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Maria Christina von Bourbon Prinzessin Beider Sizilien spanisch Maria Cristina de Borbon princesa de las Dos Sicilias deutsch auch Marie Christine von Neapel 27 April 1806 in Palermo 22 August 1878 in Le Havre war als vierte Ehefrau Konig Ferdinands VII von Spanien von 1829 bis 1833 Konigin von Spanien und Mutter der Konigin Isabella II Nach dem Tod ihres Gatten 1833 fungierte sie bis 1840 als Regentin fur ihre minderjahrige Tochter bevor sie die Regentschaft an den General Baldomero Espartero ubergeben musste Nach dem Sturz Esparteros ubte sie von 1843 bis zu ihrer Exilierung 1854 als Koniginnenmutter Einfluss auf ihre nun formal selbstandig regierende Tochter aus Ab 1854 lebte sie meist ausserhalb Spaniens Portrat Vicente Lopez Portana 1830Portrat Franz Xaver Winterhalter Paris 1841 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Ehefrau Ferdinands VII Konigin von Spanien 1829 1833 1 3 Regentin von Spanien 1833 1840 1 4 Sturz und Exil 1840 1843 1 5 Ruckkehr nach Spanien als Koniginnenmutter 1843 1854 1 6 Erneutes Exil in Frankreich 1854 1878 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Maria Christina wurde als zweite Tochter aus der zweiten Ehe des damaligen Kronprinzen und spateren Konigs Franz I beider Sizilien mit der Infantin Maria Isabel von Spanien geboren Sie wuchs in einer grossen Familie auf da sie sieben Bruder und sieben Schwestern hatte Die Grafin von Blessington fand an ihrem Aussehen Gefallen sie besitze nahezu makellose Gesichtszuge schone Zahne ausdrucksvolle Augen und ein bezauberndes Lacheln Die lebhafte heitere Prinzessin zeigte fruhzeitig eine Vorliebe fur Jagd und Feste sowie eine gewisse Begabung fur die Malkunst Ehefrau Ferdinands VII Konigin von Spanien 1829 1833 Bearbeiten Als der dreimal verwitwete Konig Ferdinand VII von Spanien 1829 von kastilischen Raten aufgefordert wurde seinem Lande zuliebe noch eine vierte Ehe einzugehen liess die neapolitanische Infantin Luisa Carlota Gattin von Ferdinands Bruder Don Francisco de Paula ein Portrat ihrer jungeren Schwester Maria Christina anfertigen und schlug diese als Heiratskandidatin vor Tatsachlich entschied sich der 45 jahrige fruhzeitig gealterte und gichtkranke spanische Konig fur Luisa Carlotas erst 23 jahrige Schwester und liess durch Gesandte um deren Hand anhalten Der Neapolitanische Hof stimmte zu und Maria Christina reiste nach Madrid Dort fand am 11 Dezember 1829 ihre mit grossem Geprange veranstaltete Hochzeit mit Ferdinand VII statt der sich bis ins neue Jahr andauernde Freudenfeste anschlossen Ihr Gemahl war mit ihr eng verwandt da er ihr Onkel mutterlicherseits war ihre Mutter war eine jungere Schwester Ferdinands und wie dieser ein Kind Karls IV von Spanien Ihr Grossvater vaterlicherseits Ferdinand IV von Neapel war daruber hinaus ein Bruder Karls IV Ferdinands VII erste Frau Maria Antonia von Bourbon Sizilien 1784 1806 war eine Schwester von Maria Christinas Vater Franz I Der spanische Konig war von seiner jungen Gemahlin entzuckt die bald auf ihn grossen Einfluss ausubte Bis zu seiner Heirat mit Maria Christina hatte er kein uberlebendes Kind gezeugt Wahrend die gemassigten und liberalen Parteien nun ihre Hoffnung auf einen Thronerben aus der zu erwartenden Nachkommenschaft der neuen Konigin setzten favorisierten die Absolutisten als Thronfolger den Infanten Don Carlos der Ferdinands jungerer Bruder war Maria Francisca von Portugal die Gattin von Don Carlos und ihre Schwester Maria Teresa Prinzessin von Beira