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Alfons I der Krieger spanisch Alfonso el Batallador aragonesisch Alifonso lo Batallero 1073 7 September 1134 in San Juan de la Pena war von 1104 bis 1134 Konig von Aragon und Navarra aus dem Haus Jimenez Er war einer der bedeutendsten Herrscher des spanischen Mittelalters und Protagonist der Reconquista der aufgrund der Eroberung von Saragossa 1118 massgeblichen Anteil an der Etablierung von Aragon als zweiter christlicher Macht neben Leon Kastilien hatte Alfons I im Retiro Park in MadridAlfons war der dritte Sohn des Konigs Sancho Ramirez von Aragon Navarra und der zweite aus dessen zweiter Ehe mit Felicia von Roucy die aus dem nordfranzosischen Adel stammte Sein alterer Vollbruder Ferdinand war bereits fruh gestorben weshalb er in der Thronfolge an zweiter Stelle nach seinem alteren Halbbruder Peter I aufruckte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ehe mit Urraca 1 2 Krieg mit Urraca 1 3 Eroberung von Saragossa 1 4 Spate Jahre 1 5 Tod und Nachfolge 2 Literatur 3 Anmerkungen 4 WeblinksLeben BearbeitenEhe mit Urraca Bearbeiten Uber die Jahre vor seiner Thronubernahme im September 1104 ist bis auf seine Herrschaft in Biel nichts von Alfons uberliefert obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits uber dreissig Jahre alt war 1 Er folgte seinem Halbbruder Peter I nach der mit den Eroberungen von Huesca 1096 und Barbastro 1100 bereits grosse Erfolge bei der Expansion Aragons gegen das muslimische Al Andalus verzeichnen konnte Hauptrivale dabei war das machtige Taifa Konigreich der Banu Hud von Saragossa an dessen Eroberung Peter I kurz vor seinem Tod noch gescheitert war Alfons setzte die Politik seines Halbbruders nahtlos fort geriet aber dabei wie dieser in Gegensatz zu dem Imperator uber die Nationen von Spanien Alfons VI von Leon Kastilien Denn Saragossa war ein tributpflichtiger Vasall von Leon Kastilien und hatte folglich unter dessen Schutz gestanden was Alfons einstweilen in seine Schranken wies Eine dynastische Krise im leonesischen Konigshaus versetzte ihn aber unverhofft in die Position zur Ubernahme des grossten christlichen Konigreichs und vorherrschenden Macht auf der iberischen Halbinsel 1107 starb der alteste Schwiegersohn Alfons VI Raimund von Burgund und im Jahr darauf fiel der einzige Konigssohn Sancho Alfonsez im Kampf gegen die Mauren Damit stieg die alteste Tochter des Konigs und Witwe Raimunds Urraca zur Haupterbin ihres Vaters auf der sogleich ihre Wiederverheiratung betrieb und in dem streitbaren Konig von Aragon den geeigneten Mann fur seine Tochter und Beschutzer seines Enkels Alfonso Raimundez sah Wohl im August 1108 wurde die Verlobung zwischen Alfons und Urraca vereinbart nbsp Konigin Urraca von Leon Kastilien dargestellt in einer Miniatur aus dem 12 Jahrhundert Archivo de la Catedral de Santiago Tumbo A Diese Ehe rief allerdings von Anfang an einen breiten Widerstand innerhalb des leonesisch kastilischen Adels und Klerus hervor Der Adel erkannte in Alfons zuallererst einen landesfremden Aussenseiter dem man sich nicht fugen wollte Ausserdem wurde er als Bedrohung der Erbrechte des jungen Alfonso Raimundez wahrgenommen um den sich folglich vor allem der galicische Adel sammelte Dieselben machtpolitischen Vorbehalte vertrat der vom Erzbischof von Toledo angefuhrte Klerus wobei der Erzbischof das kanonische Recht als Einwand gegen die Ehe anfuhren konnte da das Paar zu nahe miteinander verwandt war Konig Sancho III von Navarra war