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Dieser Artikel beschreibt den Raum in einem Verbrennungsmotor in dem die Verbrennung stattfindet Zum gleichen Raum innerhalb einer Feuerung siehe Feuerraum einer Gasturbine oder einem Strahltriebwerk siehe Brennkammer einer Dampflokomotive siehe Verbrennungskammer Ein Brennraum ist der in einem Verbrennungsmotor wahrend der Zundung an den Kolben grenzende gasgefullte Raum in dem die Verbrennung beginnt Vertiefung im Kolben als Brennraum eines DieselmotorsAussparung im Zylinderkopf als BrennraumIm ublichen Hubkolbenmotor durchlauft der Kolben vorher und nachher den Hubraum In der einfachsten Ausfuhrung als Zweitaktmotor wird der Brennraum vom Zylinderdeckel mit Zundkerze dem Kolben mit den Kolbenringen und zu einem geringen Teil vom Zylinder umgrenzt Beim ublichen Viertaktmotor kommen dessen Ventile im Zylinderkopf hinzu Im Rotationskolbenmotor wird der Brennraum vom Kolben und der Gehausewand begrenzt Der Brennraum muss gasdicht sein um den Motor starten zu konnen Die Abdichtung ist anspruchsvoll weil im Betrieb hohe Temperaturen und Drucke auftreten Inhaltsverzeichnis 1 Gestaltungsmoglichkeiten 2 Sonderformen 2 1 Heronkopf 2 2 Hemikopf 2 3 Dreikugel Wirbelwanne 2 4 Fireball Brennraum 2 5 G und M Motor 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGestaltungsmoglichkeiten BearbeitenDurch die Form des Brennraums wird Einfluss auf die Durchmischung des Gases mit Brennstoff den Ablauf der Verbrennung und den resultierenden Druck auf den Kolben genommen Die Form des Brennraums beeinflusst massgeblich den Kraftstoffverbrauch die Leistung und die Klopfneigung eines Motors Der Brennraum von Zweitaktern ist ohne Ventile frei gestaltbar aber sie haben andere Nachteile Bei Rotationskolbenmotoren ist die Brennraumform ungunstig was zu ihren grundlegenden Nachteilen zahlt Bei Viertakt Hubkolbenmotoren sind Ventilanordnung und Brennraumform eng miteinander verknupft Bei Zweiventil Konstruktionen ist die Vielfalt am grossten Parallel hangende Ventilen konnen parallel zur Zylinderlangsachse angeordnet sein dann ist der Brennraum meist eine Mulde im Zylinderkopf um die Ventile herum Wenn sie zur Zylinderlangsachse geneigt sind ist der Brennraum in der Regel keil oder dachformig gestaltet Die grossere Schrage des Daches tragt dann die Ventile die kleinere die Zundkerze Diese Form wurde von Harry Ricardo entwickelt und erlaubt relativ hohe Verdichtungsverhaltnisse Schon in der Fruhzeit des Automobilbaus zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde bei Hochleistungsmotoren mit V formig zueinander stehenden Ventilen und einem halbkugelformigen Brennraum gearbeitet Dieser bietet in alle Richtungen gleichmassige Flammwege und ein sehr gunstiges Verhaltnis von Oberflache zu Volumen und damit geringe Warmeverluste die Ventile stehen dann in 90 Grad zueinander Mit hoher werdenden Verdichtungsverhaltnissen zeigte sich aber dass wegen des grossen Volumens der Halbkugel der Kolbenboden ungunstig weit hochgewolbt werden muss wenn hohe Verdichtungen gewunscht sind Dadurch bekommt der Brennraum eine Sichelform was fur die Ausbreitung der Verbrennung sehr ungunstig ist Deswegen wurden ab den funfziger Jahren Motoren mit kleineren Ventilwinkeln entwickelt deren Brennraum nur noch eine Kugelkalotte und keine volle Halbkugel mehr darstellte wodurch die Effizienz dieser Brennraume deutlich gesteigert wurde Bei Vierventilkonstruktionen sind die Brennraume in der Regel dachformig gestaltet die Ventilpaare stehen dann in sich parallel jeweils auf einer der Dachflachen Bei den meisten praktischen Anwendungen bedeckt die Brennraummulde nicht die gesamte Flache der Zylinderbohrung sondern ist im Durchmesser deutlich kleiner Der Kolben wird dann im Randbereich der Bohrung so nah wie moglich an die sich ergebende ebene Flache des Zylinderkopfes herangefuhrt Im