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Mertola ist eine Kleinstadt Vila mit 2 504 Einwohnern Stand 19 April 2021 in der Provinz Alentejo im Sudosten Portugals MertolaWappen KarteMertola Portugal BasisdatenRegion AlentejoUnterregion Baixo AlentejoDistrikt BejaConcelho MertolaKoordinaten 37 38 N 7 40 W 37 6388972 7 6621583 Koordinaten 37 38 N 7 40 WEinwohner 2504 Stand 19 April 2021 1 Flache 322 77 km Stand 1 Januar 2010 2 Bevolkerungsdichte 7 8 Einwohner pro km Kreis MertolaFlagge KarteEinwohner 6206 Stand 19 April 2021 3 Flache 1 292 87 km Stand 1 Januar 2010 2 Bevolkerungsdichte 4 8 Einwohner pro km Anzahl der Gemeinden 7VerwaltungAdresse der Verwaltung Camara Municipal de MertolaPraca Luis de Camoes 7750 329 MertolaWebsite www cm mertola pt Vorlage Infobox Municipio Wartung Verwaltungname ist leerVorlage Infobox Municipio Wartung Verwaltungadresse ist leerVorlage Infobox Municipio Wartung Kreisrat ist leer Mertola Ortsansicht mit Rio Guadiana Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Klima 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Keltiberer Phonizier 2 3 Romer 2 4 Alanen Sueben Westgoten 2 5 Die Umayyaden 2 6 Muslimische Kleinreiche und Almohaden 2 7 Portugal 3 Sehenswurdigkeiten 4 Verwaltung 4 1 Kreis 4 2 Bevolkerungsentwicklung 4 3 Kommunaler Feiertag 4 4 Partnerstadte 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenLage und Klima BearbeitenMertola liegt in einer Hohe von ca 80 bis 120 m in der waldreichen zerklufteten Felslandschaft des ostlichen Alentejo auf einer Felsnase uber der Mundung des Rio Oeiras in den Rio Guadiana Die Stadt Beja ist knapp 53 km Fahrtstrecke in nordwestlicher Richtung entfernt bis zur Atlantikkuste bei Vila Real de Santo Antonio sind es ca 68 km Das Klima ist gemassigt bis warm Regen ca 500 mm Jahr fallt uberwiegend im Winterhalbjahr 4 Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Region um Mertola weist eine Reihe von Menhiren auf wie die Menires de Lavajo und im Vale das Antas deren Errichtung auf etwa 3000 v Chr datiert wird 5 An der Strasse zur Mina de Sao Domingos 3 km vom Ort entfernt fanden sich Spuren der Kupferverarbeitung aus dem 3 Viertel des 3 vorchristlichen Jahrtausends Zwar vermutet man auch eine Siedlung aus dieser Zeit auf dem Stadtgebiet doch fanden sich bisher mangels entsprechender Forschungen keine weiteren Spuren Keltiberer Phonizier Bearbeiten Die in der Umgebung lebenden Kelten durften dem Stamm der Cunii angehort haben wie sie in den lateinischen Quellen heissen und die schon Herodot als Cynesii nannte die bei ihm allerdings keine Kelten waren und die im aussersten Westen Europas lebten II 33 6 Sie benutzten fur ihre Grabsteine ein semitisches Alphabet Wahrscheinlich lebten sie bereits im 9 Jahrhundert v Chr am Rio Guadiana 7 Doch fur die Bronzezeit sind die Hinweise auf Besiedlung des Stadtgebiets eher vage gesichert ist sie erst fur den Anfang der Eisenzeit Erst als vor 750 v Chr Phonizier in die Region kamen entstand eine Handelsdynamik die einen geschutzten Hafen und eine Sicherung der Handelswaren notwendig machte Dementsprechend war die geschutzte Lage uber dem Guadiana die die Verschiffung von Gold Silber und Zinn vor allem aber von Kupfer gestattete von grosster Bedeutung Ob aber das Konigreich von Tartessos eine ahnliche oder noch grossere