ihr gemeinsamer Urgrossvater Bezeichnenderweise hatte der Klerus einst gegen die erste Ehe Urracas mit Raimund von Burgund keinerlei Einwande erhoben obwohl auch dieser zu nahe mit ihr verwandt gewesen war Am 1 Mai 1109 starb Alfons VI und obwohl Urraca nun als Konigin unterstutzt von ihren Vasallen den letzten Willen ihres Vaters ubergehen hatte konnen bekannte sie sich doch zur Ehe mit Alfons von Aragon sei es aus Respekt vor ihrem Vater oder aus Furcht vor einem Konflikt mit ihrem Verlobten Wahrscheinlich ubte bei dieser Entscheidung auch der Vertraute der Konigin Graf Pedro Ansurez entscheidenden Einfluss aus der schon seit 1104 als Regent in Urgell ein gutes Einvernehmen mit Alfons gepflegt hatte 2 Im Oktober 1109 wurde die Hochzeit in Monzon de Campos begangen 3 Seinen so neu gewonnenen Herrschaftsanspruch auf Leon Kastilien demonstrierte Alfons fortan durch die Aneignung des hispanischen Imperatorentitels totius Hispaniae imperator der traditionell mit dem leonesischen Konigreich assoziiert war und einen Oberherrschaftsanspruch uber ganz Spanien in ideeller Fortfuhrung des Westgotenreichs von Toledo implizierte 4 Unmittelbar darauf zog das Paar nach Aragon das von Ahmad II al Musta in angegriffen wurde Am 24 Januar 1110 errang Alfons in der Schlacht von Valtierra einen vollstandigen Sieg und totete den Konig von Saragossa Statt aber die Gunst der Stunde zu nutzen und sich Saragossas zu bemachtigen zogen Alfons und Urraca anschliessend nach Galicien um dort den Aufstand der Opposition zu unterdrucken 5 Im Sommer 1110 kehrte Alfons allein nach Aragon zuruck um den Krieg um Saragossa zu forcieren Die Inbesitznahme der Stadt durch die Almoraviden im Mai dieses Jahres notigte ihn zum eiligen Handeln Faktisch war damit aber auch das Ende seiner Ehe mit Urraca verbunden was aus politischen und personlichen Umstanden resultierte Zum einen ging von Papst Paschalis II die Aufforderung zur Annullierung der Ehe unter Androhung der Exkommunikation ein die vom leonesisch kastilischen Klerus gefordert wurde 6 Zum anderen kam es zwischen den Eheleuten selbst zum personlichen Bruch an dem beide Anteil hatten Wahrend Urraca kaum verhehlend aussereheliche Beziehungen pflegte konnte Alfons kaum sein gewalttatiges Naturell verbergen Sogar gegenuber seiner Frau soll er physische Gewalt angewandt haben so lautete zumindest eine von ihr geausserte Anklage 7 Uberhaupt war Alfons Verhaltnis zu Frauen schon in der mittelalterlichen Geschichtsschreibung Gegenstand der Beobachtung Der muslimische Chronist Ibn al Athir 1233 al Kamil fi ʾt tarich der als einziger eine personliche Charakterisierung des Konigs von Aragon vornahm beschrieb ihn als tatkraftigen Krieger der sogar beim Schlafen seine Rustung nicht ablegte und den Umgang mit Mannern fur geziemender erachtete als den mit Frauen 8 Auch bemerkte der Autor dass von Alfons entgegen den seinerzeit akzeptierten gesellschaftlichen Konventionen keinerlei Konkubinate oder aussereheliche Kinder bekannt waren Jungere Betrachtungen sind daher zu der Auffassung gelangt das Alfons homosexuell gewesen sei wofur auch seine offenkundige Ignoranz bezuglich einer dynastischen Politik spricht 9 Er war bereits 36 Jahre alt als er mit Urraca seine erste und zugleich einzige Ehe schloss Und trotz des Mangels eines Thronfolgers zog er nach dem schnellen Scheitern seiner Ehe keine weitere mehr in Betracht und setzte damit sein Konigreich einer ungewissen Zukunft aus Sein einziger Bruder Ramiro hatte eine klerikale Laufbahn