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Der Hof des Deutschen Ordens war dessen Niederlassung in der Hansestadt Lubeck in der Kleinen Burgstrasse 20 der Lubecker Altstadt OrdenskreuzErinnerungstafel an den Hof am Nachbarhaus dem Kranen KonventOrdenskreuz des Deutschen Ordens an der Stelle seiner Lubecker Niederlassung Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer Deutsche Orden war beim Dritten Kreuzzug von Kreuzfahrern aus Bremen und Lubeck bei der Belagerung von Akkon 1189 1191 gegrundet worden 1226 entwickelte einer der engsten Berater des Kaisers Friedrich II der Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza gestutzt auf die Goldene Bulle von Rimini aus dem Marz des Jahres Siedlungsplane fur das Baltikum die in der Folge uber den Lubecker Hafen mit Koggen abgewickelt wurden Zwischen dem 14 und dem 21 Juni 1226 konnten die Lubecker Ratssendboten Johann von Bremen und Wilhelm Witte in der Reichsburg in Borgo San Donnino dem heutigen Fidenza mit dem Lubecker Reichsfreiheitsbrief die wichtigste Lubecker Verfassungsurkunde uberhaupt entgegennehmen Unter den aufgefuhrten Zeugen der Urkunde findet sich auch Hermann von Salza der an der Reichsunmittelbarkeit Lubecks ein grosses Interesse besass Geschichte BearbeitenEntsprechend gross war die Niederlassung des Deutschen Ordens in Lubeck die dem Hochmeister direkt unterstand und keine Komturei war sondern domus bzw curia genannt wurde 1 Der Hof des Deutschen Ordens wird im Lubecker Oberstadtbuch mehrfach erwahnt nach einer Notiz des Lubecker Historikers Hermann Schroder schon in dem altesten nicht mehr vorhandenen 1268 als domus militum Christi und 1358 als curia cruciferorum fratrum domus Teutonicae 1391 wird auch die Lage genau angegeben curia dominorum Theutonicorum in platea qua itur a Coberch versus Predicatores In dem 1318 angelegten 2 so genannten altesten Burgermeisterbuch steht zwar ohne Jahreszahl doch der Handschrift nach mit Sicherheit in das Jahr 1318 zu setzen die Bemerkung Notandum quod curia militum sita apud Oldenvere prope conventum baeginarnm dare consuevit annuatim ad talliam quatuor solidos denariorum quos domini consules decreverunt relaxandos et quitos dimittendos ad instantiam ordinis militum predictorum 3 1465 wird die Anlage Godesritterhus und Dat Dudesche Hus genannt Wie das Bremer Ordens Haus 4 gehorte es dem Livlandischen Ordensmeister Der Hochmeister Walter von Plettenberg uberliess 1500 den Gebrauch des Hauses dem lubeckischen Burger Heinrich Cornelius und dessen Erben auf hundert Jahre gegen die Verpflichtung es zu unterhalten und Soldnern die nach Livland ziehen wollten darin so lange freie Herberge zu geben bis sie eine Schiffsgelegenheit fanden In diesem Zusammenhang ist auch die Aufnahmekapazitat angesprochen wenn der Orden eine Anzahl Knechte 100 oder 200 ins Land ziehen will so sollen diese so weit der Raum reicht doch ohne den Wirth zu verdrangen Aufnahme in dem Haus finden Mit dem Niedergang des Deutschen Ordens durch die Reformation wurde das Haus fur den Deutschen Orden weniger wichtig Gegen Ablauf der Periode wusste der Lubecker Rat das Haus in seinen Besitz zu bringen und behielt es Noch im Oberstadtbuch von 1592 wird das Gebaude des Deutschen Ordens Husa genannt es war aber damals schon im Eigentum der Stadt 1600 bewohnte der Stadthauptmann Jochim von Brandenstein das Ordenshaus 5 Von ihm forderten die Herzoge Friedrich und Wilhelm von Livland Kurland und Semgallen als inzwischen weltliche Rechtsnachfolger des Deutschen Ordens es zuruck und schickten einen Notar um es zu ubernehmen Der Lubecker Rat unterband die Eigentumsumschreibung Die Androhung einer gerichtlichen Klage seitens der Herzoge fruchtete nicht Das Haus blieb stadtisches Eigentum Als 1622 das alte St Gertruden Pocken und Armenhaus abgerissen wurde wurde dieser Stiftung als Ersatz das alte Ordenshaus vom Rat zu Eigentum uberlassen das von nun an Pockenhaus genannt wurde wahrend der Hof auf dem es lag den Namen Pockenhof erhielt Das Grundstuck verfugt mit dem Pottgang oder Pockenhofsgang uber einen Durchgang zum Engelswisch als direktem Hafenzugang 1806 sturzte das Haupthaus ein und wurde nicht wieder aufgebaut Der Name Pockenhof hat sich noch heute erhalten Der Pockenhof wurde von der Grundstucks Gesellschaft Trave dem Sanierungstrager der Hansestadt Lubeck im Zuge der Stadtsanierung des gesamten Blocks 96 der Lubecker Stadtbildaufnahme zwischen Engelsgrube Engelswisch Grosse Altefahre und Kleiner Burgstrasse mit Mitteln der Stadtebauforderung saniert und ist heute Bestandteil des Weltkulturerbes Lubecker Altstadt 6 Literatur BearbeitenOlof Ahlers Hrsg Lubeck 1226 Reichsfreiheit und fruhe Stadt Lubeck 1976 Paul Babendererde Nachrichtendienst und Reiseverkehr des Deutschen Ordens um 1400 Elbing 1913 Antjekathrin Grassmann Hrsg Lubeckische Geschichte 2 Auflage Lubeck 1989 ISBN 3 7950 3203 2 Antjekathrin Grassmann Hrsg Lubeck Lexikon Lubeck 2006 ISBN 3 7950 7777 X Carl Friedrich Wehrmann Das Haus des Deutschen Ordens in Lubeck In ZVLGA 5 1888 S 461 464Einzelnachweise Bearbeiten Siehe u a LUB I 5 1877 Bd II S 1045 beschriebenen Bd II JW 999 Bremisches Jahrbuch Bd 2 S 217 ff Siehe auch Marstall Lubeck Grundstucksgesellschaft Trave Hrsg Arbeitsbericht II 88 Sanierung und Stadtebauforderung im Block 96 53 872568 10 687872 Koordinaten 53 52 21 2 N 10 41 16 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hof des Deutschen Ordens Lubeck amp oldid 209839305