www.wikidata.de-de.nina.az
Die Zwangsumsiedlungen von Polen und Ukrainern aus von der Sowjetunion beanspruchten Gebieten ostlich der Curzon Linie 1944 1946 waren Zwangsmigrationen die auch als Westverschiebung Polens interpretiert worden sind Dabei wurden 1 7 Millionen Polen und Ukrainer ermutigt oder gezwungen aus ihrer Heimat im von 1939 bis 1941 und wieder ab 1944 sowjetisch besetzten Ostpolen in die so genannten wiedergewonnenen Gebiete polnisch Ziemie Odzyskane umzusiedeln die vorher unter anderem als Ostpreussen Hinterpommern Schlesien und Danzig zum Deutschen Reich gehort hatten Die ursprunglich dort ansassige deutsche Bevolkerung war geflohen oder vertrieben worden Westverschiebung Polens nach dem Zweiten WeltkriegBevolkerungsstruktur in Polen 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bezeichnung 3 Integrationspolitik gegenuber den Umsiedlern 3 1 Haltung des polnischen Staates gegenuber den Umsiedlern 3 2 Massnahmen der polnischen Integrationspolitik 3 3 Staatsangehorigkeit 4 Einzelnachweise 5 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Umsiedlungen weiter Bevolkerungsteile aus den alten ostlichen Gebieten Polens waren uberwiegend wenn auch nicht nur Folge des Zweiten Weltkrieges Weiter waren sie auch Konsequenz eines alten ethnischen Konfliktes der bis in das 19 Jahrhundert zuruckreichte Es war sowohl das Ziel Grossbritanniens als auch der polnischen Kommunisten ein Ende der Minderheitenproblematik durch einen zwangsweise herbeigefuhrten Bevolkerungsaustausch herbeizufuhren Der Idee eines homogenen polnischen Staates fuhlten sich die polnischen Kommunisten auch in der Nachkriegsara und in der Integrationspolitik gegenuber den sog Repatrianten verpflichtet Die Integrationspolitik in Polen wurde daher weniger als ein Beitrag zur allgemeinen Gesellschafts oder Sozialpolitik verstanden sondern erstreckte sich in ihrer Zielsetzung und in ihren dahingehend angepassten Massnahmen vielmehr auf eine nationenbildende Staatspolitik Mit dieser Politik wurde die fur das ostliche Mitteleuropa bislang so typische Mischung der Nationalitaten und Konfessionen beseitigt und zielte darauf ab Polen und die auf dem Territorium des historischen Polenreiches entstandenen Staatswesen der Litauer Weissrussen und Ukrainer zu homogenen Nationalstaaten umzubilden Erst durch die gewaltsame Volkstumstrennung wurde die Einfuhrung der gesamten Sprachgebiete der Litauer Weissrussen und Ukrainer in die Sowjetunion gesichert und erst damit erhielt die lang umstrittene Curzon Linie den Charakter einer wirklichen Volkstumsgrenze Diese Linie die durch Polen verlief wurde am 23 August 1939 in einem geheimen Zusatzprotokoll zum Deutsch sowjetischen Nichtangriffspakt als Grenze der jeweiligen Interessenspharen festgelegt Nach dem deutschen Uberfall auf Polen am 1 September und der sowjetischen Besetzung Ostpolens am 17 September 1939 bildete sie die Grenzen beider Machtbereiche Vierte Teilung Polens Wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges legte Josef Stalin im Juli 1944 fest dass die Curzon Linie mit einigen Abweichungen auch nach dem Sieg uber das nationalsozialistische Deutschland die Grenze zwischen der Sowjetunion und einem wiederherzustellenden Polen sein sollte Fur die 180 000 km 47 seines Staatsgebietes die es durch die Annexion Ostpolens verloren hatte sollte es durch die 103 000 km der Ostgebiete des Deutschen Reiches entschadigt werden in denen grosstenteils keine nennenswerte polnische Bevolkerung ansassig gewesen war 1 Diesem Vorhaben stimmten die Westmachte im Februar 1945 