eingeschlagen und war daher als potentieller Nachfolger scheinbar nicht verfugbar Krieg mit Urraca Bearbeiten Ungeachtet des papstlichen Richtspruchs und des Scheidungswillens seiner Frau war Alfons nicht dazu bereit eine Trennung und den damit verbundenen Machtverlust zu akzeptieren und suchte seine Ehe mittels Waffengewalt aufrechtzuerhalten Einen unerwarteten Verbundeten erhielt er in Graf Heinrich von Portugal dem Schwager Urracas der sich einen Profit aus dem Ehekrieg erhoffte Im April 1111 konnte Alfons in der alten westgotischen Hauptstadt Toledo einziehen worauf seine Frau am 19 September 1111 ihren Sohn Alfonso Raimundez in Santiago de Compostela zum Konig weihen liess um Alfons Alleinherrschaftsanspruch entgegenzuwirken Am 26 Oktober 1111 kam es in der Schlacht von Candespina zum ersten militarischen Aufeinandertreffen aus dem Alfons siegreich hervorging und dabei den Heerfuhrer und Liebhaber seiner Frau Graf Gomez Gonzalez totete 10 Anschliessend boten die Galicier unter dem Erzbischof Diego Gelmirez ein Heer gegen ihn auf das er aber in einem zweiten Treffen bei Viadangos ebenfalls schlug Dabei konnte er den zweiten Liebhaber seiner Frau Graf Pedro Gonzalez de Lara gefangen nehmen der dann allerdings doch noch seine Flucht zu bewerkstelligen vermochte 11 Bis zum Dezember 1111 besetzte Alfons nahezu alle wichtigen Platze in Kastilien und Leon und drangte seine Frau nach Galicien ab bis sein Siegeszug im Fruhjahr 1112 ein jahes Ende fand Nach einem Uberraschungszug seiner Frau wurde er von ihr und dem Grafen von Portugal der inzwischen die Seiten gewechselt hatte in Astorga eingeschlossen 12 Zu einem Entscheidungskampf kam es einzig aufgrund von machtpolitischen Erwagungen Urracas nicht die stattdessen Alfons Zwangslage nutzte um ihn zur Wiederaufnahme eines Ehelebens zu drangen Sie benotigte ihren Mann nun als Gegengewicht zu ihrem Schwager Graf Heinrich von Portugal der allerdings noch im selben Jahr an den Wunden starb die er vor Astorga erhalten hatte Und nachdem der Abt Pontius von Cluny als papstlicher Legat erschienen war der noch einmal die Annullierung der Ehe seitens des Papstes verkundete war die leonesisch kastilische Ehe endgultig beendet 13 Geschlagen musste sich Alfons nach Aragon zuruckziehen bis zum April 1113 wurden seine Garnisonen aus allen wichtigen Stadten Kastiliens wie Toledo und Sahagun vertrieben Burgos verlor er nach einem militarischen Handstreich Urracas was besonders von dem muslimischen Geschichtsschreiber Ibn al Kardabus mit grosser Genugtuung kommentiert wurde war doch dem grossten Maurenkampfer dieser Zeit die schwerste Niederlage von seiner ehemaligen Frau zugefugt worden 14 Ungeachtet des Scheiterns seine Ehe mit Urraca hielt Alfons an den aus ihr resultierenden Herrschaftsanspruchen auf Leon Kastilien fest wenngleich er diese nun nicht mehr militarisch durchzusetzen suchte So hielt er an dem Imperatorentitel fest und nutzte die innenpolitischen Querelen seiner ehemaligen Frau zum eigenen Vorteil um insbesondere im altkastilischen Raum Positionen zu gewinnen Beispielsweise konnte er 1114 wieder Burgos unter seine Kontrolle bringen als dort die Bevolkerung seinen Bruder Ramiro zum Bischof wahlte in Opposition zu einem von Urraca ernannten Kandidaten 15 Weiterhin gelang es ihm einige Ortschaften in Ostkastilien und der Rioja zu halten Allerdings verlor er bis 1116 die Kontrolle uber Burgos wie auch uber die Abtei San Benoit von Sahagun wieder an Urraca die die Unterstutzung von Papst Paschalis