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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Titularerzbistum siehe Titularerzbistum Emerita Augusta Emerita Augusta auch Augusta Emerita genannt vollstandiger Name Colonia Iulia Augusta Emerita war eine romische Stadt im Sudwesten Spaniens aus der sich das heutige Merida entwickelte Archaologisches Ensemble von MeridaUNESCO WelterbeRomisches Theater in MeridaVertragsstaat en Spanien SpanienTyp KulturKriterien iii ivFlache 31 haReferenz Nr 664UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1993 Sitzung 17 Modell der Romerstadt mit Stadtmauer Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Erhaltene Gebaude 3 1 Romische Brucken und Strassen 3 1 1 Brucke uber den Guadiana 3 1 2 Brucke uber den Albarregas 3 2 Forum 3 3 Trajansbogen 3 4 Dianatempel 3 5 Circus 3 6 Romisches Theater 3 7 Amphitheater 3 8 Aquadukt Los Milagros 3 9 Aquadukt Rabo de Buey 3 10 Weitere Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenIm Romischen Reich war die Stadt Hauptstadt der Provinz Lusitania und damit die westlichste Provinzhauptstadt des Imperium Romanum Die Stadt lag am Ubergang der wichtigen Nord Sud Romerstrasse Via de la Plata uber den Fluss Guadiana Mehrere Jahrhunderte bis zum Untergang des Romischen Reichs war Merida ein wichtiges wirtschaftliches militarisches und kulturelles Zentrum Geschichte BearbeitenAugusta Emerita wurde Ende des Jahres 25 v Chr von Publius Carisius wahrscheinlich im Auftrag von Kaiser Augustus als Kolonie fur die Veteranen der romischen Legionen V Alaudae und X Gemina gegrundet 1 Der Name emerita lat verdient ausgedient war in diesem Sinne Programm Die Stadtgrundung war Teil einer Neuordnung der spanischen Provinzen durch den Kaiser als Folge der Feldzuge gegen die Kantabrer und Asturer im Nordwesten der Halbinsel Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche reprasentative Gebaude errichtet Theater Amphitheater Circus Tempel Brucken und Aquadukte Wie viele romische Stadtgrundungen der Region erlebte Merida in den ersten beiden Jahrhunderten nach Christus eine Blutezeit was sich vor allem in den Steindenkmalern widerspiegelt Verschiedene Weihungen an Gotter und Kaiser sowie Ehreninschriften von Magistraten und Soldaten verdeutlichen den Status als Provinzhauptstadt Etwas unterreprasentiert sind im Vergleich zu anderen Romerstadten auf der iberischen Halbinsel die lokalen Beamten 2 Bereits um 250 n Chr gibt es Belege fur eine christliche Gemeinde in Augusta Emerita etwa durch einen Brief des Cyprian an die Gemeinden von Asturica Legio und Emerita In fruhchristlicher Zeit nahm Emerita eine herausgehobene Stellung ein in der Spatantike wurde es Sitz einer Diozese Die romische Epoche Meridas endete mit der Eroberung der iberischen Halbinsel durch Vandalen und Westgoten im 5 Jahrhundert Die Reihe der Kaiserinschriften endet mit einer Inschrift fur Kaiser Theodosius I 3 Erhaltene Gebaude BearbeitenRomische Brucken und Strassen Bearbeiten nbsp Der Puente Romano das weltweit grosste erhaltene antike Bruckenbauwerk nbsp Die Bogen des Puente Romano sind nachts angestrahlt Brucke uber den Guadiana Bearbeiten Der Puente Romano Romerbrucke ist eine romische Brucke uber den Fluss Guadiana die bis in die 1990er Jahre in Benutzung war Man kann sie in gewisser Weise als den Ursprung der Stadt betrachten da sie Teil einer der wichtigsten Lebensadern der romischen Kolonie in Spanien des decumanus maximus war Der Ort der Brucke ist sorgfaltig gewahlt und befindet sich an einer seichten Stelle des Flusses an der es zudem eine kleine Flussinsel gibt die den Strom teilt Die heute vorhandene Brucke verlauft seit einer Erneuerung im 17 Jh in einem Stuck uber den Fluss Ursprunglich uberspannte sie den Fluss in zwei Bogengruppen die mit einer Holztragerkonstruktion verbunden waren Teile der Originalbrucke wurden 1603 bei Hochwasser zerstort