Rolle bei diesem Prozess gespielt hat ist unklar Eine Nekropole aus dem 7 bis 5 Jahrhundert v Chr befand sich dort wo sich heute der Rossio do Carmo unterhalb der Stadtfestung befindet Ob letztlich die Cunii die Stadt grundeten oder Phonizier ist ungeklart wobei die Annahme einer phonizischen Grundung nur auf dem Namen Myrtilis beruht Griechischer Einfluss der sich vielfach zeigen lasst wurde durch die Handler als Intermediare eingetragen Die altesten archaologischen Spuren einer Stadtmauer fanden sich unter der Casa do Pardal und stammen aus dem 5 Jahrhundert v Chr dort fand sich auch die alteste phonizische Amphore der Stadt Die alteste schriftliche Quelle meint nur lakonisch Myrtilis sei ein oppidum antiquum et praeclarum Ptolemaios 2 Jahrhundert v Chr ein altes und bedeutendes Oppidum Neben keltischen und iberischen Gruppen lebten die Turdetaner um Mertola das eine ihrer Stadte in der Algarve war ebenso wie folgt man Ptolemaios Balsa Ossonoba Pax Iulia Salacia und Caetobriga An der Mundung der Guadiana sassen die Baesuri die den Zwischenhandel Richtung Kuste kontrollierten Die Annahme Mertola habe spater zu Karthago gehort basiert nur auf der Tatsache dass der karthagische Name fur die Guadiana uberliefert ist namlich Hanas Erst wahrend des ersten punischen Krieges 264 241 v Chr versuchten die Karthager ihren Einflussbereich auf die gesamte iberische Halbinsel auszudehnen Romer Bearbeiten Die Romer nannten den Ort Iulia Myrtilis unter Augustus wurde er zum Municipium erhoben Sie nutzten ihn zur Verschiffung der Erze die sie in den Minen der Region forderten Dabei folgte der offenbar leichten Eroberung gegen geringen keltischen Widerstand ein langer Krieg mit den Lusitanern der im Kern von 155 bis 138 v Chr dauerte Erste Angriffe auf die mit den Romern verbundenen Stadte hatten bereits 194 oder 193 v Chr begonnen Damit wurde das sowieso stark befestigte Mertola zu einer der Ausgangsbasen fur militarische Operationen der Romer Eine Mauer aus der fruhen Kaiserzeit wird seit 2000 partiell ausgegraben und dokumentiert Sie durfte etwa 4 km lang gewesen sein und war 5 m hoch wahrscheinlich wies sie vier Turme auf Eines der monumentalen Portale war der Cerro do Furadouro ein zweiter der Cerro do Benfica sie stammten bereits aus dem 4 Jahrhundert v Chr wurden aber umgebaut Dabei war die doppelte Steinmauer mit Erde und unregelmassigen Steinen verfullt Diese Umbautatigkeit liess in der spaten Kaiserzeit nach und Hauser wurden unmittelbar an die Stadtmauer gebaut L Appuleius Decianus liess in Mertola Munzen pragen 83 82 v Chr was vermutlich mit den Kampfen zwischen Quintus Sertorius der eine starke Machtbasis im Suden besass und Pompeius bzw Metellus zusammenhing bis 72 v Chr Zu offenen Kampfen kam es erst wieder im 2 Jahrhundert als die Mauri im Jahr 171 in die romische Provinz Baetica einfielen Ein in Mertola aufgefundener Stein steht mit den Kampfen unter Marc Aurel in Zusammenhang ebenso wie Funde aus Pax Iulia Beja und Ammaia zur Zeit des Lucius Verus 8 Mit der zunehmenden Unsicherheit durfte der massive Ausbau der Stadtmauer in Zusammenhang stehen dessen Verlauf in der spaten Kaiserzeit etwa dem heutigen entsprach Ab 400 wurden die Befestigungsanlagen mehrfach verstarkt und ausgebessert Hinzu kamen Regenwasserreservoirs Ajibe in Form unterirdischer Zisternen