II genoss 16 Alfons konnte dagegen kaum etwas unternehmen da er seine Krafte ganz gegen die Mauren von Saragossa richten musste die seit geraumer Zeit ihren militarischen Druck gegen Aragon erhoht hatten In dieser Situation ging er gegen Jahresende 1116 einen diplomatischen Ausgleich mit Urraca in Form eines Friedensvertrags ein indem er die Auflosung seiner Ehe akzeptierte und auf alle Herrscherrechte sudlich des Duero einschliesslich auf Toledo verzichtete Im Gegenzug verzichtete Urraca bereitwillig auf die weitere Oberlehnsherrschaft auf Saragossa und gab es damit zur Eroberung frei 17 Allein auf Burgos und die Rioja erhielt Alfons seinen Anspruch aufrecht genauso wie auf die imperiale Wurde wenngleich er diese bis zum Jahr 1127 nur noch in vier Urkunden gebrauchte 18 Eroberung von Saragossa Bearbeiten nbsp Statue von Alfonso el Batallador im Parque Grande Jose Antonio Labordeta in Saragossa errichtet 1925 Nach seinem Sieg bei Valtierra 1110 und dem Tod des letzten muslimischen Taifakonigs von Saragossa hatte Alfons auf einen direkten Zug gegen diese Stadt verzichtet wovon vor allem die Almoraviden hatten profitieren konnen sie hatten die Stadt noch im selben Jahr besetzt Die Almoraviden waren eine ursprunglich aus Mauretanien stammende Berberdynastie die in der Mitte des 11 Jahrhunderts ihre Herrschaft uber Marokko mit Marrakesch als Hauptstadt ausdehnen konnte Nachdem Konig Alfons VI von Leon Kastilien im Jahr 1085 Toledo fur die Christenheit erobert hatte waren die Almoraviden von den Taifakonigen von Al Andalus zu Hilfe gerufen worden worauf sie von Afrika nach Spanien ubergesetzt waren und dort nacheinander ihrerseits die Taifas ihrem Reich unterwarfen Saragossa war bis 1110 das letzte Taifa das sich ihnen widersetzt hatte bis es schliesslich dank der Schlacht von Valtierra als letztes in ihre Hande gefallen war Die Hauptstossrichtung der Almoraviden war Toledo doch auch gegen Aragon erhohte sich ihr Druck zuletzt weshalb Alfons 1116 zu seinem Frieden mit seiner Exfrau genotigt war Im selben Jahr griff der Statthalter von Saragossa Ibn Tifilwit zuerst das Kloster Rueda an und belagerte anschliessend Borja wo der Erbe der Banu Hud Imad al Dawla als aragonesischer Vasall herrschte Im Sommer des darauffolgenden Jahres fuhrte Alfons dagegen eine erste Offensive nach Saragossa und belagerte die Stadt Zwar musste er die Belagerung nach der Ankunft eines Entsatzheeres der Almoraviden abbrechen doch ging er aus der folgenden Feldschlacht siegreich hervor in der Ibn Tifilwit getotet wurde Im Fruhjahr 1118 konnte Alfons ein grosses Heer aufbieten das neben seinem aragonesischen Aufgebot auch jenes der von ihm auf einem Konzil in Toulouse angeworbenen transpyrenaischen Fursten aus Frankreich umfasste Zu Letzteren gehorten der Vizegraf Gaston IV von Bearn und dessen Bruder Graf Centulle II von Bigorre weiterhin Graf Rotrou III von Perche Vizegraf Bernard Aton von Carcassonne sowie die Vizegrafen von Gabarret und Lavedan Von Papst Gelasius II wurde der Feldzug nachtraglich mit allen Absolutionen eines Kreuzzugs ausgestattet 19 Im Mai 1118 nahm Alfons erneut die Belagerung von Saragossa auf Beeinflusst von den Erfahrungen des Vizegrafen von Bearn bei der Eroberung von Jerusalem 1099 auf dem ersten Kreuzzug liess Alfons dieses Mal Belagerungsmaschinen konstruieren um die starken Mauern der Stadt uberwinden zu konnen Dennoch gestaltete sich die Belagerung als so langwierig dass die Almoraviden erneut ein Entsatzheer von Cordoba heranziehen