Danach wurde beschlossen die beiden Bogengruppen mithilfe weiterer Bogen in der Mitte zu verbinden Die Brucke ist mit nunmehr 792 m Lange eine der langsten in wesentlichen Teilen erhaltenen Brucken aus romischer Zeit Brucke uber den Albarregas Bearbeiten Mit einer Lange von 145 m ist sie nicht so lang wie die etwa gleichzeitig erbaute uber den Fluss Guadiana Sie ist Teil der Hauptstrasse Meridas namens cardo maximus der zweiten wichtigen Route der Stadt Dieser Cardo Maximus ist als Teil der Via de la Plata Silberstrasse in alter wie neuer Zeit eine der wichtigsten Nord Sud Verbindungen Spaniens gewesen Sevilla Merida Salamanca Lugo Dies verdeutlicht die uberragende strategische Lage Meridas fur das romische Reich gelegen am Schnittpunkt zweier uberregionaler Handelsrouten in nordsudlicher und ostwestlicher Richtung Forum Bearbeiten nbsp Forum bei NachtDie Reste des Forums sind Teil eines Bauprogramms der Provinzhauptstadt die vermutlich das Augustusforum in Rom kopieren sollten 4 Ahnliche Bauprogramme sind in Tarraco Hauptstadt der Provinz Hispania Tarraconensis und Corduba Hauptstadt der Provinz Baetica durch Funde von Architekturteilen und Statuenfragmente anzunehmen Die in der Ausdehnung bekannte aber nicht grosser ergrabene Anlage befand sich am Kreuzungspunkt der beiden Hauptstrassen im Stadtzentrum Von besonderer Bedeutung sind die Funde von Statuen weshalb das Forum auch als Marmorforum bezeichnet wird Hervorzuheben ist eine Gruppe von sechs togati die alle der gleichen Werkstatt entstammen und in der Ausfuhrung Parallelen in spateren Darstellungen des iulisch claudischen Kaiserhauses haben Die architektonische Nahe zum Augustusforum wird durch Funde mehrerer sogenannter clipei deutlich die Medusa oder Ammonskopfe zeigen Eine Ascanius Statue die sich heute im Museo Arqueologico Nacional de Espana in Madrid befindet durfte ebenso wie in Rom Teil der Darstellung der Flucht des Aeneas aus Troja gewesen sein nbsp Arco de Trajano nbsp Ascanius Statue heute im Museo Arqueologico Nacional de Espana Madrid nbsp Togastatue heute im Museo Nacional de Arte Romano MeridaTrajansbogen Bearbeiten Der sogenannte Arco de Trajano war kein Triumphbogen sondern ein Stadttor Er befindet sich nahe beim heutigen Stadtzentrum und uberspannt den cardo maximus in der Antike eine der Hauptverkehrsstrassen der Stadt Der heute sichtbare Kalkstein war ehemals mit Marmor verkleidet Die lichte Weite des Bogens betragt neun Meter Die Herkunft aus trajanischer Zeit ist ungesichert Zwei Bauphasen sind fassbar von denen die erste auf die Grundungszeit der Stadt und die zweite auf die erste Halfte des 2 Jahrhunderts datiert werden konnen Dianatempel Bearbeiten nbsp Sogenannter DianatempelDer sogenannte Tempel der Diana war Teil des Forums der Stadt Er diente dem Kaiserkult in dem die Imperatoren als Gotter verehrt wurden Der Name Dianatempel wurde bei der Entdeckung irrtumlich vergeben Es ist das einzige religiose Gebaude der Stadt das sich in einem zufriedenstellenden Zustand erhalten hat Es wurde gegen Ende des ersten vorchristlichen oder Anfang des ersten christlichen Jahrhunderts in der augusteischen Epoche erbaut Das Gebaude ist rechteckig und war von Saulen umgeben Die Vorderfront zeigte zum Forum und besteht aus sechs Saulen Der gute Erhaltungszustand ist dem Umstand zu verdanken dass das Gebaude in den Palast der Grafen de los Corbos integriert wurde welcher im Renaissancestil errichtet wurde und dessen Reste immer noch zu sehen sind Zu seinem Bau wurden vor allem Granitsteine und saulen verwendet Circus Bearbeiten nbsp Romischer Circus in MeridaMit mehr als 400 Metern Lange und 100 Metern Breite war der Circus Pferderennbahn einer der grossten Veranstaltungsorte der Stadt und ebenso wie das Amphitheater ein Zuschauermagnet Wegen seiner Grosse befand er sich ausserhalb der Stadtmauern am Rand des Weges von Merida Emerita Augusta