Um die Metallgewinnung trotz der zunehmenden Unsicherheit zu schutzen entstanden um die Munizipien Castro Verde Almodovar Mertola und Alcoutim mindestens 20 Festungen oder befestigte Orte die das flache Land deckten 9 Kolonen die ublicherweise den Landbau betrieben gab es offenbar nicht Ein procurator aus der Zentralstadt Merida uberwachte den Abbau des Kupfers Fur die Minen von Aljustrel war Mertola hochstwahrscheinlich der einzige Ausfuhrhafen Eine Strasse verband Mertola mit der Hauptstadt des conventus mit Beja Pax Iulia Abschnitte zweier Strassen sind um Mertola wieder sichtbar gemacht worden Die Wasserversorgung erfolgte uber ein unterirdisches Kanalsystem das seine Ausgangspunkte an zwei Brunnen ausserhalb der Stadtmauer nahm Wahrscheinlich war dieses Versorgungssystem bis in das 16 Jahrhundert in Gebrauch vgl Wasserkunst von Mertola Trotz der schon unter Caesar angenommenen fortgeschrittenen Romanisierung lassen Inschriften ein Fortleben vorromischer Kultur erkennen So war eine Inschrift der Dea Sancta geweiht womit wohl die keltische Gottin Ataegina gemeint war Auch entwickelte Mertola eine weit ausgreifende Anziehungskraft die zahlreiche Kolonen Freigelassene aber auch fahrendes Volk in die Stadt brachte So kam etwa ein Firmidius Peregrinus aus Utica in Africa andere kamen aus Italien oder Griechenland Umgekehrt ging der in Mertola geborene Messius Fructusa Mitte des 2 Jahrhunderts nach Tunesien Uberraschend war ein Fund von Munzen aus Jerusalem die moglicherweise auf die Anwesenheit von Juden hinweisen Die Munzen stammen aus den Jahren 6 bis 66 n Chr 10 Weitere Schatzfunde im Umfang von etwa 8000 und 4000 Denaren sowie 690 Numismata kommen hinzu Als 1982 das Rathaus die Camara Municipal Opfer eines Brandes wurde blieb nur die Fassade bestehen Unter der Schicht des 16 Jahrhunderts fand sich ab 1984 ein romisches Haus das Umbauspuren aus dem 3 und 4 Jahrhundert aufwies Zudem fanden sich 2002 bis 2004 Raumlichkeiten die zum Wohnen aber auch als Gasthauser tabernae genutzt wurden was sich mit der Nahe zum Hafen erklaren lasst Die Funde beherbergt mittlerweile das eigens gegrundete Romische Museum von Mertola Etwa 500 m ausserhalb der Stadt fand sich eine romische Nekropole die im Kern vom 2 bis 5 Jahrhundert in Gebrauch war Eine weitere Nekropole fand sich jenseits des Rossio do Carmo Die Toten wurden ost westwarts in offenen Grabern beigesetzt die Bedeckung erfolgte durch Glimmer Tegulae oder einfach Erde Nur ein Grab ein Kindergrab wies Goldschmuck auf die ubrigen Keramik Seine Goldkette wies ein Chrismon mit Alpha und Omega auf Die Manner waren etwa 1 60 m gross die Frauen meist zwischen 1 42 m und 1 52 m was dem iberischen Durchschnitt entsprach Wahrend die Zahne der romischen Graber durch starken getreidebedingten Verschleiss gekennzeichnet waren stach bei den spateren muslimischen Grabern hervor dass die Menschen eher von Karies betroffen waren was auf eine Reduzierung des grob gemahlenen Getreides und einen Anstieg der Sussspeisen hindeutet Alanen Sueben Westgoten Bearbeiten Um 411 erschienen Alanen und Vandalen im Suden Portugals die Region um Mertola wurde von Alanen besetzt Diese beiden Volker verliessen die iberische Halbinsel jedoch bereits 428 um Nordafrika zu erobern Ihnen folgten um 430 die Sueben die ab 438 die Baetica angriffen