konnten Im Oktober oder November besiegte Alfons dieses Heer vor den Mauern der Stadt worauf die Stadt am 18 Dezember 1118 kapitulierte 20 Die Eroberung von Saragossa markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der spanischen Reconquista wurde doch der nordlichste Eckpfeiler des muslimischen Al Andalus auf der iberischen Halbinsel eingenommen Fur das kleine Pyrenaenkonigreich Aragon zog es eine betrachtliche territoriale Expansion nach sich durch die es das Ebrotal sichern und sich als zweite christliche Macht auf der iberischen Halbinsel etablieren konnte Alfons machte Saragossa sogleich zur neuen Hauptstadt seines Konigreichs regnum Caesaraugustanum und garantierte der verbliebenen muslimischen Bevolkerung Religionsfreiheit Zugleich aber liess er diese in die Vororte umsiedeln um das befestigte Stadtzentrum nun mit christlichen Siedlern neu zu bevolkern Die Eroberung rundete er durch die Einnahme von Borja Tarazona Soria Agreda und schliesslich Tudela am 19 Februar 1119 ab Alfons Siegeszug notigte den Almoravidenkonig Ali ibn Yusuf zum zweiten Mal nach 1106 zum Ubersetzen nach Spanien um die Lage vor Ort zu stabilisieren Er ernannte seinen Bruder Tamim zum neuen Generalstatthalter und betraute ihn mit dem Kampf gegen Alfons Doch am 17 Juni 1120 errang dieser unterstutzt von Herzog Wilhelm IX von Aquitanien in der grossen Schlacht von Cutanda einen vollstandigen Sieg uber das Almoravidenheer bei dem angeblich 15 000 Mauren getotet oder gefangen genommen wurden 21 In der Folge fielen Alfons auch Calatayud Daroca und Monreal del Campo in die Hande Den Maurenkampf fuhrte Alfons in den folgenden Jahren unablassig fort und sicherte die eroberten Gebiete durch den Bau neuer Burgen entlang des Jalon nach Suden hin Dies beabsichtigte er auch an der Ostgrenze Aragons wo noch die Stadte Lleida und Fraga in muslimischer Hand waren 1123 erbaute er gegenuber der ersteren die Burg Gardeny um von dieser aus die Belagerung zu leiten Doch die Einnahme Lleidas scheiterte letztendlich nicht zuletzt wegen der Intervention des Grafen Raimund Berengar III von Barcelona der ebenfalls diese Stadt beanspruchte Im Juli 1124 kehrte Alfons in die Rioja zuruck und belagerte dort Haro eine Burg des Diego Lopez Herr von Vizcaya der einst zu Urraca gehalten hatte Anschliessend versicherte er sich seiner Herrschaft in Burgos und Najera Im September 1125 begann Alfons einen Heerzug bis weit in das maurische Andalusien hinein An Valencia und Murcia vorbeiziehend konnte er als erster christlicher Feldherr seit der maurischen Invasion 711 uberhaupt Granada erreichen Dabei schlossen sich ihm ganze mozarabische Volkerschaften an die sich in den Bergen der Alpujarras drei Jahrhunderte lang gegenuber der muslimischen Herrschaft hatten behaupten konnen Die Stadt selbst konnte er allerdings nicht belagern da der almoravidische Statthalter Tamim sie rechtzeitig in Verteidigungsbereitschaft gesetzt hatte Alfons zog deshalb nach Cordoba weiter von Tamim und dessen Heer in sicherem Abstand verfolgt Am 10 Marz 1126 unternahmen die Almoraviden auf das auf dem Feld von Arnisol bei Lucena lagernde aragonesische Heer einen Uberraschungsangriff dem Alfons standhalten und die Schlacht am Ende fur sich entscheiden konnte 22 Danach trat er den Heimmarsch nach Aragon an Spate Jahre Bearbeiten Wahrend Alfons Abwesenheit auf dem Feldzug nach Andalusien war Konigin Urraca gestorben und deren junger Sohn Alfons VII Alfonso Raimundez hatte die Alleinherrschaft uber Leon Kastilien