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Dieser Artikel behandelt die antike Stadt Tarraco zum gleichnamigen Fahrzeug siehe Seat Tarraco Tarraco ist der antike Name der heutigen Stadt Tarragona in der spanischen Region Katalonien In der romischen Kaiserzeit war sie eines der bedeutendsten Zentren der Iberischen Halbinsel und Hauptstadt einer der grossten romischen Provinzen der nach ihr benannten Hispania Tarraconensis Ihre vollstandige Bezeichnung lautete seit augusteischer Zeit Colonia Iulia Urbs Triumphalis Tarraco Lageplan des kaiserzeitlichen Tarraco mit den wichtigsten GebaudenMuseu Nacional Arqueologic de Tarragona MNAT in dem die wichtigsten Funde der Romerzeit ausgestellt sindSeine Blutezeit erlebte Tarraco im 1 und 2 Jahrhundert Archaologische Untersuchungen lassen in den oberen Stadtbezirken ein monumentales Bauprogramm greifbar werden mit dem die Stadt zu dieser Zeit ihren Macht und Reprasentationsanspruch unterstrich Durch einen reichen Bestand an erhaltenen Steindenkmalern konnen heute viele Facetten der antiken Metropole rekonstruiert werden Aufgrund ihrer besonderen historischen Bedeutung wurden die Monumente der Romerstadt im Jahr 2000 als Archaologisches Ensemble von Tarraco zum UNESCO Welterbe erklart Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Zweiter Punischer Krieg 1 2 Tarraco in der Zeit der romischen Republik 1 3 Augusteische Zeit 1 4 Die Stadt in der hohen Kaiserzeit 1 5 Spatantike 1 6 Quellen 2 Archaologisches Ensemble von Tarraco 2 1 Stadtmauer 2 2 Das Provinzialforum 2 3 Das Forum der Koloniestadt 2 4 Der Circus 2 5 Das Theater 2 6 Das Amphitheater 2 7 Bauten aus spatantiker und fruhchristlicher Zeit 2 8 Der Aquadukt Les Ferreres 2 9 Weitere nachweisbare Gebaude 2 10 Romische Monumente in der Umgebung 2 10 1 Romische Villen 2 10 2 Der Bogen von Bera 2 10 3 Der sogenannte Torre dels Escipions 2 10 4 Der Steinbruch von El Medol 3 Quellenausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Zweiter Punischer Krieg Bearbeiten Das Stadtgebiet wurde in vorromischer Zeit von Iberern besiedelt die mit den an der Kuste siedelnden Griechen und Phoniziern Handelskontakte besassen Iberische Siedlungen lagen besonders im nahe gelegenen Ebrotal im Stadtgebiet von Tarragona gibt es Siedlungsfunde seit dem 5 Jahrhundert v Chr Besonders in der carrer de Caputxins nahe dem romischen Theater fand man Siedlungsreste sowie Bruchstucke attischer Keramik In dem tiefer und naher zum Mittelmeer gelegenen Stadtteil befand sich zwar kein schutzender Hafen jedoch bildete die Mundung des Flusses Francoli Tulcis eine kleine Bucht Wahrscheinlich bestand in der Nahe dazu eine kleinere Siedlung Quellen zur Stammeszugehorigkeit der hier siedelnden Iberer widersprechen sich stark Titus Livius erwahnt ein oppidum parvum kleine Siedlung namens Cissis Polybios nennt eine Polis namens Kissa Kissa 1 Bald nach der Landung des Gnaeus Cornelius Scipio Calvus in Empuries Emporion 218 v Chr im Zweiten Punischen Krieg wird Tarraco erstmals erwahnt Livius schreibt dass die Romer in der Nahe von Cissis ein punisches Nachschublager fur die Truppen Hannibals eroberten und die Stadt plunderten Schlacht von Cissa Kurze Zeit spater wurden die Romer nicht weit von Tarraco haud procul Tarracone geschlagen 2 Es bleibt dabei unklar ob Cissis und Tarraco identisch sind Verscharft wird dies noch durch eine in Empuries gefundene Munze welche die iberische Aufschrift Tarakon salir tragt salir bedeutet wahrscheinlich Silber Diese Munze nach emporianischen Vorbildern an einem unbekannten Ort gepragt wird allgemein auf die Zeit um 250 v Chr datiert in jedem Fall vor der Ankunft der Romer Der Name Kesse erscheint auf einer Reihe von Munzen iberischer Herkunft aus dem 1 und 2 Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung Diese wurden nach romischen Gewichtsnormen gepragt Sie kamen hauptsachlich in Tarraco ans Tageslicht was die Vermutung nahelegt dass sie auch dort gepragt wurden Kesse ist wohl mit Cissis gleichzusetzen wohl der Hauptort der von Plinius dem Alteren erwahnten Cissetani 3 Fur eine fruher von Adolf Schulten vermutete Herkunft des Namens aus dem Etruskischen 4 gibt es keine Belege 5 nbsp Die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Romer dauerte uber 200 Jahre nbsp Lage der romischen Provinz Hispania Tarraconensis nbsp Die spanischen Provinzen nach der augusteischen Reform nbsp Modell der oberen Stadtbezirke in der hohen Kaiserzeit nbsp Modell der hohen Kaiserzeit Blick von Suden nbsp Die Iberische Halbinsel in der Spatantike nbsp Das Inschriftenmaterial weist haufig die Anwesenheit von militarischem Personal nach hier ein frumentarius der Legio VII Gemina aus Leon 6 Im Jahr 217 v Chr ging die romische Verstarkung unter Publius Cornelius Scipio in Tarraco an Land Tarraco war Winterquartier in den Jahren 211 und 210 in dem Publius Cornelius Scipio Africanus dort die Stamme Spaniens zum conventus versammelte 7 Die Bevolkerung verhielt sich wahrend des Krieges weitgehend loyal zu den Romern Livius nennt sie Verbundete und Freunde des romischen Volkes socii et amici populi Romani die Fischer von Tarraco piscatores Tarraconenses waren mit ihren Booten bei der Belagerung von Carthago Nova behilflich 8 Die enge Verknupfung der fruhesten romischen Geschichte Tarragonas zum Geschlecht der Scipionen hat bereits Plinius zum Ausdruck gebracht als er feststellte Tarraco sei ein Werk der Scipionen Tarraco Scipionum opus wie Karthago eines der Punier 3 Tarraco in der Zeit der romischen Republik Bearbeiten In den folgenden beiden Jahrhunderten scheint Tarraco in den Kriegen gegen die Keltiberer die Rolle als Nachschubbasis und Winterlager die es wahrend des Zweiten Punischen Krieges innehatte weitestgehend beibehalten zu haben Deshalb wird allgemein von einer militarischen Prasenz in dieser Zeit ausgegangen ohne dass ein Truppenlager lokalisiert ware Es befand sich moglicherweise im hoher gelegenen Bereich der Altstadt worauf Teile der erhaltenen Stadtmauer Hinweise geben 197 v Chr wurden die eroberten Gebiete noch schmale Streifen an der Kuste Spaniens in die beiden neuen Provinzen Hispania citerior und Hispania ulterior geteilt Obwohl Strabon berichtet dass die Statthalter sowohl in Carthago nova als auch in Tarraco residierten 9 gibt es zahlreiche Indizien dass in der republikanischen Zeit Tarraco vorwiegend als Statthaltersitz genutzt wurde 10 Nicht vollig geklart ist der rechtliche Status Tarracos moglicherweise war Tarraco wahrend der Republik als conventus civium Romanorum Zusammenkunft romischer Burger der Provinz mit zwei magistri zivile Vorsteher an der Spitze organisiert 11 Gaius Porcius Cato Konsul des Jahres 114 v Chr wahlte im Jahr 108 Tarraco als Ort seiner Verbannung Da eine Verbannung offiziell ein Verlassen des romischen Staates bedeutete wurde das heissen dass Tarraco zu diesem Zeitpunkt eine freie oder hochstens eine verbundete Stadt war Nach der Beendigung des Sertoriusaufstandes setzten die Tarraconenser eine Ehreninschrift fur Gnaeus Pompeius Magnus Nach Strabon 12 hatte eines der letzten Gefechte unweit von Tarraco stattgefunden Als Caesar 49 v Chr bei Ilerda Lleida die Anhanger des Pompeius besiegte schickten die Tarraconenser eine Huldigungsgesandtschaft und unterstutzten sein Heer mit Lebensmitteln 13 Die Pompeiusinschrift musste nun umgewidmet werden Kurzerhand wurde der Stein gewendet und auf der neuen Vorderseite eine Inschrift an einen Gefolgsmann Caesars namens Publius Mucius Scaevola angebracht 14 Nicht uberliefert ist zu welchem Zeitpunkt Tarraco zur romischen Burgerkolonie erklart wurde Einerseits galt Caesars Sieg uber die Pompeianer 45 v Chr bei Munda als auslosendes