und um 440 Mertola eroberten Dort empfing ihr Konig einen kaiserlichen Gesandten der Suden der iberischen Halbinsel blieb wohl bis 458 in suebischer Hand doch unterlagen sie gegen die Westgoten Diese besetzten 473 Sevilla und durften zwischen 466 und 474 auch Mertola erobert haben die Sueben zogen sich dauerhaft in den Nordwesten der iberischen Halbinsel zuruck Moglicherweise war die Stadt Zentrum mehrerer Rebellionen im Rahmen des Tolosanischen Reiches Die Stadt wurde von einer Handelsmetropole zu einem kirchlichen und militarischen Zentrum der Region die zudem rudimentare Verwaltungsstrukturen beibehielt Nur wenige Quellen berichten zur Zeit der Volkerwanderung Unter diesen sind die Chronik des Hydatius von Aquae Flaviae Dort taucht die Lokativform des Stadtnamens als Martyli auf was von den Arabern moglicherweise als Mertola weiterentwickelt wurde Griechische Grabsteine des 6 und 7 Jahrhunderts gehen wohl auf die Anwesenheit byzantinischer Handler zuruck Byzanz besetzte ab 554 bis etwa 615 nur den Suden der iberischen Halbinsel jedoch wahrscheinlich ohne weiter nach Westen ausgreifen zu konnen Andererseits nahmen von 589 bis 634 keine Gesandten der Stadt an westgotischen Konzilien teil was ein Hinweis auf byzantinischen Einfluss sein konnte Deutlich erkennbar ist die relative okonomische Isolation da der Handel uber die Guadiana mit dem Mittelmeerraum erheblich schwieriger geworden war So war man sowohl wirtschaftlich als auch kulturell starker auf sich gestellt Andererseits pragten Kirchen und Eremitagen die Stadt und ihre Umgebung zunehmend So entstand etwa im Umkreis von 12 km eine Reihe von Einsiedeleien wie die Nossa Senhora do Amparo Dort fanden sich Bruchstucke eines Altars aus dem 7 Jahrhundert Eine weitere bestand bei S Bartolomeu de Via Gloria mit Uberresten aus dem 4 bis 8 Jahrhundert dann bei S Barao wohl 3 bis 7 Jahrhundert das heutige Bauwerk stammt aus dem 18 Jahrhundert Bei Mosteiro fand sich eine Einsiedelei die moglicherweise auf die Uberreste eines romischen Hauses zuruckgeht Sicherlich nutzten die Bauern und Hirten die verfallenden romischen villae so lange wie moglich Zahlreiche Bruchstucke von Hausern aus dieser Zeit finden sich an Kirchen aber auch in der Burg Die Umayyaden Bearbeiten Die als Mauren bezeichneten Araber und Berber unter Fuhrung der Umayyaden die zwischen 661 und 750 das arabische Grossreich fuhrten und die zwischen 712 und 714 die Region eroberten umgaben die Stadt die nun Martulah hiess mit einer neuen Mauer Dazu errichteten sie die funfschiffige Moschee unterhalb der Burg die nach der Reconquista 1238 zur Ingreja de Nossa Senhora da Assuncao wurde und damit als einzige Mesquita in Portugal vollstandig erhalten blieb Die maurische Festung Castelo dos Mouros wurde erst 1233 uberwunden Offenbar ist es zu einem starken Zuzug von Menschen aus den sudmediterranen Gebieten gekommen der sich noch heute genetisch fassen lasst 11 Im Jahr 756 floh einer der Umayyaden vor den Abbasiden die sie 750 gesturzt hatten nach Westen und grundete ein eigenstandiges Reich Bis 760 gelang es Abd ar Rahman I das gesamte muslimische Gebiet auf der Iberischen Halbinsel zu erobern Die von ihm gegrundete Dynastie herrschte bis 929 als Emire danach bis 1031 als Kalifen Dabei erfasste die Islamisierung der bis dahin christlichen Bevolkerungsteile