 Marz 1912 einigten sich Spanien und Frankreich darauf zwei Zonen als Spanisch Marokko und Franzosisch Marokko zu bilden Zwischen dem 25 Juli und dem 2 August 1909 kam es zur Semana Tragica einem Arbeiteraufstand in Barcelona und in anderen Stadten Uber 2500 Personen wurden festgenommen 1700 von Militargerichten verurteilt 17 zum Tode verurteilt Die Verfassung wurde bis November suspendiert Zeitungen verboten kulturelle Arbeiterzentren und Versammlungsorte sowie weit uber 100 weltliche Schulen wurden geschlossen 114 Zweite Republik 1931 1936 Diktaturen 1923 1930 1939 1975 Burgerkrieg 1936 1939 BearbeitenNeutralitat im Ersten Weltkrieg Diktatur Miguel Primo de Rivera 1923 1930 Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg blieb Spanien neutral Die Unzufriedenheit uber die Leistungsbeforderungen die von einem grossen Teil des Offiziercorps abgelehnt wurden bewirkte 1917 eine Staatskrise in der die aus Festlands Armeeeinheiten gebildeten Juntas einen Regierungswechsel erzwangen Zugleich brachte ein Generalstreik von Arbeitern und Sozialisten insbesondere in Barcelona die Regierung ins Wanken Das spanische Gebiet im Norden Marokkos 1955Der praktisch ohne parlamentarische Kontrolle unternommene Befriedungs Feldzug gegen die Berber des Rif blieb ohne Erfolg Bei einem Vorstoss kam es 1921 unter General Manuel Fernandez Silvestre zur Schlacht von Annual in der die Berber unter Abd el Krim uber 8000 spanische Soldaten toteten 115 Spanien verlor fast alle Positionen mit Ausnahme der Enklaven von Ceuta und Melilla Die sich danach zuspitzenden innenpolitischen Spannungen fuhrten ab dem 13 September 1923 zur Diktatur von General Miguel Primo de Rivera der Konig Alfons XIII zustimmte Die Verfassung von 1876 wurde aufgehoben Primo de Rivera rechts und Konig Alfons XIII im Marz 1930Primo de Rivera und die franzosische Kolonialregierung gingen nun gemeinsam gegen die Berber vor Insgesamt ruckten eine halbe Million spanische und franzosische Soldaten in die verbliebene Rif Republik ein Es dauerte noch bis Juli 1927 bis die Spanier das gesamte Gebiet unterworfen hatten Dabei wurde auf Initiative des Konigs der die Rif Kabylen ausrotten wollte 116 ab Oktober 1921 Giftgas aus dem deutschen Munster Breloh eingesetzt Die beiden Kolonialmachte setzten 500 600 t Phosgen und Chlor Arsin Kampfstoff ein 117 Bei der spanischen Besetzung von Al Hoceima 1926 wurde auch Senfgas eingesetzt Die spanische Armee bezifferte ihre Verluste in den Jahren 1921 bis 1926 auf 17 020 Mann 118 Trotz einer zeitweise breiten Unterstutzung auch unter Arbeitern und Intellektuellen konnte sich Primo de Rivera nur bis 1930 halten Er wurde durch General Berenguer ersetzt der fur April 1931 Gemeindewahlen ausschrieb Dabei konnten republikanische Kandidaten benachteiligt durch die Wahlkreiseinteilung zwar nur ein Funftel der Sitze gewinnen sie erhielten aber 40 der Stimmen was zur Ausrufung der Zweiten Republik fuhrte Der Konig verliess das Land ohne auf den Thron zu verzichten Zweite Republik 1931 1936 Bearbeiten Hauptartikel Zweite Spanische Republik Feiern zur Ausrufung der Zweiten Spanischen Republik 1931Der Grossgrundbesitzer Niceto Alcala Zamora der am 14 April 1931 die zweite Republik ausgerufen hatte wurde Staatsprasident eine Koalition aus linksrepublikanischen Parteien und der Sozialistischen Arbeiterpartei unter Manuel Azana Accion Republicana ubernahm die Regierung Die Verfassung sah nun seit 1931 das Frauenwahlrecht vor 119 ebenso die Zivilehe Katalonien Galicien und dem Baskenland wurden 1932 bzw 1936 Autonomierechte gewahrt Wirtschaftliche Probleme und Mangel an politischer Konsenskultur verhinderten aber eine Konsolidierung Reformprojekte kamen nur zogerlich zustande Gesetze wurden nach Regierungswechseln wieder zuruckgenommen Im August 1932 kam es unter Fuhrung von General Jose Sanjurjo zum ersten Putschversuch Nach der Parlamentswahl am 19 November 1933 ubernahm eine Mitte rechts Koalition aus der konservativen Confederacion Espanola de Derechas Autonomas und dem liberalen Partido Radical unter dem neuen Ministerprasidenten Alejandro Lerroux die Regierung Gegen sie kam es im Oktober 1934 zu mehreren Aufstanden linker Gruppen In Barcelona proklamierte die Regionalregierung ihre Unabhangigkeit scheiterte damit aber ebenso wie die Anhanger des sozialistischen Gewerkschaftsfuhrers Francisco Largo Caballero mit dem Aufstand in Madrid Zur grossten Erhebung kam es in Asturien wo verschiedene Organisationen der Eisenbahner und Bergarbeiter eine Arbeiterallianz aus der sozialistischen Gewerkschaft Union General de Trabajadores den anarchosyndikalistischen Treinistas und den wenigen Kommunisten gegrundet hatten Der Aufstand wurde von Regierungstruppen unter General Francisco Franco niedergeschlagen Die Instabilitat verscharfte sich nach dem Sieg der Volksfront Frente Popular aus linksliberalen sozialistischen und kommunistischen Parteien bei der Parlamentswahl vom 17 Februar 1936 Wahrend dieser Zeit kam es zu Strassenschlachten und Anschlagen am 13 Juli 1936 ermordeten Angehorige sozialistischer Milizen und der republikanischen Sicherheitspolizei den monarchistischen Oppositionsfuhrer Jose Calvo Sotelo Fuhrende Generale nahmen dies zum Anlass am 17 Juli einen lange vorbereiteten Putsch durchzufuhren Der Spanische Burgerkrieg 1936 1939 Bearbeiten Hauptartikel Spanischer Burgerkrieg Grundkonstellation Bearbeiten Zwischen Juli 1936 und April 1939 standen sich Republikaner und Sozialisten auf der einen und die Putschisten Francos auf der anderen Seite gegenuber Zugleich standen sich katholisch nationalistische burgerlich liberale und sozialrevolutionare Gruppierungen in weit zuruckreichender Feindschaft gegenuber Wegen der Weltwirtschaftskrise und durch das Aufkommen des Faschismus verscharfte sich die Situation Die Anarchisten hatten wiederum fast von Anfang an die Republik bekampft die zuvor reformistische sozialistische Gewerkschaft UGT schwenkte aus Enttauschung uber das Regierungsbundnis mit den Republikanern ab 1933 auf einen revolutionaren Kurs um und propagierte die Diktatur des Proletariats Grosse Teile der sozialistischen Partei PSOE setzten dagegen weiterhin auf eine Kooperation mit den Liberalen Weite Teile des Burgertums furchteten eine Dominanz der Arbeiterschaft und waren daher bereit eine Diktatur zu unterstutzen Hinzu kamen die