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Dieser Artikel behandelt das Tongefass Fur die ehemalige Schneckengattung siehe Tonnenschnecken Ein Dolium lateinisch Plural dolia ist ein fassformiges Tongefass das in weiten Teilen des Romischen Reichs zur Lager und Vorratshaltung verwendet wurde Eingegrabene dolia in der Villa Boscoreale teilweise mit Deckeln Zwei eingegrabene dolia im Oppidum von Enserune Dolia in Ostia Inhaltsverzeichnis 1 Ware 2 Verwendung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWare BearbeitenDolia haben meist einen bauchigen Korper ohne oder mit einem gering ausgepragten Hals Die Mundung ist in der Regel weit um eine einfache Inhaltsentnahme zu ermoglichen Der Rand springt nach innen vor und ist meist horizontal gestaltet Die Abdeckung erfolgte mit Deckeln aus Holz oder Ton Der Boden besitzt eine ebene Standflache Da die Gefasse fur Topferscheiben zu gross waren wurden dolia haufig in Aufbautechnik mit einzelnen ubereinandergelegten Strangen geformt Auf dem Rand oder dem Deckel finden sich vereinzelt Ritzungen oder Graffiti mit Inhalts oder Gewichtsangaben Das Fassungsvermogen der tonernen Fasser konnte bis zu 2500 Litern betragen 1 Hergestellt wurden sie besonders im westlichen Mittelmeerraum Kleinere Produktionsstatten existierten aber auch in den germanischen Provinzen etwa in Augst oder Koln Verwendung BearbeitenFunktional loste das dolium die pithoi ab Im Gegensatz zu den Amphoren dienten die dolia weniger dem Transport als der Lagerung Besonders wurden sie zur Lagerung und Garung von Wein verwendet Aus diesem Grund sind sie oft an der Innenseite mit Pech ausgestrichen Dolia werden haufig in den Lagerraumen cella vinariae oder im Hof grosser Villenanlagen gefunden Ebenfalls haufig sind sie im Lagerbereich grosser Uberseehafen wie in Ostia und Marseille Massilia Zur besseren Kuhlung wurden sie ublicherweise in den Boden eingegraben Wie die Amphoren und die gesamte Schwerkeramik wurden dolia spater sekundar wiederverwendet Sie konnten in grosserer Zahl zur Planierung eines Baugrunds eingesetzt werden kleinere Fragmente dienten zum Bau von Ofen und Herdstellen In Siedlungen wurden sie gelegentlich eingegraben als Urinal verwendet Schliesslich sind sie durch Funde im Bestattungswesen als einfache Abdeckung und Sargersatz oder zur Bergung des Leichenbrands belegt Literatur BearbeitenErich Gose Gefasstypen der romischen Keramik im Rheinland Koln 1976 ISBN 3 7927 0293 2 S 31 Norbert Hanel Schwerkeramik In Thomas Fischer Hrsg Die romischen Provinzen Eine Einfuhrung in ihre Archaologie Theiss Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 8062 1591 X S 300 302 Werner Hilgers Lateinische Gefassnamen Bezeichnungen Funktion und Form romischer Gefasse nach den antiken Schriftquellen Rheinland Verlag Dusseldorf 1969 S 58 u Kat Nr 140 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolia Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten N Hanel Schwerkeramik S 301 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolium amp oldid 232571212