zunachst die Fuhrungsgruppen die Vermogen und Karriere zuallererst dem Hof zu verdanken hatten Dann folgten die Stadte die nun starker von muslimischer Architektur und Wirtschaft gepragt wurden Die landlichen Gebiete hingegen wurden erst sehr spat vielfach erst im 12 Jahrhundert starker davon erfasst Viele afrikanische und nahostliche Techniken und Produkte wurden auch nach Mertola ubertragen wo sich Feigen und Datteln einburgerten Hausschweine verschwanden und stattdessen mehr Ziegen und Schafe gehalten wurden Dies veranderte wiederum die Landschaft um Mertola Muslimische Kleinreiche und Almohaden Bearbeiten Gegen Ende des 10 Jahrhunderts erhielt der Regionalismus gegenuber dem Zentralismus der Umayyaden starken Auftrieb Zwischen 1009 und 1031 nahm der Widerstand der Regionen unter Fuhrung lokal verankerter Familien aber auch am Hof in Cordoba stark zu Huelva Saltes und Badajoz machten sich 1013 selbststandig 1014 folgte Silves 1016 17 Shantmariyya al Garb Faro Im Jahr 1020 machte sich Mertola unter Fuhrung von Ibn Tayfur ebenfalls unabhangig der die Bani Tayfur die in Mertola machtigste Familie fuhrte Einer von ihnen wurde 1030 in Sevilla hingerichtet Nach dem endgultigen Sturz des Kalifats von Cordoba im Jahr 1031 entstanden zahlreiche Teilherrschaften die Taifa Konigreiche Zunachst wurden die Aufstandischen meist nicht in der Region verankerte berberische Familien von lokal dominierenden meist arabischen Familien abgelost die ihre Vorherrschaft uber mehrere Generationen bereits unter den Umayyaden etabliert hatten Auch Mertola unterstand einem solchen Kleinherrscher den Aftasiden bis 1033 bzw 1044 bis es 1051 an das Konigreich Sevilla fiel Nur wenige der Taifas pragten eigene Munzen imitierten aber sowohl das Hofzeremoniell als auch seine Kunstforderung Im Jahr 1086 gelang den aus Westafrika kommenden Almoraviden ein entscheidender Sieg der ihnen die iberische Halbinsel offnete 1090 begann die Eroberung 1091 fiel Sevilla Die Almoraviden brachten neue Familien in die Reihen der herrschenden Clans doch regte sich bald Widerstand 1144 begann die zweite Taifa Periode als ihr Reich zerfiel Abu l Qasim Ahmad ibn al Husayn ibn Qasi kurz Ibn Qasi ein Gegner der Almoraviden und ein Mann der sich als Mahdi sah und der dem Sufismus anhing beherrschte die Stadt von 1144 bis 1150 Mit der Eroberung durch die Almohaden die den Maghreb erobert hatten und ihn unterstutzten wurde Mertola 1146 abermals Bestandteil eines Grossreichs mit engen Kontakten zu Nordafrika Die Almohaden unterstutzten jedoch als er versuchte sie mit Hilfe des Konigs von Portugal zu vertreiben einen Aufstand durch den er in Silves ums Leben kam Damit war die kurze religiose Erweckungsphase von el Andalus beendet 1157 mussten sich auch Mertola und Tavira unterwerfen Im Jahr 1184 scheiterte der Angriff auf Lissabon was das portugiesische Konigreich zum Gegenschlag nutzte 1189 wurde Silves erobert das jedoch 1191 wieder an die Almohaden kam Nach ihrem Sieg bei Alarcos im Jahr 1195 fiel auch das Guadianatal wieder an sie Mertola bildete nunmehr beinahe die nordliche Grenze des Almohadenreichs Aus dieser Epoche stammt die Moschee in der Stadt Auffallig ist dass vor allem die Glasproduktion sowohl monochrome als auch polychrome Stucke einen uberaus starken Aufschwung nahm Die Rohmaterialien mussten