auf der Konferenz von Jalta zu Auch die polnischen Kommunisten waren einverstanden 2 Den neuen Grenzen sollte die Bevolkerung bzw ihre Nationalitat angepasst werden Dies bedeutete im Westen eine Aussiedlung nahezu der gesamten beinahe ausschliesslich deutschen Bevolkerung und eine Umsiedlung der polnischen Bevolkerung aus dem Osten Die Einnahme Ostdeutschlands und Danzigs durch die polnische Staatsgewalt begann bereits am 30 Marz 1945 noch vor dem Potsdamer Abkommen mit der Schaffung der Woiwodschaft Danzig der die Schaffung der Verwaltungsbezirke Masuren Pommern und Schlesien folgte Diese von der polnischen Propaganda als Wiedergewonnene Gebiete bezeichneten Landesteile unterstanden seit dem 13 November 1945 einem eigenen Ministerium dem der stellvertretende Ministerprasident Wladyslaw Gomulka vorstand Ziel dieser Behorde und damit fur lange Zeit zunachst vorrangiges Ziel der polnischen Politik gegenuber den Umsiedlern war die neuen polnischen Staatsteile polnisch zu besiedeln Bereits Ende 1944 trafen die ersten Transporte mit polnischen Umsiedlern in den wiedergewonnenen Gebieten ein Mehrere hunderttausend Ostpolen flohen auch vor dem Terror der Ukrainischen Aufstandischen Armee und der Organisation Ukrainischer Nationalisten die eine unabhangige Ukraine erzwingen wollten 3 Anzahl der ubersiedelten Personen 1944 1947 4 Herkunft der ubersiedelten Personen Schatzung der Anzahl der zur Ubersiedlung qualifizierten Personen Schatzung der Anzahl von nach Polen ubersiedelten Personen Prozentualer Anteil der ubersiedelten Personenmin max min max min max Ukrainische SSR 854 809 854 809 772 564 772 564 90 4 90 4 Weissrussische SSR 520 355 535 284 0 226 315 5 0 273 502 6 42 3 51 1 Litauische SSR 379 498 383 135 171 158 197 156 45 1 51 5 Sonstige Migrationen Flucht vor der Front 1944 Mobilisierung in die Berling Armee 1944 1945 300 000 300 000 Flucht vor den ethnischen Sauberungen der ukrainischen Nationalisten 1942 1944 300 000 300 000 Insgesamt 1 754 6620 1 773 2280 1 770 0370 1 843 2220 Bezeichnung BearbeitenZunachst stand fur die Gruppe der aus den ehemals ostlichen Gebieten Polens umgesiedelten Personen der generellere Begriff polnisch ewakuowany Evakuierte Sowohl polnische als auch sowjetische Behorden benutzten 1944 fur die Umsiedlung der ostpolnischen Bevolkerung den Terminus Evakuierung und die Reprasentanten der polnischen Regierung in den Aussiedlungsgebieten nannten sich selbst Evakuierungsbevollmachtigte Die Vertrage der PKWN Polski Komitet Wyzwolenia Narodowego mit den Ukrainischen Litauischen und Weissrussischen Sowjetrepubliken mit denen im September 1944 der gegenseitige Austausch von ethnischen Bevolkerungsteilen beschlossen wurde hiessen Evakuierungsvertrage Noch im gleichen Jahr wurden diese polnischen Umsiedler aus den ehemaligen Ostgebieten Polens in der Amtssprache repatrianci Repatrianten genannt und die Umsiedlungen hiessen in der Folge offiziell Repatriierungen Zudem gab es ein Staatliches Repatriierungsamt das sich mit der Umsiedlung der Polen zu beschaftigen hatte Auf den irrefuhrenden Charakter der Begriffe wurde in der Literatur an unterschiedlichen Stellen aufmerksam gemacht 7 Doch in die Heimat zuruckgekommen waren diese Polen aus den abgetretenen Ostgebieten tatsachlich nicht denn ihre Vorfahren waren seit Jahrhunderten in den Gebieten ostlich des Bug ansassig gewesen Der Historiker Philipp Ther lehnt die Bezeichnung Repatrianten daher ab Der Zynismus dieses Terminus ubertrifft noch den aktivistischen Umsiedlerbegriff denn die polnischen Vertriebenen wurden nicht in die