Bestrebungen des katalanischen und baskischen Burgertums den kastilisch dominierten Zentralstaat zu verlassen Ein erster Militarputsch wurde 1932 durch einen anarchistischen Generalstreik vereitelt Ende 1933 zerbrach die erste Koalition der eine von den rechten Parteien tolerierte und gewahlte Zentrumsregierung folgte Sie amnestierte die Putschisten und machte die Reformen ruckgangig Im Oktober 1934 riefen Sozialisten sowie die burgerliche katalanische Regierung zum Aufstand auf der jedoch scheiterte ebenso wie der Aufstand in Asturien Die Confederacion Espanola de Derechas Autonomas die katholizistische Sammlungsbewegung die in Teilen mit dem europaischen Faschismus sympathisierte drangte an die Macht scheiterte aber am Staatsprasidenten Ende 1935 war auch die zweite Koalition am Ende Um das Mehrheitswahlrecht diesmal fur sich zu nutzen bildeten Sozialisten Republikaner liberale Katalanisten der Partido Comunista de Espana und der linkskommunistische Partido Obrero de Unificacion Marxista die Frente Popular Unterstutzt wurden sie von baskischen Nationalisten und Anarchisten Dagegen stand die Frente Nacional aus CEDA Monarchisten einer Grundbesitzer Partei und den Carlisten Dazwischen standen die Parteien der Mitte die kaum mehr Einfluss hatten Die Wahlen von 1936 Sieg der Volksfront Bearbeiten Am 16 Februar 1936 gewann die Volksfront die Wahlen Den meistzitierten Angaben Javier Tussells zufolge erhielten deren Parteien im ersten Wahlgang 4 654 116 Stimmen diejenigen der rechten Nationalen Front 4 503 505 Stimmen Sonstige Parteien darunter Zentrum baskische Nationalisten und der Partido Republicano Radical erhielten 562 651 Stimmen 120 Ungeachtet des moderaten Reformprogramms der neuen Regierung unter Manuel Azana kam es zu Landbesetzungen Streiks und Strassenkampfen die faschistische Falange ubte Terror aus Am 13 Juli wurde der monarchistische Oppositionsfuhrer Jose Calvo Sotelo durch Angehorige der Guardia de Asalto und der Guardia Civil ermordet Dies bewog die Carlisten den Putsch der Offiziere mit ihren paramilitarischen Verbanden zu unterstutzen Die Rolle der europaischen Machte Hitler und Mussolini Stalin Bearbeiten Ein wahrend der Schlacht von Guadalajara zerstortes WegwarterhauschenEinige europaische Machte bildeten unter der Agide des Volkerbundes das Komitee fur Nichteinmischung in die Angelegenheiten Spaniens doch nur Frankreich und Grossbritannien praktizierten eine Nichteinmischungspolitik Die faschistischen Machte Italien und Deutschland unterstutzten hingegen die Putschisten die Sowjetunion belieferte die Republik mit Waffen und Beratern Nach einem Hilfegesuch Francos unterstutzte Hitler die Putschisten Fur das NS Regime war der Burgerkrieg ein Schlachtfeld im Konflikt mit dem Bolschewismus Dies geschah vor dem Hintergrund dass Frankreich seit Juli 1936 ebenfalls eine Volksfront Regierung besass Unmittelbar nach dem Putsch begaben sich samtliche Angestellte von deutschen Konzernen entweder in von Franco kontrollierte Gebiete oder verliessen Spanien Es kampften vermutlich 15 000 Deutsche auf Seiten Francos etwa 300 kamen ums Leben Die finanziellen Hilfen Berlins betrugen 1939 etwa 43 000 000 davon entfielen 62 6 auf die Legion Condor 121 Der portugiesische Ministerprasident Antonio Salazar raumte am 21 August 1936 ein dass die portugiesische Marine Kriegsmaterial und Treibstoff lieferte Weil die Putschisten nicht genug Wahrungsreserven hatten wurde mit Berlin vereinbart Kriegsgerat etwa gegen Bergbau Konzessionen zu verrechnen Spater uberschrieb Franco dem Deutschen Reich sechs Bergwerke gegen 480 Millionen Reichsmark IG Farben und Siemens unterstutzten die Legion Vidal eine Sanitatstruppe der Putschisten Laut einem US Regierungsbericht konnten insgesamt 104 Personen identifiziert werden die als Spitzel fur deutsche Firmen tatig waren 122 Am 27 Juli 1936 wurde der Sonderstab W unter Hermann Goring gebildet der von Helmut Wilberg und Erhard Milch geleitet wurde Mit dem Unternehmen Feuerzauber wurden Truppen von Spanisch Marokko auf das Festland geflogen Die Verlegung von 14 000 Fremdenlegionaren und 500 Tonnen Material erfolgte vom 28 Juli bis Oktober 1936 123 Zudem sicherten die Panzerschiffe Deutschland und Admiral Scheer als Begleitschutz Schiffe die uber die Strasse von Gibraltar Truppen transportierten 124 Hauptartikel Legion Condor Bis zum 26 November trafen 12 000 Angehorige der Legion Condor zu der 19 000 Mann gehorten in Cadiz ein 125 Sie verfugte bald uber etwa 100 Flugzeuge und griff in alle wichtigen Schlachten ab 1937 ein um Bilbao Juni 1937 Brunete Juli 1937 Teruel Ebro Bogen Beruchtigt wurde der Luftangriff auf Gernika am 26 April 1937 bei dem die religiose Hauptstadt des Baskenlandes zerstort wurde Die Legion war auch am Massaker von Malaga Februar 1937 beteiligt bei dem etwa 10 000 Menschen ums Leben kamen Die Versorgung mit Erdolprodukten bewerkstelligten Royal Dutch Shell Texaco und die Standard Oil Company 126 Ubersichtskarte uber die Operationsgebiete zur Durchsetzung des beschlossenen Waffenembargos Gebiet der deutschen Kriegsmarine in grau Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler mit Karl Wolff bei einem Treffen mit Franco in Spanien 25 Oktober 19401937 errichteten die Putschisten in Miranda de Ebro ein Konzentrationslager nach deutschem Vorbild das von dem SS und Gestapo Mitglied Paul Winzer gefuhrt wurde Die Zusammenarbeit beinhaltete auch die gegenseitige Auslieferung von politischen Verbrechern 127 Hauptartikel Corpo Truppe Volontarie Neben Berlin mischte sich vor allem Rom ein und zwar in weit grosserem Umfang Dort hatte man anders als in Berlin schon im Vorfeld uber die Absichten der Generale Bescheid gewusst In der ersten Phase entsandte Benito Mussolini Milizionare die die Schlagkraft seines Regimes demonstrieren sollten Am 18 November 1936 erkannte Italien mit Deutschland das Franco Regime als rechtmassige Regierung an Mussolini stellte Franco unter anderem vier Zerstorer und einen Kreuzer zur Verfugung 128 Im Juli 1938 wahrend der Schlacht am Ebro griffen italienische U Boote sowjetische und britische Schiffe mit Kriegsmaterial fur die Republik an 129 Sie unternahmen von November 1936 bis Februar 1938 108 Angriffe gegen Kriegs und Handelsschiffe Die Intervention die Italien insgesamt etwa 10 000 Tote und 4 5 Milliarden Lire kostete honorierte Franco