rivalisierten mit Maria Christina und deren Schwester Luisa Carlota um Einfluss am Hof Bald nach ihrer Heirat wurde die Konigin schwanger und erreichte dass ihr Gatte am 29 Marz 1830 die Erbfolgeregelung dahingehend anderte auch wieder die weibliche Thronfolge zuzulassen siehe Carlismus Bereits 1789 hatte Karl IV das nur mannliche Sukzession erlaubende Salische Gesetz aufgehoben allerdings hatte dieser Erlass keine formelle Rechtsgultigkeit erlangt Ferdinand VII setzte nun aber diese bislang geheim gehaltene Pragmatische Sanktion durch ihre Veroffentlichung in Kraft Der so um die Thronfolge gebrachte Infant Don Carlos und dessen Anhanger die Carlisten leisteten gegen diese Entscheidung erbitterten Widerstand In der Folge gebar Maria Christina ihrem Gatten zwei Tochter Isabella als Isabella II 1833 1868 Konigin von Spanien 10 Oktober 1830 10 April 1904 Luisa Fernanda Grafin von Montpensier 30 Janner 1832 2 Februar 1897 1832 trug Ferdinand VII bei einem Kutschenunfall auf dem Weg zu seinem Sommerpalast La Granja schwere Kopfverletzungen davon Seine Gemahlin pflegte ihn hingebungsvoll Einige Monate spater am 14 September 1832 erkrankte der Konig so gefahrlich dass seine Arzte Lebensgefahr diagnostizierten Maria Christina beriet sich mit dem konservativen Justizminister Francisco Tadeo Calomarde Dieser warnte davor dass im Falle der Erbfolge ihrer Tochter ein Burgerkrieg drohe Die erschreckte Konigin bat ihren Gemahl sobald er sich etwas erholt hatte um die Rucknahme seiner Thronfolgeanderung und Wiederherstellung des Salischen Gesetzes Ferdinand VII signierte am 18 September einen diesbezuglichen bis zu seinem Tod geheimzuhaltenden Erlass der jedoch bald publik wurde Ihre nach La Granja geeilte Schwester Luisa Carlota kritisierte ihre Feigheit und bewog sie zu einer Sinnesanderung Der am Weg der Genesung befindliche und ebenfalls umgestimmte Konig proklamierte am 4 Oktober Maria Christina fur die Dauer seiner Rekonvaleszenz zur Regentin Sie entliess das bisherige Kabinett und ernannte ein neues dessen Vorsitz ab dem 29 November Francisco Cea Bermudez innehatte Zur Starkung ihrer Position setzte sie auf Zusammenarbeit mit den Liberalen obwohl sie durchaus nicht liberal gesinnt war Unter anderem erliess sie eine allgemeine Amnestie um sich gegen mogliche kunftige Widerstande der Carlisten breiten Ruckhalt zu verschaffen Ausserdem suchte sie ihr gewogene Manner auf hohe militarische und administrative Posten zu setzen Ferdinand VII annullierte am 31 Dezember 1832 sein Dekret vom 18 September und ubernahm am 4 Janner 1833 die Leitung der Staatsgeschafte wieder selbst starb aber bereits am 29 September desselben Jahres Mit seinem Tod hinterliess er den Thron seiner dreijahrigen nun zur Konigin ausgerufenen Tochter Isabella II fur die Maria Christina die Regentschaft fuhrte Dieser zur Seite stand zunachst die Regierung unter dem Vorsitz von Cea Bermudez 1 Regentin von Spanien 1833 1840 Bearbeiten nbsp Konigin Maria Christina Wappen Don Carlos der im Exil in Portugal lebte bestritt weiterhin den Thronfolgeanspruch Isabellas und proklamierte sich als Carlos V zum Konig Seine Anhanger erregten insbesondere in Navarra und im Baskenland Nordspaniens Aufstande so dass sich sofort nach dem Tod Ferdinands VII der jahrelange Erste Carlistenkrieg 1833 1840 entwickelte Russland Preussen Osterreich der Papst und die bourbonischen Staaten in Italien erkannten die Herrschaft Maria Christinas nicht an sehr wohl aber Frankreich und England Innenpolitisch bevorzugte sie vor allem Unterstutzung von Seiten