Moment andererseits konnte aber auch sein Adoptivsohn und Nachfolger Augustus Tarraco mit diesem Status ausgezeichnet haben In der aktuellen Forschung wird vorsichtig fur die Zeit um 36 v Chr pladiert Caesar habe nach seinem Sieg bei Munda der Stadt Status und Titel als beneficium Wohltat Verdienst Auszeichnung verliehen 15 Augusteische Zeit Bearbeiten Im Jahr 27 v Chr begab sich Kaiser Augustus nach Spanien um die Feldzuge in Kantabrien zu beaufsichtigen Wegen seiner schwachen Gesundheit zog er es jedoch vor in Tarraco zu bleiben hier trat er sein 8 und 9 Konsulat an 16 Wahrscheinlich wahrend seiner Anwesenheit wurde ihm in Tarraco ein Altar geweiht Auf ihn bezieht sich eine Anekdote des Rhetorikers Quintilian Die Bewohner von Tarraco berichteten Augustus dass eine Palme auf dem Altar gewachsen war der ihm geweiht war Es scheint antwortete er dass er nicht oft benutzt wird 17 Des Weiteren liess er spater die alte via Herculea zur Via Augusta ausbauen Ein Meilenstein gefunden auf der Plaza del Toros erwahnt die Strasse zwischen 12 und 6 v Chr 18 Sie fuhrte im Nordosten uber Barcino nach Tropaeum Pompei und im Sudwesten uber Dertosa in Richtung Saguntum und Valentia Wohl wahrend der Anwesenheit des Augustus wurden die spanischen Provinzen neu geordnet Hispania ulterior wurde aufgeteilt in die beiden neuen Provinzen Baetica und Lusitania Tarraco wurde spatestens unter Augustus zur festen Hauptstadt der Hispania citerior fur die sich in der Kaiserzeit im Sprachgebrauch der Name Hispania Tarraconensis durchsetzte 19 Die Stadt erlebte unter Augustus eine Blutezeit Der Schriftsteller Pomponius Mela beschreibt sie im 1 Jahrhundert folgendermassen Tarraco ist die reichste Hafenstadt an dieser Kuste Tarraco urbs est in his oris maritimarum opulentissima 20 Tarraco pragte unter Augustus und Tiberius eigene Munzen mit Darstellungen des Kaiserkultes und der Aufschrift CVT CVTT oder CVTTAR 21 Nach seinem Tod im Jahre 14 n Chr wurde Augustus formlich zum Gott erklart 15 n Chr wurde ihm wahrscheinlich im ostlichen Stadtteil oder in der Nahe des Kolonieforums ein Tempel geweiht Dieses Ereignis wird in den annales von Tacitus erwahnt 22 Die Stadt in der hohen Kaiserzeit Bearbeiten Im Jahr 68 n Chr wurde Galba in Carthago Nova zum Kaiser ausgerufen Er hatte acht Jahre in Tarraco residiert Nach dem Vierkaiserjahr 69 begann Vespasian eine Neuordnung der zerrutteten Staatsfinanzen Nach Plinius 23 war eines der Mittel dazu ganz Spanien das latinische Burgerrecht zu gewahren Dadurch wurden die spanischen Territorien die von alters her in stadtische Gebiete und Territorien mit einer Stammesorganisation aufgeteilt waren umgewandelt in Gebiete die um die stadtischen Zentren herum organisiert waren also Kolonien oder Munizipien Dies erleichterte die Erhebung von Zollen und Steuern Stadtische Eliten begannen zunehmend sich durch Unterstutzung von Bauprogrammen und Errichtung von Ehrenmalen zu reprasentieren Die rege Bautatigkeit bedingt durch die Neuorganisation der Provinz lasst sich in Tarraco im 2 Jahrhundert gut fassen In dieser Zeit wurde aller Wahrscheinlichkeit nach das Amphitheater errichtet sowie der Tempelbezirk und das Provinzialforum im oberen Stadtteil Etwa zwischen 70 und 180 n Chr wurden dort die meisten Statuen aufgestellt Unter Kaiser Trajan ist als Patron der Stadt der Senator Lucius Licinius Sura belegt Er wird auf der Inschrift des Arc de Bera genannt 24 die zwar sekundar dort verbaut jedoch aus der naheren Umgebung stammen durfte Sura stammte selbst aus der Tarraconensis und erreichte hochste Staatsamter Wohl im Winter 122 123 n Chr besuchte Hadrian die Stadt und hielt hier einen Landtag conventus fur ganz Spanien ab Auch liess er den Augustustempel erneuern Mit dem Ende des zweiten Jahrhunderts setzten in Tarraco offensichtlich wirtschaftliche Schwierigkeiten ein Es wurden nur noch wenige Ehrenstatuen in der Stadt errichtet wahrscheinlich weil deren Finanzierung zu teuer geworden war 25 Anscheinend wurden seit der Severerzeit auch verstarkt Postamente beispielsweise als Grabsteine wiederverwendet In diese Zeit fallt die Niederlage des Gegenkaisers Clodius Albinus unter seinen Anhangern war auch der Statthalter der Tarraconensis Lucius Novius Rufus Das folgende Strafgericht des Septimius Severus traf damit auch die fuhrenden Manner der Provinz und der Stadt Fast gleichzeitig verschwinden die Inschriften die dem concilium provinciae gewidmet sind Dafur erscheinen ab jetzt verstarkt Inschriften die dem Statthalter von Seiten seines militarischen Personals gewidmet wurden Von nun an waren es weniger die einflussreichen Kaufleute die im ordo decurionum sassen als vielmehr die patroni der Spatantike grosse Gutsbesitzer und hohe Beamte Severus liess den Augustustempel erneuern Elagabal das Amphitheater wie ein Inschriftenfund beweist 26 Im Jahr 259 wurden im Amphitheater von Tarraco wahrend der valerianischen Christenverfolgung der Bischof Fructuosus und seine beiden Diakone Augurius und Eulogius hingerichtet Mit dem von Prudentius bezeugten Martyrium beginnen die Nachrichten uber eine christliche Gemeinde in Tarraco Archaologische Nachrichten sind erst am Ende des 3 Jahrhunderts durch Bestattungen im Bereich der Nekropole am Ostufer des Tulcis fassbar 27 Christliche Bauten sind in Tarraco literarisch erst am Anfang des 5 Jahrhunderts uberliefert 28 Spatantike Bearbeiten Mit einem Frankeneinfall um das Jahr 260 n Chr ist in der Geschichte Tarracos ein Einschnitt fassbar der einen fruhzeitigen Ubergang der Stadt zu spatantiken Strukturen zur Folge hatte Neben schriftlichen Quellen 29 gibt es wenige archaologische Zeugnisse wie die Zerstorung der Villa rustica von Altafulla ostlich von Tarraco an der via Augusta Dabei wurde ein Munzschatz verborgen der zwischen die Jahre 259 und 262 n Chr datiert wird Mit Ausnahme des kleinen Hafengebiets begann eine Verodung der stadtischen Wohnquartiere in den tiefer gelegenen Stadtteilen Das Forum der Kolonie wurde im 4 Jahrhundert aufgegeben Die Entwicklung fand ihren Abschluss im 4 und 5 Jahrhundert als der obere Stadtteil und das Provinzialforum mit staatlichen und kirchlichen Reprasentationsbauten sowie zivilen Wohnquartieren uberbaut wurde In den ehemaligen Aufgangen zu den oberen Stadtbezirken wurden Siedlungsabfalle abgelagert die belegen dass die stadtische Bevolkerung weiterhin Waren uber den Fernhandel importierte besonders aus Nordafrika 30 Im epigraphischen Material Tarracos ist in dieser Zeit ein Einschnitt zu erkennen 31 Selbst fur Postamente von Kaiserstatuen wurden in der folgenden Zeit fruhere Denkmaler wiederverwendet Es treten zudem haufiger Inschriften auf die auf Wiederherstellung von Gebauden hinweisen 32 Durch die Reformen der Reichsverwaltung unter Diokletian wurde die ganze Iberische Halbinsel in einer Diozese zusammengefasst die in sechs Provinzen unterteilt war Tarraco blieb Provinzhauptstadt wenn auch nur noch einer wesentlich reduzierten Provinz Die moglicherweise bei dem Frankeneinfall zerstorten Gebaude wurden erst allmahlich wieder aufgebaut oder durch neue ersetzt Diokletian und Maximian liessen zwischen 286 und 293 eine porticus Iovae Jupiter Portikus moglicherweise Teil einer Basilika 33 errichten Seit der Mitte des 3 Jahrhunderts war die Stadt Bischofssitz und blieb es spater unter westgotischer Herrschaft Die Namen vieler spaterer Bischofe sind aus Konzilsakten bekannt Mit dem Beginn des 5 Jahrhunderts war Tarraco im Zuge der Volkerwanderung nach dem Rheinubergang von 406 von einem Einfall der Alanen Vandalen und Sueben betroffen welchen Schaden er der Stadt zufugte ist unklar In den Jahren 468 472 wurde in Tarraco den Kaisern Leo und Anthemius