lediglich mit 100 000 Tonnen Eisen und einer protokollarischen Zusicherung dass die Beziehungen zwischen Italien und Spanien weiterentwickelt werden sollten Bis zu 12 000 portugiesische Freiwillige kampften auf Seiten Francos 130 Im Marz 1939 unterzeichnete Portugal einen Freundschafts und Nichtangriffspakt mit Spanien Hauptartikel Irish Brigade Daruber hinaus kampften etwa 700 irische Freiwillige in der Irischen Brigade Am 12 Dezember 1936 verschiffte im Auftrag des deutschen Reiches Joseph Veltjens 600 Mann von Galway in die nordwest spanische Hafenstadt El Ferrol Am 18 September 1936 verkundete Eugen Fried in Paris den Beschluss Stalins zur Aufstellung von Internationalen Brigaden Daraufhin organisierten Kommunistische Parteien verschiedener Lander deren Rekrutierung 131 Die Brigaden setzten sich aus 40 000 bis 48 000 Freiwilligen zusammen 132 Die Sowjetunion blieb neben Mexiko der einzige nennenswerte Bundnispartner Madrids Mexiko das uber 2 000 000 sowie 20 000 Gewehre lieferte bot vor allem diplomatische Hilfe und die Aufnahme von rund 50 000 republikanischen Fluchtlingen Mit der Hilfe des Generalkommissars Alvarez del Vayo gelang es bis zum Fruhjahr 1937 das Militarwesen so weit zu dominieren dass 125 der 168 Bataillonskommissare Parteiganger der PCE und PSUC oder Mitglieder der Vereinigung der kommunistischen Jugendverbande Spaniens waren 133 Die genaue Zahl der sowjetischen Fachleute wird mit maximal 2150 angegeben wobei sich zu keiner Zeit mehr als 800 von ihnen im Land aufhielten Der oberste Militarberater war Jan Karlowitsch Bersin Die ersten sowjetischen Waffenlieferungen trafen im Oktober 1936 ein 42 Doppeldecker vom Typ Polikarpow I 15 und 31 Polikarpow I 16 Jagdflugzeuge Am 29 Oktober griffen Tupolew SB 2 Bombenflugzeuge Sevilla an Die Sowjetunion gewahrte der Regierung aber kaum Kredite die Waffenlieferungen wurden mit bedeutenden Teilen der Goldreserven bezahlt Es folgte eine Terrorwelle gegen die anarchistische Confederacion Nacional del Trabajo die marxistische Partido Obrero de Unificacion Marxista und gegen Trotzkisten Die Auseinandersetzungen gipfelten in den Maiereignissen von Barcelona einem Burgerkrieg im Burgerkrieg Unklar ist weshalb Stalin ab 1938 seine Unterstutzung die lange geleugnet wurde fast ganzlich einstellte 134 In Paris regierte ab Juli 1936 die sozialistische Regierung von Leon Blum doch war die von einer pazifistischen Stromung mitgepragte Dritte Franzosische Republik in ahnlicher Weise gespalten wie die spanische eine kleine Abteilung von rechtsgerichteten Franzosen kampfte in der spanischen Fremdenlegion hingegen sympathisierte die Linke mit der Republik Ab Marz 1938 gestattete eine grossere Waffenlieferung noch einmal die Reorganisation des Widerstandes der hoffte in dem bevorstehenden Weltkrieg eine Wende erreichen zu konnen 135 In Grossbritannien hegten konservative Eliten Sympathien fur die Putschisten da diese die Eigentumsverhaltnisse unangetastet liessen Mit der Nichteinmischungspolitik sollte Spanien neutralisiert der Konflikt auf die Halbinsel beschrankt werden Franco kam den Briten hier entgegen indem er 1938 vorsorglich seine Neutralitat in einem moglichen grosseren Konflikt erklarte Beobachtern war klar dass der Sieg Francos auf die erdruckende Luftuberlegenheit und auf die leistungsfahigere Artillerie zuruckzufuhren war 136 Anarchismus Bearbeiten Hauptartikel Anarchismus in Spanien Fanelli ganz oben in der Mitte gemeinsam mit den ersten spanischen Internationalisten 1869 in MadridDer Anarchismus Spaniens hat eine eigenwillige Geschichte 137 Der Italiener Giuseppe Fanelli kam 1868 durch eine von Michail Bakunin geplante Reise nach Spanien um Mitglieder fur die Internationale Arbeiterassoziation zu gewinnen Es entstanden erste Sektionen in Barcelona Cadiz Sevilla Saragossa und Palma Nach 18 Monaten gab es in Spanien bereits 150 Teilgesellschaften mit etwa 40 000 Mitgliedern 138 Vor dem Haager Kongress der Internationale von 1872 stellte die Spanische Foderation mit 848 Ortssektionen die mit Abstand grosste Landesorganisation dar 139 1872 wurde Bakunin aus der Internationalen ausgeschlossen woraufhin die spanischen Sektionen die treibende Kraft bei der Bildung der Antiautoritaren Internationale wurden Hinrichtung von Aufstandischen in Jerez de la Frontera 1892Um 1870 hatte die Spanische Foderation die meisten ihrer Mitglieder in den landlichen Gebieten von Andalusien und in Katalonien Nachdem in der Region Alcoi 1873 Streiks fur den Achtstundentag stattgefunden hatten versuchte die Regierung die Aktivitaten der Foderation zu unterbinden Ihre vorubergehend grosste Mitgliederzahl erreichten die anarchistischen Sektionen 1883 mit fast 60 000 Mitgliedern 140 Demonstrationen folgten dem Haymarket Massaker von 1886 in Chicago das die 1 Mai Tradition begrundete Der 1 Mai 1890 bildete dabei den Auftakt zur bis dahin grossten europaischen Streikwelle 141 1891 wurde die Mehrzahl der Organisationen aufgelost Uber 400 Anarchisten wurden nach einem Bombenanschlag im Gefangnis von Montjuic in Barcelona 1892 gefangengesetzt funf exekutiert Im Jahr 1900 entstand eine neue Organisation die Federacion de Trabajadores de la Region espanola die den Syndikalismus mit libertaren Prinzipien verband und deren Teilnehmer auf 52 000 geschatzt wurden 142 Attentat auf Alfonso XIII 1906 28 Menschen starben rund 100 wurden verletzt 1909 wurde eine Textilfabrik geschlossen die Lohne im ganzen Industriesektor gekurzt Zur gleichen Zeit liess die Regierung verlautbaren dass sie militarische Reserven fur den Krieg in Marokko einziehen wolle Ein Generalstreik begann am 26 Juli in Barcelona es wurden etwa 1700 Personen angeklagt 450 verurteilt funf hingerichtet Gewerkschaften und ihre Zeitungen wurden verboten und liberale Schulen geschlossen Grundungskongress der CNT 19101910 wurde die Confederacion Nacional del Trabajo CNT gegrundet die sogleich zur illegalen Organisation erklart wurde 1917 kam es zu einem von Sozialisten mit wesentlicher Unterstutzung von Anarchisten organisierten Generalstreik in Barcelona 1919 losten die Beschaftigten eines Kraftwerks einen 44 tagigen Generalstreik aus Barcelona wurde unter Kriegsrecht gestellt die Regierung berief kurzerhand alle Arbeiter zum Militardienst Die Streikenden forderten den Achtstundentag Spanien wurde das erste Land mit einem Gesetz dieser