nach Cordoba Corduba und Toledo Toletum Dieser Circus hatte ein Fassungsvermogen von 30 000 Zuschauern die je ihrem Rang Aristokraten Burger Arbeiter in drei Rangen Platz fanden Er wurde vermutlich zu Beginn des 1 Jahrhunderts nach Christus vermutlich zu Zeiten des Kaisers Tiberius gebaut Die Mittelachse der Arena ist 223 m lang ist und 8 5 m breit Um diese herum wurden Rennen mit Gespannen von zwei Pferden bigae bzw vier Pferden quadrigae abgehalten Die erfolgreichen Fahrer aurigae der Gespanne waren sehr popular und wurden in Gemalden und Mosaiken verewigt Romisches Theater Bearbeiten nbsp Innenansicht des romischen TheatersDer Bau wurde durch den Konsul Marcus Vipsanius Agrippa in Auftrag geben und vermutlich zwischen 16 15 v Chr eingeweiht worauf eine Inschrift hinweist 5 Eine weitere Inschrift belegt eine Restaurierung unter Kaiser Hadrian 6 Es ist eines der spektakularsten Bauwerke der Stadt und ist seit 1933 Spielstatte des Festivals des klassischen Theaters womit es seine ursprungliche Funktion wiedererlangt hat Es besteht aus einer Tribune cavea mit einer Kapazitat fur 6000 Zuschauer die in drei Bereiche unterteilt ist imacavea media und summa Die beiden unteren Bereiche sind gut erhalten bzw wiederhergestellt wahrend der obere summa starker gelitten hat Ein weiterer Bereich ist die orchestra in der bei Auffuhrungen der Chor untergebracht war Daneben gibt es noch die Buhne pulpitum und dahinter das Buhnengebaude scaenae frons das als Kulisse diente und mit die schonste und charakteristischste Ansicht des Theaters bietet Es besteht aus korinthischen Marmorsaulen in deren Zwischenraumen Skulpturen aufgestellt sind Das Buhnengebaude hat drei Zugange deren mittlerer sich valva regia nennt die seitlichen valvae hospitalia Hinter der Buhne befindet sich ein Garten mit Pergolen Das Theater wurde mehrfach umgebaut Das Buhnengebaude wurde zur Zeit Trajans am Ende des 1 Jahrhunderts n Chr errichtet Ein weiterer Umbau erfolgte zwischen 330 340 n Chr In spaterer Zeit wurde das Theater nicht mehr genutzt und verfiel sei es durch Vernachlassigung oder Erdbeben Auch das Buhnengebaude sturzte ein Zeitweilig diente es sogar als Steinbruch wobei der obere Zuschauerrang summa abgetragen wurde In der Neuzeit konnten jedoch die Saulen des Buhnengebaudes geborgen und wieder aufgestellt werden In dem Theater werden beim alljahrlichen Sommerfestival noch heute klassische Theaterstucke aufgefuhrt nbsp Amphitheater MeridaAmphitheater Bearbeiten Das Amphitheater war bei grossen Teilen der Gesellschaft beliebter als das Theater da hier die blutigen Tier und Gladiatorenkampfe stattfanden Es wurde 8 v Chr eingeweiht Das Gebaude umgibt eine elliptische Arena und bietet 15 000 Zuschauern Platz Es ist wie das Theater in drei Range gegliedert Nur der unterste Rang ist erhalten geblieben die oberen beiden wurden als Steinbruch genutzt und abgetragen Aquadukt Los Milagros Bearbeiten nbsp Romischer Aquadukt Los MilagrosDer aus vorgefertigten Granit und Ziegelsteinen errichtete grosse Aquadukt Acueducto de los Milagros fuhrte Wasser aus der Proserpina Talsperre funf Kilometer vor der Stadt nach Emerita Augusta Die Wasserleitung verlief teils ober teils unterirdisch und wurde unter Augustus um die Zeitenwende errichtet Der bruckenartige Teil mit seinen maximal 25 Meter hohen Pfeilern und den dazwischengespannten Bogen ist relativ gut erhalten Die durchschnittliche lichte Weite der Bogen liegt bei 4 50 m starkere Abweichungen davon sind aber stellenweise vorhanden Die eigentliche Wasserrinne ist im Laufe der Jahrhunderte verschwunden wahrscheinlich wurde sie von Menschenhand abgetragen Aquadukt Rabo de Buey Bearbeiten nbsp Acueducto de San LazaroDer Acueducto de Rabo de Buey im Viertel San Lazaro brachte Wasser aus den Bachen nordlich der Stadt die unterirdische Wasserleitung ist gut erhalten Von den Bogen uber das Albarregastal sind