der oligarchischen rechts liberalen Moderados Gemassigten musste aber im Laufe ihrer Regentschaft auf die haufig kontraren Regierungsprogramme ihrer jeweiligen Ministerien eingehen und den mit der moderaten Partei in standigem Streit liegenden links liberalen Progresistas Fortschrittlichen ofters entgegenkommen Letztere stutzten sich auf die stadtischen Unter und Mittelschichten und setzten sich fur die Volkssouveranitat ein nbsp Familie Franz I beider Sizilien Maria Christina links von der BusteMaria Christina heiratete bereits am 28 Dezember 1833 heimlich in zweiter Ehe einen Unteroffizier der koniglichen Leibgarde Agustin Fernando Munoz y Sanchez Nach einer Version war sie auf den jungen Mann aufmerksam geworden als er ihr sein Taschentuch zur Stillung einer kleinen Nasenblutung reichte nach einer anderen Darstellung soll er ihr bei einer Fahrt nach La Granja als die Pferde ihrer Kutsche durchgingen das Leben gerettet haben Ihre zweite Ehe blieb am spanischen Hof nicht geheim und sollte in der Folge bedeutend zur zunehmenden Unbeliebtheit Maria Christinas beitragen Mit Munoz hatte sie mehrere Kinder 2 Maria Amparo Munoz Grafin von Vista Alegre 17 November 1834 19 August 1864 Maria de los Milagros Munoz Marquesa de Castillejo 8 November 1835 9 Juli 1903 Agustin Munoz Herzog von Tarancon 15 Marz 1837 15 Juli 1855 Fernando Munoz Herzog von Riansares und Tarancon 27 April 1838 7 Dezember 1910 Maria Cristina Munoz Marquesa de la Isabela 19 April 1840 20 Dezember 1921 Antonio de Padua Munoz 23 Dezember 1842 1847 Juan Munoz Graf von Recuerdo 29 August 1844 2 April 1863 Jose Munoz Graf von Gracia 21 Dezember 1846 17 Dezember 1863 Cea Bermudez musste bereits am 15 Januar 1834 dem gemassigten Liberalen Francisco Martinez de la Rosa als Regierungsprasidenten Platz machen Dieser fuhrte Spanien auf den Weg in eine konstitutionelle Monarchie Er entwarf eine von der Regentin am 10 April 1834 in Kraft gesetzte der franzosischen Charte von 1814 nachgebildete Verfassung Estatuto Real Sie regelte nur die Zusammensetzung und Ordnung der Cortes schrankte aber die absolute Macht der Krone relativ wenig ein So hatte die Regentin etwa weiterhin das Recht auf Gesetzesinitiativen Aufgrund eines extremen Zensus waren nur die wohlhabendsten Bevolkerungsschichten in den Cortes vertreten Die Progressisten waren damit nicht zufrieden und verlangten die Wiedereinfuhrung der freiheitlicheren Verfassung von 1812 Aussenpolitisch betrieb die Regentin eine Annaherung an Grossbritannien und Frankreich Mit diesen Landern und dem ebenfalls unter dynastischen Wirren leidenden Portugal schloss Spanien die am 22 April in London unterzeichnete und gegen die restaurative Heilige Allianz gerichtete Quadrupelallianz Am 24 Juli 1834 eroffnete Maria Christina im Palast Buen Retiro personlich die neuen Cortes Im gleichen Monat gelangte Don Carlos nach Navarra zu seinen Truppen Der sich ausbreitende Burgerkrieg in dem auch auf beiden Seiten auslandische Hilfstruppen mitkampften wurde ausserst grausam gefuhrt Der zunehmend unpopular gewordene Martinez de la Rosa ubergab den Prasidentenposten der Regierung am 7 Juni 1835 an den bisherigen Finanzminister und Grafen von Toreno Jose Maria Queipo de Llano Ruiz de Saravia dessen Portefeuille als Minister nun Juan Alvarez Mendizabal ubernahm Dieser Vertreter der Progresistas wurde am 25 September desselben Jahres neuer Ministerprasident nachdem er durch Anhanger der Konstitution von 1812 in mehreren Stadten ausgeloste Aufstandsbewegungen hatte beschwichtigen konnen Auf sein