dabei von jenseits des stadtischen Territoriums beschafft werden also regelmassig im Umkreis von 100 Kilometern Wenn es die politischen Verhaltnisse zuliessen verkauften Handler aus Mertola in den gesamten Mittelmeerraum und sie reisten nach Cartagena und Mallorca Pisa und Kairuan Aus bescheidenen Dimensionen im 10 Jahrhundert erwachsen erreichte dieser Handel im 11 Jahrhundert seinen Hohepunkt 1238 gelang den christlichen Portugiesen die endgultige Eroberung womit die Handelsstadt von ihren Markten in der islamischen Welt weitgehend abgeschnitten wurde Portugal Bearbeiten nbsp Burg castelo und Stadtmauern von MertolaIm Jahr 1238 beendete Konig Sancho II mehr als 500 Jahre muslimischer Herrschaft Er ubergab den Ort an den Ritterorden der Jakobsritter 1254 erhielt die Stadt durch eine Carta de Foral eine Art Stadtrecht mit begrenzter administrativer Selbststandigkeit 1292 erhielt Mertola auf Anweisung von Dom Pedro Fernandez Mata des Grossmeisters des Santiagoordens den machtigen Turm Torre de Menagem Der Sitz des Ordens blieb bis 1316 in Mertola Da seit 1238 der Fernhandel mit Nordafrika abgerissen war ging die Einwohnerzahl zuruck der Ort verlor seine Bedeutung als Handelszentrum Eine kurzzeitige Blute des Handels brachte die Eroberung nordafrikanischer Stadte durch Portugal mit sich da Mertola von der Belieferung mit Rohmaterial fur Waffen und mit Weizen profitieren konnte Im Jahr 1512 erhielt die Stadt nochmals von Konig eine foral Mit der Verlagerung der Handelswege zum Tejo verlor Mertola endgultig ab dem 16 Jahrhundert seine einstige Bedeutung Die Region wurde bis in das 20 Jahrhundert von feudalen Agrarverhaltnissen bestimmt Kupferfunde bei der Mina de Sao Domingos brachten eine kurze Industrialisierungsphase die jedoch mit der Schliessung der Mine im Jahr 1965 abrupt endete Archaologische Funde in den Achtzigerjahren etwa romische Funde unter dem Rathaus und ein wachsendes Interesse an islamischer Kultur verschafften Mertola ein neues wirtschaftliches Standbein den Tourismus Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Mertola mit der Brucke uber den Rio Guadiana im Hintergrund Im Vordergrund befindet sich die Mariaverkundungskirche Igreja de Nossa Senhora da Anunciacao ursprunglich eine Moschee Mertola liegt heute mitten im 1995 gegrundeten Parque Natural do Vale do Guadiana der sowohl die okologischen Schatze wie etwa den Pardelluchs oder den Habichtsadler schutzen soll als auch die archaologischen Ausloser der Entwicklung zum Schutzgebiet waren die archaologischen Forschungen 1983 begann der Archaologe und Historiker Claudio Torres im 50 km sudlich von Beja gelegenen Ort Campo Archeologico mit Grabungen die mit einer starken Wiederbelebung des in romischer und maurischer Zeit bedeutenden und dann jahrhundertelang vernachlassigten Ortes Mertola endeten Die durch die Grabungen im Stadtgebiet zu Tage geforderten romischen und maurischen Funde darunter die Grabplatte der Fortunata von 565 werden in zwei kleinen Museen prasentiert 40 000 Touristen besuchen jahrlich den Ort mit seinen roten Ziegeldachern und weissen Mauern alte Handwerkskunst wurde wiederbelebt Werkstatt Museen entstanden z B in der Rua de Ingreja die Cooperativa de Tecelagern wo Decken und Tischdecken in traditioneller Weise gefertigt werden Die Schmuckwerkstatt am Largo da