angestammte Heimat zuruckgefuhrt sondern aus ihr entfernt Die Repatrianten kamen nicht in die Patria zuruck sondern sie wurden in die ehemals deutschen Ostgebiete vertrieben Die Vertreibung in die Fremde markiert einen wesentlichen Unterschied in der Geschichte der polnischen gegenuber den deutschen Vertriebenen 8 Der Historiker Timothy Snyder nennt die Bezeichnung Repatrianten einen Euphemismus in Wahrheit sei es eine ethnische Sauberung gewesen 9 Integrationspolitik gegenuber den Umsiedlern BearbeitenBetrachtet man die polnische Integrationspolitik so ist es wichtig die Repatrianten von anderen Gruppen zu unterscheiden Die Repatrianten sind zunachst von den polnischen Reemigranten zu trennen Bei den Reemigranten handelte es sich um solche Polen die aus dem Westen etwa als Verschleppte bzw Kriegsgefangene aus Deutschland oder als Arbeiter aus Frankreich nach Polen zuruckkamen Eine dritte Gruppe bilden die sogenannten Autochthonen Sie waren in ihrer Mehrheit zweisprachig deutsch polnisch trugen uberwiegend polnische Namen und galten der neuen polnischen Staatsmacht als eigentlich polnisch und nur oberflachlich germanisiert Die Autochthonen schienen der damaligen polnischen Minderheitenpolitik in besonderer Weise geeignet den polnischen Charakter der gewonnenen Gebiete im Westen zu festigen Ihre 1945 1946 durch eine spezielle Kommission erfolgte Verifizierung als Polen diente der staatlichen und ethnischen Polonisierung der erworbenen Gebiete Die eigentlichen Umsiedlungen waren in erster Linie durch erhebliche logistische Schwierigkeiten und Mangel gekennzeichnet Der Transport von 787 000 Menschen im Rahmen der in den polnisch sowjetischen Evakuierungsvertragen geregelten Umsiedlungen erforderte erhebliche Transportkapazitaten Erschwerend zu der grossen Zahl an zu Befordernden kam der Umstand hinzu dass die Vertrage vorsahen den Polen die Mitnahme des Hausrats der Mobel und des gesamten Viehs zu gestatten Fur eine Umsiedlung dieses Ausmasses konnte die polnische Verwaltung jedoch nicht ausreichende Kapazitaten an Eisenbahnwaggons zur Verfugung stellen Die Folge war dass die Umsiedler oft Wochen und Monate an den Verladestationen warteten um anschliessend sogar in offenen Waggons abtransportiert zu werden Nach Bekanntwerden dieser Umstande weigerten sich viele Umsiedler den Weg nach dem von der polnischen Fuhrung so verheissenen Westen auch wirklich anzutreten und dies obwohl sie weiterhin von den Terroraktionen der ukrainischen Nationalisten betroffen waren Der polnische Staat reagierte mit Hilfe der Roten Armee mit Druck sowohl gegen die Ukrainer als auch gegen die umsiedlungsunwilligen Polen Um die Partisanenaktionen der Ukrainischen Aufstandsarmee UPA zu bekampfen wurde der Sicherheitsapparat ausgebaut und die polnische Volksarmee unter massiver Hilfe durch die Rote Armee verstarkt Diese Krafte wurden auch zu Einschuchterungen der Bevolkerung und zur Steuerung der Umsiedlungen benutzt Im Einzelnen konnte dieser staatliche Druck gegenuber den Umsiedlern so aussehen dass die Behorden ab Herbst 1945 zahlreiche Personen ins Landesinnere regelrecht deportierten Wohnungen samt Hausrat und Mobeln beschlagnahmten Lebensmittelkarten sperren liessen oder schlichtweg physische Gewalt anwendeten um Aussiedlungsunwillige zur Ausreiseregistrierung zu zwingen Haltung des polnischen Staates gegenuber den Umsiedlern Bearbeiten Es bleibt angesichts einer derartigen Form der Umsiedlung bei deren Durchfuhrung sich die Umsiedler mehr als Objekte einer Deportation denn als Subjekte einer Umsiedlung betrachteten zu