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Dieser Artikel ist uber den iberischen Orden Zu weiteren ahnlichlautenden Gemeinschaften siehe Orden des heiligen Hieronymus Der Orden des heiligen Hieronymus lateinisch Ordo Sancti Hieronymi Ordenskurzel O S H ist ein romisch katholischer Orden in Spanien Er wurde im 14 Jahrhundert gegrundet und hatte Niederlassungen auch in Portugal und Mexiko 2017 gab es noch ein Monchskloster in Segovia sowie 17 Nonnenkloster Wappen der Hieronymiten von Segovia Der Lowe und der Kardinalshut sind Attribute des hl Hieronymus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Die Hieronymitinnen 1 3 Die Hieronymiten in Portugal 1 4 Vernichtung und Wiederherstellung 2 Geistliches Leben 3 Habit 4 Beruhmte Hieronymiten 5 Kloster 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Francisco de Zurbaran Zwei hieronymitische Monche Das Gemalde befindet sich im Kloster von Guadalupe nbsp Die hll Paula und Eustochium im Habit der Hieronymitinnen Der sie unterrichtende hl Hieronymus tragt unter den Insignien eines Kardinals ebenfalls den Habit des Ordens Olgemalde von Francisco de Zurbaran Entstehung Bearbeiten Mitte des 14 Jahrhunderts entstanden verschiedene Gruppen von Eremiten die danach strebten das Leben des heiligen Hieronymus nachzuahmen Wichtige Personlichkeiten dieser Grundungsphase waren Pedro Fernandez Pecha um 1326 1402 und Fernando Yanez de Figueroa 1345 1412 Am 18 Oktober 1373 erliess Papst Gregor XI in Avignon eine Bulle laut der diese Eremiten die Augustinusregel einzuhalten und der Spiritualitat Hieronymus zu folgen hatten Der neue Orden hatte seinen Hauptsitz dank Pecha im Kloster San Bartolome in Lupiana in der Provinz Guadalajara 1415 hatte der Orden 25 Klostergrundungen Der Ordensgeneral Lope de Olmedo 1370 1433 verfasste 1423 eine Ordensregel mit Bindung an Hieronymus die auch von Papst Martin V bestatigt wurde allerdings lehnte die Mehrzahl der Ordensmitglieder die Reform ab so dass sich die Hieronymiten von der Observanz oder Hieronymiten von Isidros nach dem Kloster San Isidoro del Campo abspaltete 1567 kam es jedoch wieder zu einer Vereinigung der beiden Flugel lediglich die observanten Kloster in Italien blieben als Lombardische Hieronymiten selbstandig 1 Das spanische Konigshaus bevorzugte den hieronymitischen Orden wegen seiner Sittenstrenge und Bussfertigkeit und bedachte viele der Grundungen reich Darunter waren das Kloster Guadalupe in Guadalupe in der Provinz Caceres Fresdelval in der Provinz Burgos das Kloster Yuste in dessen Nahe Karl V seinen Ruhesitz bauen liess Mirat in Salamanca eines in Madrid das zum Palast Buen Retiro gehorte und vor allem das Kloster El Escorial das von Philipp II zur koniglichen Grablege gewahlt wurde Die Hieronymitinnen Bearbeiten Zur gleichen Zeit entstanden auch Gemeinschaften von Hieronymitinnen Eine Gruppe Frauen unter denen Maria Garcia und Mayor Gomez besonders zu erwahnen sind begannen sich in Werken der Demut und der Nachstenliebe zu uben bis sie sich entschlossen sich ganz einem geistlich kontemplativen Leben in Gebet und Busse zu widmen Pedro Fernandez Pecha grundete 1374 das Kloster von Sisla in der Nahe von Toledo Er betreute die Nonnen und richtete ihr Leben am Vorbild des gerade gegrundeten hieronymitischen Ordens aus Die Hieronymitinnen erhielten die gleiche Regel als Vorbild gelten die hll Paula und Eustochium die Schulerinnen des Kirchenvaters Hieronymus waren Die mexikanische Dichterin Sr Juana Ines de la Cruz gehorte dem Orden der Hieronymitinnen an Die Hieronymiten in Portugal Bearbeiten Die Hieronymiten breiteten sich auch nach Portugal aus Genauso wie in Kastilien wurden sie dort vom Konigshaus bevorzugt Manuel I vertraute ihnen das Kloster der Betlehemitischen Hieronymiten in Lissabon an ein bauliches Meisterwerk der Manuelinik das zur koniglichen Grablege ausersehen wurde 1833 wurde das Wirken des Ordens von der Staatsfuhrung verboten was seine vollige Ausloschung in Portugal bedeutete Vernichtung und Wiederherstellung Bearbeiten Im 19 Jahrhundert durchlebten die Hieronymiten die gleichen Schwierigkeiten wie alle anderen geistlichen Orden in Spanien Sie mussten drei Auflassungswellen