ubernommen Alfons stand zu seinem Stiefsohn in einem feindseligen Verhaltnis war er ihm gegenuber doch wahrend seiner Ehe mit Urraca als Bedrohung seiner Erbrechte aufgetreten Und sogleich nach der Thronubernahme suchte Alfons VII die von Aragon besetzten Gebiete in Altkastilien und der Rioja zuruckzuerobern Dabei erhielt er die Unterstutzung der lokalen Bevolkerung die der aragonesischen Besatzung uberdrussig geworden war Im Herbst 1126 erhoben sich die Burger von Burgos vertrieben die Aragonesen aus der Stadtburg und ubergaben diese an Alfons VII 23 Im Juli 1127 marschierte Alfonso deshalb erneut nach Rioja um Najera und Castrojeriz zu befestigen Sofort zog ihm Alfons VII mit seiner gesamten Heeresmacht entgegen und stellte ihn im Tal von Tamara bei Hornillos de Cameros Zur Schlacht kam es allerdings nicht da insbesondere unter den kastilischen Vasallen Alfons VII keine Bereitschaft zum Kampf aufkam Ihr Wortfuhrer war ausgerechnet Pedro Gonzalez de Lara der ebenso von Alfons VII gehasste Liebhaber seiner Mutter 24 Stattdessen legten die Konige von Leon und Aragon ihre Differenzen in einem Friedensvertrag bei der nicht im Detail uberliefert ist 25 Wahrscheinlich aber beinhaltete er den Verzicht des Konigs von Aragon auf Burgos und den Imperatorentitel bei gleichzeitiger Anerkennung des Gewinns von Saragossa Tatsachlich liess Alfons sich seither nicht mehr als Imperator titulieren diese Wurde wurde nun allein von Alfons VII beansprucht Alfons war nicht zuletzt auch deshalb zum Frieden genotigt weil zugleich der Graf von Barcelona das aragonesische Monzon eroberte nbsp Alfonso el Batallador Historisierendes Portraitgemalde von Francisco Pradilla 1879 Eine dynastische Allianz zwischen Leon und Barcelona bedrohte fortan Aragon von zwei Fronten aus weshalb Alfons ungeachtet des Friedens von Tamara im Fruhjahr 1129 erneut in Kastilien einfiel und Medina Sidonia und Moron belagerte Als jedoch Alfons VII gegen ihn heranzog ging er einer Schlacht aus dem Weg und zog sich nach Almazan zuruck 26 Anschliessend kehrte er kampflos nach Aragon zuruck ohne dass er je wieder einen Feldzug nach Kastilien unternehmen sollte 27 Seither befand sich Alfons faktisch mit all seinen Nachbarn im Krieg im Westen mit Leon im Osten mit Barcelona im Suden mit den Almoraviden und im Norden mit Toulouse Im Mai 1129 zog er gegen die Almoraviden und begann mit der Belagerung von Valencia Ein zahlenmassig weit uberlegenes Entsatzheer des Statthalters von Sevilla schlug er in der Schlacht von Cullera vernichtend doch musste er dabei selbst hohe Verluste hinnehmen und deshalb die Belagerung abbrechen Dennoch schwachte dieser Sieg die Offensivkraft der Almoraviden fur die nachste Zeit erheblich so dass sich Alfons 1130 einem anderen Gegner zuwenden konnte Er zog uber die Pyrenaen in die Gascogne um dort Bayonne zu belagern Dieser Angriff galt dem Grafen Alfons Jordan von Toulouse der ein Vetter und Verbundeter von Alfons VII von Leon war Fast ein ganzes Jahr lang belagerte Alfons Bayonne ohne die Stadt einnehmen zu konnen 28 Und wahrend seine Krafte vor Bayonne gebunden waren nutzte Alfons VII von Leon dies im Oktober 1131 zur Eroberung von Castrojeriz Almazan und Soria was fur Aragon faktisch den Verlust der Rioja bedeutete 29 Tod und Nachfolge Bearbeiten Um diese Niederlagen auszugleichen nahm Alfons den Kampf mit Raimund Berengar III von Barcelona auf und eroberte die Burg von Monzon zuruck Den Zwist der Christenherrscher untereinander nutzte der almoravidische