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Richard Hennig vollstandiger Name Richard Carl Gustav Hennig geboren am 12 Januar 1874 in Berlin gestorben am 22 Dezember 1951 in Dusseldorf war ein deutscher Verkehrswissenschaftler und Historischer Geograph Richard Hennig war der Sohn des Kaufmanns Arthur Hennig 1846 1892 und dessen Frau Luise Wiebcke geborene Schmaedicke 1853 1928 Der Geologe und Palaontologe Edwin Hennig war sein jungerer Bruder Nach dem Abitur studierte Richard Hennig an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Meteorologie daneben Geschichte und Psychologie Bereits seit 1896 Assistent am Meteorologischen Institut in Berlin wurde er 1897 bei Wilhelm von Bezold mit einer Dissertation Untersuchungen uber die Sturmfluten der Nordsee promoviert Im selben Jahr war er fur die Beobachtungen in der Wetterstation auf dem Brocken verantwortlich Von 1899 bis 1908 im Kabelvertrieb fur Siemens und Halske beschaftigt lebte Richard Hennig ab 1909 das Leben eines Privatgelehrten und widmete sich Studien zu Verkehrsgeographie geschichte und politik Ab 1911 gab er die von ihm gegrundete Zeitschrift Weltverkehr Zeitschrift fur Weltverkehrswissenschaft und Weltverkehrspolitik heraus Im Ersten Weltkrieg wurde er als Marine Meteorologe anfangs in der Marine Landfliegerabteilung Flugplatz Johannisthal 1916 18 im Marine Wetterdienst in Liepaja eingesetzt wo er mit dem Meteorologen Otto Freybe zusammenarbeitete 1 Aus den Erfahrungen heraus entstand 1921 sein Buch Praktische Wetterregeln fur jedermann als fruhes Lehrwerk fur die Flugmeteorologie Nach Kriegsende erfolgte 1919 der Ruf auf den Lehrstuhl fur Verkehrsgeographie an der Hochschule fur Verkehr in Dusseldorf an der er bis zu seiner Emeritierung 1939 lehrte Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus vertrat Hennig offen eine gegenuber der Arbeitsgemeinschaft fur Geopolitik die der NSDAP nahestand gegensatzliche Meinung Fur ihn war der Einfluss raumlicher Gegebenheiten auf ein Volk starker zu bewerten als Rasseeigenschaften was er in seinem erstmals 1928 erschienenen Werk Geopolitik Die Lehre vom Staat als Lebewesen darlegte Das Buch erfuhr bis 1938 funf Auflagen erst in dieser letzten Auflage entscharfte er seine Haltung nachdem ihm offen gedroht worden war 2 Handels und Entdeckungsreisen Verkehrswege und Warenstrome waren neben der Meteorologie die wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte Richard Hennigs Hierbei widmete er sich vor und fruhgeschichtlichen Problemen genauso wie den Auswirkungen neuester technischer Entwicklungen auf das zeitgenossische Verkehrswesen Die Geographie der homerischen Epen die Probleme um Atlantis die Entdeckung Amerikas in all ihren Zugen bildeten Schwerpunkte jenseits des auch politisch auf seine Zeit wirkenden Forschens und schlugen sich in seinem vierbandigen Hauptwerk Terrae incognitae nieder Bereits vor seiner Promotion leistete er beeinflusst von Carl Stumpf wissenschaftliche Beitrage auf dem Gebiet der Psychologie und widmete sich immer wieder psychologischen Fragestellungen zu denen er sich monographisch oder in Aufsatzen etwa fur die Zeitschrift fur Psychologie ausserte 3 Selbst mit einem herausragenden Datengedachtnis ausgestattet galten seine psychologischen Untersuchungen deren Objekt er bisweilen selbst war vor allem diesem Phanomen 4 Eine ausgepragte Musikalitat fuhrte ihn auch zu meist psychologisch fundierten musikwissenschaftlichen Untersuchungen 5 Daruber hinaus widmete er sich weiteren wissenschaftlichen Gebieten die er in popularen Darstellungen einem breiteren Publikum zuganglich machte Veroffentlichungen BearbeitenDie Charakteristik der Tonarten Dummler Berlin 1897 Jugend und Natur Unmoderne Gedichte Leipzig 1902 Wunder und Wissenschaft Eine Kritik und Erklarung der okkulten Phanomene Schultze Hamburg 1904 Katalog bemerkenswerter Witterungsereignisse von den altesten Zeiten bis zum Jahr 1800 Asher Berlin 1904 Der moderne Spuk und Geisterglaube Eine Kritik und Erklarung der spiritistischen Phanomene Schultze Hamburg 1906 Die alteste Entwickelung der Telegraphie und Telephonie Barth Leipzig 1908 Bahnen des Weltverkehrs Barth Leipzig 1909 Buch beruhmter Ingenieure Spamer Leipzig 1911 Gut und schlecht Wetter Teubner Leipzig 1911 Alfred Nobel der Erfinder des Dynamits und Grunder der Nobelstiftung