Misericordia stellt Arbeiten aus Edelmetall und Keramik her die von den maurischen Funden inspiriert wurden Auf dem Largo da Camara kann man die Ausgrabungen aus romischer Zeit besichtigen wobei es sich um die Reste einer Wohnanlage handelt die bei Umbauarbeiten am Rathaus entdeckt wurden In mehreren Wohnhausern des Ortes finden sich wiederverwendete Steine und Saulenbruchstucke aus romischer Zeit Spolien Die Wasserkunst von Mertola ein Wasserhebewerk aus maurischer Zeit ist als Ruine erhalten Die Hauptkirche der Stadt Igreja Matriz erhebt sich an der Stelle einer im 16 Jahrhundert zerstorten Moschee Die im 13 Jahrhundert anstelle einer maurischen Festung errichtete Burg castelo uberragt die Stadt UmgebungIm Tourismusburo am Largo Vasco da Gama erhalt man nahere Informationen uber ein stadtisches Boot mit dem man auf dem Rio Guadiana dem Grenzfluss Portugals zu Spanien bis nach Alcoutim gelangen kann Ca 25 km nordlich von Mertola hat der Rio Guadiana sich ein zerkluftetes Bett in den Fels geschnitten Bei Pulo do Lobo Wolfssprung bildet er einen Wasserfall Verwaltung Bearbeiten nbsp Stadtwappen mit Santiago RitterKreis Bearbeiten Mertola ist Sitz eines gleichnamigen Kreises der im Osten an Spanien grenzt Die Nachbarkreise sind im Uhrzeigersinn im Norden beginnend Beja Serpa Alcoutim Almodovar sowie Castro Verde Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden die Gemeinden Freguesias Sao Miguel do Pinheiro Sao Pedro de Solis und Sao Sebastiao dos Carros zur neuen Gemeinde Uniao das Freguesias de Sao Miguel do Pinheiro Sao Pedro de Solis e Sao Sebastiao dos Carros zusammengefasst Der Kreis besteht seither aus den folgenden sieben Gemeinden 12 nbsp Kreis MertolaGemeinde Einwohner 2021 Flachekm DichteEinw km LAU CodeAlcaria Ruiva 630 216 67 3 020901Corte do Pinto 735 71 46 10 020902Espirito Santo 329 135 92 2 020903Mertola 2 504 322 77 8 020904Santana de Cambas 750 166 72 4 020905Sao Joao dos Caldeireiros 442 103 95 4 020906Sao Miguel do Pinheiro Sao Pedro de Solis e Sao Sebastiao dos Carros 816 275 38 3 020910Kreis Mertola 6 206 1 292 87 5 0209Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Einwohnerzahl im Kreis Mertola 1801 2011 1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 20119617 10 757 18 910 26 310 26 026 11 693 9805 8712 7274Kommunaler Feiertag Bearbeiten 24 JuniPartnerstadte Bearbeiten Mosambik nbsp Mosambik Monapo Provinz Nampula Marokko nbsp Marokko Chefchaouen 13 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenBrissos de Evora 312 heiliggesprochener Martyrer vermutlich zweiter Bischof des Bistums Evora Pedro Mascarenhas ca 1484 1555 Seefahrer Entdecker und Diplomat Antonio Raposo Tavares 1598 1658 brasilianischer Bandeirante in Sao Paulo Zacarias Jose Guerreiro 1859 1918 Politiker 1910 11 Gouverneur von Faro Aureliano de Mira Fernandes 1884 1958 Mathematiker Jose Sebastiao e Silva 1914 1972 Mathematiker Artur de Vasconcelos Sobral 1930 2016 Lyriker Fernando Venancio 1944 Schriftsteller nbsp Pedro Mascarenhas Bild in Faria e Sousas Buch Asia Portuguesa von 1674 nbsp Statue des Antonio Raposo Tavares vor dem Museu Paulista in Sao Paulo nbsp Aureliano de Mira Fernandes nbsp Fernando VenancioLiteratur BearbeitenVirgilio Lopes Santiago Macias Mertola na antiguitade tardia in Jose Maria Gurt Esparraguera Albert Ribera i