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Die Meriniden Tifinagh Schrift ⵉⵎⵔⵢⵏⴻⵏ arabisch مرينيون DMG Mariniyun waren eine islamische Berberdynastie die als Nachfolger der Almohaden von der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts bis 1465 in Marokko und anderen Teilen des Maghrebs herrschte Ausdehnung des Meriniden ReichsEmblem der Meriniden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauten 3 Herrscherliste 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Banu Marin waren Zanata Berber und wanderten im 12 Jahrhundert aus Ifriqiya kommend im Sudosten Marokkos ein Schon im Jahr 1145 kam es zu ersten Kampfen mit den Almohaden von denen sie aber unterworfen wurden Unter Abu Yahya Abu Bakr reg 1244 1258 begann die Eroberung Nordmarokkos Fes wurde im Jahr 1248 Hauptstadt der Meriniden Abu Yusuf Yaqub reg 1259 1286 schloss 1269 mit der Eroberung von Marrakesch den Sturz der Almohaden und die Unterwerfung Marokkos ab Gleichzeitig setzte er auch nach Al Andalus uber um die Nasriden von Granada im Kampf gegen Kastilien zu unterstutzen Es folgten interne Machtkampfe unter den Meriniden welche aber Abu Said Utman II reg 1310 1331 nicht an einer umfangreichen Bautatigkeit in Fes und andernorts hinderten So wurden mehrere Medresen als weltliche Hochschulen zur Ausbildung von Staatsdienern gegrundet um die Zentralisierung der Verwaltung voranzutreiben und den Einfluss der nicht immer zuverlassigen Marabouts und Bruderschaften zuruckzudrangen Unter Abu l Hasan reg 1331 1348 wurde der Versuch unternommen den Maghreb nochmals zu vereinen So wurde bis zum Jahr 1337 das Reich der Abdalwadiden im heutigen Algerien und 1347 das Reich der Hafsiden in Ifriqiya heutiges Tunesien erobert Allerdings wurden die Meriniden 1340 in der Schlacht am Salado von einem kastilisch portugiesischen Koalitionsheer vernichtend geschlagen und mussten sich endgultig von der Iberischen Halbinsel zuruckziehen Abu l Hasan wurde von seinem Sohn Abu Inan Faris reg 1348 1358 gesturzt Dieser versuchte das verlorengegangene Algerien und Tunesien erneut zu erobern Trotz einiger Erfolge begann nach der Ermordung von Abu Inan Faris der Niedergang der Dynastie nbsp Chellah Tor RabatDurch die unruhigen Beduinen und Berberstamme breitete sich in Marokko ein zunehmend rechtloser Zustand aus der den Niedergang des Reichs beschleunigte Auch die Unterstutzung durch die Marabouts und religiosen Bruderschaften zaouias liess nach als die Meriniden auf Grund einer Finanzkrise im 15 Jahrhundert ihre Zuwendungen an diese Institutionen einschrankten Die nach 1358 folgenden Herrscher der Meriniden kamen unter die Kontrolle der Wattasiden die als Wesire die tatsachliche Macht im Reich ausubten Sie setzten die Merinidensultane zumeist im Kindesalter in schneller Folge ein und ab Die Wattasiden konnten das Reich aber ebenfalls nicht konsolidieren so dass Portugal im Jahr 1415 die Stadt Ceuta und bis 1513 alle wichtigen Hafen an der Atlantikkuste Marokkos besetzen konnte Nachdem Abdalhaqq II reg 1421 1465 vergeblich versucht hatte die Macht der Wattasiden zu brechen wurde die Dynastie der Meriniden von diesen gesturzt Bauten Bearbeiten nbsp Fes Madrasa Bu ʿInaniya 14 Jh In ihrer Blutezeit liessen die Meriniden Herrscher in den wichtigen Stadten des Landes Fes Meknes Sale Taza Oujda und Marrakesch Koranschulen madrasa erbauen die mit dem architektur asthetisch uberaus reizvollen Zusammenspiel verschiedener Materialien Kacheln Stuck Holz und ihrem filigranen Dekor zu den Hohepunkten des Maurischen Stils gehoren nbsp Ruinen der Merinidengraber bei FesDie merinidischen Medresen in Fes Sale Meknes Marrakesch und Oujda gehoren zu den bedeutendsten Monumenten des Maghreb und zu den Hohepunkten des Maurischen Stils Einige nicht betretbare Moscheen der Meriniden haben als zeittypische Besonderheit filigran durchbrochene Rippenkuppeln uber dem Geviert vor der Mihrab Nische Die Grablege mehrerer Angehoriger der Dynastie befindet sich in der mauerumgrenzten Chellah im Osten von Rabat auf einer Anhohe bei der Stadt Fes stehen noch die Ruinen zweier Mausoleen aus merinidischer Zeit Herrscherliste BearbeitenAbdalhaqq I 1195 1217 Uthman I 1217 1240 Muhammad I 1240 1244 Abu Yahya Abu Bakr 1244 1258 Umar 1258 1259 Abu Yusuf Yaqub 1259 1286 Abu Yaqub Yusuf 1286 1307 Abu Thabit Amir 1307 1308 Abu r Rabi 1308 1310 Abu Said Uthman II 1310 1331 Abu l Hasan 1331 1351 Abu Inan Faris 1351 1358 Muhammad II as Said 1358 1359 Abu Salim Ali II 1359 1361 Abu Umar Taschufin 1361 Abd al Halim 1361 1362 Abu Zayyan Muhammad III 1362 1366 Abu Faris Abd al Aziz I 1366 1372 Muhammad IV 1372 1374 Abu l Abbas Ahmad 1374 1384 Musa 1384 1386 Muhammad V 1386 Muhammad VI 1386 1387 Abu l Abbas Ahmad 1387 1393 Abd al Aziz II 1393 1396 Abdullah 1396 1398 Abu Said Uthman III 1398 1420 Abdalhaqq II 1420 1465 Literatur BearbeitenUlrich Haarmann Geschichte der Arabischen Welt Herausgegeben von Heinz Halm 4 uberarbeitete und erweiterte Auflage C H Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 47486 1 Beck s historische Bibliothek Maya Schatzmiller L historiographie merinide BRILL 1982 ISBN 90 04 06759 0 Arnold Betten Marokko Antike Berbertraditionen und Islam Geschichte Kunst und Kultur im Maghreb DuMont Ostfildern 2012 S 54ff ISBN 3 7701 3935 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Meriniden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 119528460 lobid OGND AKS VIAF 3282927 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meriniden amp oldid 236525082