fragen wie die generelle Haltung des polnischen Staates gegenuber seinen sog Repatrianten war Der Behandlung der Umgesiedelten entsprach anfanglich auch die Bewertung der polnischen Behorden Die Umsiedler wurden als schlechtes oder gar destruktives Siedlungselement gesehen das nicht in der Lage sei den Aufgaben Polens in den neuen Westgebieten mit Pioniergeist und Organisationstalent gerecht zu werden Dahinter verbarg sich die Furcht der polnischen Kommunisten dass es sich bei den aus Ostpolen Umgesiedelten um Feinde des Realsozialismus und der Sowjetunion handeln konnte Die Umsiedler ihrerseits waren aufgrund ihrer regionalen Herkunft der spezifisch landlichen Sozialisation und aufgrund ihrer Erfahrungen wahrend der sowjetischen Besetzung Ostpolens in der Tat keine Freunde von Sozialismus Kommunismus und Kollektivierung und traten der auf Kollektivierung ausgerichteten polnischen Eigentums und Agrarpolitik mit Ablehnung gegenuber Bei der misstrauischen Bewertung der Umsiedler durch die polnischen Behorden durfte die Erinnerung an deren soziale Herkunft grundbesitzender Adel und Burgertum bzw katholisch konservative Landbevolkerung eine wohl nicht unwichtige Rolle gespielt haben Der bewusste Bruch mit allen Traditionen der Zweiten Polnischen Republik war jedoch ein erstes Ziel der kommunistischen Gesellschaftspolitik insbesondere auch der Siedlungspolitik des Ministeriums fur die wiedergewonnenen Gebiete Die negative Bewertung der Umsiedler durch die offiziellen Stellen wandelte sich erst in dem Moment in offenkundiges Lob als sich diejenigen auf welche die polnische Politik bei der Polonisierung der neuen Westgebiete grosse Hoffnungen gesetzt hatte die Umsiedler aus Zentralpolen namlich als Enttauschung herausstellten Eine grossere Anzahl von Zentralpolen kehrte den ehemaligen deutschen Provinzen den Rucken und siedelte in die alte Heimat um Nunmehr wurden die verbliebenen Umsiedler aus dem ehemaligen Ostpolen als ein dauerhaftes Siedlungselement anerkannt Ziel der kommunistischen Gesellschaftspolitik war der Bruch mit der Zweiten Republik und die Schaffung eines ethnisch homogenen Staates Oberstes Ziel der Politik gegenuber den Umsiedlern in den neuen Westgebieten war daher eine schnelle Integration und Assimilierung in die neu zu schaffende kommunistisch polnische Gesellschaft Jedoch betrachtete die polnische Regierung die Integration der Umsiedler nicht als Selbstzweck bzw primare Aufgabe des Staates vielmehr erschien ihr dies Aufgabe der Umsiedler selbst zu sein Man erblickte darin die Verpflichtung der ehemaligen Ostpolen die neuen Westgebiete durch ihre blosse Anwesenheit fur das neue polnische Staatswesen zu sichern und in kultureller Hinsicht zu polonisieren Am Anfang der Integration stand die Einburgerung der Umsiedler Wie dies in den unterschiedlichen konkreten Fallen vonstatten lief verdeutlicht Ther Im Falle der polnischen Vertriebenen war die Anerkennung als polnische Staatsburger relativ simpel und durch die Evakuierungs bzw Repatriierungsvertrage vorgegeben Durch die Evakuierung tauschten sowjetische Burger polnischer oder judischer Abkunft die zum 1 September 1939 polnische Staatsburger gewesen waren und denen die Sowjetunion nach der Annektion der polnischen Ostgebiete die sowjetische Staatsburgerschaft aufgezwungen hatte automatisch die sowjetische gegen die polnische Staatsburgerschaft In Litauen durften sich auch ethnische Polen zur Evakuierung melden die vor dem Zweiten Weltkrieg litauische Staatsburger gewesen waren 10 Im Vordergrund der polnischen Politik stand nicht so