nur noch drei erhalten sowie einige in Nachbarschaft zum romischen Circus Der Aquadukt wurde im 16 Jahrhundert durch einen wenig eleganten Neubau ersetzt Weitere Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Santa Eulalia Merida fruhchristliche Kirche Mithraum Tempel des Mithraskults Museo Nacional de Arte Romano mit Mosaiken Grabstelen einer Munzsammlung sowie Gebauderesten aus der Romerzeit etwa 100 km nordlich befindet sich die Brucke von Alcantara eine von Merida mitfinanzierte Brucke die die Stadt und die romische Provinz Lusitanien mit dem Nordwesten der iberischen Halbinsel verband Literatur BearbeitenEmil Hubner Emerita In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band V 2 Stuttgart 1905 Sp 2493 2496 Walter Trillmich und Annette Nunnerich Asmus Hrsg Hispania Antiqua Denkmaler der Romerzeit Philipp von Zabern Mainz 1993 ISBN 3 8053 1547 3 siehe besonders Ortsregister S 487 Sabine Panzram Stadtbild und Elite Tarraco Corduba und Augusta Emerita zwischen Republik und Spatantike Historia Einzelschriften Band 161 Franz Steiner Stuttgart 2002 ISBN 3 515 08039 2 Xavier Dupre Raventos Hrsg Las capitales provinciales de Hispania 2 Merida Colonia augusta Emerita L Erma di Bretschneider Rom 2004 ISBN 88 8265 272 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Augusta Emerita Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Livius org Emerita AugustaEinzelnachweise Bearbeiten Francisco Diego Santos Die Integration Nord und Nordwestspaniens als romische Provinz in der Reichspolitik des Augustus In Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Band II 2 3 Berlin 1975 S 536 Eine deutschsprachige Gesamtdarstellung der Inschriftenfunde findet sich in Emil Hubner Emerita In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band V 2 Stuttgart 1905 Sp 2493 2496 CIL 2 483 Details zum Bauwerk siehe Walter Trillmich in Hispania Antiqua S 49 54 Tafel 56 60 CIL 2 474 CIL 2 478Welterbestatten in Spanien Historische Stadtzentren Alcala de Henares mit Universitat 1998 Avila mit Kirchen ausserhalb der Stadtmauer 1985 Caceres 1986 Cordoba mit Moschee Kathedrale 1984 Cuenca 1996 Granada mit Alhambra und Generalife Palast 1984 Salamanca 1988 San Cristobal de La Laguna 1999 Santiago de Compostela 1985 Segovia mit Aquadukt 1985 Toledo 1986 Bauwerke Bergwerk Almaden 2012 Architektur der Mudejaren in Aragon 1986 Baudenkmaler von Oviedo und des Konigreiches Asturien 1985 Escorial in Madrid 1984 Herkulesturm 2009 Kathedrale von Burgos 1984 Kathedrale Alcazar und Archivo General de Indias in Sevilla 1987 Kirchen der Katalanischen Romanik im Vall de Boi 2000 Kloster Poblet 1991 Kloster San Millan de Yuso und de Suso 1997 Konigliches Kloster Santa Maria de Guadalupe 1993 Monumentale Ensembles der Renaissance von Ubeda und Baeza 2003 Palau de la Musica Catalana und Hospital de la Santa Creu i Sant Pau in Barcelona 1997 Biscaya Brucke 2006 Romische Stadtmauern von Lugo 2000 Seidenborse von Valencia 1996 Werke von Antoni Gaudi 1984 Archaologische Statten Atapuerca 2000 Dolmen von Antequera 2016 Felskunst des Mittelmeerbeckens auf der Iberischen Halbinsel 1998 Altamira Hohle und paleolithische Hohlenkunst von Nordspanien 1985 Las Medulas 1997 Madinat az zahraʾ 2018 Merida 1993 Siega Verde 2010 Tarraco 2000 Kultur und Naturlandschaften Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas 2017 N Aranjuez 2001 K Ibiza 1999 K N Monte Perdido 1997 K N Nationalpark Donana 1994 N Nationalpark Garajonay 1986 N Nationalpark Teide 2007 N Palmenhain von Elche 2000 K Paseo del Prado und Buen Retiro 2021 K Pilgerwege nach Santiago de Compostela Camino Frances und die Routen Nordspaniens 1993 K Serra de Tramuntana 2011 K Erweiterung der archaologischen Statten im Vale do Coa Portugal 38 916666666667 6 3333333333333 Koordinaten 38 55 N 6 20 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emerita Augusta amp oldid 237436996