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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Cordon sanitaire war ursprunglich die Bezeichnung fur ein System von Grenzkontrollen zur Eindammung von Seuchen sowie das Gebiet in dem diese Kontrolleinrichtungen bestanden Europa vor links und nach dem Ersten Weltkrieg rechts 1924 Rechts deutlich sichtbar die aus ehemaligen Bestandteilen Osterreich Ungarns des Deutschen Kaiserreichs sowie des Russischen Zarenreichs zur Eindammung von Expansionsbestrebungen sowohl der ehemaligen Mittelmachte als auch der neu entstandenen Sowjetunion gebildete Pufferzone des Cordon sanitaire in Osteuropa Nach dem Ersten Weltkrieg diente der Begriff auch als politisches Schlagwort fur den 1919 20 geschaffenen Gurtel aus unabhangigen Staaten zwischen der Sowjetunion und dem westlichen Europa Er reichte von Finnland uber die baltischen Staaten und Polen bis Rumanien und sollte es vor der bolschewistischen Weltrevolution schutzen Der Hitler Stalin Pakt teilte diesen Staatengurtel 1939 in eine deutsche und eine sowjetische Interessensphare Das Schlagwort soll vom damaligen franzosischen Aussenminister Stephen Pichon gepragt worden sein Spater wurde es auch auf andere Pufferzonen zwischen gegnerischen Staaten angewandt Inhaltsverzeichnis 1 Pufferzone in Europa von 1919 bis 1939 1 1 Konstruktionsprobleme und innere Spannungen 1 2 Auflosung und Untergang aufgrund der Appeasementpolitik 2 Europa nach dem Zweiten Weltkrieg 3 EinzelnachweisePufferzone in Europa von 1919 bis 1939 BearbeitenDie Nachkriegsordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg wurde in den Pariser Vorortvertragen 1919 1920 von den Siegermachten Grossbritannien Frankreich und den USA festgelegt Aus Gebieten die bis zum Zusammenbruch dieser Monarchien grossteils zum Deutschen Reich Osterreich Ungarn oder Russland gehort hatten wurde ein Gurtel aus neu geschaffenen oder vergrosserten Staaten von der Ostsee bis zur Adria und zum Schwarzen Meer geschaffen Dazu gehorten alle infolge des Ersten Weltkrieges entstandenen neuen Staaten in Ostmitteleuropa Finnland die baltischen Staaten Polen die Tschechoslowakei Ungarn Jugoslawien ausserdem Rumanien Diese Kette souveraner Staaten mit westlicher Orientierung sollte Europa vor dem Kommunismus und Sowjetrussland bzw der Sowjetunion schutzen deren Fuhrung den burgerlichen Machten mit der Weltrevolution drohte Frankreich sah in diesen Staaten nicht nur einen Schutzwall gegen die Sowjetunion sondern daruber hinaus auch potenzielle Verbundete die einer erneuten deutschen Expansion entgegenstehen sollten Viele dieser Staaten waren aber nach Bevolkerungszahl und wirtschaftlicher Starke sowohl Deutschland als auch der Sowjetunion unterlegen die beide danach strebten ihre Einflussspharen aus der Vorkriegszeit wiederherzustellen Konstruktionsprobleme und innere Spannungen Bearbeiten Die Moglichkeiten der Lander des Cordon sich hinsichtlich ihrer Sicherheit auf die Westmachte zu stutzen waren von Anfang an unzureichend Grossbritannien lehnte bis 1939 jedes bundnispolitische Engagement in Ostmitteleuropa ab erst im Fruhjahr 1939 gab es eine Garantie fur die Unabhangigkeit Polens ab Naheres hier Frankreich beschrankte sich auf defensive Militarbundnisse mit Polen 1921 und 1925 und der Tschechoslowakei 1924 die sich gegen Deutschland richteten sowie Rumanien 1926 und Jugoslawien 1927 gegen die Sowjetunion Die bilateralen Bundnisse dienten auch dem Spannungsabbau der Partner untereinander 1 Zwischen Polen und Rumanien kam es seit 1921 zu einer Bundnisverpflichtung fur den Fall eines sowjetischen Angriffs Die Bundnispolitik der Staaten des Cordon wurde dadurch erschwert dass sie untereinander Gebietsanspruche erhoben Eine Wurzel dieser Grenzkonflikte lag im Grundsatz des Selbstbestimmungsrechts der Volker der nach dem Willen der Siegermachte des Ersten Weltkrieges die Neuordnung Europas nach ethnisch nationalen Gesichtspunkten ermoglichen sollte aber nicht durchzuhalten war Es entstanden neue Vielvolkerstaaten wie die Tschechoslowakei Jugoslawien und Rumanien mit erheblichen Nationalitatenproblemen Wie Europa als Ganzes so war auch der Cordon sanitaire in zwei unterschiedliche Halften die der Gewinner und die der Verlierer geteilt Zu den Gewinnern zahlten Jugoslawien Rumanien und die Tschechoslowakei Sie versuchten ihren neuen Gebietsstand zu wahren Ungarn und Bulgarien waren auf der Verliererseite und strebten deswegen eine Revision der Nachkriegsregelungen an Bedeutende Teile ihrer volkszugehorigen Bevolkerung lebten in den umliegenden neu entstandenen Staaten Um sich gegen die Anspruche Ungarns zu schutzen schlossen sich die Tschechoslowakei Jugoslawien und Rumanien zur Kleinen Entente zusammen Auf franzosische Initiative wurde sie 1934 mit der Balkanentente von Griechenland Jugoslawien Rumanien und der Turkei verbunden die sich gegen Anspruche Bulgariens richtete Auflosung und Untergang aufgrund der Appeasementpolitik Bearbeiten Infolge der Appeasement Politik Frankreichs und Englands gegenuber dem Deutschen Reich lockerten sich in den 1930er Jahren die Bindungen zwischen den Staaten des Cordon und den Westmachten Im Zweiten Weltkrieg gerieten sie zunachst als besetzte oder verbundete Staaten unter den Einfluss Deutschlands Europa nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenIm Kalten Krieg nach 1945 bis zum Zerfall der Sowjetunion 1989 1991 bildeten die Staaten dieses Sicherheitsgurtels ausser Finnland und Jugoslawien der sich ursprunglich gegen die Sowjetunion gerichtet hatte das westliche Glacis des sowjetischen Einflussbereichs Nach 1999 wurde ein grosser Teil der Staaten des ehemaligen Cordon Mitglied der NATO Die drei baltischen Staaten an der Ostsee Polen Tschechien Slowakei Ungarn Bulgarien sowie Rumanien gehoren nicht mehr zum russischen Einflussbereich sondern sind wie auch Slowenien und Kroatien Mitglied der NATO Am 1 Mai 2004 trat auch die EU Osterweiterung in Kraft 2007 wurden auch Bulgarien und Rumanien EU Mitglieder Einzelnachweise Bearbeiten Joachim von Puttkamer Ostmitteleuropa im 19 und 20 Jahrhundert Verlag Oldenbourg Munchen 2010 ISBN 978 3 486 58170 6 S 83 Normdaten Sachbegriff GND 4474145 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cordon sanitaire Politik amp oldid 238066701