Art 1921 fiel der Ministerprasident Eduardo Dato einem Anschlag zum Opfer Die CNT hatte zu dieser Zeit fast eine Million Mitglieder 1927 wurde die Federacion Anarquista Iberica gegrundet die auf autonomen Bezugsgruppen basierte Sie wurde von Militanten wie Buenaventura Durruti dominiert unterstutzte aber auch gemassigte Anstrengungen gegen die Diktatur und half 1936 bei der Schaffung der Volksfront Zu dieser Zeit als die anarchistischen Organisationen mit der Regierung zusammenzuarbeiten begannen wurde die FAI de facto eine politische Partei das Modell der Bezugsgruppen wurde aufgegeben Arbeiter und Landarbeiter kollektivierten Landbesitz und Industrie verwalteten diese selbst und setzten Rate ein In Katalonien setzte sich der Anarchosyndikalismus durch Daneben gab es noch andere Arten des Anarchismus vor allem in Saragossa und in Form von Bauernvereinigungen in Andalusien Die wichtigsten Gruppen waren die Confederacion Nacional del Trabajo dann die 20 000 Mujeres Libres und die Anhanger des Partido Obrero de Unificacion Marxista Mit Fortschreiten des Krieges gelang es der Regierung und der kommunistischen Partei uber ihren Zugang zu sowjetischen Waffen die Kontrolle uber die kriegswichtige Produktion zu erlangen Gleichzeitig fuhrten die kommunistischen Truppen Sauberungen durch Ziel war es die Anarchisten der CNT und die Links Marxisten des POUM zu zerschlagen Danach brach der Widerstand in den von Anarchisten kontrollierten Regionen zusammen Die CNT hielt an dem Prinzip fest dass alle Staatsgewalt zerstorerisch sei Einige Anarchisten darunter Durruti wurden nach Afrika deportiert Die Anarchisten forderten Vor Wahlen erst soziale Reformen Im Dezember 1933 fand erneut ein Aufstand in Katalonien statt ebenso wie in Saragossa Der in Asturien ausgeloste Bergarbeiterstreik wurde von Anarchisten Sozialisten und Kommunisten gemeinsam durchgefuhrt Die Streikenden besetzten Stadte auch die Provinzhauptstadt Oviedo Die von General Lopez Ochoa angefuhrte Spanische Fremdenlegion schlug den Aufstand nieder Die Linksparteien beschlossen nach franzosischem Vorbild den Zusammenschluss in einer Volksfront mit Republikanern Sozialisten und Kommunisten doch die Anarchisten wiesen dies zuruck So brachen in den Monaten nach dem Aufstieg der Volksfront Streiks und Rebellionen aus Angesichts der Bedrohung durch die Vorgange in Marokko raubten Angehorige der CNT ein Waffenlager aus Die Erhebung wurde kurzfristig um zwei Tage auf den 17 Juli vorverlegt doch sie wurde in vielen Gebieten von bewaffneten Arbeitermilizen besiegt wie in Barcelona Einige Anarchistenhochburgen wie Saragossa fielen Die bekannteste anarchistische Einheit war die Kolonne Durruti Sie begann mit 3000 Milizionaren und zahlte auf ihrem Hohepunkt 8000 Mann Durrutis Tod am 20 November 1936 fuhrte dazu dass die Manner in die regulare Armee eingegliedert wurden Ticket fur ein Kino das von Anarchisten betrieben wurdeViele Unternehmen wurden der Herrschaft der Arbeiter unterworfen in anarchistischen Hochburgen wie Katalonien zu drei Vierteln Fabriken wurden von Arbeiterkomitees betrieben Landereien kollektiviert und als Freie Kommunen betrieben In den kollektivierten Gebieten orientierte man sich am Grundprinzip Jeder nach seinen Fahigkeiten jedem nach seinen Bedurfnissen 143 Die anarchistischen Kommunen produzierten mehr als vor der Kollektivierung Statt 25 Fabriken im September 1936 arbeiteten im Juli 1937 300 Betriebe mit einer Gesamtbelegschaft von 150 000 Arbeitern in der Kriegsindustrie wo die Produktion um 30 bis 40 stieg ahnliches galt fur die zivilen Betriebe Die Landwirtschaft steigerte in Katalonien ihre Ertrage um 40 144 Hauptartikel Tragische Woche Demonstration wahrend der Tragischen Woche in Barcelona im Mai 1937Wahrend der Maiereignisse kam es vom 4 bis 8 Mai 1937 in Barcelona zu Strassenkampfen die 500 Bewohner das Leben kosteten Die FAI wurde verboten die Anarchisten mussten ihre Waffen abgeben Wahrend des Zweiten Weltkrieges arbeiteten die Anarchisten mit der franzosischen Resistance zusammen Der Guerilla Widerstand gegen Franco erlosch erst um 1960 Die CNT spaltete sich 1979 in die CNT AIT und die CNT U Die CNT U anderte 1989 ihren Namen in Confederacion General del Trabajo CGT sie ist mit etwa 60 000 Mitgliedern grosser als die CNT und die drittgrosste Gewerkschaft des Landes Wahrend die CGT wie alle anderen Gewerkschaften an Syndikatswahlen teilnimmt in denen Mitarbeiter ihre Vertreter fur die Tarifverhandlungen wahlen nimmt die CNT nicht daran teil Die Spaltung sorgt dafur dass den Gewerkschaften keine Fabriken zuruckgegeben werden konnen die das Franco Regime eingezogen und der einzig zugelassenen Gewerkschaft Sindicato Vertical ubergeben hatte 145 Die FAI hat sich reorganisiert und ist Mitglied der Internationale der Anarchistischen Foderationen Verlauf des Burgerkriegs Bearbeiten Initiiert durch eine Militarrevolte in Spanisch Marokko begann am 17 Juli 1936 der Staatsstreich Die Putschisten stutzten sich vor allem auf die Kolonialtruppen die Regulares ein Heer marokkanischer Soldner sowie die Spanische Legion Sie errangen bald die Kontrolle uber Sevilla Cadiz Jerez de la Frontera Cordoba Saragossa Oviedo sowie uber Galicien Mallorca und das carlistische Navarra sie scheiterten jedoch in den Provinzen Madrid Valencia und Barcelona Sitz von 70 der spanischen Industrie Anfuhrer des Militarputsches war General Sanjurjo der bereits 1932 mit einem Putsch gescheitert war und sich deshalb im portugiesischen Exil befand Auf dem Ruckflug aus dem Exil verungluckte der General todlich Das so entstandene Machtvakuum fullten die Generale Emilio Mola Franco und Gonzalo Queipo de Llano Ein Bomber der Legion Condor auf einem spanischen Flugplatz im Jahr 1939In der republikanischen Zone wurde Regierungschef Casares am 19 Juli durch den moderaten Martinez Barrio ersetzt der den Aufstandischen Mitsprachemoglichkeiten und die Wiederherstellung der offentlichen Ordnung versprach Dieser wurde jedoch schon einen Tag danach durch den radikaleren Giral ausgetauscht als die Bemuhungen um Vermittlung gescheitert waren Treu zur Republik blieb die Mehrheit der Generale zwei Drittel der Marine und die Halfte der Luftwaffe Die loyalen Truppen mit der paramilitarischen Guardia Civil und der Guardia de Asalto bildeten mit Milizgruppen der Sozialdemokraten der Kommunisten der