Lacomba Hrsg VI Reunio d Arqueologia Cristiana Hispanica les ciutats tardoantigues d Hispania cristianitzacio i topografia Valencia 8 9 i 10 de maig de 2003 2005 S 449 464 ISBN 84 7283 826 9 Susanna Gomez Martinez La ceramica islamica de Mertola Produccion y comercio Diss Madrid 2004 Susanna Gomez Martinez New Perspectives in the Study of Al Andalus Ceramics Mertola Portugal and the Mediterranean Maritime Routes in the Islamic Period in Al Masaq Islam and the Medieval Mediterranean 21 1 2009 59 82 doi 10 1080 09503110802704437 Susana Gomez Martinez Ligia Rafael Santiago Macias Habitat e utensilios na Mertola almoada 2010 online Susana Gomez Martinez Virgilio Lopes Claudio Torres Maria de Fatima Palma Santiago Macias Mertola Islamica A madina e o arrabalde XELB 9 2010 6o Encontro de Arqueologia do Algarve S 407 429 Thomas G Schattner Hrsg Archaologischer Wegweiser durch Portugal Kulturgeschichte der Antiken Welt Bd 74 Philipp von Zabern Mainz 1998 ISBN 3 8053 2313 1 S 191Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mertola Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte der Freguesia Mertola beim Instituto Geografico do ExercitoAnmerkungen Bearbeiten www ine pt Indikator Resident population by Place of residence and Sex Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatistica a b Ubersicht uber Code Zuordnungen von Freguesias auf epp eurostat ec europa eu www ine pt Indikator Resident population by Place of residence and Sex Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatistica Mertola Klimatabellen Susanna Gomez Martinez La ceramica islamica de Mertola Produccion y comercio Diss Madrid 2004 S 32 Herodot II 33 in englischer Ubersetzung Jorge de Alarcao O Dominio Romano em Portugal Publicacoes Europa America 1988 S 13 Jorge de Alarcao O dominio romano em Portugal Publicacoes Europa America 1988 S 29 f In einer Inschrift danken die Anwohner einem Berilo procurator et rationalium vicarius S 130 Am besten erforscht ist Manuel Galo etwa 25 km sudlich von Mertola Rui M S Centeno J M Valladares Souto Deposito de moedas da Judeia achado em Mertola in Nvmmvs 2a serie XVI XX 1993 1997 197 203 hier S 200 L Pereira A C Moralesb A Goiosa R Duartea C Rodriguesb P Endicottd A Alonsoe P Martine C Torres und A Amorim The Islamization of Iberian Peninsula A demographic shift or a cultural change Search for an answer using extant and ancient DNA from Mertola Southeast Portugal in Progress in Forensic Genetics 11 Proceedings of the 21st International ISFG Congress held in Ponta Delgada The Azores Portugal between 13 and 16 September 2005 International Congress Series 1288 April 2006 S 828 830 Veroffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diario da Republica vom 28 Januar 2013 abgerufen am 16 Marz 2014 www anmp pt abgerufen am 5 Januar 2013Municipios im Distrikt Beja Aljustrel Almodovar Alvito Barrancos Beja Castro Verde Cuba Ferreira do Alentejo Mertola Moura Odemira Ourique Serpa VidigueiraFreguesias im Concelho Mertola Alcaria Ruiva Corte do Pinto Espirito Santo Mertola Santana de Cambas Sao Joao dos Caldeireiros Sao Miguel do Pinheiro Sao Pedro de Solis e Sao Sebastiao dos Carros Normdaten Geografikum GND 4363282 8 lobid OGND AKS LCCN n84034057 VIAF 164159285 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mertola amp oldid 236312651