die spateste Kaiserinschrift gesetzt 34 Im Jahre 476 nach dem Fall Roms und dem Untergang des westromischen Reiches wurde Tarraco von den Westgoten unter ihrem Konig Eurich eher besetzt als erobert Anscheinend ging die Einnahme der Stadt ohne grossere Einschnitte fur deren Burger vonstatten Anhaltspunkte fur Zerstorungen gibt es jedenfalls nicht und es ergab sich keine Anderung im Namenmaterial Die Westgoten ubernahmen die stadtischen Strukturen und stellten eine dunne Oberschicht 35 Die Funde des christlichen Friedhofes bestatigen diese epigraphische Beobachtung da es sich fast ausschliesslich um Graber von Romanen handelt Die westgotischen Konige liessen in Tarragona ihre goldenen Trienten bis 713 pragen Durch die Entscheidung der Westgoten Toledo zu ihrer Hauptstadt zu machen und die Abgaben nach Barcino zu entrichten verlor die Stadt in politischer und fiskalischer Hinsicht an Bedeutung blieb aber als Sitz eines Metropoliten ein bedeutendes kirchliches Zentrum 36 Das Ende der aus der Antike uberkommenen Verhaltnisse kam mit der Ankunft der Mauren um 716 eroberte al Hurr die Stadt 37 Nach Angaben des arabischen Chronisten Ahmad ibn Muhammad ibn Musa ar Razi Rasis 889 955 wurde die Stadt zerstort Die Schaden hielten sich jedoch in Grenzen denn arabische Geographen berichteten spater von erhaltenen romischen Bauten 38 Quellen Bearbeiten Durch die mittelalterliche und neuzeitliche Uberbauung Tarracos sind die meisten Beobachtungen archaologischer Art bruchstuckhafte Ausschnitte und Nischen in denen sich die antike Substanz erhalten konnte Grossflachige Untersuchungen sind nahezu unmoglich In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts hat sich die Aussenstelle Madrid des Deutschen Archaologischen Instituts bei zahlreichen Forschungsvorhaben in Tarragona engagiert Neuere Forschungen betreibt vor allen Dingen die ortliche Taller Escola d Arqueologia Neben uberdurchschnittlich vielen Erwahnungen bei antiken Schriftstellern aufgrund seiner Bedeutung als Provinzhauptstadt ist Tarracos Geschichte wie die keiner anderen der iberischen Stadte durch Inschriften uber einen Zeitraum von 800 Jahren dokumentiert Fast 1500 gefundene Exemplare 39 bieten eine unschatzbar wertvolle Quelle fur die Verwaltungs Militar Wirtschafts Sozial Bevolkerungs Kultur und Religionsgeschichte nicht nur fur die Stadt Tarraco sondern fur die ganze Provinz und die Iberische Halbinsel unter dem Imperium Romanum Im Jahr 1966 gab Jose M Recasens den ersten Band La ciutat de Tarragona heraus 1978 folgte Geza Alfoldy mit einem ausfuhrlichen Artikel in Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Beide Darstellungen sind mit ihrer dem damaligen Forschungsstand entsprechenden Auswertung des archaologischen epigraphischen und numismatischen Materials bis heute grundlegende Darstellungen zur Geschichte Tarracos Alfoldy publizierte auch den Bestand an romischen Inschriften und erarbeitete eine Untersuchung zur geschlossenen Gruppe der Weihungen der Provinzialpriester 40 Strabon berichtet uber Tarraco dass es die bevolkerungsreichste Stadt der Hispania citerior war 41 Von den 60 ha des bebauten und ummauerten Stadtgebietes dienten jedoch nur 30 bis 40 ha als Wohnsiedlung Die Einwohnerzahl wird auf zwanzig bis dreissigtausend geschatzt 42 Namentlich bekannt sind durch die Inschriften etwa 1150 Einwohner von denen etwa 1050 aus den ersten drei Jahrhunderten der Kaiserzeit stammten Als tribus der Einwohner gilt die Galeria wie bei vielen zur Kaiserzeit gegrundeten Stadten In drei Inschriften werden Burger mit dieser tribus ausdrucklich als Tarraconenses erwahnt 43 weitere 20 in Tarragona gefundene Inschriftennennungen weisen ebenfalls diese tribus aus Archaologisches Ensemble von Tarraco BearbeitenArchaologisches Ensemble von TarracoUNESCO Welterbe nbsp nbsp Der archaologische Weg an der romischen StadtmauerVertragsstaat en SpanienTyp KulturKriterien ii iii Referenz Nr 875UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2000 Sitzung 24 Das archaologische Ensemble von Tarraco umfasst vierzehn Monumente der romischen Architektur Es wurde 2000 zum UNESCO Welterbe erklart 44 Der Antrag zur Aufnahme in die Liste des UNESCO Welterbes erfolgte 1997 In den Jahren 1998 und 2000 besuchten daraufhin Experten des Internationalen Rats fur Denkmalpflege ICOMOS Tarragona Das Welterbekomitee kam abschliessend zur Bewertung dass Tarraco eine der wichtigsten Stadte im Romischen Reich gewesen sei Sie verfuge daher uber hervorragende offentliche Gebaude Daruber hinaus gebe es einen beeindruckenden Komplex mit Kultbauten fur die kaiserliche Dynastie Tarraco sei die erste Hauptstadt einer romischen Provinz gewesen und als solche zum Vorbild fur nachfolgende Grundungen wie beispielsweise Lugdunum Lyon geworden Die erhaltenen Reste vermittelten einen Eindruck von der gesamten Geschichte der Stadt vom 3 Jahrhundert v Chr bis zum Ende der romischen Herrschaft Darin werde Tarraco lediglich durch die Stadt Rom ubertroffen 45 Obwohl die meisten romischen Bauten nur in Teilen erhalten und viele unter der neueren Bebauung verborgen seien vermittelten sie doch einen lebhaften Eindruck von der Pracht dieser Stadt in der romischen Provinz Es wurde daher eine Aufnahme in die Liste des UNESCO Welterbes empfohlen 45 Stadtmauer Bearbeiten Die monumentale Stadtmauer ist heute an der hochstgelegenen Stelle von Tarragona um die Altstadt herum ausser in deren Westen auf einer Lange von uber 1100 Metern erhalten Sie wurde im 12 Jahrhundert als die Stadt neu besiedelt wurde offensichtlich noch fur tauglich befunden und wieder instand gesetzt Im Spanischen Erbfolgekrieg 18 Jahrhundert wurde der hoher gelegene Stadtteil zusatzlich mit einer neuen Mauer umgeben die mit polygonalen Bollwerken zur Unterbringung einerseits und zum Schutz vor der Artillerie andererseits ausgestattet war Da das mittelalterliche Tarragona wesentlich kleiner war als das kaiserzeitlich romische wurde eine Stadtmauer zum Schutz des sudwestlichen Sektors gebaut wodurch sich das mittelalterliche und fruhe neuzeitliche Tarragona auf die obersten Terrassen beschrankte Was von der romischen Substanz ausserhalb dieses Mauerringes lag wurde abgesehen vom Amphitheater vergessen Die Steine wurden wiederverwertet und das Areal allmahlich von Feldern und Wiesen bedeckt nbsp Ansicht der Stadtmauer mit mittelalterlichen und neuzeitlichen An und Ausbauten Die grossen Blocke der untersten Lage stammen vermutlich aus der fruhesten romischen Zeit Durch die Beobachtung von L Pons de Icart aus dem 16 Jahrhundert war bekannt dass die antike Mauer deren Reste damals wohl noch zu sehen waren sich ursprunglich auch uber den gesamten sudwestlichen Stadtteil bis hin zum Hafen erstreckte Bei Grabungen Ende der 1920er Jahre konnte sie auch nordostlich des kleineren stadtischen Forums auf der Plaza Corsini nachgewiesen werden Ihre Gesamtlange betrug somit 3200 Meter und sie umschloss eine Flache von 60 ha Sie wurde geschutzt durch machtige vorspringende Turme von denen heute noch vier erhalten sind Im noch stehenden Mauerring sind der Teil eines heute zugemauerten grossen Tores sowie sieben kleinere Ausfalltore erhalten Die Stadtmauer war im Durchschnitt unten 6 m im oberen Bereich 5 m breit Aufgrund der Struktur der Mauer mit einem Fundament aus riesigen bis zu vier Meter langen Steinblocken wurde lange Zeit ein vorromischer Ursprung vermutet In den beiden daruber befindlichen Reihen aus kleineren Steinquadern befinden sich haufig iberische Steinmetzzeichen was diese These zu stutzen schien Die Untersuchungen der Mauer von Joan Sera Vilaro von 1932 bis 1949 46 belegten hingegen erstmals die Mehrphasigkeit der Mauer und ihren Ursprung