Sozialisten und den Anarchosyndikalisten zu Beginn des Burgerkrieges das militarische Ruckgrat der Republik Hauptartikel Internationale Milizionare Es waren an die 300 internationale Milizionare die sich nach dem Militarputsch in Barcelona in Grupos organisierten Sie bildeten mit den ersten Freiwilligen internationale Milizen und kampften zu Beginn des Burgerkrieges vornehmlich an der Aragon Front Kommunistische Freiwillige kampften vornehmlich in PSUC sozialistische Freiwillige in POUM und anarchistische in CNT Milizeinheiten Bei diesen internationalen Milizionaren kampften etwa George Orwell und Andre Malraux Hauptartikel Internationale Brigaden Im gesamten Krieg standen 1533 deutschen und italienischen Flugzeugen 806 sowjetische gegenuber Dabei uberstieg die Zahl der italienischen Freiwilligen weit das von der Sowjetunion geschickte militarische Personal Die demokratischen Lander Europas beriefen sich auf ihre Neutralitat lediglich Frankreich offnete bei zwei Gelegenheiten seine Grenze um die Frente Popular mit Material zu unterstutzen Polen unterstutzte zwar die Putschisten nicht offiziell lieferte aber Waffen Jedem Polen der in die Internationalen Brigaden der Republik eintrat wurde die polnische Staatsburgerschaft entzogen Vier Stadien des Frontverlaufs bis Oktober 1937Francos Krafte eroberten Toledo am 27 September Zwei Tage spater erklarte sich Franco selbst zum Generalisimo und Caudillo Fuhrer Die Nationalisten begannen im Oktober bei einem Krafteverhaltnis von 1 3 eine Offensive Richtung Madrid Der zunehmende Widerstand brachte den Vormarsch am 8 November zum Stehen Inzwischen hatte sich die Regierung am 6 November von Madrid nach Valencia zuruckgezogen Das von der Legion Condor zerstorte GuernikaDie Achsenmachte erkannten das Francoregime nach der Befreiung der in der Festung von Toledo eingeschlossenen nationalspanischen Soldaten am 18 November an und am 23 Dezember schickte Italien Freiwillige Mit durch die italienischen Truppen und Kolonialtruppen aus Marokko verstarkten Kraften versuchte Franco im Januar und Februar 1937 nochmals Madrid zu erobern scheiterte jedoch erneut Malaga wurde am 8 Februar erobert und am 28 April betraten Francos Truppen Guernica zwei Tage nach der Bombardierung durch die Legion Condor Im Mai begann die Regierung eine Kampagne zur Ruckeroberung Segovias Anfang Juli begann die Regierung sogar eine Gegenoffensive bei Brunete im Gebiet von Madrid Die Nationalisten konnten diese jedoch unter Einsatz der Legion Condor abwehren Danach konnte Franco Santander und Gijon erobern Am 28 August erkannte der Papst Franco unter dem Druck Mussolinis an Ende November ging die Regierung nach Barcelona Am 6 Marz entschied die republikanische Seite das grosste Seegefecht des Burgerkrieges fur sich Schlacht von Cabo de Palos doch am 14 April brachen die Nationalisten zum Mittelmeer durch womit das republikanische Gebiet in zwei Teile zerfiel Im Mai bat die Regierung um Frieden doch Franco verlangte die bedingungslose Kapitulation Die Regierung begann nun eine Offensive um ihre Gebiete wieder miteinander zu verbinden Die Ebroschlacht begann am 24 Juli und dauerte bis zum 26 November 1938 Die Nationalisten eroberten Katalonien wahrend der ersten zwei Monate des Jahres 1939 Tarragona fiel am 14 Barcelona am 26 Januar und Girona am 4 Februar Funf Tage danach wurde der letzte Widerstand in Katalonien gebrochen Am 27 Februar erkannten die Regierungen von Grossbritannien und Frankreich das Francoregime an Am 28 Marz fiel Madrid mit Hilfe der beruchtigten funften Kolonne an Franco Am folgenden Tag gab Valencia auf und Franco verkundete am 1 April den Sieg Allein auf den Schlachtfeldern kamen 100 bis 150 000 Menschen ums Leben etwa 500 000 gingen ins Exil In Francos Konzentrationslagern waren bis zu 400 000 Menschen interniert das letzte Lager wurde erst 1962 aufgelost Repressionen und politische Morde Bearbeiten Zwischen 1931 und 1939 wurden mindestens 6832 Geistliche umgebracht 146 Die Angaben uber die Gesamtzahl der Ermordeten gehen allerdings weit auseinander Fur die nationalistische Zone lagen die Schatzungen bisher zwischen 75 000 und 200 000 147 in der republikanischen Zone zwischen 35 000 und 65 000 Opfern Antony Beevor schrieb dazu in Der Spanische Burgerkrieg Das Morden lief auf beiden Seiten nicht in gleicher Weise ab Wahrend die grausamen Sauberungen von Roten und Atheisten auf dem Gebiet der Nationalisten Jahre lang anhielt waren die Gewalttaten auf Seiten der Republikaner in der Hauptsache spontane und hastige Reaktionen auf unterdruckte Angste verstarkt durch den Wunsch nach Vergeltung fur Graueltaten des Gegners 148 Cesar Vidal ein prominenter Vertreter des Geschichtsrevisionismus 149 verwirft jedoch diese Annahme und weist auf die aktive und andauernde Verwicklung republikanischer Institutionen in Verbrechen hin 150 Beim Massaker von Malaga an der fliehenden Bevolkerung der Stadt wurden im Februar 1937 etwa 10 000 Menschen ermordet In den Konzentrationslagern wurden an den Gefangenen mit nationalsozialistischer Unterstutzung auch medizinische Versuche durchgefuhrt 151 Nach dem Krieg kam die republikanische Armee in Gefangenschaft Insgesamt wurden nach Kriegsende etwa 275 000 Menschen in Stierkampfarenen und Fussballstadien gefangengehalten Im Februar 1939 gab es fast 500 000 Fluchtlinge Sie wurden anfangs zumeist in Sudfrankreich interniert Mehr als die Halfte kehrte in den nachsten Monaten nach Spanien zuruck In Frankreich blieben ungefahr 150 000 viele von ihnen wurden als Kriegsgefangene in verschiedene Stammlager verbracht und seit dem 6 August 1940 in das KZ Mauthausen Dort lebten uber 7000 spanische Haftlinge von denen 5000 starben Einige Spanier wurden von der Gestapo an Franco ausgeliefert andere wie der ehemalige Regierungschef Francisco Largo Caballero wurden in verschiedene deutsche Konzentrationslager verschleppt Die vom Nationalsozialismus vertretene Rassenlehre fand in Spanien kaum Widerhall Rund 20 bis 35 000 europaische Juden konnten sich uber Spanien vor der Verfolgung retten 152 Franco soll sich fur einen Teil der sephardischen Gemeinden in Griechenland eingesetzt haben 153 Von diesen Sepharden hatten einige in den 1920er Jahren als Nachfahren 1492 vertriebener Juden die spanische Staatsburgerschaft annehmen konnen Francos Engagement bezog sich nur auf diese