Verdichtungsvorgang wird dann das in diesem Randbereich befindliche Gemisch mit hoher Geschwindigkeit herausgequetscht und sorgt fur eine schnelle Durchwirbelung und damit eine gute Verbrennung des Gemischs Deswegen wird diese Konstruktion als Quetschkante bezeichnet Bei Rotationskolbenmotoren gibt es Umfangseinlasse Umfangsauslasse Seiteneinlasse SeitenauslasseDie seitliche Ausfuhrung ermoglicht geringeren Verbrauch und niedrigere Emissionen 1 Die Brennraumform bleibt davon aber unberuhrt Sonderformen BearbeitenHeronkopf Bearbeiten Als Sonderbauformen von Brennraumen gilt der Heron Kopf bei dem der Brennraum vollstandig im Kolbenboden liegt und der Zylinderkopf vollstandig eben ist Diese Konstruktion ist einfach zu fertigen weil der Zylinderkopf nur plan bearbeitet werden muss hat aber wegen der zwangsweise kleinen Ventile Nachteile bei der Leistungsentfaltung und bedingt zudem einen grossen und schweren Kolben Die bekanntesten Vertreter dieser Konstruktion sind der Mitteldruck Motor der Audis der 1960er Jahre der Boxer Motor des Alfasud die V Motoren von Moto Morini aus den 1970er Jahren und die V Motoren der kleinen Baureihe von Moto Guzzi Hemikopf Bearbeiten Die Abkurzung Hemi hemispherically shaped combustion chambers bezeichnet einen Motor mit halbkugelformigen hemispharischen Brennraumen Hemi Motor Die Brennraume in den Zylinderkopfen sind halbkugelformig gearbeitet sodass sie ein gunstiges Verhaltnis von Volumen zu Oberflache haben und grosse Ventildurchmesser moglich sind Mit einem ebenen Kolbenboden ergibt sich durch das grosse Volumen des so geformten Brennraums bei modernen kurzhubigen Motoren ein unerwunscht niedriges Verdichtungsverhaltnis weshalb der Kolbenboden bei Hemi Motoren meist hochgewolbt ausgefuhrt ist Um dabei die Kollision mit den ganz oder teilweise geoffneten Ventilen zu vermeiden sind in den Kolbenboden meist sogenannte Ventiltaschen eingefrast Dreikugel Wirbelwanne Bearbeiten Eine weitere Sonderform ist die Dreikugel Wirbelwanne Bei dieser von BMW in den Motorenbaureihen M10 und M30 lange Zeit favorisierten Konstruktion sind um die beiden Ventile und die Zundkerze jeweils kleine Kugelkalotten angeordnet und der Kolbenboden tragt eine ovale Mulde Diese Auslegung sollte die Laufruhe verbessern schrankte aber die Leistungsfahigkeit ein weswegen sie bei Leistungssteigerungen meist in eine Halbkugelform umgearbeitet wurde Fireball Brennraum Bearbeiten Der vom Schweizer Ingenieur May entwickelte Fireball Brennraum ahnelt um das Einlassventil herum einem Heronkopf und hat eine sehr kleine Brennraummulde direkt vor dem Auslassventil und ein sehr hohes Verdichtungsverhaltnis Dadurch ist der Motor im niedrigen bis mittleren Lastbereich sparsam allerdings um den Preis von Leistungseinbussen im oberen Lastbereich Letzteres spielte bei der einzigen kommerziellen Anwendung dieses Prinzips der HE Variante des Zwolfzylindermotors von Jaguar keine Rolle 2 G und M Motor Bearbeiten Eine Brennraumvariante fur Dieselmotoren ist der des G und M Brennverfahrens der MAN Hier ist der Zylinderkopf vollig plan und der Brennraum liegt als tiefe hohlkugelformige Mulde im Kolbenboden In dieser Mulde rotiert die angesaugte Luft sehr schnell und lost den an die Brennraummulde eingespritzten Kraftstoff nach und nach ab Einzelnachweise Bearbeiten der wankelmotor de zwischengas com Jaguar XJ 12 L wenn es etwas mehr Luxus sein darf Abgerufen am 20 April 2020 Literatur BearbeitenRichard van Basshuysen Fred Schafer Hrsg Handbuch Verbrennungsmotor 5 Auflage Vieweg Teubner Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 8348 0699 4 Rudolf Pischinger Manfred Klell Theodor Sams Thermodynamik der Verbrennungskraftmaschine 3 Auflage Springer Wien 2009 ISBN 978 3 211 99276 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Brennraum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brennraum amp oldid 232145315