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Tartessos altgriechisch Tarthssos war nach antiker Uberlieferung ein Konigreich bzw eine Hafenstadt an der Sudkuste der Iberischen Halbinsel an der Mundung des Guadalquivir westlich der Strasse von Gibraltar Tartessos Lage und AusbreitungGoldschatz von El Carambolo um 800 600 v Chr Keramik aus der tartessianischen Epoche um 850 550 v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferung 2 Lage 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUberlieferung BearbeitenDie Stadt war in der Antike fur ihren sagenhaften Metallreichtum bekannt Der Reichtum an Silber machte Tartessos zu einer Art Eldorado des Altertums Der sagenhafte Konig Arganthonios soll seinen Freunden den von den Persern bedrohten Phokaiern neue Mauern fur ihre Heimatstadt geschenkt haben berichtet Herodot 1 Es gibt Theorien die Tartessos mit Scheria dem sagenhaften reichen Land der Phaiaken aus Homers Odyssee verbinden 2 Auch eine Gleichsetzung mit dem von Platon beschriebenen Atlantis ist zumeist von popularwissenschaftlicher Seite erwogen worden Ausserdem wird angenommen dass der an mehreren Stellen des Alten Testaments erwahnte Ort Tarschisch hebraisch ת ר ש יש mit Tartessos identisch ist Lage BearbeitenVon den antiken Autoren wurde Tartessos nicht oder nur ungefahr verortet In der modernen Geschichtsschreibung wird die endbronzezeitliche und fruheisenzeitliche Kultur Sudspaniens zwischen dem Fluss Guadiana im Westen und Cabo de la Nao im Osten und der Sierra Morena im Norden als tartessisch bezeichnet Das Kerngebiet lag im unteren Guadalquivir Tal Die Entwicklung dieser Kultur ist von ostmediterranem Einfluss dem Handel mit Phoniziern hauptsachlich aus Tyros der ab dem 9 Jahrhundert v Chr nachweisbar ist gepragt Urbane Zuge d h strukturierte und befestigte Siedlungen zeigten sich im 8 Jahrhundert Im 6 bzw fruhen 5 Jahrhundert v Chr bricht die Kultur ab moglicherweise wurde sie von den Karthagern zerstort die nach der Annexion des phonizischen Mutterlandes durch die Perser 539 v Chr die phonizische Kolonie Gadir heute Cadiz auf den drei Inseln vor der Guadalete Mundung ubernommen hatten Einige Quellen berichten dass Gadir schon 1103 v Chr von Sidoniern gegrundet wurde Der deutsche Archaologe Adolf Schulten grub zwischen 1905 und 1911 nach Tartessos fand dabei aber nur die Ruinen einer eigenstandigen Vorgangerkultur aus dem 26 bis 13 Jahrhundert v Chr Nach Durchsicht der vorherigen Ergebnisse verortete Jose Maria Luzon Nogue als Erster Tartessos beim heutigen Huelva an der Mundung des Odiel Rio Tinto 3 Mit dem Fund eines Goldschatzes bei El Carambolo im September 1958 drei Kilometer westlich von Sevilla 4 sowie bei La Joya Huelva 5 verlagerte sich die archaologische und philologische Spurensuche zur tartessischen Kultur in das fruheisenzeitliche westliche Andalusien in die Extremadura und ins sudliche Portugal von der Algarve bis zum Vinalopo Fluss von Alicante 6 Bei Ausgrabungen im Zentrum von Huelva wurden reich bemalte Scherben mit griechischen Motiven gefunden die der ersten Halfte des 6 Jahrhunderts entstammen Die grossen Mengen an importierten kunsthandwerklichen Gutern deuten darauf hin dass das heutige Huelva ein bedeutendes tartessisches Zentrum war Bei Medellin am Rio Guadiana wurde eine bedeutende Nekropole entdeckt Siehe auch BearbeitenTartessische Sprache Sudwest Schrift Tartessische Schrift Tarsis Lokalisierungshypothesen zu Atlantis Schatzfund von AlisedaLiteratur BearbeitenMichael Blech Tartessos In Michael Blech u a Hispania antiqua Denkmaler der Fruhzeit Philipp von Zabern Mainz 2001 ISBN 3 8053 2804 4 S 305 348 Michael Blech Pedro Barcelo Tartessos In Der Neue Pauly DNP Band 12 1 Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01482 7 Sp 39 40 George Bonsor Tartesse Reprint 2018 Sebastian Celestino Carolina Lopez Ruiz Tartessos and the Phoenicians in Iberia Oxford University Press 2016 ISBN 978 0 19 165337 7 Jose Chocomeli En busca de Tartessos Valencia 1940 Fernando Gonzalez de Canales Cerisola Tarshish Tartessos the Emporium Reached by Kolaios of Samos CIPOA Cahiers de l Institut du Proche Orient Ancien du College de France 2 2014 S 559 576 online Version Michael Koch Tarschisch und Hispanien Madrider Forschungen 14 Berlin 1984 Adolf Schulten Tartessos Hamburg 1922 2 uberarbeitete Auflage dto 1952Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tartessos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tartessos Uberlieferung Lage etc Fotos Infos Tartessos Lage und Geschichte Infos Tartessos und Atlantis Fotos InfosEinzelnachweise Bearbeiten Herodot Historien 1 163 z B Richard Hennig Neue Erkenntnisse zur Geographie Homers Rheinischen Museum fur Altphilologie N F Band 75 1926 S 280ff Luzon Tartessos y la ria de Huelva In Zephyrus Band 13 1962 S 97 104 J M Carriazo El tesoro y las primeras excavaciones en El Carambolo Camas Sevilla Excavaciones Arqueologicas en Espana 1970 J P Garrido Excavaciones en la necropolis de La Joya E A E 1970 Die Ergebnisse archaologischer Forschungsergebnisse werden zusammengefasst durch Javier G Chamorro Survey of Archaeological Research on Tartessos In American Journal of Archaeology Band 91 Nr 2 1987 S 197 232 Normdaten Geografikum GND 4105780 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tartessos amp oldid 216448527