Sepharden die mit 4500 von 175 000 Sepharden verhaltnismassig gering an Zahl waren Franco war spatestens seit 1944 detailliert uber die Judenvernichtung im KZ Auschwitz informiert und es zeigt sich dass er das Ausmass der Vernichtung genauestens kannte 154 Im Dezember 1943 stellte Franco gegenuber dem deutschen Botschafter seine Position mit den Worten heraus dass die Einstellung der spanischen Regierung gegenuber Bolschewismus und Kommunismus sich nicht andern werde und dass dieser Kampf im In und Ausland fortgefuhrt werden wurde ebenso wie gegen das Judentum und die Freimaurerei 155 1938 war die Synagoge von Madrid geschlossen worden die wahrend des Krieges in mehreren Stadten errichteten Gemeinden wurden wieder aufgelost 156 Erst nach 1945 wurden sie wieder zugelassen 157 Allein fur Andalusien wird die Zahl der verschwundenen Republikaner mit 70 000 angegeben 158 In einem Bericht des Deutschlandfunks vom September 2008 heisst es Es ist keine zehn Jahre her da bezifferte man die Erschossenen und Verschwundenen auf etwa 30 000 In jungster Zeit vermuteten Historiker bereits 100 000 Opfer 143 353 Falle nennt Empar Salvador Sprecherin eines Zusammenschlusses von Hinterbliebenenverbanden die seit Jahren in allen Regionen Spaniens nach Massengrabern forschen 159 Erst zu Beginn der 2000er Jahre regten einige Ereignisse wie der Prozess gegen den ehemaligen chilenischen Diktatur Augusto Pinochet die Bemuhungen um die Exhumierung Federico Garcia Lorcas aus einem Massengrab oder die offentliche Auseinandersetzung mit der ETA die Debatte um die Vergangenheit wieder an Diese fuhrte zum 2007 verabschiedeten Ley de Memoria Historica einem Gesetz das die Opfer der Gewaltherrschaft anerkannte und die Diktatur offentlich als solche benannte 160 Im Mai 2011 veroffentlichte die Regierung eine Karte mit Informationen zu anonym begrabenen Opfern des Burgerkrieges 161 Auf der anderen Seite stehen Bewertungen wie die des US amerikanischen Historikers Stanley G Payne in seinem The Spanish Civil War the Soviet Union and Communism oder die des Briten Antony Beevor der 2005 im Times Literary Supplement eine stalinistische Diktatur kommen sah und nicht eine wenn auch ultralinke liberale Volksdemokratie 162 Die Diktatur Francisco Francos bis 1975 Bearbeiten Hauptartikel Franquismus 1934 hatte sich die im Vorjahr gegrundete Falange Espanola mit den ihr ideologisch nahestehenden Juntas de Ofensiva Nacional Sindicalista JONS zu deutsch Vereinigungen der Nationalsyndikalistischen Offensive zur Falange Espanola de las JONS zusammengeschlossen Die neue Organisation propagierte die Abschaffung der Demokratie und einen nationalen Syndikalismus Unter Letzterem verstand sie die Erfassung der Bevolkerung in standischen Organisationen Ferner enthielt ihr Programm Forderungen nach Verstaatlichung des Bankenwesens und einer Agrarreform Der Anfuhrer der Falange Jose Antonio Primo de Rivera Sohn Miguel Primo de Riveras wurde am 20 November 1936 verurteilt und hingerichtet Franco bemachtigte sich handstreichartig der fuhrerlosen und zerstrittenen falangistischen Bewegung und wurde deren Caudillo Er hatte der Falange vorher weder angehort noch politisch nahegestanden Franco zeigte bald darauf dass er sich der Falange hauptsachlich zum Zweck der Machtergreifung und als Klammer fur die Parteien und Bewegungen der frente nacional bemachtigt hatte 163 Am 19 April 1937 wurde die revolutionar antimonarchistische Falange mit der monarchistisch absolutistischen und daher im Spektrum der rechten Bewegungen genau entgegengesetzten carlistischen Comunion Tradicionalista zur Einheitspartei Falange Espanola Tradicionalista y de las JONS zusammengeschlossen Aus einer lockeren Koalition war eine Bewegung unter Francos alleinigen Fuhrung geworden Bald darauf wurden auch die legitimistischen Monarchisten der Bewegung angeschlossen Phasen des franquistischen Regimes Bearbeiten Franco stellte am 1 April 1939 das Ende des Burgerkriegs fest 164 Am heutigen Tage wurde die rote Streitmacht gefangengesetzt und entwaffnet und die nationalen Truppen haben ihre militarischen Endziele erreicht Der Krieg ist beendet Nach der Parteifarbe der Falange wurden die sich uber funf Jahre erstreckenden Sauberungsaktionen als blauer Terror bezeichnet Hinter den Verbrechen des nationalen Lagers stand eine tendenziell genozidale Intention die Spanien durch die physische Vernichtung alles als unspanisch wahrgenommenen Lebens reinigen wollte 165 Bernecker gibt die Zahl derer die zwischen 1936 und 1944 durch politischen Mord und Justizverbrechen ums Leben kamen mit bis zu 400 000 Menschen an In der Literatur wird die Zahl der politischen Haftlinge nach dem Burgerkrieg zumeist auf ca 1 5 Millionen geschatzt Die letzten Konzentrationslager von denen es rund 190 gab und in die bald eine halbe Million Parteiganger der Republik und wahrend des Zweiten Weltkriegs auch einige zehntausend Fluchtlinge aus ganz Europa interniert wurden wurden erst 1962 geschlossen 166 Allein im Gebiet der westlichen Pyrenaen Navarra wurden 15 000 politische Haftlinge als Sklavenarbeiter 167 zum Strassenbau gezwungen 1946 verhangte die UNO einen diplomatischen Boykott gegen Spanien das Regime war eine Zeitlang fast vollstandig isoliert Bis Februar 1948 schloss Frankreich seine Grenzen zu Spanien Weizenlieferungen Argentiniens retteten Spanien vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch Am 27 Marz 1947 unterzeichneten Grossbritannien und Spanien ein Handelsabkommen Ende 1948 forderte Winston Churchill Spanien nicht langer den Eintritt in die UNO zu verwehren nachdem auch die Sowjetunion und einige Ostblockstaaten UNO Mitglieder geworden waren 168 Am 26 September 1953 169 konnte Franco vor dem Hintergrund des Kalten Krieges mit den USA ein Truppenstationierungsabkommen abschliessen Wenig spater wurde ein Konkordat mit dem Vatikan geschlossen Am 14 Dezember 1955 wurden Spanien und 15 andere Lander in die UNO aufgenommen 170 Der aussenpolitischen Offensive folgten jedoch keine innenpolitischen Freiheiten Erst unter dem Druck eines bevorstehenden wirtschaftlichen Kollapses und nach Protesten der Bevolkerung erfolgte eine wirtschaftspolitische Liberalisierung die von konservativen Gruppen wie etwa Angehorigen des Opus Dei getragen wurde Mit dem zunehmenden Wohlstand breiterer Schichten der Bevolkerung konsolidierte