zu Beginn der romischen Epoche Ausgelost wurden diese Untersuchungen durch einen Einsturz am Torre de Sant Magi bei dem im oberen Teil des Turmes ein vermauertes Relief der Minerva entdeckt wurde weshalb man den Turm heute Torre de Minerva nennt Im Innern des Turmes fand man eine der wohl altesten lateinischen Inschriften in Spanien M VIBIVS MENRVA eine Weihung an die aussen dargestellte Gottin 47 Aufgrund von Keramikfragmenten im Fullmaterial des Turmes konnte das Bauwerk in die Zeit der Republik grob datiert werden In einer zweiten Phase nach Ende des Zweiten Punischen Kriegs vielleicht im Jahr 197 v Chr bei der Einrichtung der Provinz wurde die Mauer von 6 auf 12 Meter erhoht Man erweiterte den befestigten Platz im Osten durch lange Fassadenfronten allerdings ohne Turme Dass die hierbei verwendeten Quader iberische Steinmetzzeichen trugen muss nicht bedeuten dass die Mauer vorromisch ist da die Sprache noch bis zum Ende der republikanischen Zeit gebrauchlich war Das Provinzialforum Bearbeiten nbsp Das Forum der Provinz befand sich in den hoher gelegenen Stadtteilen Vermutlich sitzt die Kathedrale genau am Standort des fruheren Haupttempels nbsp clipeus mit Darstellung des Jupiter Ammon aus dem Bereich des Provinzialforums nbsp Obwohl in spaterer Zeit mehrfach umgebaut durfte im Mauerwerk des Torre del Pretori noch ein Rest des Provinzforums erhalten seinWahrscheinlich gegen 70 n Chr unter der Regierungszeit Kaiser Vespasians wurde mit dem Bau des zweiten wesentlich grosseren Forums im hoher gelegenen Teil der Stadt begonnen Vermutlich wurde dieser Platz vorher von offentlichen oder von Militarbauten eingenommen die Errichtung eines Forums mit diesen Ausmassen ware wirtschaftlich kaum moglich gewesen wenn es sich um ein zivil bebautes Areal gehandelt hatte Dafur wurde sprechen dass Funde aus republikanischer Zeit im oberen nordostlichen Stadtteil weitestgehend fehlen Von den bisher 18 Inschriften die in republikanische Zeit datiert werden konnten weisen nur drei als Fundort den oberen Stadtteil auf Von diesen sind zwei Grabinschriften die ursprunglich ausserhalb der Stadt gestanden haben durften die dritte fand sich in der Kathedrale vermauert Eine Erklarung fur die Fundleere bieten die kaiserzeitlichen Terrassierungsarbeiten die zum Bau des Forums und des Circus notig waren Das Provinzialforum wurde von zwei sich auf einer symmetrischen Achse gegenuberliegenden Platzen gebildet die sich auf der obersten beziehungsweise der nachstniederen Terrasse befanden Beide sind rechteckig der obere wahrscheinlich ein Kultplatz mass 153 mal 136 m der auf der darunter gelegenen Terrasse 175 mal 318 m Der obere der beiden Platze war auf drei Seiten von einem Saulengang umgeben dessen aussere Mauer eine Reihe von Fenstern aufwies und an deren seitlichen Enden sich zwei Exedren befanden Moglicherweise waren sie mit Statuen verziert Im Wesentlichen stimmt dieser Platz mit der Lage der Kathedrale uberein deren Nordwestecke mit dem Kreuzgang auf dem Saulengang ruht 48 Die Saulenreihen trugen wahrscheinlich eine geschmuckte Attika zu denen clipei mit den Kopfen von Medusa und Jupiter Ammon gehoren durften deren Bruchstucke im oberen Teil der Stadt gefunden wurden Dies wurde der Gestaltung des Augustusforums in Rom entsprechen dessen Ikonographie auch von anderen Stadten kopiert wurde Hier ist besonders das sogenannte Marmorforum von Emerita Augusta Merida zu nennen Ahnliche Funde gibt es in Corduba was zeigt dass die Ausstattung der Provinzialforen in den spanischen Provinzen weitgehend ahnlich gewesen sein durfte 49 Wahrscheinlich befand sich auf diesem oberen Platz ein Tempel von dem heute angenommen wird dass er sich mitten auf dem Platz oder angelehnt an die nordliche Mauer uberbaut von der heutigen Kathedrale befand Ein Architravfragment sowie Bruchstucke seines Frieses die in einer Mauer des Kreuzganges eingelassen sind belegen dies Um welchen Tempel es sich handelt ist aufgrund der wenigen Funde unklar Es konnte sich um den bei Tacitus erwahnten Augustustempel oder einen Tempel der Roma handeln Der zweite grossere Platz lag auf der Terrasse darunter Dieser sogenannte Reprasentationsplatz war ebenfalls an drei Seiten von vielgestaltigen Saulenreihen begrenzt und mit dem oberen Platz uber eine Treppe verbunden Die zwei kleinen Seiten bestanden aus einem Saulengang mit 14 Metern Breite der aussen von einem Kryptosaulengang mit Rohrgewolbe begrenzt wurde auf dem wahrscheinlich noch eine zweite Portikus ruhte Uberreste dieser Saulenreihe sind die volta del pallol auf dem gleichnamigen Platz und der Arc d en Toda sowie einige Gebaudereste im ostlichen Teil der Strasse Santa Anna In den sudlichen Winkeln des Platzes gab es zwei grosse Turme die den Aufstieg vom Circus in die Saulenhallen und auf das Forum ermoglichten Einer dieser Turme ist erhalten geblieben Er ist heute in Tarragona bekannt als Torre de Pilatos auch Torre de Pretori In diesem Bereich wurde im 14 Jahrhundert eine Residenz der Konige von Katalonien Aragon errichtet was das Verstandnis der Anlage erschwert Der Name deutet an dass er fruher als Teil des Statthaltersitzes angesehen wurde In der neueren Forschung gibt es daran begrundete Zweifel Vermutlich diente der turmartige Bau zu dem ein Gegenstuck an der Westseite des Platzes existierte als Aufgang in die oberen Stadtteile 50 Der untere Platz war anscheinend frei von Bebauung Hier befanden sich die Statuen der flamines provinciae Hispaniae citerioris Oberpriester der Provinz Aus dem in Narbo Martius gefundenen Flamengesetz 51 wissen wir dass es ein Vorrecht des Provinzialflamen war eine Statue auf dem Forum gewidmet zu bekommen Aus Tarraco sind uns 76 Inschriften mit Nennung der flamines bekannt der grosste Teil Postamente mit Inschriften von Statuen Sieben von diesen Postamenten konnten im Kultbezirk entdeckt werden weitere 33 in dem darunter liegenden Forum Die meisten von diesen bezeugen dazu dass sie vom Landtag gesetzt wurden In manchen anderen Fallen ist dies wahrscheinlich Insgesamt sieben Postamente kamen nicht innerhalb des Forums ans Tageslicht und von diesen ist nur einmal nachweislich der Landtag der Stifter doch selbst diese Basis befand sich im Bereich des Circus im unteren Teil einer Strasse die vom ehemaligen Forumsbereich herabfuhrt und wurde folglich hochstwahrscheinlich hierher verschleppt Auf dem Provinzialforum wurden also die flamines der Provinz sechsmal deren Frauen die flaminicae und andere Personen hochsten Ranges sowie Kaiser und Gotter geehrt Der obere Stadtteil war den Belangen der Provinz vorbehalten Nur auf Beschluss des Landtages durften hier Inschriften gesetzt werden Vereinzelt werden auswartige Beamte erwahnt die Aufsichtsfunktionen uber den Landtagsbezirk und seine Gebaude ausubten Demnach waren zivile Wohnbauten im sonstigen Bereich des nordostlichen Stadtteils nicht anzunehmen Die Ehrungen von bekannten Personlichkeiten durfte jedoch kaum die Hauptfunktion dieser grossen Anlage gewesen sein die vom Ausmass her die meisten Reprasentationsgebaude ihrer Zeit selbst in Rom in den Schatten stellte Unklar ist wo sich das Archiv die Kasse oder der inschriftlich belegte Halbkreis in dem sich der Landtag traf befanden 52 Das Forum der Koloniestadt Bearbeiten nbsp Reste der Basilika auf dem Forum der KolonieDie Reste des sogenannten kleinen Forums lagen lange Zeit verborgen unter Feldern und Wiesen Im 12 Jahrhundert wurde dort eine Kirche erbaut die im 16 Jahrhundert zu einem Kloster erweitert wurde beide Gebaude wurden im 17 Jahrhundert wieder zerstort Entdeckt wurde das Forum in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts als in Tarragona ein starker Wachstumsprozess