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Das Panzerschiff Admiral Scheer war das zweite Schiff der Deutschland Klasse der Kriegsmarine Admiral Scheer SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp Schwerer KreuzerKlasse Deutschland KlasseBauwerft Reichsmarinewerft WilhelmshavenBaunummer 123Baukosten 90 000 000 MarkStapellauf 1 April 1933Indienststellung 12 November 1934Verbleib am 9 April 1945 gekentertSchiffsmasse und BesatzungLange 186 0 m Lua 181 7 m KWL Breite 21 34 mTiefgang max 7 25 mVerdrangung Standard 11 550 tn l Konstruktion 13 660 tMaximal 15 422 t Besatzung 951 bis 1 070 MannMaschinenanlageMaschine 8 doppeltwirkende Neunzylinder Zweitakt DieselmotorenTyp MAN M9Z 42 58Maschinen leistung 56 800 PS 41 8 MW bei 450 minHochst geschwindigkeit 28 3 kn 52 km h Propeller 2 dreiflugelig 4 4 mBewaffnung6 28 cm SK C 28 L 52 720 Schuss 8 15 cm SK C 28 L 55 1 200 Schuss 6 10 5 cm SK C 33 L 75 3 000 Schuss 8 Torpedorohr 53 3 cm an Deck PanzerungGurtel 60 80 mm Deck 17 45 mm Torpedoschott 40 mm Turme 85 140 mm Schilde 10 mmModell der Admiral Scheer im Massstab 1 100Die Admiral Scheer war das Schwesterschiff der Panzerschiffe Deutschland und Admiral Graf Spee Das Schiff war nach Admiral Reinhard Scheer benannt Befehlshaber der deutschen Hochseeflotte in der Skagerrakschlacht Auch dieses Schiff wurde wie die Deutschland im Winter 1939 40 zum Schweren Kreuzer umklassifiziert Gleichzeitig wurde ein umfangreicher Umbau vorgenommen Das Vorschiff wurde verlangert und bekam einen grosseren Spantenausfall Ausserdem wurde der grosse Gefechtsturm uber der Brucke ausgebaut und durch einen schlanken Rohrenmast ersetzt und damit dem der Lutzow dem vorherigen Panzerschiff Deutschland angeglichen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kommandanten 3 Bekannte Besatzungsmitglieder 4 Literatur 5 Film 6 Weblinks 7 FussnotenGeschichte BearbeitenAm 29 Juni 1936 nahm die Admiral Scheer an der Kieler Woche teil 1936 37 war sie wahrend des Spanischen Burgerkrieges insgesamt siebenmal zur Ausubung der Internationalen Seekontrolle in diesen Gewassern eingesetzt Nachdem Flugzeuge der Republikaner am 29 Mai 1937 die vor Ibiza liegende Deutschland angegriffen und durch Bombentreffer erhebliche Personalverluste und Schaden verursacht hatten 23 starben acht erlagen spater ihren Verwundungen 1 erhielt die Admiral Scheer den Befehl den Hafen von Almeria Liegeplatz der republikanischen Flotte unter Feuer zu nehmen Der Artillerieeinsatz sollte sich gegen das dort liegende Dreadnought Schlachtschiff Jaime I richten Am Morgen des 31 Mai 1937 herrschte so dichter Fruhnebel dass die im Hafen liegenden Schiffe nicht oder kaum ausgemacht werden konnten Zudem war die Jaime I tags zuvor ausgelaufen Da viele Granaten ihre Ziele verfehlten und in der Stadt einschlugen war der Einsatz wenig erfolgreich 21 Bewohner starben bei dem Beschuss weitere 55 wurden verletzt 2 Bei Kriegsbeginn war die Admiral Scheer wegen Schwierigkeiten mit der Antriebsanlage nur beschrankt einsatzbereit Am 4 September 1939 wurde sie auf Schillig Reede von britischen Bombern angegriffen Die Briten erzielten drei Treffer die allesamt Blindganger waren Die Flugabwehr des Schiffs konnte eine Bristol Blenheim abschiessen Den Winter 1939 40 verbrachte das Schiff in der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven um fur 6 4 Mio Mark hauptsachlich zum Schweren Kreuzer umgebaut zu werden von Juli bis September 1940 folgten Erprobungen in der Ostsee Am 23 Oktober 1940 verliess sie Gotenhafen und begab sich nach Brunsbuttel das als Ausgangspunkt fur die bevorstehende