Betreiben wurden im Oktober 1835 durch ein Dekret Maria Christinas zahlreiche Kloster aufgehoben und deren eingezogene Guter zur Aufbesserung der durch die Ausgaben fur den Burgerkrieg zerrutteten Staatsfinanzen zum Verkauf bestimmt Die Regentin weigerte sich aber im Fruhjahr 1836 die von ihm vorgeschlagenen unzureichenden Massregeln zur Beseitigung der Wirtschaftskrise in Kraft zu setzen Nach seiner Entlassung am 15 Mai trat der Moderado Francisco Javier Isturiz Montero an seine Stelle In der Nacht zum 13 August 1836 meuterte eines der in San Ildefonso stationierten Milizregimenter zog nach dem Lustschloss La Granja wo Maria Christina sich aufhielt und zwang sie angeblich indem sie das Leben ihres zweiten Gatten Munoz bedrohte die Verfassung von 1812 anzunehmen Sie autorisierte die Bildung eines neuen Kabinetts unter dem Vorsitz des progressiven Politikers Jose Maria Calatrava und zog am 17 August in Madrid ein Isturiz und die anderen Minister der vorigen Regierung waren bereits geflohen Calatrava berief zum 24 Oktober 1836 die Cortes ein die Maria Christina am 19 November 1836 als Regentin bestatigten und die Verfassung von 1812 im gemassigten Sinn revidierten Auf diese geanderte Konstitution schwor Maria Christina am 18 Juni 1837 den Eid Don Carlos gelang es im Sommer 1837 personlich mit seinen Truppen gegen Madrid vorzustossen Doch der erhoffte Aufstand in der Hauptstadt blieb aus Ein General der Cristinos Baldomero Espartero kam mit Entsatztruppen nach Eilmarschen am 12 August in Madrid an eroberte auch das von den Karlisten eingenommene Segovia zuruck und zwang den Kronpratendenten schliesslich im September zum Ruckzug Espartero sturzte damals Calatravas Kabinett und fungierte kurzzeitig 18 August bis 18 Oktober 1837 selbst als Regierungsprasident Dann wechselten sich mehrere von Moderados gefuhrte Maria Christinas politischen Absichten mehr entgegenkommende und dem Einfluss Frankreichs geneigte Ministerien ab Zuerst trat Eusebio Bardaji Azara am 18 Oktober an die Spitze einer solchen Regierung Diese wurde nach baldigen Neuwahlen der Cortes von einem noch mehr im Sinne der Moderados agierenden Kabinett abgelost dessen Prasident am 16 Dezember 1837 Narciso Heredia Begines Graf von Ofalia wurde Nach diesem ubernahm am 6 September 1838 Bernardino Fernandez de Velasco Herzog von Frias und am 9 Dezember 1838 Evaristo Perez de Castro Brito den Vorsitz Alle diese Regierungen sahen sich heftigem Widerstand von Seiten der Progressisten ausgesetzt Grosse Zwistigkeiten bestanden auch zwischen der Regentin und ihrer Schwester Luisa Carlota die erklarte dass Maria Christina nicht in der Lage sei Kinder zu erziehen und freilich vergeblich die Vormundschaft fur die Tochter ihrer Schwester aus deren Ehe mit Ferdinand VII forderte Nicht nur wegen ihrer Hinneigung zu den Moderados sondern auch wegen ihres uppigen Hoflebens voller Vergnugungen inmitten des Kriegselends erbitterte Maria Christina damals die Progresistas Diese Partei gewann in steigenden Mass die Sympathien des erfolgreichen Feldherrn Espartero und stutzte sich damals aussenpolitisch auf englischen die Regentin hingegen auf franzosischen Beistand Die zunehmenden militarischen Erfolge der Cristinos besiegelte Espartero am 31 August 1839 durch eine Verstandigung mit dem fuhrenden carlistischen General Rafael Maroto Abrazo de Vergara d h Verbruderung von Vergara Damit war der Burgerkrieg im Wesentlichen zugunsten Maria Christinas entschieden Es gab aber Geruchte dass die Regentin Maroto mit hohen Geldsummen bestochen habe