einsetzte Man hielt jedoch die Reste von Statuen und Inschriften die in der calle Soler gefunden wurden fur die Reste eines gymnasiums Erst im 20 Jahrhundert sind die Gebaudereste richtig als die Reste einer Gerichtsbasilika gedeutet worden Deren ursprungliche Funktion lag im administrativen Bereich Tarraco war gleichzeitig Hauptstadt eines conventus was bedeutet dass viele Menschen aus der Umgebung hierher zur Klarung ihrer Rechtsstreitigkeiten kamen In einem der kleineren Raume die heute noch gut zu sehen sind wurden ein Kapitell sowie zwei Inschriften gefunden von denen die eine einem Senator des 1 Jahrhunderts gewidmet ist 53 die andere ein kleiner Altar dem Jupiter fur die Freilassung eines Adrianus Nach der Vielzahl dort gefundener Inschriften und Statuen sowie postamenten zu urteilen durfte es einen ahnlichen Zweck wie das grosse Forum gehabt haben Die dokumentierte Flache misst 70 mal 28 Meter wovon jedoch der hintere Teil jenseits der calle Soler einem Wohngebiet zuzuordnen ist Die eigentlichen Ursprunge des Forums im Hafengebiet sind im Dunkeln Schlusse auf eine spatrepublikanische Benutzung lasst der erwahnte beidseitige Inschriftenstein aus der Burgerkriegszeit zu der hier gefunden wurde Auf dem neben der Basilika gelegenen Platz wurden Statuen von Angehorigen des iulisch claudischen Kaiserhauses gefunden diese konnten aber auch in der Basilika gestanden haben Im vierten Jahrhundert nach Christus scheint das Forum nicht mehr benutzt worden zu sein Sockel und Quadersteine wurden in den fruhchristlichen Friedhof verschleppt wahrend die Marmorstatuen und platten nach und nach in den Kalkofen verschwanden Die Siedlungsflache verlegte sich in den hoher gelegenen Stadtteil Der Circus Bearbeiten nbsp Blick auf die ostliche Abrundung des Circus in der Nahe des Torre de PretoriAuf der dritten Terrasse der Stadt erstreckte sich der Circus mit einem ausseren Umfang von 360 mal 110 Metern Er trennte die Bauten in denen sich die Provinz reprasentierte von den normalen Wohngebieten im unteren sudwestlichen Stadtteil Die Begrabnisinschriften zweier Wagenlenker aurigae aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus Eutyches und Fuscus belegen den Circus epigraphisch Der Grabstein des Eutyches fallt durch einen langeren poetischen Text besonders auf 54 Aus spatantiker Zeit kennen wir den Mahnbrief des Konigs Sisebut 612 621 an den Metropolitanbischof von Tarragona wegen seiner Vorliebe fur die ludi faunorum Spiele mit wilden Tieren In dieser Zeit wurden weder Theater noch Amphitheater genutzt Die neue Stadt bedeckte ab dem 12 Jahrhundert das Provinzialforum wodurch der Circus zunachst ausserhalb lag Im 14 Jahrhundert wurden hier beim Bau einer neuen Mauer grosse Teile des Circus vermauert Einige Teile der sudlichen Fassade sind dadurch bis heute sehr gut erhalten Einige Gewolbe auf denen die Sitzreihen sassen sind bis in die heutige Zeit als Wohnung Geschaft oder Lagerhaus genutzt worden Die Hauser an der Sudseite der Placa de la Font und die Fassaden der Hauser in der Strasse Trinquet Vell ruhen auf Resten romischer Gewolbe beziehungsweise des Podiums Der Circus von Tarraco war in seinen Ausmassen kleiner als vergleichbare Gebaude die Arena hatte eine Lange von 290 m bei einer Breite von 67 m auf der ostlichen und 77 m auf der gegenuberliegenden Seite was die Ausfahrt der Wagen erleichterte Die Lange des eurypos wird auf 190 Meter geschatzt Sicherlich war seine Grosse bedingt durch seine Ansiedlung innerhalb der Stadt und man erreichte nur uber den Circus ihre hoher gelegenen Teile In den Kellerraumen mehrerer Gaststatten konnte einer der monumentalen Aufgange zum Forum gesichert werden Die Errichtung des Circus wurde auf das letzte Jahrzehnt des 1 Jahrhunderts datiert also die Regierungszeit Domitians Sicherlich wurde so der Bau der Provinzialanlage vervollstandigt Ab dem 5 Jahrhundert setzte eine Entfremdung von Teilen der Anlage zu Wohnzwecken ein nbsp Teile der Gewolbe des Circus nbsp Die Placa De La Font nimmt heute einen grossen Teil der ehemaligen Rennbahn ein nbsp Mauerreste des Circus im Osten der Stadt nbsp Zahlreiche freigelegte Abschnitte sind heute unter den modernen Gebauden begehbar nbsp Erhaltene Reste des romischen Theaters im HafenbereichDas Theater Bearbeiten Das romische Theater wurde wahrscheinlich in der Regierungszeit des Augustus erbaut Als Vorgangerbau ist ein Lagerkomplex aus dem zweiten und ersten Jahrhundert v Chr nachweisbar Die Nahe zum Forum und die naturliche Hanglage begunstigten den Bau Wahrscheinlich zeitgleich mit dem Theater wurde in der Nachbarschaft ein Garten mit Nymphaeum angelegt Mehrmals waren dessen Uberreste von Zerstorung bedroht und noch heute sind die Uberreste des Gebaudes kaum zuganglich Wahrend einiger Notgrabungen gelang es die Reste des Theaters zu dokumentieren Zu den spektakularsten Funden gehoren architektonische Elemente Statuen von Personlichkeiten wie der kaiserlichen Familie und ein dem Augustus geweihter Altar Nachgewiesen werden konnten auch grosse Teile der Buhne und der dreistockigen Fassadenmauer dahinter der orchestra der cavea sowie ein Stuck der Marmorbeschichtung der ersten Sitzreihen die fur die Mitglieder des equester ordo reserviert waren Auf der Buhne kann man noch die Offnungen erkennen in denen die Stangen des Vorhanges eingelassen waren Das Theater scheint wesentlich fruher als andere offentliche Gebaude nicht mehr genutzt worden zu sein wahrscheinlich weil im Amphitheater und im Circus attraktivere Unterhaltung fur die stadtische Bevolkerung geboten wurde Mit dem Ende des zweiten Jahrhunderts nach Christus sind die Abwasserleitungen dort nicht mehr gereinigt worden Nach einer Verkleinerung und moglicherweise einem Brand im dritten Jahrhundert verliert es vollends an Bedeutung nbsp Ansicht des Amphitheaters nbsp Fundamente der spatantiken Kirche innerhalb des Amphitheaters mit Bestattungen nbsp Museale Prasentation der fruhchristlichen NekropoleDas Amphitheater Bearbeiten An einem Abhang sudostlich der via Augusta ausserhalb der Stadt befand sich das Amphitheater mit einem ungefahren Umfang von 130 mal 102 Metern die Arena mass 61 5 mal 38 5 Meter Sie war von den Sitzreihen die zum Teil in den Fels eingelassen wurden die naturliche Hanglage nutzend durch eine 3 25 Meter hohe Mauer getrennt In dem zum Meer hin gelegenen Teil haben sich noch die Sitzreihen weitestgehend erhalten im gegenuberliegenden Teil waren sie stark erodiert aber durch ihre Einlassung in den Hang noch erkennbar Nach dem Fund einer Monumentalinschrift die eine Lange von 7 40 Meter und in der zweiten Reihe 5 30 Meter besass und die einen flamen Romae Divorum et Augustorum erwahnt 55 soll das Amphitheater zu Beginn des zweiten Jahrhunderts erbaut worden sein Man glaubt dass es sich bei dem Provinzialoberpriester um den Stifter des Amphitheaters handelt und bei der Inschrift um die Bauinschrift Eine zweite grosse Inschrift bildete den Abschluss der cavea zur Arena hin Sie nennt den Namen Kaiser Elagabals der das Amphitheater wohl renovieren liess 26 Eine dritte Inschrift weist das Amphitheater unter Konstantin als noch benutzt aus Unter der Arena befanden sich fossae die diese der Lange nach und quer kreuzten Sie beherbergten buhnenbildnerische Elemente und erlaubten durch nachgewiesene Aufzuge das plotzliche Erscheinen von Menschen und Tieren in der Arena Am westlichen Ende eines dieser Graben fand man ein Gemalde der Gottin Nemesis das auf ein Heiligtum fur die Kampfer hinweist Im Jahr 259 wurden hier die Martyrer Fructuosus Augurius und Eulogius lebendig verbrannt Die durch die Gerichtsakten bekannte Tatsache bewirkte dass hier im 5 Jahrhundert eine