Franco seine Herrschaft noch einmal Er gestand der Bevolkerung kaum Rechte und keine Koalitionsfreiheit ausserhalb der vom System kontrollierten Syndikate zu und behielt sich vor jederzeit nach seinem Ermessen Instrumente der Unterdruckung einzusetzen Francisco Franco 1969 Franco sorgte dafur dass nach ihm niemand dieselbe Machtfulle auf sich vereinen wurde Das Amt des Regierungschefs ubertrug er 1967 auf Luis Carrero Blanco nach dessen Ermordung durch die ETA im Jahr 1973 auf Carlos Arias Navarro Bereits 1947 hatte Franco die Monarchie gesetzlich wieder verankert jedoch den Thron vakant gelassen Sich selbst sah Franco wohl als Reichsverweser an der die Wiedereinsetzung der Monarchie vorbereiten wollte sich aber selbst mit monarchischem Glanz umgab sogar mit dem Gottesgnadentum Sein personlicher Titel lautete por la gracia de Dios Caudillo de Espana y de la Cruzada Er ubernahm die Erziehung Juan Carlos I den er schliesslich 1969 zu seinem Nachfolger ernannte Auch wenn Franco die Regierungsamter uberwiegend mit Zivilisten besetzte blieb das Militar infolge seines Einflusses auf die Sicherheitskrafte sowie seiner Stellung in der Verwaltung und im Wirtschaftsleben eine Macht die er nicht vernachlassigen durfte obwohl das Burgerkriegsheer 1939 auf 220 000 Mann reduziert wurde Es erwies sich als zuverlassige Stutze bei der Entfaschisierung des Systems in den Nachkriegsjahren war aber politisch weitgehend entmachtet Franco stockte das Militar spater wieder bis auf 380 000 Mann auf um die Guerilla zu bekampfen 171 Staatspartei war die besagte Spanische Traditionalistische Phalanx der Vereinigungen der Nationalsyndikalistischen Offensive kurz F E T y de las JONS Sie wurde ab 1970 Movimiento Nacional oder nach der lange Zeit dominierenden Teilfraktion einfach Falange genannt Ihre Machtfulle war besonders gross als Franco zwischen den Parteien des Weltkrieges die Balance zu wahren und nach Kriegsende die aussenpolitische Isolation zu uberwinden suchte Franco reduzierte jedoch den Einfluss des Movimiento immer weiter Da zahlreiche Altfalangisten den Kurs Francos ablehnten gab es sogar rechte oppositionelle Gruppierungen Die ideologische Ausrichtung der Falange war bereits wahrend des Burgerkrieges unklar und wurde nach dem Zustrom neuer Mitglieder ab 1939 noch diffuser Ihre Anfuhrer wurden durch Franco auf der Basis eines Vertrauensverhaltnisses eingesetzt 172 Mit dem Antimonarchismus der falangistischen Fraktion war es Franco moglich ein Gegengewicht zu den Carlisten zu schaffen Aus demselben Grund war die Falange wegen ihres sozialistischen Einschlags gegenuber den Konservativen und der alten Rechten nutzlich Die carlistische Arbeiterbewegung MOC forderte in einem Entwurf fur das Syndikatsgesetz freie und demokratische Gewerkschaften die carlistische Studentenverbindung griff die staatliche Studentengewerkschaft an Als Francisco Javier I der Thronpratendent der Carlisten 1968 Verstandnis fur baskische und katalanische Autonomiebestrebungen ausserte liess Franco ihn und samtliche Prinzen der II Carlistischen Dynastie ausweisen 173 Der Movimiento behielt seine bedeutende Stellung durch die standische Organisation des Staatswesens durch seine Vertretung in den Cortes Generales sowie durch seinen Einfluss auf das Universitatssystem und auf die Massenmedien Radio und Fernsehen wurden ganzlich die Presse zu einem betrachtlichen Teil von der Staatspartei kontrolliert Dabei stieg die Zahl der Studenten von 1961 bis 1976 von 65 000 auf uber 400 000 174 1969 gaben universitare Unruhen den Anlass zur Aufhebung der Grundrechte Das standestaatliche Modell organische Demokratie genannt wurde im Gesetz uber die Prinzipien des Movimiento Nacional von 1958 festgeschrieben Als organisch wurde das Modell bezeichnet weil es davon ausging dass alle Gruppen von einem gemeinsamen Interesse zusammengehalten wurden Demzufolge wurden alle die sich mit Metall beschaftigten im Metallsyndikat alle in der Landwirtschaft Tatigen im Agrarsyndikat alle Rechtsgelehrten in der Anwaltskammer zusammengefasst Organisationen mit gewerkschaftsahnlichen Funktionen wurden aufgelost Ihr Verbot wurde jedoch nicht luckenlos durchgesetzt da die Hermandades Obrera de Accion Catolica Arbeiterbruderschaften der Katholischen Aktion HOAC weiterhin als Alternative zu den Sindicatos verticales auftraten bis Anfang der 1960er Jahre schliesslich die HOAC Fuhrungsmannschaft auf Druck des Regimes abgesetzt wurde Das Syndikatssystem bestand im Wesentlichen unverandert bis zu Francos Tod wurde allerdings von ab 1967 illegalen Interessenvertretungen wie den Comisiones Obreras CC OO bis fast zur Bedeutungslosigkeit unterwandert Sie stellten eine Art Rate dar und waren zwischen 1958 und 1962 entstanden ab da wurden sie zu festen Institutionen die nicht jeweils wieder aufgelost wurden 175 Wahrend der ersten beiden Jahrzehnte der klerikalistischen Herrschaft Francos war die Kirche eine der wirksamsten Stutzen zumal es im Land kaum Nichtkatholiken gab etwa 2000 Muslime 6000 8000 Juden 31 000 Protestanten 176 1937 war ein von den Bischofen bis auf zwei verfasster Hirtenbrief an alle Bischofe der Welt erschienen in dem der Kampf gegen die Republikaner als Kreuzzug und nationale Bewegung gerechtfertigt wurde Franco versicherte sich dieses Bundesgenossen dadurch dass er seinen Putsch als einen Kampf fur die Christenheit in Gestalt der westlichen Zivilisation und der hispanidad ausgab Dem Katholizismus wurde als einziger Konfession die Abhaltung offentlicher Zeremonien und Kundgebungen ermoglicht Die Kirche war in den Cortes reprasentiert Kleriker waren in politischen Spitzenpositionen vertreten Mit Hilfe der Laienorganisationen war es der Kirche gelungen den Einfluss der Falange zuruckzudrangen Eine fur das Franco Regime bezeichnende Geste war es der Mutter Gottes den Rang eines Ehrengenerals der Armee einzuraumen 177 Mit dem Konkordat von 1953 wurde der Kirche das Bildungs und Erziehungswesen weitgehend ubertragen Hinzu kamen Steuerbefreiungen und eine Entschadigung fur Enteignungen Ferner sollte der Staat fur den Unterhalt der Priester und die Erhaltung der Kirchengebaude aufkommen Die zivilrechtliche Scheidung wurde abgeschafft bis 1979 gab es keine zivilen Trauungen Erst 1967 kam es im Rahmen eines Gesetzes uber die Freiheit des Kultus zu einer Besserstellung der nichtkatholischen