Statthalter von Valencia zu einer Offensive gegen Aragon und totete dabei den alten Kreuzzugsveteran Gaston IV von Bearn Die neue maurische Bedrohung veranlasste Alfons zur einstweiligen Beilegung seines Streits mit Leon Kastilien um die Planungen zu einem Gegenstoss anzugehen Erneut zog er ein grosses Heer mit Verstarkungen aus Sudfrankreich zusammen mit dem er im Winter 1133 Mequinenza eroberte Anschliessend schritt er an die Belagerung des stark befestigten Fraga das einen bedeutenden Aussenposten an der Ostgrenze Aragons darstellte Einmal mehr boten die Almoraviden ihre in al Andalus zur Verfugung stehenden Streitkrafte auf um ihre Festung zu entsetzen Dem konnte Alfons am 17 Juli 1134 in der grossen Schlacht von Fraga dieses Mal nichts entgegensetzen sein Heer wurde von der erdruckenden Ubermacht uberwaltigt und aufgerieben die Bischofe von Lescar Roda Barbastro und Jaca sowie andere hohe Pralaten und Adlige wurden getotet 30 Alfons selbst gelang mit wenigen Rittern die Flucht vom Schlachtfeld aber offenbar wegen seiner schweren Verwundungen der Chronica Adefonsi imperatoris nach an gebrochenem Herzen starb er bereits am 7 September 1134 im Alter von 61 Jahren in der Abtei San Juan de la Pena 31 Er wurde in der Abtei Jesus Nazareno der Monchsburg Montearagon bestattet 1845 wurde sein Leichnam in die Kirche San Pedro el Viejo in Huesca uberfuhrt Im Feldlager vor Bayonne hatte Alfons im Oktober 1131 sein Testament verfasst dessen Inhalt er kurz vor seinem Tod am 4 September 1134 in Sarinena noch einmal bestatigte 32 In Ermangelung eines Thronerben vermachte er darin sein Konigreich den Orden der Templer Hospitaliter und den Chorherren vom Heiligen Grab 33 Diese Regelung erwies sich allerdings unter seinen aragonesischen und navarresischen Vasallen als nicht annehmbar die unabhangig voneinander auf ihre Art die Nachfolge regelten Die Aragonesen holten Ramiro der noch im August desselben Jahres zum Bischof von Roda Barbastro gewahlt worden war aus seinem Kloster und proklamierten ihn zum Konig Die Navarresen erhoben Garcia Ramirez einen entfernten Vetter aus dem Haus Jimenez zu ihrem Konig Die seit 1076 bestehende Personalunion zwischen Aragon und Navarra wurde damit aufgehoben und zugleich die historische Union zwischen Aragon und Katalonien eingeleitet Denn der Monchskonig Ramiro II regierte nur solange bis ihm aus einer schnell arrangierten Ehe die Tochter Petronella von Aragon geboren wurde die sogleich mit dem katalanischen Grafen Raimund Berengar IV von Barcelona verheiratet wurde der dann die Regentschaft auch in Aragon ubernahm Die Ritterorden wie auch der Heilige Stuhl zu Rom billigten die Ubergehung von Alfons letztem Willen nachtraglich Literatur BearbeitenAntonio Ubieto Arteta Historia de Aragon Creacion y desarrollo de la corona de Aragon Zaragoza 1987 Alberto Canada Juste La Batalla de Cutanda 1120 In Xiloca Vol 20 1997 S 37 47 Ambrosio Huici y Miranda Los Banu Hud de Zaragoza Alfonso I el Batallador y los Almoravides de Espana Nuevas aportacionas In Estudios de la edad media de la Corona de Aragon Vol 7 1962 S 7 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Historia de al Andalus hrsg von Felipe Maillo Salgado in Akal Bolsillo 169 1986 S 140 141 Paschalis II Gelasii II Calixti II romanorum pontificum epistolae et privilegia hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 163 Sp 380 Las cronicas anonimas de Sahagun hrsg von Julio Puyol y Alonso in Boletin de la Real Academia de la Historia Vol 76 1920 67 S 518 