Fernunternehmung ausersehen war Als sie am 27 Oktober von dort ausgelaufen war gelang es ihr nach einem kurzen Aufenthalt in Stavanger unbemerkt die Danemarkstrasse zu passieren und am 1 November den Nordatlantik zu erreichen Dort stiess sie funf Tage spater auf den von Halifax nach England gehenden Geleitzug HX 84 und versenkte aus diesem die Trewellard 16 Tote die Fresno City 1 Toter die Kenbane Head 23 Tote die Beaverford 77 Tote und die Maiden 91 Tote mit zusammen 33 628 BRT Die San Demetrio und die Andalusian wurden beschadigt 3 Dabei kam es zum Gefecht mit dem Hilfskreuzer Jervis Bay dessen Gegenwehr dem Gros des Geleitzuges das Entkommen ermoglichte wahrend er selbst in diesem ungleichen Kampf unterlag und unterging Mitte Dezember operierte die Admiral Scheer im Sudatlantik wo sie in der letzten Dezemberwoche von dem durch den Hilfskreuzer Pinguin gekaperten Tanker Storstad betankt wurde und stiess im Februar 1941 in den Indischen Ozean bis zu den Seychellen vor Danach trat sie den Ruckmarsch an und lief am 1 April 1941 in Kiel ein Bei diesem Einsatz legte sie in 155 Tagen rund 46 000 Seemeilen zuruck Ihre Versenkungszahl belief sich auf 17 Schiffe mit uber 113 000 BRT Wesentliche Unterstutzung des Einsatzes leistete das Trossschiff Nordmark ex Westerwald das 212 Tage in See war 33 664 Seemeilen zurucklegte und dabei 41 Versorgungen durchfuhrte Neben der Admiral Scheer und acht U Booten hatte die Nordmark auch die Hilfskreuzer Thor Kormoran und Pinguin sowie zehn Hilfsschiffe Prisen und Blockadebrecher versorgt Wahrend der deutschen Besatzung Norwegens wurde die Admiral Scheer 1942 dort stationiert In dieser Zeit beteiligte sie sich am Unternehmen Wunderland vor der russischen Nordkuste 1943 wurde sie als Ausbildungsschiff genutzt und in der Ostsee eingesetzt Am 17 Juli 1944 wurde sie der 2 Kampfgruppe unter Admiral Thiele mit Prinz Eugen Zerstorern und Torpedobooten unterstellt Im November griff sie in die Ruckzugskampfe der deutschen Heeresgruppe Nord in Estland ein wo sie Artillerieunterstutzung bot und die Evakuierung der letzten 4 491 Verteidiger von der Halbinsel Sworbe deckte 4 Im Februar 1945 lieferte sie Artillerieunterstutzung verschiedener deutscher Bruckenkopfe bei Frauenburg und auf Samland westlich von Konigsberg Im Marz transportierte sie Fluchtlinge und Verwundete nach Swinemunde und beschoss sowjetische Truppen bei Kolberg und Wollin Es folgte der Transport weiterer Fluchtlinge nach Kiel dort kam der Kreuzer zum Austausch seiner Geschutzrohre in die Werft 5 6 7 nbsp Die gekenterte Admiral Scheer im April 1945 in KielAm 9 April 1945 kenterte die Admiral Scheer nach Bombentreffern im ausseren Bauhafen der Deutschen Werke Kiel DWK Das Schiff drehte sich beim Kentervorgang uber Steuerbord bei etwa 125 erreichten die Aufbauten den Seeboden des 10 Meter tiefen Hafenbeckens In dieser Lage blieb das Wrack fixiert Ab Juli 1946 wurde das Wrack von Kieler Firmen ausgeschlachtet jedoch nach ubereinstimmenden Berichten nur bis zur Wasserlinie Dies betraf die Backbordseite des Rumpfes die entsprechende Halfte des Schiffsbodens mit den Schrauben sowie die von diesen Teilen umschlossenen Schiffsraume und Einbauten Der steuerbordseitige Rumpf die Halfte des Schiffsbodens und die uberwiegende Masse des Uberwasserschiffes Aufbauten Artillerie samt den umschlossenen Raumen blieben vor Ort und wurden zusammen mit dem gesamten Hafenbecken mit Trummerschutt aufgefullt Auf diese Weise sind 60 der Masse des Schiffes erhalten geblieben Die Stelle ist nie uberbaut worden und befindet sich heute auf dem Gelande des Marinearsenals Kiel Nach dem