Don Carlos floh im September 1839 nach Frankreich nur ein kleines Kontingent radikaler Carlisten unter Ramon Cabrera kampfte noch bis zur endgultigen Niederlage Mitte 1840 weiter 3 4 Sturz und Exil 1840 1843 Bearbeiten Im Herbst 1839 plante die moderadistische Regierung ein Gesetz das die Mitwirkung der Stadtbevolkerung bei der Besetzung der kommunalen Regierungen Ayuntamientos sehr beschranken sollte um die Progresistas dauerhaft ihrer Machtbasen in den Stadtgemeinden zu berauben Die damals von den Progresistas beherrschten Cortes protestierten dagegen und wurden deshalb am 18 November 1839 aufgelost Bei den folgenden Wahlen erhielten die Moderados die Stimmenmehrheit Die anlasslich der Eroffnung der neuen Cortes von Maria Christina am 18 Februar 1840 gehaltene Thronrede rief das Lob Frankreichs aber den Tadel Englands und der Progressisten hervor Als die Cortes im Juni 1840 dem Gemeindegesetz zustimmten kam es zu grossen Unruhen Gegen den Rat Esparteros unterzeichnete die Regentin dieses Gesetz Daraufhin brach in Barcelona eine Revolte aus die viele Opfer forderte Espartero verweigerte einen Militareinsatz gegen die Aufstandischen solange Maria Christina nicht das Ayuntamiento Gesetz verwarf die Cortes aufloste und ihre Minister entliess Die Regentin wollte diesem Ansinnen nicht nachkommen ernannte aber am 20 Juli einen Progresisto Antonio Gonzalez Gonzalez zum neuen Regierungschef dem mehrere weitere Kurzzeit Ministerprasidenten folgten Ende August rebellierte Madrid und danach weitere Stadte Als Maria Christina erneut an Espartero appellierte den Aufstand zu beenden bestand der General in einem Manifest vom 7 September auf seinen fruheren Forderungen Schliesslich musste sich die Regentin am 16 September dazu bequemen Espartero zum Ministerprasidenten zu ernennen und freie Hand bei der Bildung seines Kabinetts zu lassen Am 9 Oktober traf er mit seinen Ministern in Valencia ein wo er ehrenvoll empfangen wurde und fuhrte hier mit Maria Christina Unterredungen Als Espartero ihr ein unannehmbares Regierungsprogramm vorlegte erklarte die Regentin am 12 Oktober 1840 ihre Abdankung liess ihre Kinder aus erster Ehe die Konigin Isabella und deren Schwester Maria Luisa Fernanda in Esparteros Obhut und schiffte sich zwei Tage spater auf dem Dampfschiff Mercurio nach Frankreich ein Sie nahm ein sehr bedeutendes Vermogen mit und wurde von ihrem zweiten Gatten Munoz und ihren gemeinsamen Kindern ins Exil begleitet In Frankreich versammelten sich um sie verschiedene ebenfalls emigrierte Moderados wie Cea Bermudez Perez de Castro und Martinez de la Rosa sowie Feldherren wie Leopoldo O Donnell und Ramon Maria Narvaez Von Marseille aus bestatigte die Ex Regentin in einem Manifest vom 8 November 1840 ihre Abdankung und sandte den Spaniern Abschiedsgrusse Danach kam sie kurzzeitig nach Rom wo sie von Papst Gregor XVI die Dispens fur ihre morganatische Ehe mit Munoz erhielt Anschliessend besuchte sie ihre Eltern in Neapel und liess sich daraufhin in Paris nieder wo sie bei ihrer Ankunft vom Konig Louis Philippe mit militarischen Ehren empfangen wurde Sie unterhielt auch weiterhin mit dem franzosischen Monarchen freundschaftliche Beziehungen Als Wohnsitz erhielt sie das Palais Royal angewiesen 1842 mietete sie das Schloss Malmaison das sie spater erwarb Von Paris aus intrigierte sie gegen die Regierung Espartero in Spanien Im Mai 1841 ernannten die Cortes Espartero zum alleinigen Regenten Spaniens wahrend der Minderjahrigkeit der Konigin Isabella entzogen ihrer Mutter die Vormundschaft und