dreischiffige Basilika von 22 75 Meter Lange und 13 m Breite mitten in der Arena gebaut wurde wo heute ihre Grundmauern und Fussboden sichtbar sind Im 12 Jahrhundert wurde erneut eine Kirche hineingebaut und im 19 Jahrhundert wurde der Komplex als Gefangnis fur die Straflinge benutzt die beim Hafenbau beschaftigt waren Bauten aus spatantiker und fruhchristlicher Zeit Bearbeiten Einer der wichtigsten Belege fur das fruhe Christentum in Tarraco ist die fruhchristliche Nekropole unweit einer heidnischen am Ostufer des Francoli Hier befanden sich wahrscheinlich auch die Graber der Martyrer Inschriften mit der Aufschrift in sanctorum sede belegen das 56 Auch eine Basilika wurde hier ausserhalb der Stadt errichtet Die heute verschollene Grabinschrift des Bischofs Sergius aus der Mitte des 6 Jahrhunderts wies anscheinend auf dieses Heiligtum hin 57 Insgesamt sind mehr als tausend Graber ausgegraben worden Es handelt sich ublicherweise um Korperbestattungen die in christlichem Kontext beigabenlos waren Sehr typisch sind Auskleidungen der Grabgrube mit Ziegeln oder Steinen manchmal sogar mit grossen Keramikbruchstucken vom Amphoren oder dolia Trotz des Fehlens von Grabbeigaben ist das Graberfeld eine der wichtigsten archaologischen Quellen fur die romanische Bevolkerung unter westgotischer Herrschaft Eine weitere westgotische Basilika befand sich am Ort des Martyriums im Amphitheater Wenige Informationen gibt es uber das ummauerte Stadtgebiet in spatromischer und westgotischer Zeit Im 4 Jahrhundert verodeten die stadtischen Wohngebiete langsam und der Siedlungskern verlagerte sich in die hoher gelegenen Stadtteile Am Hafen scheint es noch leichte Besiedlung gegeben zu haben wie Keramikfunde belegen Im oberen Teil der Stadt wurden nun ehemalige Reprasentationsbauten wie das Forum und der Circus meist zu Wohnzwecken wiederverwendet wobei man oftmals einfach auf die noch bestehende Bausubstanz aufbaute Das Amphitheater wurde verlassen Die Korrespondenz des Bischofs Consentius von Menorca erwahnt 418 419 n Chr weiterhin offentliche Bauten wie eine grossere Kirche den Sitz des Bischofs und ein Praetorium als Sitz des comes Hispaniarum Weitere schriftliche Quellen liegen nicht vor Wenige archaologische Indizien sprechen fur eine Kirche als Vorganger der spateren Kathedrale die einen dort vermuteten Augustus Tempel uberdeckt haben konnte Im ostlichen Bereich des Kultbezirks auf der obersten Terrasse entstand zwischen 475 und 550 n Chr ein grosseres zweischiffiges Gebaude wohl Teil eines Bischofspalastes Die Bauten der christlichen Zeit hatten damit das Zentrum des paganen Tarraco eingenommen und weitestgehend uberformt 58 Neben den Kirchengebauden im oberen Stadtteil und den vorstadtischen Basiliken ist weiterhin eine Synagoge zu vermuten Inschriftlich lassen sich Juden in Tarraco seit der Mitte des 3 Jahrhunderts fassen 59 Der Aquadukt Les Ferreres Bearbeiten Hauptartikel Aqueducte de les Ferreres nbsp Ansicht des AquaduktesDen auffalligsten Teil der romischen Wasserleitungen von Tarraco bildet von ganz wenigen Resten aus dem Stadtgebiet abgesehen der Aquadukt von Les Ferreres 4 km ausserhalb der Stadt Er war Teil der Wasserleitung die Wasser vom Francoli auf der Hohe des Ortes Rourell abzweigte und in die Stadt leitete Der Aquadukt hat eine Lange von 217 m und eine Hohe von maximal 27 m Seine obere Arkade besteht aus 25 die untere aus 11 Bogen Seit 1905 ist dieser Teil der Wasserleitung Nationaldenkmal seit 2000 zusammen mit den anderen romischen Monumenten der Stadt UNESCO Welterbe Im Volksmund erhielt er den Namen Pont del Diable katalanisch fur Teufelsbrucke Weitere nachweisbare Gebaude Bearbeiten Die Wohngebiete Tarracos sind heute mit wenigen Ausnahmen wie dem freigelegten Areal am Kolonieforum weitestgehend unbekannt Durch einen nachgewiesenen decumanus und zwei kardines konnte die Breite der Wohngebiete auf 35 m 120 romische Fuss bestimmt werden Einzelne Funde wie Mosaikboden oder ein reich verzierter Marmorbrunnen weisen darauf hin dass auch luxuriose Wohnungen vorhanden waren Die Epigraphik lieferte Hinweise auf weitere offentliche Gebaude der Stadt So wird in einer Inschrift auf die Wiederherstellung einer exhedra cum fronte templi Minervae hingewiesen 60 die moglicherweise an der Placa Prim stand Ein weiterer Tempel befand sich an der Ecke der Strassen Pons Icart und Mendez Nunez Er ist aufgrund der zahlreichen inschriftlichen Weihungen als Tutelatempel anzusehen 61 Bei Arbeiten an der heutigen Forn del Cigne auf der Rambla nova konnte der reich mit Skulpturen ausgestattete Sitz einer Handwerkervereinigung nachgewiesen werden sie befinden sich heute im Museu Nacional Arqueologic de Tarragona MNAT 62 Der Provinzverwaltung zugehorig mussten sich auch noch eine Registratur tabularium provinciae Hispaniae citerioris und eine Kasse arca p H c in der Stadt befunden haben Diese Gebaude werden im oberen Stadtteil in der Nahe des Provinzialforums vermutet Romische Monumente in der Umgebung Bearbeiten Romische Villen Bearbeiten nbsp Spatantiker Kuppelbau von Centcelles Constanti Aussenansicht nbsp Blick in die Kuppel von Centcelles mit restauriertem Mosaik nbsp Das Mosaik der Fische im MNATDas Umland der Stadt das sogenannte Camp de Tarragona gilt dank britischer Forschungen als relativ gut erforscht 63 In direkter Nahe zur romischen Stadt wurden mehrere aussergewohnlich grosse Villae rusticae ausgegraben Die bedeutendsten sind Centcelles Constanti Hauptartikel Centcelles Die archaologische Anlage von Centcelles liegt zwischen dem Francoli und der Ortschaft Constanti an der romischen Strasse die Tarraco mit Ilerda verband Nachweisbar sind funf Bauphasen Sie wurde seit 1956 vom Deutschen Archaologischen Institut Aussenstelle Madrid untersucht und restauriert Am wenigsten bekannt ist die republikanische Phase des Gebaudes 2 1 Jahrhundert v Chr Im 1 oder 2 Jahrhundert n Chr wurde ein grosser landwirtschaftlicher Betrieb gebaut der einen Wohnbereich sowie eine Stellflache fur dolia enthielt Nach dem Anbau eines weiteren landwirtschaftlichen Gebaudes im 3 Jahrhundert wurde die Anlage im 4 Jahrhundert grundlegend umstrukturiert Sie erhielt nun eine Ost West Ausrichtung welche die alten Strukturen zum Teil uberlagerte Darin waren nun ein Thermalbereich sowie zwei Kuppelsale enthalten Anscheinend wurde das Projekt schon vor seiner Vollendung modifiziert Einer der beiden Kuppelsale wurde in ein Mausoleum umgewandelt und der Thermalbereich wurde verandert Bei dem Mausoleum handelt es sich aufgrund seines grossen Kuppelmosaikes und der fruhchristlichen Wandbemalungen um eines der bedeutendsten Denkmaler seiner Zeit in ganz Spanien Es wird gedeutet als politisches Monument das in Anlehnung an das Grabmal des Constans Sohn Kaiser Konstantins des Grossen der im Jahre 350 vielleicht sogar in der Nahe ermordet wurde gestaltet worden war Els Munts Altafulla Die imposanten Reste dieser Anlage sind noch heute sichtbar Sie befindet sich etwa 10 km nordostlich von Tarragona am Ortseingang von Altafulla auf einer Kuppe die das Meer uberblickt Es handelt sich um einen grossen Komplex bestehend aus zwei Wohnhausern sowie einem grossen Thermenbereich mit dazugehorigen Zisternen Die ausgegrabene Flache betragt 127 mal 110 m und bildet heute einen archaologischen Park Wahrscheinlich wurde sie im 1 Jahrhundert v Chr errichtet Statuen und Keramikfunde belegen dass sie auch noch in der Spatantike genutzt wurde Das genaue Datum ihrer Auflassung ist nicht bekannt jedoch lassen Funde westgotischer Gurtelschnallen eine Besiedlung bis in das 7 Jahrhundert hinein vermuten Zu den bedeutendsten Funden gehort ein personliches Siegel des Gaius Valerius Avitus