sehr die fur andere Ostblockstaaten ubliche egalitare Gesellschaftspolitik vielmehr stand im Vordergrund des polnischen Kommunismus der spezifisch polnische Nationalismus wie er sich aufgrund der historischen Erfahrungen mit den Nachbarn im Allgemeinen und aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarn im Verlauf des Zweiten Weltkrieges im Besonderen herausgebildet hatte Das Wort Nation trat vor anderen gesellschaftspolitischen oder klassenhaften Begriffen in den Vordergrund des Wortschatzes polnischer Kommunisten Dieser polnische Nationalismus kommunistischer Couleur fand seinen besonderen Ausdruck in der Doktrin der wiedergewonnenen Gebiete in der man nicht von der Polonisierung der ehemaligen deutschen Ostprovinzen sprach sondern von deren Repolonisierung und damit unterstellte dass sich das ganze Gebiet jemals in polnischer Hand befunden habe Die kommunistische Propaganda vermittelte so den Repatrianten den Eindruck sie besiedelten nach jahrhundertelanger Fremdherrschaft erstmals wieder urpolnisches Land Egalisierende Zielvorstellungen kannte die Gesellschaftspolitik Polens gegenuber den Repatrianten anders als beispielsweise die Vertriebenenpolitik in der SBZ DDR gegenuber den deutschen Vertriebenen nicht Die Besiedlung der wiedergewonnenen Gebiete Ziemie Odzyskane wurde als nationale Aufgabe bezeichnet als Pionierdienst an der polnischen Nation Massnahmen der polnischen Integrationspolitik Bearbeiten Oberster Grundsatz aller Massnahmen der polnischen Politik war dass die Repatrianten nicht anders behandelt wurden als andere Umsiedler und Reemigranten mit der Folge dass relative materielle Nachteile die den ehemaligen Bewohnern der polnischen Ostgebiete durch die Umsiedlung in die neuen Westgebieten entstanden waren nicht ausgeglichen wurden Generell wurde eine weitreichende Massnahmenpalette in der Integrationspolitik angewandt Sie umfasste sowohl indirekte und direkte Umverteilungspolitik als auch die Neuverteilung von Ressourcen Die sozialkaritative Ausrichtung der Integrationspolitik gegenuber den Umsiedlern ermoglichte diesen einen bescheidenen Lebensstandard der allerdings nicht mit dem hoheren Lebensstandard der ubrigen Bevolkerung des neuen polnischen Staates zu vergleichen war Dies kann als unmittelbare Folge des Verzichts auf eine sozialpolitische Angleichungszielrichtung in der polnischen Integrationspolitik betrachtet werden Ein redistributiver Charakter in der Integrationspolitik Polens kam viel weniger zum Vorschein als in der Vertriebenenpolitik der DDR Dabei profitierte die Volksrepublik zwar zunachst davon dass umfangreiche Vermogenswerte aufgrund der Enteignung der deutschen Bevolkerung fur eine Neuverteilung zur Verfugung standen doch wurden diese Verteilungsspielraume einer redistributiven Politik in Polen 1946 drastisch geringer weil die Staatsregierung den eingetretenen Status quo bei der Verteilung des Eigentums in den neuen Westgebieten bestatigte Generell kann jedoch davon gesprochen werden dass es Umsiedler im Jahre 1948 gab die aufgrund der Massnahmen polnischer Politik besser lebten als dies 1945 in ihrer alten Heimat Ostpolen oder zum Zeitpunkt ihrer unmittelbaren Ankunft in den Westgebieten der Fall gewesen ist Mit dem Einsetzen des Stalinismus im Jahre 1948 auch in Polen und den damit einhergehenden sozialen und okonomischen Veranderungen gingen jedoch viele erreichte wirtschaftliche Fortschritte der Repatrianten wieder verloren Insgesamt verliess im Zuge des gesamten Politikwechsels in Polen auch die Integrationspolitik zunehmend ihre konstruktive