bestellten stattdessen den Prasidenten der Cortes Agustin Arguelles zu ihrem Vormund Antonio Gonzalez Gonzalez wurde erneut Ministerprasident Am 19 Juli 1841 protestierte Maria Christina der von den Cortes nur eine bescheidene Pension gewahrt worden war von Paris aus freilich vergeblich gegen die Ernennung von Arguelles zum Vormund Isabellas und erklarte dass ihr Rucktritt von der Regentschaft erzwungen worden sei Ihre Anhanger erwogen Umsturzplane gegen Espartero Im Oktober 1841 versuchte der General Diego de Leon mit einer verschworenen Gruppe die Konigin Isabella aus dem Madrider Konigsschloss zu entfuhren und mit ihr als Geisel die Ruckkehr ihrer Mutter zu erzwingen Dieser Anschlag schlug aber fehl und der gefangengenommene Leon wurde standrechtlich erschossen Etwa gleichzeitig hatte sich der General O Donnell der Zitadelle von Pamplona bemachtigt und in der Region einen Aufstand zugunsten der Ex Regentin erregt der aber bald unterdruckt wurde O Donnell gelang die Flucht nach Frankreich Die nun vom spanischen Botschafter in Paris Salustiano Olozaga erhobene Forderung Maria Christina aus Frankreich auszuweisen blieb erfolglos Die spanischen Gelduberweisungen an die Ex Regentin wurden aber eingestellt und ihr Briefwechsel mit ihren Tochtern streng uberwacht 5 6 Ruckkehr nach Spanien als Koniginnenmutter 1843 1854 Bearbeiten Ende Juli 1843 fuhrte eine von Ramon Maria Narvaez angefuhrte Rebellion Esparteros Sturz herbei Isabella II wurde trotz ihrer erst 13 Jahre am 8 November 1843 vorzeitig fur volljahrig erklart Nach der offiziellen Ubernahme der Herrschaft durch ihre Tochter kehrte Maria Christina nach Spanien zuruck und liess sich in Madrid nieder Sie versuchte auf die Regierungsmassnahmen ihrer Tochter Einfluss zu nehmen und diese in eine absolutistische Richtung zu drangen Am politischen Geschehen des Landes war sie massgeblich beteiligt Ihren Ehemann Munoz liess sie von ihrer Tochter 1844 zum Herzog von Riansares erheben und ihre Ehe durch ein konigliches Dekret legitimieren Daraufhin fand am 13 Oktober 1844 ihre durch den Bischof von Cordoba geleitete kirchliche Trauung mit Munoz statt Nun bemuhte Maria Christina sich Isabella II und deren jungere Schwester Maria Luisa Fernanda moglichst standesgemass zu vermahlen Es waren mehrere hochadlige Kandidaten als Ehepartner im Gesprach und die Heiratsfrage fuhrte innenpolitisch und auch am europaischen Parkett zu Zwistigkeiten und Verwicklungen Dabei suchte die sich mit Frankreich verbunden fuhlende Koniginnenmutter der englischen Politik in dieser Angelegenheit entgegenzuwirken Schliesslich wurde Isabella II am 10 Oktober 1846 mit Francisco de Asis einem Sohn von Maria Christinas Schwester Luisa Carlota und des Infanten Francisco de Paula sowie gleichzeitig Maria Luisa Fernanda mit dem Herzog von Montpensier Antoine d Orleans einem Sohn des franzosischen Konigs Louis Philippe verheiratet Die von Isabella II nur ausserst widerwillig eingegangene Ehe war von Anfang an unglucklich Maria Christina kritisierte scharf die baldige offentlich bekannte Untreue ihrer Tochter Gemeinsam mit ihrem Ehemann nahm Maria Christina Geschaftstatigkeiten in den Bereichen Salz und Eisenbahnkonzessionen auf an denen auch Narvaez mitwirkte Weiteren finanziellen Gewinn machte sie durch Borsenspekulationen Sie erwarb sich den Ruf dass es in Spanien kein Industrieprojekt gebe in das die Koniginnenmutter nicht involviert sei Daraus entwickelte sich eine wachsende Unbeliebtheit Maria Christinas zu der auch die Person ihres Ehemannes beitrug Im Juli 