referenzierten alliierten Luftbild liegt das Heck bei 3575708 6021888 der Bug bei 3575822 6021766 die heutige Oberflache liegt bei etwa 3 m u NN 8 Lage 54 19 15 3 N 10 9 48 2 O 54 320927777778 10 163383333333 Koordinaten 54 19 15 3 N 10 9 48 2 O Die Schiffsglocke befindet sich im Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven Kommandanten Bearbeiten12 November 1934 bis 21 September 1936 Kapitan zur See Wilhelm Marschall22 September 1936 bis 30 Oktober 1938 Kapitan zur See Otto Ciliax31 Oktober 1938 bis 24 Oktober 1939 Kapitan zur See Hans Heinrich Wurmbach31 Oktober 1939 bis 4 Februar 1940 Kapitan zur See Theodor Krancke17 Juni 1940 bis 3 Juni 1941 Kapitan zur See Konteradmiral Theodor Krancke12 Juni 1941 bis 28 November 1942 Kapitan zur See Wilhelm Meendsen Bohlken29 November 1942 bis 31 Januar 1943 Fregattenkapitan Ernst Gruber mit der Wahrnehmung der Geschafte beauftragt 1 Februar 1943 bis 4 April 1944 Kapitan zur See Richard Rothe Roth5 April 1944 bis 9 April 1945 Kapitan zur See Ernst Ludwig ThienemannBekannte Besatzungsmitglieder BearbeitenEberhard Ahrens 1892 1945 Schiffsarzt Carl Heinz Birnbacher 1910 1991 war von 1968 bis 1970 als Konteradmiral der Bundesmarine Stellvertreter des Befehlshabers der Flotte Robert Gysae 1911 1989 war von 1967 bis 1970 als Flottillenadmiral Kommandeur der Marinedivision Nordsee Gunter Kuhnke 1912 1990 war von 1966 bis 1972 als Konteradmiral Amtschef des Marineamts Siegfried Lenz 1926 2014 Schriftsteller Fritz Markwardt 1924 2011 deutscher Mediziner und Pharmakologe Peter Schulze Rohr 1926 2007 Regisseur und Drehbuchautor Alfred Schumann 1902 1985 war 1963 als Flottillenadmiral Stellvertretender Inspekteur der Marine und Chef des Stabes Fu MLiteratur BearbeitenJochen Brennecke Theodor Krancke Schwerer Kreuzer Admiral Scheer 6 Auflage Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0831 5 Fritz Jurgens Dennis Wilken Ercan Erkul Versenkt Vergraben Vergessen Das Wrack des Schweren Kreuzers Admiral Scheer am Kieler Ostufer In Fritz Jurgens amp Ulrich Muller Hrsg Mehr als nur Sailing City Kiel im Spiegel archaologischer Quellen Ludwig Kiel 2022 Sonderveroffentlichungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte 98 ISBN 978 3 86935 435 4 S 131 142 Film BearbeitenDas Gefecht zwischen der Admiral Scheer und dem Hilfskreuzer HMS Jervis Bay wurde 1943 in dem britischen Spielfilm San Demetrio nachinszeniert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Admiral Scheer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Geschichte der Admiral Scheer bis 1939 in Bildern Memento vom 16 Juni 2012 im Internet Archive Fotogalerie der Admiral Scheer Technische Details der Admiral Scheer und ihrer Schwesterschiffe Verlustliste Schwerer Kreuzer Admiral ScheerFussnoten Bearbeiten Joe J Heydecker Johannes Leeb Der Nurnberger Prozess online Henrik Eberle Matthias Uhl Das Buch Hitler Bastei Lubbe 4 Auflage 2007 ISBN 978 3 404 64219 9 S 65 Clay Blair Der U Boot Krieg Die Jager 1939 1942 Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1998 ISBN 3 453 12345 X S 256 wlb stuttgart de Seekrieg 1944 November Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 6 Herford o J S 76 wlb stuttgart de Seekrieg 1945 Januar wlb stuttgart de Seekrieg 1945 Marz Willi Kramer Wrack des Schweren Kreuzers Admiral Scheer 1933 1945 Kriegsgrab In Archaologische Landesaufnahme Schleswig Holstein Kiel Ellerbek Nr 5 FM 2010 678 Panzerschiffe der Deutschland Klasse Deutschland ab 1939 Lutzow Admiral Scheer Admiral Graf SpeeListe deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Admiral Scheer amp oldid 238638563