519 und Vol 77 1921 70 71 S 53 59 Vgl Reilly 1982 5 S 180 Vgl Lema Peuyo 1990 S 341 343 331 332 328 329 und 318 320 Zur Bestatigung der nachtraglichen Kreuzzugsabsolution siehe den Brief des Papstes vom Dezember 1118 an den Bischof von Saragossa Paschalis II Gelasii II Calixti II romanorum pontificum epistolae et privilegia hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 163 Sp 508 Ibn al Karadabus Historia de al Andalus hrsg von Felipe Maillo Salgado in Akal Bolsillo 169 1986 S 117 118 Chronicon sancti Maxentii Pictavensis hrsg von Paul Marchegay Emile Mabille in Chroniques des eglises d Anjou 1869 S 427 428 Vgl Huici y Miranda 1962 S 7 38 Annales Complutenses hrsg von Enrique Florez in Espana Sagrada Bd 23 1767 S 320 Chronicon sancti Maxentii Pictavensis hrsg von Paul Marchegay Emile Mabille in Chroniques des eglises d Anjou 1869 S 428 Historia de la Corona de Aragon Cronica de San Juan de la Pena Part aragonesa hrsg von T Ximenez de Embun y Val 1876 19 S 68 Historia de la Corona de Aragon Cronica de San Juan de la Pena Part aragonesa hrsg von T Ximenez de Embun y Val 1876 19 S 76 77 Chronica Adefonsi imperatoris hrsg von Glenn Edward Lipskey in The Chronicle of Alfonso the Emperor 1972 Buch I 7 8 S 56 57 Chronica Adefonsi imperatoris hrsg von Glenn Edward Lipskey in The Chronicle of Alfonso the Emperor 1972 Buch I 9 S 57 Chronica Adefonsi imperatoris hrsg von Glenn Edward Lipskey in The Chronicle of Alfonso the Emperor 1972 Buch I 10 11 S 57 58 Chronica Adefonsi imperatoris hrsg von Glenn Edward Lipskey in The Chronicle of Alfonso the Emperor 1972 Buch I 13 14 S 59 60 Chronica Adefonsi imperatoris hrsg von Glenn Edward Lipskey in The Chronicle of Alfonso the Emperor 1972 Buch I 15 17 S 60 62 Chronica Adefonsi imperatoris hrsg von Glenn Edward Lipskey in The Chronicle of Alfonso the Emperor 1972 Buch I 50 S 78 79 Chronica Adefonsi imperatoris hrsg von Glenn Edward Lipskey in The Chronicle of Alfonso the Emperor 1972 Buch I 24 S 66 Chronica Adefonsi imperatoris hrsg von Glenn Edward Lipskey in The Chronicle of Alfonso the Emperor 1972 Buch I 51 57 S 79 82 Chronica Adefonsi imperatoris hrsg von Glenn Edward Lipskey in The Chronicle of Alfonso the Emperor 1972 Buch I 58 S 83 Historia de la Corona de Aragon Cronica de San Juan de la Pena Part aragonesa hrsg von T Ximenez de Embun y Val 1876 19 S 78 Vgl Ubieto Arteta 1987 S 79 und Reilly 1998 S 43 Vgl Lema Pueyo 1990 S 356 370 und 446 448 Jaspert Nikolas Militia Sancti Sepulcri Idea e istituzioni atti del colloquio internazionale tenuto presso la Pontificia Universita del Laterano 10 12 aprile 1996 Die Ritterorden und der Orden vom Heiligen Grab auf der Iberischen Halbinsel In Elm Kaspar Hrsg Hierosolimitana Pont Univ del Laterano Citta del Vaticano 1998 S 389 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfons I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alfons I im Katalog der Deutschen NationalbibliothekVorgangerAmtNachfolgerPeter I Konig von Aragon 1104 1134Ramiro II Peter I Konig von Navarra 1104 1134Garcia IV Normdaten Person GND 119198673 lobid OGND AKS LCCN n78095713 VIAF 268505078 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alfons I ALTERNATIVNAMEN Alfons der Streitbare Alfons der Krieger Alfonso el Batallador spanisch Alifonso lo Batallero aragonesisch KURZBESCHREIBUNG Konig von AragonienGEBURTSDATUM 1073STERBEDATUM 7 September 1134STERBEORT San Juan de la Pena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfons I Aragon amp oldid 218876200