1854 kam es in Spanien zu Aufstanden und in Madrid brach ein Aufruhr aus in dessen Verlauf eine Menschenmenge in die Residenz der Koniginnenmutter eindrang sie als Diebin bezeichnete und die Einrichtung zertrummerte Einige Frauen bedienten sich sogar aus ihrer vornehmen Garderobe Sie entging nur muhsam der Gefahr Zur Rettung ihres Throns wandte sich Isabella II an den schon im Ruhestand befindlichen Espartero der zwar die Revolution niederschlug jedoch auch gegen die unbeliebte Maria Christina vorging Zuerst wollte er sie in Madrid festsetzen lassen dann erlaubte er ihre Ausreise nach Portugal und sprach durch einen Regierungsbeschluss vom 27 August 1854 ihre Verbannung aus Spanien aus Ihre Pensionszahlungen wurden eingestellt und ihre Guter in Spanien beschlagnahmt aber 1856 wieder freigegeben Erneutes Exil in Frankreich 1854 1878 Bearbeiten nbsp Maria Christina ca 1870Maria Christina reiste mit ihrem Gatten uber Portugal wieder nach Frankreich und lebte in den nachsten zehn Jahren teils in diesem Land teils in Italien Im November 1854 kam sie nach Paris wo sie ihre alteste Tochter aus zweiter Ehe Maria Amparo Munoz im Marz 1855 mit dem exilierten polnischen Adligen Wladislaw Czartoryski verheiratete 1856 besuchte sie u a Florenz Bologna und Rom Erst Ende September 1864 durfte sie nach Spanien zuruckkehren doch lebte sie auch seitdem meist in Frankreich 1868 wurde Isabella II abgesetzt und hielt sich seither ebenfalls in Frankreich auf Maria Christina kam nochmals 1874 vorubergehend nach Spanien als ihr Enkel Alfons XII zum Konig proklamiert wurde Es war ihr wie Isabella verboten sich in Spanien dauerhaft niederzulassen Sie uberlebte ihren Gatten um funf Jahre und starb 1878 im Alter von 72 Jahren in Le Havre Spater wurde sie im Pantheon der Konige des Klosters El Escorial bestattet Literatur BearbeitenJurgen Frolich Maria Christina von Spanien In Harenberg Das Buch der 1000 Frauen Mannheim 2004 ISBN 3 411 76099 0 S 601f Trinidad Ortuzar Castaner Maria Cristina de Borbon Dos Sicilias In Diccionario biografico espanol Madrid 2009 2013 Online Version Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Christina von Sizilien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Ikonografie Der Erste Carlistenkrieg Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Angel Martinez de Velasco Ferdinand VII In Die spanischen Konige C H Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 42782 0 S 221ff Maria Cristina di Borbone Principessa delle Due Sicilie auf thepeerage com abgerufen am 10 September 2016 Martin Baumeister Isabella II In Die spanischen Konige S 225 228 Spanien Geschichte In Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Bd 16 1862 S 391 399 Spanien Geschichte In Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Bd 16 1862 S 400ff L Louvet Marie Christine de Bourbon In Nouvelle biographie generale Bd 33 Sp 672f VorgangerinAmtNachfolgerMaria Josepha von SachsenKonigin von Spanien 1829 1833Regentin1833 1840Francisco de Asis de BorbonNormdaten Person GND 118890980 lobid OGND AKS LCCN n85208486 VIAF 45744359 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maria Christina von Neapel SizilienALTERNATIVNAMEN Bourbon Maria Christina Prinzessin Beider Sizilien von Borbon Dos Sicilias Maria Cristina de spanisch KURZBESCHREIBUNG Konigin und Regentin von SpanienGEBURTSDATUM 27 April 1806GEBURTSORT PalermoSTERBEDATUM 22 August 1878STERBEORT Le Havre Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Christina von Bourbon Sizilien 1806 1878 amp oldid 238649918