aus Augustobriga der sich wohl in der Mitte des 2 Jahrhunderts auf den Befehl von Kaiser Antoninus Pius in Tarraco aufhielt Dies konnte belegen dass die Villa von hochstehenden Personlichkeiten der Provinzverwaltung genutzt wurde La Pineda Vila Seca Wenig bekannt ist uber diese Villa wenige Kilometer westlich von Tarragona Allerdings fand man 1955 in einem der Raume das Mosaik der Fische mit 47 Darstellungen von Seetieren des Mittelmeeres die alle essbar sind Es befindet sich heute im Museu Nacional Arqueologic de Tarragona 64 nbsp Arc de Bera an der Via Augusta heutige Nationalstrasse N 340 Der Bogen von Bera Bearbeiten Hauptartikel Arc de Bera An der heutigen Nationalstrasse N 340 nordostlich der Stadt zwischen den Orten Roda de Bera und Creixell liegt der Bogen von Bera Der 11 40 m hohe Bogen mit einer lichten Weite von 4 80 m wurde aus lokalem Kalkstein erbaut und befand sich an der antiken Via Augusta Teile des Architravs wurden in spaterer Zeit durch eine in der Nahe gefundene Inschrift des L Licinius Sura erganzt 24 Die Architektur deutet jedoch eher in augusteische Zeit der Bogen wurde wahrscheinlich zeitgleich mit dem Strassenbauprogramm des Augustus errichtet 65 Der sogenannte Torre dels Escipions Bearbeiten Hauptartikel Torre dels Escipions Etwa 6 km nordostlich der Stadt befindet sich der sogenannte Torre dels Escipions ein turmformiges Grabdenkmal das irrtumlich auf die im 2 Punischen Krieg gefallenen Bruder Gnaeus und Publius Cornelius Scipio bezogen wurde Das aus lokalen Quadersteinen errichtete Denkmal mit zwei Figuren im Hochrelief eine davon vermutlich Attis und zwei Personen in einem im oberen Teil eingemeisselten Relief sowie einer in Versen abgefassten Inschrift die allerdings nicht mehr zu entziffern ist ist eher als Familiengrab aus dem 1 Jahrhundert nach Christus anzusehen Der Steinbruch von El Medol Bearbeiten nbsp Der Steinbruch von El Medol mit seiner markanten FelsnadelSechs Kilometer ausserhalb der Stadt befindet sich der Steinbruch von El Medol mit seiner markanten Felsnadel im Inneren Er ist der grosste von insgesamt acht Steinbruchen im Umland der Stadt Hier wurde der sogenannte Soldo geschlagen der in Tarragona und Umgebung am meisten verwendete Stein Es handelt sich um einen Kalkstein aus dem Miozan dessen Farbe zwischen weiss und rotlich variiert meist ist er leicht goldfarben Dieser Stein war allerdings qualitativ fur die herausragenden Bauten der Stadt nicht geeignet weshalb man Marmor aus dem gesamten Mittelmeergebiet importierte Dennoch ist der grosste Teil der antiken und mittelalterlichen Gebaude Tarragonas mit dem Soldo errichtet worden unter anderem auch die Kathedrale Santa Thecla Quellenausgaben BearbeitenGeza Alfoldy Die romischen Inschriften von Tarraco Madrider Forschungen Band 10 Walter de Gruyter Berlin 1975 in Kurzform zitiert als RIT Geza Alfoldy Bearb Corpus Inscriptionum Latinarum Band 2 2 Auflage Inscriptiones Hispaniae Latinae Teil 14 Conventus Tarraconensis Faszikel 2 4 Walter de Gruyter Berlin New York 2011 2016 ISBN 978 3 11 026403 6 ISBN 978 3 11 026597 2 ISBN 978 3 11 030942 3 Edition samtlicher romischer Inschriften Tarracos die ubliche Kurzzitation lautet CIL II2 14 Literatur BearbeitenGeza Alfoldy Tarraco In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XV Stuttgart 1978 Sp 570 644 Geza Alfoldy Flamines Provinciae Hispaniae Citerioris Anejos del Archivo Espanol de Arqueologia Bd 6 Madrid 1973 Geza Alfoldy Provincia Hispania superior Universitatsverlag C Winter Heidelberg 2000 ISBN 3 8253 1009 4 Schriften der Philosophisch historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 19 Xavier Aquilue Xavier Dupre Jaume Masso Joaquin Ruiz de Arbulo Tarraco Ein archaologischer Fuhrer Medol Tarragona 1992 ISBN 84 86542 54 5 Tanja Gouda Der Romanisierungsprozess auf der Iberischen Halbinsel aus der Perspektive der iberischen Kulturen Kovac Hamburg 2011 ISBN 978 3 8300 5678 2 S 224 238 Antiquitates 54 Rudolf Haensch Capita provinciarum Statthaltersitze und Provinzialverwaltung in der romischen Kaiserzeit von Zabern Mainz 1997 ISBN 3 8053 1803 0 S 162 175 Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Steiner Stuttgart 2002 ISBN 3 515 08039 2 Historia Einzelschriften 161 S 23 128 Rezension bei sehepunkte und Rezension PDF Datei 90 kB von Joachim Gruber Xavier Dupre Raventos New Evidence for the Study of the Urbanism in Tarraco In Barry W Cunliffe Hrsg Social complexity and the development of towns in Iberia from the Copper Age to the second century AD Oxford Univ Press 1995 ISBN 0 19 726157 4 Proceedings of the British Academy 86 S 355 369 Xavier Dupre Raventos Hrsg Las capitales provinciales de Hispania 3 Tarragona Colonia Iulia Urbs Triumphalis Tarraco L Erma di Bretschneider Rom 2004 ISBN 88 8265 273 4 Josep Maria Recasens La ciutat de Tarragona 2 Bd Barcelona 1961 1975 Joaquin Ruiz de Arbulo Bauliche Inszenierung und literarische Stilisierung das Provinzialforum von Tarraco In Sabine Panzram Hrsg Stadte im Wandel Bauliche Inszenierung und literarische Stilisierung lokaler Eliten auf der Iberischen Halbinsel Akten des Internationalen Kolloquiums des Arbeitsbereichs fur Alte Geschichte des Historischen Seminars der Universitat Hamburg und des Seminars fur Klassische Archaologie der Universitat Trier im Warburg Haus Hamburg 20 22 Oktober 2005 LIT Verlag Hamburg 2007 ISBN 978 3 8258 0856 3 S 149 212 Geschichte und Kultur der Iberischen Welt 5 Joaquin Ruiz de Arbulo Scipionum opus and something more an Iberian reading of the provincial capital 2nd 1st c B C In L Abad Casal S Keay S Ramallo Asensio Early roman towns in Hispania Tarraconensis Portsmouth 2006 ISBN 1 887829 62 8 Journal of Roman Archaeology Supplementary Series 62 S 33 43 Ruth Stepper Tarraco In Der Neue Pauly DNP Band 12 1 Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01482 7 Sp 36 37 Walter Trillmich und Annette Nunnerich Asmus Hrsg Hispania Antiqua Denkmaler der Romerzeit von Zabern Mainz 1993 ISBN 3 8053 1547 3 bes Kat S 321 333 Ortsregister S 489 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tarraco Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Museu Nacional Arqueologic de Tarragona Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Anmerkungen Bearbeiten Livius 21 60 Polybios 3 76 5 Livius 21 60 1ff a b Plinius der Altere Naturalis historia 3 21 Adolf Schulten Tarraco In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IV A 2 Stuttgart 1932 Sp 2398 Pere Bosch i Gimpera Historia de Espana II 3 Madrid 1962 S 22 Geza Alfoldy Tarraco In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XV Stuttgart 1978 Sp 582 mit weiterer Literatur CIL 02 6088 RIT 00204 Livius 26 19 u 51 Livius 27 42 Livius 26 45 Strabon 3 4 7 Rudolf Haensch Capita provinciarum Statthaltersitze und Provinzialverwaltung in der romischen Kaiserzeit von Zabern Mainz 1997 S 167f Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Steiner Stuttgart 2002 S 30 Geza Alfoldy Tarraco In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XV Stuttgart 1978 Sp 590 darauf wurde auch die fragmentarisch erhaltene Inschrift CIL 02 4309 p 973 RIT G Alfoldy Die Romischen Inschriften von Tarraco Madrider Forschungen 10 Berlin 1975 5 hinweisen die sich in der Kathedrale vermauert fand Strabon 3 4 9 160 Caesar De bello civili 1 60 AE 1957 309 AE 1957 310 RIT 1 und 2 Die Begrundung dieser These liegt im Wesentlichen in einer veranderten Lesung einer Inschrift durch G Alfoldy Wann wurde Tarraco romische Kolonie In G Paci Ed EPIGRAPHAI Miscellanea epigraphica in onore di Lidio Gasperini I Ichnia Universita degli Studi di Macerata Collana del Dipartimento delle Scienze e Storiche dell Antichita 5 Tivoli 