Grundlage und wurde repressiv Staatsangehorigkeit Bearbeiten 1938 war 75 000 seit uber funf Jahren im Ausland ansassigen polnischen Ausgewanderten grossteils Juden auf Basis des am 31 Marz 1938 erlassenen Gesetzes uber den Entzug der Staatsburgerschaft die polnische Staatsburgerschaft entzogen worden 11 Im Gesetz uber die polnische Staatsangehorigkeit vom 8 Januar 1951 wurde die Rechtswirkung eines solchen Entzuges gegenuber Personen die am Tag des Inkrafttretens dieses Gesetzes ihren Wohnsitz in Polen hatten aufgehoben 12 Mit dem Gesetz uber die polnische Staatsangehorigkeit vom 15 Februar 1962 erwarben spater alle diejenigen Personen die als Repatrianten nach Polen gekommen waren kraft des Gesetzes die polnische Staatsangehorigkeit 13 Einzelnachweise Bearbeiten Edmund Dmitrow Flucht Vertreibung Zwangsaussiedlung In Ewa Kobylinska Andreas Lawaty Rudiger Stephan Hrsg Deutsche und Polen 100 Schlusselbegriffe Piper Munchen 1992 ISBN 3 492 11538 1 S 420 427 hier S 421 Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 62184 0 S 319 ff Edmund Dmitrow Flucht Vertreibung Zwangsaussiedlung In Ewa Kobylinska Andreas Lawaty Rudiger Stephan Hrsg Deutsche und Polen 100 Schlusselbegriffe Piper Munchen 1992 S 420 427 hier S 421 Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 330 ff Przesiedlenie ludnosci polskiej z Kresow Wschodnich do Polski 1944 1947 Wybor dokumentow Neriton Warschau 2000 Grzegorz Hryciuk Wysiedlenia wypedzenia i ucieczki 1939 1959 Atlas ziem Polski Zofia Kurzowa Jezyk polski Wilenszczyzny i kresow polnocno wschodnich Repatriacje i migracje ludnosci pogranicza w XX wieku In Wspolne dziedzictwo ziem polnocno wschodnich dawnej Rzeczypospolitej Nr III Bialystok 2004 ISBN 83 920642 0 8 S 111 polnisch bialystok ap gov pl PDF abgerufen am 26 September 2021 Philipp Ther Deutsche und polnische Vertriebene Gesellschaft und Vertriebenenpolitik in der SBZ DDR und in Polen 1945 1956 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 S 92 f Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 330 Philipp Ther Deutsche und polnische Vertriebene Gesellschaft und Vertriebenenpolitik in der SBZ DDR und in Polen 1945 1956 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 S 138 Dieter Gosewinkel Schutz und Freiheit Staatsburgerschaft in Europa im 20 und 21 Jahrhundert Suhrkamp Verlag 2016 ISBN 978 3 518 74227 3 S 161 Gesetz vom 8 Januar 1951 uber die polnische Staatsangehorigkeit Gesetzblatt vom 19 Januar 1951 PDF In yourpoland pl Abgerufen am 27 Februar 2017 Polnisches Staatsangehorigkeitsgesetz von 1962 In yourpoland pl Abgerufen am 27 Februar 2017 Literatur BearbeitenE Dmitrow Flucht Vertreibung Zwangsaussiedlung In Ewa Kobylinska u a Hrsg Deutsche und Polen 100 Schlusselbegriffe Piper Munchen 1992 ISBN 3 492 11538 1 S 420 427 Piotr Eberhardt Przemiany narodowosciowe na Ukrainie XX wieku Biblioteka Obozu 19 Oboz Polnische Akademie der Wissenschaften Warschau 1994 ISBN 83 903109 0 2 Andreas R Hofmann Nachkriegszeit in Schlesien Gesellschafts und Bevolkerungspolitik in den polnischen Siedlungsgebieten 1945 1948 Beitrage zur Geschichte Osteuropas Bd 30 Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 07499 3 Michal Sobkow Do innego kraju Karta 14 Warschau 1994 Philipp Ther Deutsche und polnische Vertriebene Gesellschaft und Vertriebenenpolitik in der SBZ DDR und in Polen 1945 1956 Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 127 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 ISBN 3 525 35790 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944 1946 amp oldid 233638302