Eine biographische Skizze Franckh Stuttgart 1912 Die Entwicklung des Naturgefuhls Das Wesen der Inspiration Schriften der Gesellschaft fur psychologische Forschung Band 17 Barth Leipzig 1912 Die Hauptwege des Weltverkehrs Fischer Jena 1913 Probleme des Weltverkehrs Paetel Berlin 1913 Unser Vetter Tartuffe oder wie England seine Kolonien erwarb Paetel Berlin 1914 Vom Wetter Gemeinverstandliche Betrachtungen uber Wind und Wetter und ihr Einfluss auf den Krieg Deutsche Naturwissenschaftliche Gesellschaft Leipzig 1915 Uberseeische Telegraphie und auswartige Politik Heymann Berlin 1919 Praktische Wetterregeln fur jedermann Franz Deuticke Leipzig und Wien 1921 Von ratselhaften Landern Versunkene Statten der Geschichte Delphin Munchen 1925 Das Ratsel der Atlantis Mittler amp Sohn Berlin 1925 Abhandlungen zur Geschichte der Schiffahrt Fischer Jena 1928 Freie Strome Gloekner Leipzig 1926 Geopolitik Die Lehre vom Staat als Lebewesen Teubner Leipzig 1928 5 Auflage 1938 Weltluftverkehr und Weltluftpolitik Zentral Verlag G m b H Berlin 1930 Deutschlands Recht auf Kolonien Alldeutscher Verband Berlin 1934 Die Geographie des Homerischen Epos Teubner Berlin Leipzig 1934 Wo lag Vineta Versuch einer Klarung der Vineta Streitfrage durch geographisch historische verkehrswissenschaftliche und textkritische Untersuchungen Kabitzsch Leipzig 1935 Verkehrsgeschwindigkeiten in ihrer Entwicklung bis zur Gegenwart Enke Stuttgart 1936 Terrae incognitae Eine Zusammenstellung und kritische Bewertung der wichtigsten vorkolumbischen Entdeckungsreisen an Hand der daruber vorliegenden Originalberichte 4 Bande Brill Leiden 1936 1939 2 Auflage 1944 1956 Columbus und seine Tat Eine kritische Studie uber die Vorgeschichte der Fahrt von 1492 Geist Bremen 1940 Das vor und fruhgeschichtliche Altertum in seinen Kultur und Handelsbeziehungen Reclam Leipzig 1942 Das Wetter in Deutschland Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1947 Wo lag das Paradies Ratselfragen der Kulturgeschichte und Geographie Verlag des Druckhauses Tempelhof Berlin 1950 Literatur BearbeitenEdwin Hennig Hennig Richard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 544 f Digitalisat Karsten Kruschel Hennig Richard In Lutz Hagestedt Hrsg Deutsches Literatur Lexikon Das 20 Jahrhundert Band 16 Heinemann Henz De Gruyter Berlin u a 2011 ISBN 978 3 11 023162 5 Sp 507 508 Joachim H Schultze Richard Hennig In Petermanns Geographische Mitteilungen Band 96 1952 S 187 189 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Richard Hennig im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Richard Hennig widmete sein Buch Praktische Wetterregeln fur jedermann dem Herrn Professor Otto Freybe Weilburg seinem guten Kameraden in Libau 1916 1918 Henning Heske Und morgen die ganze Welt Erdkundeunterricht im Nationalsozialismus Focus Giessen 1988 2 Auflage Norderstedt 2008 S 126 f Richard Hennig Beitrage zur Psychologie des Doppel Ich In Zeitschrift fur Psychologie Band 49 1908 S 1 55 Etwa Richard Hennig Bemerkungen zu einem Fall von abnormen Gedachtnis In Zeitschrift fur Psychologie Band 55 1910 S 332 342 Neue Untersuchungen zu einem Fall von abnormem Datengedachtnis In Zeitschrift fur Psychologie Band 90 1922 S 329 347 ders Weitere Beobachtungen uber einen Fall von abnormem Datengedachtnis In Zeitschrift fur Psychologie Band 96 1925 S 197 ff ders Die Zahl der datierbaren Erinnerungen eines Menschenlebens In Zeitschrift fur Psychologie Band 140 1937 S 330 356 Richard Hennig Entstehung und Bedeutung der Synopsien In Zeitschrift fur Psychologie Band 10 1896 S 181 222 ders Die Charakteristik der Tonarten Dummler Berlin 1897 ders Uber visuelle Musikempfindung In Zeitschrift fur Psychotherapie und medizinische Psychologie Band 4 1912 S 22 35 ders Eine niederlandische Quelle fur Wagners Lohengrin In Neue Zeitschrift fur Musik Band 87 1920 S 409 Normdaten Person GND 116716002 lobid OGND AKS LCCN no90026886 VIAF 99898216 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hennig RichardALTERNATIVNAMEN Hennig Richard Carl Gustav Hennig Ricardus Carolus GustavusKURZBESCHREIBUNG deutscher Verkehrswissenschaftler und historischer GeographGEBURTSDATUM 12 Januar 1874GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 22 Dezember 1951STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Hennig amp oldid 228925141