erleiden zwischen 1808 und 1813 zwischen 1820 und 1823 und schliesslich 1836 als Folge der Sakularisation die die Enteignung aller 48 Kloster und die Vertreibung von etwa tausend Monchen bedeutete 1 Da es ausserhalb Spaniens keine Hieronymiten gab hatte dies das Ende des Ordens bedeuten mussen Die Hieronymitinnen existierten jedoch weiter und verfolgten das Ziel der Wiedererstehung des Monchsordens 1925 erhielten sie vom Heiligen Stuhl das Reskript zur Restaurierung des Ordens des heiligen Hieronymus Der wieder ins Leben gerufene Orden musste verschiedene Schwierigkeiten uberstehen die laizistische Politik der Republik ab 1931 den spanischen Burgerkrieg zwischen 1936 und 1939 sowie innere Schwierigkeiten die seinen Fortschritt aufhielten bis er 1969 seine Generalautoritat grunden konnte Zurzeit hat der mannliche Zweig des Ordens wenige Mitglieder Es gibt nur zwei Monchskloster in El Parral Avila Segovia und in Yuste mit zusammen 20 Monchen 1 Hingegen gibt es 20 Hieronymitinnenkloster mit etwa 280 Nonnen 2 Geistliches Leben Bearbeiten nbsp Das Kloster Unserer Lieben Frau von Parral in Segovia ist das Mutterhaus des Ordens des heiligen Hieronymus nbsp Convento de Santa Paula in Sevilla Kloster der Hieronymitenschwestern Der Orden der Hieronymiten ist ein kontemplativer Orden der sich am Leben des hl Hieronymus orientiert um Christus nachzufolgen Morgens ist das Leben der Monche der Arbeit gewidmet nachmittags Gebet Lekture und Studium Ausserdem ist der Hieronymitenorden seit seinen Anfangen dazu bestimmt klein demutig versteckt und zuruckgezogen zu sein seine Kinder auf einen schmalen Pfad zu fuhren in seinen Mauern fur die Gesundheit ihrer Seelen zu sorgen indem sie sich fortwahrend dem gottlichen Lob widmen sie fur die Anfechtungen entschadigend die sie woanders treffen betend singend und weinend der Kirche dienen und den Zorn Gottes uber die Sunden der Welt besanftigen 3 Habit BearbeitenDer Habit besteht aus einer weissen Tunika aus grobem Stoff einer kleinen Kapuze und einem Skapulier beide schwarz gefarbt Die Hieronymitinnen tragen eine weisse Tunika mit braunem Skapulier und einen schwarzen Schleier Beruhmte Hieronymiten BearbeitenJuana Ines de la Cruz Humanistin Wissenschaftlerin Theologin Philosophin Dichterin und Dramaturgin Vorlauferin der Aufklarung Hernando de Talavera Beichtvater Isabella der Katholischen und erster Erzbischof von Granada Jose de Siguenza Historiker Theologe und Dichter Nicolau Borras valenzianischer Maler der Renaissance Ambrosio de Morales Professor der Rhetorik an der Universitat Alcala Chronist des kastilischen Konigreiches Antonio de Villacastin Baumeister Baudirektor des Escorial Ramon Pane erster Missionar und Ethnologe Amerikas sein Werk Relacion acerca de las antiguedades de los indios von 1498 uber die Mythologie Religion und Kultur der Tainos wird als erstes amerikanisches Buch uberhaupt betrachtet Antonio Soler Komponist Bernhard Stempfle Theologe Publizist dem fruhen Kreis um Adolf Hitler zugehorigKloster BearbeitenDer Orden besass Kloster in Spanien Portugal und Mexiko dort mindestens drei Kloster 1585 1595 1600 gegrundet Kloster Sant Jeroni de CotalbaLiteratur BearbeitenKarl Suso Frank Hieronymiten Hieronymitinnen In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 5 Herder Freiburg im Breisgau 1996 Sp 89 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hieronymiten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hieronymiten Heiligenlexikon 2017 Offizielle Seite des Hieronymitischen Ordens auf Spanisch Kloster Heilige Paula auf Spanisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Karl Suso Frank Hieronymiten 2 Spanische Eremiten v hl Hieronymus In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 8 Herder Freiburg im Breisgau 1999 Sp 90 Karl Suso Frank Hieronymitinnen In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 5 Herder Freiburg im Breisgau 1996 Sp 90 Jose de Siguenza Historia de la Orden de San Jeronimo 2 Auflage Bailly Balliere Madrid 1907 S 355 online Normdaten Korperschaft GND 16325580 5 lobid OGND AKS LCCN n82167304 VIAF 146748747 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hieronymiten amp oldid 229903506