2000 S 3 22 hier S 20 Siehe dazu Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Stuttgart 2002 S 30f Fussnote 54 Sueton Augustus 26 3 Quintilian Institutio oratoria 6 3 CIL 02 6240 RIT 00934 HEp 01 599 Der offizielle Titel im Amtsgebrauch lautete weiterhin provincia Hispania citerior so auf den meisten Inschriften der Amtstrager In literarischen Quellen ist aber schon relativ fruh in der romischen Kaiserzeit der Begriff Tarraconensis gebrauchlich u a Plinius der Altere Naturalis historia 3 6 oder Sueton Galba 8 Siehe Rudolf Haensch Capita provinciarum Statthaltersitze und Provinzialverwaltung in der romischen Kaiserzeit Mainz 1997 S 166f Pomponius Mela II 90 Burnett Roman Provincial Coinage I 218 219 Tacitus Annalen 1 78 Plinius der Altere Naturalis historia 3 4 30 a b AE 1994 01086 RIT 930 Geza Alfoldy Tarraco In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XV Stuttgart 1978 Sp 598 a b RIT 84 Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Stuttgart 2002 S 95 Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Stuttgart 2002 S 108 z B Aurelius Victor de Caesaribus 33 3 oder Eutropius 9 8 2 die beide von einer Eroberung der Stadt berichten Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Steiner Stuttgart 2002 S 107 121 G Alfoldy in RE Suppl XV Sp 599 etwa CIL 02 4112 RIT 152 oder AE 1929 00233 RIT 91 G Alfoldy in RE Suppl XV Sp 599 zur Inschrift siehe AE 1929 00233 RIT 91 CIL 02 4109 RIT 100 Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Steiner Stuttgart 2002 S 119f Geza Alfoldy Tarraco In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XV Stuttgart 1978 Sp 639 f Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Stuttgart 2002 S 120 In der Forschungsliteratur schwanken die Schatzungen des Zeitpunkts der Eroberung zwischen 713 und 716 719 Xavier Aquilue Xavier Dupre Jaume Masso Joaquin Ruiz de Arbulo Tarraco Ein archaologischer Fuhrer Medol Tarragona 1992 S 37 G Alfoldy Introduccion historica In Xavier Dupre Raventos Hrsg Las capitales provinciales de Hispania 3 Tarragona Colonia Iulia Urbs Triumphalis Tarraco L Erma di Bretschneider Rom 2004 S 14 713 14 Ursula Vones Liebenstein Tarragona In Lexikon des Mittelalters Bd 8 Sp 480 715 Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Steiner Stuttgart 2002 S 120f 716 Dietrich Claude Untersuchungen zum Untergang des Westgotenreichs 711 725 In Historisches Jahrbuch Bd 108 1988 S 357 spatestens 716 719 Die im Neuen Pauly Ruth Stepper Tarraco In Der Neue Pauly DNP Band 12 1 Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01482 7 Sp 36 angegebene Jahreszahl von 724 die sich bereits in Geza Alfoldy Tarraco In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XV Stuttgart 1978 Sp 639 findet ist sicher falsch Maria J Viguera Tarrakuna In The Encyclopaedia of Islam Bd 10 Leiden 2000 S 303 Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Stuttgart 2002 S 26 1480 Stuck bei haufigeren Neufunden Geza Alfoldy Die Romischen Inschriften von Tarraco RIT Madrider Forschungen 10 Berlin 1975 Geza Alfoldy Flamines Provinciae Hispaniae Citerioris Anejos del Archivo Espanol de Arqueologia Bd 6 Madrid 1973 Strabon 3 4 7 159 G Alfoldy in RE Suppl XV Sp 624f mit abweichenden Zahlen der alteren Literatur CIL 02 4193 RIT 255 CIL 02 4212 RIT 272 und CIL 06 3349 Auflistung des Archaologischen Ensembles von Tarraco durch die UNESCO a b Bewertung des Aufnahmeantrags durch die UNESCO PDF Datei 100 kB J Serra Vilaro La muralla de Tarragona In Archivo Espanol de Arqueologia 22 1949 S 221 236 Zur Stadtmauer siehe weiterhin Theodor Hauschild Die romische Stadtmauer von Tarragona in Madrider Mitteilungen 20 1979 S 204 237 und Ausgrabungen in der romischen Stadtmauer von Tarragona 26 1985 S 75 90 AE 1981 00573 Th Hauschild in Hispania Antiqua S 323f Abb 149 Walter Trillmich Hispanien und Rom aus der Sicht Roms und Hispaniens In W Trillmich und Annette Nunnerich Asmus Hrsg Hispania Antiqua Denkmaler der Romerzeit von Zabern Mainz 1993 S 52 Rudolf Haensch Capita provinciarum Statthaltersitze und Provinzialverwaltung in der romischen Kaiserzeit Mainz 1997 S 165 CIL 12 6038 Zum Komplex des Provinzialforums siehe Taller Escola d Arqueologia El foro provincial de Tarraco Un complejo arquitectonico de epoca flavia In Archivo Espanol de Arqueologia 62 1989 141 191 Joaquin Ruiz de Arbulo Bauliche Inszenierung und literarische Stilisierung das Provinzialforum von Tarraco In Sabine Panzram Hrsg Stadte im Wandel Bauliche Inszenierung und literarische Stilisierung lokaler Eliten auf der Iberischen Halbinsel Kolloquiumsband Hamburg 2005 LIT Verlag Hamburg 2007 ISBN 978 3 8258 0856 3 S 149 212 Geschichte und Kultur der Iberischen Welt 5 Raecius Gallus AE 1965 236 RIT 145 AE 1972 00283 AE 1990 653 AE 1997 882 RIT 1008 und 1010 RIT 939 Michael Kulikowski The Late Roman City in Spain In Jens Uwe Krause Christian Witschel Hrsg Die Stadt in der Spatantike Niedergang oder Wandel Akten des internationalen Kolloquiums in Munchen am 30 und 31 Mai 2003 Steiner Stuttgart 2006 S 129 149 Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Steiner Stuttgart 2002 S 107ff RIT 1074 1076 CIL 02 4085 RIT 39 G Alfoldy in RE Suppl XV Sp 634 Eva Maria Koppel La schola del collegium fabrum de Tarraco y su decoracion escultorica Bellaterra 1988 J M Carrete S Keay M Millet A Roman Provincial Capital and its Hinterland The Survey of the Territory of Tarragona Spain 1985 1990 Ann Arbor 1995 Journal of Roman Archaeology Suppl 15 Informationen zum Mosaik auf der Seite des MNAT Memento vom 23 Juni 2010 im Internet Archive englisch Walter Trillmich und Annette Nunnerich Asmus Hrsg Hispania Antiqua Denkmaler der Romerzeit Mainz 1993 S 137f 321 u Taf 97 Welterbestatten in Spanien Historische Stadtzentren Alcala de Henares mit Universitat 1998 Avila mit Kirchen ausserhalb der Stadtmauer 1985 Caceres 1986 Cordoba mit Moschee Kathedrale 1984 Cuenca 1996 Granada mit Alhambra und Generalife Palast 1984 Salamanca 1988 San Cristobal de La Laguna 1999 Santiago de Compostela 1985 Segovia mit Aquadukt 1985 Toledo 1986 Bauwerke Bergwerk Almaden 2012 Architektur der Mudejaren in Aragon 1986 Baudenkmaler von Oviedo und des Konigreiches Asturien 1985 Escorial in Madrid 1984 Herkulesturm 2009 Kathedrale von Burgos 1984 Kathedrale Alcazar und Archivo General de Indias in Sevilla 1987 Kirchen der Katalanischen Romanik im Vall de Boi 2000 Kloster Poblet 1991 Kloster San Millan de Yuso und de Suso 1997 Konigliches Kloster Santa Maria de Guadalupe 1993 Monumentale Ensembles der Renaissance von Ubeda und Baeza 2003 Palau de la Musica Catalana und Hospital de la Santa Creu i Sant Pau in Barcelona 1997 Biscaya Brucke 2006 Romische Stadtmauern von Lugo 2000 Seidenborse von Valencia 1996 Werke von Antoni Gaudi 1984 Archaologische Statten Atapuerca 2000 Dolmen von Antequera 2016 Felskunst des Mittelmeerbeckens auf der Iberischen Halbinsel 1998 Altamira Hohle und paleolithische Hohlenkunst von Nordspanien 1985 Las Medulas 1997 Madinat az zahraʾ 2018 Merida 1993 Siega Verde 2010 Tarraco 2000 Kultur und Naturlandschaften Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas 2017 N Aranjuez 2001 K Ibiza 1999 K N Monte Perdido 1997 K N Nationalpark Donana 1994 N Nationalpark Garajonay 1986 N Nationalpark Teide 2007 N Palmenhain von Elche 2000 K Paseo del Prado und Buen Retiro 2021 K Pilgerwege nach Santiago de Compostela Camino Frances und die Routen Nordspaniens 1993 K Serra de Tramuntana 2011 K Erweiterung der archaologischen Statten im Vale do Coa Portugal nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Juli 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten 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