Konfessionen die allerdings keine Gleichberechtigung bewirkte Nachdem der Vatikan Franco vergebens aufgefordert hatte auf sein Mitbestimmungsrecht bei der Investitur von Bischofen zu verzichten liess er Bischofssitze vakant und ernannte lediglich Weihbischofe ein Amt bei dessen Besetzung Franco Mitbestimmung laut Konkordat nicht zustand Erst 1979 wurden die meisten Konkordatsbestimmungen gestrichen Ab etwa 1960 verbreitete sich an der Basis eine oppositionelle Haltung Die Kirche ruckte zuerst im Baskenland von der Rolle ab das Regime zu legitimieren Die Regierung nahm Priester ohne Zustimmung ihrer Bischofe fest um sie einem eigenen Gefangnis fur Geistliche bei Zamora zuzufuhren Als Stutzen des Systems sind noch der Grossgrundbesitz und die Finanzkreise zu erwahnen Sie profitierten vor allem in der Autarkiephase nach 1939 und konnten sogar nach Francos Tod ihren Einfluss bewahren Die Grossgrundbesitzer waren die wesentlichen Trager des Klientelsystems caciquismo die das Wahlverhalten der Landbevolkerung kontrollierte Der Diktator dankte es ihnen mit staatlich garantierten Abnahmepreisen Die Banken erhielten von 1936 bis 1962 eine Monopolstellung wobei Franco das Parteiprogramm der Falange von 1934 das die Verstaatlichung der Banken forderte uberging Sieben Grossbanken etablierten sich wahrend die Zahl der Banken durch Ubernahmen und Fusionen um die Halfte schwand Diese Grossbanken wurden auch nach der Bankenreform von 1962 noch lange von wenigen Clans kontrolliert Das Opus Dei wurde als Laienorden von dem Franco Bewunderer Josemaria Escriva gegrundet Als die Autarkiepolitik das Regime an den Rand einer Katastrophe fuhrte berief Franco 1957 ein Technokratenkabinett dessen Schlusselressorts Handel und Finanzen mit Angehorigen des Opus Dei besetzt wurden Bald konnten dessen Mitglieder alle wirtschaftlich bedeutenden Positionen im Kabinett besetzen Dahinter stand dessen Forderer Luis Carrero Blanco der als graue Eminenz des Regimes galt Das Opus Dei ermoglichte es Franco Spanien einem umfassenden Modernisierungsschub auszusetzen ohne dass der Kongregation daran gelegen gewesen ware zugleich eine politische Liberalisierung herbeizufuhren Das spanische Wirtschaftswunder war wesentlich auf ihre Reformen zuruckzufuhren Mit dem Tod Carrero Blancos wurden dem Opus 1973 seine Moglichkeiten zur Einflussnahme auf die Politik weitgehend genommen Die katholisch akademische Laienbewegung Accion Catolica hatte 1931 mit der Accion Nacional spater Accion Popular einen politischen Arm gebildet Ihr Anfuhrer Jose Maria Gil Robles y Quinones nahm sich den Korporativismus des osterreichischen Standestaates unter Engelbert Dollfuss zum Vorbild Mit einigen kleineren Gruppen ahnlicher Ausrichtung bildete die Accion Popular die Confederacion Espanola de Derechas Autonomas CEDA die in der Zweiten Republik fur zwei Jahre zur Regierungspartei wurde Neben dem Opus Dei stellte die Accion Catolica ab 1957 zahlreiche Mitglieder in fuhrenden Positionen Dieser Bewegung war im Konkordat als einziger Laienorganisation das Recht auf Betatigung eingeraumt worden Teile der Bewegung namlich die HOAC entwickelten teils neben teils zusammen mit der illegalen freigewerkschaftlichen Bewegung der Comisiones Obreras Zuge einer Gewerkschaft obwohl dies ausserhalb der Sindicatos verticales verboten war Im Umkreis der HOAC wurde Anfang der 1960er Jahre ferner die illegale unabhangige Gewerkschaft USO Union Sindical Obrera Arbeitergewerkschaftsbund mit einem linkskatholischen Programm gegrundet die sich vorubergehend mit der Gewerkschaftsbewegung der Comisiones Obreras verbundete Bevolkerungsbewegungen in Spanien zwischen 1950 und 1981 von blau zu rot Franco strebte im Sinne einer falangistisch motivierten Wirtschaftspolitik danach Spanien von Einfuhren unabhangig zu machen und im Wesentlichen fur den Bedarf des Landes zu produzieren Ein wichtiges Instrument dieser Politik war der 1941 gegrundete Instituto Nacional de Industria Diese Politik fuhrte abgesehen davon dass Spanien ein Agrarland mit einer international nicht konkurrenzfahigen Wirtschaft blieb zu einer anhaltenden Stagnation bei stetig sinkenden Reallohnen und den Folgeerscheinungen einer Mangelwirtschaft wie Schwarzmarkten hoher Arbeitslosigkeit Nepotismus und Herstellung von Waren minderer Qualitat Um 1957 spitzte sich die Krise zu als die Inflation Hohen erreichte die von Lohnsteigerungen nicht aufgefangen wurden Streiks die sich auch durch dekretierte Lohnerhohungen nicht beschwichtigen liessen und die als Aufstand behandelt wurden brachten die Wirtschaft fast zum Erliegen Die falangistische Wirtschaftspolitik wurde aufgegeben Die neue Politik stand unter dem Schlagwort des desarrollo Entwicklung nicht politische Streiks wurden ab 1965 erlaubt Symbol des Wirtschaftswunders wurde der Seat 600 Spanien trat dem Internationalen Wahrungsfonds der Weltbank und der OECD bei Bis 1974 sank der Anteil Berufstatiger in der Landwirtschaft von 50 auf 28 Dies hing mit einer rapiden Verstadterung zusammen So wuchs die Bevolkerungszahl Madrids in zwei Jahrzehnten von 1 6 auf 3 2 Millionen Spanien ruckte zur zehntgrossten Industrienation auf Ferner wurde es als Touristenziel entdeckt 35 000 Touristen im Jahr 1951 standen 33 Millionen im Jahr 1972 gegenuber 178 Das durchschnittliche Pro Kopf Einkommen stieg zwischen 1960 und 1971 von 315 auf 827 Dollar Hinzu kam dass sich zahlreiche Spanier Anfang der siebziger Jahre waren es eine Million als Gastarbeiter im Ausland verdingten Opposition Bearbeiten Hochburgen des Maquis in SpanienIn den spateren Jahren des Franco Regimes bildeten sich von den traditionellen Parteien und Bewegungen weitgehend unabhangige Gruppen heraus Als eine neue Form der Opposition die nicht allgemeinpolitisch tatig war und von der traditionellen Linken und Teilen der Kirche unterstutzt wurde sind insbesondere die illegalen freien Gewerkschaften anzusehen Neben der HOAC und der USO sind hier besonders die Comisiones Obreras CC OO Arbeiterkommissionen hervorzuheben Sie wurden von 1956 an als das franquistische System gerade durch Streiks und Wirtschaftskrise gelahmt wurde als freie Gewerkschaftsbewegung zu einer der bedeutsamsten oppositionellen Gruppierungen In ihnen verbanden sich Sozialisten Kommunisten und die katholische Arbeiterbewegung Der Franquismus und die nichtkastilischen Gebiete a