www.wikidata.de-de.nina.az
Ein doppeltwirkender Verbrennungsmotor ist ein Motor der sowohl uber als auch unter dem Kolben einen Brennraum hat also zwei Brennraume pro Zylinder Inhaltsverzeichnis 1 Funktionsprinzip 2 Geschichte 3 Nachteile 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseFunktionsprinzip BearbeitenDer Zylinder ist sowohl nach oben wie nach unten durch einen Zylinderdeckel abgeschlossen so entstehen zwei Brennraume die durch den Kolben voneinander getrennt sind Am Kolben ist eine Kolbenstange fest angebracht die gasdicht durch den unteren Zylinderdeckel gefuhrt ist Unter dem unteren Deckel ist die Kolbenstange uber einen Kreuzkopf mit einem Pleuel verbunden uber das die Kraft an die Kurbelwelle weitergegeben wird Das doppeltwirkende Prinzip ist theoretisch bei allen Verbrennungsmotoren also Otto wie Dieselmotor Zwei wie Viertakter moglich Tatsachlich gebaut wurden jedoch nur Zwei und Viertakt Dieselmotoren Versuche mit Ottomotoren waren nicht erfolgreich Zweitaktmotoren hatten externe Spulgeblase da das Kurbelgehause nicht als Spulpumpe genutzt werden konnte Doppeltwirkende Zylinder sind bei Dampfmaschinen verbreitet und bewahrt So verfugen Dampflokomotiven nahezu durchgehend uber diese Mit der Ubernahme des Prinzips wurde versucht die Leistungsdichte eines Motors zu erhohen Ein doppeltwirkender Viertakter erreicht theoretisch die Leistung eines einfachwirkenden Zweitakters Praktisch entstehen Leistungsverluste da der untere Brennraum durch die Kolbenstange kleiner und zerkluftet ist Zudem ist die Leistungsabgabe ungleichmassiger da die Arbeitstakte zwischen oberem und unterem Brennraum um 180 Kurbelwinkel zueinander versetzt sind Der Zundabstand im doppeltwirkenden Viertaktzylinder ist also 180 540 Ein doppeltwirkender Zweitakter hat keine ungleichmassige Leistungsabgabe der Zundabstand ist 180 180 Geschichte Bearbeiten nbsp Schema des Lenoir Gasmotors nbsp Gasmotor von Korting Hannover 1903 Etienne Lenoir prasentiert 1860 einen doppeltwirkenden Leuchtgas Zweitaktmotor Korting Hannover baute um 1900 herum stationare doppeltwirkende Gasmotoren Die Fritz war mit Indienststellung 1915 das erste Versuchs Handelsschiff mit doppeltwirkenden Zweitakt Dieselmotoren als Antrieb 1 Die Magdeburg war bei Indienststellung 1925 das erste regulare deutsche Handelsschiff mit doppeltwirkendem Zweitakt Dieselmotor 1 Die Entwicklung und der Bau von doppeltwirkenden Viertaktmotoren wurde schon in den 1930er Jahren aufgegeben Der Bau von doppeltwirkenden Zweitaktmotoren fur stationare Anwendungen und Schiffsantriebe endete Mitte der 1950er Jahre 2 Zu den bekanntesten doppeltwirkenden Zweitaktmotoren gehoren der Zweitakt Kreuzkopf Reihenmotor MAN DZ 53 800 mit einer Zylinderleistung von 596 kW bei 214 min und der fur die deutsche Kriegsmarine entwickelte 24 Zylinder V Motor MAN V24Z 32 44 Mit dem Einsatz von Abgasturboladern konnte die Leistungsdichte von einfach wirkenden Motoren konstruktiv leichter effektiver und betriebssicherer gesteigert werden was zum Ende der doppeltwirkenden Motoren fuhrte Nachteile BearbeitenZu den Nachteilen der doppeltwirkenden Motoren zahlen Hohe thermische Belastung des Kolbens der von oben und unten durch die Verbrennung aufgeheizt wird die Warme aber nur schlecht uber Kolbenringe und Zylinderwand abfuhren kann Aufwendige Kolbenkonstruktion da der Verbrennungsdruck in beiden Richtungen ausgehalten werden muss Dadurch teure aufwendige und schwere Kolbenkonstruktionen und hohe oszillierende Massen Im unteren Brennraum ist durch die Kolbenstange keine zentrale Einspritzung bzw Zundung moglich zudem ist der Brennraum durch die Kolbenstange zerkluftet Beides wirkt sich nachteilig auf die Gemischbildung und Verbrennung aus Die Abdichtung der Kolbenstange im unteren Brennraumdeckel ist sehr storungsanfallig und fur hohere Verbrennungsdrucke schlecht geeignet Die Verwendung von Schwerol verscharft das Abdichtungsproblem Siehe auch BearbeitenGegenkolbenmotor hat im selben Zylinder nicht wie der doppeltwirkende Motor zwei Brennraume und einen gemeinsamen Kolben sondern zwei Kolben und einen gemeinsamen Brennraum Literatur BearbeitenRichard van Basshuysen Hrsg Lexikon Motorentechnik 2 Auflage Vieweg Verlag Wiesbaden 2006 ISBN 3 528 13903 X Einzelnachweise Bearbeiten a b https ww2 dsm museum DBSchiff pdf files haaker fritz pdf Prof Dr Ing Dr h c Helmut Tschoke 75 Jahre Grossmotorenentwicklung im Spiegel der MTZ In MTZ Springer Vieweg Springer Fachmedien 1 November 2015 ISSN 0024 8525 Bild 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doppeltwirkender Verbrennungsmotor amp oldid 229521901